

Bundestalk - Der Politik-Podcast der taz
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Einmal in der Woche blicken taz-Redakteur*innen auf die politische Lage im In- und Ausland
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Aug 7, 2025 • 60min
Die Katastrophe in Gaza
Netanjahu eskaliert den Krieg in Gaza immer weiter. Wer kann ihn stoppen?
Mangelernährung, Hungertote, das Gesundheitssystem ist zusammengebrochen. Die Zustände in Gaza haben sich seit der israelischen Totalblockade im März weiter verschlimmert.
Jetzt strebt Netanjahu den totalen Sieg an und will ganz Gaza besetzen und unter israelische Kontrolle bringen. Die Bundesregierung kann sich trotzdem nicht zu Maßnahmen durchringen.
Zu einem Stopp der Waffenlieferungen, einer diplomatischen Anerkennung Palästinas oder einem Aussetzen der für Israel günstigen Handelsbeziehungen zu der EU sagt Berlin noch immer - nein.
Kurzfristig wirksamen Druck auf Israel könnte wahrscheinlich nur Trump ausüben. Obwohl es erste Zweifel im Trump-Lager ans Netanjahu gibt - wahrscheinlich ist das nicht. Ist die weitere Eskalation noch zu verhindern?
Darüber diskutiert Stefan Reinecke mit der Nahost-Redakterurin Lisa Schneider, Parlamentskorrespondentin Sabine am Orde und Themenchef Daniel Bax.
📖 Zum Weiterlesen:
-Bundesaußenminister in Israel: Klare Worte und etwas Irritation Bericht von Sabine am Orde. 1.8.25
-Außenminister Wadephul im Nahen Osten: Er scheut keine offenen Worte Bericht von Sabine am Orde. 2.8.25
-Israelische Militäroffensive: Israel plant vollständige Besatzung Gazas Bericht von Lisa Schneider. 5.8.25
-Israels Pläne für Gaza und die Westbank: Deutschland bleibt Komplize Kommentar von Daniel Bax. 3.7.25
-Jüdisch-arabisches Zusammenleben: Haifa ist ein Versprechen Bericht von Stefan Reinecke und Katja Maurer. 20.4.25
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Jul 31, 2025 • 1h 3min
Passen sich die Rechtspopulisten an?
Manche Rechten in Europa arbeiten an ihrer Entdämonisierung. Ist das eine Wende - oder ein Trick?
Die rechten Schwedendemokraten haben ihre Neonazivergangenheit aufarbeiten lassen. Die italienische Regierungschefin Georgia Meloni gilt in der EU als anerkannte Ministerpräsidentin. Und sie ist Chefin der Fratelli di Italia, einer postfaschistischen Partei. Die AfD hat angekündigt, im Bundestag seriöser aufzutreten, um bürgerliche Wähler nicht mehr mit Pöbeleien abzuschrecken.
Rechtsextreme streiten untereinander, ob sie weiter Remigration fordern wollen, inklusive der massenhaften Abschiebung von Bürgern mit deutschem Pass - oder ob sie anders vorgehen wollen. Die Rechtspopulisten wollen salonfähig werden. Ist das eine neue Strategie – oder nur Kulissenschieberei?
Darüber diskutiert Stefan Reinecke mit Anne Dieckhof und Michael Braun, beide taz-Korrespondent*innen je in Schweden und Italien und Gareth Joswig, zuständig für die AfD im Parlamentsbüro der taz.
📖 Zum Weiterlesen:
-Rechte Partei in Schweden: Man gibt sich angeekelt Bericht von Anne Diekhof. 29.6.25
-Götz Kubitschek gegen Maximilian Krah: Rechtsextremer Rosenkrieg Bericht von Gareth Joswig. 17.7.25
-Mäßigungsversuch der AfD: Der Arbeitskreis liegt noch am Pool Bericht von Gareth Joswig. 11.7.25
-Tag der Befreiung in Italien: Bella ciao! Kommentar von Michael Braun. 27.4.25
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Jul 25, 2025 • 52min
Migrationswende gegen Menschenrechte?
Was bedeuten die Abschiebungen nach Afghanistan?
81 afghanische Männer werden aus Deutschland nach Afghanistan geflogen - laut Aussage des Bundesinnenministeriums allesamt in Deutschland schwerer oder schwerster Straftaten für schuldig befunden. Nachzuprüfen ist das für die Öffentlichkeit nicht. Sie werden abgeschoben in ein Land, in dem Verelendung droht - und womöglich schwerste Menschenrechtsverletzungen.
