Politikum – Der Meinungspodcast von WDR 5

WDR 5
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Apr 11, 2025 • 22min

Jugend gegen Erdogan & Koalitionsvertrag ist Moppelkotze

Die Protestwelle in der Türkei seit der Imamoglu-Verhaftung ist die letzte Chance, Erdogan zu Fall zu bringen, sagt unser Gast. Unseren Satiriker erinnert der Koalitionsvertrag an einen Eintopf. Und unser Host schaut auf das Agieren von Alt-Kanzlern.Darum geht es heute im Detail:Jetzt, wo Friedrich Merz als neuer Bundeskanzler in den Startlöchern steht, fragt sich unser Host Carolin Courts: Was macht eigentlich Olaf Scholz demnächst? Und meint: Hoffentlich agiert er dann nicht so, wie gerade Alt-Kanzler Gerhard Schröder. (00:58)Hundertausende gehen in der Türkei seit der Verhaftung von Istanbuls Oberbürgermeister Ekren Imamoglu auf die Straße, vor allem junge Menschen. Denen geht es gar nicht so sehr um die Person Imamoglu oder dessen Partei CHP, sondern um eine bessere wirtschaftlichere Perspektive. Deshalb haben die Proteste eine echte Chance, Erdogan zu Fall zu bringen – es ist die letzte Chance, meint Welt-Journalist und Türkei-Kenner Deniz Yücel. (03:03)Wir brauchen mehr Patriotismus in der Wirtschaft, sagte unser Gast in der vorletzten Ausgabe. Dazu, wie wir das dann nennen können, gibt es eine Rückmeldung aus unserer Community. Sie haben auch Ideen oder Anregungen zu unseren Themen? Schicken Sie uns gerne eine Sprachnachricht an die 0172 253 0042 oder eine Mail an politikum@wdr.de. (14:42)Da standen die Vier von der Koalitions-Baustelle und konnten nicht anders, als Optimismus zu verbreiten. Union und SPD demonstrierten Einigkeit im Bemühen, Deutschlands Probleme aus einer bescheidenen Ausgangslage heraus lösen zu wollen. Satiriker Mathias Tretter arbeitet noch daran, die Zuversicht zu teilen. (16:05)Unser O-Ton der Woche kommt von jemandem, der bei der Präsentation des Koalitionsvertrages eigentlich vor allem durch humorige Äußerungen auffiel – hier aber mal ganz ernsthaft war. (20:12)
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Apr 10, 2025 • 24min

Familie im Koalitionsvertrag & Sexistisches Einfamilienhaus

Das Einfamilienhaus ist ungerecht und sexistisch, meint unser Gast. Für Familien steckt im Koalitionsvertrag wenig drin, findet unsere Kommentatorin. Und zuerst muss auch unser Host sich wundern über das Strahlen, mit dem das Werk präsentiert wurde.Und darum geht es in unserem Podcast heute im Einzelnen: Host Phillipp Anft sah am Mittwoch in viele übermüdete Gesichter - aber bei dem von Friedrich Merz ließ sich das Grinsen einfach nicht mehr ausschalten. Auch wenn ihm soviel gute Laune ein bisschen unheimlich ist: schön wäre es schon, wenn sie ansteckend wäre. (00:57)Das Häuschen im Grünen ist der Traum vieler - dabei ist es eine ungerechte und zutiefst sexistische Wohnform, meint der Architekt Jan Engelke und trifft mit dieser Meinung auf einen Host, der gerne eins hätte, aber nicht gerne sexistisch wäre. (03:19)Aus unserer Community hat uns eine Mail von Reiner Fuchs erreicht, der findet, wir hätten in der vergangenen Ausgabe zu leichtfertig der Begriff Patriotismus ins Gespräch gebracht, wie in letzter Zeit häfuger. Der Begriff sei sehr stark mit der Altlast Patriarchat verbunden - und von hier aus sei nicht mehr weit zurück zum Primat primitiver Männlichkeit, wei sie in den USA gepflegt würde. Er schreibt: Wie wäre es mit einer Ausschreibung für einen neuen Begriff? Staatsfreundschaft? Bürgersinn? Solidarität?…?" (14:45)Haben Sie eine Idee? Sind Sie überhaupt der Meinung von Reiner Fuchs? Oder haben eine Meinung zu einem der anderen Themen in dieser Ausgabe? Lassen Sie uns eine Nachricht da unter 0172 2530042 oder schreiben Sie uns unter Politikum@wdr.de. Unsere Kommentatorin Lena Sterz hat drei Kinder. Und deshalb hat sie genau hingehört, als Lars Klingbeil bei der Vorstellung des Koalitionspapiers gesagt hat, die Familien, die in den vergangenen Jahren die Hauptlast z.B. der Corona-Pandemie getragen hätten, stünden "im Mittelpunkt dieses Koalitionsvertrags". Was sie dann gelesen hat, hat sie weniger überzeugt. (16:16)Und zum Schluss kehrt Philipp Anft den Muff und den Ärger raus, den es manchmal im Land gibt, z.B. wenn die Bahn nicht fährt. Denn bald wartet man in solchen Fällen wenigsten in sauberen Bahnhöfen. (22:09)
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Apr 9, 2025 • 23min

