tl;dr

Alex Demirović
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May 4, 2023 • 1h 3min

tl;dr #26: Max Horkheimer: «Traditionelle und kritische Theorie» mit Gunzelin Schmid Noerr

Gunzelin Schmid Noerr, Philosoph und Herausgeber von Horkheimers ‹Gesammelten Schriften›, diskutiert die grundlegenden Ideen von Max Horkheimer. Er beleuchtet die Unterscheidung zwischen traditioneller und kritischer Theorie sowie die Bedeutung von Emanzipation in kapitalistischen Gesellschaften. Zudem thematisiert er die Herausforderungen des Marxismus nach dem Zweiten Weltkrieg und die Relevanz von Horkheimers Gedanken für heutige gesellschaftliche Veränderungen. Dabei wird die Rolle von Bildung und kritischem Denken betont.
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Mar 29, 2023 • 1h 4min

tl;dr #25: Karl Korsch: «Marxismus und Philosophie» mit Michael Buckmiller

Michael Buckmiller, Herausgeber der Gesamtausgabe von Karl Korsch und ehemaliger Professor, beleuchtet die Bedeutung von Korsch für den westlichen Marxismus und die Studierendenbewegung von 1968. Er diskutiert Korschs Forderung nach einer stärkeren Dialektik im Materialismus und dessen Einfluss auf revolutionäre Bewegungen. Zudem wird Korschs Kritik an der marxistischen Debatte und der Verteidigung des Klassenbewusstseins thematisiert. Buckmiller betont die Notwendigkeit von Selbstkritik und die Anpassung des Marxismus an aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen.
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Feb 28, 2023 • 1h 2min

tl;dr #24: Georg Lukács: «Geschichte und Klassenbewußtsein» mit Rüdiger Dannemann

Rüdiger Dannemann, Mitbegründer der Internationalen Georg-Lukács-Gesellschaft und Experte für dessen Werke, beleuchtet die prägende Philosophie von Georg Lukács. Er diskutiert die Rolle des Proletariats als Subjekt und Objekt in der Verwandlung gesellschaftlicher Verhältnisse. Themen wie Verdinglichung, die Kritik an Kapitalismus und der Einfluss von Lukács auf den westlichen Marxismus werden angesprochen. Auch die Beziehung zwischen Lukács und Adorno sowie die Verbindungen zu musikalischen Elementen und der Rätedemokratie werden ergründet.
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Jan 27, 2023 • 1h 3min

tl;dr #23: Gayatri Chakravorty Spivak: «Can the Subaltern speak?» mit Encarnación Gutiérrez Rodríguez

Alex Demirovic im Gespräch mit Encarnación Gutiérrez Rodríguez Spivak gilt als Mitbegründerin der postkolonialen Theorie. Mit ihrem Text will Spivak in die symbolische Ordnung der globalen kapitalistischen Herrschaft intervenieren. Der klassische territoriale und der neuere postkoloniale Imperialismus schaffen eine internationale Arbeitsteilung. Es entstehen Zonen der Subalternität, in denen Menschen von jeder Mobilitätslinie abgeschnitten sind: analphabetisch, obdachlos, überausgebeutet. Bekommen solche Menschen eine Stimme? Sind sie präsent oder werden sie repräsentiert in den globalen Herrschaftsverhältnissen? Spivak kritisiert Foucault und Deleuze dafür, dass sie nur an Frankreich, nur an Gruppen wie Gefängnisinsassen, Schüler*innen oder Soldaten denken, und dass sie suggerieren, die Macht sei nicht so mächtig, den Subalternen die Stimme zu nehmen. Subalterne können sprechen, so die Überzeugung von Spivak, aber ihre Stimme wird zum Verstummen gebracht oder sie werden nicht gehört. Sie demonstriert diesen Zusammenhang, indem sie den Suizid einer indischen Freiheitskämpferin der 1920er Jahre wie einen Text dechiffriert. Vor dem Hintergrund Bildungsarbeit mit Illiteraten und ihren politischen Erfahrungen als Wahlbeobachterin in afrikanischen Ländern argumentiert Spivak, dass Repräsentation notwendig ist. Dies ist eine Aufgabe, die diasporische Intellektuelle wie sie selbst eine ist, wahrnehmen sollten. Sie arbeiten in den Zentren des Kapitalismus und sollen sich dafür einsetzen, die Verhältnisse in den Gesellschaften, aus denen sie kommen, zu verändern. Zu Gast ist Encarnación Gutiérrez Rodríguez, Professorin für Soziologie an der Goethe-Universität Frankfurt/Main. Sie forscht in einer dekolonialen und antirassistischen Perspektive und gab 2003 gemeinsam mit Hito Steyerl das Buch „Spricht die Subalterne deutsch? Migration und postkoloniale Kritik“ heraus. In dem Buch Klassentheorie findet sich ein spannender Blick auf die Debatte: Das pdf könnt ihr hier kostenlos downloaden, den Beitrag von Gayatri Spivak findet ihr ab Seite 310.
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Dec 29, 2022 • 55min

