

Auf den Punkt
Süddeutsche Zeitung
Die Nachrichten des Tages - von der Süddeutschen Zeitung als Podcast auf den Punkt gebracht. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit aktuellen Meldungen, Interviews und Hintergrundberichten. Kostenlos und immer aktuell. Jeden Montag bis Freitag gegen 17 Uhr und am Samstag gegen 7 Uhr.
Episodes
Mentioned books

Apr 24, 2023 • 12min
Wie Menschen aus dem Sudan gerettet werden - oder sich selbst retten
Seit zehn Tagen kämpfen im Sudan die regulären Streitkräfte und die paramilitärischen Rapid Support Forces um die Macht. Hunderte Menschen sind seit dem Beginn der Gefechte ums Leben gekommen. Viele Staaten haben deswegen beschlossen, ihre Bürger aus dem Land zu holen. Zum Beispiel die USA, Großbritannien, Frankreich, Japan, die Türkei – und Deutschland.
Das Auswärtige Amt weiß von mehr als 300 Deutschen, die im Sudan sind. Zwei Evakuierungsversuche am Mittwoch und Samstag mussten wegen der Sicherheitslage abgebrochen werden. Am Sonntag konnten dann drei deutsche Militärmaschinen auf einem Flugfeld außerhalb Khartums landen. Stand Montagmittag wurden damit bisher 311 Menschen ausgeflogen, mehr als die Hälfte davon deutsche Staatsbürger.
Dass die Evakuierungen schließlich möglich waren, könnte auch daran liegen, dass die sudanesischen Konfliktparteien sich um ihr Image sorgen, vermutet der SZ-Afrika-Korrespondent Bernd Dörries. „Sie versuchen, USA und Europa zu sagen: Schaut, wir sind ein verlässlicher Partner, wir stellen sicher, dass eure Staatsbürger evakuiert werden können, und wir sind vielleicht auch für die Zukunft ein solider Gesprächspartner.“
Während die Ausländer evakuiert werden, bleibt den Sudanesen und Sudanesinnen nur die selbstorganisierte Flucht. „Es gibt Busunternehmer, die Fahrten nach Port Sudan und nach Ägypten anbieten. Die Preise dafür haben sich in den letzten Tagen vervierfacht, denn wie immer in solchen Situationen gibt es Menschen, die finanziell von der Not anderer profitieren wollen“, sagt Dörries. Aber es gebe auch eine große Welle der Solidarität. „Es gibt Bilder von Bussen, Konvois und Menschen in Privatwagen, die durch die Wüste in Richtung Port Sudan fahren – und am Straßenrand stehen die Bewohner von Dörfern, die ihnen Hibiskussaft, Wasser und etwas zu Essen geben.“
Hier geht es zum SZ-Fußball-Podcast „Und nun zum Sport“.
Weitere Nachrichten: russischer Außenminister Sergej Lawrow in den USA, weltweite Militärausgaben so hoch wie nie
Moderation, Redaktion: Nadja Schlüter
Redaktion: Tami Holderried, Johannes Korsche
Produktion: Annika Bingger
Zusätzliches Audiomaterial über AFP