Patriotismus nützt der Wirtschaft & Zölle kosten Jobs in Kenia

Ein Patriotismus, der auf Zusammenhalt setzt, bringt die eigene Wirtschaft voran, meint unser Gast. Unsere Kollegin erzählt, dass die US-Zölle viele Jobs in Kenia gefährden. Und unserem Host geht’s erstmal um den Koalitionsvertrag.Damit beschäftigt sich die heutige Ausgabe im Detail: Der Koalitionsvertrag steht. Dass die Chefverhandler heute in Berlin deutlich gemacht haben, wie hart sie um „jedes Komma“ gerungen haben, ist üblich und jeweils an die eigene Parteibasis gerichtet. Die muss bei der SPD dem Vertrag noch in einer Mitgliederbefragung zustimmen. Bei der CDU läuft das anders – das ist unvorteilhaft, meint Host Sebastian Moritz. (00:55)Der neue US-Präsident bringt mit seiner Zollpolitik die ganze Welt gegen sich auf. Das Motto „America first“ in der US-Wirtschaftspolitik kann man egoistisch nennen – oder auch patriotisch. Ein „Standort-Patriotismus“ ist für die eigene Wirtschaft immer nützlich – aber nur, wenn er anders verstanden wird als das, was die USA gerade machen, meint Henrik Müller, Professor für Wirtschaftsjournalismus. (03:29)Wie sollte die Welt mit Donald Trumps Zöllen umgehen? Diese Frage beschäftigt auch unsere Community sehr. Schicken Sie uns Feedback zu unseren Themen gerne per Sprachnachricht an die 0172 253 0042 oder per Mail an politikum@wdr.de. (13:50)Die Folgen der neuen US-Wirtschaftspolitik sind auch in Afrika zu spüren. Wir schauen nach Kenia – dort bangen nun viele Menschen in der Textilindustrie um ihre Jobs, weil US-Marken dort für den heimischen bisher billig produzieren lassen. Die Zölle sind in Nairobi gerade Thema Nummer eins, sagt unsere Kollegin am Küchentisch, Antje Diekhans. (15:02) Gut versichert in unsicheren Zeiten? Oder sogar überversichert? Die neue Folge des Podcasts "Gold und Asche" aus der ARD Finanzredaktion schaut, welche Versicherungen wirklich sinnvoll sind. Unser aktueller Hörtipp. (20:57)Und zum Schluss macht Host Sebastian Moritz auf eine neue Studie aufmerksam: Die stellt fest, dass auch ein vermeintlicher Schandfleck in der Stadt ein wahres Paradies sein kann. (21:31)
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Apr 8, 2025 • 23min

