
Gut durch die Zeit. Der Podcast rund um Mediation, Konflikt-Coaching und Organisationsberatung.
#217 GddZ - Ethische Aspekte von Künstliche Intelligenzen und Beratung. Im Gespräch mit Cornelia Diethelm
Kapitel:
0:03 - Einführung in Ethik und KI 3:51 - Die Bedeutung der ethischen Reflexion 8:25 - Herausforderungen und Risiken von Social Media 16:16 - Umgang mit Datenschutz und Ethik 24:21 - Die Rolle der Menschlichkeit in der KI 31:14 - KI-Agenten im Business 35:40 - Autonomie und Selbstbestimmung in der Technologie 39:17 - Entscheidungsarbeit im Umgang mit KI
Inhaltiche Zusammenfassung
In dieser Episode des Podcasts «Gut durch die Zeit» widmen wir uns einem der drängendsten Themen der heutigen Zeit: der Ethik in der künstlichen Intelligenz (KI). Ich spreche mit der Expertin Cornelia Diethelm von der Hochschule für Wirtschaft in Zürich, einer erfahrenen Betriebswirtschaftlerin, Politikwissenschaftlerin und Volkswirtin, die zahlreiche Perspektiven in diesem komplexen Bereich mitbringt. Wir diskutieren, wie die rasante Entwicklung neuer Technologien nicht nur zahlreiche Möglichkeiten eröffnet, sondern auch ethische Fragestellungen aufwirft, die wir nicht ignorieren dürfen.
Cornelia betont, dass Technologien nie neutral oder objektiv sind. Sie sind das Produkt menschlicher Entscheidungen und können nicht ohne Berücksichtigung unserer Werte und Ethik bewertet werden. Unsere Diskussion beginnt mit den grundlegendsten Fragen: Wie funktioniert KI und welche ethischen Überlegungen müssen wir anstellen, wenn wir sie in Coaching- und Mediationserfahrungen integrieren? Wir erklären, dass ein grundlegendes Verständnis für die Funktionsweise von KI entscheidend ist, um die richtigen Anwendungen für unsere Bedürfnisse und Werte zu identifizieren.
Wir hinterfragen, wie die Wahrnehmung von Technologien wie dem Internet oder Smartphones unsere Sicht auf die gegenwärtige KI beeinflusst. Cornelia hebt hervor, dass wir oft die negativen Folgen erst erkennen, wenn eine Technologie bereits umfassend in unser Leben integriert ist. Diese Reflexion führt uns zu den Herausforderungen des digitalen Wandels und den potenziellen Risiken, die KI für Beratungssettings im Fachbereich mit sich bringt. Wir müssen uns aktiv fragen, wo diese Technologien unsere Praxis bereichern können und wo sie möglicherweise Werte gefährden oder Stereotype verstärken.
Ein zentrales Thema unserer Unterhaltung ist die Verantwortung, die wir tragen, wenn wir KI einsetzen. Cornelia argumentiert, dass, obwohl wir KI als Unterstützung nutzen können, wir als Fachkräfte für die Ergebnisse verantwortlich bleiben müssen. Wir müssen auch bei der Nutzung von KI klar zwischen Mensch und Maschine unterscheiden, um Missverständnisse über die Natur dieser Tools zu vermeiden. Ihre Kritik an der Vermenschlichung von Maschinen impliziert, dass wir uns bewusst sein müssen, welche Erwartungen wir an KI stellen. Eine verwässerte Grenzziehung zwischen menschlichen und maschinellen Interaktionen kann zu einem Verlust an Kontrolle führen.
Die Diskussion über Selbstbestimmung und Entscheidungstransparenz ist besonders wichtig. Cornelia ermutigt dazu, dass Fachleute in der Beratung aktiv mit KI arbeiten können, um die Komplexität ihrer Fälle besser zu bearbeiten, aber immer in einem Rahmen, der ein klares Bewusstsein für ethische Standards wahrt. Wir reflektieren, wie sich das Nutzerverhalten verändert, wenn Hilfswerkzeuge in die Beratungspraktiken integriert werden, und sprechen darüber, wie wichtig es ist, ethische Maßstäbe bereits bei der Einführung neuer Technologien zu setzen.
Diese Episode ist ein Aufruf zur kritischen Reflexion über die sich rasant verändernde Landschaft der Technologie und deren Einfluss auf unsere Arbeit in der Beratung, Mediation und Coaching. Wir plädieren für eine aktive Auseinandersetzung mit diesen Themen, um sicherzustellen, dass wir nicht nur die Innovationsgewinne, sondern auch die ethischen Herausforderungen der digitalen Gesellschaft anerkennen und adressieren.