Gut durch die Zeit. Der Podcast rund um Mediation, Konflikt-Coaching und Organisationsberatung.

Dr. Sascha Weigel
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Jun 14, 2025 • 43min

#225 GddZ - Profession Anwalt. Im Gespräch mit Rechtsanwalt Dr. Urs Egli

Selbstverständnis eines Konfliktberaters In dieser Episode von „Gut durch die Zeit“ spricht der Rechtsanwalt Urs Egli über die Bedeutung von Soft Skills in der Rechtsberatung, empathische Kommunikation und die Rolle von Anwälten in Mediationen für eine kooperative Streitbeilegung. Kapitel: 0:12 - Herzlich willkommen zum Podcast Gut durch die Zeit. 2:06 - Urs Egli: Ein moderner Anwalt 6:44 - Der Wandel im Anwaltsberuf 14:33 - Die Bedeutung der Klientenbeziehung 19:58 - Anwälte in der Mediation 22:26 - Partnerschaft zwischen Mediatoren und Anwälten 34:55 - Psychologie in der Rechtsberatung 38:11 - Fazit: Der neue Anwaltsansatz Inhaltliche Zusammenfassung: In dieser Episode des Podcasts „Gut durch die Zeit“ beleuchte ich das Selbstverständnis von Anwältinnen und Anwälten und den Wandel, den dieser Beruf in den letzten Jahren erfahren hat. Als Gast habe ich Urs Egli, einen erfahrenen Anwalt aus Zürich, eingeladen. Gemeinsam diskutieren wir, wie Anwälte ihre Rolle neu verstehen und welche Bedeutung dies für die Klientschaft hat. Urs erzählt von seinem Werdegang als Wirtschaftsanwalt mit einer technischen Ausrichtung und wie seine fünfjährige Weiterbildung in angewandter Psychologie ihn dazu geführt hat, den Fokus auf die Soft Skills in der Rechtsberatung zu legen. Ich frage ihn, was es Neues gibt, nachdem er so viele Jahre Erfahrung im Recht hat und er betont, dass das Lernen von Beratungsprinzipien eine entscheidende Rolle spielt, um das Mandatsverhältnis von Grund auf zu klären. Diese Grundlagen ermöglichen es Anwälten, nicht nur die rechtlichen Aspekte zu betrachten, sondern auch den Klienten als gesamtes Individuum zu sehen. Des Weiteren reflektieren wir über das traditionelle Bild von Anwälten. Urs erklärt, dass rechtliches Wissen zwar notwendig ist, aber nicht das alleinige Kriterium für gute Beratung darstellt. Es geht viel mehr darum, empathisch auf die Klientinnen und Klienten einzugehen und der Person zu helfen, ihre tatsächlichen Bedürfnisse zu identifizieren – oft sind diese nicht sofort offensichtlich. In vielen Fällen merken Anwälte, dass sie als Teil des Problems agieren, wenn sie zu sehr ihre eigene Persönlichkeit in die Beratung einbringen. Wir sprechen auch über die Herausforderungen, die das neu interpretierte Berufsverständnis für Anwälte mit sich bringt. Es wird nötig, der Klientel zu vermitteln, dass nicht jede Situation eine gerichtliche Auseinandersetzung erfordert. Oftmals gibt es auch weniger konfrontative Wege zur Problemlösung. Urs hebt hervor, wie wichtig es ist, den Klienten in seiner Entscheidung, was für ihn die beste Vorgehensweise ist, zu unterstützen, ohne ihn in eine Richtung zu drängen, die für ihn möglicherweise schädlich ist. Ein zentraler Punkt des Gesprächs ist die Rolle der Anwälte in Mediationen. Während oft das Bild vorherrscht, dass Anwälte Probleme in solchen Verfahren verursachen, stellt Urs klar, dass sie tatsächlich Partner im Prozess sind und sich aktiv für eine Lösung einsetzen. Der Anwalt hat damit auch Einfluss auf die Wahl des Verfahrens und die Unterstützung des Klienten. Darüber hinaus diskutieren wir die Notwendigkeit für Anwälte, sich regelmäßig weiterzubilden und gegebenenfalls Supervisionen in Anspruch zu nehmen, um ihre Rolle als Berater weiter zu professionalisieren. Die Einsicht, dass der Anwaltsberuf mehr als nur die Anwendung von Recht ist, sondern auch die Berücksichtigung der sozialen und psychologischen Dimension umfasst, ist bedeutend für die zukünftige Entwicklung des Berufsstandes. In dieser Episode wird deutlich, dass das Verständnis von Recht und Beratung im Anwaltsberuf im Wandel begriffen ist. Die Erkenntnis, dass Anwälte und Mediatoren Partner sind, die ein gemeinsames Ziel der Konfliktlösung verfolgen, prägt nicht nur die Wahrnehmung des Berufs, sondern auch das gesamte System der Streitbeilegung, das sich immer stärker auf ein kooperatives Miteinander stützt.
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Jun 8, 2025 • 53min

#224 GddZ - 10 Anforderungen an Organisationsberater. Im Gespräch mit Klaus Eidenschink

Klaus Eidenschink, ein erfahrener Organisationsberater und Autor, spricht über die Herausforderungen und Anforderungen an Berater in der Organisationsentwicklung. Er betont die Bedeutung emotionaler Resonanz und die Rolle der Unsicherheitstoleranz als Chance. Zudem wird das Konzept der Symbiose-Immunität erläutert, um dynamische Beziehungen zu verstehen. Geschichten und Metaphern werden als wertvolle Werkzeuge im Beratungsprozess hervorgehoben. Die Diskussion bietet tiefere Einblicke in die notwendige Reflexion und Anpassungsfähigkeit von Beratern.
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May 30, 2025 • 45min

