Auf den Punkt

Süddeutsche Zeitung
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Nov 11, 2021 • 13min

Pfleger über die vierte Welle: "Alle, die noch da sind, haben doppelt so viel zu stemmen"

Inzidenzrekorde, volle Krankenhäuser, verschobene Operationen – das kennen wir aus dem letzten Winter. Dabei sollte dieses Jahr doch alles anders werden, schließlich gibt es eine Impfung gegen das Coronavirus. Trotzdem füllen sich gerade wieder die Intensivstationen. Vor allem mit ungeimpften Patientinnen und Patienten. “Das ist eine enorme Belastung, körperlich und psychisch,” erzählt der Intensivpfleger Andreas Schäfer aus Kassel. Er sagt, er könne nicht verstehen, warum sich Menschen immer noch nicht impfen lassen. Und er warnt, dass eine weitere Welle vielleicht für das Gesundheitssystem nicht stemmbar wäre. Weitere Nachrichten: Corona-Regeln der Ampel werden vorgestellt, Belarus droht EU Moderation, Redaktion: Tami Holderried Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb Produktion: Imanuel Pedersen Zusätzliches Audiomaterial über dpa.
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Nov 10, 2021 • 12min

COP26 will klimaneutrale Weltwirtschaft aufbauen

Die Klimakatastrophe ist bereits spürbar. Und doch hört man von der 26. UN-Klimakonferenz bislang nur wenig konkrete Entscheidungen zum Schutz des Planeten. Hübsche Fernziele und sonst nichts gewesen? "Hier werden ernsthafte Verhandlungen geführt", widerspricht der Präsident des Bundesumweltamtes Dirk Messner. Im Zentrum stehe der Aufbau einer klimaneutralen Weltwirtschaft. Dies sei im Grunde "ein neues Narrativ für die Weltwirtschaft, ein neues Leitbild". "Klimaneutralität kann sich kein Land mehr versperren", sagt Messner. Auch wenn die notwendigen Investitionen dafür "beileibe noch nicht hoch genug" seien. Deutschland und Europa müssen bei internationalen Kooperation allerdings mehr machen. "Wir werden Klimaschutz nicht hinkriegen, wenn wir nicht zugleich für sozialen Zusammenhalt und Gerechtigkeit sorgen." Das sei auch ein Auftrag für die neue Koalition. "Wenn wir jetzt steigende CO2 Preise haben, dann können wir einen Großteil der Einnahmen direkt an die Bürgerinnen und Bürger zurückgeben", sagt der Leiter von Europas größter Umweltbehörde. Weitere Nachrichten: Belarus, Milliardenstrafe für Google, Annette Kurschus ist neue EKD-Ratsvorsitzende. Moderation, Redaktion: Lars Langenau Redaktion: Anna-Lena Limpert, Vinzent-Vitus Leitgeb Produktion: Imanuel Pedersen Zusätzliches Audiomaterial über Guardian, NBC News und COP26.
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Nov 9, 2021 • 12min

