Gut durch die Zeit. Der Podcast rund um Mediation, Konflikt-Coaching und Organisationsberatung.

Dr. Sascha Weigel
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Oct 14, 2025 • 38min

#241 - Das Game Pentagon von Oswald Summerton. Im Gespräch mit Thomas Wehrs

Wechseln hier Personen die Positionen wie im Dramadreieck - oder nicht? Kapitel: 0:05 – Einführung in das GamePentagon 1:03 – Von Dramadreieck zu GamePentagon 4:28 – Die Funktionalität der Positionen 7:39 – Die fünf Positionen im GamePentagon 14:26 – Humor und Merkhilfen im GamePentagon 21:32 – Sniper-Rolle und ihre Konsequenzen 27:28 – Dynamiken in der Organisation 29:40 – Systemische Sichtweise und Kommunikation 33:08 – GamePentagon in der Supervision 37:02 – Abschluss und Ausblick ausführliche Zusammenfassung In dieser Episode des Podcasts „Gut durch die Zeit“ widme ich mich gemeinsam mit Thomas Wehrs dem Konzept des Game Pentagons, einer Erweiterung der Transaktionsanalyse, die sich mit den Dynamiken von Interaktionen in Organisationen beschäftigt. Wir beleuchten, wie das Game Pentagon, auch bekannt als Spiele-Fünfeck, von auf Grundlage der klassischen Spieltheorie von Eric Berne entwickelt wurde und wie es sich von bekannten Konzepten wie dem Dramadreieck unterscheidet. Das GamePentagon ermöglicht es uns, die vielschichtigen Rollen, die Menschen in Organisationen einnehmen können, differenziert zu analysieren. Während das Dramadreieck vorwiegend dysfunktionale Interaktionen beschreibt, erkennt das GamePentagon an, dass Positionen sowohl funktional als auch dysfunktional sein können, abhängig von der Perspektive der Beteiligten. In dieser Episode vertiefen wir die fünf Positionen innerhalb des GamePentagons: den Stage Manager, den Zuschauer, den Retter, den Sündenbock und den Sniper. Jede dieser Rollen bringt ihre eigenen Herausforderungen und Chancen mit sich, die sowohl auf individueller als auch auf organisatorischer Ebene betrachtet werden müssen. Ein wichtiger Aspekt, den wir diskutieren, ist die Komplexität, die durch die Wechselwirkungen dieser Rollen entsteht. Ich erkläre, wie eine Person in der Praxis zwischen diesen Positionen wechseln kann und welche Auswirkungen dies auf die Dynamik innerhalb eines Teams hat. Diese Wechsel können oft zu Missverständnissen führen, die in einem traditionellen Verständnis des Dramadreiecks nicht erfasst werden können. Wir besprechen auch, wie das GamePentagon den Fokus von individueller Schuld auf systemische Dynamiken verlagert und somit ein besseres Verständnis für das Zusammenspiel von Mensch und Organisation bietet. Des Weiteren beleuchten wir die praktische Anwendung des GamePentagons in Coaching- und Beratungssituationen sowie in der Supervision. Ich teile Beispiele aus der Praxis, in denen das GamePentagon als Denk- und Handlungsmodell dient, um Klienten zu helfen, ihre Rollen in einer Organisation besser zu erkennen und zu reflektieren. Wir diskutieren, wie diese Reflexion dazu beitragen kann, Missverständnisse zu beseitigen und Kommunikationsbarrieren abzubauen, um somit das Teamklima zu verbessern. Durch praktische Übungen und Fallbeispiele veranschaulichen wir, wie das Game Pentagon Coaches und Beratern dabei helfen kann, komplexe Situationen besser zu navigieren und konstruktive Dialoge innerhalb von Teams zu fördern. Zusammengefasst bietet diese Episode eine umfassende Analyse des GamePentagons und dessen Relevanz für die Verbindung von psychologischen und systemischen Perspektiven in der Transaktionsanalyse. Gast Thomas Wehrs Studierte praktische Philosophie, Schwerpunkt Wirtschaftsethik. Als Coach und Supervisor begleitet er Organisationen, Unternehmen und Menschen in Veränderungsprozessen. Professional Coach (DBVC) sowie Coach und Supervisor (EASC). Lehrender Transaktionsanalytiker (PTSTA-O)
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Oct 3, 2025 • 48min

#240 GddZ Verhandlungslehre. Teil 2 - Verhandlungsvorbereitung. Im Gespräch mit Dr. Jörg Schneider-Brodtmann