#223 GddZ - Konfliktakteur Betriebsrat. Teil 3 - Konflikte zwischen Betriebsratsgremium und Geschäftsführung

Im Gespräch mit RAin Antje Burmester Kapitel 0:14 - Herzlich willkommen zum Podcast Gut durch die Zeit 2:10  - Konflikte im Betriebsrat 8:42 - Herausforderungen für Betriebsräte 9:40 - Konflikte mit der Geschäftsleitung 11:50 - Das Dreieck der Interessen 15:40 - Die Rolle der Mediatoren 17:40 - Einflüsse außerhalb des Verhandlungstisches 22:16 - Verhandlungskommissionen und deren Dynamik 23:58  - Mediation in schwierigen Situationen 28:33 - Der Wandel in der Betriebsratsarbeit 33:37  - Neue Anfänge durch Mediation 36:08 - Internationale Herausforderungen im Arbeitsrecht 41:51 - Fazit und Ausblick auf die Zukunft Inhaltliche Zusammenfassung In dieser Episode beenden wir unsere kleine Reihe über den Betriebsrat als Konfliktakteur unter der Leitung von Frau Rechtsanwältin Antje Burmester. Gemeinsam beschäftigen wir uns mit den Herausforderungen, vor denen Betriebsräte stehen, insbesondere im Hinblick auf die Konfliktlinien zu den Arbeitgebern und deren repräsentierenden Führungskräften. Wir reflektieren über die wesentlichen Konfliktpunkte, die sowohl innerhalb der Betriebsräte selbst als auch in der Interaktion mit der Geschäftsleitung zutage treten. Zu Beginn betrachten wir die internen Konflikte innerhalb von Betriebsratsgremien, die durch unterschiedliche Altersgruppen, Geschlechter und Professionen geprägt sind. Diese Diversität bringt sowohl Chancen als auch Schwierigkeiten mit sich, da es darum geht, eine konstruktive Zusammenarbeit zu fördern. Antje beleuchtet, wie diese internen Konflikte oft die großen betrieblichen Herausforderungen widerspiegeln, und wir diskutieren die Notwendigkeit, dass Betriebsräte eine einheitliche Stimme nach außen darstellen, um ihre politischen Rechte zu stärken. Ein zentraler Punkt unserer Diskussion ist die Komplexität der Beziehung zwischen Betriebsrat und Geschäftsleitung. Wir beleuchten, wie Betriebsräte oft als "Verhinderer" wahrgenommen werden, insbesondere wenn es um Themen wie Arbeitszeitregelungen oder Arbeitsschutz geht. Dabei stellen wir fest, dass Betriebsräte als Interessenvertreter der gesamten Belegschaft plötzlich zwischen den Bedürfnissen der Mitarbeiter und den Forderungen des Unternehmens hin- und hergerissen sind. Antje teilt ihre Erfahrungen darüber, wie Betriebsräte in ihrer Rolle oft nicht nur den Interessen der Arbeitskräfte dienen, sondern auch mit einer Vielzahl von Erwartungen und Druck seitens der Mitarbeitenden konfrontiert werden. Hier zeigt sich die Herausforderung, als Betriebsrat sowohl schützend als auch vermittelnd zwischen den unterschiedlichen Sichtweisen und Bedürfnissen zu agieren. Die Frage, wie sich die Betriebsräte in diesem Spannungsfeld positionieren können, steht im Zentrum unseres Dialogs. Wir behandeln auch die Rolle der externen Mediatoren und deren Einfluss auf Konflikte zwischen Betriebsrat und Geschäftsleitung. Antje hebt hervor, dass es wichtig ist, nicht nur mit den sichtbaren Parteien am Tisch zu arbeiten, sondern auch die Stimmen jener zu berücksichtigen, die Einfluss nehmen wollen, aber nicht an den Verhandlungen teilnehmen. Die Komplexität dieser Dynamiken erfordert von uns als Mediatoren ein tiefes Verständnis der internen Strukturen und Prozesse in den Unternehmen. Am Ende der Episode reflektieren wir über die zentralen Erkenntnisse dieser Reihe und stellen fest, dass der Betriebsrat in seiner Funktion oft mehr als ein reiner Interessenvertreter für die Angestellten ist. Er agiert vielmehr in einem ständig dynamischen politischen Umfeld und muss dabei die unterschiedlichen Sichtweisen, Ziele und Interessen, die auf ihn einwirken, geschickt navigieren. Das Gespräch hebt die Herausforderungen hervor, die mit dem Umgang dieser Rollen und den damit verbundenen Verantwortungen einhergehen. Wir danken Antje für ihren wertvollen Beitrag und die tiefen Einblicke in die komplexe Welt der Betriebsratsarbeit und deren Konfliktfelder.
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May 25, 2025 • 31min

#222 - Kompetenz- und Anforderungsprofile für die Prozessberatung. Im Gespräch mit Günther Mohr

