

Handelsblatt Crime - spannende Streitfälle der deutschen Wirtschaft
Ina Karabasz, Solveig Gode, Sönke Iwersen
Korruption, Skrupellosigkeit, Größenwahn: In unserem Podcast Handelsblatt Crime berichten wir über die spektakulärsten Streitfälle der deutschen Wirtschaft. Begleiten Sie das Handelsblatt-Investigativ-Team ins Dunkle und Absurde der deutschen Wirtschaftswelt.
Handelsblatt Crime finden Sie auf allen relevanten Podcast-Plattformen - und natürlich hier auf der Handelsblatt-Website.
Jetzt reinhören: 14-tägig mit den Hosts Lena Jesberg und Ina Karabasz sowie dem Handelsblatt Investigativ-Team unter der Leitung von Sönke Iwersen.
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Und falls Sie die Stimmen hinter Handelsblatt Crime gerne einmal live erleben wollen, finden Sie hier nähere Informationen zu unserem nächsten Live-Auftritt: [Handelsblatt Crime Podcast-Liveshow]
(https://bergson.com/event/aufgedeckt-die-spektakulaersten-streitfaelle-der-deutschen-wirtschaft-2)
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Feb 26, 2023 • 54min
Streit um das Milliarden-Erbe von Thiele
 Handelsblatt Crime vom 26.02.2023
1969 nahm Heinz Hermann Thiele eine Stelle in der Patentabteilung von Knorr-Bremse an, 15 Jahre später war er Vorstandsvorsitzender des Automobilzulieferers. Als der Inhaber Thiele dann bat, einen Käufer für das notleidende Unternehmen zu finden, begann eine der größten Erfolgsgeschichten der deutschen Wirtschaft.
Thiele überredete die Deutsche Bank, ihn Knorr-Bremse auf Kredit kaufen zu lassen. Dann baute der gelernte Jurist das Unternehmen zu einem Weltkonzern aus. Als Thiele 2021 starb, lag der Umsatz von Knorr-Bremse 25 Mal höher als zu Beginn seines Wirtschaftsabenteuers. Thiele gehörte auch noch ein Mehrheitsanteil am Schienenkonzern Vossloh und ein großes Aktienpaket der Lufthansa.
Heute tobt um sein 17 Milliarden Euro schweres Erbe ein erbitterter Streit. Sein Sohn klagt auf 4,5 Milliarden Euro, allerdings hatte er sich 2015 mit dem Vater überworfen und 2017 mit 25 Millionen Euro abspeisen lassen. Sein Vater sei eine extreme Belastung für ihn gewesen, sagt Henrik Thiele. Seinen Tod beschreibt er als Befreiung.
Auch Thieles Witwe Nadia ist nicht glücklich. Sie soll nur eine Nebenrolle in der Stiftung spielen, in die das Milliardenerbe fließt. Starke Frau in dem Gremium wäre Thieles Tochter Julia. Nun klagt die Witwe gegen das Arrangement - und zusätzlich gegen den Testamentsvollstrecker Robin Brühmüller. Ihr Vorwurf: Raffgier. Brühmüller könnte für seine Arbeit 250 Millionen Euro abrechnen.
In diesem Podcast sortieren unsere Redakteure die Protagonisten der Schlammschlacht und zeichnen die Streitlinien nach. Es wird heftig.
Mehr zum Thema:
Tod einer Unternehmerlegende
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/management/mittelstand-heinz-hermann-thiele-und-knorr-bremse-lebenswerk-sucht-nachfolge/26948066.html
Nadia Thiele klagt gegen den Testamentsvollstrecker
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/streit-um-milliardenerbe-witwe-von-heinz-hermann-thiele-legt-klage-ein/28836260.html
Etappensieg für Thieles Testamentsvollstrecker
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/management/milliardenerbe-antrag-auf-abberufung-etappensieg-fuer-testamentsvollstrecker-von-heinz-hermann-thiele/28862792.html
Henrik Thiele: Mein Vater wollte mich vernichten
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/mittelstand/familienunternehmer/erbstreit-henrik-thiele-geht-mit-seiner-milliardenklage-in-die-naechste-instanz/28972760.html
Thieles Sohn scheitert mit Milliardenklage
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/mittelstand/familienunternehmer/erbstreit-um-thiele-imperium-henrik-thiele-scheitert-mit-milliardenklage/28966672.html
Thiele-Witwe verklagt Stiftungsaufsicht
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/mittelstand/familienunternehmer/verstorbener-unternehmer-streit-um-milliarden-erbe-thiele-witwe-verklagt-stiftungsaufsicht/28999818.html
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Feb 12, 2023 • 1h 2min
Wie ein Handelsblatt-Reporter mehrere Tage im Haus von Skandalmakler Mehmet Göker verbrachte (Teil 2)
 Handelsblatt Crime vom 12.02.2023
Mehmet Göker war schon in jungen Jahren eine der schillerndsten Persönlichkeiten der deutschen Versicherungsbranche. Mit 23 Jahren gründete er seinen Versicherungsvertrieb MEG, kurze Zeit später wurde er Millionär. Die MEG vermittelte private Krankenversicherungen verschiedener Anbieter und erhielt dafür eine Provision. Den Versicherern brachte Göker viel Geld ein. Sie überhäuften ihn mit Aufträgen und Geld.
