WDR Zeitzeichen

Sigmund Freuds Lehrmeisterin: Patientin "Cäcilie M."

Oct 31, 2025
Michaela Lindinger, Historikerin und Kuratorin am Wien Museum, beleuchtet das Leben von Anna von Lieben, einer wohlhabenden und gebildeten Frau, die unter "Hysterie" litt. Diese Diagnose war im 19. Jahrhundert weit verbreitet und oft ein Zeichen für Frauen, die sich gegen gesellschaftliche Normen auflehnten. Anna wurde zu einer Schlüsselperson in Freuds Forschung, obwohl er ihr nicht helfen konnte. Ihre Geschichte zeigt, wie tief verwurzelte seelische Schmerzen durch Morphium gelindert wurden, und gibt Einblicke in die Geschlechterrollen der damaligen Zeit.
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ANECDOTE

Cecilie M. — Symptome Und Geheimnis

  • Anna von Lieben litt unter schweren Gesichtsschmerzen und anderen hysterischen Symptomen, trotz vieler früherer Behandlungen.
  • Freud erwähnte sie unter dem Pseudonym ‚Cecilie M.‘ und bezeichnete sie als „meine Lehrmeisterin“.
ANECDOTE

Vom Schachtisch Zur Ehe Geführt

  • Anna wurde mit Leopold von Lieben verheiratet, als gesellschaftlich vorgesehene Rolle für Frauen ihres Standes.
  • Sie hätte lieber Schachprofi werden wollen, blieb aber in der Familie gefangen und wurde unglücklich.
INSIGHT

Hysterie Als Gesellschaftliches Konstrukt

  • Hysterie wurde historisch als Gebärmutterkrankheit gedeutet und öffentlich von Ärzten wie Charcot inszeniert.
  • Solche Theorien reflektierten männliche Machtstrukturen und gesellschaftliche Kontrolle über Frauen.
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