Was müssen Mediatoren, Coaches und Berater können? Günther Mohr, Diplom-Volkswirt, Diplom-Psychologe, Lehrberechtigter Transaktionsanalytiker, Senior Coach DBVC und BDP, Supervisor BDP, Mediator, Scrum-Master, Zen-Lehrer, Autor zahlreicher Fachbücher … Inhalt 0:10 Herzlich willkommen zum Podcast 1:13 Kompetenzen von Beratern 8:33 Der Weg zum Coach 16:42 Coaching-Kompetenzen erleben 18:31 Ausbildungsanforderungen im Coaching 21:03 Entwicklungen in Coaching-Ausbildungen 24:44 Kompetenzprofile des DBVC 29:25 Wissen vs. Kompetenz Zusammenfassung In dieser Episode des Podcasts „Gut durch die Zeit“ sprechen wir über das Thema Mediation, Coaching und Beratung, wobei wir einen besonderen Fokus auf die Kompetenzen von Beratern legen. Ich, Sascha Weigel, begrüße den renommierten Volkswirt und Psychologen Günter Mohr, um gemeinsam zu erkunden, welche Fähigkeiten und Eigenschaften einen erfolgreichen Berater auszeichnen. Wir diskutieren die entscheidende Frage, ob der Erfolg eines Beraters an der Anzahl seiner Aufträge oder an der Qualität seiner Arbeit bemessen werden sollte, und gehen der Frage nach, welche Kompetenzen erforderlich sind, um sowohl in der Selbstständigkeit als auch in internen Beratungsrollen erfolgreich zu sein. Ein zentrales Thema unserer Diskussion sind die Kompetenzprofile, die die Grundlage für die Arbeit in der Beratung bilden. Günter und ich reflektieren darüber, was grundlegendes Wissen über Kompetenzen beinhaltet und wie diese von Außenstehenden wahrgenommen werden. Dabei wird klar, dass Kompetenz nicht nur Wissen oder Fähigkeit umfasst, sondern auch die praktische Anwendung und Erfahrung in verschiedenen Kontexten. Wir beleuchten, wie wichtig es ist, dass Berater ihre Kompetenzen nicht nur theoretisch besitzen, sondern diese auch in realen Beratungssituationen zeigen können. Wir gehen auch darauf ein, wie das traditionelle Bildungssystem oft Wissen vermittelt, jedoch nicht immer die notwendigen Kompetenzen für die praktische Anwendung. Günter hebt hervor, dass eine kompetenzorientierte Ausbildung durch praktische Übungen und erfahrungsbasiertes Lernen entscheidend ist. Wir diskutieren, wie wichtig es ist, als Berater nicht nur Wissen zu besitzen, sondern auch Fähigkeiten in der Interaktion und Kommunikation zu entwickeln, die für die Prozessbegleitung von Clients von zentraler Bedeutung sind. Das Erkennen und Nutzen von „Mikroprozesskompetenzen“ erweist sich als essenziell für die Befähigung, in Beratungsgesprächen wirkungsvolle Interventionen durchzuführen. Ein weiterer Schwerpunkt unseres Gesprächs sind die ethischen Dimensionen und die Selbsterfahrung, die ein bedeutender Bestandteil des Beratungsprozesses ist. Günter und ich erörtern, wie diese Aspekte in den Ausbildungsprogrammen integriert werden sollten, um Beratern die Fähigkeit zu geben, mit Konflikten und verschiedenen Herausforderungen professionell umzugehen. Zudem reflektieren wir über die Anforderungen an Berater in unterschiedlichen Kontexten und wie eine tiefgehende Feldkompetenz dabei hilft, Klienten besser betreuen zu können. Abschließend betonen wir die Bedeutung von kontinuierlichem Lernen und der Fähigkeit, sich auf die Unwägbarkeiten der Beratungsmethoden einzulassen. Die Fähigkeit, improvisieren zu können und sich auf neue Situationen einzustellen, ist entscheidend für den Erfolg als Berater. Wir schließen mit dem Gedanken, dass echte Kompetenz etwas ist, das über die reine Wissensvermittlung hinausgeht und tief in den Erfahrungen und der Reflexion verankert ist. Diese Episode bietet wertvolle Einblicke für alle, die in der Beratung tätig sind oder es werden wollen. Wir laden dazu ein, die Thematik der Kompetenzen in der Beratung kritischer zu betrachten und die eigene Praxis kontinuierlich zu hinterfragen und zu verbessern.
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May 17, 2025 • 46min

#221 GddZ - Sexualisierte Gewalt und die Möglichkeiten der Mediation.

