Klaus Eidenschink ist Coach, Organisationsberater und Psychotherapeut sowie Autor des "Verunsicherungsbuchs". In diesem Gespräch beleuchtet er, wie man in Organisationen mit Enttäuschungen umgeht und warum verschiedene Perspektiven für den Dialog entscheidend sind. Er diskutiert die Balance zwischen Vertrauen und Kontrolle, die Notwendigkeit von Mut zur Unsicherheit und den Wert einer positiven Fehlerkultur. Außerdem gibt er Einblicke in Selbstregulation und deren Bedeutung für die interne Revision und zwischenmenschliche Beziehungen.
44:49
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insights INSIGHT
Organisationen erzeugen Enttäuschungen
Organisationen erzeugen zwangsläufig Enttäuschungen und Konflikte, da sie unterschiedliche Funktionen und Knappheit verwalten.
Um in Organisationen zurechtzukommen, muss man gut damit umgehen können, enttäuscht zu werden.
insights INSIGHT
Wahrheit ist perspektivisch
In Organisationen existiert keine absolute Wahrheit, sondern nur wechselnde Perspektiven.
Interne Revision bringt neue Sichtweisen ein und beginnt einen Dialog über unterschiedliche Wahrheiten.
volunteer_activism ADVICE
Revision als Dialog verstehen
Interne Revision sollte als Dialog verstanden werden, der verschiedene Perspektiven zusammenführt.
Ziel ist es, gemeinsam für die Organisation hilfreiche Schlussfolgerungen zu finden, nicht Recht zu haben.
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Stefan Kühls Buch 'Brauchbare Illegalität' beleuchtet die oft übersehene Rolle von Regelverstößen und informellen Praktiken in Organisationen. Er argumentiert, dass diese 'illegalen' Handlungen oft notwendig sind, um die formellen Regeln zu ergänzen oder zu umgehen, wodurch die Organisation flexibler und anpassungsfähiger wird. Das Buch untersucht, wie Mitarbeiter kreative Wege finden, um Hindernisse zu überwinden und Ziele zu erreichen, selbst wenn dies bedeutet, gegen offizielle Richtlinien zu verstoßen. Kühl zeigt, dass ein gewisses Maß an 'brauchbarer Illegalität' nicht nur toleriert, sondern sogar gefördert werden sollte, um Innovation und Effizienz zu gewährleisten. Die Analyse bietet wertvolle Einblicke für Führungskräfte, die verstehen wollen, wie Organisationen wirklich funktionieren. Das Buch fordert dazu auf, die Grenzen zwischen Legalität und Illegalität in Organisationen neu zu denken.
Konfliktiktbuch
Konfliktiktbuch
Klaus Eidenschink
Das Buch 'Konfliktiktbuch' von Klaus Eidenschink untersucht Konflikte als zentrale Dynamiken in zwischenmenschlichen Beziehungen und Organisationen. Der Autor analysiert, wie Konflikte entstehen, welche Eskalationsstufen sie durchlaufen und welche konstruktiven Strategien zur Konfliktlösung angewendet werden können. Eidenschink betont die Bedeutung von Empathie, Kommunikation und Perspektivenwechsel, um Konflikte nicht nur zu vermeiden, sondern auch als Chance für Wachstum und Veränderung zu nutzen. Das Buch bietet praktische Werkzeuge und Modelle für die Konfliktanalyse und -intervention. Es richtet sich an Führungskräfte, Berater, Coaches und alle, die ihre Konfliktkompetenz verbessern möchten. Der Autor plädiert für eine offene Auseinandersetzung mit Konflikten als unvermeidlichen Bestandteil des menschlichen Zusammenlebens. Das Buch bietet somit wertvolle Einsichten für eine konstruktive Konfliktkultur.
Das Verunsicherungsbuch
Das Verunsicherungsbuch
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Klaus Eidenschink
In "Das Verunsicherungsbuch" hinterfragt Klaus Eidenschink etablierte Annahmen im Coaching und der Beratung. Er beleuchtet die Paradoxie, dass das Gute auch schlecht und das Schlechte auch gut sein kann. Das Buch ermutigt dazu, vermeintliche Sicherheiten zu hinterfragen und die Komplexität von Situationen zu akzeptieren. Es regt zur Reflexion über die eigenen Denkweisen und Handlungsmuster an und fördert die Entwicklung einer differenzierteren Perspektive. Der Autor plädiert für mehr Demut und die Akzeptanz von Ambivalenz in Entscheidungsprozessen. Die Lektüre ist eine Einladung, die eigenen Grundannahmen kritisch zu hinterfragen und neue Perspektiven einzunehmen.
(44:49 Min.)
In diesem Podcast durfte ich mit Klaus Eidenschink über sein neues "Verunsicherungsbuch" aus dem Carl-Auer Verlag sprechen. Wie Sie es gewohnt sind, habe ich die Inhalte auf die Interne Revision bezogen und mit ihm diskutiert.
Hier meine Highlights aus dem Gespräch:
Die Kunst, in einer Organisation zurechtzukommen, liegt darin, damit zu rechnen, enttäuscht zu werden.
Unterschiedliche Perspektiven sollten der Start eines Dialogs sein.
Organisationen benötigen Latenzschutz bzw. brauchbare Illegalität (vgl. #128, @Stefan Kühl)
Das Spannungsfeld zwischen Vertrauen und Kontrolle benötigt punktuelle Tests.
Es braucht Vertrauen, dass die Interne Revision zum Wohle des Unternehmens agiert.
Wie baue ich in jemandem, der prinzipiell Angst vor mir in meiner Rolle hat, Vertrauen auf?
Eine Interne Revision sollte sich nicht im Besitz der Wahrheit wähnen und auch nicht anstreben, immer Recht haben zu wollen, sondern ihren Fokus auf das Erkunden und Infragestellen von Situationen und Sachverhalten ausrichten.
Alles in allem bleibt festzuhalten:
Nur wenn wir in der Internen Revision über eine gute Selbstregulation verfügen, sind wir in der Lage, bestmöglich unsere Arbeit zu machen!
Das Buch wird Ihnen helfen, über die Qualität Ihrer Selbstregulation nachzudenken. Wie sicher sind Sie im Umgang mit der Unsicherheit?
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!