Warum überhaupt vorbereiten - und vor allem wie konkret? Kapitel 0:17 Willkommen zum Podcast 0:21 Verhandlungslehre und Vorbereitung 4:53 Wert der Vorbereitung 7:26 Mediationsperspektive auf Verhandlungen 12:40 Herausforderungen der Zieldefinition 15:17 Bedeutung der Selbstklärung 23:44 Emotionen in Verhandlungen 31:40 Alternativen zu Einigungen 35:33 Verhandlungstaktiken und Strategien 39:02 Lösungsansätze entwickeln 47:03 Rückblick und Ausblick ausführliche Zusammenfassung In dieser Episode von "Gut durch die Zeit" haben wir uns mit dem essenziellen Thema der Verhandlungslehre und insbesondere der Verhandlungsvorbereitung auseinandergesetzt. Gemeinsam mit Dr. Jürgen Schneider-Brotmann, einem Experten in Verhandlungs- und Konfliktmanagement, haben wir die entscheidende Bedeutung einer gründlichen Vorbereitung erörtert. Oft wird diese Phase von Verhandlern unterschätzt, obwohl sie laut Fachleuten und eigenen Erfahrungen maßgeblich für den Verlauf und Erfolg einer Verhandlung ist. Wir haben verschiede Aspekte der Verhandlungsvorbereitung beleuchtet, angefangen bei der Notwendigkeit, sich Zeit zu nehmen, um alle relevanten Informationen zusammenzustellen. Dies umfasst nicht nur das Verständnis der eigenen Ziele und Bedürfnisse, sondern auch die Analyse der Positionen und Interessen der Gegenseite. Dr. Schneider-Brotmann hat dabei die Wichtigkeit hervorgehoben, sich in die Perspektive des anderen Verhandlungspartners hineinzuversetzen, um die Verhandlungen effektiver zu gestalten. Besonders eingegangen sind wir auf verschiedene Strategien zur Verhandlungsvorbereitung. Wir haben darüber gesprochen, wie wichtig es ist, die eigene Position gut zu verstehen und gleichzeitig mögliche Einigungsalternativen zu erkennen. Die Tatsache, dass die eigene Verhandlungsmacht stark von den Alternativen abhängt, die man hat, wurde ebenfalls diskutiert. Dr. Schneider-Brotmann erklärte, dass ein starkes Verhandlungsergebnis oft davon abhängt, ob man bereit ist, eine Verhandlung abzubrechen und welche Alternativen einem zur Verfügung stehen. Ein weiteres entscheidendes Thema war die differenzierte Betrachtung von Interessen und Positionen. Wir haben erörtert, dass es hilfreich ist, nicht nur die eigenen Interessen zu klären, sondern auch die der Gegenseite in den Fokus zu rücken. Dies fördert ein besseres Verständnis und eine vielleicht sogar kooperative Verhandlungsatmosphäre. Emotionale Aspekte und ihre Rolle in Verhandlungen wurden ebenfalls angesprochen. Wir haben festgestellt, dass es wichtig ist, Emotionen sowohl zuzulassen als auch im Zaum zu halten, um eine produktive Verhandlung zu ermöglichen. Abschließend haben wir einige praktische Tipps zur Organisation von Verhandlungen besprochen. Vom Teamaufbau bis hin zu den logistischen Aspekten wie dem Verhandlungsort und der Art des Treffens – all diese Faktoren spielen eine Rolle und sollten in der Vorbereitung berücksichtigt werden. Der Austausch hat verdeutlicht, dass eine angemessene Vorbereitung nicht nur Zeit, sondern auch strategisches Denken erfordert. Wir freuen uns darauf, in zukünftigen Folgen tiefer in spezifische Taktiken und Strategien einzutauchen. Gesprächspartner RA Jörg Schneider-Brodtmann studierte Rechtswissenschaften in Tübingen, Genf/Schweiz, Heidelberg; Master of Laws (Mediation und Konfliktmanagement), Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder). Anwalt des Jahres für Technologierecht, Handelsblatt / Best Lawyers 2022 und 2024; Empfohlen für IT- und Technologierecht, Handelsblatt / Best Lawyers 2022, 2023 und 2024; Empfohlen für Data / Information Technology, Who’s Who Legal Global und Germany 2022 und 2023; Einer der renommiertesten Anwälte für IT-Recht, WirtschaftsWoche 34/2019.
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Sep 28, 2025 • 35min

#239 GddZ - Künstliche Intelligenz als Sprengstoff in der Arbeitswelt. Im Gespräch mit Jan Groenefeld und Frank Termer

Ist KI der gegelte Praktikant im Team, den keiner leiden kann? Inhalt Kapitel: 0:07 - Herzlich willkommen zum Podcast Gut durch die Zeit 1:01 - KI als Sprengstoff für die Arbeitswelt 6:35 - Der Hype um neue Technologien 12:56 - Der soziale Sprengstoff der KI 19:48 - Die Herausforderungen der Zusammenarbeit mit KI 28:11 - Kreativität im Zusammenspiel mit KI 32:49 - Fazit und Ausblick auf die Zukunft ausführliche Zusammenfassung In dieser Folge des Podcasts „Gut durch die Zeit“ nehme ich, Sascha Weigel, gemeinsam mit meinen Studiogästen Frank Termer und Jan Croenefeld die Herausforderungen und Chancen in der Arbeitswelt im Kontext neuer Technologien, insbesondere der Künstlichen Intelligenz (KI), in den Blick. Wir diskutieren, wie aktuelle technologische Entwicklungen als Sprengstoff für die Arbeitswelt fungieren und welche gesellschaftlichen und individuellen Auswirkungen sie mit sich bringen. Unter der Prämisse, dass die Digitalisierung insbesondere die Schnittstelle zwischen Mensch und Technik geprägt hat, beleuchtet Frank die Notwendigkeit, Systeme menschenzentriert zu gestalten. Jan, mit seinem Hintergrund in Human-Computer-Interaction, teilt seine Einsichten darüber, wie Menschen auf neue Technologien reagieren und welche kritischen Fragen in diesem Kontext relevant sind. Besonders geht es um die Frage, was neue Technologien für das individuelle Berufsfeld bedeuten und welche Werte sie tatsächlich bringen. Ein zentrales Thema unserer Diskussion ist der Effekt der KI auf die Wahrnehmung menschlicher Kompetenz. Wir stellen fest, dass Künstliche Intelligenz oft mit übersteigerten Erwartungen wahrgenommen wird, die zu einem Dunning-Kruger-Effekt führen: Wo Menschen ihre Fähigkeiten überschätzen und fälschlicherweise die Technologie als überlegen einordnen. Jan hebt hervor, dass KI nur als unterstützendes Werkzeug dient und nicht als Ersatz für menschliche Kreativität und Expertise. Im Verlauf des Gesprächs diskutieren wir auch die sozialen Herausforderungen, die sich aus dem Einsatz von KI ergeben: Gibt es eine Gefahr der Uniformierung in der Qualität der Arbeit? Und wie gehen wir mit der Angst um, durch KI ersetzt zu werden? Wir beleuchten die Bedeutung von technologischem Verständnis und einem proaktiven Umgang mit KI, um Angst zu überwinden und Chancen zu erkennen. Wir schließen mit der Überlegung, wie wir eine symbiotische Beziehung zwischen Mensch und Maschine aufbauen können. Wir ermutigen die Zuhörer, sich aktiv mit dieser Technologie auseinanderzusetzen, um die Vorteile für sich zu nutzen, anstatt sich von Ängsten leiten zu lassen. Das Ziel sollte sein, KI als einen Coach zu sehen, der einen selbst in der persönlichen und professionellen Entwicklung unterstützt. In der Schlussrunde betonen wir die Dringlichkeit, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen, und setzen uns das Ziel, diese Diskussion in zukünftigen Episoden weiterzuführen. Der Austausch öffnet das Feld für zahlreiche Fragen und den gemeinsamen Erkenntnisgewinn, und wir freuen uns auf die nächste Episode, in der wir tiefer in die Materie eintauchen werden.
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Sep 21, 2025 • 51min

