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Zukunft Denken – Podcast

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Jan 30, 2020 • 1h 29min

018 – Gespräch mit Andreas Windisch: Physik, Fortschritt oder Stagnation

Schon in der ersten Episode habe ich darauf aufmerksam gemacht, dass ich mit dem Format des Podcasts noch experimentieren möchte. Mit dieser Episode beginne ich neben Vorträgen/Monologen erstmals auch Gespräche in den Podcast einzuführen. Die Monolog-Episoden (wie bisher) wird es auch in der Zukunft geben, vielen Dank für die vielen positiven Rückmeldungen. Die konkrete Idee ist, Themen in Form von Monologen einzuführen, dann aber mit Gesprächen zu vertiefen oder verbreitern, je nachdem, sowie meine Aussagen einer kritischen Prüfung zu unterziehen. In dieser ersten Gesprächs-Episode steht mir Dr. Andreas Windisch zur Seite, ein hervorragender Physiker und Mathematiker. Wir greifen ein Thema auf, dass ich in den Episoden 15, 16 und 17 eingeführt habe: erleben wir Fortschritt oder Stagnation? Mit Andreas tauchen wir jetzt hier am Beispiel der Physik tiefer ein und diskutieren die Aspekte, die ich in den vorigen Episoden versucht habe einzuführen. Wir sprechen über die wesentlichen Fortschritte der Physik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und was sich danach verändert hat, den Zusammenhang zwischen Mathematik, Theorie und Experiment. Anhand einiger Beispiele diskutieren wir die enormen Aufwänden, mit denen moderne Experimente in der Physik verbunden sind, und welche Konsequenz das für Wissenschaft und Technik hat. Nicht zuletzt greifen wir die Frage auf, ob wir es nun mit einer Stagnation zu tun haben und was die Ursachen sein könnten, die auch über die Physik hinaus wirken. Was ist die Rolle der Gesellschaft, der Wissenschaft und wer entscheidet, in welche Richtung sich Forschung entwickelt. Herzlichen Dank an Dr. Andreas Windisch für dieses Gespräch! Referenzen Dr. Andreas Windisch LinkedIn Email Silicon Austria Labs Fachliche Referenzen: es gibt für diese Episode keine neuen fachlichen Referenzen, wir beziehen uns auf Themen und Referenzen, die in den folgenden Episoden eingeführt wurden Episode 15: Innovation oder Fortschritt? Episode 16: Innovation und Fortschritt oder Stagnation? Episode 17: Kooperation
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Jan 19, 2020 • 18min

017 – Kooperation

Essen oder gegessen werden – wir bereiten unsere Kinder, jungen Erwachsenen und Studenten auf eine Welt des Wettbewerbes vor. Homo Homini Lupus im modernen Gewande. Aber passt dies überhaupt zu den Problemen der heutigen Zeit? Ist diese Ideologie die richtige um tatsächlich Fortschritt zu erzielen? »Marx: alle Sinne reduzieren sich auf das Haben. Solidarität wird ersetzt durch egoistische Konkurrenz und Macht.«, Michael Quante Zwei Seiten einer Medaille als Kontext: »Die Tragödie des Menschen und der Allmende«. Eineseits sprechen wir, nach Arnold Gehlen, über den Mensch als Mängelwesen, das aber über die Fähigkeit der Kooperation zur dominierenden Spezies des Planeten geworden ist, andererseits Garrett Hardin, tragedy of the commons – wo das bisherige Ende dieser Kooperation zu erkennen war. Natürliche Ressourcen werden bis zum Kollaps zerstört. Kooperation in modernem Gewande, nicht Wettbewerb, hat in der Vergangenheit zu enormen Leistungen verholfen, denken wir an die Mondlandung, das Manhatten Projekt, den Umgang mit SARS, AIDS oder dem Ozonloch. Aber dort, wo es heute am wichtigsten ist, zum Beispiel dem Klimawandel, kommen wir nicht voran. Wie kann eine kooperative Nutzung wesentlicher Ressourcen in der Zukunft aussehen? Welche Rolle spielen moderne Technologien wie die künstliche Intelligenz? Andere Episoden: Episode #3: Unerwartete Konsequenzen, das Ozonloch Episode #6: Messen was messbar ist Episode #16: Innovation und Fortschritt oder Stagnation Referenzen Michael Quante, Das philosophische Radio, WDR5, 3.1.2020 Der Mensch als Mängelwesen, NZZ 24.01.2004 Klaus Kornwachs, Philosophie der Technik (C.H.Beck Wissen) (2013) Teller und Oppenheimer, Das Ende der Welt? Nassim Taleb, Skin in the Game (2018) Keith Carlisle, Rebecca L. Gruby, Polycentric Systems of Governance: A Theoretical Model for the Commons, The Policy Studies Journal, Vol. 00, No. 00, 2017 Seven principles of resilience, Stockholm Resilience Centre
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Jan 3, 2020 • 39min

016 – Innovation und Fortschritt oder Stagnation?