Apr 22, 2023 • 27min
Am Wochenende: Russischer Oppositioneller Wolkow – „Eine neue Eskalation“
Wladimir Kara-Mursa gilt als einer der schärfsten Kritiker von Putins Regime. Weil er sich gegen den Krieg in der Ukraine ausspricht, Putin kritisiert und weil er im Ausland jahrelang dafür geworben hat, Menschenrechtsverletzungen mit Sanktionen zu bestrafen. Und jetzt ist er auch der erste Oppositionelle, der im modernen Russland wegen Hochverrats verurteilt wurde. Seit Montag ist klar: Er muss für 25 Jahre in ein Straflager.
Und das ist nicht der einzige Fall, bei dem die russische Regierung gerade besondere Härte und Brutalität gegen Kritikerinnen und Kritiker zeigt. Die Möglichkeiten für Kritik an der Regierung in Russland sind so eingeschränkt wie selten. Das weiß auch Leonid Wolkow. Er war lange politischer Direktor der FBK, eine von Alexej Nawalny gegründete Antikorruptionsstiftung. Seit 2019 lebt er in Litauen. Er sagt: “Das ist eine neue Eskalation”. Die Opposition müsse aber Geduld haben und stetig daran arbeiten, Putin zu bekämpfen: “Wir sehen russische Politik als Marathon und nicht als Sprint.”
Redaktionsschluss für diese Sendung war Freitag, 21.04.2023, um 18 Uhr.
Moderation, Redaktion: Tami Holderried
Redaktion: Nadja Schlüter, Vinzent-Vitus Leitgeb, Wanda Silberhorn
Produktion: Imanuel Pedersen
Zusätzliches Audiomaterial über ARD, BBC, dpa.
Weiterlesen:
Wie Putins Ukrainekrieg einen Graben durch die russische Gesellschaft gerissen hat.
SZ Plus-Podcast "German Angst"
Immer mehr Menschen in Deutschland wollen vorbereitet sein, wenn eine Katastrophe kommt. So weit, so vernünftig. Doch es gibt auch Menschen, die mit Ängsten und Sorgen Wähler zu gewinnen oder Geld zu verdienen. Und dann gibt es Extremisten, die einen Tag X, der alles verändern könnte, sogar selbst durch Anschläge herbeiführen wollen. Eine Podcast-Recherche, die von den Wäldern vor Cottbus in den Bundestag führt. Zu Rechtsradikalen und zu Menschen, die sich in die mutmaßliche Terrorgruppe „Vereinte Patrioten“ eingeschleust haben.
Hören Sie hier die erste Folge kostenlos.

Apr 21, 2023 • 13min
Protestforscher zu "Letzter Generation": "Forderungen sind eher Nebenschauplätze"
Die Klima-Aktivistinnen und -Aktivisten der selbsternannten Letzten Generation haben angekündigt, nächste Woche Berlin friedlich zum Stillstand zu bringen. Damit sich die Regierung bewegt, wie sie sagen. Seit Mittwoch laufen die ersten Aktionen.
Protestforscher Dieter Rucht vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung kritisiert die selbsternannte Letzte Generation: “Wir haben in der Bevölkerung eine deutliche Mehrheit von Leuten, die sagen: Wir finden Klimaschutz gut und richtig. Wir haben aber zugleich auch eine deutliche Mehrheit von Leuten, die sagt: Diese Aktionen, die lehnen wir ab.” Die Strategie der Klima-Aktivistinnen und -Aktivisten sei “die größtmögliche Störung des öffentlichen Betriebs”.
Die Forderungen der “Letzten Generation” seien “nicht radikal”, sagt Rucht. 9-Euro-Ticket, Tempolimit, ein geloster Bürgerrat: “Ich würde sie eher als Nebenschauplätze bezeichnen.” Und: “Das sind nicht die großen Baustellen für den Klimaschutz.”
Weitere Nachrichten: Bundesweiter Bahnstreik, Gescheiterte Waffenruhe im Sudan.
Moderation, Redaktion: Johannes Korsche
Redaktion: Tami Holderried, Nadja Schlüter, Wanda Silberhorn
Produktion: Annika Bingger
Zusätzliches Audiomaterial über: Welt - Nachrichtensender, ProSieben.
SZ Plus-Podcast "German Angst"
Immer mehr Menschen in Deutschland wollen vorbereitet sein, wenn eine Katastrophe kommt. So weit, so vernünftig. Doch es gibt auch Menschen, die mit Ängsten und Sorgen Wähler zu gewinnen oder Geld zu verdienen. Und dann gibt es Extremisten, die einen Tag X, der alles verändern könnte, sogar selbst durch Anschläge herbeiführen wollen. Eine Podcast-Recherche, die von den Wäldern vor Cottbus in den Bundestag führt. Zu Rechtsradikalen und zu Menschen, die sich in die mutmaßliche Terrorgruppe „Vereinte Patrioten“ eingeschleust haben.
Hören Sie hier die erste Folge kostenlos.

