Handelsblatt Crime - spannende Streitfälle der deutschen Wirtschaft

Ina Karabasz, Solveig Gode, Sönke Iwersen
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May 7, 2023 • 49min

Alarm bei Aldi: Ist ein Familienstreit Schuld an den Problemen?

Handelsblatt Crime vom 07.05.2023 Kaum ein Unternehmen gehört so sehr zum Alltag der deutschen Konsumentinnen und Konsumenten wie Aldi. Mit mehr als 4000 Filialen in Deutschland setzen Aldi Nord und Aldi Süd mehr als 30 Milliarden Euro im Jahr um. Fast 90.000 Beschäftigte sind allein in Deutschland in den Schwesterunternehmen engagiert. Doch sie haben Grund zur Sorge. Insidern zufolge hat Aldi Nord im vergangenen Jahr rote Zahlen geschrieben. Die Verluste kommen hauptsächlich aus dem Frankreich-Geschäft, wo ein Zukauf viel Ärger brachte. Auch in Deutschland schrumpfen die Margen. Gleichzeitig trumpft der größte Konkurrent auf: Lidl. Das Unternehmen aus Neckarsulm ist straffer organisiert, technisch weiter und kennt keinen der Grabenkämpfe, mit denen Aldi in den letzten Jahren in die Schlagzeilen geriet. Bei Handelsblatt Crime zeigen unser Fachreporter Florian Kolf und Investigativ-Chef Sönke Iwersen, woran vor allem Aldi Nord kränkelt, was es mit der legendären Wagenburg-Mentalität der Aldi-Brüder auf sich hat und warum die roten Zahlen jetzt bekannt werden. Rote Zahlen bei Discounter Das Scheitern von IT-Projekten in Unternehmen hat System Wie Aldi Nord einen Neustart in Frankreich schaffen will Wie die Albrecht-Brüder zum Schrecken des deutschen Handels wurden Das einzige Interview von Theo Albrecht jun. Aldi hat eine mehr als hundertjährige Geschichte. In diesem Podcast blicken unsere Redakteure zurück auf die großen Innovationen der Gebrüder Karl und Theo Albrecht. Sie berichten von deren persönlicher Katastrophe, dem Kampf um ihr Erbe und der Herausforderungen der aktuellen Aldi-Führung. Das exklusive Abo-Angebot für Sie als Hörerinnen und Hörer von Handelsblatt Crime: www.handelsblatt.com/mehrjournalismus Helfen Sie uns, unsere Podcasts weiter zu verbessern. Ihre Meinung ist uns wichtig: www.handelsblatt.com/zufriedenheit
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Apr 23, 2023 • 49min

Umstrittene Immobiliendeals, dubiose Berater, fragliche Bilanzen: Gericht entscheidet über die Zukunft der Adler Group

Handelsblatt Crime vom 23.04.2023 Der Krimi um die Adler Group hat seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Der Londoner High Court hat nach drei hitzigen Verhandlungstagen kurz nach Ostern sein Urteil in dem Fall gesprochen: Das Unternehmen darf seinen umstrittenen Sanierungsplan durchführen. Die Krise des deutschen Immobilienkonzerns begann im Herbst 2021. Damals wurden Vorwürfe eines Shortsellers über Betrug und Manipulation laut. Staatsanwälte ermittelten und die Finanzaufsicht stellte zwei grobe Bilanzfehler fest. In der Konsequenz legten die Wirtschaftsprüfer ihr Mandat hin. Bis heute findet der Konzern trotz verzweifelter Suche keine neuen Prüfer. Dazu lasten milliardenschwere Schulden auf Adler, die den Konzern in seiner Existenz bedrohen. Mehr zum Thema: Adler Group darf sich selbst abwickeln Adler-Gruppe stößt mit Sanierungsplan auf scharfe Kritik von Gläubigergruppe Zehn Punkte, auf die es für Adler vor dem Londoner High Court ankommt Im November 2022 schöpfte die Adler Group wieder Hoffnung. Sie präsentierte einen Restrukturierungsplan und feierte diesen intern bereits als Befreiungsschlag. Doch eine Gruppe von Anleihegläubigern blockierte das Vorhaben bis zuletzt. Die letzte Hoffnung für Adler war der Weg vor das Londoner Gericht. Denn die einzige Alternative zum Sanierungsplan sei, so sagt es das Unternehmen selbst, die Insolvenz. Im dritten Teil des Podcasts zu dem angeschlagenen Immobilienkonzern erzählen die Investigativ-Reporter René Bender und Lars-Marten Nagel, wie sich das Ringen um die Existenz des Unternehmens weiter zuspitzte - bis zum Showdown vor Gericht. Das exklusive Abo-Angebot für Sie als Hörerinnen und Hörer von Handelsblatt Crime: www.handelsblatt.com/mehrjournalismus Helfen Sie uns, unsere Podcasts weiter zu verbessern. Ihre Meinung ist uns wichtig: www.handelsblatt.com/zufriedenheit
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Apr 9, 2023 • 50min

