Gut durch die Zeit. Der Podcast rund um Mediation, Konflikt-Coaching und Organisationsberatung.

Dr. Sascha Weigel
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Oct 31, 2025 • 1h 7min

#244 GddZ - Mediation im Angesicht des Mediationsgesetzes. Im Gespräch mit Tilman Metzger

Hilft das Mediationsgesetz den (Organisations-)Mediatoren, stört es oder ist's halt einfach so da? Kapitel: 0:02 - Herzlich willkommen zum Podcast Gut durch die Zeit 1:07 - Mediationsarbeit im Angesicht des Mediationsgesetzes 3:10 - Veränderungen durch das Mediationsgesetz 4:42 - Der Einfluss von Mediation auf Organisationen 5:31 - Die Rolle der Führungskraft in der Mediation 8:02 - Freiwilligkeit und Verantwortung in der Mediation 11:00 - Die Entstehung der Klärungshilfe 14:34 - Herausforderungen in der Organisationsmediation 26:59 - Externe und interne Mediatoren 30:00 - Der Wert externer Perspektiven 32:08 - Die Robustheit des Klärungsansatzes 36:56 - Freiwilligkeit im Mediationsgesetz 46:16 - Die Hürde der Mediation 50:37 - Umgang mit Freiwilligkeit im Mediationsprozess 56:38 - Eigenverantwortlichkeit in der Mediation 1:04:31 - Fazit und Ausblick auf zukünftige Themen ausführliche Zusammenfassung: In dieser Episode des Podcasts "Gut durch die Zeit" dreht sich alles um die Mediationsarbeit im Kontext des Mediationsgesetzes, das mittlerweile seit einigen Jahren in Kraft ist und die Arbeitsweise von Mediatoren in Organisationen beeinflusst. Ich bespreche gemeinsam mit meinem Kollegen Tilman Metzger die praktischen Auswirkungen des Gesetzes auf unsere Mediationstätigkeiten und reflektiere über die Veränderungen, die wir in unserer Praxis beobachtet haben. Wir beginnen mit einer Einschätzung der Mediationsfelder, in denen wir tätig sind, insbesondere innerhalb von Organisationen. Als Mediatoren, die in diesen Bereichen arbeiten, haben wir einen besonderen Blick auf die Rolle der Beteiligten im Mediationsprozess. Tilman gibt Einblicke in seine eigene Erfahrung, dass das Mediationsgesetz dazu geführt hat, dass ein höheres Bewusstsein für Mediation in Unternehmen geschaffen wurde. Viele Personaler und Entscheidungsträger sind sich der Möglichkeiten und der Vorteile von Mediation bewusster, was zu einem Anstieg der Mediationsaufträge geführt hat. Im Weiteren diskutieren wir die spezifischen Herausforderungen, die mit dem Mediationsgesetz verbunden sind, insbesondere die Frage der Freiwilligkeit der Beteiligten. Wir betonen, wie wichtig es ist, eine klarere Definition von Freiwilligkeit im Rahmen von Organisationen zu entwickeln, da die Realität oft komplexer ist als es das Gesetz möglicherweise vorgibt. Tilman und ich stellen fest, dass die Wahrnehmung von Freiwilligkeit in der betrieblichen Mediation oft entwurzelt ist, da die Entscheidung zur Teilnahme oftmals aus Drucksituationen entsteht. Ein zentrales Thema ist die Frage, wie die Führungskraft in den Mediationsprozess integriert werden sollte. Wir argumentieren, dass es notwendig ist, die Verantwortung und die Rolle der Führungskräfte innerhalb des Mediationsprozesses zu klären. Während des Gesprächs wird deutlich, dass die Führungskraft nicht nur als Auftraggeber, sondern auch als Teil des Mediationsprozesses agiert, um ein funktionales Teamklima zu fördern. Tilman teilt seine Überlegungen zu unterschiedlichen Mediationansätzen, wie der Klärungshilfe, die auf Kooperation innerhalb des Teams abzielt! Die Variationen in unserer praktischen Herangehensweise machen deutlich, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, wie Mediatoren in Organisationen agieren können, und wie wichtig es ist, dass alle beteiligten Parteien an einem Strang ziehen. Letztlich erörtern wir die nachhaltigen Veränderungen, die das Mediationsgesetz in der Praxis hervorgerufen hat und wie die Mediatoren ihre Rolle in einem sich verändernden Rechtsrahmen neu interpretieren können. Der Austausch zwischen uns beleuchtet auch die Ambivalenz und die Herausforderungen in der Mediation und lässt Raum für weitere Diskussionen über das Mediationsgesetz und die freiwillige Teilnahme an solchen Prozessen. Wenn das Thema für dich von Interesse ist, teile deine Gedanken und Erfahrungen mit uns, um die Diskussion weiter voranzutreiben. Volles Transkript auf der Folgenwebseite.
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Oct 24, 2025 • 56min

#243 GddZ - Kooperation. Teil 2. Gelingensbedingungen für erfolgreiche Kooperationen. Im Gespräch mit Prof. Möllering