Doch Mehmet Göker wollte mehr. Seine Gier bescherte ihm erst Reichtum, dann Schulden und schließlich einen Haftbefehl. Die MEG ging pleite und Göker hätte sich eigentlich wegen Untreue und Insolvenzverschleppung vor Gericht verantworten müssen. Diesem Schicksal entging er, indem er sich in die Türkei absetzte. Von dort aus narrt Göker die Versicherungsbranche bis heute – und hat noch immer Anhänger.
Türkei-Korrespondent Ozan Demircan hat vor seiner Zeit in Istanbul viele Jahre für das Handelsblatt die Versicherungsbranche beobachtet. Erst als Finanzkorrespondent, später als Investigativ-Reporter. Er besuchte Mehmet Göker 2014 als erster Journalist in seinem Exil. Im Podcast Handelsblatt Crime zeichnet er den Lebensweg des Mannes nach, der sehr hoch flog und dann stürzte.
Mehr zum Thema:
Mehmet Göker ist wieder da: Wie der Skandalmakler im Ausland weitermacht
Göker-Autobiografie: „Ich stehe wieder auf“
Jagd auf den König der Provisionen
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Jan 29, 2023 • 1h 1min
Der gefallene Star des Versicherungsvertriebs: Wie Mehmet Göker vom Millionär zum Angeklagten wurde (Teil 1)
 Handelsblatt-Crime vom 29.01.2023
Ein Anruf, nur wenige Minuten – und Mehmet Göker war um 8.000 Euro reicher. So hoch waren die Provisionen, die der einstige Star des Versicherungsvertriebs in der Spitze pro Vertragsabschluss verdiente. Für seine Kunden oft ein teurer Deal: Bis zu 800 Euro Prämie kostet manche eine solche private Krankenversicherung. Für die Versicherer ein lukratives Geschäft: Ihre Umsätze stiegen dank Göker in die Höhe. Zum Dank überhäuften sie ihn regelrecht mit ihrem Geld. Ein System, das zum Größenwahnsinn verleitet. Mehmet Göker wollte immer mehr.
Seine Gier bescherte ihm erst Reichtum, dann Schulden und einen Haftbefehl. Der Vorwurf: Untreue und Insolvenzverschleppung. Doch auch nach seiner Verurteilung und Flucht in die Türkei macht Göker aus dem Exil weiter – und dokumentiert damit die perfiden Strukturen im Finanzvertrieb.
Türkei-Korrespondent Ozan Demircan hat vor seiner Zeit in Istanbul viele Jahre für das Handelsblatt die Versicherungsbranche beobachtet. Erst als Finanzkorrespondent, später als Investigativ-Reporter. Er hat Mehmet Göker als erster Journalist in seinem Exil in der Türkei besucht. Im Podcast Handelsblatt Crime zeichnet er den Lebensweg des Mannes nach, der Täter und Opfer zugleich zu sein scheint. Der es jahrelang schaffte eine ganze Branche zu täuschen. Der dennoch bis heute seine Anhänger um sich schart.
Mehr zum Thema:
Mehmet Göker ist wieder da: Wie der Skandalmakler im Ausland weitermacht
Göker-Autobiografie: "Ich stehe wieder auf."
Jagd auf den König der Provisionen
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Jan 15, 2023 • 59min
Cyberangriff auf Continental: So lief der spektakuläre Datendiebstahl bei dem Dax-Konzern ab
 Handelsblatt Crime vom 15.01.2023
Im Podcast Handelsblatt Crime sprechen unsere Reporter über kühl kalkulierende Hacker, unvorsichtige Mitarbeiter und weitgehend machtlose Behörden.