#238 GddZ - Konfliktfeld Kommune – Konfliktmanagerin Kommune

Kommunen als Wirkungsfeld gesellschaftlicher Konflikte, mit denen sie einen konstruktiven Umgang finden müssen Inhalt Kapitel: 0:08 - Willkommen zum Podcast Gut durch die Zeit 1:12  - Konflikte in der Kommune 4:34 - Die Rolle der Sozialwissenschaftler 10:08 - Populismus und seine Auswirkungen 17:44 - Ansprüche an die Demokratie 24:37 - Erfahrungen aus der Konfliktbearbeitung 35:46 - Professionalisierung des Konfliktmanagements 44:52 - Bedrohungen für kommunale Akteure 47:55 - Fazit und Ausblick auf die Kommune ausführliche Zusammenfassung In dieser Episode beschäftigen wir uns intensiv mit dem Thema Konflikte in Kommunen und deren Dynamiken. Ich habe zwei hochqualifizierte Gäste eingeladen: Frau Professorin Beate Küpper und Frau Doktorin Sonja Fücker. Ziel der Diskussion ist es, die Kommunen als Konfliktfelder zu betrachten, sowohl als Schauplatz als auch als entscheidenden Akteur in der Konfliktbearbeitung. Zunächst bringen wir die Perspektive der Wissenschaftlerinnen ein, die beide über umfangreiche Erfahrungen in der sozialpsychologischen Forschung und in der praktischen Konfliktbearbeitung verfügen. Beate Küpper erläutert, dass Konflikte in der Gesellschaft oft von lokalen Herausforderungen ausgehen, wie etwa baulichen Veränderungen oder sozialen Integrationsfragen. Durch die Erweiterung von lokalem zu globalem Level, wird die Wahrnehmung von Konflikten besonders stark beeinflusst. Sonja Fücker ergänzt, dass man häufig beobachten kann, dass lokale Konflikte, wie nachbarschaftliche Auseinandersetzungen, schnell in größer angelegte gesellschaftliche Debatten münden. Es wird deutlich, dass die Wahrnehmung von Konflikten je nach Akteur variiert. Während die Bürger oft lokale Probleme als bedeutend empfinden, zeigen Umfragen unter Experten eine Schwerpunktverlagerung hinzu sozialen Ungleichheiten. Diese Diskrepanz wird als zentrale Herausforderung für die Konfliktbearbeitung in Kommunen identifiziert. Das Ergebnis ist nicht nur, dass Kommunen als Adressaten von Konflikten agieren, sondern sie auch selbst als potenzielle Verursacher oder als aktive Akteure in diesen Konfliktdynamiken fungieren. Der Dialog schwenkt zu den konkreten Methoden der Konfliktbearbeitung innerhalb der kommunalen Strukturen. Es wird diskutiert, dass erfolgreiche Konfliktlösungen nicht nur von der Professionalisierung der Beteiligten abhängen, sondern auch von der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und reflexiv mit den eigenen Perspektiven umzugehen. Dies zeigt sich in der Notwendigkeit, verschiedene Sichtweisen auf Konflikte zu integrieren, um einen breit angelegten Dialog zu fördern. Die Tatsache, dass viele Bürgerinnen und Bürger ein großes Mitbestimmungsinteresse haben, aber in der Praxis oft nicht aktiv werden, wird kritisch betrachtet. Der Spannungsbogen zwischen Anspruch und Wirklichkeit in der politischen Mitgestaltung wird deutlich, insbesondere vor dem Hintergrund des zunehmenden Populismus. Populistische Narrative prägen oft die Wahrnehmung von Konflikten und verzerren die Auseinandersetzung mit den eigentlichen Problemen. Wir beleuchten auch die Bedeutung von Schutzkonzepten für diejenigen, die in Kommunen aktiv an Konfliktlösungen arbeiten. Diese Sichtweise stellt die Verantwortung nicht nur auf individuelle Akteure, sondern auch auf die institutionellen Strukturen, die die Rahmenbedingungen für konfliktbewusstes Handeln schaffen müssen. Abschließend reflektieren wir über die Notwendigkeit der Professionalisierung in der Konfliktbearbeitung und die Möglichkeiten, die Kommunen haben, um in einer zunehmend komplexen sozialen Umwelt handlungsfähig zu bleiben. Verlinkungen zu den Arbeiten von Küpper und Fücker, die die theoretischen und praktischen Aspekte des kommunalen Konfliktmanagements vertiefen, runden das Gespräch ab. Die Zuhörerinnen und Zuhörer erhalten somit einen umfassenden Einblick in die vielschichtigen Herausforderungen und Dynamiken, mit denen Kommunen konfrontiert sind. Gästinnen Sonja Fücker ist Soziologin und Mediatorin. Sie leitet den Arbeitsbereich »Kommunale Konfliktbearbeitung« an der Konfliktakademie ConflictA der Universität Bielefeld. Als freiberufliche Mediatorin begleitet sie Verständigungsprozesse in Wissenschaftsorganisationen und kommunalen Einrichtungen. Ehrenamtlich begleitet sie bei dem Verein Täter-Opfer-Ausgleich Bremen e. V. Mediations- und Schlichtungsverfahren. Beate Küpper Hochschule Niederrhein Fachbereich Sozialwesen SO.CON Social Concepts, Institut für Forschung und Entwicklung in der Sozialen Arbeit, Sozialpsychologin, externes Mitglied im Direktorium der Konfliktakademie ConflictA an der Universität Bielefeld, arbeitet zu Diversität, Rechtspopulismus, und Rechtsextremismus sowie lokalen Konflikten und ihrer Bearbeitung. Literatur Fücker, S.: Kommune als Gestaltungsraum der Gesellschaft – Konflikte »vor Ort« klären, lösen und transformieren, in: KonfliktDynamik 2/2025, 81-83. Manthei, Ch. / Schatzschneider, J. /Küpper, B.: Kommunales Konfliktmanagement – eine Antwort auf lokale Krisen?, KonfliktDynamik 2/2025, 115-123.
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Sep 13, 2025 • 49min