Beiträge aus der Konfliktdynamik. Teil 5 >Mediatoren können sich hier nicht mit Äquidistanz schützen, und nicht einmal eine neutrale Position einnehmen. … Prof. Michael Winkler, geb. 1953 in Wien; Professor für Allgemeine Pädagogik und Theorie der Sozialpädagogik, Institut für Bildung und Kultur, Friedrich-Schiller-Universität Jena, langjährige Erfahrung in Aufarbeitungskommissionen. … Kapitel 0:03 Einleitung zum Thema Gewalt 1:33 Der Weg zur Resilienz 4:36 Dunkelziffer und öffentliche Wahrnehmung 6:40 Erfahrungen von Betroffenen 9:16 Der Einfluss von Institutionen 11:46 Gewalt als gesamtgesellschaftliches Phänomen 14:16 Die Rolle der Medien 17:12 Mediation als Lösungsansatz 19:52 Die Notwendigkeit von Begleitung 22:07 Herausforderungen für Betroffene 24:29 Die Stille der Schweigenden 25:38 Biografische Perspektiven 27:36 Die Rolle der Mediation 34:01 Der Dialog mit Institutionen 36:40 Mediatoren als Begleiter 41:39 Fazit und Ausblick Zusammenfassung In dieser Episode widme ich mich einem äußerst sensiblen und komplexen Thema: Sexualisierte Gewalt, insbesondere in Bezug auf den Schutz von Minderjährigen. Dafür habe ich Professor Dr. Michael Winkler eingeladen, einen Experten, der sich über viele Jahre intensiv mit diesem Thema beschäftigt hat, insbesondere im Rahmen von Kommissionen zur Aufarbeitung. Wir diskutieren die Herausforderungen und Möglichkeiten der Mediation in diesem Kontext und loten aus, wie wir mit den tiefen und emotionalen Narben der Betroffenen umgehen können. Professor Winkler erläutert, wie er erstmals mit der Thematik in Berührung kam. Seine Erfahrungen reichen bis in die frühen 2000er Jahre zurück, als die ersten öffentlich bekannt gewordenen Fälle von sexualisierter Gewalt in Institutionen, wie beispielsweise Schulen, ans Licht kamen. Er schildert die Bedeutung der Resilienz und welche Rolle sie bei der Bewältigung traumatischer Erlebnisse spielt. Resilienz, also die Fähigkeit, schwierige Lebensumstände zu bewältigen, wird als entscheidender Faktor im Umgang mit traumatischen Erfahrungen erachtet. Viele Menschen, die solche Erlebnisse hatten, finden dennoch Wege, ein als glücklich empfundenes Leben zu führen – oft durch Unterstützung von außen, sei es durch Familie oder Freunde. Die aufgedeckten Dunkelziffern sexueller Gewalt führen uns immer wieder die Frage vor Augen, warum viele Fälle nicht öffentlich werden. Es wird kritisch hinterfragt, ob nicht auch gesellschaftliche Strukturen dazu führen, dass Betroffene schweigen oder nicht gehört werden. Professor Winkler warnt davor, die Wahrnehmung der Thematik durch vereinfachte Betrachtungsweisen zu gefährden und betont, dass dies ein gesamtgesellschaftliches Problem darstellt und nicht nur auf bestimmte Institutionen wie die katholische Kirche beschränkt ist. Mit einem Fokus auf die Rolle der Mediation stellt Professor Winkler klar, dass Mediation keine allheilbringende Lösung darstellt, sondern ein relevantes Verfahren sein kann, um sowohl den Betroffenen als auch den Institutionen einen Weg zur Aufarbeitung und Verständigung zu bieten. Dabei betont er die Notwendigkeit individueller Ansätze: Mediation muss im Kontext der jeweiligen Lebensgeschichten und Erfahrungen erfolgen, um wirksam zu sein. Es geht nicht nur darum, die erlittenen Ungerechtigkeiten zu benennen, sondern auch darum, den Betroffenen eine kontinuierliche Begleitung und Unterstützung anzubieten. Ein zentrales Anliegen in unserem Gespräch ist die Notwendigkeit einer umfassenden Nachbetreuung der Betroffenen. Oft bleiben diese nach ihrer Zeugenaussage und der in der Öffentlichkeit geführten Diskussion allein gelassen. Ein Prozess der Mediation sollte daher auch die emotionale und psychologische Begleitung umfassen, um zu verhindern, dass die Erfahrungen erneut retraumatisierend wirken. Die Diskussion führt schließlich zur Rolle von Mediatoren in diesem speziellen Bereich. Professor Winkler fordert eine neue Sichtweise auf die Mediation: Statt einer klassischen Konfliktlösung zwischen zwei gleichwertigen Parteien benötigen wir eine einfühlsame und partielle Begleitung, die den Blick auf die individuelle Trauma-Sicht und die damit verbundenen Auswirkungen lenkt. Mediatoren sollten für die spezifischen Lebensrealitäten der Betroffenen offen sein und sich als Unterstützer positionieren, die den Raum für das persönliche Verständnis und die Selbstreflexion schaffen. Diese tiefgreifende Reflexion über das Zusammenspiel von Trauma, Resilienz und den Herausforderungen der Institutionen verdeutlicht, wie wichtig es ist, sich diesem Thema zu nähern. Wir klären die Rolle der Mediation und ihre Möglichkeiten, Licht in eine der dunkelsten Ecken unserer Gesellschaft zu bringen und nachhaltig dazu beizutragen, den Opfern Gehör und Unterstützung zu bieten.
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May 11, 2025 • 26min

#220 GddZ - Mit ChatGPT-Unterstützung coachen und mediieren. Im Gespräch mit Stefanie Düll

