David Halser, Dozent an der Pädagogischen Hochschule Graubünden, spricht über die Rolle von Lernaufgaben im modernen Unterricht. Er teilt seine Erfahrungen aus 22 Jahren lehrmittelfreiem Unterricht und erörtert, wie traditionelle Lehrmittel durch kreative Ansätze ersetzt werden können. Die Diskussion hebt die Bedeutung von KI im Bildungsprozess hervor und betont den Wert fächerübergreifenden Lernens sowie agiler Didaktik. Zudem wird ein innovatives Projekt präsentiert, bei dem Schüler sich durch kreatives Geschichtenerzählen intensiv mit der Geschichte der 1920er Jahre auseinandersetzen.
Der Übergang von klassischen Lehrmitteln zu kreativen Lernaufgaben fördert aktives Denken und Zusammenarbeit der Schüler im digitalen Zeitalter.
Digitale Ressourcen ermöglichen innovative und praxisnahe Unterrichtsmethoden, die den Herausforderungen einer modernen Bildungslandschaft gerecht werden.
Deep dives
Die Evolution des Lehrmittels
Lehrmittel haben sich in der Bildungslandschaft grundlegend verändert, wobei der Schwerpunkt von reinem Wissenserwerb hin zu anregenden Denkprozessen verschoben wurde. Ehemals waren Lehrmittel primär dafür gedacht, Wissen zu vermitteln, während heute ein effektives Lernmittel die Lernenden aktiv zum Denken und zur Zusammenarbeit anregen soll. Dies spiegelt sich in der Rolle von Materialien wider, die nicht mehr nur in gedruckter Form existieren, sondern auch digitale Formate wie Videos oder interaktive Plattformen einschließen. Vor allem im Zeitalter des Internets wird deutlich, dass sich pädagogische Ansätze kontinuierlich weiterentwickeln müssen, um den Erwartungen einer modernen Lernumgebung gerecht zu werden.
Der Einfluss von Technologie
Mit der Einführung von WLAN in Schulen hat sich die Art und Weise, wie Unterricht gestaltet und Lehrer auf Lehrmittel zurückgreifen, dramatisch verändert. Lehrer können nun auf eine Vielzahl von Ressourcen im Internet zugreifen, anstatt ausschließlich auf gedrucktes Material angewiesen zu sein. Dies ermöglicht es Lehrern, kreative und umfassende Lernaufgaben zu entwickeln, die den natürlichen Zugang zu Wissen fördern und die Neugier der Schüler anregen. Der Zugang zu Online-Informationen stellt jedoch auch die Herausforderung dar, kritisches Denken zu fördern und die Schülerinnen und Schüler darauf vorzubereiten, den Informationsfluss zu bewerten.
Neue Anforderungen an Lehrmittel
Die heutigen Lehrmittel müssen den Ansprüchen der Lernenden und der Gesellschaft gerecht werden, was bedeutet, dass sie nicht nur informative, sondern auch spannende Lernaufgaben bieten sollten. Pädagogen fordern zunehmend Materialien, die über bloße Wissensvermittlung hinausgehen und den Schülern ermöglichen, fächerübergreifende und praxisnahe Kompetenzen zu erwerben. In vielen Fällen wird auf konventionelle Lehrmittel verwiesen, die jedoch oft nicht mehr den Anforderungen aktueller Unterrichtsmethoden entsprechen, da sie inhaltlich und strukturell veraltet sind. Die Diskussion über den Nutzen von Lehrmitteln im digitalen Zeitalter erfordert einen kritischen Blick auf die Inhalte und Aufgabenstellungen, die diese Materialien bieten.
Bedeutung von kritischem Denken und Zusammenarbeit
Die Förderung von kritischem Denken ist ein zentraler Aspekt des zeitgemäßen Unterrichts, gerade wenn es darum geht, digitale Medien und Technologie sinnvoll zu nutzen. Lernaufgaben sollten nicht nur individuelles Lernen fördern, sondern auch die Zusammenarbeit und den Austausch unter den Schülerinnen und Schülern anregen, was zu einer tiefergehenden Auseinandersetzung mit Themen führt. Die Erstellung von fächerübergreifenden Projekten, die reale Lebenssituationen reflektieren, ist eine vielversprechende Methode, um Schüler aktiv in den Lernprozess einzubinden und deren Motivation zu steigern. Ein Beispiel hierzu ist die Entwicklung von Projekten zu aktuellen gesellschaftlichen Themen, wodurch die Lernenden lernen, wie Wissen im Alltag angewendet wird.
Im Kanton St. Gallen sind obligatorische Lehrmittel nicht mehr direkt vorgegeben. Jede Schulgemeinde entscheidet aufgrund von Empfehlungen oder Erfahrung, welche Bücher/Medien etc. genutzt werden. Wird die Lernaufgabe somit wichtiger als das Lehrmittel selbst?
Reto interviewt den Dozenten David Hasler der PH GR vom CAS "Lehrmittelautor:in" zu diesem Thema und fragt ihn, was zu seiner Zeit als Lehrperson/Schulleiter seine beste Lernaufgaben war. Und vor allem interessiert ihn: Haben die klassischen Lehrmittel wirklich ausdient?
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