Über Israel und Palästina sprechen

Shai Hoffmann
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Nov 14, 2025 • 1h

Journalist Felix Tamsut: Die politische Sprengkraft der mizrahischen Erfahrung

In dieser Folge spreche ich mit Felix Tamsut, Journalist der Deutschen Welle, der seit vielen Jahren über Israel und Palästina berichtet und selbst aus einer marokkanisch-tunesisch-jüdischen Mizrahi-Familie stammt. Seine Perspektive – obwohl rund die Hälfte der jüdischen Israelis Mizrahim sind – kommt im deutschsprachigen Diskurs bis heute kaum vor.Wir sprechen über die innenisraelischen Spannungen, die das Land seit seiner Gründung prägen, und über die Geschichte arabischer Juden*Jüdinnen, deren Erfahrungen im europäisch geprägten Zionismus lange ignoriert oder abgewertet wurden. Gemeinsam analysieren wir, wie strukturelle Benachteiligung entsteht – auch dann, wenn sie eine große Bevölkerungsgruppe betrifft.Ein Schwerpunkt ist der politische Umbruch von 1977, als Menachem Begin mit der neu gegründeten Likud-Partei die jahrzehntelange Frustration vieler Mizrahim bündelte und damit Israels politische DNA nachhaltig veränderte.Wir blicken zudem auf Deutschland: Wie arabische Juden*Jüdinnen hier instrumentalisiert werden, welche Narrative verkürzt sind und warum diese Debatten die Komplexität mizrahischer Identitäten häufig unsichtbar machen.Ein Gespräch voller analytischer Schärfe und biografischer Tiefe – über Geschichte, Macht, Identität und die blinden Flecken unserer Debatten. Eine Folge, die Perspektiven verschiebt.Gast: Felix TamsutModerator: Shai HoffmannWeitere Infos zu Felix Tamsut: Amram: https://www.instagram.com/amrm_ngo?igsh=MWp1b3ZuamxueGxsNA==Was dachten sich die “founding fathers” Israel’s über die Mizrahis: https://www.haaretz.co.il/magazine/2014-02-13/ty-article/.highlight/0000017f-dc1f-db22-a17f-fcbfb4740000Die Rede von begin: https://youtu.be/AXJCH-UzQbo?si=BmewKu1mvMscamWuNordafrikanische Juden im Holocaust: https://www.yadvashem.org/articles/general/the-jews-of-north-africa.htmlMarokko: https://www.smithsonianmag.com/history/the-moroccan-sultan-who-protected-his-countrys-jews-during-world-war-ii-180983903/Ein besonderer Dank geht an Simon Eichinger für die Postproduktion, an Jordi Kuragari für die Video-Snippets, an 365 Sherpas und die Redaktionskoordinatorin Lea Volz für die Unterstützung.Vielen Dank fürs Zuhören – abonniert den Podcast und teilt ihn gerne weiter!
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Nov 7, 2025 • 1h 11min

Kritik, Diskurs und Doppelmoral – Journalist Daniel Bax über Meinungsfreiheit und Islamdebatten

In dieser Folge spreche ich mit Daniel Bax, Journalist, Autor und Themenchef im Regieressort der taz. Zuvor war er viele Jahre Inlandsredakteur der Zeitung und arbeitet heute als freier Autor unter anderem für Qantara.de und die Blätter für deutsche und internationale Politik. Er schreibt zu Islamfeindlichkeit, Antisemitismus und den deutschen Debatten rund um Israel und Palästina. Seine Bücher „Angst ums Abendland“ und „Die Volksverführer“ haben sich kritisch mit rechtspopulistischen Denkweisen auseinandergesetzt.Wir sprechen über den Fall Ahmad Mansour, die Grenzen von Meinungsfreiheit und journalistischer Kritik, und darüber, wie sich Sprache und Macht in den deutschen Diskursen über Islam, Sicherheit und Integration verschränken.Daniel erklärt, warum er den Begriff „politischer Islam“ für irreführend hält und welche weiße Flecken er in der deutschen Nahost-Berichterstattung sieht.Außerdem geht es um die Rolle von Medien und Journalist:innen, wenn Polarisierung zunimmt – und was passieren müsste, damit Debatten wieder offener und differenzierter geführt werden.Zum Schluss sprechen wir über Daniels neues Buch „Die neue Lust auf Links“ – ein Plädoyer für politische Erneuerung, soziale Gerechtigkeit und den Mut zur Solidarität.Gast: Daniel BaxHost: Shai HoffmannLinks:https://taz.de/taz-Talk-Buchpremiere-mit-Daniel-Bax/!vn6120867/Vielen Dank an Lea Volz und 365 Sherpas (Redaktion), Jordi Kuragari (Video-Snippets),  sowie Simon Eichinger (Postproduktion)Ein Projekt von Gesellschaft im Wandel gGmbH, mit freundlicher Unterstützung der Robert Bosch Stiftung.Schön, dass ihr dabei seid – folgt dem Podcast, bewertet ihn und teilt die Folge gern mit anderen!
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Oct 31, 2025 • 1h 10min

