Auf den Punkt

Süddeutsche Zeitung
undefined
Oct 28, 2021 • 13min

Militärputsch in Sudan: Wie es jetzt weitergeht

An diesem Montag hat sich in Sudan das Militär an die Macht geputscht. Daraufhin ist es in der Hauptstadt Khartum zu Protesten mit Toten und Verletzten gekommen. Die Lage im Land ist extrem unübersichtlich. Und für diesen Samstag werden weitere Proteste der Zivilbevölkerung erwartet. "Das Schlimmste, was jetzt passieren könnte, wäre weiteres Blutvergießen", sagt Christine Roehrs. Sie arbeitet für die Friedrich-Ebert-Stiftung in Khartum. "Militär und Zivilregierung: Beide wissen, dass sie einander nicht in die Knie zwingen können." Bei Auf den Punkt spricht Roehrs über den Putsch und wir es jetzt weitergehen könnte. Weitere Nachrichten: Anklage NSU 2.0, Corona-Zahlen Moderation, Redaktion: Franziska von Malsen Redaktion: Anna-Lena Limpert, Vinzent-Vitus Leitgeb Produktion: Imanuel Pedersen Zusätzliches Audiomaterial über France24.
undefined
Oct 27, 2021 • 13min

Laschet-Nachfolger Wüst: Unverhofft zum Liebling der CDU

Die Wahl war spannend, denn die schwarz-gelbe Regierungskoalition in Nordrhein-Westfalen hat nur eine Stimme Mehrheit. In Umfragen steht die CDU gerade schlecht da, vorgezogene Neuwahlen wäre ein Risiko. Die Wahl des 46-jährigen bisherigen Verkehrsministers Hendrik Wüst wurde zur Zitterpartie. Am Ende aber stimmten sogar 103 Abgeordnete für den neuen CDU-Landeschef, drei mehr als die Koalition hat. Aber wieso ist gerade der Verkehrsminister Laschets Nachfolger geworden? "Hendrik Wüst ist ein Glückskind der Verfassung", sagt NRW-Korrespondent Christian Wernicke. Kein anderes Bundesland habe die Vorschrift, dass der Ministerpräsident Mitglied des Landtags sein muss. Dies habe den Kreis der potenziellen Nachfolger sehr klein gehalten. Und dieser Sachzwang habe Wüst "unverhofft zum Liebling" der CDU gemacht. Den neuen Regierungschef zeichne vor allem Ehrgeiz aus. So sei er mit Anfang 30 bereits Generalsekretär der Landes-CDU geworden. "Er war der schneidige, typische Jung-Unionist." Nach dem Sturz als Generalsekretär im Zuge einer Affäre aber versuche er es jetzt mit leiseren Töne. Sein Ministerium habe er aber selbst nach Meinung der Opposition gut geführt. Insgesamt sei die Landesregierung, "weitaus besser als die Performance von Armin Laschet" als Kanzlerkandidat, sagt Wernicke. "Nicht berauschend, aber solide" - mit Erfolgen in der Verbrechensbekämpfung, (geerbten) Defiziten in der Schulpolitik und horrend ungerecht verteilter Chancengleichheit. Die NRW-SPD profitiere lediglich vom Bundestrend. Sie sei ein "Scheinriese". Die im Mai kommenden Jahres anstehende Landtagswahl, sei "völlig offen". Weitere Nachrichten: EuGH verurteilt Polen zur Strafzahlung, Aufnahme Koalitionsverhandlungen, epidemische Notlage endet am 25.11. Den aktuellen Podcast "Das Thema" über zeitgemäße Architektur finden Sie unter sz.de/podcasts. Moderation, Redaktion: Lars Langenau Redaktion: Anna-Lena Limpert, Vinzent-Vitus Leitgeb Produktion: Justin Patchett Zusätzliches Audiomaterial über Phoenix.
undefined
Oct 26, 2021 • 13min