Streit um das Erbe von Peter Dussmann

Handelsblatt Crime vom 09.04.2023 20 Jahre lang war Angela Dussmann eine Vorzeigetochter. Das einzige Kind des Großunternehmens Peter Dussmann machte ein ausgezeichnetes Abitur, war musisch sowie literarisch interessiert und studierte in Harvard. Ihrem Vater zuliebe machte sie sogar eine Buchhändlerlehre in seinem Kulturkaufhaus an der Friedrichstraße in Berlin. Dann lernte sie einen Mann kennen, der die Familie in einen tiefen Konflikt stürzte. Es begann ein Streit, der nicht einmal durch den Tod von Peter Dussmann beendet werden konnte. Der Großunternehmer, der sein Geld vor allem mit der Gebäudereinigung, Pflegediensten und anderen Hilfsleistungen für Menschen und Immobilien verdiente, entschied schon bei der Geburt seiner Tochter, dass sie und seine Ehefrau einmal zu gleichen Teilen erben sollten. Das war 1981. 2006 heiratete Angela Dussmann schließlich Ronald Göthert. Kein Einser-Abiturient wie seine Tochter, sondern mit einem Hauptschulabschluss ausgestattet. Darauf folgte eine Schreinerlehre, später immer wieder Phasen von Arbeitslosigkeit. Göthert scheiterte auch mit dem Versuch, sich als Finanzberater selbstständig zu machen. Dann fand er seine Berufung: Esoterik. Mehr zum Thema: Des Milliardärs allerletzter Wille Kein bisschen Frieden Punktsieg im Erbstreit mit der Tochter Dussmann-Witwe erringt im Erbstreit Etappensieg gegen ihre Tochter Dussmann-Tochter geht im Erbstreit in Berufung Als Göthert die 16 Jahre jüngere Angela Dussmann kennenlernte, betrieb er Praxis für die „Göthertsche Methode“. Er glaubte, so genannte Feinstoffe erkennen zu können – ein Phänomen, das er selbst entdeckt haben wollte. Göthert behauptete auch, Menschen heilen zu können, wenn er in Unordnung geratene Feinstoffe wieder ordentlich machte. Peter Dussmann war die Liebe seiner Tochter zu diesem Mann so zuwider, dass er nicht mal zu ihrer Hochzeit erschien. 2008 erlitt er einen Schlaganfall. 2010 änderte sich dann plötzlich Dussmanns Testament. Statt 50 Prozent sollte seine Tochter nur noch 25 Prozent vom Erbe des Vaters erhalten. Dussmann war damals aufgrund seiner Krankheit nicht in der Lage, das Testament zu unterschreiben. Das übernahm sein Arzt. Angela Göthert erfuhr von der Testamentsänderung erst 2013 – nach dem Tod ihres Vaters. Seitdem streitet sie sich mit ihrer Mutter erbittert über die vielen, vielen Millionen, die Peter Dussmann im Laufe seines Unternehmertums anhäufte. In diesem Podcast zeigen unsere Redakteure die Kampflinien auf. Das exklusive Abo-Angebot für Sie als Hörerinnen und Hörer von Handelsblatt Crime: www.handelsblatt.com/mehrjournalismus Helfen Sie uns, unsere Podcasts weiter zu verbessern. Ihre Meinung ist uns wichtig: www.handelsblatt.com/zufriedenheit
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Mar 26, 2023 • 50min

Der Cum-Ex-Eklat: Verschleppt die Staatsanwaltschaft Köln die Aufklärung?