Vor allem Unsicherheit, Verwundbarkeit und Unterschiedlichkeit akzeptieren. Gast: Guido Möllering Promoviert 2003 an der Universität Cambridge und habilitiert 2011 an der Freien Universität Berlin. Ist seit 2016 Direktor und Lehrstuhlinhaber am Reinhard-Mohn-Institut für Unternehmensführung (RMI) an der Universität Witten/Herdecke. Kapitel 0:03 – Herzlich willkommen zum Podcast Gut durch die Zeit 1:40 – Scheitern der Kooperation 6:02 – Erfolgsfaktoren für Kooperationen 9:48 – Wahrnehmung von Erfolg und Misserfolg 19:17 – Rahmenbedingungen für erfolgreiche Kooperationen 25:43 – Unsicherheit und Verwundbarkeit 32:29 – Konfrontation vs. Kooperation 38:44 – Kooperation als Problemlösung 44:28 – Herausforderungen in der Wirtschaft 53:26 – Fazit und Ausblick auf Kooperationen ausführliche Zusammenfassung In der neuesten Episode von „Gut durch die Zeit“ befassen wir uns erneut mit dem Thema Kooperation, einem zentralen Aspekt in der Mediation, Konfliktcoaching und Organisationsberatung. Zu Gast ist erneut Prof. Dr. Guido Möllering, mit dem ich die Rahmenbedingungen analysiere, die für erfolgreiche Kooperationsprozesse in der Wirtschaft maßgeblich sind. Nach einer umfassenden Diskussion über die Herausforderungen und die häufigen Misserfolge von Kooperationen, widmen wir uns heute den Faktoren, die zum Gelingen dieser Prozesse beitragen. Wir beginnen mit der Feststellung, dass Kooperationsversuche häufig als gescheitert wahrgenommen werden, was den Frust der Beteiligten erhöht und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit einschränkt. Es wird diskutiert, dass trotz alltäglicher erfolgreicher kleiner Kooperationen in Marktinteraktionen viele größere, explizit eingegangene Partnerschaften nicht die erhofften Ergebnisse liefern. Wir beleuchten die Gründe dafür und erkennen, dass unrealistische Erwartungen an solche Kooperationen häufig zu Enttäuschungen führen. Ein weiterer wichtiger Punkt, den wir ansprechen, ist die Bedeutung von Transparenz und gegenseitigem Respekt zwischen Kooperationspartnern. Beide Seiten müssen ehrlich in der Kommunikation sein und die Motive für eine Zusammenarbeit klar definieren. Dabei ist es entscheidend, dass die Interessen und Kapazitäten beider Partner vollständig verstanden und akzeptiert werden. Wir untersuchen auch die verschiedenen Formen von Kooperationen, von informellen Absprachen bis hin zu vertraglich bindenden Joint Ventures, und analysieren die jeweiligen Herausforderungen. Im Verlauf des Gesprächs beleuchten wir, wie Vertrauen und Mut zur Verwundbarkeit in der Zusammenarbeit essenziell sind. Es geht darum, dass man bereit ist, einen Teil seiner Autonomie abzugeben, um gemeinsam größere Ziele zu erreichen. Wir reflektieren darüber, dass Kooperationsprozesse oft nicht linear verlaufen und sich an Dynamiken, Unsicherheiten und unterschiedlichsten Erwartungen orientieren müssen. Wie können Organisationen besser mit diesen Herausforderungen umgehen? Dies beleuchten wir durch die Linse erfolgreicher Kooperationsbeispiele und analysieren, was an deren Management besonders gut gelungen ist. Zum Schluss diskutieren wir die Rolle von Kooperationsbeziehungen in einem Umfeld, das von Konfrontationen geprägt ist. Wie können Unternehmen trotz herausfordernder Rahmenbedingungen zusammenarbeiten? Wir stellen fest, dass das Angehen von Kooperationen in kleinen, überschaubaren Schritten aus einer Position der Stärke heraus oft der Schlüssel zum langfristigen Erfolg ist. Mit diesen Themen haben wir die Herausforderungen und Chancen von Kooperationen in der heutigen Geschäftswelt umfassend erörtert und wichtige Gelingensfaktoren identifiziert, die sowohl in der Wirtschaft als auch in der zwischenmenschlichen Mediationsarbeit von Bedeutung sind. Abschließend reflektieren wir über die Notwendigkeit der Professionalisierung in der Konfliktbearbeitung und die Möglichkeiten, die Kommunen haben, um in einer zunehmend komplexen sozialen Umwelt handlungsfähig zu bleiben. Verlinkungen zu den Arbeiten von Küpper und Fücker, die die theoretischen und praktischen Aspekte des kommunalen Konfliktmanagements vertiefen, runden das Gespräch ab. Die Zuhörerinnen und Zuhörer erhalten somit einen umfassenden Einblick in die vielschichtigen Herausforderungen und Dynamiken, mit denen Kommunen konfrontiert sind. Transkription auf der Folgenwebseite.
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Oct 18, 2025 • 49min

#242 GddZ - Mediation in Schulen. Im Gespräch mit Kerstin Lück.