Wie können wir Künstliche Intelligenzen bei der Beratungsarbeit einsetzen? Kapitel: 0:06 Herzlich willkommen zum Podcast 0:45 Einführung in ChatGPT im Coaching 5:10 Das Experiment mit ChatGPT 7:30 Integration von KI in Coaching 14:28 Erste Ergebnisse der Anwendung 18:38 Zukunft des integrativen Coachings 23:55 Wichtige Hinweise für Coaches Inhaltliche Zusammenfassung In dieser Episode des Podcasts "Rund durch die Zeit" sprechen wir mit Stefanie Düll über die innovative Integration von Künstlicher Intelligenz, insbesondere ChatGPT, in den Coaching-Prozess. Ein zentrales Thema ist der integrative Ansatz: Wie kann technologiegestütztes Coaching die Interaktion mit Klienten bereichern und verbessern? Stefanie, die sowohl im IT-Sektor als auch als systemische Coachin tätig ist, teilt ihre Erfahrungen aus einem Experiment, bei dem sie KI in ihre Beratungsarbeit eingeführt hat. Stefanie erläutert, dass ihre Motivation nicht nur aus der Neugier auf neue Technologien kommt, sondern auch aus dem Bestreben, die Herausforderungen, die Coaches in ihrer Arbeit oft bewältigen müssen, besser zu meistern. Sie denkt, dass Künstliche Intelligenz nicht nur als Hilfsmittel bei der Organisation fungieren kann, sondern auch tiefere Einblicke in Coaching-Prozesse ermöglichen könnte. So hofft sie, dass KI dabei hilft, neue Ideen zu generieren und Feedback-Schleifen im Coaching zu verbessern. Wir diskutieren die spezifischen Herausforderungen, die der Einsatz von KI in Coaching-Situationen mit sich bringt. Stefanie betont, dass der Coach die Verantwortung dafür trägt, welche Teile des Prozesses an die KI delegiert werden und dass eine sorgfältige Auswahl des Modells entscheidend für den Erfolg ist. Durch das Beispiel des inneren Teams wird deutlich, wie diese Struktur als Grundlage für das Experiment diente. … Nach erfolgreicher Durchführung des Experiments ist Stefanie positiv überrascht von der Qualität der Ergebnisse, hebt jedoch hervor, dass dies nicht das Ende der Entwicklung ist. Ihre Erkenntnisse zeigen, dass KI als wertvolles Instrument fungieren kann, um tiefere Einsichten während des Coaching-Prozesses zu gewinnen, solange der Coach den Überblick behält und den Klienten entsprechend durch den Prozess führt. Wir erfahren, dass es durchaus Klienten gibt, die von diesem experimentellen Ansatz begeistert sind, während andere skeptisch bleiben. Stefanie respektiert diese unterschiedlichen Perspektiven und betont die Wichtigkeit von Freiwilligkeit und Motivation im Coaching. In der Diskussion kommt auch zur Sprache, wie KI neue Zugangsmöglichkeiten zu Coaching eröffnen kann, insbesondere für Menschen, die Schwierigkeiten haben, sich gegenüber einem menschlichen Coach zu öffnen. Abschließend ermutigt uns Stefanie, offen für die Möglichkeiten zu sein, die die Technologie bietet, und an Experimenten festzuhalten, um herauszufinden, wie KI im Coaching sinnvoll eingesetzt werden kann. Es ist ein spannendes und zukunftsweisendes Thema, das Coaches dazu anregt, ihre traditionellen Methoden zu hinterfragen und möglicherweise neue Ansätze zu entwickeln. Stefanie Düll: ist systemischer Coach mit einem Masterabschluss in Beratung und Coaching (M.A.) sowie in Digitaler Transformation (M.Sc.). In Ihrer Arbeit kombiniert sie die Beratungsarbeit mit neuen Technologien. Vorliegend handelt es sich um ein Experiment, das Konzept "Inneres Team" von der Hamburger Schule rund um Friedemann Schulz von Thun in die Beratungsarbeit unterstützend zu integrieren.
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May 4, 2025 • 57min

#219 GddZ - Vertrauen. Teil 3 - Der Preis des Vertrauens. Im Gespräch mit Prof. Guido Möllering