#237 GddZ - (angeordnete) Familienmediation. Im Gespräch mit Carola Reetz.

Mediation als angeordnete Kindesschutzmaßnahme bei verstrittenen Eltern Gästin: Fachanwältin SAV Familienrecht, Mediatorin SAV, Coach, Systemische Supervisorin; aAls Anwältin und Mediatorin tätig bei e-advokatur; als Coach und Supervisorin tätig bei Intrinsiq GmbH Kapitel 0:07 Herzlich willkommen zum Podcast 1:16 Einführung in die Familienmediation 2:39 Der Weg zur Mediation 5:05 Herausforderungen in der Mediation 7:36 Spannungsfeld der Kundenwünsche 8:54 Die Rolle der Fachkompetenz 11:25 Begleitberatung in der Mediation 13:31 Die Bedeutung von Kompetenz 15:09 Umgang mit Übergriffen in der Mediation 18:14 Vorgespräche und ihre Wichtigkeit 21:03 Unterschiede in der Mediation 24:01 Psychosoziale Begleitung während der Mediation 26:43 Anordnete Mediation in der Schweiz 30:05 Herausforderungen in der angeordneten Mediation 32:16 Freiwilligkeit in der Mediation 34:35 Ansätze zur Kinderzentrierung 38:06 Mediation und gesellschaftliche Rahmenbedingungen 47:21 Abschluss und Ausblick auf die nächste Episode ausführliche Zusammenfassung In dieser Episode habe ich mit Carola Reetz, einer erfahrenen Mediatorin und Rechtsanwältin aus der Schweiz, über das Thema Familienmediation gesprochen. Wir haben uns darauf konzentriert, wie sich die Mediationslandschaft in der Schweiz entwickelt hat, insbesondere im Hinblick auf die gesetzliche Regelung der angeordneten Mediation bei kindesbetreffenden Familienstreitigkeiten. Carola hat interessante Einblicke in die Unterschiede zwischen der Mediationskultur in der Schweiz und den angrenzenden Ländern gegeben, insbesondere bezüglich der Verpflichtung zur Mediation, die in einigen anderen EU-Staaten bereits praktiziert wird. Carola beschreibt ihren Werdegang und wie ihre anfängliche Tätigkeit als Anwältin sie zur Mediation geführt hat. Sie betont dabei die Herausforderungen, die mit dem Familienrecht verbunden sind, und erklärt, dass viele Konflikte besser außerhalb des Gerichtssaals gelöst werden können. Das Spannungsfeld zwischen den Erwartungen der Klienten und der tatsächlichen Rolle der Mediatorin wird während unseres Gesprächs ausführlich thematisiert. Carola hebt hervor, wie wichtig es ist, den Medianten die Unterschiede zwischen Mediation und juristischer Beratung zu vermitteln, um Missverständnisse zu vermeiden. Wir haben auch die komplexen Dynamiken der Mediationssitzungen betrachtet, insbesondere wenn es um hochstreitige Paare geht. Carola erläutert, wie sie als Mediatorin versucht, den Teilnehmern einen Raum zu geben, in dem sie ihre Konflikte offen ansprechen können, während sie gleichzeitig die Balance zwischen Unterstützung und professionellem Abstand wahrt. Ihre Praxis zeigt die Notwendigkeit auf, manchmal auch die Grenzen der eigenen Rolle zu erkennen, wenn Klienten mehr rechtliche Beratung erwarten, als eine Mediatorin leisten kann. Ein bedeutender Punkt in unserer Diskussion war das Konzept der angeordneten Mediation in der Schweiz. Carola erklärt die Mechanismen, durch die diese Form der Mediation zustande kommt, und welche Herausforderungen sie mit sich bringt. Sie beschreibt, wie angeordnete Mediation eine wichtige Ressource sein kann, gerade wenn es darum geht, die Bedürfnisse von Kindern in Scheidungssituationen in den Mittelpunkt zu rücken. Ihre persönlichen Erfahrungen zeigen, dass der Erfolg von Mediation oft auf Geduld und sorgfältige Planung der Sitzungen basiert. Zusätzlich sprachen wir darüber, wie wichtig es ist, die emotionalen und psychologischen Bedürfnisse der Medianten in den Prozess einzubeziehen. Carola betont, dass manchmal eine begleitende psychologische Betreuung wertvoll sein kann, um den Klienten durch die schwierigen Umbrüche in ihrem Leben zu helfen. Ihre Sichtweise auf diese ganzheitliche Herangehensweise an Konflikte und ihre Lösung ist ein entscheidender Aspekt ihrer Arbeit. Abschließend stellt sich die Frage, wie die Mediationspraxis in der Schweiz durch kulturelle und strukturelle Unterschiede geprägt wird. Carola reflektiert darüber, wie die politische Landschaft und die speziellen Verfahren der Entscheidungsfindung in der Schweiz eine konsensorientierte Haltung fördern, die sich auch auf die Art und Weise auswirkt, wie Mediation hier wahrgenommen und praktiziert wird. Die Episode bietet wertvolle Einblicke in die praktischen und theoretischen Aspekte der Familienmediation und zeigt, wie sich rechtliche Rahmenbedingungen auf den Prozess auswirken können.
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Sep 5, 2025 • 35min