Zwischen Völkerrecht und Realität – Prof. Dr. Nora Markard über das Gutachten des Internationalen Gerichtshofs und die Zukunft des Multilateralismus

In dieser Folge spreche ich mit Prof. Dr. Nora Markard, Juristin und Professorin für internationales Öffentliches Recht an der Universität Münster. Sie forscht zu Völkerrecht, Menschenrechten und Flucht, ist Mitbegründerin der „Refugee Law Clinic Hamburg“ und eine der profiliertesten Stimmen in Deutschland, wenn es um die Verteidigung von Menschenrechten und internationalen Rechtsnormen geht.Wir sprechen über das aktuelle Gutachten des Internationalen Gerichtshofs (IGH), das Israel verpflichtet, die Zivilbevölkerung in Gaza zu schützen – und über die Frage, was dieses Urteil juristisch, politisch und moralisch bedeutet. Außerdem geht es um die Rolle der UN, die Funktionsweise ihrer Organe und die Kritik an ihrer Handlungsfähigkeit, insbesondere im Umgang mit Israel und Palästina.Nora Markard ordnet ein, was das Gutachten für Drittstaaten wie Deutschland bedeutet, welche Verantwortung sich daraus ergibt und wie Völkerrecht und politische Realität zunehmend auseinanderdriften. Wir sprechen über den Wert internationaler Rechtsprechung, auch wenn sie scheinbar folgenlos bleibt – und darüber, wie ein erneuertes Verständnis von Recht, Empathie und Verantwortung aussehen könnte.Eine Folge über die Grenzen und die Kraft des Völkerrechts, über Multilateralismus im Krisenmodus und die Frage, wie juristische Sprache gesellschaftlich wirksam werden kann.Gast: Prof. Dr. Nora MarkardHost: Shai HoffmannLinks:https://www.instagram.com/noramarkard/?hl=dehttps://www.campus.de/buecher-campus-verlag/wissenschaft/politikwissenschaft/jura_not_alone-17962.html?srsltid=AfmBOort1vMEAZvn0JzTcO0uvPy-DD0QnufCWqb393b1PqeeIchTiCzaDas IGH-Gutachten zu UNRWA vom 22. Oktober 2025: https://www.icj-cij.org/case/196Eine kurze Analyse des israelischen Völkerrechtlers Eliav Lieblich: https://www.justsecurity.org/123215/icj-advisory-opinion-israel-unrwa/Zur Kritik am UN-Menschenrechtsrat: https://dgvn.de/meldung/dieser-oder-keiner-der-un-menschenrechtsratEine kritische israelische Perspektive zur Lage des Völkerrechts: https://verfassungsblog.de/farewell-to-the-rules-based-order/ Vielen Dank an Jordi Kuragari (Video-Snippets), Lea Volz und 365 Sherpas (Redaktion) sowie Simon Eichinger (Postproduktion)Ein Projekt von Gesellschaft im Wandel gGmbH, mit freundlicher Unterstützung der Robert Bosch Stiftung.Schön, dass ihr dabei wart – folgt dem Podcast, bewertet ihn und teilt die Folge gern mit anderen!
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Oct 24, 2025 • 1h 9min

Nach dem IGH-Gutachten – Völkerrecht, Verantwortung und die humanitäre Lage in Gaza mit Johannes Gunesch (UNRWA Deutschland) & Dr. Alexander Schwarz (ECCHR)