Veraltete Verkehrsprivilegien & Anderes Gedenken

Die designierte Bundesregierung packt die Verkehrswende nicht richtig an, meint unser Gast. Es war ein Fehler, dass der israelische Philosoph Omri Boehm nicht in Buchenwald sprechen durfte, findet unsere Kommentatorin. Aber zuerst schaut Host Sebastian Moritz auf seine Trading App.Und darum geht es in unserem Podcast heute im Einzelnen:Manch einem mag der Blick auf die Trading-App gerade den Schlaf rauben: Die Börsenkurse sind seit Donald Trumps Zollkrieg mehrheitlich in tiefroten Zahlen. Sebastian Moritz plädiert trotzdem für Ruhe und Gelassenheit - und findet: jetzt ist ein guter Zeitpunkt, sich einen neuen, nüchterneren Umgang mit Aktien und ETFs anzueignen. (01:05)Wer im Zuge des Börsencrashs sein Portfolio gerade sowieso noch einmal überdenkt, dem empfehlen wir eine Ausgabe des Pocasts Quarks Daily. Dort haben sich die Kolleginnen und Kollegen mit der Frage beschäftigt, ob man mit "grünen Geldanlagen" die Welt verändern kann. Den Link zum Podcast finden Sie hier. (03:40) Wir müssen die Schiene weiter ausbauen, sagen die einen; wir müssen die Autobahnen ausbauen, die anderen. Unser heutiger Gast, der Mobilitätsforscher Prof. Dr. Andreas Knie vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, findet: Wir sollten beides mal lassen und und uns von dem Wachstumsparadigma "höher, schneller, weiter" im Bereich Verkehr verabschieden. Ob die neue Koalition das anpacken wird, daran hat er allerdings Zweifel. (04:11)Letzten Freitag haben wir hier im Politikum ein Gespräch mit Jens Christian Wagner, dem Leiter der Gedenkstätte Buchenwald, geführt (verlinken). Da waren die Vorbereitungen für die Gedenkfeier zum 80. Jubiläum der Befreiung Buchenwalds gerade im vollen Gange und von Kontroversen begleitet. So setzte die israelische Regierung den Gedenkstättenleiter Jens Christian Wagner unter Druck, bis er den israelisch-deutschen Philosophen Omri Boehm, der die Rede zur Gedenkfeier halten sollte, wieder auslud. Über all das hätten wir mit ihm sprechen können, wir wollte die Aufmerksamkeit jedoch nicht von den Überlebenden ablenken, um die es an dem Tag doch eigentlich gehen sollte. An den Küchentisch in dieser Ausgabe hat unsere Kommentatorin, die Schriftstellering Mithu Sanyal, ihre Meinung zum Fall mitgebracht. Sie selbst hat eine Petition gegen die Ausladung von Omri Boehm gestartet. (14:51)Zur Frage, wie eine Erinnerungskultur in Zeiten einer erstarkten AfD aussehen kann, haben wir einige Nachrichten aus der Politikum-Community bekommen. Politikum-Hörerin Dayana Gronau schreib zum Beispiel, sie habe eine gewisse Holocaustgedenk-Ermüdung bei Menschen beobachtet. Für diese habe die AfD einfache Antworten gefunden. (20:48)Wenn Sie das anders sehen oder sich zu anderen Themen im Politikum äußern wollen, schreiben Sie gerne eine Mail an politikum@wdr.de oder schicken Sie eine Sprachnachricht an die 0172-253 00 42.Und wir sprechen ja in diesen Tagen ja viel über Entwicklungen, die eher nicht hoffnungsfroh stimmen. Gut, wenn wir dazwischen auch mal eine Randnotitz wie diese lesen: Die Kölner Oberbürgermeisterin ist einer Einfladung des inzwischen inhaftierten Istanbuler Bürgermeisters İmamoğlu gefolgt, die dieser noch im Amte des Bürgermeisters ausgesprochen hat. Reker ist zu Beginn der Woche zu einem Städtetreffen in Istanbul gereist. Zu dem sind Vertreterinnen und Vertreter aller Städte eingeladen, die durch eine deutsch-türkische Städtepartnerschaft freundschaftlich verbunden sind. Im Gespäck hatte die Kölner OB auch eine Botschaft an İmamoğlu: Sie verstehe ihre Reise als "Zeichen ihrer uneingeschränkten Solidarität mit ihrem inhaftierten Amtskollegen," hieß es zuvor von Seiten der Stadt. (21:44)
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Apr 7, 2025 • 23min