#236 GddZ - Verhandlungslehre. Teil 1 - Was Verhandlungskompetenz ist und wofür wir sie benötigen

Im Gespräch mit Jörg Schneider-Brodtmann Jeder hat seinen Verhandlungsstil – aber professionell wird es, wenn man die Vielfalt kennt und situationsabhängig reagieren kann. Kapitel: 0:03 Einführung in die Verhandlungsreihe 2:35 Jörgs aktuelle Schwerpunkte 3:38 Alltagsverhandlungen im Fokus 5:47 Verhandlungspsychologie und Mediation 10:48 Einfluss Dritter auf Verhandlungen 11:51 Verhandlungsansätze und -stile 14:19 Persönlichkeit und Verhandlungsstil 17:58 Kommunikationspsychologie in Verhandlungen 25:20 Gender und Verhandlung 28:16 Ausblick auf zukünftige Themen 33:10 Verhandlungsliteratur und Experteninterviews ausführliche Zusammenfassung: In dieser Episode des Podcasts "Gut durch die Zeit" lade ich Jörg Schneider-Brodtmann ein, um mit ihm die spannende Welt der Verhandlungen und des Verhandlungsmanagements zu erkunden. Wir diskutieren die essentielle Rolle der Verhandlung in jedem Mediationsprozess, die oft übersehen wird. Ein Mediator ist zwar nicht direkt an der Konfliktverhandlung beteiligt, aber das Verständnis von Verhandlungspsychologie und -methoden ist unerlässlich, um effektive Mediation anbieten zu können. Wir beginnen mit der Frage, was Verhandlung für uns bedeutet und dass Verhandlungen Teil unseres Alltags sind. Ob beim Mittagessen, im Supermarkt oder in formelleren Kontexten, wir verhandeln ständig, oft ohne es zu bemerken. Insbesondere in Organisationen sind Verhandlungen eine häufige Methode zur Konfliktbewältigung, bevor es zu rechtlichen Schritten oder Mediationsverfahren kommt. Die meisten Konflikte in der Wirtschaft werden erst einmal in Verhandlungen gelöst, und dennoch wird dem Thema nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt. Jörg und ich betrachten auch die Unterschiede zwischen formellen und informellen Verhandlungen sowie die Rolle von Machtverhältnissen in Verhandlungen. Während wir viele Aspekte der Verhandlungstheorie diskutieren, kommt auch die Verhandlungspsychologie zur Sprache. Wir reflektieren über verschiedene Verhandlungsstile und die Bedeutung von Persönlichkeit und Haltung im Verhandlungsprozess. Interessante Beispiele aus dem Alltag sollen verdeutlichen, wie vielschichtig Verhandlungen sind und wie sie von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden können. Ein zentrales Thema, das wir in zukünftigen Episoden weiter vertiefen möchten, ist die Frage, wie Mediatoren den Verhandlungsprozess unterstützen können. Ich betone die Notwendigkeit, Verhandlungstaktiken zu kennen, um darauf eingehen zu können, und analysiere dabei auch die Dynamik zwischen Mediator und Konfliktparteien. Wir planen, in den kommenden Episoden auf Verhandlungstechniken, Biases in der Verhandlung und viele weitere Themen einzugehen, um einen umfassenden Einblick in die Verhandlungswelt und deren Relevanz für die Mediation zu bieten. Darüber hinaus werden wir auch die Auswirkungen von Geschlechterunterschieden in Verhandlungen betrachten, da es deutlich wird, dass der Kontext und die Rahmenbedingungen für Frauen und Männer unterschiedlich sind. Auch hier wird es wichtig sein, verschiedene Perspektiven zu beleuchten und zu verstehen, wie unterschiedliche Verhandlungsstile und -strategien wirken. Unser Ziel ist es, in dieser neuen Reihe eine breite Palette an Themen abzudecken, um die Komplexität und Dynamik von Verhandlungen zu erfassen und aufzuzeigen, wie sie in der Mediation integriert werden können. Mit diesem Auftakt beginnen wir eine spannende Reise in die Welt der Verhandlungstechniken und deren Verbindung zur Mediation und Konfliktberatung. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit Jörg Schneider-Brodtmann die nächsten Episoden zu gestalten und Ihr Feedback und Ihre Anregungen zu hören!
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Aug 30, 2025 • 46min

