PROF. DR. GREGOR HASLER: Stress & Depression - wie Psychedelische Substanzen heilen können
Oct 27, 2024
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Prof. Dr. Gregor Hasler ist ein renomierter Schweizer Psychiater und Neurowissenschaftler, der sich intensiv mit der Rolle von psychedelischen Substanzen in der Behandlung von Stress und Depression beschäftigt. Er teilt spannende Einblicke zu den therapeutischen Potenzialen von DMT und MDMA. Besonders interessant ist seine Diskussion über Microdosing und die Auswirkungen von chronischem Stress auf das Gehirn. Zudem reflektiert er über die Verbindung zwischen Ernährung, Darmgesundheit und psychischen Erkrankungen sowie die Bedeutung von Spiritualität in diesem Kontext.
42% der Deutschen leiden unter Stress, was eine zunehmende Herausforderung für die psychische Gesundheit darstellt.
Psychedelika ermöglichen es Menschen, emotionale Einschränkungen zu überwinden und Traumata besser zu verarbeiten.
Die Neuroplastizität des Gehirns kann durch psychedelische Substanzen gesteigert werden, was therapeutische Prozesse unterstützt.
MDMA zeigt vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen und fördert die emotionale Verarbeitung.
Die Rahmenbedingungen der psychedelischen Erfahrungen, wie Set und Setting, sind entscheidend für den Therapieerfolg und die Sicherheit.
Deep dives
Stress in der deutschen Bevölkerung
42% der deutschen Bevölkerung leiden unter Stress, was einen Anstieg von 2% im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Diese Zahl liegt über dem europäischen Durchschnitt von 39%. Stress ist ein weit verbreitetes Problem, das sowohl körperliche als auch psychische Auswirkungen hat. Diese Zunahme an Stress ist besonders relevant, da viele Menschen, einschließlich des Sprechers, in ihrem Leben Schwierigkeiten haben, mit Stress umzugehen.
Die Rolle von Psychedelika in der Therapie
Psychedelika, wie sie in der Therapie eingesetzt werden, haben das Potenzial, Menschen mit psychischen Erkrankungen zu helfen, indem sie den Zugang zu Emotionen und Erinnerungen erleichtern. Ein Beispiel hierfür ist die Verwendung von Psychedelika bei einer Patientin mit Essstörungen, die dadurch in der Lage war, ihre Emotionen besser zu verarbeiten und Fortschritte in der Therapie zu erzielen. Die Forschung in diesem Bereich hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, da immer mehr Studien durchgeführt werden. Die Therapie mit Psychedelika wird oft als unkonventionell angesehen, jedoch zeigt die Präsenz von positiven Ergebnissen vielversprechende Ansätze.
Auswirkungen von Traumata auf die Psyche
Traumata können langfristige Auswirkungen auf das Gefühl der Wirksamkeit und den Selbstwert eines Individuums haben. Häufig resultieren diese Erfahrungen in psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen, die das Leben der Betroffenen stark beeinflussen. Umgekehrt können positive therapeutische Erfahrungen durch den Einsatz von Psychedelika dabei helfen, an diese Traumata heranzukommen und die emotionale Belastung zu reduzieren. Der therapeutische Prozess kann es den Patienten ermöglichen, ihre Erfahrungen neu zu bewerten und zu verarbeiten.
Neuroplastizität und psychische Gesundheit
Neuroplastizität bezeichnet die Fähigkeit des Gehirns, sich anzupassen und neue Verbindungen zu bilden. Psychedelika können die Neuroplastizität steigern, was zu positiven Veränderungen im emotionalen und kognitiven Bereich führen kann. Dies wird als ein entscheidender Mechanismus für den Erfolg von Therapien mit psychedelischen Substanzen angesehen. Auch wenn diese Veränderungen in der Kognition und dem emotionalen Erleben wichtig sind, hängt der Therapieerfolg häufig von der individuellen Situation der Patienten ab.
Die Beziehung zwischen Psychedelika und Depressionen
Die Verwendung von Psychedelika zur Behandlung von Depressionen zeigt vielversprechende Ergebnisse in aktuellen Studien. Eine Hauptanwendung dieser Substanzen besteht darin, den Patienten dabei zu helfen, sich von negativen Gedankenmustern zu befreien und eine neue Perspektive auf ihre Lebenssituationen zu gewinnen. Viele Patienten berichten von einem deutlichen Anstieg ihres Wohlbefindens und einer Abnahme der depressiven Symptome nach der Einnahme von Psychedelika. Die Forschung in dieser Domäne wird weiterhin expandieren, da immer mehr Beamte die Wirksamkeit dieser Therapie anerkennen.