Bärbel Bas: Eine Kämpferin für die Gleichstellung

Nach Annemarie Renger und Rita Süssmuth ist Bärbel Bas erst die dritte Frau im Amt der Bundestagspräsidentin. Laut Protokoll wird dieses nach dem Bundespräsidenten höchste Amt im Staat traditionell von der stärkste Fraktion besetzt. In diesem Fall der SPD. Wir haben deutlich gemacht, dass wir ein paritätisches Parlament haben wollen, auch an der Spitze, sagt Maria Noichl. Noichl ist Europaabgeordnete der SPD aus Rosenheim und als Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen eine der wichtigsten Kämpferinnen für Gleichstellung in ihrer Partei. Bas sei eine "profilierte Politikerin mit großer Erfahrung", die nun eine große Verantwortung trägt. "Bärbel Bas wird die Demokratie verteidigen." Und das auch gegen die Angriffe von Rechts, die nach Meinung von Noichl immer stärker zunehmen. "Wir werden uns nicht den Mund verbieten lassen." Bärbel Bas sei für alle Frauen "ein Mund und ein Gesicht in der Öffentlichkeit." Weitere Nachrichten: AfD ohne Vertreter im Bundestagspräsidium, BND will sich neu organisieren, Probleme bei Rettung aus Afghanistan. Moderation, Redaktion: Lars Langenau Redaktion: Franziska von Malsen, Antonia Franz Produktion: Jakob Arnu Zusätzliches Audiomaterial über Phoenix und SPD-Parteivorstand.
undefined
Oct 25, 2021 • 12min

Urteil gegen Jennifer W.: "In so einem Fall gibt es keine Unschuld"

Zehn Jahre Haft für Jennifer W.. Das ist das weltweit erste Urteil wegen der Verbrechen des sogenannten Islamischen Staates (IS) gegen die religiöse Minderheit der Jesiden. Sie hatte zusammen mit ihrem Ehemann 2015 eine Fünfjährige mutwillig verdursten lassen. Außerdem waren nach Ansicht des Gerichts der Angeklagten die menschenfeindlichen Ziele und Taten des IS bekannt gewesen, als sie sich der Terrororganisation angeschlossen hat, betonte das OLG. Sie habe mit ihrer IS-Mitgliedschaft die "Vernichtung der jesidischen Religion" und die "Versklavung des jesidischen Volkes" unterstützt. Ein Freispruch stand nie zur Debatte, sagt der Jurist und Redakteur der SZ-Innenpolitik, Ronen Steinke. Sie sei ganz klar Täterin und habe Schuld auf sich geladen. Jennifer W. hatte sich selbst belastet mit ihren Aussagen gegenüber einem vermeintlichen IS-Kämpfers. Zudem habe die Mutter des toten Kindes über die drastische Tat ausgesagt. Die historische Relevanz sei, dass sieben Jahren nach dem Völkermord an den Jesiden erstmals überhaupt ein Urteil wegen der Verbrechen des IS gefällt worden sei. Menschlich aber sei die Tat unfassbar. Weitere Nachrichten: Militärputsch im Sudan, Ausweisung von Diplomaten in der Türkei, Facebook, Joshua Kimmich. Moderation, Redaktion: Lars Langenau Redaktion: Franziska von Malsen Produktion: Imanuel Pedersen Zusätzliches Audiomaterial über ZDF.
undefined
Oct 22, 2021 • 12min

Rechte Verlage auf der Buchmesse: Aushalten oder ausschließen?

Zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie findet die Frankfurter Buchmesse dieses Jahr wieder in Präsenz statt. Allerdings mit Einschränkungen und deutliche kleiner als sonst. Und nicht ohne Konflikte: Es gibt Streit um neurechte Verlage auf der Buchmesse. Miryam Schellbach ist für die SZ auf der Buchmesse und sagt, dass es gar nicht so leicht wäre, rechte Verlage auszuschließen. Allerdings hätte die Buchmesse den umstrittenen Verlegern auch nicht einen so präsenten Standplatz geben müssen. Schellbach plädiert dafür, jetzt den Raum für Diskussionen und Reflexion zum Thema Rassismus zu nutzen. Weitere Nachrichten: Länderchefs fordern einheitliche Coronaregeln, Alec Baldwin schießt auf Filmcrew Redaktion, Moderation: Tami Holderried Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb, Lars Langenau Produktion: Jakob Arnu Zusätzliches Audiomaterial über den Hessischen Rundfunk.
undefined
Oct 21, 2021 • 13min

Durchgreifen oder Dialog: Wie umgehen mit Polen?