Nachteile, Risiken, Schattenseiten Kapitel 0:03 Einführung in das Thema Vertrauen 1:57 Risiken und Schattenseiten des Vertrauens 8:01 Täuschung und Enttäuschung 9:58 Vertrauen und soziale Dynamiken 16:16 Vertrauen in Beziehungen 22:22 Vertrauen und Druck im Arbeitskontext 26:18 Gutmütigkeit und blinder Vertrauen 32:48 Vertrauen und Verlustaversion 36:51 Identität und Vertrauen 40:51 Vertrauen und Reputation 43:59 Reflexion über Vertrauen 47:34 Blinder Glaube und Skepsis 49:52 Zusammenfassung und Ausblick Zusammenfassung In dieser Episode des Podcasts „Gut durch die Zeit“ beleuchte ich gemeinsam mit Prof. Dr. Guido Möllering die Risiken und Schattenseiten des Vertrauens – das dritte und abschließende Thema in unserer Reihe, die mit den Episoden #169 und #172 begonnen hat. Zuerst werfen wir einen Blick darauf, was wir in früheren Folgen zum Begriff des Vertrauens besprochen haben und was es für soziale Interaktionen bedeutet. Vertrauen ist eine komplexe Annahme, die sowohl positive als auch negative Implikationen mit sich bringt. Es erlaubt uns, Unsicherheiten zu reduzieren und soziale Beziehungen zu stärken, es kann jedoch auch zu Enttäuschungen führen. Wir diskutieren, wie Vertrauen wie ein Beruhigungsmittel wirkt, das uns vor der unschönen Realität von Unsicherheit und Verwundbarkeit bewahrt. Diese Metapher illustriert, dass übermäßiges Vertrauen auch zur Abhängigkeit führen kann und den Blick für (potenziell) negative Aspekte einer Beziehungs- bzw. Lebensgestaltung vernebelt. Dabei ist es wichtig, die beiden Gesichter des Vertrauens zu betrachten: Das eine ist die nützliche Komponente des Vertrauens, die uns verbindet und Handlungsspielräume eröffnet. Das andere ist die potenzielle Gefahr der (Selbst-)Täuschung und unangemessenen Beruhigung – etwa durch Wegschauen, Verdrängen oder gar Manipulation und Missbrauch. Ein zentrales Thema unserer Diskussion ist das Phänomen des blinden Vertrauens, das uns auch blind für Warnsignale macht. Hier beleuchten wir, wie Menschen in vertrauensvollen Beziehungen oft geneigt sind, kleine Anzeichen von Misstrauen zu ignorieren, was schließlich zu großen Konflikten führen kann. Wir sprechen ebenfalls über die Dynamik in Beziehungen, in denen Vertrauen führt, jedoch auch Druck auf die Beteiligten ausübt – zum Beispiel, wenn ein Mitarbeiter mit übermäßigen Erwartungen konfrontiert wird, weil ihm in der Vergangenheit viel Vertrauen entgegengebracht wurde. Außerdem thematisieren wir die soziale Macht, die durch Vertrauen ausgeübt werden kann. Dabei zeigen wir auf, wie Erwartungen, die mit Vertrauen verbunden sind, als Druckinstrument missbraucht werden können. Dies kann zu einem Teufelskreis führen, in dem man sich nicht mehr traut, in einer Beziehung Zweifel zu äußern, aus Angst, das Vertrauen zu enttäuschen oder, schlimmer noch, die Beziehung zu gefährden. Für uns war es also wichtig, den sozialen Preis von Vertrauen zu erkunden und darüber nachzudenken, wann Vertrauen positiv oder negativ genutzt wird. Wir reflektieren auch, was Vertrauen in sozialen und geschäftlichen Zusammenhängen bewirken kann und in welchen Fällen es uns zum Nachteil gereicht. Der Zuhörer wird dazu angeregt, ein Gespür für die komplexen Beziehungen zwischen Vertrauen, Macht und Verantwortung zu entwickeln. Die ganze Episode ist ein spannender Austausch über die Nuancen des Vertrauens und die Balance, die in zwischenmenschlichen Beziehungen gewahrt werden muss. Soziale Interaktionen sind geprägt von einem ständigen Abwägen zwischen Vertrauen und Vorsicht, was auch in einem unternehmerischen Kontext von großer Bedeutung ist. Wir laden die Zuhörer ein, über ihre eigenen Erfahrungen nachzudenken und was Vertrauen für sie in ihren Beziehungen bedeutet. Gast Prof. Dr. Guido Möllering, promoviert 2003 an der Universität Cambridge und habilitiert 2011 an der Freien Universität Berlin, ist seit 2016 Direktor und Lehrstuhlinhaber am Reinhard-Mohn-Institut für Unternehmensführung (RMI) an der Universität Witten/Herdecke. Zu den inhaltlichen Schwerpunkten des RMI unter seiner Leitung zählen unter anderem: Kooperative Beziehungen, Netzwerk- und Allianzstrategien, Management von Offenheit und Transparenz, Vertrauen in und zwischen Organisationen, neue Führungs- und Arbeitsformen im digitalen Zeitalter sowie unternehmerische Verantwortung. Guido Möllering hat in führenden Fachzeitschriften publiziert und ist u.a. Autor der Bücher Trust: Reason, Routine, Reflexivity (2006) und Produktion in Netzwerken (mit Jörg Sydow, 3. Aufl., 2015). 2009 erhielt er von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften den Preis der Peregrinus-Stiftung für seine für Wirtschaft und Gesellschaft bedeutsamen Arbeiten. Seit 2018 ist er Mitglied der Jury des Wettbewerbs für Unternehmensverantwortung „Mein gutes Beispiel“.
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Apr 27, 2025 • 46min

#218 GddZ - Das Bundesjustizportal und die Aussichten integrierter Konsensualverfahren. Im Gespräch mit Prof. Greger

Wo bleibt der verfassungsrechtliche Vorrang konsensualer Verfahrensweisen? Inhalt Kapitel: 0:08 - Einführung in die Mediation 2:02 - Der Weg der Konfliktbearbeitung 6:54 - Die Rolle der Justiz 9:32 - Die digitale Transformation der Justiz 11:21 - Die Herausforderungen der alternativen Streitbeilegung 14:44 - Die Notwendigkeit eines neuen Ansatzes 18:57 - Die Vielfalt der Konfliktlösungsmethoden 22:22 - Die Bedeutung der Schlichtung 26:34 - Die Integration von Verfahren 29:33 - Die Grenzen der Rechtsberatung 32:31 - Der Vorrang der einvernehmlichen Lösung 35:22 - Ausblick und Perspektiven 40:23 - Die Hoffnung auf Veränderung 44:26 - Fazit und Ausklang Inhaltliche Zusammenfassung In dieser Folge von "Gut durch die Zeit" sprechen wir über alternative Streitbeilegung und die Rolle der Mediation. Mein Gast ist Professor Reinhard Greger, ehemaliger Richter am Bundesgerichtshof, der sich auch nach seiner aktiven Zeit für einvernehmliche Konfliktlösungen engagiert. Gemeinsam beleuchten wir aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen, insbesondere im Zusammenhang mit Reformvorschlägen für ein bundeseinheitliches Justizportal. Professor Greger betont, dass Mediation nur eine von vielen Möglichkeiten zur Streitbeilegung ist. Er fordert einen umfassenden Ansatz, der sowohl klassische Gerichtsverfahren als auch alternative Methoden einbezieht. Angesichts der verstärkten Förderung digitaler Initiativen plädiert er dafür, diese in ein einheitliches Justizportal zu integrieren. Das würde Bürgern und Unternehmen den Zugang zu passenden Konfliktlösungen erleichtern. Wir sprechen auch über die Schwierigkeiten bei der Umsetzung solcher Systeme. Greger kritisiert, dass die jüngsten Reformvorschläge die Kluft zwischen gerichtlicher Bearbeitung und alternativen Verfahren nicht ausreichend überbrücken. Er mahnt, die Justiz müsse nicht nur als letzte Instanz dienen, sondern auch aktiv über alternative Lösungen informieren und diese fördern. Dabei bemängelt er, dass Mediationsansätze in politischen Debatten oft zu kurz kommen, was den Zugang zur Justiz beeinträchtigen könnte. Ein Schwerpunkt unseres Gesprächs ist die Notwendigkeit, Bürgern mehr als nur den Weg zu Gerichtsverfahren aufzuzeigen. Greger stellt das Projekt "Recht ohne Streit" (www. rechtohnestreit. de) vor, ein Internetportal, das als Konfliktlotse umfassend über verschiedene Streitbeilegungsverfahren informiert. Trotz positiver Resonanz aus der Fachwelt warnt er, dass ohne gesetzliche Unterstützung solche Ansätze nicht die nötige Aufmerksamkeit erhalten. Zum Schluss diskutieren wir die starren Strukturen der Rechtsprechung, die oft innovative Lösungen blockieren. Greger ruft dazu auf, die Debatte über alternative Streitbeilegung voranzutreiben und diese stärker in die Justiz zu integrieren.
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Apr 17, 2025 • 42min