#235 GddZ - Kooperation Teil 1. Im Gespräch mit Prof. Guido Möllering

Was ist nur aus dem Dritten Weg geworden? ### Kapitel 0:05 Auftakt zur Kooperation 1:14 Vertrauen als Basis der Kooperation 4:03 Der Dritte Weg der Kooperation 8:12 Hierarchie und Kooperation im Wandel 14:25 Partizipation versus Kooperation 18:18 Aktueller Stand der Kooperation 21:11 Konfrontation und ihre Folgen 23:45 Erwartungen in der Kooperation 27:17 Konfrontation als Hinweis 30:09 Wandel der Kooperationskultur 32:59 Kooperation ohne gleiche Ziele 36:10 Einfluss Dritter auf Kooperation 38:06 Missverständnisse über Kooperation 43:53 Ausblick auf nächste Episode Inhaltliche Zusammenfassung: In dieser Episode starte ich gemeinsam mit Guido Möllering vom Reinhard-Mohn-Institut in Witten, eine neue Reihe, die sich zentral mit dem Thema Kooperation beschäftigt. Wir beleuchten die wieder aufkeimende konfrontative Art in verschiedenen Lebensbereichen und reflektieren, warum Kooperation trotz alles Herausforderungen eine notwendige Grundlage in der Konfliktbewältigung bleibt. Durch unsere Diskussion möchten wir ein tieferes Verständnis für die Konzepte von Kooperation, Vertrauen und deren Rollen in unterschiedlichen organisatorischen und gesellschaftlichen Kontexten entwickeln. Zu Beginn der Episode werfen wir einen Blick auf die Evolution des Kooperationsbegriffs, den ich während meines Studiums und meiner Promotionszeit intensiv erforscht habe. Hierbei untersuchen wir, wie sich die Vorstellung von Kooperation über die letzten Jahrzehnte entwickelt hat, insbesondere im Kontext der Ökonomie und der Organisationslehre. Wir diskutieren die Möglichkeit, dass Kooperation als dritte Organisationsform neben Markt und Hierarchie auftritt, wobei diese Form oftmals Freiwilligkeit und gegenseitige Abhängigkeit mit sich bringt. Es wird klar, dass die Förderung von Kooperation oft an spezifische Bedingungen gekoppelt ist, die in der komplexen Realität jedoch nicht immer gegeben sind. Durch Beispiele aus der Praxis und aktuelle Entwicklungen reflektieren wir bestehende Herausforderungen, die mit kooperativen Prozessen einhergehen. Dabei wird uns bewusst, dass trotz der theoretischen Fundierung und der vielen positiven Beispiele für gelungene Kooperationen in der Realität oft die Situationen überwiegen, in denen Kooperation scheitert. Während wir uns mit den Gelingens- und Misslingensfaktoren der Kooperation auseinandersetzen, entsteht eine wertvolle Diskussion darüber, inwiefern die ökonomischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen das kooperative Handeln beeinflussen. Ein zentraler Punkt in unserem Gespräch ist die Differenzierung zwischen Kooperation und Konfrontation, die in den letzten Jahren zunehmend zu beobachten war. Wir fragen uns, ob diese Konfrontation als strategisches Mittel eingesetzt wird, um letztlich doch zu einer Art von Kooperation zu gelangen, oder ob sie gar destruktive Ausmaße annimmt, die jegliche Form von konstruktivem Dialog unmöglich machen. Dabei kommt auch der Rolle der Macht und des Vertrauens eine tragende Bedeutung zu, die wir in Bezug auf aktuelle politische und wirtschaftliche Entwicklungen analysieren. Abschließend stellen wir die Frage, wie es gelingen kann, die Prinzipien der Kooperation wieder stärker in unsere Organisationen und zwischenmenschlichen Beziehungen zu integrieren. Wir sind uns einig, dass in der kommenden Reihe zahlreiche facettenreiche Aspekte von Kooperation behandelt werden müssen, um nicht nur theoretische Analysen, sondern auch praktische Lösungsvorschläge zu entwickeln. In diesem Sinne freue ich mich auf die nächste Episode, in der wir detaillierter auf die Strukturelemente eingehen werden, die für eine erfolgreiche Kooperation entscheidend sind. Gast: Prof. Guido Möllering promoviert 2003 an der Universität Cambridge und habilitiert 2011 an der Freien Universität Berlin, ist seit 2016 Direktor und Lehrstuhlinhaber am Reinhard-Mohn-Institut für Unternehmensführung (RMI) an der Universität Witten/Herdecke. Zu den inhaltlichen Schwerpunkten des RMI unter seiner Leitung zählen unter anderem: Kooperative Beziehungen, Netzwerk- und Allianzstrategien, Management von Offenheit und Transparenz, Vertrauen in und zwischen Organisationen, neue Führungs- und Arbeitsformen im digitalen Zeitalter sowie unternehmerische Verantwortung. Guido Möllering hat in führenden Fachzeitschriften publiziert und ist u.a. Autor der Bücher Trust: Reason, Routine, Reflexivity (2006) und Produktion in Netzwerken (mit Jörg Sydow, 3. Aufl., 2015). 2009 erhielt er von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften den Preis der Peregrinus-Stiftung für seine für Wirtschaft und Gesellschaft bedeutsamen Arbeiten. Seit 2018 ist er Mitglied der Jury des Wettbewerbs für Unternehmensverantwortung „Mein gutes Beispiel“.
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Aug 23, 2025 • 52min