Wie kommt denn Mediation im Kontext Schule überhaupt zustande? Kapitel 0:05 - Herzlich willkommen zum Podcast 5:58 - Herausforderungen in der Schulmediation 10:05 - Konfliktlinien zwischen Eltern und Lehrkräften 13:43 - Bedarf an Mediation bei Erwachsenenkonflikten 17:20 - Mobbing und seine Herausforderungen 19:34 - Vorurteile zwischen Eltern und Lehrern 22:48 - Positive Erlebnisse in der Mediation 28:30 - Kinderkonflikte und ihre Lösungen 33:16 - Der Friedensteppich als Konfliktlösung 40:49 - Interkulturelle Konflikte in Schulen 45:27 - Schulkonflikte und ihre Ursachen 47:08 - Ausblick auf zukünftige Initiativen ausführliche Zusammenfassung In dieser Episode des Podcasts „Gut durch die Zeit“ stehen die Herausforderungen und Chancen der Mediation im schulischen Kontext im Fokus. Als Gastgeber spricht Sascha Weigel mit der erfahrenen Mediatorin Kerstin Lück, die über 30 Jahre Erfahrung in der Mediation mitbringt. Die Diskussion beleuchtet das oft konfliktreiche Umfeld Schule, in dem das Verhältnis zwischen Lehrkräften, Eltern und Schülern eine zentrale Rolle spielt. Kerstin bringt nicht nur ihre praktischen Erfahrungen ein, sondern auch ihre Erkenntnisse aus der Forschung und Publikationen zu diesem Thema. Kerstin erläutert, wie sich die Schulmediation von anderen Bereichen unterscheidet, und beschreibt die spezifischen Konfliktlinien, die in Schulen vorherrschen. Sie hebt hervor, dass Konflikte oft im Verborgenen stattfinden, seien es Spannungen zwischen Eltern und Lehrkräften oder interne Differenzen zwischen Kolleginnen und Kollegen. Ein zentrales Anliegen ist es für sie, dass Schulen ernsthafte Mechanismen zur Konfliktlösung implementieren, die nicht nur auf die Schüler fokussiert sind, sondern auch die Bedürfnisse der Erwachsenen in der Schule reflektieren. Ein besonderer Aspekt, den die beiden besprechen, ist die Rolle der Eltern im Konfliktgeschehen. Kerstin thematisiert die Stressfaktoren, die Eltern und Lehrkräfte beim Austausch belasten, und beleuchtet, wie Vorurteile und Missverständnisse die Kommunikation erschweren. Gleichzeitig erkennt sie die Notwendigkeit, dass Schulen den Eltern mehr Einblicke in den Schulalltag geben und sie stärker in Entscheidungsprozesse einbeziehen sollten. Diese Herausforderungen vertiefen sich zusätzlich, wenn interkulturelle Aspekte ins Spiel kommen, denn die Diversität der Schülerschaft bringt oft eigene Konflikte mit sich, die – wie von Kerstin beschrieben – nicht immer angesprochen werden. Kerstin betont, dass es wichtig ist, Räume für diesen Austausch zu schaffen, um Schülern und Eltern zu ermöglichen, ihre Probleme offen zu diskutieren und Lösungen zu finden. Dabei spielt auch die Ausbildung von SchülermediatorInnen eine zentrale Rolle, um ein Bewusstsein für Konfliktlösungsprozesse zu schaffen. Ein interessantes Tool, das sie vorstellt, ist der „Friedensteppich“, der den Schülern helfen soll, ihre Konflikte eigenständig zu lösen, ohne dabei auf Erwachsene angewiesen zu sein. Abschließend gibt es einen Ausblick auf die Möglichkeiten, wie die Mediation in Schulen institutionalisiert werden könnte, um sowohl Lehrer als auch Schüler langfristig zu unterstützen. Kerstin ist überzeugt davon, dass eine gesetzliche Verankerung von Mediation im schulischen Alltag ein bedeutender Schritt in die richtige Richtung wäre. Der Podcast bietet somit einen umfassenden Einblick in die dynamischen Herausforderungen der Mediation im schulischen Bereich und regt zum Nachdenken über neue Ansätze an.
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Oct 14, 2025 • 38min

#241 - Das Game Pentagon von Oswald Summerton. Im Gespräch mit Thomas Wehrs

Wechseln hier Personen die Positionen wie im Dramadreieck - oder nicht? Kapitel: 0:05 – Einführung in das GamePentagon 1:03 – Von Dramadreieck zu GamePentagon 4:28 – Die Funktionalität der Positionen 7:39 – Die fünf Positionen im GamePentagon 14:26 – Humor und Merkhilfen im GamePentagon 21:32 – Sniper-Rolle und ihre Konsequenzen 27:28 – Dynamiken in der Organisation 29:40 – Systemische Sichtweise und Kommunikation 33:08 – GamePentagon in der Supervision 37:02 – Abschluss und Ausblick ausführliche Zusammenfassung In dieser Episode des Podcasts „Gut durch die Zeit“ widme ich mich gemeinsam mit Thomas Wehrs dem Konzept des Game Pentagons, einer Erweiterung der Transaktionsanalyse, die sich mit den Dynamiken von Interaktionen in Organisationen beschäftigt. Wir beleuchten, wie das Game Pentagon, auch bekannt als Spiele-Fünfeck, von auf Grundlage der klassischen Spieltheorie von Eric Berne entwickelt wurde und wie es sich von bekannten Konzepten wie dem Dramadreieck unterscheidet. Das GamePentagon ermöglicht es uns, die vielschichtigen Rollen, die Menschen in Organisationen einnehmen können, differenziert zu analysieren. Während das Dramadreieck vorwiegend dysfunktionale Interaktionen beschreibt, erkennt das GamePentagon an, dass Positionen sowohl funktional als auch dysfunktional sein können, abhängig von der Perspektive der Beteiligten. In dieser Episode vertiefen wir die fünf Positionen innerhalb des GamePentagons: den Stage Manager, den Zuschauer, den Retter, den Sündenbock und den Sniper. Jede dieser Rollen bringt ihre eigenen Herausforderungen und Chancen mit sich, die sowohl auf individueller als auch auf organisatorischer Ebene betrachtet werden müssen. Ein wichtiger Aspekt, den wir diskutieren, ist die Komplexität, die durch die Wechselwirkungen dieser Rollen entsteht. Ich erkläre, wie eine Person in der Praxis zwischen diesen Positionen wechseln kann und welche Auswirkungen dies auf die Dynamik innerhalb eines Teams hat. Diese Wechsel können oft zu Missverständnissen führen, die in einem traditionellen Verständnis des Dramadreiecks nicht erfasst werden können. Wir besprechen auch, wie das GamePentagon den Fokus von individueller Schuld auf systemische Dynamiken verlagert und somit ein besseres Verständnis für das Zusammenspiel von Mensch und Organisation bietet. Des Weiteren beleuchten wir die praktische Anwendung des GamePentagons in Coaching- und Beratungssituationen sowie in der Supervision. Ich teile Beispiele aus der Praxis, in denen das GamePentagon als Denk- und Handlungsmodell dient, um Klienten zu helfen, ihre Rollen in einer Organisation besser zu erkennen und zu reflektieren. Wir diskutieren, wie diese Reflexion dazu beitragen kann, Missverständnisse zu beseitigen und Kommunikationsbarrieren abzubauen, um somit das Teamklima zu verbessern. Durch praktische Übungen und Fallbeispiele veranschaulichen wir, wie das Game Pentagon Coaches und Beratern dabei helfen kann, komplexe Situationen besser zu navigieren und konstruktive Dialoge innerhalb von Teams zu fördern. Zusammengefasst bietet diese Episode eine umfassende Analyse des GamePentagons und dessen Relevanz für die Verbindung von psychologischen und systemischen Perspektiven in der Transaktionsanalyse. Gast Thomas Wehrs Studierte praktische Philosophie, Schwerpunkt Wirtschaftsethik. Als Coach und Supervisor begleitet er Organisationen, Unternehmen und Menschen in Veränderungsprozessen. Professional Coach (DBVC) sowie Coach und Supervisor (EASC). Lehrender Transaktionsanalytiker (PTSTA-O)
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Oct 3, 2025 • 48min