»Überhaupt hat der Fortschritt das an sich, daß er viel größer ausschaut, als er wirklich ist.«, Johann Nestroy In der vorigen Episode habe ich versucht das Zusammenspiel von Innovation und Fortschritt unter die Lupe zu nehmen. Ziel war es zum Nachdenken und vor allem auch zum Widerspruch anzuregen. Ich freue mich auch weiterhin über Anregungen und Kommentare. In dieser Episode gehe ich einen – etwas spekulativen – Schritt oder Frage weiter. Scheitern wir vielleicht nicht nur daran zwischen Innovation und Fortschritt zu unterscheiden, sondern ist das Problem vielleicht wesentlich tiefer liegend: leben wir in einem Zeitalter der Stagnation, wo zwar viel Lärm gemacht wird, sich tatsächlich aber recht wenig bewegt? Ein Blick zurück. Philipp Blom beschreibt die tatsächlich enormen Umwälzungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Als bemerkenswertes Beispiel greife ich die Neurasthenie heraus, die zeigt, als wie schnell und überwältigend diese Entwicklungen wahrgenommen wurden. Blom zitiert einen George Miller Beard, Art der Zeit: »Es gibt eine große Familie von funktionellen nervösen Störungen, die unter den hinter verschlossenen Türen arbeitende Klassen der zivilisierten Länder immer häufiger werden. In diesem Land beträgt die Anzahl der Menschen, die an dieser Krankheit leiden, Hunderttausende« In der Tat ist auch objektiv eine enorme Entwicklung in Wissenschaft, Technik und Gesellschaft zwischen 1900 und 1960 zu beobachten.  In einem Gespräch kommen Peter Thiel, Eric Weinstein zu der Erkenntnis, dass wir in einem Zeitalter der Stagnation (seit den 1970er Jahren) leben; mit wenigen Ausnahmen (vor allem Informationstechnologie uns Software). Stagnation in der Wissenschaft, der Technologie aber auch kaum Wirtschaftswachstum. Volatität wird als Dynamik missverstanden. Der absolut überwiegende Teil der wissenschaftlichen und technologischen Grundlagen auch der heutigen Zeit wurden vor den 1970er Jahren gelegt. Haben wir ein Problem in der Wissenschaft (ist es ein fundamentales Erkenntnisproblem, oder eines der wissenschaftlichen Praxis)? in der Umsetzung in die Technologie? In unseren Organisationen? »Wir leben in einer Art von intellektuellen Truman-Show, wo alles um uns herum falsch ist und etwas super-aufregendes passieren wird.«, Eric Weinstein Thiel und Weinstein sind nicht die einzigen, die derartige Ideen vertreten: Artikel von Frank Schirrmacher und David Graeber sowie ökonomische Aspekte durch Robert Gordon: keine nennenswerte Zunahme an Produktivität, Innovation und Wachstum in den letzten Jahrzehnten. Zuletzt werfen wir einen Blick auf die sehr interessanten Beobachtungen der Physikerin Sabine Hossenfelder, die ähnliche Beobachtungen aus der Innensicht der modernen (theoretischen) Physik macht. »Meine Generation ist bemerkenswert erfolglos – in mehr als 30 Jahren ist es uns nicht gelungen, die Grundlagen der Physik zu verbessern« Aber so erfolglos können wir gar nicht sein, dass wir die Lautstärke des Marketings nicht ständig aufdrehen. Stimmt es also, dass wir – entgegen dem lautstarken Marketing – tatsächlich eher in einer Welt der wissenschaftlichen und technologischen Stagnation leben? Und falls das so ist: warum ist das für unsere Gesellschaft und Zukunft von größter Bedeutung!? Wie immer: schicken Sie mir Ihre Meinungen, Kritikpunkte, Ergänzungen, z.B. über Twitter, und über dieses Feedback-Formular. Referenzen Philipp Blom, Der taumelnde Kontinent: Europa 1900–1914 (2011) The Portal: Eric Weinstein, Peter Thiel (im besonderen die ersten 30–40 Minuten) David Graeber im Gespräch mit Peter Thiel, Where did the future go? Frank Schirrmacher, Neil Armstrongs Epoche: Das Drama einer Enttäuschung (FAZ) (ca. 2012) Klaus Kornwachs, Philosophie der Technik (C.H.Beck Wissen) (2013) Antibiotika: Das Wundermittel wirkt nicht mehr, ZEIT Online Missing Link: Der 3D-Drucker, oder: die industrielle Revolution, die nicht stattfand David Graeber, Bürokratie, Die Utopie der Regeln (2017) Robert Gordon, The death of innovation, the end of growth (TED-Talk) Sabine Hossenfelder, Lost in Math Konrad Paul Liessmann, Dienst ohne Vorschrift – 200 Jahre nach seinem Tod wäre Immanuel Kant, einer der größten Denker der Moderne, chancenlos, sich im heutigen Wissenschaftsbetrieb durchzusetzen. Der Standard, 6. Februar 2004 Edward Snowden, Permanent Record (2019) Tim Jackson, Prosperity without Growth (2009, 2016) 
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Dec 17, 2019 • 33min