Es war einer der spektakulärsten Raubzüge der vergangenen Jahre: Hacker verschafften sich im Sommer Zugang zu den Systemen des Autozulieferers Continental und kopierten wochenlang unbemerkt Daten des Dax-Konzerns. Später boten sie die Dateien zum Verkauf im Darknet an. Der Preis: 50 Millionen US-Dollar.
Handelsblatt-Reporter Roman Tyborski und Michael Verfürden aus dem Investigativteam verfolgen den Fall schon seit Wochen. Sie sprachen mit Experten, Behörden und Insidern aus dem Unternehmen, um den Angriff und seine Folgen für den Dax-Konzern möglichst genau nachzeichnen zu können.
Der Fall Continental zeigt, wie professionell Cyberkriminelle inzwischen vorgehen. Global agierende Banden haben die digitale Erpressung zu einem lukrativen Geschäftsmodell gemacht, für das sie kaum ein nennenswertes Risiko eingehen müssen. Behörden und Opfer können meist nur vom Seitenrand zuschauen.
Die Continental-Daten haben die Hacker zwar noch nicht veröffentlicht. Der Schaden für das Unternehmen ist aber schon jetzt immens. Nicht nur, dass das Vertrauen von Kunden und Mitarbeitern gelitten hat. Continental musste auch Hunderte Mitarbeiter und externe Spezialisten für die Aufarbeitung abstellen.
Bei Handelsblatt Crime sprechen wir darüber, wie ein unvorsichtiger Mitarbeiter den Hackern wohl mit ein paar falschen Klicks die Tür zu den Continental-Systemen öffnete. Welche Daten die Cyberkriminellen konkret von dem Autozulieferer stehlen konnten. Und darüber, was die US-Bundespolizei FBI mit all dem zu tun hat.
Mehr zum Thema: 
Die Chronologie des Hacker-Angriffs bei Conti
"Wir stärken unsere Kapazitäten": Continental-Chef Nikolai Setzer baut Cybersicherheit aus
Der unsichtbare Krieg: Globale Hackerbanden bedrohen Deutschland - betroffene Firmen packen aus
"An der Belastungsgrenze": Experten für die Cyberabwehr werden knapp
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Jan 1, 2023 • 40min
Freshfields' Top-Anwalt auf der Anklagebank
 Handelsblatt Crime vom 01.01.2023
Ulf Johannemann war einmal weltweiter Steuerchef der weltweit renommierten Anwaltskanzlei Freshfields. Nun ist er Angeklagter in Deutschlands größter Steueraffäre.
In einem früheren Leben hütete Ulf Johannemann einmal das Tor von Preußen Münster. Dann entschied er sich für das Jura-Studium, legte 1996 das erste Staatsexamen ab und blickte nicht mehr zurück. Der Westfale erwarb einen Doktortitel, studierte in den USA, mit 29 stellte ihn die Kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer ein. Eine grandiose Juristenlaufbahn begann.
Unsere Investigativ-Reporter zeigen heute, wie die Karriere von Johannemann aus dem Gleis sprang. Der Jurist war bei Freshfields die treibende Kraft beim Thema Cum-Ex. Der Kunst, sich mehr Steuern erstatten zu lassen, als man zahlte.
Banken benutzten die Gutachten von Johannemann als Gütesiegel und Eintrittskarte bei Gesprächen mit den reichsten Familien der Republik. Man könne sie noch reicher machen, ganz ohne Risiko.
Intern war der Ruf von Johannemann so klangvoll, dass sich die Kanzlei nicht einmal von scharfen behördlichen Gegentönen abbringen ließ. 2016, da waren Freshfields-Gutachten zu Cum-Ex schon Gegenstand zahlreicher Ermittlungsakten, beförderte die Kanzlei Johannemann zum weltweiten Steuerchef. 
2019 kam Johannemann in Untersuchungshaft. Kurz zuvor schied der Steuerexperte ohne Erklärung bei Freshfields aus. 2021 wurden Gutachten von Freshfields in einem Gerichtssaal als Grund für den Zusammenbruch der Maple Bank genannt.
In diesem Podcast zeichnet Handelsblatt Crime den Lebensweg eines Mannes nach, der in ganz kurzer Zeit zu den ganz großen Namen seiner Branche aufstieg – und dann fiel. In wenigen Wochen darf er sich setzen – auf eine Anklagebank.