#217 GddZ - Ethische Aspekte von Künstliche Intelligenzen und Beratung. Im Gespräch mit Cornelia Diethelm

Warum wir uns bei ChatGPT nicht bedanken müssen - und auch nicht bei Siri! Kapitel: 0:03 - Einführung in Ethik und KI 3:51 - Die Bedeutung der ethischen Reflexion 8:25 - Herausforderungen und Risiken von Social Media 16:16 - Umgang mit Datenschutz und Ethik 24:21 - Die Rolle der Menschlichkeit in der KI 31:14 - KI-Agenten im Business 35:40 - Autonomie und Selbstbestimmung in der Technologie 39:17 - Entscheidungsarbeit im Umgang mit KI Inhaltiche Zusammenfassung In dieser Episode des Podcasts «Gut durch die Zeit» widmen wir uns einem der drängendsten Themen der heutigen Zeit: der Ethik in der künstlichen Intelligenz (KI). Ich spreche mit der Expertin Cornelia Diethelm von der Hochschule für Wirtschaft in Zürich, einer erfahrenen Betriebswirtschaftlerin, Politikwissenschaftlerin und Volkswirtin, die zahlreiche Perspektiven in diesem komplexen Bereich mitbringt. Wir diskutieren, wie die rasante Entwicklung neuer Technologien nicht nur zahlreiche Möglichkeiten eröffnet, sondern auch ethische Fragestellungen aufwirft, die wir nicht ignorieren dürfen. Cornelia betont, dass Technologien nie neutral oder objektiv sind. Sie sind das Produkt menschlicher Entscheidungen und können nicht ohne Berücksichtigung unserer Werte und Ethik bewertet werden. Unsere Diskussion beginnt mit den grundlegendsten Fragen: Wie funktioniert KI und welche ethischen Überlegungen müssen wir anstellen, wenn wir sie in Coaching- und Mediationserfahrungen integrieren? Wir erklären, dass ein grundlegendes Verständnis für die Funktionsweise von KI entscheidend ist, um die richtigen Anwendungen für unsere Bedürfnisse und Werte zu identifizieren. Wir hinterfragen, wie die Wahrnehmung von Technologien wie dem Internet oder Smartphones unsere Sicht auf die gegenwärtige KI beeinflusst. Cornelia hebt hervor, dass wir oft die negativen Folgen erst erkennen, wenn eine Technologie bereits umfassend in unser Leben integriert ist. Diese Reflexion führt uns zu den Herausforderungen des digitalen Wandels und den potenziellen Risiken, die KI für Beratungssettings im Fachbereich mit sich bringt. Wir müssen uns aktiv fragen, wo diese Technologien unsere Praxis bereichern können und wo sie möglicherweise Werte gefährden oder Stereotype verstärken. Ein zentrales Thema unserer Unterhaltung ist die Verantwortung, die wir tragen, wenn wir KI einsetzen. Cornelia argumentiert, dass, obwohl wir KI als Unterstützung nutzen können, wir als Fachkräfte für die Ergebnisse verantwortlich bleiben müssen. Wir müssen auch bei der Nutzung von KI klar zwischen Mensch und Maschine unterscheiden, um Missverständnisse über die Natur dieser Tools zu vermeiden. Ihre Kritik an der Vermenschlichung von Maschinen impliziert, dass wir uns bewusst sein müssen, welche Erwartungen wir an KI stellen. Eine verwässerte Grenzziehung zwischen menschlichen und maschinellen Interaktionen kann zu einem Verlust an Kontrolle führen. Die Diskussion über Selbstbestimmung und Entscheidungstransparenz ist besonders wichtig. Cornelia ermutigt dazu, dass Fachleute in der Beratung aktiv mit KI arbeiten können, um die Komplexität ihrer Fälle besser zu bearbeiten, aber immer in einem Rahmen, der ein klares Bewusstsein für ethische Standards wahrt. Wir reflektieren, wie sich das Nutzerverhalten verändert, wenn Hilfswerkzeuge in die Beratungspraktiken integriert werden, und sprechen darüber, wie wichtig es ist, ethische Maßstäbe bereits bei der Einführung neuer Technologien zu setzen. Diese Episode ist ein Aufruf zur kritischen Reflexion über die sich rasant verändernde Landschaft der Technologie und deren Einfluss auf unsere Arbeit in der Beratung, Mediation und Coaching. Wir plädieren für eine aktive Auseinandersetzung mit diesen Themen, um sicherzustellen, dass wir nicht nur die Innovationsgewinne, sondern auch die ethischen Herausforderungen der digitalen Gesellschaft anerkennen und adressieren.
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Apr 5, 2025 • 46min

