Handelsblatt Crime - spannende Streitfälle der deutschen Wirtschaft

Ina Karabasz, Solveig Gode, Sönke Iwersen
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Jul 15, 2023 • 56min

Wie ein Korruptionsbekämpfer selbst korrupt wurde: Der tiefe Fall eines Oberstaatsanwalts

Handelsblatt Crime vom 16.07.2023 Der Oberstaatsanwalt Alexander Badle hat sich einen Namen gemacht als einer der profiliertesten Korruptionsbekämpfer der Republik. Dabei war er selbst in höchstem Maße korrupt. Badle hat ein System geschaffen, das ihm mehr als ein Jahrzehnt lang ermöglichte Schmiergelder zu kassieren. Hinter seiner vermeintlich integren Fassade hielt er für die Vergabe von Gutachtenaufträgen die Hand auf und nahm hunderttausende Euro ein. Insgesamt verursachte der Spitzenbeamte der Frankfurter Staatsanwaltschaft einen millionenschweren Schaden. Erst als ihn seine ehemalige Lebensgefährtin anzeigte, flog das Ganze auf. Die Ermittlungen offenbarten unter anderem, wie leicht die fehlende Kontrolle in den Behörden es Badle gemacht hatte. Anfang Mai 2023 hat das Landgericht Frankfurt Badle schließlich wegen Bestechlichkeit, Untreue und Steuerhinterziehung zu mehreren Jahren Haft verurteilt. Spitzenbeamter der Frankfurter Staatsanwaltschaft verhaftet Mutmaßlich korrupter Frankfurter Oberstaatsanwalt muss erneut in Untersuchungshaft Sechs Jahre Haft für korrupten Oberstaatsanwalt aus Hessen Die Investigativ-Reporter René Bender und Volker Votsmeier kennen Alexander Badle seit vielen Jahren. Sie hatten bei Recherchen immer wieder mit ihm zu tun. Im Podcast sprechen sie darüber wie sie den Oberstaatsanwalt erlebten und wie sie den Skandal bewerten. Das exklusive Abo-Angebot für Sie als Hörerinnen und Hörer von Handelsblatt Crime: www.handelsblatt.com/mehrjournalismus Helfen Sie uns, unsere Podcasts weiter zu verbessern. Ihre Meinung ist uns wichtig: www.handelsblatt.com/zufriedenheit Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER
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Jul 1, 2023 • 45min

Wie drei Tonnen Gold verschwanden: Der PIM-Gold-Skandal

Handelsblatt Crime vom 02.07.2023 Fast drei Tonnen Gold, ein Gegenwert von über 150 Millionen Euro – einfach verschwunden. Das Edelmetall hätte eigentlich im Auftrag seiner Eigentümer sicher hinter verschlossenen Tresortüren bei der PIM Gold GmbH in Heusenstamm bei Frankfurt liegen sollen. Doch als die Polizei im Herbst 2019 nachschaute, war nichts zu finden. Zurückbleiben über 7.500 betrogene Privatanleger. Die Geschichte von PIM Gold beginnt mit einem hitzigen Streit zwischen zwei Goldhändlern und endet nach einer Razzia sowie umfangreichen Ermittlungen in einem Mammutprozess, der über ein Jahr andauerte. Der Hauptverantwortliche sitzt mittlerweile hinter Gittern, doch die Ermittlungen und die juristische Aufarbeitung sind noch nicht abgeschlossen. Investigativ-Reporter Lars-Marten Nagel und Handelsblatt Rohstoff-Experte Jakob Blume haben die dubiosen Geschäfte der PIM Gold GmbH als Erste aufgedeckt. Geschäfte, die trotz früher Warnsignale lange unentdeckt blieben. In der neuen Folge Handelsblatt Crime beschreiben sie diesen Betrugsfall als ein Geflecht aus internationaler Geldwäsche und fragwürdigen Goldtransfers zu einer bedeutenden Goldraffinerie in Istanbul. Ein Streit verfeindeter Goldhändler schreckt Anleger auf Razzia bei Goldhändler Pim Staatsanwaltschaft vermisst bei PIM Gold 1,9 Tonnen des Edelmetalls Anlegern von PIM Gold drohen hohe Verluste Vorwurf des Schneeballsystems: Dem früheren Chef von Pim Gold droht lange Haftstrafe Sie lockten mit elf Prozent Rendite, dann verschwanden zwei Tonnen Gold – vor Gericht kommt es zum Showdown Pim-Gold-Chef Pazarci zu fast sieben Jahren Haft verurteilt – trotzdem kommt er sofort frei Geldwäsche-Urteil setzt größten türkischen Hersteller von Goldbarren unter Druck Das exklusive Abo-Angebot für Sie als Hörerinnen und Hörer von Handelsblatt Crime: www.handelsblatt.com/mehrjournalismus Helfen Sie uns, unsere Podcasts weiter zu verbessern. Ihre Meinung ist uns wichtig: www.handelsblatt.com/zufriedenheit Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER
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Jun 17, 2023 • 50min