In Pakistan warten rund 2.300 besonders gefährdete Afghan*innen auf ihre Ausreise nach Deutschland, die ihnen im Rahmen des Bundesaufnahmeprogrammes längst zugesagt worden war. Gleichwohl lässt die Bundesregierung sie nicht nach Deutschland.
Gleichzeitig erlaubt die Bundesrepublik dem islamistischen Taliban-Regime, 2 Konsularbeamte nach Deutschland zu schicken, um künftig in solchen Fällen nicht mehr auf die Vermittlung Katars angewiesen zu sein. Damit kommt Deutschland einer Anerkennung des Taliban-Regimes näher als die meisten anderen europäischen Staaten.
Hat die Bundesregierung tatsächlich einen durchdachten Plan? Oder reagiert sie im Affekt, um sich von der rechtsextremistischen AfD nicht vorwerfen zu lassen, die "Migrationswende" gebe es im Grunde gar nicht? Was bedeutet die neue Politik für Deutschlands außenpolitisches Profil - und was heißt das alles für die betroffenen Menschen?
Das diskutiert taz-Auslandsredakteur Bernd Pickert mit Inlandsressortleiterin Dinah Riese, Migrationsfachredakteur Frederik Eikmanns und dem Afghanistan-Experten und taz-Autor Thomas Ruttig.
📖 Zum Weiterlesen:
-Migrationspolitik von Schwarz-Rot: Erneut Abschiebungen nach Afghanistan Bericht von Thomas Ruttig und Sönke Gorgos. 13.7.25
-[Diplomatische Kontakte mit Afghanistan: Die Taliban sprechen in Katar mit Deutschland](https://taz.de/Diplomatische-Kontakte-mit-Afghanistan/!6088279} Bericht von Thomas Ruttig. 1.6.25
-Abschiebeflug nach Afghanistan: Symbolpolitik mit gefährlichen Konsequenzen Kommentar von Frederik Eikmanns.
-Schutz für Afghan*innen: Familienfreundliche Entscheidung Bericht von Frederik Eikmanns. 8.7.25
-Integrationsbeauftragte Natalie Pawlik: „Wir sprechen zu viel über Abschottung“ Interview von Frederik Eikmanns und Dinah Riese. 30.6.25
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Jul 16, 2025 • 1h
In schlechter Verfassung
Bei der Wahl von drei Verfassungsrichtern lässt sich die Union von rechten Kulturkämpfern und AfD treiben. Am Freitag kam es im Bundestag zu einem denkwürdigen Showdown. Schwarz-Rot hatte sich auf drei Personalien für das Bundesverfassungsgericht geeinigt.
Doch in der Union gab es Dutzende, die im letzten Moment Nein zu der von der SPD nominierten Juristin Frauke Brosius-Gersdorf sagen wollten.
Wegen deren liberaler Haltung zum Paragrafen 218.
Abstimmung abgeblasen, große Ratlosigkeit. Zuvor hatten die AfD und rechte Medien die liberale Juristin als linksradikal diffamiert. Fraktionschef Jens Spahn hat als Krisenmanager komplett versagt, Schwarz-Rot steckt schon nach 70 Tagen in einer Krise.
Droht der Republik jetzt ein dauerhafter Kulturkampf von rechts? Wie kommt Schwarz-Rot aus dieser Zwickmühle wieder heraus?
Darüber und mehr diskutiert Parlamentskorrespondent Stefan Reinecke mit Anna Lehmann, Leiterin des Parlamentsbüros, Dinah Riese, Leiterin des Inlandsressorts und der innenpolitischen Korrespondentin Sabine am Orde.
Transparenzhinweis: Die Folge wurde von Phillip Große-Siestrup produziert.