Gute Zeiten für die Grünen & Prostituierte zu wenig geschützt

Die Grünen sind angeschlagen, aber sie werden gebraucht, sagt unser Gast. Außerdem: Deutschland ist trotz Prostitutions-Gesetz das Bordell Europas, meint unser Kollege. Unser Host blickt auf das Zusammentreffen von Umfragen und Koalitionsgesprächen.Und damit beschäftigt sich unser Podcast im Detail:Die Koalitionsgespräche biegen auf die Zielgerade ein. Jetzt, wo es um besonders strittige Themen wie Migration, Wirtschaft und Verteidigung geht, sollten sich die mutmaßlichen Koalitionäre bloß nicht von aktuellen Umfragen beeinflussen lassen, die eine Wählerwanderung von Union zur AfD abbilden, meint Host Carolin Courts. (00:55)Die Grünen haben auf ihrem Kleinen Parteitag am Wochenende versucht, sich weiter auf ihre neue Rolle in der Opposition einzuschwören - angeschlagen, wie sie sind: Raus aus der Regierung, ohne die Spitzenkräfte Baerbock und Habeck. Und Klimaschutz steht auch nicht gerade oben auf der Agenda der Menschen. Trotzdem werden das jetzt gute Zeiten für die Grünen, meint Politologe Norbert Kersting. (03:27)Unser aktueller Hörtipp: Der Podcast aus der Tagesschau 11KM Stories. Die neue Folge beschäftigt sich mit den Lobby-Machenschaften rund um PFAS. Das sind die gefährlichen Chemikalien, die u.a. Outdoorjacken wasserabweisend machen. Den Link zum Podcast finden Sie hier. (12:40)Aufrüstung, Verteidigung, Wehrpflicht – ihr Befremden über die Kriegstauglichkeits-Debatten in mehreren Politikum-Ausgaben hat eine Hörerin in eine lange Mail gefasst. Im Politikum ist immer Platz für Ihre Meinung. Wenn Sie auch mitdiskutieren möchten, dann gerne per Sprachnachricht an die 0172 2530042 oder per Mail an politikum@wdr.de. (13:22)Deutschland gilt als das Bordell Europas, wegen liberaler Gesetzgebung und lascher Kontrollen. Mehr Schutz für Prostituierte versprach die Bundesregierung 2017 mit ihrer Gesetzes-Initiative. Aber verbessert hat sich seitdem nichts, meint Kollege Clemens Hoffmann am Küchentisch. Nur eines würde helfen… (14:50)Und zum Schluss: Der Döner gehört offenbar zu Deutschland. Host Carolin Courts ist auf eine bemerkenswerte Petition junger Menschen gestoßen. (21:15)
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Apr 4, 2025 • 21min

Was beim NS-Gedenken falsch läuft & Wer aus den USA auswandert

Die Erinnerungskultur an die NS-Zeit entwickelt sich in die falsche Richtung, meint unser Gast. Unser Satiriker hat sich überlegt, wie Wissenschaftler, die aus den USA fliehen, wohl unsere Unis fänden. Und unser Host schaut auf den Ost-West-Proporz.Darum geht es heute im Detail:Die ostdeutschen Ministerpräsidenten pochen auf mehr Ost-Politiker im neuen Bundeskabinett. Auf eine gute Repräsentation zu achten, findet auch Host Philipp Anft wichtig – nur mit der Begründung hat er in diesem Fall ein Problem. (00:58)Vor genau 80 Jahren befreiten die Aliierten das KZ Buchenwald in Thüringen. Und heute? Auf dem Gelände gibt es nicht nur viele Nazi-Schmierereien, sondern auch Schlittenfahren über Massengräber und Picknick auf Asche-Plätzen. Bei der Erinnerungskultur liegt mittlerweile einiges im Argen, sagt Gedenkstättenleiter Jens-Christian Wagner und macht das auch anhand anderer gesellschaftlicher Beobachtungen fest. (03:06)Zölle für alle, selbst für eine antarktische Inselgruppe, auf der nur Pinguine leben? Dieses Kuriosum aus Trumps Zoll-Rundumschlag hat unsere Community inspiriert. Sie haben auch Ideen oder Anregungen? Schicken Sie uns gerne eine Sprachnachricht an die 0172 253 0042 oder eine Mail an politikum@wdr.de. (14:13)Die EU überlegt sich, wie sie auf die Zölle reagiert. Manche Wirtschaftsbranchen denken über eine Art Schlussverkauf nach. Mehr dazu gibt’s bei PunktEU, dem Podcast aus dem ARD Studio Brüssel, unser aktueller Hörtipp. (14:58)Das derzeitige politische Klima in den USA sorgt dort für Unbehagen bei klugen Köpfe in den Universitäten. Droht dem Land ein „Brain Drain“ der Wissenschaft? Geht das Hirn ins Exil? Satiriker Mathias Tretter würde sich über die Aufnahme der Premium-Flüchtlinge aus Amerika freuen. (15:33)Mit unserem O-Ton der Woche vermeiden wir diesmal den amerikanischen Präsidenten. Host Philipp Anft beschäftigt sich vielmehr mit einer Gegenreaktion des noch dafür zuständigen deutschen Ministers. (20:07)
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Apr 3, 2025 • 23min

