Kein Handy, kein Laptop – Was bringt Dopamin-Fasten wirklich?
Sep 26, 2024
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Ein Experte für Neurowissenschaften erklärt, wie Dopamin-Fasten funktioniert und welche Auswirkungen digitale Reizvermeidung auf unser Gehirn hat. Er diskutiert, warum anstelle von Dopamin-Verzicht die Fokussierung auf positive Gewohnheiten entscheidend ist. Zudem beleuchtet er, wie 30 Tage Medienreduzierung unsere Freude und Kreativität fördern können. Ein weiterer spannender Punkt ist die kritische Betrachtung von Triggerwarnungen und deren unerwartete Effekte, die oft Angst statt Schutz hervorrufen.
Dopamin-Fasten kann helfen, das Gehirn vor Reizüberflutung zu schützen, erfordert aber auch die Etablierung neuer positiver Gewohnheiten.
Triggerwarnungen erweisen sich als ineffektiv und können sogar Angstreaktionen verstärken, anstatt Schutz zu bieten.
Deep dives
Dopaminfasten als Konzept
Der Verzicht auf digitale Medien, wie Handys und Fernseher, wird als Möglichkeit vorgestellt, um das Gehirn vor Reizüberflutung zu schützen und es zu entspannen. Dopaminfasten wurde von Psychologen im Silicon Valley populär gemacht und zielt darauf ab, negative Gewohnheiten zu minimieren, um das allgemeine Wohlbefinden zu fördern. Es wird betont, dass Dopamin für unsere kognitiven Funktionen und die Motivation unerlässlich ist, jedoch auch in Zusammenhang mit verschiedenen Suchtverhalten steht, beispielsweise beim Spiel an Spielautomaten. Ein bewusstes Überdenken des eigenen Medienkonsums wird als sinnvoll erachtet, um einen gesünderen Umgang mit digitalen Ablenkungen zu entwickeln, statt einfach nur auf diese zu verzichten.
Die Rolle von Gewohnheiten
Der Neurobiologe Martin Korte erklärt, dass ein einmaliger Verzicht auf anregende Aktivitäten wie das Smartphone nicht langfristig zu Verhaltensänderungen führt. Es ist wichtig, nicht nur aufzuhören, sondern neue positive Gewohnheiten zu etablieren, um alte, schädliche Muster zu durchbrechen. Um den Effekt des Dopaminfastens zu verstärken, sollte man auch Aktivitäten wagen, die Freude bereiten, wie Sport oder das Wiederentdecken von Hobbys. Die Umsetzung dieser Veränderungen in einem Zeitraum von etwa 30 Tagen kann helfen, alte Gewohnheiten zu reduzieren und das Verlangen nach ihnen zu verringern.
Ineffizienz von Triggerwarnungen
Triggerwarnungen, die darauf abzielen, Menschen vor belastenden Inhalten zu schützen, zeigen in der Forschung keine positive Wirkung und könnten stattdessen das Gegenteil bewirken. Studien belegen, dass die Mehrheit der Menschen, die vor potenziell belastenden Inhalten gewarnt werden, dennoch dazu tendieren, diese Inhalte in Anspruch zu nehmen. Auch wird festgestellt, dass Triggerwarnungen die Angstreaktionen verstärken können, vor denen sie eigentlich warnen sollen. Daher wird geraten, Triggerwarnungen nicht als effektives Mittel zur Unterstützung der psychischen Gesundheit zu nutzen, da sie in der Praxis nicht die gewünschte Schutzwirkung entfalten.
Kein Smartphone, kein Fernseher, kein Laptop: Dieser Trend heißt Dopamin-Fasten. Durch den Verzicht auf jede Art von Reiz soll unser Gehirn vor Überstimulation geschützt werden. Was beim Dopamin-Fasten im Gehirn passiert und wie sinnvoll es wirklich ist, erklärt ein Experte im Podcast.
Außerdem geht es in dieser Folge um Triggerwarnungen, die nicht so funktionieren, wie sie sollen – im Gegenteil.