📖 Zum Weiterlesen:
- Wahl der Bundesverfassungsrichter:innen: Spahns miese Tricks Kommentar von Stefan Reinecke. 11.7.25
- AfD und CDU: Der Kulturkampf hat das höchste Gericht erreicht Kommentar von dinah Riese. 11.7.25
- Kanzlerwahl von Friedrich Merz: Wer hat ihn verraten? Bericht von Cem-Odos Gueler, Anna Lehmann und Sabine am Orde. 6.5.25
- Merz im Sommerinterview: „Ein bisschen überfordert“ Bericht von Anna Lehmann. 14.7.25
- Wahl der VerfassungsrichterInnen: Was Brosius-Gersdorf vorgeworfen wird Bericht von Christian Rath. 13.7.25
- Rechte Hetze gegen Brosius-Gersdorf: Der lange vorbereitete Feldzug der FundamentalistInnen Analyse von Patricia Hecht. 14.7.25
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Jul 10, 2025 • 1h 2min
Was kann Schwarz-Rot?
In dieser Diskussion kommen Pauline Jäckels, Meinungsredakteurin mit Schwerpunkt auf Nahostpolitik, und Barbara Dribbusch, Expertin für Sozialpolitik, zu Wort. Sie beleuchten die markanten Merkmale der Schwarz-Rot-Koalition nach 70 Tagen im Amt, darunter eine hohe Schuldenlast und harte Migrationspolitik. Jäckels kritisiert die aggressive Außenpolitik Deutschlands im Nahen Osten, während Dribbusch die Herausforderungen der Rentenreform in den Fokus rückt. Beide Gäste analysieren die Polarisierung der Gesellschaft und die Auswirkungen auf Migranten und soziale Gerechtigkeit.

Jul 3, 2025 • 50min
Pride Month im Rechtsruck
Widerstand und Rückschritte
Weltweit orchestriert die extreme und populistische Rechte einen antifeministischen Backlash - und nicht nur Frauenrechte stehen im Fokus der Angriffe, sondern auch die von queeren Menschen. Jetzt, im Pride Month gehen überall Tausende auf die Straße, um Sichtbarkeit und Rechte queerer Menschen zu verteidigen und Vielfalt zu feiern.
Mehr denn je sehen sich queere Menschen Angriffen ausgesetzt - sprachlichen, aber auch körperlichen. In Budapest hat der ungarische Premier Viktor Orbán sogar versucht, die Demonstration gänzlich zu verbieten - und die Budapest Pride wurde mit über 200.000 Teilnehmer*innen so groß wie nie zuvor. In Deutschland finden immer mehr auch in Kleinstädten CSD-Kundgebungen statt, immer öfter aber sehen sie sich mit aggressiven Gegenveranstaltungen der extremen Rechten konfrontiert.
Und ausgerechnet in dieser Situation verweigert die Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) das Hissen der Regenbogenflagge über dem Reichstag zum CSD und verweigert der Regenbogenkoalition der Bundestagsverwaltung, als solche am CSD teilzunehmen.
Woher kommt dieser Hass der Rechten auf diverse Lebensformen? Warum haben Gender-Themen ein solches Mobilisierungspotenzial? Welche Männerbilder und Männerprobleme stecken dahinter? Sind Genderthemen ein Einfallstor für rechte Ideologiebildung? Welche Rolle spielt Medienberichterstattung?
Darüber spricht in dieser Folge taz-Auslandsredakteur Bernd Pickert mit Genderredakteurin Patricia Hecht, Wochentaz-Redakteur Stefan Hunglinger und AfD-Spezialisten Gareth Joswig.
📖 Zum Weiterlesen:
-Antifeministische Allianz: Reich, radikal, mit Reichweite von Patricia Hecht. 28.6.25
-Friedrich Merz' Queerfeindlichkeit: „Zirkuszelt“-Aussage erntet Kritik von Patricia Hecht. 2.7.25
-Bunte Parade in Sachsen-Anhalt: Eine neue Reformation von Stefan Hunglinger. 21.6.25
-Angriffe auf CSDs: Wer stört hier wen? von Stefan Hunglinger. 21.6.25
-Queere Sichtbarkeit: Bundestagsgruppe darf nicht zum CSD von Patricia Hecht und Kersten Augustin. 17.6.25
-CSD-Absage der Bundestagsverwaltung: Klöckner macht Kulturkampf Kommentar von Patricia Hecht. 17.6.25
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Jun 23, 2025 • 59min
Die Zukunft der Sozialdemokratie
Robert Misik, ein Wiener Journalist und Experte für Sozialdemokratien, diskutiert die verfahrene Situation der SPD nach ihrem Wahldebakel. Die neue Führung unter Lars Klingbeil und Bärbel Bas steht vor der Herausforderung, das soziale Profil zu schärfen und gleichzeitig konstruktiv in der Koalition zu arbeiten. Misik beleuchtet interne Spannungen und die Debatte über Außenpolitik, wobei die unterschiedlichen Ansichten zur Unterstützung der Ukraine und den militärischen Strategien deutlich werden. Er plädiert für eine Erneuerung der sozialdemokratischen Erzählung und eine faire Verteilung der Lasten im Wandel.