Mehr zum Thema: 
Spitzenkanzlei im Zwielicht
Haftstrafen für frühere Maple-Chefs
"Ohne Freshfields säßen wir nicht hier"
Razzia bei KPMG in Frankfurt
Landesbanken versinken in Cum-Ex-Affäre
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Dec 18, 2022 • 40min
Freshfields: Spitzenkanzlei unter Verdacht
 Handelsblatt Crime vom 18.12.2022
Keine Kanzlei der Welt hatte einen klangvolleren Namen als Freshfields Bruckhaus Deringer. Nun wurde sie schon vier Mal durchsucht. Was lief schief?
Freshfields zahlt Einstiegsgehälter von 155.000 Euro. Wer bei dieser Kanzlei aufsteigt, wird fast automatisch Millionär. Großkonzerne und Regierungen rund um den Globus zählen auf ihren Rat. Wie konnte es dann passieren, dass ausgerechnet der weltweite Steuerchef von Freshfields der Beihilfe zur Steuerhinterziehung beschuldigt wurde?
Im Podcast Handelsblatt Crime sprechen unsere Investigativ-Reporter heute über eine große Kluft. Über den Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit bei einer der einst edelsten Adressen der Anwaltszunft. 
Freshfields‘ Wurzeln reichen bis ins Jahr 1743, beim Jubiläum in Hamburg erschien als Gastredner Olaf Scholz. Nun ist der Lack ab.
Freshfields ist tief verstrickt in den Steuerskandal Cum-Ex. Ohne die Gutachten aus ihrer Feder wären vermutlich viele Geschäfte auf Kosten des Steuerzahlers nie zustande kommen. 
Selbst der berüchtigte Staranwalt Hanno Berger konnte anfangs gar nicht glaubten, was seine Freshfields-Kollegen bescheinigten: es sei möglich, eine einmal gezahlte Steuer zweimal zu erstatten. Berger arbeitete später mit Freshfields Hand in Hand. Bank für Bank, Investor nach Investor ließ sich davon überzeugen, die Utopie sei Wirklichkeit geworden: Geschäfte ohne Risiko. Mit hohem, garantiertem Gewinn.
In diesem Podcast leuchtet Handelsblatt Crime eine Kanzlei aus, die immer schon die allerhöchsten Ansprüche vor sich hertrug, und nun vor den Trümmern ihrer steuerrechtlichen Beratung steht. Die Cum-Ex-Affäre hat Freshfields bereits viele Millionen Euro gekostet. Die ganz dicke Rechnung steht noch aus.
Mehr zum Thema:
Spitzenkanzlei im Zwielicht
Acht Jahre Haft für Steueranwalt Hanno Berger
Die geheime Cum-Ex-Kundenliste von Freshfields
„Ohne Freshfields säßen wir nicht hier“
Wie sich die Investmentbank Macquarie mithilfe deutscher Steuerzahler bereicherte
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Dec 13, 2022 • 35min
Cum-Ex-Prozess: Hanno Berger verurteilt
 Handelsblatt Crime vom 13.12.2022
In der Aufklärung von Deutschlands größtem Steuerskandal ist ein Meilenstein erreicht. Hanno Berger, lange einer der gesuchtesten Steueranwälte der Republik, ist schuldig gesprochen.
Sie nannten ihn den Meister, den Cum-Ex-Guru. Nun soll er ins Gefängnis. Das Landgericht Bonn hat den 72jährigen ehemaligen Staranwalt Hanno Berger zu acht Jahren Haft verurteilt. Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass Berger als Berater der Warburg-Gruppe mitverantwortlich war für einen Steuerschaden von 278 Millionen Euro. Er selbst soll sich dabei um 13,7 Millionen Euro bereichert haben.
Berger fiel über so genannte Cum-Ex-Geschäfte. Die Beteiligten ließen sich dabei Steuern erstatten, die sie gar nicht gezahlt hatten. Der Fall Warburg steht bundesweit im Fokus, weil Bundeskanzler Olaf Scholz eine Rolle spielte.
Warburg-Inhaber Christian Olearius traf sich mehrmals mit Scholz, als dieser noch Erster Bürgermeister von Hamburg war. Die Hamburger Finanzverwaltung ließ anschließend von einer Rückforderung von 46 Millionen Euro Steuern ab, die sie zuvor eintreiben wollte. In Hamburg läuft deshalb ein Untersuchungsausschuss. Der Prozess gegen Olearius soll Anfang 2023 beginnen. Bei Cum-Ex ließ er sich persönlich von Berger beraten.