Aus für regelbasierte Ordnung & Netanjahu, ein schwieriger Gast

Auf US-Beistand innerhalb der NATO dürfen wir uns nicht verlassen, sagt unser Gast. Und: Der Besuch von Netanjahu in Ungarn ist ok, nach Deutschland sollte er aber nicht eingeladen werden. Unser Host schaut derweil auf die globale Zoll-Erschütterung.Damit beschäftigt sich unser Meinungspodcast heute im Detail:Die USA erheben Zölle für alle. Donald Trump nennt es „Befreiungstag“, der Rest der Welt sieht es eher als „schwarzer Tag“ für die globale Wirtschaft. Host Philipp Anft fühlt sich wie im falschen Film... (01:04)Nicht nur die regelbasierte globale Handelsordnung steht auf der Kippe, sondern die regelbasierte Weltordnung insgesamt. Der US-Präsident scheint sich wirklich an keinerlei Abkommen gebunden zu fühlen. Was heißt das für die Beistandspflicht innerhalb der NATO? Beim Treffen in Brüssel suchen die NATO-Verteidigungsminister nach Lösungen für die zukünftige Zusammenarbeit. Für den Politologen Thorsten Benner ist klar: Deutschland muss sich auf den schlimmsten Fall vorbereiten – und eine Beteiligung an europäischen Atomwaffen anstreben. (02:56)Zur Debatte um Deutschlands Kriegstüchtigkeit gehört auch die Diskussion um die Wehrpflicht. Aus der Politikum-Community gibt es dazu eine klare Meinung. Wenn auch Sie etwas zu unseren Themen los werden möchten, schreiben Sie uns: politikum@wdr.de. Oder senden Sie uns eine Sprachnachricht an die 0172-253 00 42. Meinungen aus der Community greifen wir täglich im Podcast auf. (14:02) Ungarn will kein Mitglied mehr beim Internationalen Strafgerichtshof sein – und verkündet das nicht ganz zufällig an dem Tag, an dem es den israelischen Ministerpräsidenten zu Besuch hat, der laut ebenjenem Gerichtshof eigentlich sofort festzunehmen wäre. Warum Ungarn eigentlich gar kein Problem hat, wenn Benjamin Nethanjahu zu Besuch kommt, aber Deutschland sehr wohl, erzählt Kollege Yassin Musharbash am Küchentisch. (15:28)Europa ist eigentlich gar nicht so verkehrt – und die EU-Kommission startet eine schöne Aktion, damit Jugendlichen das selber entdecken können, meint Host Philipp Anft. (21:58)
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Apr 2, 2025 • 23min