#240 GddZ Verhandlungslehre. Teil 2 - Verhandlungsvorbereitung. Im Gespräch mit Dr. Jörg Schneider-Brodtmann

Warum überhaupt vorbereiten - und vor allem wie konkret? Kapitel 0:17 Willkommen zum Podcast 0:21 Verhandlungslehre und Vorbereitung 4:53 Wert der Vorbereitung 7:26 Mediationsperspektive auf Verhandlungen 12:40 Herausforderungen der Zieldefinition 15:17 Bedeutung der Selbstklärung 23:44 Emotionen in Verhandlungen 31:40 Alternativen zu Einigungen 35:33 Verhandlungstaktiken und Strategien 39:02 Lösungsansätze entwickeln 47:03 Rückblick und Ausblick ausführliche Zusammenfassung In dieser Episode von "Gut durch die Zeit" haben wir uns mit dem essenziellen Thema der Verhandlungslehre und insbesondere der Verhandlungsvorbereitung auseinandergesetzt. Gemeinsam mit Dr. Jürgen Schneider-Brotmann, einem Experten in Verhandlungs- und Konfliktmanagement, haben wir die entscheidende Bedeutung einer gründlichen Vorbereitung erörtert. Oft wird diese Phase von Verhandlern unterschätzt, obwohl sie laut Fachleuten und eigenen Erfahrungen maßgeblich für den Verlauf und Erfolg einer Verhandlung ist. Wir haben verschiede Aspekte der Verhandlungsvorbereitung beleuchtet, angefangen bei der Notwendigkeit, sich Zeit zu nehmen, um alle relevanten Informationen zusammenzustellen. Dies umfasst nicht nur das Verständnis der eigenen Ziele und Bedürfnisse, sondern auch die Analyse der Positionen und Interessen der Gegenseite. Dr. Schneider-Brotmann hat dabei die Wichtigkeit hervorgehoben, sich in die Perspektive des anderen Verhandlungspartners hineinzuversetzen, um die Verhandlungen effektiver zu gestalten. Besonders eingegangen sind wir auf verschiedene Strategien zur Verhandlungsvorbereitung. Wir haben darüber gesprochen, wie wichtig es ist, die eigene Position gut zu verstehen und gleichzeitig mögliche Einigungsalternativen zu erkennen. Die Tatsache, dass die eigene Verhandlungsmacht stark von den Alternativen abhängt, die man hat, wurde ebenfalls diskutiert. Dr. Schneider-Brotmann erklärte, dass ein starkes Verhandlungsergebnis oft davon abhängt, ob man bereit ist, eine Verhandlung abzubrechen und welche Alternativen einem zur Verfügung stehen. Ein weiteres entscheidendes Thema war die differenzierte Betrachtung von Interessen und Positionen. Wir haben erörtert, dass es hilfreich ist, nicht nur die eigenen Interessen zu klären, sondern auch die der Gegenseite in den Fokus zu rücken. Dies fördert ein besseres Verständnis und eine vielleicht sogar kooperative Verhandlungsatmosphäre. Emotionale Aspekte und ihre Rolle in Verhandlungen wurden ebenfalls angesprochen. Wir haben festgestellt, dass es wichtig ist, Emotionen sowohl zuzulassen als auch im Zaum zu halten, um eine produktive Verhandlung zu ermöglichen. Abschließend haben wir einige praktische Tipps zur Organisation von Verhandlungen besprochen. Vom Teamaufbau bis hin zu den logistischen Aspekten wie dem Verhandlungsort und der Art des Treffens – all diese Faktoren spielen eine Rolle und sollten in der Vorbereitung berücksichtigt werden. Der Austausch hat verdeutlicht, dass eine angemessene Vorbereitung nicht nur Zeit, sondern auch strategisches Denken erfordert. Wir freuen uns darauf, in zukünftigen Folgen tiefer in spezifische Taktiken und Strategien einzutauchen. Gesprächspartner RA Jörg Schneider-Brodtmann studierte Rechtswissenschaften in Tübingen, Genf/Schweiz, Heidelberg; Master of Laws (Mediation und Konfliktmanagement), Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder). Anwalt des Jahres für Technologierecht, Handelsblatt / Best Lawyers 2022 und 2024; Empfohlen für IT- und Technologierecht, Handelsblatt / Best Lawyers 2022, 2023 und 2024; Empfohlen für Data / Information Technology, Who’s Who Legal Global und Germany 2022 und 2023; Einer der renommiertesten Anwälte für IT-Recht, WirtschaftsWoche 34/2019.
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Sep 28, 2025 • 35min

#239 GddZ - Künstliche Intelligenz als Sprengstoff in der Arbeitswelt. Im Gespräch mit Jan Groenefeld und Frank Termer