015 – Innovation oder Fortschritt?

Wir sprechen in der Öffentlichkeit, in der Wissenschaft, der Industrie ständig von Innovation, so als wäre Innovation per se sinnvoll und wichtig für unsere Gesellschaft, aber stimmt das? Was ist überhaupt Innovation? Und was ist der Unterschied oder Zusammenhang zwischen Innovation und Fortschritt? Warum sprechen wir davon in letzter Zeit immer weniger von Fortschritt? Es gab mehr als ein Anzeichen in der Vergangenheit, dass Innovation und Fortschritt nicht immer Hand in Hand gehen müssen, und in der heutigen Zeit und damit auch in der nahen Zukunft ist die Situation noch komplizierter geworden. »Mit dem 18. und 19. Jahrhundert wird der Begriff des Fortschritts fester Bestandteil des europäischen Weltbildes.«, Klaus Kornwachs Wir hat sich der Fortschrittsbegriff des 19. Jahrhunderts immer mehr auf Innovation reduziert? Wir werfen einen Blick in die Vergangenheit, unter anderem auf den »Atommoment« der Physiker, den Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki und stellen uns die Frage, ob wir heute nicht einen »Atommoment« der Informatik erleben. War das alles unvorhersehbar? Was hat die Technikkritik der Nachkriegszeit bewirkt, denken wir etwa an Günther Anders: »Wir sind die Herren der Apokalypse, das Unendliche sind wir. Alle Wechselfälle der (bisherigen) Geschichte werden angesichts der neuen Möglichkeiten zur reinen “Vorgeschichte”« Es herrscht nach dem zweiten Weltkrieg wohl eher das Motte »Machen was machbar ist«. Seit damals scheinen wir die Frage nach dem Fortschritt immer weniger zu stellen und heute werden wir mit Innovationen auf allen Ebenen überflutet. »In den letzten vierzig Jahren hat sich das Pro-Kopf-Einkommen der US-Amerikaner mehr als verdoppelt. Bedeutet dies, dass wir mehr glückliche Menschen haben? Keineswegs. Noch deutlicher ist des in Japan, wo sich das Pro-Kopf-Einkommen in den letzten vierzig Jahren verfünffacht hat, wieder: mit keinem messbaren Zuwachs an individuellem Glück«, Barry Schwartz Also doch eher Ablenkung und Nebelkerzen um uns von den tatsächlichen Problemen der Zeit abzulenken? »Wir verwechseln systematisch Innovation mit Fortschritt«, Harald Welzer Es mangelt nicht an Herausforderungen. Sollten wir »Innovation« nicht eher als Ablenkung begreifen, ad acta legen und uns dem Begriff des Fortschrittes wieder annähern um die Probleme der Zeit handhaben zu können? Referenzen Richard von Schirach, Die Nacht der Physiker, Rowohlt (2012) Armin Hermann, Die Jahrhundertwissenschaft, Werner Heisenberg und die Geschichte der Atomphysik, Rowohlt (1977) Klaus Kornwachs, Philosophie der Technik (C.H.Beck Wissen) (2013) Ludwig Fahrbach, How the growth of science ends theory change, Synthese (2011) 180: 139. Günther Anders, Die Antiquiertheit des Menschen Buch 1 und 2, Beck (2010) Edward Snowden, Permanent Record, Macmillan (2019) Atul Gawande, What matters in the end?, On Being Podcast Sabine Hossenfelder, Lost in Math (2018) Barry Schwartz, The Paradox of Choice, HarperCollins (2016) Der Philosophische Stammtisch: Schöne neue digitale Welt? (mit Precht, Welzer & Gentinetta) (2018) Shoshanna Zuboff, Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus (2018) Rushkoff, Douglas. Present Shock: When Everything Happens Now, Penguin Publishing Group (2014) Thomas Bauer, Die Vereindeutigung der Welt, Reclam (2018)
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Nov 26, 2019 • 27min