Handelsblatt Crime vom 26.03.2023 Der ehemalige NRW-Justizminister sorgt sich um die Aufklärung des Steuerskandals Cum-Ex. Er hat eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Leiter der Staatsanwaltschaft Köln gestellt. Peter Biesenbach hat die Aufarbeitung des Steuerskandals Cum-Ex vorangetrieben wie kein anderer Justizminister in Deutschland. Seit Antritt 2017 erhöhte er die Zahl der Ermittlerstellen für Cum-Ex von vier auf 36. Der Kampf gegen die „industriell betriebene Steuerhinterziehung“, wie Biesenbach sie nennt, erfordere höchste Priorität. Seit Juni 2022 ist Biesenbach als Justizminister ausgeschieden, nun sorgt er sich um sein Vermächtnis. In einer nahezu einmaligen Aktion in der deutschen Justizgeschichte hat der Minister eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Leiter der Staatsanwaltschaft Köln und dessen Stellvertreter gestellt. Er wirft ihnen vor, die Arbeit der Cum-Ex-Abteilung unter Oberstaatsanwältin Anne Brorhilker zu behindern. Unsere Investigativreporter Sönke Iwersen und Volker Votsmeier verfolgen den Cum-Ex-Skandal seit vielen Jahren. Sie besuchten die Ermittlerin Brorhilker an ihrem baufälligen Arbeitsplatz in Köln-Sülz, sie interviewten Biesenbach 2019 zu seinem Kampf gegen die Steuerhinterzieher und nun zu seiner Furcht, die Aufklärung könnte im Fiasko enden. Der Cum-Ex-Skandal ist mit der Dienstaufsichtsbeschwerde um ein dunkles Kapitel reicher. Die Staatsanwaltschaft Köln führt 117 Verfahren mit 1592 Beschuldigten. Sie kommen aus direkter Nachbarschaft wie in Düsseldorf bei der ehemaligen WestLB und HSBC Trinkaus & Burkhardt gleichsam wie aus weiter Ferne in London, New York oder Sydney. Seit 2013 wird in Köln ermittelt. Nun heißt es von Behördenseite: 15 Jahre könnte es schon noch dauern. In diesem Podcast zeigen unsere Redakteure die Motivlagen der Beteiligten und zeichnen nach, wie es nach dem Skandal der Steuerhinterziehung zum Skandal der zähen Aufklärung kam. Mehr zum Thema: Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Chef der Kölner Staatsanwaltschaft Razzia bei Ex-Vorstand von HSBC-Trinkaus Acht Jahre Haft für Steueranwalt Hanno Berger Zwei ehemalige HVB-Banker im Cum-Ex-Skandal zu Bewährungsstrafen verurteilt Fahnder in Fitschens Wohnung Das exklusive Abo-Angebot für Sie als Hörerinnen und Hörer von Handelsblatt Crime: www.handelsblatt.com/mehrjournalismus Helfen Sie uns, unsere Podcasts weiter zu verbessern. Ihre Meinung ist uns wichtig: www.handelsblatt.com/zufriedenheit
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Mar 12, 2023 • 36min