Justiz gegen Politiker & Kompromisse in der Schweiz

Die Justiz muss bei Strafverfahren gegen Politiker:innen die Bedeutung der Person ausblenden, sagt unser Gast. Die Kompromissfähigkeit in der Schweiz stärkt das Vertrauen der Bevölkerung in die Demokratie. Und: das politische Klima in den USA.Darum geht es in der heutigen Ausgabe im Detail: Donald Trump träumt öffentlich den alten Diktatoren-Traum vom ewigen Weiterregieren. Wissenschaftler:innen verlassen das Land. Weglaufen scheint die einzige Möglichkeit. Aber jetzt erheben sich erste Stimmen derer, die bleiben und für ein demokratisches Amerika kämpfen wollen. Endlich!, findet unsere Moderatorin Carolin Courts. (00:57)Marine Le Pen, die Anführerin der Rechts-Nationalisten in Frankreich, hat EU-Gelder veruntreut und soll deshalb bis 2030 nicht für politische Ämter in ihrem Land kandidieren dürfen. Ist das Urteil „ein Problem weniger“ für Leute, denen der Aufstieg rechter Kräfte Sorgen macht? Oder ist es vielleicht sogar ein Problem mehr? Im Raum steht der Gedanke, Richter:innen könnten durch ihre Entscheidungen Einfluss auf die politische Entwicklung nehmen. Die Justiz kann - und darf - gar nicht anders, als die Bedeutung der Person möglichst auszublenden, sagt unter Gast, der Jurist Prof. Franz-Alois Fischer. (03:24)Im Cosmopolitikum blicken wir auf die Schweiz. In diesem kleinen Land regieren vier sehr verschiedene Parteien miteinander. Die Idee: Statt die Wünsche unterschiedlicher Wählergruppen in Konkurrenz zu bringen, sollen durch Kompromisse möglichst viele ins Boot geholt werden. Unsere Schweiz-Korrespondentin in Genf, Kathrin Hondl, glaubt, dass die Kompromissfähigkeit in der Schweiz sogar das Vertrauen der Bevölkerung in die Demokratie stärkt. (14:03) In der letzten Sendung haben wir am Küchentisch mit Kollege Peter Zudeick über einen verpflichtenden Gesellschaftsdienst gesprochen. Eine Hörerin bezieht Stellung zu einem Vorschlag der bayerischen Grünen: „Ich hoffe doch, dass das mit dem Wehrdienst für alle Bundesbürger unter 68 ein Aprilscherz war!“ Schicken Sie uns gerne auch Ihr Feedback per Sprachnachricht an die 0172 253 0042 oder per Mail an politikum@wdr.de. (20:10)Trump fantasiert von einer dritten Amtszeit, die er dann mit 82 antreten möchte. Dagegen findet Moderatorin Carolin Courts die Haltung von Stephan Weil richtig wohltuend. Der niedersächsische Ministerpräsident sagt: Mit 66 Jahren - da ist die politische Karriere vorbei. (21:32)
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Apr 1, 2025 • 22min

Asylrecht passt nicht mehr & Zwang zum Dienst für den Staat

Weder EU-Asylpaket noch deutsche Grenzkontrollen helfen – ein großer Wurf muss her, sagt unser Gast. Und unser Kollege findet, der Staat dürfe niemanden zu irgendetwas zwangsverpflichten. Unser Host schaut erstmal auf die Solidarität mit Le Pen. Und darum geht es in der heutigen Ausgabe im Detail: Was die beiden Fälle Le Pen und Imamoglu gemeinsam haben, ist schnell gesagt: Zwei aussichtsreiche Personen werden von der Justiz voraussichtlich um ihre Chance aufs Präsidentenamt gebracht. Was die beiden Fälle trennt, dazu gibt es viel mehr zu bemerken. Host Max von Malotki kommt der Bitte aus unserer Community gerne nach. (00:51)Migration besser steuern, das ist einer der großen Knackpunkte in den Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD. An Ideen mangelt es nicht: Der Chef des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge will weg vom individuellen Asylrecht, Bundesministerin Nancy Faeser lobt den Effekt deutscher Grenzkontrollen. Aber Rechtswissenschaftler und Migrations-Experte Daniel Thym sagt: Das alles bringt langfristig nichts, denn das heutige Asylrecht sei so wenig an die globalisierte Welt angepasst, dass eine große europaweite Lösung nötig ist. (03:31)Eine andere Baustelle der mutmaßlich schwarz-roten Koalition ist Thema am Küchentisch: die Wiedereinführung der Wehrpflicht oder alternativer Gesellschaftsdienste. Zwang zur Freiwilligkeit? „Das ist nicht mein Verständnis vom Staat“, sagt Kollege Peter Zudeick. (13:43) Aus unserer Community gibt es eine Gegenmeinung zum Küchentisch von gestern und der These, das Bachelor-Studium sei ein Erfolgsmodell. Sie haben auch Ideen oder Anregungen? Schicken Sie uns gerne eine Sprachnachricht an die 0172 253 0042 oder eine Mail an politikum@wdr.de. (19:00)Und zum Schluss geht Max von Malotki noch auf einen bemerkenswerten grünen Move der bayrischen Landesregierung ein. (20:33)
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Mar 31, 2025 • 20min