014 - (Pseudo)wissenschaft? Welcher Aussage können wir trauen? Teil 2

Zweiter Teil der Fragestellung: Was ist Pseudowissenschaft und wie grenzt sie sich von »richtiger« Wissenschaft ab. Und außerdem: warum ist das überhaupt wichtig? Wem und welcher Aussage können wir vertrauen? Eine Abgrenzung ist aus philosophischer Sicht interessant, aus wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Sicht wichtig. Ohne eine einigermaßen saubere Trennung besteht die Gefahr dass wir unsere Aufmerksamkeit und Zeit verschwenden sachliche falsche politische Entscheidungen treffen viel Geld verschwendet und Leid angerichtet wird Menschen werden betrogen oder getäuscht werden Anhand einiger Beispiele wie Astronomie im Vergleich zu Astrologie, Anthroposophie, Homöopathie, Kreationismus und anderen werden die Prinzipien erklärt. Die Abgrenzung ist aber alles andere als einfach. Zunächst werden elementare Prinzipien moderner Naturwissenschaften angesprochen, wie die Idee des Naturalismus aber auch die Frage, wo die Grenzen der wissenschaftlichen Erkenntnis liegen können. Dann gehen wir auf einige fundamentale philosophische Kriterien wissenschaftlicher Aussagen ein, wie: Ockhams Rasiermesser Gültigkeit von wissenschaftlichen Aussagen Induktion und Deduktion (oder: wie kommen wir zu Gesetzmäßigkeiten und wie wenden wir diese an?) Nachvollziehbarkeit und Prüfbarkeit (auch mit der Idee des Falsifikationsimsus) und nicht zuletzt: wie prüfen wir Behauptungen? »In früheren Zeiten wurde der Träger der Theorie ausgeschieden. Jetzt können wir unsere Theorien an unserer Statt für uns sterben lassen.«, Karl Popper Wir werden aber auch feststellen, dass in den modernen, komplexen und stark vernetzten Wissenschaften, einfache Ansätze nicht mehr ohne weiteres gültig sind – wie kommen wir hier voran? Eine wesentliche Indikation hat der Philosoph Betrand Russel schon vor längerer Zeit gegeben: »Wissenschaft hat, seit der Zeit der arabischen Wissenschaft zwei Funktionen, sie ermöglicht uns Dinge zu wissen und sie ermöglicht uns Dinge zu tun«, Betrand Russel Nach diesen sehr prinzipiellen Fragen kommen wir zu ganz konkreten und praktischen Anhaltspunkten, wie es uns auch als »normalen« Menschen ganz praktisch gelingen kann, glaubwürdige Aussagen und Systeme von unglaubwürdigen Pseudowissenschaften zu unterscheiden. Angesichts der anstehenden Herausforderungen und Probleme scheint dies von größter Bedeutung zu sein um unsere Kräfte in die richtige Richtung zu lenken. Referenzen Philosophische Betrachtungen Alan Chalmers, What is this thing called science, Open University Press (2013) Adam Morton, A Guide Through the Theory of Knowledge Carol Tavris, Elliot Aronson, Mistakes Were Made (But Not by Me): Why We Justify Foolish Beliefs, Bad Decisions, and Hurtful Acts Massimo Pigliucci, Nonsense on Stilts Karl Popper, Alles Leben ist Problemlösen Karl Popper, Auf der Suche nach einer besseren Welt Bertrand Russell, The Impact of Science on Society Stanford Encyclopaedia on Philosophy, Pseudoscience Mario Bunge, Finding Philosophy in Social Science. New Haven, CT: Yale University Press (1996) Skeptische Literatur Carl Sagan, The Demon Haunted World Believing Scripture but Playing by Science’s Rules, New York Times, Feb. 12, 2007 How Reliable are Psychological Studies?, The Atlantic (2015) Reproducibility Project: Psychology Astrologie Peter Hartmann, Martin Reuter, Helmuth Nyborg, The relationship between date of birth and individual differences in personality and general intelligence: A large-scale study, Personality and Individual Differences 40 (2006) 1349–1362 PSIRAM Wiki zu Astrologie Medizin Ethnic difference Autismus und Impfung (Wakefield Studie) Artikel in Spiegel Online PSIRAM Wiki zu Andrew Wakefield Johan Hari, Lost Connection. Uncovering the Real Causes of Depression and the Unexpected Solutions
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Nov 12, 2019 • 38min

