Wie können wir negative Gefühle beeinflussen, Stefan Kölsch?
Jul 4, 2024
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Stefan Kölsch ist Neurowissenschaftler und Musiker, der die faszinierende Verbindung zwischen Musik und negativen Emotionen erforscht. Er erklärt, wie das Bewusstsein für eigene Gefühle uns helfen kann, Angst und Wut besser zu erkennen und zu regulieren. Musik wird als effektives Mittel vorgestellt, um positive Gedanken zu fördern, insbesondere in dunklen Zeiten. Zudem diskutiert er die biologische Grundlage von Emotionen und wie kreative Aktivitäten die Neurogenese im Gehirn unterstützen können, um emotionale Intelligenz in der Kindheit zu stärken.
Negative Emotionen wie Angst und Wut sind biologisch verankert und beeinflussen unser Lernen und unsere Gesundheit erheblich.
Musiktherapie und kreative Aktivitäten können helfen, negative Gedanken zu regulieren und das emotionale Wohlbefinden nachhaltig zu fördern.
Deep dives
Ursprung negativer Emotionen
Negative Emotionen entstehen meist unbewusst und sind biologisch im Mensch verankert. Diese Emotionen, wie Wut, Trauer oder Scham, spielen eine Rolle beim Schutz und Lernen aus belastenden Erlebnissen. Sie können jedoch auch gesundheitsschädlich sein, wenn sie chronisch werden, was das Risiko für verschiedene Störungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Daher ist es entscheidend, negative Emotionen zu erkennen und zu regulieren, um das emotionale Gleichgewicht und die Gesundheit zu fördern.
Der Einfluss von Musik auf Emotionen
Musik hat das Potenzial, negative Gedanken zu vertreiben und positive Emotionen zu fördern. Der Prozess umfasst Schritte wie das Erkennen von negativen Stimmungen und das bewusste Lenken der Gedanken auf Musik oder rhythmische Bewegungen. Aktivitäten wie innerliches Singen oder das Klopfen im Takt der Musik beschäftigen das Gehirn und ermöglichen es, sich von negativen Gedankenschleifen zu distanzieren. Musiktherapie wird auch als effizientes Mittel zur Steigerung des Wohlbefindens und zur Unterstützung der mentalen Gesundheit angesehen.
Emotionale Intelligenz und deren Förderung
Emotionale Intelligenz ist eine erlernbare Fähigkeit, die in der Gesellschaft oft vernachlässigt wird. Kinder sollten bereits im Kindergarten oder in der Grundschule lernen, ihre Emotionen zu erkennen und zu regulieren. Der bewusste Umgang mit positiven und negativen Emotionen ist entscheidend für das individuelle Wohlbefinden. Aktivitäten wie Musik, Sport oder kreative Hobbys können helfen, diese Fähigkeiten zu entwickeln und die emotionale Gesundheit zu stärken.
Es mag sich auf den ersten Blick etwas komisch anhören: Gegen negative Emotionen kann man etwas tun, und zwar mit Logik! Dafür müssen wir erst einmal erkennen, wenn wir Angst, Wut oder Eifersucht spüren. In «NZZ Megahertz» erzählt Neurowissenschaftler und Musiker Stefan Kölsch, wie das gelingen kann - unter anderem mit der Hilfe von Musik.
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