Ist KI der gegelte Praktikant im Team, den keiner leiden kann? Inhalt Kapitel: 0:07 - Herzlich willkommen zum Podcast Gut durch die Zeit 1:01 - KI als Sprengstoff für die Arbeitswelt 6:35 - Der Hype um neue Technologien 12:56 - Der soziale Sprengstoff der KI 19:48 - Die Herausforderungen der Zusammenarbeit mit KI 28:11 - Kreativität im Zusammenspiel mit KI 32:49 - Fazit und Ausblick auf die Zukunft ausführliche Zusammenfassung In dieser Folge des Podcasts „Gut durch die Zeit“ nehme ich, Sascha Weigel, gemeinsam mit meinen Studiogästen Frank Termer und Jan Croenefeld die Herausforderungen und Chancen in der Arbeitswelt im Kontext neuer Technologien, insbesondere der Künstlichen Intelligenz (KI), in den Blick. Wir diskutieren, wie aktuelle technologische Entwicklungen als Sprengstoff für die Arbeitswelt fungieren und welche gesellschaftlichen und individuellen Auswirkungen sie mit sich bringen. Unter der Prämisse, dass die Digitalisierung insbesondere die Schnittstelle zwischen Mensch und Technik geprägt hat, beleuchtet Frank die Notwendigkeit, Systeme menschenzentriert zu gestalten. Jan, mit seinem Hintergrund in Human-Computer-Interaction, teilt seine Einsichten darüber, wie Menschen auf neue Technologien reagieren und welche kritischen Fragen in diesem Kontext relevant sind. Besonders geht es um die Frage, was neue Technologien für das individuelle Berufsfeld bedeuten und welche Werte sie tatsächlich bringen. Ein zentrales Thema unserer Diskussion ist der Effekt der KI auf die Wahrnehmung menschlicher Kompetenz. Wir stellen fest, dass Künstliche Intelligenz oft mit übersteigerten Erwartungen wahrgenommen wird, die zu einem Dunning-Kruger-Effekt führen: Wo Menschen ihre Fähigkeiten überschätzen und fälschlicherweise die Technologie als überlegen einordnen. Jan hebt hervor, dass KI nur als unterstützendes Werkzeug dient und nicht als Ersatz für menschliche Kreativität und Expertise. Im Verlauf des Gesprächs diskutieren wir auch die sozialen Herausforderungen, die sich aus dem Einsatz von KI ergeben: Gibt es eine Gefahr der Uniformierung in der Qualität der Arbeit? Und wie gehen wir mit der Angst um, durch KI ersetzt zu werden? Wir beleuchten die Bedeutung von technologischem Verständnis und einem proaktiven Umgang mit KI, um Angst zu überwinden und Chancen zu erkennen. Wir schließen mit der Überlegung, wie wir eine symbiotische Beziehung zwischen Mensch und Maschine aufbauen können. Wir ermutigen die Zuhörer, sich aktiv mit dieser Technologie auseinanderzusetzen, um die Vorteile für sich zu nutzen, anstatt sich von Ängsten leiten zu lassen. Das Ziel sollte sein, KI als einen Coach zu sehen, der einen selbst in der persönlichen und professionellen Entwicklung unterstützt. In der Schlussrunde betonen wir die Dringlichkeit, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen, und setzen uns das Ziel, diese Diskussion in zukünftigen Episoden weiterzuführen. Der Austausch öffnet das Feld für zahlreiche Fragen und den gemeinsamen Erkenntnisgewinn, und wir freuen uns auf die nächste Episode, in der wir tiefer in die Materie eintauchen werden.
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Sep 21, 2025 • 51min

#238 GddZ - Konfliktfeld Kommune – Konfliktmanagerin Kommune

Kommunen als Wirkungsfeld gesellschaftlicher Konflikte, mit denen sie einen konstruktiven Umgang finden müssen Inhalt Kapitel: 0:08 - Willkommen zum Podcast Gut durch die Zeit 1:12  - Konflikte in der Kommune 4:34 - Die Rolle der Sozialwissenschaftler 10:08 - Populismus und seine Auswirkungen 17:44 - Ansprüche an die Demokratie 24:37 - Erfahrungen aus der Konfliktbearbeitung 35:46 - Professionalisierung des Konfliktmanagements 44:52 - Bedrohungen für kommunale Akteure 47:55 - Fazit und Ausblick auf die Kommune ausführliche Zusammenfassung In dieser Episode beschäftigen wir uns intensiv mit dem Thema Konflikte in Kommunen und deren Dynamiken. Ich habe zwei hochqualifizierte Gäste eingeladen: Frau Professorin Beate Küpper und Frau Doktorin Sonja Fücker. Ziel der Diskussion ist es, die Kommunen als Konfliktfelder zu betrachten, sowohl als Schauplatz als auch als entscheidenden Akteur in der Konfliktbearbeitung. Zunächst bringen wir die Perspektive der Wissenschaftlerinnen ein, die beide über umfangreiche Erfahrungen in der sozialpsychologischen Forschung und in der praktischen Konfliktbearbeitung verfügen. Beate Küpper erläutert, dass Konflikte in der Gesellschaft oft von lokalen Herausforderungen ausgehen, wie etwa baulichen Veränderungen oder sozialen Integrationsfragen. Durch die Erweiterung von lokalem zu globalem Level, wird die Wahrnehmung von Konflikten besonders stark beeinflusst. Sonja Fücker ergänzt, dass man häufig beobachten kann, dass lokale Konflikte, wie nachbarschaftliche Auseinandersetzungen, schnell in größer angelegte gesellschaftliche Debatten münden. Es wird deutlich, dass die Wahrnehmung von Konflikten je nach Akteur variiert. Während die Bürger oft lokale Probleme als bedeutend empfinden, zeigen Umfragen unter Experten eine Schwerpunktverlagerung hinzu sozialen Ungleichheiten. Diese Diskrepanz wird als zentrale Herausforderung für die Konfliktbearbeitung in Kommunen identifiziert. Das Ergebnis ist nicht nur, dass Kommunen als Adressaten von Konflikten agieren, sondern sie auch selbst als potenzielle Verursacher oder als aktive Akteure in diesen Konfliktdynamiken fungieren. Der Dialog schwenkt zu den konkreten Methoden der Konfliktbearbeitung innerhalb der kommunalen Strukturen. Es wird diskutiert, dass erfolgreiche Konfliktlösungen nicht nur von der Professionalisierung der Beteiligten abhängen, sondern auch von der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und reflexiv mit den eigenen Perspektiven umzugehen. Dies zeigt sich in der Notwendigkeit, verschiedene Sichtweisen auf Konflikte zu integrieren, um einen breit angelegten Dialog zu fördern. Die Tatsache, dass viele Bürgerinnen und Bürger ein großes Mitbestimmungsinteresse haben, aber in der Praxis oft nicht aktiv werden, wird kritisch betrachtet. Der Spannungsbogen zwischen Anspruch und Wirklichkeit in der politischen Mitgestaltung wird deutlich, insbesondere vor dem Hintergrund des zunehmenden Populismus. Populistische Narrative prägen oft die Wahrnehmung von Konflikten und verzerren die Auseinandersetzung mit den eigentlichen Problemen. Wir beleuchten auch die Bedeutung von Schutzkonzepten für diejenigen, die in Kommunen aktiv an Konfliktlösungen arbeiten. Diese Sichtweise stellt die Verantwortung nicht nur auf individuelle Akteure, sondern auch auf die institutionellen Strukturen, die die Rahmenbedingungen für konfliktbewusstes Handeln schaffen müssen. Abschließend reflektieren wir über die Notwendigkeit der Professionalisierung in der Konfliktbearbeitung und die Möglichkeiten, die Kommunen haben, um in einer zunehmend komplexen sozialen Umwelt handlungsfähig zu bleiben. Verlinkungen zu den Arbeiten von Küpper und Fücker, die die theoretischen und praktischen Aspekte des kommunalen Konfliktmanagements vertiefen, runden das Gespräch ab. Die Zuhörerinnen und Zuhörer erhalten somit einen umfassenden Einblick in die vielschichtigen Herausforderungen und Dynamiken, mit denen Kommunen konfrontiert sind. Gästinnen Sonja Fücker ist Soziologin und Mediatorin. Sie leitet den Arbeitsbereich »Kommunale Konfliktbearbeitung« an der Konfliktakademie ConflictA der Universität Bielefeld. Als freiberufliche Mediatorin begleitet sie Verständigungsprozesse in Wissenschaftsorganisationen und kommunalen Einrichtungen. Ehrenamtlich begleitet sie bei dem Verein Täter-Opfer-Ausgleich Bremen e. V. Mediations- und Schlichtungsverfahren. Beate Küpper Hochschule Niederrhein Fachbereich Sozialwesen SO.CON Social Concepts, Institut für Forschung und Entwicklung in der Sozialen Arbeit, Sozialpsychologin, externes Mitglied im Direktorium der Konfliktakademie ConflictA an der Universität Bielefeld, arbeitet zu Diversität, Rechtspopulismus, und Rechtsextremismus sowie lokalen Konflikten und ihrer Bearbeitung. Literatur Fücker, S.: Kommune als Gestaltungsraum der Gesellschaft – Konflikte »vor Ort« klären, lösen und transformieren, in: KonfliktDynamik 2/2025, 81-83. Manthei, Ch. / Schatzschneider, J. /Küpper, B.: Kommunales Konfliktmanagement – eine Antwort auf lokale Krisen?, KonfliktDynamik 2/2025, 115-123.
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Sep 13, 2025 • 49min