#216 GddZ - Der Deutsche Corporate Governance Kodex. Im Gespräch mit Dr. Daniela Rindone

Gewährt der DCGK ein Anwendungsfeld für Mediation - oder empfiehlt sogar dazu? Kapitel 0:10 - Herzlich willkommen zum Podcast Gut durch die Zeit 3:01 Mediation im Arbeitsrecht 8:21 Der Governance-Kodex 16:09 Bedeutung des Corporate Governance Kodex 21:14 Interessengruppen bei Unternehmensführung 25:39 Vertrauensvolle Zusammenarbeit und Mediation 28:22 Mediation im wirtschaftlichen Kontext 42:56 Mediation und Corporate Governance Codex 43:48 Abschied und Ausblick auf zukünftige Themen Inhaltliche Zusammenfassung In dieser Episode beleuchten wir die Rolle der Mediation im Kontext des Corporate Governance Kodex, einem Regelwerk für gute Unternehmensführung. Ich freue mich, Dr. Daniele Rindone, eine erfahrene Rechtsanwältin mit Schwerpunkt auf Arbeitsrecht und Mediationsausbildung, als Gesprächspartnerin begrüßen zu dürfen. Unser Gespräch beginnt mit einer Einführung in die Grundsatzfragen der Mediation und wie sich diese mit den Prinzipien einer vertrauensvollen Zusammenarbeit im Berufsleben verbinden lassen. Dr. Rindone erläutert, wie ihre berufliche Laufbahn sie dazu geführt hat, sowohl in ihrer Rolle als Rechtsberaterin als auch als Mediatorin zu arbeiten. Durch ihre Erfahrung hat sie ein tiefes Verständnis für die Dynamiken von Konflikten sowohl auf individueller als auch auf organisatorischer Ebene entwickelt. Wir diskutieren, wie Mediation nicht nur als Konfliktlösungsverfahren, sondern auch als ein Katalysator für bessere Zusammenarbeit und innovative Lösungen in Unternehmen fungieren kann. Besonders interessant wird es, als wir den Corporate Governance Kodex näher unter die Lupe nehmen. Dr. Rindone erklärt, dass der Kodex grundlegende Prinzipien für die Unternehmensführung formuliert, die eine offene und vertrauensvolle Kommunikation zwischen den verantwortlichen Organen fördern sollen. Hier sehen wir die Verbindung zur Mediation, da sie es ermöglicht, unterschiedliche Perspektiven in Konfliktsituationen zu vereinen und für alle Beteiligten tragfähige Lösungen zu finden. Das Einfallstor für diese Interpretation ist der Rechtsbegriff "vertrauensvolle Zusammenarbeit". Wir vertiefen uns in die praktischen Unterschiede zwischen der Rolle eines Mediators und der eines Rechtsbeistands. Dr. Rindone hebt hervor, wie wichtig es ist, sich in einer Mediatorrolle zurückzunehmen und neutral zu sein, um den Konfliktparteien Platz zur Eigenverhandlung zu geben. Sie teilt ihre Erkenntnisse darüber, wie wichtige Stakeholder wie Aufsichtsräte oder Vorstände dafür gewonnen werden können, Mediation als eine sinnvolle Konfliktlösungsmethode in Betracht zu ziehen, insbesondere wenn sich Konflikte stagnieren oder an Eskalation neigen. Außerdem beleuchten wir die Herausforderungen, die Mediation in hochprofessionellen und komplexen Unternehmenskontexten mit sich bringt, und diskutieren, wie der Corporate Governance Kodex eine positive Haltung gegenüber mediativen Ansätzen fördern kann. Dr. Rindone argumentiert, dass durch den Kodex das Vertrauen zwischen den Organen gestärkt werden kann, was sich langfristig positiv auf die Unternehmensführung auswirkt. Insgesamt bietet diese Episode tiefere Einblicke in die wertvollen Synergien zwischen Mediation und Corporate Governance, und wir laden die Zuhörenden ein, diese Perspektiven in ihren eigenen beruflichen Kontexten zu reflektieren. Dr. Rindone schließt mit der Überzeugung, dass Mediation mehr Beachtung finden sollte, nicht nur als technisches Verfahren, sondern auch als notwendiger Bestandteil einer proaktiven Konfliktkultur in Unternehmen. Dr. Daniela Rindone, Rechtsanwältin bei CMS Deutschland in Köln, Arbeitsrecht; dort als Counsel und Co-Head des CMS-Kompetenzclusters New Work tätig. Sie berät nationale und internationale Mandanten in allen Fragen des individuellen und kollektiven Arbeitsrechts. Ein Schwerpunkt ihrer Tätigkeit liegt in der Einführung moderner Arbeitsformen und der Beratung von Unternehmen insbesondere zu den Themen mobiles Arbeiten, Homeoffice und Mitarbeiterführung bei remoten Arbeitsformen.

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