

Auf den Punkt
Süddeutsche Zeitung
Die Nachrichten des Tages - von der Süddeutschen Zeitung als Podcast auf den Punkt gebracht. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit aktuellen Meldungen, Interviews und Hintergrundberichten. Kostenlos und immer aktuell. Jeden Montag bis Freitag gegen 17 Uhr und am Samstag gegen 7 Uhr.
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Jun 20, 2022 • 14min
Das bizarre Ende des AfD-Parteitages
Am Samstag sind Tino Chrupalla und Alice Weidel an die Spitze der AfD gewählt worden. Doch am Sonntagnachmittag führt ein außenpolitischer Antrag zum abrupten Ende des dreitägigen Parteitags der AfD im sächsischen Riesa. In ihm wurde unter anderem eine "einvernehmliche Auflösung der EU“ gefordert. Die Europäische Union wird darin als "fehlgeleitetes und dysfunktionales politisches Gebilde“ bezeichnet.
Auf diesen Parteitagen "geht es eigentlich immer rund", sagt SZ-Parlamentsredakteur Markus Balser. "Aber diesmal war es selbst für AfD-Verhältnisse ein ziemlich bizarres Ende". Bei den inhaltlichen Debatten gerieten sich die Delegierten dann aber völlig in die Haare. Mitinitiiert wurde der Antrag vom Rechtsextremisten Björn Höcke. Tradition in der AfD sei, "dass die Partei mit jedem Parteitag einen Schritt nach rechts geht". Diesmal aber sei es nicht bei einem Schritt geblieben: "das war ein richtiger Erdrutsch". Die Rechten "haben in der Führungsspitze inzwischen das Ruder übernommen".
Weitere Nachrichten: Macron im Parlament ohne Mehrheit, Belgien gibt Kongo Zahn von Lumumba zurück.
Moderation, Redaktion: Lars Langenau
Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb, Tami Holderried, Franziska von Malsen
Produktion: Justin Patchett
Zusätzliches Audiomaterial über Phoenix

Jun 17, 2022 • 14min
Scholz-Reise in die Ukraine: Viele Fotos, große Hoffnung
Die Staatschefs von Deutschland, Frankreich, Italien und Rumänien sind dafür, dass die Ukraine den Status als Beitrittskandidat für die EU bekommt. Das haben sie bei ihrem Besuch in der Ukraine verkündet. Und Olaf Scholz will sich persönlich dafür stark machen, dass das klappt.
Am heutigen Freitag hat jetzt auch die EU Kommission den Vorschlag offiziell für gut befunden. Jetzt kommt es auf die Beratungen auf dem EU-Gipfel kommende Woche an. Wird Scholz die Hoffnungen, die er in der Ukraine geweckt hat, einlösen können? Und wird diese Reise für die Lage der Ukraine im Krieg am Ende wirklich einen Unterschied machen? Darüber spricht Daniel Brössler aus dem SZ-Parlamentsbüro in Berlin, der Scholz auf seiner Reise begleitet hat.
Natürlich sei die Ukraine heute überhaupt noch nicht vorbereitet für einen EU-Beitritt, sagt Brössler. “Aber ich finde, was man in den vergangenen Monaten gesehen hat, ist, dass dieser Staat ja in der schlimmstmöglichen Situation funktioniert hat, dass die Bürger zu diesem Land stehen und es verteidigen wollen, dass sie die Demokratie verteidigen wollen.” Und das sei, so Brössler, mehr, als man über so manches Mitgliedsland der EU manchmal sagen könne.
Weitere Nachrichten: Lauterbachs Corona-Plan, AfD-Parteitag, Auslieferung Assange
Die zweite Staffel vom Wirecard Podcast finden Sie hier.
Moderation, Redaktion: Franziska von Malsen
Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb
Produktion: Imanuel Pedersen und sein Findus
_Zusätzliches Audiomaterial über _ Tagesthemen, Phoenix