Apr 20, 2023 • 13min
Der Fall Lina E.: Politische Justiz oder linke Terroristin?
An die Bilder aus dem November 2020 kann man sich auch heute noch erinnern: Die Studentin Lina E. steigt in Handschellen aus einem Polizei-Hubschrauber, wird in Karlsruhe dem Haftrichter vorgeführt. Ihr wird vorgeworfen, die Anführerin einer kriminellen Vereinigung gewesen zu sein. Inzwischen steht sie seit eineinhalb Jahren vor Gericht und diese Woche hat ihre Verteidigung ihr Plädoyer gehalten. Eindrücke von Iris Mayer, die für die SZ aus dem Gerichtssaal berichtet hat.
Mayer hat da eine Frau erlebt, “mit sehr vielen Unterstützern, mit Familie, mit Freunden, die da waren.” Und das trotz “wirklich sehr, sehr strengen Sicherheitsvorschriften: Jeder Besucher, jeder Berichterstatter, der da reingeht, wird penibel kontrolliert, muss die Schuhe ausziehen, alles wird durchleuchtet. Und über dem Gebäude kreist ein Hubschrauber.” Die Bundesanwaltschaft fordert acht Jahre Haft für Lina E. “Die Verteidiger haben in ihrem Plädoyer vor allen Dingen geltend gemacht, dass die Bundesanwaltschaft jedes Indiz gegen die Angeklagten gewertet hat”, so Mayer.
Weitere Nachrichten: Nato-Generalsekretär Stoltenberg in Kiew, Klimabericht des Klimabeobachtungsdienstes Copernikus veröffentlicht.
Moderation, Redaktion: Johannes Korsche
Redaktion: Tami Holderried, Wanda Silberhorn
Produktion: Benjamin Markthaler
Weiterlesen:
Den Bericht von Iris Mayer aus dem Gericht, in dem sie die Kusshände und Herzgesten beschreibt, finden Sie hier.
Den Kommentar von Dunja Ramadan zum Abitur in NRW und dem Ausweichtermin an diesem Freitag, dem Tag des Festes des muslimischen Fastenbrechens lesen Sie hier.
SZ Plus-Podcast "German Angst"
Immer mehr Menschen in Deutschland wollen vorbereitet sein, wenn eine Katastrophe kommt. So weit, so vernünftig. Doch es gibt auch Menschen, die mit Ängsten und Sorgen Wähler zu gewinnen oder Geld zu verdienen. Und dann gibt es Extremisten, die einen Tag X, der alles verändern könnte, sogar selbst durch Anschläge herbeiführen wollen. Eine Podcast-Recherche, die von den Wäldern vor Cottbus in den Bundestag führt. Zu Rechtsradikalen und zu Menschen, die sich in die mutmaßliche Terrorgruppe „Vereinte Patrioten“ eingeschleust haben. Hören Sie hier die erste Folge kostenlos.

Apr 19, 2023 • 13min
Neue Streiks und Tarifverhandlungen: Droht noch mehr?
Ab Mittwoch geht es wieder los: Streiks, zuerst an den Flughäfen in Düsseldorf, Hamburg und Köln/Bonn. Und dann am Freitag auch bei der Bahn. Da will die Bahngewerkschaft EVG den Zugverkehr im ganzen Land weitgehend lahmlegen. Außerdem wird am Wochenende im Tarifstreit im öffentlichen Dienst über einen Vorschlag der unabhängigen Schlichter verhandelt. Wie hängen diese Streiks zusammen und wie könnte es weitergehen?
SZ-Experte Alexander Hagelüken berichtet über die Tarifverhandlungen. Er sagt, bei der Bahn sei eine Einigung nicht unrealistisch. Trotzdem rechnet er auch hier noch mit weiteren Streiks. Im Tarifstreit im öffentlichen Dienst sei die Lage kniffliger. Hagelüken meint: “Die Gewerkschaft ist bereit, dem Schlichterspruch im Wesentlichen zuzustimmen.” Das Problem seien eher die Arbeitgeber, also Bund und Kommunen. Der Bund habe schon signalisiert, den Forderungen zuzustimmen. Aber die Kommunen seien finanziell sehr unterschiedlich aufgestellt und deshalb sei es schwer, eine Einigung zu erzielen. Letztendlich rechnet Hagelüken aber trotzdem mit einer Einigung: “Sonst wird es am Ende noch teurer für die Arbeitgeber.”
Weitere Nachrichten: Kabinett beschließt Pläne zum Heizungstausch, Bundeswehr bricht Evakuierung aus dem Sudan ab.
Moderation, Redaktion: Tami Holderried
Redaktion: Nadja Schlüter, Antonia Franz, Wanda Silberhorn
Produktion: Imanuel Pedersen
Zusätzliches Audiomaterial über dpa, ZDF.
Zum Weiterlesen:
Text zum 80. Jahrestag des Aufstandes im Warschauer Ghetto.
SZ Plus-Podcast "German Angst"
Immer mehr Menschen in Deutschland wollen vorbereitet sein, wenn eine Katastrophe kommt. So weit, so vernünftig. Doch es gibt auch Menschen, die mit Ängsten und Sorgen Wähler zu gewinnen oder Geld zu verdienen. Und dann gibt es Extremisten, die einen Tag X, der alles verändern könnte, sogar selbst durch Anschläge herbeiführen wollen. Eine Podcast-Recherche, die von den Wäldern vor Cottbus in den Bundestag führt. Zu Rechtsradikalen und zu Menschen, die sich in die mutmaßliche Terrorgruppe „Vereinte Patrioten“ eingeschleust haben. Hören Sie hier die erste Folge kostenlos.