Jun 19, 2025 • 53min
Krieg zwischen Iran und Israel - wo führt das hin?
Vor einer Woche begann Israel einen militärischen Angriff auf den Iran. Anlagen des iranischen Atomprogramms wurden getroffen, hochrangige Mitglieder der iranischen Führung und der Revolutionsgarden getötet. Inzwischen sind auch Anlagen der kritischen Infrastruktur und der Ölindustrie zum Ziel geworden.
Israels Regierung begründet den Angriff damit, Iran stünde kurz vor der Entwicklung einer Atombombe, es sei ein Akt der Selbstverteidigung, das Atomprogramm militärisch zu stoppen, solange das noch ginge. Bei ihrem Gipfeltreffen in Kanada stellten sich die G7-Staaten hinter Israel.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sprach gar davon, man müsse Israel dankbar sein, dass es jetzt die notwendige "Drecksarbeit" übernehme. Und das, obwohl die allermeisten Völkerrechtler*innen davon ausgehen, dass die Militäraktion ein klarer Verstoß gegen das Völkerrecht ist, weil es erkennbar nicht um die Abwehr eines unmittelbar bevorstehenden Angriffs gegangen sei. Zumal eine neue Verhandlungsrunde zwischen den USA und Iran auf der Suche nach einem möglichen neuen Atomabkommen gerade anberaumt war.
Was also treibt Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu diesen Krieg, von dem er schon seit vielen Jahren spricht, jetzt zu beginnen? Was sind die Ziele? Geht es tatsächlich nur um das Atomprogramm, geht es um Regime Change oder einfach eine allgemeine Schwächung Irans?
Netanjahu hofft darauf, die USA mit in den Krieg zu ziehen - nicht zuletzt, weil nur sie über die bunkerbrechenden Waffen verfügen, um die tief unter der Erde befindliche Zentrifugenanlage in Fordo zerstören zu können. Für US-Präsident Donald Trump bedeutet das ein Dilemma, hatte er doch stets versprochen, die USA in keinen neuen Krieg zu verwickeln. Tut er es doch, stößt er einen großen Teil seiner MAGA-Anhänger*innen vor den Kopf.
Wie ist all das zu bewerten? Kommt es zu einer Neuordnung des Nahen Ostens? Ist es möglich, den Konflikt zu begrenzen oder ist eine Eskalation unausweichlich?
Darüber spricht taz-Auslandsredakteur Bernd Pickert mit Karim El-Gawhary, Korrespondent für die arabische Welt mit Sitz in Kairo, Nahost-Redakteurin Lisa Schneider und der langjährigen Israel-Korrespondentin Susanne Knaul.
📖 Zum Weiterlesen:
-Analyse zum Krieg zwischen Iran & Israel: Drehbuch mit offenem Ende Bericht von Karim El-Gawhary. 16.6.25
-Israels Angriff auf Iran: Bomben für den Machterhalt Kommentar von Karim El-Gawhary. 13.6.25
-Irans Verbündete: „Achse des Widerstands“ zögerlich Bericht von Lisa Schneider, Julia Neumann und Najm Aldain Qasem. 18.6.25
-Israels Angriff auf den Iran: Völkerrechtliche Zeitenwende Gastkommentar von Cornelius Adebahr. 18.6.25
-Krieg im Iran: Auf Israel verlassen oder Teheran verlassen? Bericht von Mahtab Gholizadeh. 17.6.25
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Jun 12, 2025 • 56min
Steuern wir auf eine Militarisierung zu?
Immer öfter wird über Aufrüstung und die Wehrpflicht diskutiert. Was bedeutet das für Deutschland und die EU?
Mit dem vollumfänglichen russischen Angriff auf die Ukraine 2022 verkündete der damalige Bundeskanzler Olaf Scholz die "Zeitenwende". Mit dem erneuten Amtsantritt von Donald Trump in den USA gehen die europäischen Staaten nicht mehr davon aus, sich auf die USA als stärkstem NATO-Partner verlassen zu können und wollen daher aufrüsten.