In dieser Folge spreche ich mit Johannes Gunesch, Ansprechpartner für UNRWA in Deutschland, und Dr. Alexander Schwarz, Völkerrechtler  und Co-Direktor des Programmbereichs Völkerstraftaten und rechtliche Verantwortung beim European Center for Constitutional Human Rights (ECCHR).Wir beleuchten das gestern veröffentlichte Advisory Opinion des Internationalen Gerichtshofs (ICJ), das Israel verpflichtet, die Zivilbevölkerung in Gaza zu schützen und mit UN-Organisationen wie UNRWA sowie Drittstaaten zusammenzuarbeiten. Aus völkerrechtlicher Sicht diskutieren wir, welche Konsequenzen sich daraus ergeben, welche Rolle Deutschland spielt und wie handlungsfähig die UN und sein oberstes rechtsprechendes Organ tatsächlich ist.Wir sprechen auch über die praktischen Herausforderungen für UNRWA vor Ort und den bereits laufenden institutionellen Reformprozess, der für eine weitere Unterstützung Deutschlands entscheidend ist. Außerdem geht es um den 20-Punkte-Plan der US-Regierung, seine Lücken im Hinblick auf die Zweistaatenlösung sowie eine mögliche völkerrechtliche Verantwortung Israels und was jetzt unabdingbar ist, um ein menschenwürdiges Leben in Gaza zu sichern.Gäste: Johannes Gunesch und Dr. Alexander SchwarzHost: Shai HoffmannLinks:https://www.icj-cij.org/sites/default/files/case-related/196/196-20251022-pre-01-00-en.pdfhttps://www.unrwa.org/newsroom/official-statements/unrwa-commissioner-general-gaza-i-welcome-unambiguous-rulinghttps://www.unrwa.org/newsroom/news-releases/advisory-opinion-delivered-icj-regarding-state-israels-obligations-occupied-Palestinian-territoryhttps://www.zdfheute.de/politik/ausland/gaza-scharfschuetze-strafanzeige-muenchen-israel-nahost-frontal-100.htmlhttps://www.lto.de/recht/hintergruende/h/gaza-waffen-waffenlieferungen-exporte-israel-ecchr-verfassungsbeschwerdehttps://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/anzeige-gegen-israelischen-scharfschuetzen-aus-muenchen,UwNmPppDanke an: Simon Eichinger (Postproduktion), Jordi Kuragari (Video-Snippets) sowie Lea Volz und 365 Sherpas (Redaktion).Ein Projekt von Gesellschaft im Wandel gGmbH, unterstützt durch die Robert Bosch Stiftung.Danke, dass ihr reingehört habt – abonniert den Podcast und empfehlt ihn gerne weiter davon!
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Oct 17, 2025 • 1h 14min

Verlernen, Zuhören, Aushalten – Johanna Voß & Iven Saadi über kritische politische Bildung nach dem 7. Oktober

In dieser Folge spreche ich mit Johanna Voß und Iven Saadi über politische Bildungsarbeit zwei Jahre nach dem 7. Oktober.Johanna Voß leitet bei der Gesellschaft im Wandel den Bereich Politische Bildung und entwickelt mit ihrem Team Fortbildungen für Lehrkräfte, Sozialarbeiterinnen und andere Multiplikatorinnen zum Themenkomplex Israel-Palästina. In ihrer Arbeit verbindet sie rassismus- und antisemitismuskritische Ansätze und schafft Räume, in denen Emotionen, Perspektiven und Widersprüche besprechbar bleiben.Iven Saadi arbeitet seit über 15 Jahren in der diskriminierungskritischen Fachkräftebildung und Prozessbegleitung – zu Themen wie Rassismus, Antisemitismus und Geschlechterverhältnissen. Er beschäftigt sich mit der Frage, wie diese Ansätze trotz zunehmender Polarisierung wieder stärker zusammengeführt werden können und wie Solidarität zwischen Betroffenen gestärkt werden kann.Im Gespräch geht es darum, wie der 7. Oktober die politische Bildungsarbeit verändert hat – fachlich, strukturell und emotional. Wir sprechen über Spannungen und Sprachlosigkeit in Schulen, über Überforderung und Mut, über Räume, in denen Ambivalenzen Platz finden dürfen. Außerdem geht es um strukturelle Herausforderungen, den Druck auf unabhängige Träger und die Frage, was politische Bildung braucht, um unter den aktuellen Bedingungen handlungsfähig und offen zu bleiben.Gäste: Johanna Voß und Iven Saadi Host: Shai HoffmannLinks:https://www.instagram.com/hanni_vau/https://disruptif.org/https://israelpalaestinavideos.org/team/johanna-vosshttps://politischbilden.de/expertise/iven-saadi/https://www.bildungsbausteine.org/projekte/zusammen-denken-zusammen-handelnhttps://www.youtube.com/watch?v=wQHbIMgV9hkDanke an: Lea Volz und 365 Sherpas (Redaktion), Simon Eichinger (Postproduktion) sowie Jordi Kuragari (Video-Snippets)Ein Projekt von Gesellschaft im Wandel gGmbH, gefördert von der Robert Bosch Stiftung.Danke fürs Zuhören – abonniert den Podcast und teilt die Folge gern mit anderen weiter!
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Oct 10, 2025 • 1h 3min