#237 GddZ - (angeordnete) Familienmediation. Im Gespräch mit Carola Reetz.

Mediation als angeordnete Kindesschutzmaßnahme bei verstrittenen Eltern Gästin: Fachanwältin SAV Familienrecht, Mediatorin SAV, Coach, Systemische Supervisorin; aAls Anwältin und Mediatorin tätig bei e-advokatur; als Coach und Supervisorin tätig bei Intrinsiq GmbH Kapitel 0:07 Herzlich willkommen zum Podcast 1:16 Einführung in die Familienmediation 2:39 Der Weg zur Mediation 5:05 Herausforderungen in der Mediation 7:36 Spannungsfeld der Kundenwünsche 8:54 Die Rolle der Fachkompetenz 11:25 Begleitberatung in der Mediation 13:31 Die Bedeutung von Kompetenz 15:09 Umgang mit Übergriffen in der Mediation 18:14 Vorgespräche und ihre Wichtigkeit 21:03 Unterschiede in der Mediation 24:01 Psychosoziale Begleitung während der Mediation 26:43 Anordnete Mediation in der Schweiz 30:05 Herausforderungen in der angeordneten Mediation 32:16 Freiwilligkeit in der Mediation 34:35 Ansätze zur Kinderzentrierung 38:06 Mediation und gesellschaftliche Rahmenbedingungen 47:21 Abschluss und Ausblick auf die nächste Episode ausführliche Zusammenfassung In dieser Episode habe ich mit Carola Reetz, einer erfahrenen Mediatorin und Rechtsanwältin aus der Schweiz, über das Thema Familienmediation gesprochen. Wir haben uns darauf konzentriert, wie sich die Mediationslandschaft in der Schweiz entwickelt hat, insbesondere im Hinblick auf die gesetzliche Regelung der angeordneten Mediation bei kindesbetreffenden Familienstreitigkeiten. Carola hat interessante Einblicke in die Unterschiede zwischen der Mediationskultur in der Schweiz und den angrenzenden Ländern gegeben, insbesondere bezüglich der Verpflichtung zur Mediation, die in einigen anderen EU-Staaten bereits praktiziert wird. Carola beschreibt ihren Werdegang und wie ihre anfängliche Tätigkeit als Anwältin sie zur Mediation geführt hat. Sie betont dabei die Herausforderungen, die mit dem Familienrecht verbunden sind, und erklärt, dass viele Konflikte besser außerhalb des Gerichtssaals gelöst werden können. Das Spannungsfeld zwischen den Erwartungen der Klienten und der tatsächlichen Rolle der Mediatorin wird während unseres Gesprächs ausführlich thematisiert. Carola hebt hervor, wie wichtig es ist, den Medianten die Unterschiede zwischen Mediation und juristischer Beratung zu vermitteln, um Missverständnisse zu vermeiden. Wir haben auch die komplexen Dynamiken der Mediationssitzungen betrachtet, insbesondere wenn es um hochstreitige Paare geht. Carola erläutert, wie sie als Mediatorin versucht, den Teilnehmern einen Raum zu geben, in dem sie ihre Konflikte offen ansprechen können, während sie gleichzeitig die Balance zwischen Unterstützung und professionellem Abstand wahrt. Ihre Praxis zeigt die Notwendigkeit auf, manchmal auch die Grenzen der eigenen Rolle zu erkennen, wenn Klienten mehr rechtliche Beratung erwarten, als eine Mediatorin leisten kann. Ein bedeutender Punkt in unserer Diskussion war das Konzept der angeordneten Mediation in der Schweiz. Carola erklärt die Mechanismen, durch die diese Form der Mediation zustande kommt, und welche Herausforderungen sie mit sich bringt. Sie beschreibt, wie angeordnete Mediation eine wichtige Ressource sein kann, gerade wenn es darum geht, die Bedürfnisse von Kindern in Scheidungssituationen in den Mittelpunkt zu rücken. Ihre persönlichen Erfahrungen zeigen, dass der Erfolg von Mediation oft auf Geduld und sorgfältige Planung der Sitzungen basiert. Zusätzlich sprachen wir darüber, wie wichtig es ist, die emotionalen und psychologischen Bedürfnisse der Medianten in den Prozess einzubeziehen. Carola betont, dass manchmal eine begleitende psychologische Betreuung wertvoll sein kann, um den Klienten durch die schwierigen Umbrüche in ihrem Leben zu helfen. Ihre Sichtweise auf diese ganzheitliche Herangehensweise an Konflikte und ihre Lösung ist ein entscheidender Aspekt ihrer Arbeit. Abschließend stellt sich die Frage, wie die Mediationspraxis in der Schweiz durch kulturelle und strukturelle Unterschiede geprägt wird. Carola reflektiert darüber, wie die politische Landschaft und die speziellen Verfahren der Entscheidungsfindung in der Schweiz eine konsensorientierte Haltung fördern, die sich auch auf die Art und Weise auswirkt, wie Mediation hier wahrgenommen und praktiziert wird. Die Episode bietet wertvolle Einblicke in die praktischen und theoretischen Aspekte der Familienmediation und zeigt, wie sich rechtliche Rahmenbedingungen auf den Prozess auswirken können.
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Sep 5, 2025 • 35min