Milliardensummen werden mobilisiert, in Deutschland ist die Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben dauerhaft ausgesetzt. Gleichzeitig sind Uniformierte in den Medien deutlich sichtbarer als früher, Militärexperten sitzen in unzähligen Talkshows. Und um die Bundeswehr auf die erwünschte Personalstärke zu bringen, wird lautstark über die Wiedereinführung der Wehrpflicht diskutiert.
Was machen all diese Phänomene mit einer Gesellschaft, die sich an die weitgehende Abwesenheit von Militär im öffentlichen Leben und Diskurs gewöhnt hatte? Welche wirtschaftlichen Folgen hat die Umschichtung von Ressourcen in die Aufrüstung? Und wie ist das "Manifest" aus SPD-Kreisen zu bewerten, das den eingeschlagenen Kurs für falsch erklärt und Verhandlungen mit dem russischen Präsidenten fordert?
Darüber spricht taz-Auslandsredakteur Bernd Pickert mit Chefredakteurin Ulrike Winkelmann, Wirtschaftskorrespondentin und Buchautorin Ulrike Herrmann und Pascal Beucker aus dem taz-Parlamentsbüro.
📖 Zum Weiterlesen:
-Friedensgutachten 2025: Keine gemeinsame Wertebasis mit Trump Bericht von Pascal Beucker. 2.6.25
Marinechef im Gespräch über Krieg: „Wir sind die Letzten, die Hurra schreien“ Interview von Antje Lang-Lendorff. 7.6.25
Militärhistoriker über Kriegstüchtigkeit: „Wir brauchen als Republik einen demokratischen Krieger“ Interview von Daniel Schulz und Ambros Waibel. 29.5.25
- Aufrüstung: Wadephul stößt Milliardendebatte an Bericht von Sabine am Orde und Cem-Odos Gueler. 15.5.25
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Jun 6, 2025 • 51min
Die Wahl in Polen - eine neue rechte Kehrtwende?
Karol Nawrocki gewinnt die Stichwahl in Polen und bremst damit den Reformkurs von Premier Tusk aus. Wer ist dieser umstrittene Präsident – und was bedeutet sein Sieg für Europa?
Bei der Stichwahl zur polnischen Präsidentschaft am vergangenen Sonntag hat der nationalpopulistische Kandidat Karol Nawrocki die Mehrheit der Stimmen erhalten. Damit scheinen die Reformvorhaben des Premierministers Donald Tusk weiterhin unrealisierbar, eine Rückkehr Polens zu Demokratie und Rechtsstaat scheint nicht in Sicht.
Die Europäische Union hatte nach Tusks Wahlsieg 2023 Gelder für Polen freigegeben, die zuvor aufgrund der Politik der rechten PiS-Regierung eingefroren waren. Auch in Brüssel wird nun diskutiert, wie es weitergehen kann.
Was war ausschlaggebend für Nawrockis Wahlsieg - und wer ist dieser Historiker, der früher einmal Boxer und Hooligan war und dem zahlreiche Skandale anhängen? Wie tickt eigentlich die polnische Jugend? Was bedeutet der Sieg des EU-Gegners Nawrocki für die zukünftige Unterstützung der Ukraine und Polens Verhältnis zu Russland? Wie sortiert sich Polens Rechte in die Parteienlandschaft der europäischen Rechtsparteien ein? Und welches Risiko birgt die Vertrauensfrage, die Donald Tusk in der kommenden Woche im Parlament stellen will?
Über diese und weitere Fragen spricht taz-Auslandsredakteur Bernd Pickert mit Polen-Korrespondentin Gabi Lesser, Europaredakteurin Anastasia Zejneli und dem Brüssel-Korrespondenten Eric Bonse.
📖 Zum Weiterlesen:
Polen rückt nach rechts, ein Bericht von Eric Bonse und Gabriele Lesser
Das rechte Polen ist zurück, ein Kommentar von Gabriele Lesser
„Es wird keinen geopolitischen Reset geben“, ein Interview von Anastasia Zejneli
EU gibt sich demonstrativ gelassen, ein Bericht von Eric Bonse
„Die Frage, wer zu Polen gehört, entzweit die Jugend“, ein Interview von Anastasia Zejneli
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