013 - (Pseudo)wissenschaft? Welcher Aussage können wir trauen? Teil 1

Erster Teil der Fragestellung: Was ist Pseudowissenschaft und wie grenzt sie sich von »richtiger« Wissenschaft ab. Und außerdem: warum ist das überhaupt wichtig? Wem und welcher Aussage können wir vertrauen? Eine Abgrenzung ist aus philosophischer Sicht interessant, aus wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Sicht wichtig. Ohne eine einigermaßen saubere Trennung besteht die Gefahr dass wir unsere Aufmerksamkeit und Zeit verschwenden sachliche falsche politische Entscheidungen treffen viel Geld verschwendet und Leid angerichtet wird Menschen werden betrogen oder getäuscht werden Anhand einiger Beispiele wie Astronomie im Vergleich zu Astrologie, Anthroposophie, Homöopathie, Kreationismus und anderen werden die Prinzipien erklärt. Die Abgrenzung ist aber alles andere als einfach. Zunächst werden elementare Prinzipien moderner Naturwissenschaften angesprochen, wie die Idee des Naturalismus aber auch die Frage, wo die Grenzen der wissenschaftlichen Erkenntnis liegen können. Dann gehen wir auf einige fundamentale philosophische Kriterien wissenschaftlicher Aussagen ein, wie: Ockhams Rasiermesser Gültigkeit von wissenschaftlichen Aussagen Induktion und Deduktion (oder: wie kommen wir zu Gesetzmäßigkeiten und wie wenden wir diese an?) Nachvollziehbarkeit und Prüfbarkeit (auch mit der Idee des Falsifikationsimsus) und nicht zuletzt: wie prüfen wir Behauptungen? »In früheren Zeiten wurde der Träger der Theorie ausgeschieden. Jetzt können wir unsere Theorien an unserer Statt für uns sterben lassen.«, Karl Popper Wir werden aber auch feststellen, dass in den modernen, komplexen und stark vernetzten Wissenschaften, einfache Ansätze nicht mehr ohne weiteres gültig sind – wie kommen wir hier voran? Eine wesentliche Indikation hat der Philosoph Betrand Russel schon vor längerer Zeit gegeben: »Wissenschaft hat, seit der Zeit der arabischen Wissenschaft zwei Funktionen, sie ermöglicht uns Dinge zu wissen und sie ermöglicht uns Dinge zu tun«, Betrand Russel Nach diesen sehr prinzipiellen Fragen kommen wir zu ganz konkreten und praktischen Anhaltspunkten, wie es uns auch als »normalen« Menschen ganz praktisch gelingen kann, glaubwürdige Aussagen und Systeme von unglaubwürdigen Pseudowissenschaften zu unterscheiden. Angesichts der anstehenden Herausforderungen und Probleme scheint dies von größter Bedeutung zu sein um unsere Kräfte in die richtige Richtung zu lenken. Referenzen Philosophische Betrachtungen Alan Chalmers, What is this thing called science, Open University Press (2013) Adam Morton, A Guide Through the Theory of Knowledge Carol Tavris, Elliot Aronson, Mistakes Were Made (But Not by Me): Why We Justify Foolish Beliefs, Bad Decisions, and Hurtful Acts Massimo Pigliucci, Nonsense on Stilts Karl Popper, Alles Leben ist Problemlösen Karl Popper, Auf der Suche nach einer besseren Welt Bertrand Russell, The Impact of Science on Society Stanford Encyclopaedia on Philosophy, Pseudoscience Mario Bunge, Finding Philosophy in Social Science. New Haven, CT: Yale University Press (1996) Skeptische Literatur Carl Sagan, The Demon Haunted World Believing Scripture but Playing by Science’s Rules, New York Times, Feb. 12, 2007 How Reliable are Psychological Studies?, The Atlantic (2015) Reproducibility Project: Psychology Astrologie Peter Hartmann, Martin Reuter, Helmuth Nyborg, The relationship between date of birth and individual differences in personality and general intelligence: A large-scale study, Personality and Individual Differences 40 (2006) 1349–1362 PSIRAM Wiki zu Astrologie Medizin Ethnic difference Autismus und Impfung (Wakefield Studie) Artikel in Spiegel Online PSIRAM Wiki zu Andrew Wakefield Johan Hari, Lost Connection. Uncovering the Real Causes of Depression and the Unexpected Solutions
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Oct 17, 2019 • 26min