#236 GddZ - Verhandlungslehre. Teil 1 - Was Verhandlungskompetenz ist und wofür wir sie benötigen

Im Gespräch mit Jörg Schneider-Brodtmann Jeder hat seinen Verhandlungsstil – aber professionell wird es, wenn man die Vielfalt kennt und situationsabhängig reagieren kann. Kapitel: 0:03 Einführung in die Verhandlungsreihe 2:35 Jörgs aktuelle Schwerpunkte 3:38 Alltagsverhandlungen im Fokus 5:47 Verhandlungspsychologie und Mediation 10:48 Einfluss Dritter auf Verhandlungen 11:51 Verhandlungsansätze und -stile 14:19 Persönlichkeit und Verhandlungsstil 17:58 Kommunikationspsychologie in Verhandlungen 25:20 Gender und Verhandlung 28:16 Ausblick auf zukünftige Themen 33:10 Verhandlungsliteratur und Experteninterviews ausführliche Zusammenfassung: In dieser Episode des Podcasts "Gut durch die Zeit" lade ich Jörg Schneider-Brodtmann ein, um mit ihm die spannende Welt der Verhandlungen und des Verhandlungsmanagements zu erkunden. Wir diskutieren die essentielle Rolle der Verhandlung in jedem Mediationsprozess, die oft übersehen wird. Ein Mediator ist zwar nicht direkt an der Konfliktverhandlung beteiligt, aber das Verständnis von Verhandlungspsychologie und -methoden ist unerlässlich, um effektive Mediation anbieten zu können. Wir beginnen mit der Frage, was Verhandlung für uns bedeutet und dass Verhandlungen Teil unseres Alltags sind. Ob beim Mittagessen, im Supermarkt oder in formelleren Kontexten, wir verhandeln ständig, oft ohne es zu bemerken. Insbesondere in Organisationen sind Verhandlungen eine häufige Methode zur Konfliktbewältigung, bevor es zu rechtlichen Schritten oder Mediationsverfahren kommt. Die meisten Konflikte in der Wirtschaft werden erst einmal in Verhandlungen gelöst, und dennoch wird dem Thema nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt. Jörg und ich betrachten auch die Unterschiede zwischen formellen und informellen Verhandlungen sowie die Rolle von Machtverhältnissen in Verhandlungen. Während wir viele Aspekte der Verhandlungstheorie diskutieren, kommt auch die Verhandlungspsychologie zur Sprache. Wir reflektieren über verschiedene Verhandlungsstile und die Bedeutung von Persönlichkeit und Haltung im Verhandlungsprozess. Interessante Beispiele aus dem Alltag sollen verdeutlichen, wie vielschichtig Verhandlungen sind und wie sie von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden können. Ein zentrales Thema, das wir in zukünftigen Episoden weiter vertiefen möchten, ist die Frage, wie Mediatoren den Verhandlungsprozess unterstützen können. Ich betone die Notwendigkeit, Verhandlungstaktiken zu kennen, um darauf eingehen zu können, und analysiere dabei auch die Dynamik zwischen Mediator und Konfliktparteien. Wir planen, in den kommenden Episoden auf Verhandlungstechniken, Biases in der Verhandlung und viele weitere Themen einzugehen, um einen umfassenden Einblick in die Verhandlungswelt und deren Relevanz für die Mediation zu bieten. Darüber hinaus werden wir auch die Auswirkungen von Geschlechterunterschieden in Verhandlungen betrachten, da es deutlich wird, dass der Kontext und die Rahmenbedingungen für Frauen und Männer unterschiedlich sind. Auch hier wird es wichtig sein, verschiedene Perspektiven zu beleuchten und zu verstehen, wie unterschiedliche Verhandlungsstile und -strategien wirken. Unser Ziel ist es, in dieser neuen Reihe eine breite Palette an Themen abzudecken, um die Komplexität und Dynamik von Verhandlungen zu erfassen und aufzuzeigen, wie sie in der Mediation integriert werden können. Mit diesem Auftakt beginnen wir eine spannende Reise in die Welt der Verhandlungstechniken und deren Verbindung zur Mediation und Konfliktberatung. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit Jörg Schneider-Brodtmann die nächsten Episoden zu gestalten und Ihr Feedback und Ihre Anregungen zu hören!
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Aug 30, 2025 • 46min