Politische Bildung in herausfordernden Zeiten - Canan Korucu über Umgang mit Jugendlichen

Heute spreche ich mit Canan Korucu, Co-Geschäftsführerin von ufuq.de, wo bundesweit zu politischer Bildung, Prävention und Jugendkultur gearbeitet wird. Sie hat Erziehungswissenschaften und Gender Studies in Berlin studiert, ein Aufbaustudium in Islamwissenschaften absolviert und war unter anderem in der außerschulischen Bildungsarbeit sowie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni Bremen tätig. Heute liegt ihr Schwerpunkt auf rassismuskritischer Bildungsarbeit, Online-Prävention und der Fortbildung von Fachkräften im Umgang mit antimuslimischem Rassismus.Wir sprechen darüber, wie der 7. Oktober 2023 die Arbeit mit Jugendlichen verändert hat – emotional, inhaltlich und strukturell. Canan Korucu berichtet von Spannungen, Konflikten und neuen Dynamiken in Schulen, über den Einfluss sozialer Medien auf die Haltung junger Menschen und darüber, wie sie Polarisierung und Tabus im Unterricht begegnet. Außerdem geht es um die Unterstützung, die Lehrkräfte aktuell brauchen, um politische Bildung wirksam und zugänglich zu gestalten, und um langfristige Perspektiven, die trotz aller Schwierigkeiten Hoffnung geben.Gast: Canan KorucuHost: Shai HoffmannLinks:https://www.ufuq.de/israel-und-palaestina-in-berlin-paedagogik-und-politische-bildung-zu-israelbezogenem-antisemitismus/https://www.ufuq.de/publikation/nahostkonflikt-schule/https://www.taskcards.de/#/board/8430c432-8194-438d-8199-859f332c5bb2/viewhttps://mediendienst-integration.de/fileadmin/Dateien/Informationsschreiben_Umgang_mit_Sto__rungen_des_Schulfriedens.pdfhttps://www.ufuq.de/aktuelles/the-kids-are-alright/?utm_source=chatgpt.comhttps://www.ufuq.de/news_from_the_club/neue-webtalk-reihe-von-alpha-maennern-und-mincels/Herzlichen Dank an Lea Volz und 365 Sherpas (Redaktion), Jordi Kuragari (Video-Snippets) sowie Simon Eichinger (Postproduktion)Der Podcast ist ein Projekt der Gesellschaft im Wandel gGmbH, gefördert von der Robert Bosch Stiftung.Schön, dass ihr reingehört habt! Abonniert den Podcast und empfehlt ihn weiter.
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Oct 7, 2025 • 1h

Spezialfolge: Zwei Jahre 7. Oktober – Joana Osman über Trauma, Empathie und das Ringen um Frieden

In dieser Spezialfolge von „Über Israel und Palästina sprechen“ spreche ich mit Joana Osman über den 7. Oktober 2023 – zwei Jahre danach – und wie sie als Palästinenserin, Autorin und Friedensaktivistin auf die Entwicklungen seitdem blickt.Joana Osman ist Tochter eines palästinensischen Vaters und einer deutschen Mutter. Sie hat Amerikanistik, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte studiert und war 2012 Mitbegründerin der Friedensbewegung The Peace Factory. Ihr Debütroman „Am Boden des Himmels“ erschien 2019 (Atlantik Verlag), 2023 folgte der autofiktionale Roman „Wo die Geister tanzen“ (C. Bertelsmann). Sie arbeitet als Autorin, Dozentin und Storytelling-Coach und lebt bei München.Im Gespräch geht es um den 7. Oktober 2023 – zwei Jahre danach – und um ihr Buch „Frieden“, das als Appell an Leser*innen und die Zivilgesellschaft verstanden werden will. Joana Osman spricht über die deutsche Debatte, Polykrisen und die Gründe, warum diese gerade jetzt eskalieren. Sie erläutert, wie sie den Begriff des Extraktivismus über Ressourcen hinaus auf Menschen, Gesellschaft, Demokratie und Werte ausweitet und wie sie Sprache, Bildsprache und Erzählung nutzt, um aktuelle Ereignisse begreifbar zu machen. Gleichzeitig diskutieren wir die Zumutungen, die wir uns und anderen abverlangen müssen, um empathisch zu bleiben, und die Verantwortung, die jede:r Einzelne in Krisenzeiten tragen kann. Die Folge endet mit einer Schweigeminute – zwei Jahre danach und immer noch mittendrinGast: Joana OsmanHost: Shai HoffmannLinks:https://www.instagram.com/joana_osman_author/https://www.hr2.de/podcasts/eine-reale-utopie-ist-aber-ein-positives-zukunftsbild-ein-wunschbild---joana-osman-schriftstellerin-und-mitbegruenderin-der-friedensbewegung-the-peace-factory,audio-112190.html https://www.penguin.de/autoren/joana-osman/738151https://www.penguin.de/buecher/joana-osman-frieden/buch/9783328604563https://www.republik.ch/2025/02/13/die-truemmer-dieses-kriegesDanke an: Jordi Kuragari (Video-Snippets), Lea Volz und 365 Sherpas (Redaktion) sowie Simon Eichinger (Postproduktion)Ein Projekt von Gesellschaft im Wandel gGmbH, gefördert von der Robert Bosch Stiftung.Schön, dass ihr dabei wart! Abonniert den Podcast und teilt ihn gerne weiter.
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Oct 3, 2025 • 1h 17min