012 - Wie wir die Zukunft entdeckt und wieder verloren haben

In welcher Vorstellung von Zeit leben wir, beziehungsweise lebten wir? Die Vorstellung von Zeit, Geschichte, Vergangenheit und Zukunft einer Gesellschaft oder einer Kultur ist eine wesentliche Frage für den Umgang mit Erkenntnis, Technologie und Politik. Dies ist historisch interessant hat aber ebenso erhebliche Auswirkungen auf die Art und Weise wie sich technischer und wirtschaftlicher Fortschritt entwickelt und unsere heutige Kultur gestaltet hat. Wie gehen wir mit unserer Zukunft um? Das hängt in starkem Maße von unserem Bild der Zeit ab.  Eine lineare Zeit mit Vergangenheit und offener Zukunft, die vor allem auch von Menschen beeinflussbar und gestaltbar ist eher eine moderne, zeitgemäße Vorstellung von Zeit, die wir nicht in allen Epochen der menschlichen Entwicklung finden. Vor der Aufklärung war etwa die europäische Kultur sehr an der Antike sowie an religiösen Mythen orientiert: »Früher war nicht einfach nur alles besser, sehr viel früher war sogar nahezu alles perfekt.«, Achim Landwehr Also ein Leben in der Orientierung einer vermeintlich perfekten Vergangenheit: »Der Fortschritt musste also immer ein Rückschritt sein zu den Alten, den Antiken, den Vorfahren«, Achim Landwehr Philip Blom schreibt, Ende 16. Jahrhundert sah man die »ruina mundi« kommen, den Untergang der Welt. Natürliche Beobachtungen wurden durch Zitate Bibel begründet, Naturkatastrophen theologisch interpretiert. »Seit der Antike gilt: es ist egal wann sie geboren sind oder sterben, es läuft immer dasselbe Stück – Dies stimmt seit 200 Jahren nun nicht mehr.«, Peter Sloterdijk Erst ab 1700 wird es für die Menschen erst langsam zur Möglichkeit, dass sich die Zukunft durch eigenes Handeln beeinflussen lässt. Moderne Wissenschaft beginnt sich somit in etwa ab der Neuzeit zu entwickeln und die empirischen Wissenschaften, wie Physik und Chemie beginnen langsam Form anzunehmen und nehmen ab dem 18. und 19. Jahrhundert enorm an Fahrt auf. Heute leben wir in zahlreichen Widersprüchen, zwischen der Alternativlosigkeit politischer und wirtschaftlicher Entscheidungen, der Hilflosigkeit bei ethisch schwierigen Fragen und einem neuen Hyper-Individualismus. Welche Rolle kann der Einzelne überhaupt noch wahrnehmen? »Tatsächlich glauben die meisten Menschen in den reichen Ländern, daß es ihren Kindern schlechter gehen wird als ihnen.« Rutger Bregman, Zygmunt Bauman Der Philosoph Byung-Chul Han beobachtet: »Wir leben in einer besonderen historische Phase, in der die Freiheit selbst Zwänge hervorruft. Die Freiheit des Könnens erzeugt sogar mehr Zwänge als das disziplinarische Sollen, das Gebote und Verbote ausspricht. Das Soll hat eine Grenze. Das Kann hat dagegen keine.« Wir leben, so hat es den Anschein, zwischen Verwirrung, vermeintlichem Zwang und fragwürdigen Retropien. Aber ist das alles überhaupt begründet? Gibt es einen Ausweg aus diesem Dilemma?  Referenzen Zeitvorstellung Thomas Maissen, Vom Werden der Zukunft, Spektrum der Wissenschaft, September 2010 Achim Landwehr, Geburt der Gegenwart: Eine Geschichte der Zeit im 17. Jahrhundert Philip Blom, Die Welt aus den Angeln Zygmunt Bauman, Retrotopia Rushkoff, Douglas. Present Shock: When Everything Happens Now  Peter Sloterdijk, Gespräch in den Sternstunden Philosophie Weitere Referenzen Carl Becker, die Welt von Morgen Byung-Chul Han, Psychopolitik Yuval Harari, Homo Deus Jared Diamond: Lessons from Hunter-Gatherers Shoshana Zuboff, Surveillance Capitalism Pierre Casse, Leadership without concessions (2015)
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Sep 11, 2019 • 23min

011 - Ethik, oder: Warum wir Wissenschaft nicht den Wissenschaftern überlassen sollten!