Apr 18, 2023 • 13min
Konflikt in Sudan: Ein Land am Rande des Bürgerkriegs
Immer wieder kommt es zu Explosionen in der Hauptstadt Khartum und auch andere Ziele im Land werden mittlerweile angegriffen: Seit dem vergangenen Wochenende eskaliert in Sudan die Gewalt. Hintergrund ist der Machtkampf zweier Generäle: Abdel Fattah al-Burhan, der Generalinspekteur der sudanesischen Streitkräfte, und Mohammed Hamda Daglo, genannt „Hemedti“, Anführer der paramilitärischen „Rapid Support Forces“, kurz RSF. Die beiden stehen eigentlich zusammen an der Spitze eines militärischen Übergangsrats, der das Land führt. Al-Burhan als Machthaber, Hemedti als sein Stellvertreter.
Die Lage ist unübersichtlich und wer in dem Konflikt aktuell die Oberhand hat, ist unklar. Offenbar schaffe es das Militär zwar, das Staatsfernsehen zu kontrollieren, sagt Gerrit Kurtz, Politologe und Sudan-Experte bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. „Aber von einer definitiven Kontrolle der Streitkräfte oder der RFS sind wir noch weit entfernt.“
Rutscht das Land nun also unweigerlich in einen Bürgerkrieg ab? „Unweigerlich ist das niemals und ich glaube, es ist wichtig, die Hoffnung nicht aufzugeben“, sagt Kurtz. „Aber keine Frage, die Situation ist im Moment sehr düster.“ Die Vereinten Nationen vermittelten mit ihrer Friedensmission vor Ort und Staaten wie die USA könnten aus der Ferne Vermittlungsversuche starten. Wichtig findet Kurtz vor allem die bereits geplante Initiative, ostafrikanische Präsidenten als Vermittler in Sudan einzusetzen – aber die können aktuell nicht in das Land einreisen.
Weitere Nachrichten: elektronische Arbeitszeiterfassung wird verpflichtend, Putin reist in annektierte Gebiete
Moderation, Redaktion: Nadja Schlüter
Redaktion, Sprecherin: Tami Holderried
Produktion: Benjamin Markthaler
Zusätzliches Audiomaterial über Reuters.

Apr 17, 2023 • 13min
Deutsche Klimaziele: "Überraschend ist das Ausmaß der Verfehlung"
Das Klimaziel der Bundesregierung ist völlig klar: Bis zum Jahr 2030 sollen die Treibhausgas-Emissionen in Deutschland um 65 Prozent reduziert werden. Alle Ministerien müssen für ihren Bereich gewisse Grenzwerte einhalten. Aber macht die Bundesregierung auch genug, um dieses Ziel zu erreichen?
“Wir sehen, dass wir eigentlich in keinem Sektor wirklich auf einem guten Weg sind”, sagte Brigitte Knopf, die Stellvertretende Vorsitzende des Expertenrats für Klimafragen am Montag, als sie zusammen mit Kolleginnen und Kollegen einen neuen Bericht zu den Klimazielen vorstellte. Woran das liegt, erklärt in dieser Folge von “Auf den Punkt” Michael Bauchmüller, der für die SZ aus Berlin über Klimapolitik berichtet.
Weitere Nachrichten: Urteil gegen Kara-Mursa; Konflikt im Sudan.
Zum Weiterlesen
Den Text zu Sudan finden Sie hier.
Moderation, Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb
Redaktion: Antonia Franz
Produktion: Imanuel Pedersen
Zusätzliches Audiomaterial über Bundespressekonferenz.