Unsere Reporter begleiten Berger seit vielen Jahren. Sie besuchten ihn in seinem Fluchtort in der Schweiz, sie lasen seine Streitschriften gegen die Staatsanwälte, sie beobachteten Berger, wie er im April in Handschellen in den Gerichtssaal geführt wurde.
Heute berichten wir live von der Verurteilung von Deutschlands Mister Cum-Ex. Wir schildern die Reaktion von Berger auf seine Strafe, ordnen das Strafmaß ein und erklären, warum der 72jährige wahrscheinlich noch länger ins Gefängnis muss, als heute angekündigt.
Mehr zum Thema: 
Staatsanwaltschaft forderte neun Jahre Haft für Hanno Berger
Fahnder in Fitschens Wohnung
Kronzeuge vor Gericht den Tränen nahe
Bundeskanzler Scholz beteuert seine Unschuld
Cum-Ex-Erpresser muss Geld zurückzahlen
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Dec 8, 2022 • 1h 2min
Wirecard: Der Jahrhundert-Prozess hat begonnen
 Handelsblatt Crime vom 08.12.2022
Zweieinhalb Jahre saß Markus Braun in Untersuchungshaft, nun kommt der ehemalige Wirecard-Chef auf die Anklagebank. Unsere Experten stellen die wichtigsten Fragen vor.
Es wird ein Prozess wie kein anderer in Deutschland. Der Gerichtssaal liegt fünf Meter unter der Erde, misst 270 Quadratmeter und hat 17 Millionen Euro gekostet. Hier, in dem Hochsicherheitsgerichtssaal auf dem Gefängnisgelände der Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim, soll die Frage nach der Schuld für den Zusammenbruch von Wirecard geklärt werden, dem noch 2018 wertvollsten Finanzkonzern Deutschlands.
Das Handelsblatt hat seit dem Kollaps zahllose Artikel veröffentlicht. Unsere Reporter spürten verborgene Luxusimmobilien von Markus Braun auf, dem vermeintlich so einfach lebenden Vorstandschef von Wirecard. Sie enthüllten die Details hinter einem 300 Millionen Deal in Indien – bei dem ein Mann die Fäden zog, den es gar nicht gab. Sie zeichneten das Leben von Oliver Bellenhaus auf, dem Chef der Fälscherwerkstatt von Wirecard in Dubai. Er hat heute den Status des Kronzeugen.
Nun richten sich alle Augen auf Markus Födisch, den Vorsitzenden der vierten Strafkammer des Landgerichts München. Er soll entscheiden, wer Recht hat in dem Streit um die Verantwortung für Deutschlands größten Wirtschaftsskandal. Die Staatsanwaltschaft München, die Markus Braun als Kopf einer kriminellen Bande bezeichnet und bis zum 15 Jahre Haft fordern könnte. Oder dessen Staranwälte, die Braun als Opfer darstellen und die Staatsanwaltschaft als faul und inkompetent.
In diesem Podcast stellen wir die sechs Fragen vor, die über die Zukunft von Braun entscheiden. Sein Verhältnis zum Chef der Fälscherwerkstatt, seine hemdsärmlige Kreditvergabe vorbei am Aufsichtsrat und Brauns Rolle bei der Täuschung von Softbank. Der japanische Investor steckte kurz vor dem Kollaps noch 900 Millionen Euro in das Skandalunternehmen.
Direkt aus dem Gerichtssaal berichtet unser Münchener Korrespondent Christian Schnell, aus New York zugeschaltet ist Wirecard-Buchautor Felix Holtermann.
Die Akte Wirecard - Hier finden Sie alle Hintergründe zum Skandal
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Dec 4, 2022 • 55min
Umstrittene Immobiliendeals, dubiose Berater und fragwürdige Bilanzen: Wie die Adler Group aus der Krise will (Teil 2)
 Handelsblatt Crime vom 04.12.2022
Als Stefan Kirsten, der Verwaltungsratsvorsitzende der Immobiliengruppe Adler-Gruppe, vor wenigen Tagen seinen Rettungsplan für das Unternehmen vorstellte, wurde klar, wie eng es in den vergangenen Wochen für Adler war: Er habe ein Insolvenzszenario analysieren lassen, sagte Kirsten. Der Konzern sei in den „perfekten Sturm“ geraten. Doch eine Gruppe wichtiger Gläubiger sei bereit, länger auf ihr Geld zu warten und Adler rund eine Milliarde Euro zusätzlich zu leihen. Die Restrukturierung sei ein „Befreiungsschlag“ und günstiger als ein Insolvenzszenario.