Wirecard: Ex-Chef Markus Braun will von Nichts gewusst haben

Handelsblatt Crime vom 12.03.2023 Markus Braun lebte einst im Luxus, heute lebt er in einer neun Quadratmeter großen Zelle in der Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim. Sein Unternehmen Wirecard ist pleite und Braun ist angeklagt wegen bandenmäßigen Betrugs, Untreue und weiteren Straftaten. Lange Zeit hüllte er sich in Schweigen. Beim Wirecard-Untersuchungsausschuss gab der langjährige Wirecard-Chef nicht mehr als seine Personalien preis. Sein Anwalt Alfred Dierlamm kritisierte die Staatsanwaltschaft monatelang: Die Anklage sei so schlecht begründet, dass das Gericht sie gar nicht zulassen dürfe. Doch sie wurde zugelassen. Seit Dezember 2022 muss sich Braun vor Gericht verantworten. Dabei sitzt er auf der Anklagebank in einem Hochsicherheitssaal am Landgericht München, fünf Meter unter der Erde. Seit dem 14. Februar 2023 hat Braun das Wort. Unsere Handelsblatt-Reporter beobachten jede seiner Regungen, jeden Blick. Braun gibt sich als Opfer. Weder habe er irgendjemanden betrogen, noch den Wirecard-Kurs manipuliert. Von jeglichen möglichen kriminellen Handlungen, ob durch den geständigen Mitangeklagten Oliver Bellenhaus oder den flüchtigen Ex-Vorstand Jan Marsalek, habe er einfach nichts gewusst. Unsere Gerichtsreporter René Bender und Vinzenz Neumaier schildern in dieser Folge, wieso Brauns Verteidigung nun schwer unter Druck gerät. Mehr zum Thema: Ex-Wirecard-Chef Markus Braun im Verhör Wie der Kronzeuge im Wirecard-Skandal die Rolle des Ex-CEOs beschreibt Das exklusive Abo-Angebot für Sie als Hörerinnen und Hörer von Handelsblatt Crime: www.handelsblatt.com/mehrjournalismus Helfen Sie uns, unsere Podcasts weiter zu verbessern. Ihre Meinung ist uns wichtig: www.handelsblatt.com/zufriedenheit
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Feb 26, 2023 • 54min

Streit um das Milliarden-Erbe von Thiele

Handelsblatt Crime vom 26.02.2023 1969 nahm Heinz Hermann Thiele eine Stelle in der Patentabteilung von Knorr-Bremse an, 15 Jahre später war er Vorstandsvorsitzender des Automobilzulieferers. Als der Inhaber Thiele dann bat, einen Käufer für das notleidende Unternehmen zu finden, begann eine der größten Erfolgsgeschichten der deutschen Wirtschaft. Thiele überredete die Deutsche Bank, ihn Knorr-Bremse auf Kredit kaufen zu lassen. Dann baute der gelernte Jurist das Unternehmen zu einem Weltkonzern aus. Als Thiele 2021 starb, lag der Umsatz von Knorr-Bremse 25 Mal höher als zu Beginn seines Wirtschaftsabenteuers. Thiele gehörte auch noch ein Mehrheitsanteil am Schienenkonzern Vossloh und ein großes Aktienpaket der Lufthansa. Heute tobt um sein 17 Milliarden Euro schweres Erbe ein erbitterter Streit. Sein Sohn klagt auf 4,5 Milliarden Euro, allerdings hatte er sich 2015 mit dem Vater überworfen und 2017 mit 25 Millionen Euro abspeisen lassen. Sein Vater sei eine extreme Belastung für ihn gewesen, sagt Henrik Thiele. Seinen Tod beschreibt er als Befreiung. Auch Thieles Witwe Nadia ist nicht glücklich. Sie soll nur eine Nebenrolle in der Stiftung spielen, in die das Milliardenerbe fließt. Starke Frau in dem Gremium wäre Thieles Tochter Julia. Nun klagt die Witwe gegen das Arrangement - und zusätzlich gegen den Testamentsvollstrecker Robin Brühmüller. Ihr Vorwurf: Raffgier. Brühmüller könnte für seine Arbeit 250 Millionen Euro abrechnen. In diesem Podcast sortieren unsere Redakteure die Protagonisten der Schlammschlacht und zeichnen die Streitlinien nach. Es wird heftig. Mehr zum Thema: Tod einer Unternehmerlegende https://www.handelsblatt.com/unternehmen/management/mittelstand-heinz-hermann-thiele-und-knorr-bremse-lebenswerk-sucht-nachfolge/26948066.html Nadia Thiele klagt gegen den Testamentsvollstrecker https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/streit-um-milliardenerbe-witwe-von-heinz-hermann-thiele-legt-klage-ein/28836260.html Etappensieg für Thieles Testamentsvollstrecker https://www.handelsblatt.com/unternehmen/management/milliardenerbe-antrag-auf-abberufung-etappensieg-fuer-testamentsvollstrecker-von-heinz-hermann-thiele/28862792.html Henrik Thiele: Mein Vater wollte mich vernichten https://www.handelsblatt.com/unternehmen/mittelstand/familienunternehmer/erbstreit-henrik-thiele-geht-mit-seiner-milliardenklage-in-die-naechste-instanz/28972760.html Thieles Sohn scheitert mit Milliardenklage https://www.handelsblatt.com/unternehmen/mittelstand/familienunternehmer/erbstreit-um-thiele-imperium-henrik-thiele-scheitert-mit-milliardenklage/28966672.html Thiele-Witwe verklagt Stiftungsaufsicht https://www.handelsblatt.com/unternehmen/mittelstand/familienunternehmer/verstorbener-unternehmer-streit-um-milliarden-erbe-thiele-witwe-verklagt-stiftungsaufsicht/28999818.html Das exklusive Abo-Angebot für Sie als Hörerinnen und Hörer von Handelsblatt Crime: www.handelsblatt.com/mehrjournalismus Helfen Sie uns, unsere Podcasts weiter zu verbessern. Ihre Meinung ist uns wichtig: www.handelsblatt.com/zufriedenheit
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Feb 12, 2023 • 1h 2min