Spezialfolge: Zwischen Plan und Realität - Kirsten Krampe & Nazih Musharbash über den 20-Punkte-Plan und Deutschlands Rolle

In dieser Folge spreche ich mit Kirsten Krampe, Leiterin des Büros der Heinrich-Böll-Stiftung in Ramallah, und Nazih Musharbash, Pädagoge, langjähriger SPD-Kommunalpolitiker und Präsident der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft.Ausgangspunkt ist der neue 20-Punkte-Plan von Donald Trump, der aktuell die Debatten um Israel und Palästina bestimmt. Wir diskutieren, warum er trotz massiver Schwächen – etwa dem völligen Fehlen des Rechts auf Selbstbestimmung der Palästinenser*innen – international so breite Unterstützung findet, während kaum jemand klar an der Seite der USA steht. Beide Gesprächspartner sind skeptisch, ob der Plan überhaupt eine Perspektive eröffnen kann.Außerdem geht es darum, wie Deutschland sich positioniert: Warum ist die öffentliche Stimmung hier deutlich pro-palästinensisch, ohne dass sich dies im Regierungshandeln widerspiegelt? Und welchen Einfluss hat diese Diskrepanz auf Bildungsarbeit, auf Schulen und den gesellschaftlichen Diskurs insgesamt?Gäste: Kirsten Krampe und Nazih MusharbashHost: Shai HoffmannLinks:https://www.boell.de/de/2025/06/27/tod-bei-humanitaerer-hilfehttps://www.boell.de/de/2025/08/01/die-hoelle-auf-erden-gaza-jetzt-ist-politisches-handeln-geforderthttps://www.deutschlandfunk.de/plan-fuer-gaza-interview-nazih-musharbash-dt-palaest-gesellschaft-100.htmlhttps://www.deutschlandfunk.de/plan-fuer-gaza-interview-nazih-musharbash-dt-palaest-gesellschaft-100.htmlhttps://www.deutschlandfunk.de/deutsch-palaestinensische-gesellschaft-begruesst-us-plan-102.htmlDanke an Simon Eichinger (Postproduktion) und Jordi Kuragari (Video-Snippets) sowie Lea Volz und 365 Sherpas (Redaktion)Der Podcast ist ein Projekt der Gesellschaft im Wandel gGmbH, gefördert von der Robert Bosch Stiftung.
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Oct 3, 2025 • 55min

Wie reagiert Erinnerungskultur auf Polarisierung? Mirjam Zadoff über NS-Erinnerung in Deutschland