Apr 15, 2023 • 25min
Am Wochenende: Ausstieg aus der Atomkraft: Wie baut man ein AKW ab?
An diesem Samstag, dem 15. April 2023, werden die letzten drei deutschen Atomkraftwerke abgeschaltet: Isar 2, Neckarwestheim 1 und Emsland. Damit endet die Ära der deutschen Atomkraft.
Sie begann in den Fünfzigern mit einem ersten Forschungsreaktor und erlebte über die Jahrzehnte viele Höhen und Tiefen. 2011, nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima, beschloss der deutsche Bundestag den endgültigen Ausstieg. Doch auch, wenn dieser jetzt vollendet ist: Die AKW werden uns noch viele Jahre beschäftigen. Denn sie müssen Stück für Stück zurückgebaut werden. Wie funktioniert das?
"So einfach wie beim Rückbau oder Abriss eines normalen Wohnhauses ist es beim Rückbau von Kernkraftwerken natürlich nicht", sagt Sascha Gentes, Professor am Karlsruher Institut für Technologie. Zunächst müssten die Brennelemente entfernt und dann meist mehrere Jahre abgekühlt werden, bevor sie in einen Castor geladen werden können. Erst dann beginnt der eigentliche Abbau.
Der ist kleinteilig und erfordert viel Handarbeit: Jedes Teil muss "freigemessen", also auf Radioaktivität überprüft werden. Verstrahltes Material muss dekontaminiert werden. Am Ende müssen etwa drei Prozent des anfallenden Mülls strahlungssicher eingelagert werden, der Rest kann normal entsorgt oder wiederverwendet werden.
Obwohl Gentes sich professionell mit Rückbau beschäftigt, ist er für die Nutzung der Atomkraft. "Ich persönlich finde es absolut falsch, in der jetzigen Zeit drei der sichersten Kernkraftwerke abzuschalten und stattdessen wieder veraltete Kohlekraftwerke hochzufahren", sagt er. Aber auch nach dem Ausstieg sieht er eine Zukunft für sein Themenfeld: "Die Endlagerung in Deutschland wird uns noch viele Jahrzehnte oder vielleicht sogar Jahrhunderte beschäftigen." Es sei deswegen wichtig, dass das Thema Atomkraft weiterhin in der Öffentlichkeit präsent bleibe und Ingenieure und Ingenieurinnen dafür gewonnen würden.
Hier finden Sie die SZ-Reportage über den Rückbau eines AKW.
Hier geht es zum Text über die Geschichte der Atomkraft in Deutschland.
Redaktionsschluss für diese Sendung war Freitag, 14.04.2023, um 18 Uhr.
Weitere Nachrichten: FBI nimmt mutmaßlichen US-Geheimdienst-Leaker fest, Özdemir und Lauterbach stellen Pläne zur Cannabis-Legalisierung vor, Außenministerin Bearbock besucht China
Moderation, Redaktion: Nadja Schlüter
Redaktion: Antonia Franz und Vinzent-Vitus Leitgeb
Produktion: Jakob Arnu
Zusätzliches Audiomaterial über ARD, SWR und US Department of Justice

