Andreas Eckert, Afrikawissenschaftler, beleuchtet die radikale Entwicklung von Frantz Fanon, dessen Überzeugungen im Kampf gegen Kolonialismus und Rassismus wurzeln. Claus Leggewie, Politikwissenschaftler, thematisiert Fanons Dualität von Täter und Opfer sowie seine kritische Perspektive auf Gewalt. Caroline Fetscher, Publizistin, diskutiert die Relevanz von Fanons Ideen in aktuellen politischen Krisen, insbesondere im Kontext des Sudan und Gazas. Die Episode bietet faszinierende Einblicke in das Leben und die komplexen Widersprüche Fanons.
44:28
forum Ask episode
web_stories AI Snips
view_agenda Chapters
menu_book Books
auto_awesome Transcript
info_circle Episode notes
insights INSIGHT
Fanon's Wandel zum Freiheitskämpfer
Fanon wandelt sich vom kämpfenden Soldaten für Frankreich zum radikalen Kämpfer gegen Kolonialismus und Rassismus.
Sein Denken entwickelt sich von Glauben an Freiheit hin zu radikaler Aktion in Algerien.
insights INSIGHT
Rassismus prägt Fanons Sicht
Fanon erfährt den Rassismus am eigenen Leibe und beschreibt die Diskriminierung in der französischen Armee.
Seine enttäuschende Erfahrung führt zu wissenschaftlichen und polemischen Werken gegen Kolonialismus.
insights INSIGHT
Algerien als Kampfplatz und Heimat
Fanon wählt Algerien als Ort seiner Freiheitsaktivität, trotz kultureller Fremdheit.
Algerien war eine intensiv umkämpfte französische Siedlerkolonie, was den Befreiungskampf extrem macht.
Get the Snipd Podcast app to discover more snips from this episode
In 'Schwarze Haut, weiße Masken' untersucht Frantz Fanon die psychische Dimension des kolonisierten Menschen, seine Erfahrungen und Entfremdung. Das Buch kombiniert literarische Analysen, Reflexionen über gelebte Erfahrungen und kritische Ansätze zur wissenschaftlichen Literatur, insbesondere aus Psychologie und Philosophie. Fanon setzt sich mit den Theorien verschiedener Philosophen und Psychoanalytiker auseinander, wie Marx, Hegel, Existenzialisten, Freud, Jung, Adler und Lacan. Besondere Bedeutung hat Lacans Theorem des Spiegelstadiums und Sartres Phänomenologie des Blicks für die Ausarbeitung von Wahrnehmung und Selbstwahrnehmung. Das Werk ist eine 'Suche nach Entfremdung' und endet mit einem Aufruf, dass schwarze und weiße Menschen gemeinsam den inhumanen Stimmen ihrer Vorfahren den Rücken kehren sollten, um authentische Kommunikation zu ermöglichen[1][4][5].
Die Verdammten dieser Erde
Jean-Paul Sartre
Frantz Fanon
Written by Frantz Fanon, 'Die Verdammten dieser Erde' (originally published as 'Les Damnés de la Terre' in French) is a seminal work that examines the psychological and social impacts of colonialism. The book includes a preface by Jean-Paul Sartre and is known for its powerful critique of colonialism and its advocacy for violent revolution as a means to achieve independence. It is a key text in postcolonial studies and continues to influence discussions on colonialism, racism, and social justice.
„Es ist nahezu unmöglich, unversehrt aus der Lektüre Fanons hervorzugehen. Es ist schwer ihn zu lesen, ohne berührt zu werden.“ Das schreibt der kamerunische Philosoph Achille Mbembe über Frantz Fanon – Psychiater, Aktivist, Autor des antikolonialen Manifests „Die Verdammten dieser Erde“. Bewundert für die Wucht seiner Sprache, die Radikalität seines Denkens, gefürchtet wegen seines Aufrufs zum gewaltsamen Widerstand: auch heute, kurz vor seinem 100. Geburtstag, bleibt der jung verstorbene Fanon eine widersprüchliche Figur. Revolutionär, Humanist, Apologet der Gewalt – wer war Frantz Fanon? Michael Risel diskutiert mit Prof. Dr. Andreas Eckert – Afrikawissenschaftler, Humboldt-Universität zu Berlin; Caroline Fetscher – Publizistin, Berlin; Prof. Dr. Claus Leggewie – Politikwissenschaftler, Universität Gießen