tl;dr #22: Pierre Bourdieu: «Die feinen Unterschiede» mit Franz Schultheis

Alex Demirović im Gespräch mit dem Präsidenten der Pierre Bourdieu-Gesellschaft Franz Schultheis Bourdieu hat unser Verständnis von Klassenkämpfen enorm erweitert. Er dehnt dieses Verständnis noch bis zu dem Bereich aus, der sehr weit weg von ökonomischen oder politischen Prozessen zu liegen scheint: dem Geschmack. «Über Geschmack lässt sich nicht streiten», heißt es. Geschmack in den individuellen körperlichen Reaktionen wie die Verkörperung von Natur und Freiheit wirken. Der Geschmack ist eine Klassenpraxis – die Wahl von Kinos, Kunst, Sport, Friseur, Kleidung, Möbel oder Essen folgt Mustern. Bourdieu führt sie auf einen klassenspezifischen Habitus zurück. Dieser wird in den sozialisatorischen Prozessen der Familie und in der Schule erworben. Die Familie vermittelt ein Verhältnis zu den Dingen: zu Räumen, Mobiliar, Kunst, Tischmanieren. Die Schule bestärkt diese Aneignungsformen der Kultur durch die Titel, die sie verleiht. Sie bestätigt mit Bildungstiteln den Individuen, dass sie mit ihren Praktiken über legitime oder eben nicht so legitime Kultur verfügen. Diese Prozesse der Ausbildung des Habitus ist langwierige Arbeit und erfordert Ressourcen – Bourdieu zufolge ökonomisches, kulturelles, soziales Kapital. Darauf gestützt findet ein allseitiger Kampf über das statt, was als legitim Kultur gilt: welche Schulen, welche schulischen Titel, welcher Sport, welche Berufspositionen als «hoch» oder «niedrig» gelten. Es ist ein kontinuierlicher Kampf der Klassen um die Klassifikation. Der Geschmack trägt dazu bei, dass die Individuen von sich aus, bestimmt durch ihre körperlichen Neigungen, genau den Platz einnehmen, der ihnen in der Klassenordnung zukommt: Das Bürgertum erneuert seine Herrschaft durch den Geschmack der Distinktion, der es von Kleinbürgertum abrückt, das immer danach strebt, bürgerlich zu sein, aber nicht über eine ausreichende Menge an den herrschenden Kapitalsorten verfügt, um jemals jenen hochkulturellen Lebensstil zu erreichen. Das Bildungsstreben, so zeigt Bourdieu, das seit den 1960er Jahren eingesetzt hat, betrügt mehrere Generationen des Kleinbürgertums um den Erfolg des versprochenen Aufstiegs. Der herrschenden Klasse ist es gelungen, die Reproduktion ihrer Herrschaft durch die kulturellen Einrichtungen hindurch zu sichern und das Kleinbürgertum auf Trab zu halten, während die Arbeiter*innen sich in die Notwendigkeit der alltäglichen Not fügen. Zu Gast bei Alex Demirović ist in dieser Folge Franz Schultheis, Seniorprofessor für Soziologie des Kunstfeldes und der Kreativwirtschaft an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen und Präsident der Pierre Bourdieu-Gesellschaft. Er hat lange mit Pierre Bourdieu zusammengearbeitet und viele von dessen Schriften auf Deutsch herausgegeben. Zum Weiterlesen: Mario Candeias (Hrsg.): Klassentheorie – Vom Making und Remaking Argument Verlag 2021 Kapitel 4.3, Seite 292ff: Pierre Bourdieu, Die feinen Unterschiede: «Der Habitus und der Raum der Lebensstile» und «Die symbolischen Auseinandersetzungen» (1979) (Kostenfrei als PDF zum Download) Grafik: Porträt des französischen Soziologen Pierre Bourdieu, @www.zersetzer.com
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Nov 29, 2022 • 51min

