Sport: Wie geht gesunder Muskelaufbau? #newyearnewme
Jan 14, 2024
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Henning Wackerhage ist Professor für Sportbiologie an der TU München und Expert in Muskelaufbau. Julia Fuchs, ehemalige Wettkampf-Bodybuilderin, erzählt von ihren Erfahrungen mit Essstörungen und ihrem neuen Fokus auf gesundes Essverhalten. Die beiden diskutieren die zentrale Rolle von Proteinen für den Muskelaufbau, klären über gefälschte Fitnessversprechen auf und thematisieren die Gefahren von Doping im Bodybuilding. Praktische Tipps für effektives Training und die Bedeutung von Freude am Sport runden das Gespräch ab.
Eine optimale Proteinzufuhr von etwa 1,6 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag ist für den Muskelaufbau ideal, aber auch geringere Mengen können wirksam sein.
Krafttraining fördert nicht nur den Muskelaufbau, sondern verbessert auch die allgemeine Gesundheit und kann das Risiko für osteoporosebedingte Probleme senken.
Deep dives
Die Bedeutung von Protein für den Muskelaufbau
Protein spielt eine Schlüsselrolle beim Aufbau von Muskelgewebe und ist minder wichtig, als oft von Fitness-Influencern propagiert wird. Studien zeigen, dass eine optimale Proteinzufuhr von etwa 1,6 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag für den Muskelwachstum ideal ist, doch auch niedrigere Mengen können wirksam sein. Der Bedarf an Protein kann durch eine angemessene Ernährung ohne ausschließliche Abhängigkeit von Proteinpulver gedeckt werden. Proteinreiche Lebensmittel können sättigen und den Appetit regulieren, dies aber nicht zu einem extremen Maß, um die allgemeine Ernährung nicht einseitig zu gestalten.
Der Einfluss von Krafttraining auf die Gesundheit
Krafttraining ist entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden, da es nicht nur den Muskelaufbau fördert, sondern auch das Risiko für Osteoporose und andere gesundheitliche Probleme verringert. Muskeln wirken nicht nur als mechanische Kraftquelle, sondern fungieren auch als Hormonproduzenten, was verschiedene positive Effekte auf Körper und Geist mit sich bringt. Ein Drittel des menschlichen Körpers besteht aus Muskulatur, und der Aufbau von Muskelmasse kann den Blutzuckerspiegel stabilisieren und den Fettabbau unterstützen. Weniger häufiges Training, schon zweimal pro Woche, kann bereits signifikante Ergebnisse liefern.
Ein ganzheitlicher Ansatz zum Muskelaufbau
Das Streben nach Muskelwachstum sollte im Kontext einer ausgewogenen Lebensweise betrachtet werden, die sowohl Ernährung als auch körperliche Aktivität umfasst. Julia, die ihre Fitnessreise durch Bodybuilding begann, erkannte, dass eine übermäßige Kontrolle über Ernährung und Training zu Essstörungen führen kann, aber sie fand auch wichtige Lektionen über Selbstwert und Selbstakzeptanz. Heutzutage ist es nicht nötig, sich an strenge Diäten oder Trainingspläne zu halten, um Muskeln aufzubauen; der Spaß an der Bewegung steht im Vordergrund. Diese Erkenntnis motiviert viele, praktisch und nachhaltig zu trainieren, während sie ihre Beziehung zum Körper und zum Essen verbessern.
Die Realität des Doping im Bodybuilding
Im Wettkampf-Bodybuilding ist der Einsatz von Dopingmitteln weit verbreitet, obwohl dies signifikante gesundheitliche Risiken birgt. Statistischen Daten zufolge haben 10 bis 20 Prozent der Fitnessstudio-Nutzer in Deutschland bereits Doping-Substanzen ausprobiert. Der Druck zu performen und das Streben nach einem perfekten Körperbild verleiten viele, gefährliche Entscheidungen zu treffen, doch Julia lehnte solche Angebote ab. Aufklärung und gesunde Praktiken sind entscheidend, um die positiven Effekte des Krafttrainings zu unterstützen, ohne sich gesundheitlichen Risiken auszusetzen.
Statistisch gesehen ist mehr Sport treiben der zweithäufigste Neujahrsvorsatz in Deutschland. Und dazu gehört eben auch mehr Muskeln aufbauen. Bei diesem Thema wird man auf Social Media nur so überschwemmt von Tipps und alle erzählen einem etwas anderes. Aber was brauche ich denn nun alles für einen starken Bizeps? Muss ich wirklich so viel Protein essen, wie mir viele Fitfluencer*innen weismachen wollen? Das wollen wir in dieser Folge herausfinden, und zwar mit Henning Wackerhage, Professor für Sportbiologie an der TU München und Julia, die sich im Wettkampf-Bodybuilding versucht hat.
Hier findet ihr die Meta-Analyse zur Auswirkungen von verschiedenen Trainingsarten auf den Muskelaufbau und hier die Studie zu der optimalen Proteinmenge, um maximales Muskelwachstum zu fördern. Julia klärt inzwischen auf ihrem Instagram-Kanal über falsche Versprechen von Fitness-Influencer*innen auf. Wenn ihr euch fürs neue Jahr einfach “mehr Sport” vorgenommen habt, dann hört doch unsere Folge zu Fitness an. Die TikToks, die ihr im Einstieg dieser Folge hört, stammen von @coachgreen und @thegeneticone.
Wenn ihr uns Feedback oder Trainingspläne schicken wollt, dann könnt ihr das ab jetzt auch per Mail tun, und zwar an: hallo@wissenweekly.de. Wir freuen uns auf Post von euch.
(00:00 - 04:17) Intro
(04:18 - 10:21) Teil 1: Warum sind Muskeln so wichtig?
(10:22 - 16:08) Teil 2: Julias Story
(16:09 - 28:13) Teil 3: Geht das auch gesund und nachhaltig?