Ethik und Wissenschaft – eine überflüssige Episode? Es gibt Wissenschafter, die sich auf die Position zurückziehen: Wissenschaft wäre nur Erkenntnisgewinn, Ethik beginnt bestenfalls mit der Anwendung. Ethik und Philosophie wären recht überflüssige Tätigkeiten, lästig und nicht hilfreich. Ich teile diese Ansicht nicht – ich hoffe auch Sie nicht, nachdem Sie diese Episode gehört haben. Zwei Thesen zu Beginn: Nassim Taleb: »Wissenschaft ist großartig, aber einzelne Wissenschafter sind gefährlich«  Daraus folgt aus meiner Sicht: wir dürfen Wissenschaft als Gesellschaft keinesfalls den Wissenschaftern alleine überlassen sondern müssen uns energisch einbringen Warum ist das so? Wir beginnen mit einem kurzen Blick in die jüngere Vergangenheit bevor wir uns in die Gegenwart und Zukunft begeben. Dazu drei wesentliche Aspekte: Erkenntnisse die unter ethisch sehr fragwürdigen Rahmenbedingungen entstanden sind (»Nazi« Forschung, Experimente an Menschen in den 1960er und 1970er Jahren!) – wie gehen wir damit um? Wissenschafter mit problematischen politischen oder ethischen Ansichten (wie Martin Heidegger, Johannes Stark und Philipp Lenard, die Agitatoren einer deutschen versus »jüdischen« Physik) Und der Blick in Gegenwart und Zukunft: wie gehen wir mit dem enormen Potential wissenschaftlicher Möglichkeiten um, die aber ethisch umstritten sind, z.B. die Stammzellenforschung, aber auch mit ethischen Herausforderungen, die sich aus unserem kapitalistischen System ergeben. Dies betrifft etwa die Pharma-Industrie, aber auch sehr stark die Digitalisierung und Innovationen im Bereich der Informatik. In 20 Minuten wie immer, ein erster Gedankengang, den wir später noch vertiefen können. Referenzen Eduard Pernkopf und der medizinische Atlas Gustav Spann, Untersuchungen zur Anatomischen Wissenschaft in Wien 19381945, Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes, Jahrbuch 1999 Chris Hubbard, Eduard Pernkopf’s atlas of topographical and applied human anatomy: The continuing ethical controversy, The Anatomical Record, Volume 265, Issue 5, pages 207–211, 15 October 2001 William E. Seidelman, Medicine and Murder in the Third Reich, Jewish Virtual Library Eduard Pernkopf in SA Uniform und Hitlergruß vor der Vorlesung (Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands) Mary Roach, Stiff: The Curious Lives of Human Cadavers, W. W. Norton & Company (May 2004) Tuskegee Syphillis Studie CDC Zusammenfassung (inkl. Entschuldigung des US Präsidenten Bill Clinton 1997) Christian Reinboth, Das Tuskegee-Experiment und die Grenzen medizinischer Forschung Jüdische Physik und »Nazi-Wissenschafter« SEP: Martin Heidegger Armin Hermann, die Jahrhundertwissenschaft; Werner Heisenberg und die Geschichte der Atomphysik, rororo (1993) Nobel Prize: Philipp Lenard Nobel Prize: Johannes Stark beachten Sie die nur minimale Erwähnung der Thematik in der Vorstellung der Wissenschafter auf den Seiten des Nobelpreises. Digitalisierung Shoshana Zuboff, Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus (2018) Moshe Y. Vardi, To Serve, Communications of the ACM, July 2019, Vol. 62 No. 7, Page 7 Verschiedenes Nassim Taleb, Fooled by Randomness, Penguin (2007)
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Aug 26, 2019 • 30min

010 - Komplizierte Komplexität

”Wie alles sich zum Ganzen webt, Eins in dem andern wirkt und lebt“, Goethe, Faust, erste Szene  Ich habe in vorigen Episoden immer wieder den Begriff der »Komplexität« verwendet. Es ist daher höchst an der Zeit dass wir uns eine erste Episode mit diesem Begriff auseinandersetzen. In dieser Episode stelle ich drei Fragen: Ist Komplexität und Kompliziertheit dasselbe? Was ist Komplexität, genauer: wo finden wir komplexe Systeme und wie verhalten sie sich Was bedeutet das für die wissenschaftliche und rationale Betrachtung der Welt, vor allem auch für die Herausforderungen der Zukunft? Am Anfang steht die Frage: wie verhalten sich eigentlich die wichtigen Systeme, die unser Leben ermöglichen? »Die Natur macht keine Sprünge«, Carl von Linné Ist das so? Einfache mechanische und simple Systeme zeigen einfache Ursachen/Wirkungszusammenhänge – im Gegensatz zu komplexen Systemen: Wieso wird die Sahara nach langer Zeit mit stabilem Bewuchs in kurzer Zeit zu einer Wüste?  Warum kollabieren Seen oder Korallenriffe  Wie sieht es mit der Vorhersagekraft von technischen und sozialen Systemen aus?  Wer hat den Fall der Berliner Mauer, Flash-Crashs an der Börse oder Donald Trump als Präsidenten korrekt vorhergesagt? ”In der großen Verkettung der Ursachen und Wirkungen darf kein Stoff, keine Thätigkeit, isoliert betrachtet werden.“, Alexander von Humboldt im 18. Jahrhundert  Wir leben also nicht in einer Welt der simplen, sondern der wicked problems. Wie kommt das? Fragen wir konkreter nach Was ist ein System? Was sind Systemgrenzen? …und dann noch Skaleneffekte? Kompliziert oder komplex? Fassen wir einfach nochmals zusammen: was ist jetzt der Unterschied? Warum interessiert uns das alles? Heute und in der Zukunft? Wir kämpfen nicht nur mit dem drohenden Kollaps lebenswichtiger natürlicher Systeme, heute werden auch die »künstlichen«, die technischen und sozialen Systeme immer komplexer. So ist es extrem wichtig zu unterscheiden ob wir es mit komplexen Systemen, komplexen Problemen zu tun haben denn sie verhalten sich sehr unterschiedlich müssen mit unterschiedlichen Methoden untersucht werden Management, Kontrolle und Fehlersuche in solchen Systeme erfordert ebenfalls sehr unterschiedliche Strategien  Was ist daher das größte Problem unserer Zeit? Das größte Problem ist es, wenn Menschen fragen, welches das größte Problem unserer Zeit ist. Denn fast alle Herausforderungen die unsere Zukunft bestimmen sind in komplexer Weise miteinander verbunden. Wir lösen sie also mehr oder weniger gemeinsam, oder gar nicht Und wie immer, sehen wir nach dieser Episode betroffen, den Vorhang zu und alle Fragen offen. Referenzen Rich Hickey: Simple made easy Donella Meadows, Thinking in Systems, Chelsea Green Publishing (2008) Warren Weaver, Science and Complexity, American Scientist, 36: 536 (1948) Andrea Wulf, Alexander Humboldt G. Cumming, Unifying Research on Social-Ecological Resilience and Collapse (2017) Chris Clearfield, Meltdown: Why our systems fail and what we can do about it Charles Perrow, Normale Katastrophen Rupert Riedl, Strukturen der Komplexität (2000) Nassim Taleb, Skin in the Game Peter Kruse, next practice. Erfolgreiches Management von Instabilität
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Aug 12, 2019 • 28min