#234 GddZ - Verkehrungen ins Gegenteil. Im Gespräch mit Prof. Sylvia Sasse

Eine subversive Machttechnik zur Propaganda und Desinformation. Kapitel 0:05 Einführung in Verkehrungen ins Gegenteil 24:54 Der Einfluss von Propaganda und Medien 35:07 Subversion in Politik und Machtstrukturen 44:35 Verkehrungen im Alltag und Konflikten 50:30 Zusammenfassung und Ausblick auf die Zukunft inhaltliche Zusammenfassung In dieser Episode befasse ich mich mit einem faszinierenden und komplexen Phänomen, das nicht nur in der politischen Arena, sondern auch in alltäglichen Konflikten auftritt: den sogenannten Verkehrungen ins Gegenteil. Diese mächtigen rhetorischen Techniken sind weit mehr als einfache Projektionen. Sie hinterlassen einen subversiven Einfluss, der die Art und Weise, wie wir Diskurse führen, grundlegend verändert. Um dieses Thema zu ergründen, lade ich die Expertin Professorin Silvia Sasse ein, deren Forschung uns hilft, diese Techniken in verschiedenen Kontexten, von der Politik bis hin zu persönlichen Auseinandersetzungen, besser zu verstehen. Professorin Sasse bringt ihre Erkenntnisse zu politischen Strategien, insbesondere im Zusammenhang mit den Konflikten in Osteuropa und der Rhetorik von Führungspersönlichkeiten wie Wladimir Putin. Sie betont, dass solche Verkehrungen oft als Verteidigungsmechanismus genutzt werden, wenn Aggressionen als Reaktion auf echte oder fiktive Bedrohungen gerechtfertigt werden. Ein zentrales Beispiel, das zur Veranschaulichung herangezogen wird, ist der russische Überfall auf die Ukraine, wo die Narrative der Verteidigung und Dekonstruktion von Realität die Wahrnehmung tiefgreifend beeinflussen. Unsere Diskussion nimmt auch psychologische Dimensionen an, indem wir die Mechanismen betrachten, durch die Gefühle von Opfer und Täter umgekehrt werden. Professorin Sasse beschreibt, wie in der öffentlichen Wahrnehmung Fehler und Aggressionen oft auf andere projiziert werden, während die eigenen Handlungen stark optimiert und als positiv inszeniert werden. Diese Techniken finden sich nicht nur in geopolitischen Konflikten, sondern auch im Alltag, etwa in Unternehmen und sozialen Beziehungen. Hier wird erklärt, wie Kritik fälschlicherweise als Zustimmung gedeutet wird und wie die Dynamik von Macht und Kontrolle auf intrapersoneller Ebene funktioniert. Abschließend reflektieren wir die Relevanz von Verkehrungen ins Gegenteil im Kontext der Mediationsarbeit. Der Versuch, Konflikte durch Neutralität und Gleichwertigkeit zu lösen, wird als herausfordernd erachtet, da oft nicht nur Deutungen, sondern auch die zugrundeliegenden Machtstrukturen und Beweggründe der Konfliktparteien beeinflusst werden. Zusammengefasst bietet diese Episode eine Analyse der subversiven Machttechnik der Verkehrung ins Gegenteil und ermutigt dazu, bei Konflikten die zugrundeliegenden Narrative zu ergründen, um Missverständnisse und Ungerechtigkeiten zu erkennen und anzugehen. Gästin: Sylvia Sasse Sasse lehrt Slavische Literaturwissenschaft an der Universität Zürich. geboren 1968 in Magdeburg; Sie ist unter anderem Mitbegründerin und Mitglied des Zentrums Künste und Kulturtheorie (ZKK) und Herausgeberin des online-Magazins „Geschichte der Gegenwart”. In ihren Forschungsarbeiten beschäftigt sie sich intensiv mit politischer Sprache und politischen Sprechakten, z.B. in der stalinistischen Sowjetunion. Seit 2022 leitet sie das vom Schweizerischen Nationalfonds geförderte Forschungsprojekt „Kunst und Desinformation“. 2023 erschien bei Matthes und Seitz ihr Essay „Verkehrungen ins Gegenteil. Über Subversion als Machttechnik“.
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Aug 17, 2025 • 28min

#233 GddZ - Zwischentöne zu den Neuen Technologien. Im Gespräch mit Dr. Frank Termer

Wo stehen wir Berater mit Blick auf ChatGPT&Co.? Kapitel 0:26 Neue Technologien und ihre Herausforderungen 23:02 Johnny Ives und die Zukunft der KI 25:17 Praktische Anwendungen von KI in der Beratung inhaltliche Zusammenfassung: In dieser Episode befassen wir uns mit den aktuellen Entwicklungen im Bereich neuer Technologien, insbesondere im Hinblick auf KI, Mediation und Coaching. Ich habe das Vergnügen, mit Frank Termer zu sprechen, der uns einen Einblick in seine Perspektiven und Erfahrungen gibt. Während wir uns über die Herausforderungen austauschen, die die Integration neuer Technologien in unsere Arbeitsweisen mit sich bringt, wird deutlich, dass trotz der Fortschritte in der Technologie viele bestehende Probleme weiterhin bestehen bleiben. Frank diskutiert seine Beziehung zu generativen KI-Anwendungen und wie er diese in seiner Beratungsarbeit nutzt. Er produziert einen "Werkzeugkasten" von Tools, die ihm helfen, administrative Aufgaben zu bewältigen und seine Dienstleistungen zu optimieren. Dabei betont er, dass laufende Entwicklungen in der KI-Technologie, wie das Update auf das GPT-5-Modell, nicht nur qualitativ besser werden, sondern auch die Effizienz ihrer Anwendung steigern. Wir beleuchten die verschiedenen Anwendungen von KI in der Beratungswelt und wie diese Hilfsmittel in der Kommunikation und Büroorganisation eingesetzt werden können. Besonders interessant ist Franks Einblick in die Entwicklungen bei Technologien wie Claude von Anthropic, die sich auf die Erstellung von maßgeschneiderten Anwendungen konzentrieren, die den Beratungsprozess unterstützen können. Wir reflektieren, wie sich der KI-Markt diversifiziert und spezialisierten Ansatz dafür erforderlich macht, um die Vorteile von Technologien am besten auszuschöpfen. Darüber hinaus diskutieren wir, wie die Rolle von Beratern in diesem sich wandelnden Umfeld beeinflusst wird und welche Strategien etablierte Berater verfolgen, um relevant zu bleiben. Während einige zögern, ihre Methoden zu digitalisieren, sehen andere die Möglichkeit, KI als ein wertvolles Werkzeug zu nutzen, um ihre Beratungsangebote zu erweitern. Wir greifen auch die Notwendigkeit auf, die Technologien in Ausbildungsprogrammen zu integrieren, und wie wichtig es ist, die Grundkenntnisse in der Beratung aufrechtzuerhalten, während man sich mit neuen Werkzeugen vertraut macht. Abschließend werfen wir einen Blick auf zukünftige Entwicklungen in der Technologie und ziehen Parallelen zwischen den Neuerungen, die wir in der KI-Technologie erleben, und den Veränderungen in anderen Bereichen. Als Ausblick auf kommende Episoden überlegen wir, welche Experten und Praktiker wir einladen können, um ihre Erfahrungen mit der Anwendung von KI in Beratung und Mediation zu teilen. In der schnelllebigen Welt der Technologie ist es unerlässlich, auf dem Laufenden zu bleiben und kontinuierlich zu lernen, um in der professionellen Landschaft von morgen erfolgreich zu sein. Dr. Frank Termer: promovierter Wirtschaftsinformatiker; Mediator und Konfliktmoderator; Experte für schwierige Gespräche in der digitalen Transformation, bis 2025: Verbandsreferent (BITKOM)
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Aug 9, 2025 • 1h 24min