An diesem Donnerstag treffen sich die EU-Staatschefinnen und -chefs in Brüssel. Es geht um verschiedene Themen, aber eines überschattet den Gipfel: Der Streit um Polens Rechtsstaatlichkeit. Schon Anfang der Woche ging es im EU-Parlament hoch her, als der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki in seiner Rede der EU Erpressung vorwarf. Josef Kelnberger ist SZ-Korrespondent in Brüssel. Er sagt: Dieser Konflikt sei ein Wetterleuchten für zukünftige Konflikte, die auf die EU zukommen könnten. Denn die teile sich aktuell in die Staaten, die mehr Gemeinschaft wollen – und in die, die nationale Interessen voranstellen, wie zum Beispiel Polen. Weitere Nachrichten: Koalitionsverhandlungen beginnen, Sturmtief Ignatz sorgt für Wirbel Redaktion, Moderation: Tami Holderried Redaktion: Franziska von Malsen Produktion: Benjamin Markthaler Zusätzliches Audiomaterial über TVP Info und EU-Kommission.
undefined
Oct 20, 2021 • 11min

Corona: Haben wir noch eine epidemische Notlage?

“Epidemische Lage nationaler Tragweite” – ein sperriger Begriff, der aber ganz unmittelbar unser Leben bestimmt. Es geht dabei um die Corona-Regeln, zum Beispiel um die Maskenpflicht oder den 3G-Nachweis. Genauer gesagt geht es um die Frage, wer über diese Regeln entscheidet: die Regierung oder das Parlament. "Ich glaube es wäre das richtige Signal, die Notlage für beendet zu erklären, und gleichzeitig massiv zu kommunizieren, dass Corona noch nicht vorbei ist", sagt Hanno Charisius aus dem Ressort Wissen. In Auf den Punkt spricht Charisius darüber, was die Einstufung für unseren Alltag wirklich bedeutet und wer eine Booster-Impfung braucht. Weitere Themen: Polizeikontrollen an deutsch-polnischer Grenze, Rücktritt Bundesbankchef Jens Weidmann Moderation, Redaktion: Franziska von Malsen Redaktion: Tami Holderried, Anna-Lena Limpert Produktion: Justin Patchett Zusätzliches Audiomaterial über ARD.
undefined
Oct 19, 2021 • 12min

Semesterbeginn an den Unis: Endlich wieder Hörsaal!

An vielen Universitäten in Deutschland hat in diesen Tagen wieder die Vorlesungszeit begonnen. Und nach eineinhalb Jahren mit Vorlesungen und Seminaren auf Distanz sollen bundesweit fünfzig bis achtzig Prozent der Veranstaltungen wieder in Präsenz stattfinden. Wie gut funktioniert das? Und warum ist es so wichtig? Das erklärt in dieser Folge Franziska Koohestani, Autorin für jetzt, das junge Magazin der SZ, und an der LMU in München studiert. Den Newsletter "SZ Studium" können Sie kostenlos hier bestellen. Er erscheint während des Semesters jeden Montag. Weitere Themen: EU Streit mit Polen; Mögliches Ende der epidemischen Lage Mehr über die Vorgänge rund um die Bild-Zeitung und deren Ex-Chefredakteur Julian Reichelt, finden Sie hier. Einen Kommentar zu den Vorgängen, können Sie hier lesen. Moderation, Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb Redaktion: Tami Holderried, Franziska von Malsen Produktion: Imanuel Pedersen
undefined
Oct 18, 2021 • 11min