#235 GddZ - Kooperation Teil 1. Im Gespräch mit Prof. Guido Möllering

Was ist nur aus dem Dritten Weg geworden? ### Kapitel 0:05 Auftakt zur Kooperation 1:14 Vertrauen als Basis der Kooperation 4:03 Der Dritte Weg der Kooperation 8:12 Hierarchie und Kooperation im Wandel 14:25 Partizipation versus Kooperation 18:18 Aktueller Stand der Kooperation 21:11 Konfrontation und ihre Folgen 23:45 Erwartungen in der Kooperation 27:17 Konfrontation als Hinweis 30:09 Wandel der Kooperationskultur 32:59 Kooperation ohne gleiche Ziele 36:10 Einfluss Dritter auf Kooperation 38:06 Missverständnisse über Kooperation 43:53 Ausblick auf nächste Episode Inhaltliche Zusammenfassung: In dieser Episode starte ich gemeinsam mit Guido Möllering vom Reinhard-Mohn-Institut in Witten, eine neue Reihe, die sich zentral mit dem Thema Kooperation beschäftigt. Wir beleuchten die wieder aufkeimende konfrontative Art in verschiedenen Lebensbereichen und reflektieren, warum Kooperation trotz alles Herausforderungen eine notwendige Grundlage in der Konfliktbewältigung bleibt. Durch unsere Diskussion möchten wir ein tieferes Verständnis für die Konzepte von Kooperation, Vertrauen und deren Rollen in unterschiedlichen organisatorischen und gesellschaftlichen Kontexten entwickeln. Zu Beginn der Episode werfen wir einen Blick auf die Evolution des Kooperationsbegriffs, den ich während meines Studiums und meiner Promotionszeit intensiv erforscht habe. Hierbei untersuchen wir, wie sich die Vorstellung von Kooperation über die letzten Jahrzehnte entwickelt hat, insbesondere im Kontext der Ökonomie und der Organisationslehre. Wir diskutieren die Möglichkeit, dass Kooperation als dritte Organisationsform neben Markt und Hierarchie auftritt, wobei diese Form oftmals Freiwilligkeit und gegenseitige Abhängigkeit mit sich bringt. Es wird klar, dass die Förderung von Kooperation oft an spezifische Bedingungen gekoppelt ist, die in der komplexen Realität jedoch nicht immer gegeben sind. Durch Beispiele aus der Praxis und aktuelle Entwicklungen reflektieren wir bestehende Herausforderungen, die mit kooperativen Prozessen einhergehen. Dabei wird uns bewusst, dass trotz der theoretischen Fundierung und der vielen positiven Beispiele für gelungene Kooperationen in der Realität oft die Situationen überwiegen, in denen Kooperation scheitert. Während wir uns mit den Gelingens- und Misslingensfaktoren der Kooperation auseinandersetzen, entsteht eine wertvolle Diskussion darüber, inwiefern die ökonomischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen das kooperative Handeln beeinflussen. Ein zentraler Punkt in unserem Gespräch ist die Differenzierung zwischen Kooperation und Konfrontation, die in den letzten Jahren zunehmend zu beobachten war. Wir fragen uns, ob diese Konfrontation als strategisches Mittel eingesetzt wird, um letztlich doch zu einer Art von Kooperation zu gelangen, oder ob sie gar destruktive Ausmaße annimmt, die jegliche Form von konstruktivem Dialog unmöglich machen. Dabei kommt auch der Rolle der Macht und des Vertrauens eine tragende Bedeutung zu, die wir in Bezug auf aktuelle politische und wirtschaftliche Entwicklungen analysieren. Abschließend stellen wir die Frage, wie es gelingen kann, die Prinzipien der Kooperation wieder stärker in unsere Organisationen und zwischenmenschlichen Beziehungen zu integrieren. Wir sind uns einig, dass in der kommenden Reihe zahlreiche facettenreiche Aspekte von Kooperation behandelt werden müssen, um nicht nur theoretische Analysen, sondern auch praktische Lösungsvorschläge zu entwickeln. In diesem Sinne freue ich mich auf die nächste Episode, in der wir detaillierter auf die Strukturelemente eingehen werden, die für eine erfolgreiche Kooperation entscheidend sind. Gast: Prof. Guido Möllering promoviert 2003 an der Universität Cambridge und habilitiert 2011 an der Freien Universität Berlin, ist seit 2016 Direktor und Lehrstuhlinhaber am Reinhard-Mohn-Institut für Unternehmensführung (RMI) an der Universität Witten/Herdecke. Zu den inhaltlichen Schwerpunkten des RMI unter seiner Leitung zählen unter anderem: Kooperative Beziehungen, Netzwerk- und Allianzstrategien, Management von Offenheit und Transparenz, Vertrauen in und zwischen Organisationen, neue Führungs- und Arbeitsformen im digitalen Zeitalter sowie unternehmerische Verantwortung. Guido Möllering hat in führenden Fachzeitschriften publiziert und ist u.a. Autor der Bücher Trust: Reason, Routine, Reflexivity (2006) und Produktion in Netzwerken (mit Jörg Sydow, 3. Aufl., 2015). 2009 erhielt er von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften den Preis der Peregrinus-Stiftung für seine für Wirtschaft und Gesellschaft bedeutsamen Arbeiten. Seit 2018 ist er Mitglied der Jury des Wettbewerbs für Unternehmensverantwortung „Mein gutes Beispiel“.

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