Geflüchtete in Belarus: Lukaschenkos Kalkül

Es sind zutiefst verstörende Bilder aus der langen grünen Grenze zwischen Polen und Belarus. Hunderte, wenn nicht Tausende Geflüchtete, versuchen dort die Sperranlagen in die Europäische Union zu überwinden. Auf polnischer Seite sind inzwischen zehntausende Sicherheitskräfte aufgefahren. Warschaus Regierung und die EU werfen dem Machthaber in Minsk, Alexander Lukaschenko, vor, die Menschen gezielt einfliegen zu lassen. Sicher sei, dass Spezialeinheiten der Belarussen sie mit Bussen und LKWs an die Grenze bringen werden, sagt SZ-Osteuropa-Korrespondent Florian Hassel. Es gebe "handfestes Beweismaterial", dass belarussische Militärs mit Uniform und Waffe "hinter den Migranten standen, während die versuchten, den Zaun niederzureißen und den Stacheldraht zu durchbrechen". Andererseits greife auch der polnische Grenzschutz zu illegalen "Pushbacks" um die Geflüchteten zurückzudrängen. Lukaschenko habe bereits Ende Mai im Parlament in Minsk offen gesagt, dass der Westen "jetzt unsere Arbeit erledigen" wird. Er meinte damit Drogenhandel und die Verhinderung der Einreise von Migranten. Er folge damit einem "mit dem russischen Geheimdienst FSB entworfenen Plan, die EU durch Migrantenströme zu destabilisieren". Zudem räche er sich dafür, dass er für die von ihm gefälschte Präsidentschaftswahl von der EU kritisiert wird und dass der Westen die Opposition unterstützt. "Vielleicht hofft er, dass die Sanktionen gemildert werden," meint Hassel. Andererseits verdiene Belarus mit der Lenkung der Flüchtlungsströme auch viel Geld. Laut Schätzungen müsse ein Migrant bis zu 15 000 Dollar an Minsker Reisebüros und Schlepper zahlen. Weitere Nachrichten: Corona, Lichtenstein nur zähneknirschend für Mindeststeuer, Zentralrat fordert reinen Schoa-Gedenktag. Moderation, Redaktion: Lars Langenau Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb Produktion: Jakob Arnu Zusätzliches Audiomaterial über Reuters und dem Twitter-Account von Nexta TV.
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Nov 8, 2021 • 13min

Neuer SPD-Chef: Der wandlungsfähige Lars Klingbeil

Mike Szymanski, SZ-Parlamentskorrespondent und Experte für die Sozialdemokraten, diskutiert die bevorstehende Führung von Lars Klingbeil. Er hebt Klingbeils Anpassungsfähigkeit hervor, die es ihm ermöglicht hat, mit unterschiedlichen Parteiflügeln zusammenzuarbeiten. Trotz seiner Wurzeln als Parteilinker hat er sich im Seeheimer Kreis etabliert. Zudem werden die Herausforderungen der neuen SPD-Führung thematisiert, einschließlich der Notwendigkeit zur Geschlossenheit und der strategischen Beziehung zwischen Klingbeil und Saskia Esken.
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Nov 5, 2021 • 12min

Vierte Corona-Welle: Was die Politik für den Winter plant

Der bundesweite Corona-Inzidenzwert ist mit fast 170 so hoch wie seit der zweiten Welle nicht mehr. Obwohl mittlerweile 67 Prozent der Menschen in Deutschland voll geimpft sind, müssen wieder mehr Infizierte ins Krankenhaus. Und auch die Zahl derer, die an Covid-19 sterben, steigt gerade wieder. Nach einem ruhigen Sommer stecken wir jetzt also mittendrin, in der vierten Welle . "Die Polarisierung beim Thema Impfung und Impfpflicht ist natürlich enorm. Und das Spannungspotential, das in unserer Gesellschaft mit diesem Thema verknüpft ist, das ist mindestens so besorgniserregend wie das Virus selbst", sagt Angelika Slavik, SZ-Redakteurin im Berliner Parlamentsbüro. In Auf den Punkt spricht sie über die Pläne der Politik für den Winter. Weitere Nachrichten: Baerbock über Koalitionsgespräche, FFF-Demos bei COP26 Moderation, Redaktion: Franziska von Malsen Redaktion: Anna-Lena Limpert, Tami Holderried Produktion: Benjamin Markthaler Zusätzliches Audiomaterial über Reuters.
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Nov 4, 2021 • 13min

Kinderarzt über RS-Virus: “Tsunami an Infektionen”

