

Elisabeth von Thadden: Vereinsamen wir unfreiwillig?
Oct 15, 2020
Elisabeth von Thadden, verantwortliche Redakteurin des Feuilleton der ZEIT, ergründet die berührungslose Gesellschaft und deren Auswirkungen. Sie diskutiert, wie Nähe und Einsamkeit während der Pandemie in einem Spannungsfeld stehen. Besonders spannend ist die Untersuchung von Verletzbarkeit in einer wohlhabenden Gesellschaft und deren Bedeutung für Solidarität. Zudem beleuchtet sie den Einfluss der Digitalisierung auf zwischenmenschliche Beziehungen und die Herausforderung, echte menschliche Nähe in einer technologiegetriebenen Welt zu erhalten.
AI Snips
Chapters
Books
Transcript
Episode notes
Verletzlichkeit in Wohlstandswelt
- Die Hochkonjunktur von Wohlstand verdrängte unsere Verletzbarkeit und förderte eine kapitalistische Fitnessgesellschaft.
- Wir wollten stets einsatzfähig sein und ignorierten unsere physische Verwundbarkeit, was uns kurzfristig erfolgreich machte.
Ambivalenz von Nähe und Abstand
- Die Spannung zwischen Nähe und Distanz ist eine gesellschaftliche Energiequelle.
- Freiwillige Berührung beruht auf Freiheit und schützt vor Zwang und Angst.
Gleichheit vermindert Gewalt
- Das Gleichheitsprinzip schafft Empathie und ächtet körperliche Gewalt als illegitim.
- Gewalt trifft uns, weil wir uns in Gleichheit als mögliche Opfer erkennen.