Wie ein Handelsblatt-Reporter mehrere Tage im Haus von Skandalmakler Mehmet Göker verbrachte (Teil 2)

Handelsblatt Crime vom 12.02.2023 Mehmet Göker war schon in jungen Jahren eine der schillerndsten Persönlichkeiten der deutschen Versicherungsbranche. Mit 23 Jahren gründete er seinen Versicherungsvertrieb MEG, kurze Zeit später wurde er Millionär. Die MEG vermittelte private Krankenversicherungen verschiedener Anbieter und erhielt dafür eine Provision. Den Versicherern brachte Göker viel Geld ein. Sie überhäuften ihn mit Aufträgen und Geld. Doch Mehmet Göker wollte mehr. Seine Gier bescherte ihm erst Reichtum, dann Schulden und schließlich einen Haftbefehl. Die MEG ging pleite und Göker hätte sich eigentlich wegen Untreue und Insolvenzverschleppung vor Gericht verantworten müssen. Diesem Schicksal entging er, indem er sich in die Türkei absetzte. Von dort aus narrt Göker die Versicherungsbranche bis heute – und hat noch immer Anhänger. Türkei-Korrespondent Ozan Demircan hat vor seiner Zeit in Istanbul viele Jahre für das Handelsblatt die Versicherungsbranche beobachtet. Erst als Finanzkorrespondent, später als Investigativ-Reporter. Er besuchte Mehmet Göker 2014 als erster Journalist in seinem Exil. Im Podcast Handelsblatt Crime zeichnet er den Lebensweg des Mannes nach, der sehr hoch flog und dann stürzte. Mehr zum Thema: Mehmet Göker ist wieder da: Wie der Skandalmakler im Ausland weitermacht Göker-Autobiografie: „Ich stehe wieder auf“ Jagd auf den König der Provisionen Das exklusive Abo-Angebot für Sie als Hörerinnen und Hörer von Handelsblatt Crime: www.handelsblatt.com/mehrjournalismus Helfen Sie uns, unsere Podcasts weiter zu verbessern. Ihre Meinung ist uns wichtig: www.handelsblatt.com/zufriedenheit
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Jan 29, 2023 • 1h 1min