Wann sind Psychedelika kontraindiziert?
Es gibt bestimmte Indikationen und Kontraindikationen für den Einsatz von Psychedelika, insbesondere bei Menschen mit psychischen Vorerkrankungen oder familiärer Geschichte von Psychosen. Personen, die zum Beispiel in ihrer Familie eine Schizophrenie haben, sollten von der Behandlung mit psychedelischen Substanzen Abstand halten. Aufgrund der Risiken, die mit der Induktion von Psychosen verbunden sind, ist eine gründliche Anamnese und Bewertung notwendig, bevor eine Therapie begonnen wird. Sicherheit hat oberste Priorität in der psychischen Gesundheit, und dieser Aspekt ist besonders wichtig im Umgang mit Psychedelika.
Der Einfluss von MDMA in der Therapie
MDMA wird in der Therapie als wirksame Substanz zur Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) eingesetzt. Es wirkt weniger potenziell schädlich als andere Substanzen und fördert gleichzeitig eine positive emotionale Verarbeitung. Patienten berichten von einer erhöhten emotionalen Klarheit und dem Gefühl, ihre Traumaerlebnisse besser bewältigen zu können. Die Studienlage zu MDMA ist umfangreich und zeigt vielversprechende Ergebnisse im Hinblick auf Behandlungserfolge.
Nebenwirkungen von Psychedelika
Die Verwendung von Psychedelika bringt sowohl akute als auch langfristige Nebenwirkungen mit sich. Zu den akuten Nebenwirkungen gehören Übelkeit, Kopfschmerzen und Angstzustände während der Sitzung. Langfristige Auswirkungen sind weniger gut dokumentiert, es gibt jedoch Hinweise darauf, dass die Offenheit und die Fähigkeit zur emotionalen Verarbeitung zunehmen können. Dennoch sind Sicherheitsbedenken wichtig, insbesondere bei Patienten mit Vorerkrankungen.
Bedeutung des Set und Setting
Die Rahmenbedingungen der psychedelischen Erfahrung, auch bekannt als Set und Setting, spielen eine entscheidende Rolle in der Therapie. Ein sicheres, unterstützendes Umfeld kann dazu beitragen, dass die Patienten positive Erfahrungen machen und die volle Wirkung der Substanzen entfalten können. Die Einrichtung von geschützten Räumen, geeigneter Musik und einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Therapeut und Patient ist entscheidend für den Erfolg der Therapie. Diese Aspekte sind entscheidend, um negative Erfahrungen und potenzielle Risiken zu minimieren.
Typische Effekte von psychedelischen Substanzen
Die Effekte von psychedelischen Substanzen können vielfältig sein und reichen von tiefgreifenden emotionalen Erlebnissen über veränderte Wahrnehmungen bis hin zu spirituellen Einsichten. Viele Patienten berichten von einer erhöhten Verbundenheit mit anderen Menschen und mit dem Universum, was sich stark positiv auf ihre psychische Gesundheit auswirken kann. Diese Erfahrungen sind oft mit einer Art von Entgiftung verbunden, die den Patienten hilft, sich von psychischen Belastungen zu befreien. Die Möglichkeit, solche tiefen und bedeutungsvollen Erfahrungen zu machen, könnte einen enormen therapeutischen Wert darstellen.
Prof. Dr. Gregor Hasler ist Psychiater, Psychotherapeut und Neurowissenschaftler. Er untersucht seit Jahren das Hirn von Menschen, die stressbedingt an psychischen Störungen leiden. In diesem Podcast sprechen wir nicht nur über Stress, sondern vor allem über Behandlungswege, die für uns in Deutschland noch sehr unkonventionell wirken. Welche Erfolge erzielen seine Patienten mit Hilfe von Drogentherapien?Wie steht er zum Thema Microdosing? Was hat es mit den spirituellen Erfahrungen auf sich, die Menschen erleben wenn sie Psychedelika nehmen?
Das erfahrt Ihr in dieser Folge. Viel Spaß beim Hören!
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