Husten, Fieber, Atemnot: Das sind die typischen Symptome einer Infektion mit dem Respiratorisches Synzytial-Virus, kurz RSV. Das Virus ist vor allem für kleine Kinder gefährlich. In den letzten Wochen stecken sich immer mehr Kinder damit an. Deshalb kommen viele Kinderkliniken an ihre Belastungsgrenze. Florian Hoffmann ist Kindernotfallmediziner am Haunerschen Kinderspital in München. Er sagt: Gäbe es analog zur Corona-Ampel eine RSV-Ampel, wäre sie schon seit Wochen auf dunkelrot. Weil es keine freien Betten und zu wenig Pflegepersonal gibt, muss der Mediziner kranke Kinder teilweise bis zu 200 Kilometer weit wegverlegen. Podcasts der SZ zum NSU: https://projekte.sueddeutsche.de/artikel/medien/nsu-prozess-deutsche-abgruende-podcast-serie-der-sz-e669669/ https://www.sueddeutsche.de/multimedia/sz-podcast-an-diesem-tag-1.5214875 Weitere Nachrichten: Esken will SPD-Vorsitzende bleiben, Spahn und Ärzteverbände einigen sich auf Booster für alle Moderation, Redaktion: Tami Holderried Redaktion: Franziska von Malsen Produktion: Imanuel Pedersen
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Nov 3, 2021 • 13min

Wie die CDU ihren neuen Chef finden will

Erstmals will die CDU bei der Suche nach einem neuen Vorsitz die Basis mit einbinden. Davon könne wohl vor allem Friedrich Merz profitieren, weil der zumindest in Teilen der Basis populär sei, sagt der leitende SZ-Politik-Redakteur Peter Fahrenholz. Merz verkörpere "ein bisschen die Sehnsucht nach der guten alten Zeit" und gebe für viele Konservative eine Art Versprechen ab, dass man in die Zeit vor Merkel zurückkehren könnte. Merz werde jetzt versuchen, etwa den CDU-Wirtschaftspolitiker Carsten Linnemann einzubinden. Für Norbert Röttgen wäre es klug, wenn er jetzt eine Frau an seine Seite holen würde, die er dann als künftige Generalsekretärin installieren könnte. Interessant sei auch, wie sich der Fraktionsvorsitzende Ralph Brinkhaus verhalten werde. Eine Frau werde es eher nicht: “Man muss ehrlicherweise sagen, dass die CDU keine Frau hat, bei der man aktuell sagen würde, die wäre jetzt die möglicherweise geborene neue Vorsitzende.” Und so sieht der Zeitplan auf dem Weg zum neuen Chef aus: Nominierung bis zum 17. November, mit der Unterstützung von mindestens einem Landes-, Bezirks-, oder Kreisverband der Union oder einer CDU-Gruppierung. Bis Anfang Dezember werden sich die Kandidaten und Kandidatinnen dann den etwa 400 000 CDU-Mitgliedern in mehreren digitalen Veranstaltungen vorstellen. Ab dem 4.12. stimmt die Basis dann ab. Zwei Wochen später soll dann das Ergebnis verkündet werden. Erreicht da niemand die absolute Mehrheit, dann kommt es Ende Dezember zu einer Stichwahl. Spätestens am 14. Januar soll das endgültige Ergebnis dann vorliegen. Und am 21./22. Januar soll der/die Kandidat/in dann offiziell von einem Parteitag ins Amt gehoben werden. Weitere Nachrichten: Spahn empfiehlt "Booster"-Impfungen, Bayern verschärft Corona-Regeln. Moderation, Redaktion: Lars Langenau Redaktion: Tami Holderried Produktion: Jakob Arnu Zusätzliches Audiomaterial über Reuters, Phoenix und CDU.
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Nov 2, 2021 • 12min

UN-Klimakonferenz: "Ohne China hat die Welt keine Chance"