Jun 15, 2022 • 12min
Hohe Inflation: "Putins Krieg macht uns alle ärmer"
Alles wird teurer. Bei fast acht Prozent liegt die Inflation in Deutschland gerade. Laut statistischem Bundesamt gab es in Westdeutschland seit einem halben Menschenleben noch nie solche Inflationsraten wie jetzt. Und laut Prognosen wird das auch auf absehbare Zeit nicht besser. Der Ukraine-Krieg und die Corona-Pandemie sind zwei der Hauptgründe. In manchen Ländern wird selbst Brot gerade so teuer, dass immer mehr Familien an Hunger leiden. Und überall belastet die Inflation vor allem die Schichten mit niedrigem Einkommen.
Gerade für die stark gestiegenen Energiepreise sollte man sich Geld zurücklegen, empfiehlt SZ-Wirtschaftsredakteur Bastian Brinkmann. "Der Schock wird auf jeden Fall kommen." Wenn man viel Geld habe, dann spüre man die Inflation kaum. Aber Menschen mit niedrigerem Einkommen helfe gerade nur, "weniger zu konsumieren". Also etwa weniger oder kein Fleisch zu essen oder im Winter die Temperatur ein, zwei Grad runter zu drehen. Oder man verlange mehr Geld vom Arbeitgeber. "Putins Krieg macht uns alle in Deutschland ärmer." Wie die Einbußen aber genau verteilt werden, sei "eine Frage der Gerechtigkeit". Immerhin habe die Europäische Zentralbank jetzt angekündigt, den Leitzins zu erhöhen.
Weitere Nachrichten: Bundesverfassungsgericht rügt Merkel, Habeck: Drosselung russischer Gaslieferung ist politisch motiviert.
Moderation, Redaktion: Lars Langenau
Redaktion: Tami Holderried
Produktion: Imanuel Pedersen
Zusätzliches Audiomaterial über Phoenix, BR 24, Tagesschau und ZDF

Jun 14, 2022 • 13min
Schmiergeldverdacht bei Maskendeal über 540 Millionen Euro
Neue Dokumente lassen nach Recherchen von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR eine Masken-Großbestellung des Bundesgesundheitsministeriums beim Schweizer Handelsunternehmen Emix in einem immer fragwürdigen Licht erscheinen. Nicht nur der Preis des Deals wirft Fragen auf, sondern auch der Zeitpunkt, sagt SZ-Redakteur Klaus Ott.
Mit einer Provision von 48 Millionen Euro haben von solchen Deals auch die Vermittler Andrea Tandler und ihr Partner Darius N. profitiert. Tandler hatte den direkten Kontakt in Spahns Ministerium über einen CSU-Kanal hergestellt. Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt wegen des Verdachts der Bestechung.
Den Podcast zu den Maskendeals unseres Rechereche-Podcasts "Das Thema" finden Sie hier: SZ.de/das-thema.
Weitere Nachrichten: Grüne EU-Taxonomie für Atom- und Kernkraft auf Eis, "Judensau" ist Mahnmal statt Schandmahl.
Moderation, Redaktion: Lars Langenau
Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb
Produktion: Jakob Arnu