Der gefallene Star des Versicherungsvertriebs: Wie Mehmet Göker vom Millionär zum Angeklagten wurde (Teil 1)

Handelsblatt-Crime vom 29.01.2023 Ein Anruf, nur wenige Minuten – und Mehmet Göker war um 8.000 Euro reicher. So hoch waren die Provisionen, die der einstige Star des Versicherungsvertriebs in der Spitze pro Vertragsabschluss verdiente. Für seine Kunden oft ein teurer Deal: Bis zu 800 Euro Prämie kostet manche eine solche private Krankenversicherung. Für die Versicherer ein lukratives Geschäft: Ihre Umsätze stiegen dank Göker in die Höhe. Zum Dank überhäuften sie ihn regelrecht mit ihrem Geld. Ein System, das zum Größenwahnsinn verleitet. Mehmet Göker wollte immer mehr. Seine Gier bescherte ihm erst Reichtum, dann Schulden und einen Haftbefehl. Der Vorwurf: Untreue und Insolvenzverschleppung. Doch auch nach seiner Verurteilung und Flucht in die Türkei macht Göker aus dem Exil weiter – und dokumentiert damit die perfiden Strukturen im Finanzvertrieb. Türkei-Korrespondent Ozan Demircan hat vor seiner Zeit in Istanbul viele Jahre für das Handelsblatt die Versicherungsbranche beobachtet. Erst als Finanzkorrespondent, später als Investigativ-Reporter. Er hat Mehmet Göker als erster Journalist in seinem Exil in der Türkei besucht. Im Podcast Handelsblatt Crime zeichnet er den Lebensweg des Mannes nach, der Täter und Opfer zugleich zu sein scheint. Der es jahrelang schaffte eine ganze Branche zu täuschen. Der dennoch bis heute seine Anhänger um sich schart. Mehr zum Thema: Mehmet Göker ist wieder da: Wie der Skandalmakler im Ausland weitermacht Göker-Autobiografie: "Ich stehe wieder auf." Jagd auf den König der Provisionen Das exklusive Abo-Angebot für Sie als Hörerinnen und Hörer von Handelsblatt Crime: www.handelsblatt.com/mehrjournalismus
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Jan 15, 2023 • 59min

Cyberangriff auf Continental: So lief der spektakuläre Datendiebstahl bei dem Dax-Konzern ab

Handelsblatt Crime vom 15.01.2023 Im Podcast Handelsblatt Crime sprechen unsere Reporter über kühl kalkulierende Hacker, unvorsichtige Mitarbeiter und weitgehend machtlose Behörden. Es war einer der spektakulärsten Raubzüge der vergangenen Jahre: Hacker verschafften sich im Sommer Zugang zu den Systemen des Autozulieferers Continental und kopierten wochenlang unbemerkt Daten des Dax-Konzerns. Später boten sie die Dateien zum Verkauf im Darknet an. Der Preis: 50 Millionen US-Dollar. Handelsblatt-Reporter Roman Tyborski und Michael Verfürden aus dem Investigativteam verfolgen den Fall schon seit Wochen. Sie sprachen mit Experten, Behörden und Insidern aus dem Unternehmen, um den Angriff und seine Folgen für den Dax-Konzern möglichst genau nachzeichnen zu können. Der Fall Continental zeigt, wie professionell Cyberkriminelle inzwischen vorgehen. Global agierende Banden haben die digitale Erpressung zu einem lukrativen Geschäftsmodell gemacht, für das sie kaum ein nennenswertes Risiko eingehen müssen. Behörden und Opfer können meist nur vom Seitenrand zuschauen. Die Continental-Daten haben die Hacker zwar noch nicht veröffentlicht. Der Schaden für das Unternehmen ist aber schon jetzt immens. Nicht nur, dass das Vertrauen von Kunden und Mitarbeitern gelitten hat. Continental musste auch Hunderte Mitarbeiter und externe Spezialisten für die Aufarbeitung abstellen. Bei Handelsblatt Crime sprechen wir darüber, wie ein unvorsichtiger Mitarbeiter den Hackern wohl mit ein paar falschen Klicks die Tür zu den Continental-Systemen öffnete. Welche Daten die Cyberkriminellen konkret von dem Autozulieferer stehlen konnten. Und darüber, was die US-Bundespolizei FBI mit all dem zu tun hat. Mehr zum Thema: Die Chronologie des Hacker-Angriffs bei Conti "Wir stärken unsere Kapazitäten": Continental-Chef Nikolai Setzer baut Cybersicherheit aus Der unsichtbare Krieg: Globale Hackerbanden bedrohen Deutschland - betroffene Firmen packen aus "An der Belastungsgrenze": Experten für die Cyberabwehr werden knapp Handelsblatt Crime erscheint alle 14 Tage neu und ist überall dort zu hören, wo es Podcasts gibt. Das exklusive Abo-Angebot für Sie als Hörerinnen und Hörer von Handelsblatt Crime: www.handelsblatt.com/mehrjournalismus
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Jan 1, 2023 • 40min