Die Adler Group war ein wichtiger Player am deutschen Immobilienmarkt, als sie vor einem Jahr nach Vorwürfen des britischen Shortsellers Fraser Perring in eine Krise geriet. Perring warf Adler in einem Dossier Betrug, Täuschung und finanzielle Falschdarstellung vor. Der Konzern bestreitet die Vorwürfe, aber sie lassen ihn nicht mehr los.
Eine Sonderuntersuchung der Wirtschaftsprüfer von KMPG führte nicht zur vollständigen Entlastung. Kurz darauf weigerte sich KPMG das Testat zum Jahresabschluss 2021 auszustellen und legte schließlich sogar das Prüfungsmandat komplett nieder, auch weil sich die Prüfer offenbar von Adler ausgebremst sahen. Der Konzern habe Hunderttausende E-Mails und Dokumente nicht zur Verfügung gestellt, monierten die Prüfer. Seitdem sucht Adler einen Nachfolger.
Weitere Nackenschläge für Kirsten, der als Hoffnungsträger im Februar seinen Job angetreten hatte, ließen nicht lange auf sich warten. Erst musste Adler einen Milliardenverlust für 2021 ausweisen, dann stellte die Finanzaufsicht Bafin zwei Fehler in der Bilanz für das Jahr 2019 fest. Adler soll demnach fast vier Milliarden Euro zu viel bilanziert haben. Der Konzern hat angekündigt, sich gegen die Bescheide juristisch zur Wehr zu setzen. Daneben ermitteln allerdings auch die Staatsanwaltschaften in Frankfurt und Berlin.
Unsere Investigativreporter recherchieren seit mehr als einem Jahr zu dem Drama hinter den Kulissen von Adler. Bei Handelsblatt Crime sprechen wir heute darüber, wie das Unternehmen in eine so schwere Lage geraten konnte und wie nun die Chancen stehen, dass der angekündigte „Befreiungsschlag“ dem Konzern gelingt.
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Nov 20, 2022 • 47min
Umstrittene Immobiliendeals, dubiose Berater und fragwürdige Bilanzen: Wie die Adler Group in die Krise geriet (Teil 1)
 Handelsblatt Crime vom 20.11.2022
Im Podcast Handelsblatt Crime sprechen unsere Investigativ-Reporter über den angeschlagenen Immobilienkonzern und seine verzweifelte Suche nach einem Wirtschaftsprüfer.
Die traditionsreiche Adler Group war einst ein wichtiger Player am deutschen Immobilienmarkt, heute droht ihre Aktie zum Pennystock zu verfallen. Auslöser für die Krise war ein Dossier des britischen Shortsellers Fraser Perring, der schon vor Wirecard gewarnt hatte. Er warf Adler in einem Dossier Betrug, Täuschung und finanzielle Falschdarstellung vor, was Adler bestreitet. Seitdem lassen die Vorwürfe den Konzern nicht mehr los.
Unsere Investigativ-Reporter recherchieren seit mehr als einem Jahr zu Adler. Zwei Männer spielen in ihren Artikeln eine besonders wichtige Rolle. Der eine ist der österreichische Unternehmer Cevdet Caner, der bei Adler nie ein offizielles Amt innehatte, aber als eine Art Schatten-CEO die Fäden gezogen haben soll. Caner streitet das ab. Der andere ist Verwaltungsratschef Stefan Kirsten, der als Hoffnungsträger kam und Adler nun wieder auf Kurs bringen soll.
Kirsten hat es nicht leicht. Auf dem Konzern lasten enorme finanzielle Problem. Adler hat Ärger mit der Finanzaufsicht Bafin, die Staatsanwaltschaften Frankfurt und Berlin ermitteln im Umfeld der Gruppe. Und seit die Wirtschaftsprüfer von KPMG ihr Mandat bei Adler niedergelegt haben, sucht der Konzern verzweifelt nach Ersatz.
Findet Adler niemanden, der KPMGs Rolle übernimmt, ohne droht ein ungeprüfter Abschluss für das Jahr 2022. Das wäre ein Novum für ein deutsches Unternehmen dieser Größenordnung. Bei Handelsblatt Crime sprechen wir heute darüber, wie es so weit kommen konnte und was in den kommenden Wochen im Fall Adler zu erwarten ist.
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