#232 GddZ - Konfliktfeld Arbeitswelt. Im Gespräch mit Prof. Peter Nieschmidt

Wie sie wurde, was sie ist. Die religiösen Wurzeln unseres modernen Arbeitsverständnisses. ### Kapitel 0:11 - Einführung in die Arbeitswelt 13:00 - Der Protestantismus und der Kapitalismus 15:30 - Die Rolle der Führungskraft 16:05 - Identität und Motivation der Mitarbeiter 18:13 - Veränderung und Anpassung in der Arbeitswelt 19:32 - Herausforderungen der modernen Führung 29:21 - Konflikte in der Arbeitswelt 41:32 - Soziale Interaktionen und Konflikte 48:34 - Wahrnehmung und soziale Realität 1:02:01 - Phänomenologie in der Führung 1:14:45 - Der Weg zur phänomenologischen Wahrnehmung ### inhaltliche Zusammenfassung Inhalt Kapitel: 0:11 - Einführung in die Arbeitswelt 13:00 - Der Protestantismus und der Kapitalismus 15:30 - Die Rolle der Führungskraft 16:05 - Identität und Motivation der Mitarbeiter 18:13 - Veränderung und Anpassung in der Arbeitswelt 19:32 - Herausforderungen der modernen Führung 29:21 - Konflikte in der Arbeitswelt 41:32 - Soziale Interaktionen und Konflikte 48:34 - Wahrnehmung und soziale Realität 1:02:01 - Phänomenologie in der Führung 1:14:45 - Der Weg zur phänomenologischen Wahrnehmung inhaltliche Zusammenfassung In dieser Episode beschäftigen wir uns mit einem zentralen Konfliktfeld, das jeden betrifft: die Arbeitswelt. Unser Gesprächspartner ist Prof. Dr. Peter Nieschmidt, ein versierter Experte im Bereich Arbeitsorganisation und -geschichte. Gemeinsam analysieren wir, wie vielschichtig und herausfordernd die Arbeitswelt ist und wie sie sich im Laufe der Zeit entwickelt hat. Wir beginnen mit der Frage, wo die Wurzeln unserer aktuellen Arbeitskultur liegen. Nieschmidt führt uns durch die historischen Dimensionen und betont die entscheidende Rolle von sozialer Interaktion und Vertrauen, die ehemals essenziell für die Arbeitsbeziehungen waren. Die Umwälzungen in der Arbeitswelt der letzten Jahrzehnte haben auch die Konfliktpotenziale verändert. Während wir früher in stark hierarchischen Strukturen arbeiteten, in denen das Unterfangen oft isoliert ablief, gibt es heute eine wachsende Erwartung an die Selbstverantwortung und die Integration aller Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse. Nieschmidt reflektiert seine eigenen Erfahrungen als junger Absolvent in der traditionsreichen Siemens-Welt der 1960er Jahre. Die hierarchischen Strukturen, die ihm damals begegneten, sind heutzutage schwer vorstellbar. Er beschreibt, wie Arbeitsplätze vorstrukturiert waren und wie wenig Raum für individuelle Entfaltung blieb. Er weist darauf hin, dass das Festhalten an veralteten Strukturen in vielen Organisationen zu einem Vernichtungskampf zwischen Tradition und Innovation geführt hat. Im Verlauf des Gesprächs geht es um die verschiedenen Traditionen des Arbeitsverständnisses. Wir untersuchen den Einfluss von religiösen Wurzeln auf die moderne Arbeitskultur und die Verschiebung von einem katholisch geprägten Ansatz, der auf vertrauensvoller Interaktion basierte, hin zu einem stärker profitorientierten, protestantischen Verständnis von Arbeit. Hierbei erkennt Nieschmidt die Herausforderungen, die sich für Führungskräfte ergeben, insbesondere in Zeiten von schneller Veränderung und unsicherem Arbeitsumfeld. Besonders interessant ist Nieschmidts Ansatz zur Frage der Authentizität von Führung. Er argumentiert, dass echte Führungsstärke nicht nur auf einer formalen Autorität basiert, sondern auch auf der Fähigkeit, soziale Wirklichkeiten zu gestalten. Dies erfordert ein tiefes Verständnis für die individuellen Hintergründe der Mitarbeiter und ihre sozialen Kontexte. Der Dialog über die Wahrnehmung von Arbeit und Führung wird immer wieder mit der Frage verbunden, wie wir Vertrauen aufbauen und den Raum für persönliche Entfaltung schaffen können. Abschließend wird der zentrale Gedanke, dass „gute Führung“ erlernt werden kann, kritisch beleuchtet. Nieschmidt betont, dass Führung nicht nur durch theoretisches Wissen, sondern durch praktische Erfahrungen und kontinuierliches Lernen geformt wird. Ein erfolgreicher Führungsstil erfordert Empathie, Hingabe und das Bereitschaft, soziale Dynamiken tief zu verstehen und zu fördern. Dieser Podcast ist eine Einladung, die eigene Wahrnehmung von Arbeits- und Führungsstrukturen zu hinterfragen und die eigene Rolle in diesen Kontexten neu zu definieren. Es ist ein notwendiger Schritt, um Konflikte zu erkennen und aufzulösen, die uns im Alltag begegnen und die unsere Organisationen bis ins Mark betreffen können.

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