Ampel-Koalition: Warum Finanzen der Knackpunkt sind

Nun können die Verhandlungen richtig losgehen: Nach den Sozialdemokraten und den Grünen haben nun auch die Freien Demokraten der Aufnahme von Koalitionsverhandlungen zugestimmt. FDP-Chef Christian Lindner sagt, man sehe Chancen, aber auch Herausforderungen. Am Anfang sei das ein Zweckbündnis, ob daraus mehr werden kann, liege an den Beteiligten. Er aber habe nach wie vor “positive Vibes”. Wer denn Olaf Scholz als Finanzminister nachfolgen wird?, aus dieser Journalistenfrage friemelte sich Lindner am Montag wortreich heraus. 400 Milliarden Euro Schulden hat der Bund und höchstens 50 Milliarden Euro sind als Einnahmen durch die globale Mindeststeuer zu erwarten. Ein ausgeglichener Haushalt ist in weite Ferne gerückt, sagt die stellvertretenden Leiterin des Berliner Parlamentsbüros Cerstin Gammelin. "Es gibt kein Spielgeld mit dem die Koalitionäre ihre Koalition kitten können." Der Umstieg in das klimaneutrale Leben wird für alle teurer, ist sich Gammelin sicher. Letztendlich sei die Entscheidung zwischen Lindner und Habeck ein "Kampf zwischen zwei Konzepten: Mehr Markt oder mehr Staat." Lindners Idee für "Superabschreibungen für Unternehmen würden super teuer". Trotzdem sei sie sich ziemlich sicher, dass der FDP-Chef das Amt des Finanzministers bekommen werde. Weitere Nachrichten: Diesel noch nie so teuer, SPD-Frauen verlangen Schäuble-Nachfolgerin. Moderation, Redaktion: Lars Langenau Redaktion: Tami Holderried Produktion: Jakob Arnu Zusätzliches Audiomaterial über ARD und Livestream von Phoenix.
undefined
Oct 15, 2021 • 11min

Ampel-Koalition: Am glücklichsten ist Lindner

Bis Weihnachten soll die neue Regierung stehen. Das haben die Parteichefs von SPD, Grünen und FDP am Freitag klargemacht. Das wichtigste Ziel der neuen Koalition sei ein strengerer Klimaschutz, sagte der wohl künftige Kanzler Olaf Scholz von der SPD. Und FDP-Chef Christian Lindner meinte sogar, dass es schon lange "keine vergleichbare Modernisierungschance" gegeben habe wie jetzt. Grünen-Chef Robert Habeck betont, dass seine Partei und die FDP gerade beim Thema Finanzen und Investitionen weit auseinandergelegen haben. Jetzt sei es aber trotzdem "gelungen, dass Belastungen für Bürger nicht kommen, aber dennoch Investitionen möglich gemacht werden." "Christian Lindner war von allen Glücklichen der Allerglücklichste", sagt SZ-Politik-Redakteur Peter Fahrenholz. Lindner sei geradezu euphorisiert gewesen. "Da ist offensichtlich in den vergangenen Tagen auch etwas persönlich zusammengewachsen." Interessant sei, dass die Koalition genügend finanziellen Spielraum für all die Modernisierungen sehen würde. Geld dafür soll auch aus der neuen globalen Mindeststeuer kommen. Unsere Kritikerin Juliane Liebert hat sich zudem gerade “Rausch” reingezogen, die neue Platte von Helene Fischer. Liebert findet das eine "egalitäre Musik", "sehr professionell, sehr sauber". Eine eigentümliche "Mischung aus Schlager und Eurodance-Chart-Pop", der immer mit einem sanften Refrain beginnt, dann kommt "das Gestampfe" und münde in "sauberer Leidenschaft". Das sei "kommerzielle Musik im reinsten Sinne", meint Liebert. Moderation, Redaktion: Lars Langenau Redaktion: Anna-Lena Limpert, Laura Terberl Produktion: Benjamin Markthaler Zusätzliches Audiomaterial über Livestream von Phoenix.

The AI-powered Podcast Player

Save insights by tapping your headphones, chat with episodes, discover the best highlights - and more!
App store bannerPlay store banner
Get the app