tl;dr #21: Dipesh Chakrabarty: «Das Klima der Geschichte im planetarischen Zeitalter» mit Markus Wissen

Alex Demirović im Gespräch mit dem Politikwissenschaftler Markus Wissen Das Zeitalter des Anthropozäns zeichnet sich dadurch aus, dass der Mensch zu einem bedeutenden Einflussfaktor auf biologische und geologische Entwicklungen der Weltgeschichte geworden ist. Tiefgreifend haben die Menschen in die natürlichen Kreisläufe eingegriffen. Immer mehr begreifen wir, wie umfassend diese Eingriffe sind und wie sehr sie den Planeten verändern. Die Bewohnbarkeit der Erde steht in Frage: nicht nur für Menschen, sondern auch für alle anderen Spezies: Tiere, Pflanzen, Bakterien, Viren. Für die kommenden Jahrtausende haben die Menschen das Klima und die Meere verändert, durch die Vernichtung von hunderttausenden Pflanzen- und Tierarten in die evolutionären Dynamiken eingegriffen. Nicht nur Menschen flüchten, sondern auch Tiere und Pflanzen. Aufgrund der gesellschaftlichen Praktiken kommen heute die Geschichte des Planeten, des Lebens auf der Erde und die Geschichte der Menschheit zusammen. Das bedeutet der Ausdruck des Anthropozäns. Über den Ausdruck gibt es Streit, denn in Frage steht, ob es die Menschen im Allgemeinen sind oder nicht eher die kapitalistische Produktionsweise oder noch spezifischer der Kapitalismus seit den 1950er Jahren. Chakrabarty will das nicht entscheiden, aber bei aller Bedachtsamkeit ist er an diesem Punkt sehr klar: Der Kapitalismus zerstört die Lebensbedingungen der Menschen auf der Erde. Nachdenklich überlegt er, dass unsere Vorstellungen von Freiheit und Politik weit hinter den Herausforderungen zurückgeblieben sind. Als Historiker ist er skeptisch, ob die Menschheit es schaffen kann, sich als Teil des Lebensnetzes zu begreifen und als handelndes Kollektiv zu konstituieren. Gleichwohl betont er die Notwendigkeit, zu einer Steuerung der Natur zu gelangen und glaubt, dass die Menschheit das Beste noch vor sich hat. Grafik: Porträt des indischen Historikers Dipesh Chakrabarty @www.zersetzer.com
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Oct 28, 2022 • 1h 1min