009 - Abstraktion: Platos Idee, Kommunismus und die Zukunft

Eine nächste »Guerilla-Attacke« auf die Festung Wissenschaft, mit Blick in die Zukunft: Welche Rolle spielt Abstraktion für das moderne, wissenschaftliche Denken? (1) Wir beginnen mit der Frage, wie sich das Denken vom Speziellen zum Allgemeinen, oder vom »Mythos« zum »Logos« entwickelt hat, besuchen dazu das antike Griechenland, Plato, Aristoteles und die Pythagoräer. (2) Dann machen wir einen Zwischenstopp während der kommunistischen Revolution in Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Entfernte Regionen der Sowjetunion wurden durch radikale soziale und ökonomische Änderungen gezwungen. Dazu gehört auch ein Bildungsprogramm, das die entferntesten russischen Regionen mit einschließt. Der russische Psychologe Alexander Luria begleitet diese Entwicklung und sieht dies als »natürliches Experiment«. Er fragt sich wenn man die Arbeit der Menschen verändert und ihnen mehr Abstraktion beibringt: welchen Einfluss wird das auf ihr Denken und ihren Geist haben? »Vormoderne Menschen sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht, moderne Menschen die Bäume nicht im Wald.«  (3) Wir kehren dann in die Gegenwart um zu sehen, warum Abstraktion fundamental für einen erfolgreichen Umgang mit unserer Zukunft ist John Dewey: Über das Lösen von Problemen Flynn Effekt – und unser Lernen von der komplexen Umgebung in der wir uns bewegen Wie reagieren Schule und Universität? Und zuletzt stellt Franz Wuketits die These in den Raum, dass Abstraktion für unseren Umgang mit der Zukunft fundamental ist. Referenzen Griechenland David C. Lindberg, The Beginnings of Western Science, Univ. of Chicago Press (1992) Luciano de Crescenco, Geschichte der griechischen Philosophie, Diogenes (2016) Günter Küppers (Hrsg.), Chaos und Ordnung, Formen der Selbstorganisation in Natur und Gesellschaft, Reclam (1996) Die sozialistische Revolution und die soziologische Beobachtung David J. Epstein, Range, Penguin (2019) J. R. Flynn, The Mean IQ of Americans: Massive Gains 1932 to 1978, Psychological Bulletin 95, no. 1 (1984) Alexander Luria, Cognitive Development. Its Cultural and Social Foundations, Harvard University Press (1976) Lernen, Gesellschaft und Zukunft John Dewey, Theory of Inquiry (1938) Franz M. Wuketits, Animal irrationale. Eine kurze (Natur-)Geschichte der Unvernunft, edition unseld (2013) Weiteres Nassim Taleb, Fooled by Randomness, Penguin (2007) Alfred North Whitehead, The Education of an Englishman, The Atlantic Monthly, Vol. 138 (1926), p. 192.      

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