Jun 13, 2022 • 10min
DIW-Ökonom: “Der Tankrabatt kostet mehr als er nützt”
Der Effekt des am 1. Juni eingeführten Tankrabatts ist weitgehend verpufft. Inzwischen unterstützt auch Finanzminister Christian Lindner (FDP) den Vorschlag von Wirtschaftsminister Robert Habeck: Weil die Öl-Konzerne die Steuersenkung nicht genügend an die Verbraucher weitergeben würden, will Habeck das Kartellrecht verschärfen. Für Tomaso Duso vom Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung ist das ein eher langwieriges Projekt.
Der Ölpreis sei an sich gestiegen und werde an die Kundinnen und Kunden weitergegeben, meint Duso. Das Scheitern sei absehbar gewesen – eben weil die Ölkonzerne die Marktmacht haben. In so einer Krisensituation müsse man Ärmeren etwa mit einer Erhöhung der Pendlerpauschale helfen, so der Professor für empirische Industrieökonomie an der TU Berlin. Aber gerade in der Klimakrise sei es ein falsches Signal die Benzinpreise zu senken. Deshalb finde er es richtig, dass diese Preise hoch bleiben, "um zu signalisieren, dass man sein Verhalten vielleicht doch ändern soll."
Weitere Nachrichten: Missbrauchsstudie im Bistum Münster, Parlamentswahl in Frankreich.
Moderation, Redaktion: Lars Langenau
Redaktion: Tami Holderried
Produktion: Jakob Arnu
Zusätzliches Audiomaterial über Deutschlandfunk und ARD

Jun 10, 2022 • 12min
Sturm aufs Kapitol: Aufklärung oder Wahlkampf?
Seit Monaten ermittelt ein Parlamentsausschuss im US-Kongress, wie es am 6. Januar 2021 zum Sturm auf das Kapitol gekommen ist. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hat er nun erstmals eine öffentliche Anhörung abgehalten. Mit schockierenden Bildern und deutlichen Aussagen: Die Gewalt in Washington D.C. sei der "Höhepunkt eines Putschversuchs" gewesen, stellte etwa der demokratische Leiter des Ausschusses, Bennie Thompson, fest.
Die Anhörung sei sehr professionell vorbereitet gewesen, sagt SZ-Experte Reymer Klüver in dieser Folge. Ein eigens eingestellter Fernsehproduzent habe für Bilder gesorgt, die ein Millionenpublikum erreichten. Die Vorwürfe gegen Ex-Präsident Donald Trump seien schwer, allerdings auch lange bekannt. Im Kern gehe es bei den Anhörungen jetzt daher auch um etwas anderes: Um den Wahlkampf.
Weitere Nachrichten: Bundesrat-Beschlüsse; schwarz-grüne Koalition in NRW.
Moderation, Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb
Redaktion: Tami Holderried
Produktion: Justin Patchett
Zusätzliches Audiomaterial über das January 6th Committee auf Twitter

Jun 9, 2022 • 13min
Omikron: Warum die BA.5-Welle schon bald beginnen könnte
Der Sommer galt in den letzten zwei Jahren als Corona-Pause. Die könnte in diesem Jahr aber deutlich früher vorbei sein: Denn eine neue Omikron-Variante sorgt bereits jetzt für steigende Zahlen in Portugal.
Berit Uhlmann aus der SZ-Wissensredaktion rechnet damit, dass sich BA.5 schon im Spätsommer bei uns ausbreiten könnte. Die Variante gilt als extrem ansteckend, verursacht aber wohl meist milde Verläufe. Grund zur Sorge sei laut Uhlmann vor allem, dass BA.5 den bestehenden Immunschutz umgehen kann. Impfstoffe, die speziell auf Omikron zugeschnitten sind, seien aber wahrscheinlich frühestens ab Herbst verfügbar. Die ersten Studien des Herstellers Moderna ließen noch Fragen offen, unter anderem wie lange der Impfschutz der neuen Booster tatsächlich hält.
Weitere Nachrichten: Staatsanwaltschaft über Amokfahrt in Berlin, EZB plant Zinswende.
Moderation, Redaktion: Tami Holderried
Redaktion: Franziska von Malsen, Vinzent-Vitus Leitgeb
Produktion: Justin Patchett
Zusätzliches Audiomaterial über jung&naiv