Apr 14, 2023 • 13min
Geleakte Mails von Springer-Chef Döpfner: “Schärfe, Bitterkeit und Radikalität”
Die Wochenzeitung Die Zeit hat Mails und Chatnachrichten von Springer-Chef Mathias Döpfner veröffentlicht. Das ist doppelt interessant: Erstens, weil Döpfner ein sehr mächtiger Mensch in der Medienwelt ist. Und zweitens: Weil aus diesen Nachrichten laut der Zeit hervorgeht, dass er versucht hat, auf die politische Berichterstattung der Bild-Zeitung Einfluss zu nehmen. Zugunsten der FDP: “Kann man noch mehr für die FDP machen? Die sollten 16 Prozent mindestens kriegen. Lindner muss mutiger werden. Und Koalition nur SPD wäre deutlich besser als mit Grünen”, wird Döpfner zitiert.
Für SZ-Redakteur Cornelius Pollmer sind die geleakten Mails und Nachrichten von Döpfner allein schon deswegen interessant, weil vor allem die Bild, die zum Axel-Springer-Verlag gehört, eine enorme Reichweite in Deutschland hat: “Ende des letzten Jahres war die Auflage knapp über einer Million und im Digitalen ist Bild.de die reichweitenstärkste Nachrichten-Webseite in Deutschland.”
Grundsätzlich sagt Pollmer: “Journalisten sind keine Handpuppen. Und sie sind es auch dann nicht, wenn die Hand zu Mathias Döpfner gehört.” Die Idee von Journalismus sei schließlich nicht, dass die Angestellten das aufschreiben, was der Verleger sich wünsche.
Zwar kenne man bereits SMS von Döpfner, in denen er Deutschland als “DDR-Obrigkeitsstaat” bezeichnet. “Und trotzdem hat mich das schon überrascht, was da in der Zeit zu lesen war. In der Schärfe, auch in der Bitterkeit, auch in einer gewissen Radikalität”, sagt Pollmer.
Den Text von Cornelius Pollmer und Laura Hertreiter zu den Döpfner-Mails lesen Sie hier.
Weitere Nachrichten: Mutmaßlicher Leaker der US-Geheimdienstdokumente festgenommen, Außenministerin Baerbock besucht China.
Moderation, Redaktion: Johannes Korsche
Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb
Produktion: Annika Bingger
Zusätzliches Audiomaterial über Axel Springer SE.

Apr 13, 2023 • 13min
Größtes Daten-Leak seit Snowden: Was wir über die US-Dokumente wissen
Zuerst sollen die Fotos von hunderten US-Geheimdienstdokumenten auf einer Online-Plattform für Gamer aufgetaucht sein. Hochgeladen von einem User, den die anderen Mitglieder “OG”, kurz für “Original Gangsta”, genannt haben. Von dort aus verbreiteten sich die Fotos immer weiter im Internet – und damit sind US-Geheimnisse rund um den Ukraine-Krieg öffentlich geworden. Was wissen wir über das Leak und seinen Ursprung?
“Der Leaker soll seine Gruppenmitglieder mit diesen Dokumenten beeindruckt haben wollen”, sagt Washington-Korrespondent Fabian Fellmann: “Es war offenbar nur Angeberei.” Die könnte dem User aber teuer zustehen kommen: “Es könnte mehrere Jahre Gefängnis geben.”
Denn in den Dokumenten stehen Erkenntnisse des US-Geheimdienstes zum Krieg gegen die Ukraine. Aber die größte Enthüllung sei, dass sie überhaupt öffentlich geworden sind, sagt Fellmann. “Das stellt die amerikanischen Geheimdienste bloß.” Fellmann erwartet zudem noch mehr Enthüllungen in den kommenden Tagen: “Da wird noch einiges ans Licht kommen.”
Weitere Nachrichten: Polen darf Kampfjets an die Ukraine liefern, Klimaaktivisten sind nicht Schuld am Tod einer Radfahrerin.
Anmerkung der Redaktion: Anders als in der Nachricht "Klimaaktivisten sind nicht Schuld am Tod einer Radfahrerin" dargestellt, hatten sich die Klimaaktivisten nicht auf die Fahrbahn geklebt. Richtig ist: Am Tag des tödlichen Unfalls am 31. Oktober 2022 in Berlin hatten sich zwei Aktivisten an einer Schilderbrücke der A100 festgeklebt und Transparente entrollt. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.
Moderation, Redaktion: Johannes Korsche
Redaktion: Nadja Schlüter, Antonia Franz
Produktion: Benjamin Markthaler
Zusätzliches Audiomaterial über Reuters.