Freshfields' Top-Anwalt auf der Anklagebank

Handelsblatt Crime vom 01.01.2023 Ulf Johannemann war einmal weltweiter Steuerchef der weltweit renommierten Anwaltskanzlei Freshfields. Nun ist er Angeklagter in Deutschlands größter Steueraffäre. In einem früheren Leben hütete Ulf Johannemann einmal das Tor von Preußen Münster. Dann entschied er sich für das Jura-Studium, legte 1996 das erste Staatsexamen ab und blickte nicht mehr zurück. Der Westfale erwarb einen Doktortitel, studierte in den USA, mit 29 stellte ihn die Kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer ein. Eine grandiose Juristenlaufbahn begann. Unsere Investigativ-Reporter zeigen heute, wie die Karriere von Johannemann aus dem Gleis sprang. Der Jurist war bei Freshfields die treibende Kraft beim Thema Cum-Ex. Der Kunst, sich mehr Steuern erstatten zu lassen, als man zahlte. Banken benutzten die Gutachten von Johannemann als Gütesiegel und Eintrittskarte bei Gesprächen mit den reichsten Familien der Republik. Man könne sie noch reicher machen, ganz ohne Risiko. Intern war der Ruf von Johannemann so klangvoll, dass sich die Kanzlei nicht einmal von scharfen behördlichen Gegentönen abbringen ließ. 2016, da waren Freshfields-Gutachten zu Cum-Ex schon Gegenstand zahlreicher Ermittlungsakten, beförderte die Kanzlei Johannemann zum weltweiten Steuerchef. 2019 kam Johannemann in Untersuchungshaft. Kurz zuvor schied der Steuerexperte ohne Erklärung bei Freshfields aus. 2021 wurden Gutachten von Freshfields in einem Gerichtssaal als Grund für den Zusammenbruch der Maple Bank genannt. In diesem Podcast zeichnet Handelsblatt Crime den Lebensweg eines Mannes nach, der in ganz kurzer Zeit zu den ganz großen Namen seiner Branche aufstieg – und dann fiel. In wenigen Wochen darf er sich setzen – auf eine Anklagebank. Mehr zum Thema: Spitzenkanzlei im Zwielicht Haftstrafen für frühere Maple-Chefs "Ohne Freshfields säßen wir nicht hier" Razzia bei KPMG in Frankfurt Landesbanken versinken in Cum-Ex-Affäre Das exklusive Abo-Angebot für Sie als Hörerinnen und Hörer von Handelsblatt Crime: www.handelsblatt.com/mehrjournalismus Handelsblatt Crime erscheint alle 14 Tage neu und ist überall zu hören, wo es Podcasts gibt. Wenn Sie Anmerkungen, Fragen, Kritik oder Lob zu dieser Folge haben, schreiben Sie uns gern per E-Mail: crime@handelsblatt.com Ab sofort sind wir bei WhatsApp, Signal und Telegram über folgende Nummer erreichbar: 01523 – 80 99 427

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