"Eine Minute vor Zwölf", "genug mit der brutalen Zerstörung unserer Lebensgrundlagen." Große Reden werden da gerade auf der UN-Klimakonferenz in Glasgow geschwungen. US-Präsident Joe Biden gibt jedenfalls China (neben Russland, Indien und Saudi-Arabien) die Hauptschuld am zaghaften Handeln, an vagen Beschlüssen. Doch im Gegensatz zu anderen Regierungschefs verzichtet Chinas aktueller Staatslenker Xi Jinping auf eine Teilnahme am Treffen in Schottland. Bei der Luftverschmutzung haben die chinesischen Behörden auf Druck der neuen Mittelschicht inzwischen "enorm viel gemacht", sagt SZ-China-Korrespondentin Lea Sahay. Der Klimawandel aber spiele in China jedenfalls bisher noch "keine große Rolle." Es sei ein "herber Schlag", dass Xi nicht in Glasgow dabei sei. Aber es sei nicht so, dass man das als Boykott deuten könne. Er habe China nunmehr seit fast zwei Jahren nicht mehr verlassen. Nichtsdestotrotz sei klar, dass sich bei diesem Gipfel eigentlich nichts ohne China bewege. "In absoluten Zahlen ist das Land ja der größte Emittent von Treibhausgasen". Und die Welt habe ohne China "kaum eine Chance, die globalen Klimaziele zu erreichen". Bis 2030 soll der CO2-Ausstoß dort einen Höchststand erreichen. Erst 2060 will das Land klimaneutral werden. Viele hatten gehofft, dass Peking möglicherweise seine Ziele noch mal höher stecke, aber das sei "leider nicht passiert". Es setze vielmehr die Klimapolitik als Trumpf in internationalen Verhandlungen ein. Allerdings habe China gerade auch mit massiven Strom und Versorgungsengpässen zu kämpfen. Weitere Nachrichten: Staaten wollen Waldzerstörung stoppen, CDU-Fahrplan für neuen Parteivorsitz. Moderation, Redaktion: Lars Langenau Redaktion: Anna-Lena Limpert, Vinzent-Vitus Leitgeb, Franziska von Malsen Produktion: Justin Patchett Zusätzliches Audiomaterial über Reuters und Tagesschau.
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Oct 29, 2021 • 12min

Klimagipfel 2021: Was sich seit dem Paris-Abkommen getan hat

Am Sonntag startet in Glasgow die Klimakonferenz der Vereinten Nationen. Es ist die fünfte nach dem Pariser Klimaabkommen von 2015. Damals hatten sich die Länder der Welt dazu verpflichtet, bis 2020 ihre Klimaziele zu verschärfen. Aber nicht einmal die Hälfte der Länder hat das auch gemacht. Was bedeutet das fürs Klima und auf welche Länder kommt es am meisten an? "Das China als größter Emittent im Wesentlichen so weitermachen will wie bisher, das könnte die Konferenz sehr belasten", sagt Michael Bauchmüller, SZ-Klimaexperte. In Auf den Punkt spricht er darüber, wie die Weltgemeinschaft und die EU damit umgehen können. Alle SZ-Berichte und Analysen zum Klimagipfel lesen Sie hier mit einem Abo. Weitere Nachrichten: Rückzug Norbert Walter-Borjans, BIP-Zahlen Moderation, Redaktion: Franziska von Malsen Redaktion: David Wünschel, Vinzent-Vitus Leitgeb Produktion: Benjamin Markthaler
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Oct 28, 2021 • 13min

Militärputsch in Sudan: Wie es jetzt weitergeht

An diesem Montag hat sich in Sudan das Militär an die Macht geputscht. Daraufhin ist es in der Hauptstadt Khartum zu Protesten mit Toten und Verletzten gekommen. Die Lage im Land ist extrem unübersichtlich. Und für diesen Samstag werden weitere Proteste der Zivilbevölkerung erwartet. "Das Schlimmste, was jetzt passieren könnte, wäre weiteres Blutvergießen", sagt Christine Roehrs. Sie arbeitet für die Friedrich-Ebert-Stiftung in Khartum. "Militär und Zivilregierung: Beide wissen, dass sie einander nicht in die Knie zwingen können." Bei Auf den Punkt spricht Roehrs über den Putsch und wir es jetzt weitergehen könnte. Weitere Nachrichten: Anklage NSU 2.0, Corona-Zahlen Moderation, Redaktion: Franziska von Malsen Redaktion: Anna-Lena Limpert, Vinzent-Vitus Leitgeb Produktion: Imanuel Pedersen Zusätzliches Audiomaterial über France24.

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