tl;dr #20: Michael Hardt und Antonio Negri: «Empire» mit Thomas Seibert

Alex Demirović im Gespräch mit Thomas Seibert (medico international) Negri und Hardt lieferten mit «Empire» eine einflussreiche Analyse des modernen Kapitalismus nach Ende der Blockkonfrontation. Entlang der Begriffe «Immanenz», «Biomacht» und «Immaterielle Arbeit» wird die Herausbildung der neuen Herrschaftsform des Empire analysiert. Das Empire und die Postmoderne lösen den modernen, souveränen Nationalstaat und die Imperialismen ab. Für Negri und Hardt hat sich die produktive Funktion des Kapitalismus erschöpft, dieser verhält sich nur noch parasitär zum lebendigen Arbeitsvermögen der Menge, die in ihrer Kooperation den Lebenszusammenhang selbst erzeugt. Durch ihre Widerstände treibt die Multitude den Kapitalismus vor sich her und zwingt ihn zum Übergang in die neue Form des Empire, vieles, was die Ökologie-, antirassistische und antisexistische Bewegungen fordern, muss er sich zu eigen machen und deswegen transformieren. So stellt das Empire mit seinen Formen der postmodernen Subjektivierung und der immateriellen Arbeit die Voraussetzung eines neuen kommunistischen Gesellschaftszusammenhangs dar. Ihren Text begreifen Hardt und Negri als ein prophetisches Manifest. Mit ihm wollen sie nach Jahren des Neoliberalismus den Diskurs einer radikalen demokratischen Politik zur Geltung bringen, sich mit dem Begehren der Menge verbinden und sie organisieren. Mit ihren Analysen gaben die beiden Autoren der 2000er Jahre der Sozialforumsbewegung und den Protesten gegen die G7- und G20-Staaten und anderen Bewegungen einen enormen Impuls. Auch militante Untersuchungen zu Fluchtbewegungen, zu den neuen Formen der affektiven Arbeit und zur Plattformökonomie wurden von «Empire» angeregt. Unumstritten war das Buch nie, vielmehr stieß es auf teilweise energische Kritik. Wie können wir über zwanzig Jahre später auf den Beitrag der beiden radikalen Denker blicken? Zu Gast bei Alex Demirović ist Thomas Seibert (medico international)
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Sep 23, 2022 • 57min

tl;dr #19: bell hooks: «Die Bedeutung von Klasse» mit Bafta Sarbo

Alex Demirović im Gespräch mit Bafta Sarbo bell hooks ist im Dezember 2021 verstorben, sie wäre am 25. September 2022 siebzig Jahre alt geworden. Ihre Schriften und ihr Engagement haben sie zu einer der wichtigen Vertreter*innen des Kampfes gegen weißen, patriarchalen, die Natur zerstörenden Kapitalismus gemacht. Mit ihrem Buch «Die Bedeutung von Klasse» will sie den Aspekt des Klassismus und der Klassenherrschaft neben den anderen Systemen der Macht zur Geltung bringen und für einen demokratischen Sozialismus plädieren, der sie überwindet. Mit vielen autobiographischen Hinweisen legt sie die Verschränkung jener Machtpraktiken in der Familie, in den Nachbarschaften, den Hochschulen, auf dem Wohnungsmarkt dar. Sie wendet sich gegen die Alltagsideologie, die wie selbstverständlich die Erfahrungen von Ungleichheit, Armut, Gewalt und Ausbeutung mit Rassismus erklärt. Hooks argumentiert, dass es notwendig ist, der «Klasse» wieder Bedeutung zu geben. Sie zeigt, wie die Erfahrung von Klasse zum Verschwinden gebracht und von Musik, Film, Fernsehen die Ideologie verbreitet wird, über den Konsum, über teure Luxuskleidung und schicke Autos sei der Aufstieg zu erreichen. Sie mahnt, dass die Gier nach dem schnellen Geld zu einer falschen Alltagsorganisation, zu einem Leben auf Pump, zu Drogenkriminalität beiträgt. Die Erklärungen, die Rassismus ins Zentrum stellen, erweisen sich als zu schlicht: Es gibt eine schwarze Bourgeoisie, deren Herausbildung seit den 1970er Jahren dazu beiträgt, den Kommunalismus, die solidarische Kultur des Teilens, zu zerstören. Die Armut wird mit den schwarzen Leuten assoziiert, verkannt wird die verbreitete und gefährliche Armut der Weißen, die von den Mächtigen instrumentalisiert werden kann. Sie plädiert für gemeinsame Kämpfe der schwarzen, weißen, migrantischen Armen, der Männer und Frauen. Wenn sie ausführlich über ihre Erfahrungen auf dem Wohnungsmarkt berichtet, dann betont sie aber auch, dass «Klasse» ebenso wie «Race» einen schnellen Funktionswandel erfahren können. Plötzlich erklären die weißen Immobilienmarkler*innen die Schwierigkeit für sie als schwarze Frau, eine Wohnung oder ein Haus zu finden, mit «Klasse», sie sei einfach nicht wohlhabend genug, könne sich die teuren Immobilien nicht leisten. Die Klassengesellschaft kann ohne die Begriffe des Patriarchalismus und Rassismus nicht verstanden werden. Zu Gast bei Alex Demirović ist in dieser Folge Bafta Sarbo. Gemeinsam mit Eleonora Roldán Mendívil ist Bafta Sarbo Herausgeberin des Buchs «Die Diversität der Ausbeutung. Zur Kritik des herrschenden Antirassismus», Karl Dietz Verlag Berlin
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Aug 31, 2022 • 52min