Keine Ende der Energiewende & Happy End für den Bachelor

Die neue Regierung wird ohne die Grünen gebaut. Die Energiewende kommt trotzdem, sagt unser Gast. Das Bachelor-Studium hat den Stresstest überstanden. Es funktioniert, so die Bilanz am Küchentisch. Und: Frau im All. Ein Grund, abzuheben.Das Urteil ist ein politischer Paukenschlag in Frankreich: Wegen der Veruntreuung von EU-Geldern darf die rechtsnationale Politikerin Le Pen bei der kommenden Präsidentschaftswahl nicht antreten. Ein Urteil gegen Le Pen und ihre Mitstreiter, die ein System zur Veruntreuung aufgebaut haben. Die Verurteilte selbst macht daraus ein Urteil gegen die Demokratie. Getreu dem Motto: Die Demokratie, das bin ich. (01:00)Die Energiewende ist grün. Auch politisch. Jedenfalls nach Ansicht der Grünen. Das bedeutet aber nicht, dass eine Regierung aus SPD und Union das nicht auch könnte. Sie hat viel zu tun, sie hat aber auch erstmal viel Geld. Das könnte etwas werden, wenn man im Blick hat, dass viele Menschen auch noch andere Herausforderungen meistern müssen. Sagt unser Gast Uta Weiß von der Denkfabrik Agora Energiewende. (03:12)Und im Politikum ist auch immer Platz für Ihre Meinung. Letzte Woche haben wir über sozialen Zusammenhalt diskutiert und inwiefern Religiösität z.B. solidarischer macht. Und Maribell aus Hamburg hat uns geschrieben zum Gespräch mit Yasemin El-Menouar von der Bertelsmann-Stiftung. Sie sagt: "Ich teile nicht die Ansicht von Frau El-Menouar, dass sich ausschließlich religiöse Menschen ehrenamtlich engagieren. In meinem Umfeld – zu dem ich selbst gehöre – leisten vor allem nicht-religiöse Menschen freiwillige Arbeit." Wir haben nochmal ins Gespräch gehört und ein Zitat gefunden, dass vielleicht beide Ansichten versöhnt. Wenn Sie auch mitdiskutieren möchten, dann gerne eine mail an die 0172 2530042, oder eine Mail an politikum@wdr.de. (11:38)Woran erkennt man, dass jemand nicht mehr ganz jung ist? Zum Beispiel daran, dass er stolz auf sein Diplom verweist. Die 'neuen' Abschlüsse sind Bachelor und Master. Die haben sich, entgegen der Prognosen vieler Diplom-Akademiker, bewährt. Nur mit dem besseren Zugang für den Nachwuchs, dessen Eltern keine Akademiker sind, hat es nicht geklappt. Darin sind sich Diplom und Master-Zeitalter leider sehr ähnlich. (13:06)Abschließend noch eine gute Nachricht. Morgen fliegt die erste deutsche Frau ins All. Rabea Rogge, 29 Jahre alt. Sie wird in der Umlaufbahn Experimente mit Pilzen durchführen. Geht um Ernährung für zukünftige Mars- und Mondmissionen. Die Austernpilze in der Umlaufbahn sind aber nicht das worauf ich hinaus will. Sondern die erste deutsche Frau im All. Ist das überhaupt noch wichtig? Ja, denn wenn Frau fliegt, kommen auch Rollenbilder in Bewegung. (18:46)

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