In dieser Folge spreche ich mit Mirjam Zadoff, Direktorin des NS-Dokumentationszentrums München. Seit Mai 2018 leitet sie das Haus, das sich als international anerkannte Institution etabliert hat, die sich mit dem Nationalsozialismus und dessen Nachwirkungen auseinandersetzt. Unter ihrer Leitung entstanden innovative Projekte wie die Ausstellung Tell me about (yesterday) tomorrow, das Mobile Game Forced Abroad und die digitale Ausstellung Departure Neuaubing, die Geschichte auf zeitgemäße Weise vermitteln und auch jüngere Generationen einbeziehen. Parallel unterrichtet sie an der LMU München und der TUM und ist in zahlreichen Gremien zu Demokratie, Erinnerungskultur und Wissenschaft aktiv.Im Gespräch geht es um die Relevanz von NS-Gedenkstätten in Zeiten wachsender gesellschaftlicher Polarisierung, die Verantwortung von Erinnerungskultur in der Gegenwart sowie um kontroverse Debatten, wie die Einladung der niederländischen Schriftstellerin Chaja Polak, die sowohl Solidarität mit Opfern der Shoah als auch mit den Menschen in Gaza thematisiert. Wir sprechen darüber, wie man historische Orte und Wissen nutzen kann, um zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu differenzieren, Antisemitismus früh zu erkennen und Hass konstruktiv entgegenzutreten.Gast: Mirjam ZadoffHost: Shai HoffmannLinks:https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/rueckkehr-von-autoritaeren-und-faschistischen-haltungen-chefin-des-muenchner-ns-dokuzentrums-ueber-parallelen-mit-den-1920er-jahren-art-1045707https://www.sueddeutsche.de/muenchen/ns-dokumentationszentrum-ausstellung-wiedereroeffnung-mirjam-zadoff-muenchen-li.3244855https://www.merkur.de/kultur/ns-dokuzentrum-muenchen-wiedereroeffnung-mirjam-zadoff-max-mannheimer-platz-tag-der-befreiung-zr-93720681.htmlhttps://www.swr.de/swrkultur/leben-und-gesellschaft/mirjam-zadoff-direktorin-des-ns-dokumentationszentrums-muenchen-gespraech-2024-10-05-100.htmlhttps://www.zeit.de/news/2025-05/07/mehr-sicherheit-und-neue-objekte-im-ns-dokuzentrum-muenchenDanke an Lea Volz und 365 Sherpas (Redaktion), Simon Eichinger (Postproduktion) und Jordi Kuragari (Video-Snippets).Der Podcast ist ein Projekt der Gesellschaft im Wandel gGmbH, gefördert von der Robert Bosch Stiftung.
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Sep 26, 2025 • 1h 5min

Nie wieder und jetzt? – Charlotte Wiedemann über Hoffnung, Verantwortung und den Blick nach vorn

In dieser Folge spreche ich mit Charlotte Wiedemann, Journalistin, Autorin und Public Fellow am Leuphana Institute for Advanced Studies. Seit den 1980er Jahren berichtete sie als politische Korrespondentin für große deutsche Medien wie Stern, Die Woche und die taz. Später schrieb sie von Malaysia aus für Die Zeit, Le Monde diplomatique und die NZZ über Menschenrechte, interreligiöse Beziehungen und globale Konflikte. Parallel dazu unterrichtete sie an Journalistenschulen und Universitäten in Deutschland. Heute zählt sie zu den wichtigsten Stimmen, wenn es um Erinnerungskultur und ihre Verflechtungen mit aktuellen Konflikten geht.Im Gespräch geht es um die Frage, wie sich das „Nie Wieder“ von einer Betroffenenbewegung hin zu einer Staatsräson entwickelt hat – und welche Folgen dies für die Debatten um Israel und Palästina hat. Wir sprechen über Engführungen und Leerstellen in der deutschen Erinnerungskultur, über multidirektionales Erinnern und darüber, welche neuen Perspektiven sich daraus für Politik und Gesellschaft eröffnen könnten.Außerdem diskutieren wir, welche Chancen es für eine inklusivere Erinnerungskultur gibt – von Schulen bis hin zu internationalen Kooperationen – und warum es für Deutschland entscheidend wäre, im Nahostkonflikt ein „konstruktiver und fairer Partner“ zu werden.Gast: Charlotte WiedemannHost: Shai HoffmannLinks:https://www.bic-media.com/widget/?isbn=9783549100493&textToSpeech=yes&showSettings=no&buyButton=no&spine=yes https://www.youtube.com/watch?v=Bc0QA14DTu8 https://www.leuphana.de/zentren/lias/fellows/charlotte-wiedemann.html http://charlottewiedemann.de/essays-and-medienethik  https://taz.de/Solidaritaet-mit-Palaestina/!6106426/ https://x.com/chawichawi Danke an Jordi Kuragari (Video-Snippets), Lea Volz und 365 Sherpas (Redaktion) sowie Simon Eichinger (Postproduktion).Der Podcast ist ein Projekt der Gesellschaft im Wandel gGmbH, gefördert von der Robert Bosch Stiftung. Schön, dass ihr zugehört habt – abonniert den Podcast gern und teilt ihn mit euren Freund*innen und Familien!

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