Jun 8, 2022 • 12min
Wie die EU den Klimaschutz vorantreiben will
Hält die EU ihren Klima-Kurs - trotz der hohen Energiepreise und dem Krieg in der Ukraine? Eine aktuelle Abstimmung im Parlament zeigt, wie schwierig es gerade ist, die nötigen Kompromisse zu finden.
Das EU-Parlament stimmt an diesem Mittwoch über Gesetzesentwürfe ab, die den Klimaschutz für die nächsten Jahrzehnte deutlich voranbringen sollen. Das Paket trägt den Namen "Fit for 55" - weil dadurch die CO2-Emissionen von 1990 bis 2030 um 55 Prozent sinken sollen. Das Paket ist ein wichtiger Schritt, damit die EU bis 2050 wie geplant klimaneutral werden kann.
SZ-Korrespondent Björn Finke erklärt, welche Veränderungen es durch die Gesetze geben wird - und welches Abstimmungsergebnis auch ihn überrascht hat.
Weitere Nachrichten: Auto fährt in Berlin in Menschenmenge, Corona-Expertenrat empfiehlt frühzeitige Vorbereitung.
Moderation, Redaktion: Laura Terberl
Redaktion: Tami Holderried
Produktion: Jakob Arnu

Jun 7, 2022 • 13min
Wie Boris Johnson das Land und seine Partei gespalten hat
Es war knapp, aber Boris Johnson hat das Misstrauensvotum gegen ihn überstanden. Obwohl ihm nur noch 59 Prozent seiner Partei das Vertrauen aussprechen. Und auch seine Beliebtheitswerte in der Bevölkerung sinken. Alexander Mühlauer, SZ-Korrespondent in London sagt: “Der britische Premier ist angezählt!”
Viele Britinnen und Briten hätten den Eindruck, dass der Premier eher kurzfristig “an die nächste Schlagzeile” denke, statt an langfristige strategische Projekte. Mühlauer schließt auch ein zweites Misstrauensvotum noch in diesem Jahr nicht aus. Dass Johnson zurücktritt, das erwartet Mühlauer aber nicht. Für Großbritannien bedeute die Situation, dass der Ausnahmezustand weitergeht – nach sechs unruhigen Jahren wegen des Brexits.
Weitere Nachrichten: Ermittlungen gegen Bahn-Mitarbeitende nach Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen, Links- und Rechtsextremismus in Deutschland steigt.
Moderation, Redaktion: Tami Holderried
Redaktion: Franziska von Malsen
Produktion: Imanuel Pedersen
Zusätzliches Audiomaterial über Channel 4 News und Guardian News

Jun 3, 2022 • 11min
Russland oder EU: Auf welcher Seite steht Viktor Orbán wirklich?
Ungarn hat in den letzten Tagen gleich zweimal damit gedroht, das geplante neue Sanktionspaket der EU gegen Russland zu blockieren. Und damit auch zweimal Zugeständnisse rausgeholt.
Erst eine Ausnahme beim Ölembargo. Ungarn bezieht also erstmal weiterhin per Pipeline russisches Öl. Und am Donnerstag hat Viktor Orbán außerdem erreicht, dass Patriarch Kyrill von Sanktionen verschont bleibt.
Europa oder Russland: Auf welcher Seite steht Viktor Orbán wirklich? Und hat die EU keine andere Option als immer wieder einzulenken? Darüber spricht in dieser Folge Cathrin Kahlweit, SZ-Korrespondentin für Mittel- und Osteuropa.
“Es gibt zurzeit nicht viele Möglichkeiten, wie die EU Orbán einhegen kann”, sagt Kahlweit, “außer übers Geld.” Orbán erpresse die EU mit Vetos und die ihn mit Geld.
Wir freuen uns sehr, wenn Sie an unserer Podcast-Umfrage teilnehmen. Sie brauchen dafür nur fünf bis zehn Minuten.
Weitere Nachrichten: 100 Tage Ukraine-Krieg, Mindestlohn, Zugunglück.
Moderation, Redaktion: Franziska von Malsen
Redaktion: Tami Holderried, Antonia Franz
Produktion: Jakob Arnu