tl;dr #18: Chantal Mouffe und Ernesto Laclau: «Hegemonie und radikale Demokratie. Zur Dekonstruktion des Marxismus»

Alex Demirović im Gespräch mit dem Erziehungswissenschaftler Steffen Wittig «Hegemonie und radikale Demokratie. Zur Dekonstruktion des Marxismus» (1991) lautet der Titel des bekanntesten Werkes von Chantal Mouffe und Ernesto Laclau, das 1985 auf Englisch erschienen ist und einer der maßgeblichen Beiträge zur kritischen Sozialtheorie und Demokratietheorie wurde. Das Buch ist ein Vorschlag, die strategische Krise der Linken zu überwinden, der sie sich mit der Entstehung der Neuen Sozialen Bewegungen gegenübersah. Erklärungen durch ökonomische Determinanten, Ableitungen aus Produktionsverhältnissen oder in Begriffen der Klasse wurden herausgefordert durch eine neuartige Konfliktualität des Sozialen, also durch neue Themen, Akteure, Gegenstände des Protests. Es sind diese plötzlich auftretenden Formen der Kämpfe, mit denen niemand rechnet. Laclau und Mouffe argumentieren, dass die Einheit der Bewegungen sich nur durch symbolische Prozesse erklären lässt. Als Vorläufer eines solchen Verständnisses von sozialen Bewegungen begreifen sie Rosa Luxemburg und Antonio Gramsci. Dessen Begriff der Hegemonie wollen sie diskurstheoretisch weiter ausarbeiten. «Gesellschaft» ist nach ihrem Verständnis jeweils für eine bestimmte Phase das Ergebnis von artikulatorischen Praktiken – sie stellt den Fluss der Bedeutungen still, indem sie die Bedeutung eines besonderen Konflikts und Antagonismus verkörpert. Die Linke muss sich demnach als fähig erweisen, das soziale Feld zu polarisieren und antagonistische Bedeutungen zu erzeugen. Gleichzeitig aber muss sie im Blick behalten, dass keine Bedeutung sich jemals endgültig fixieren lässt. Auch wenn sich nicht konkret erwarten lässt, welche Konflikte ausbrechen werden, wird jede Form von Gesellschaft und jede Hegemonie neue Subjekte und neue Antagonismen hervorbringen. Darauf soll sich die Linke, so der Rat von Chantal Mouffe, einstellen, sie kann nicht erwarten, dass es einmal zu einem letzten Antagonismus kommt und der demokratische Prozess abgeschlossen werden kann. Zu Gast bei Alex Demirović ist in dieser Folge der Erziehungswissenschaftler Steffen Wittig von der Universität Kassel.
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Jun 28, 2022 • 57min

tl;dr #17: Judith Butler: «Unbehagen der Geschlechter» mit Eva von Redecker

Eva von Redecker, Philosophin und Publizistin, diskutiert mit Alex Demirović über Judith Butlers provokantes Werk «Gender Trouble». Sie beleuchten, wie Butlers Theorien Geschlechteridentitäten hinterfragen und die Notwendigkeit von Diversität betonen. Das Gespräch thematisiert Herausforderungen für Lesben und Transpersonen im Feminismus sowie die Beziehung zwischen Geschlecht, Begehren und sozialen Normen. Zudem wird die ambivalente Rolle der Anerkennung für fließende Identitäten und das Potenzial zur Selbstveränderung in Beziehungen untersucht.

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