Der Dieselskandal bei Audi – Ex-Topmanager auf der Anklagebank

Handelsblatt Crime vom 18.06.2023 Der erste Strafprozess im Dieselskandal steht vor dem Abschluss. Unsere Investigativ-Reporter haben die Affäre von Anfang an begleitet. Im Podcast Handelsblatt Crime sprechen sie über den Fall. Nach einem Prozessmarathon mit 170 Verhandlungstagen zeichnet sich im ersten Diesel-Strafverfahren ab, dass die verbliebenen drei Angeklagten schuldig gesprochen werden. Dabei handelt es sich um den langjährigen Audi-Chef Rupert Stadler, den ehemaligen Chef der Motorenentwicklung Wolfgang Hatz und den Ingenieur Giovanni Pamio. Das Gericht hatte den Angeklagten im Falle eines Geständnisses Bewährungsstrafen in Aussicht gestellt. Alle drei haben sich entschlossen, diesen Weg zu gehen. Zuletzt hatte Staatsanwalt Nico Petzka das Wort: Auch aus Sicht der Ankläger sind für Stadler und Pamio Bewährungsstrafen angemessen. Sie sollen zu zwei Jahren Haft verurteilt werden. Stadler soll zudem 1,1 Millionen Euro zahlen, Pamio 50.000 Euro. Anders sieht es bei Wolfgang Hatz aus. Hier ist die Staatsanwaltschaft nicht damit einverstanden, eine Bewährungsstrafe zu verhängen, wie es das Gericht in Aussicht gestellt hat. Für ihn fordern die Ankläger eine Gefängnisstrafe von drei Jahren und zwei Monaten. Wie kam es überhaupt zu dem Dieselskandal im Volkswagen-Konzern? Welche Rolle spielte dabei Audi? Warum hat die Justiz zuerst diese Männer auf die Anklagebank gesetzt? Ist der Fall damit abgeschlossen? Und wie geht es weiter? In diesem Podcast zeichnet Handelsblatt Crime einen Teil des Dieselskandals nach, der im September 2015 aufflog. Hören Sie mehr darüber, wie nicht nur bei der Konzernmutter Volkswagen in Wolfsburg, sondern auch bei der Edelmarke Audi in Ingolstadt bei den Diesel-Abgaswerten getrickst wurde und welche Rolle einige Audi-Führungskräfte dabei spielten. Mehr zum Thema: Staatsanwalt fordert im Dieselskandal Gefängnis für Ex-Audi-Manager Früherer Audi-Chef Rupert Stadler legt Geständnis ab Geständnis oder Gefängnis? Letzte Frist für Rupert Stadler Ex-Audi-Topmanager Wolfgang Hatz legt umfassendes Geständnis im Dieselskandal ab Das exklusive Abo-Angebot für Sie als Hörerinnen und Hörer von Handelsblatt Crime: www.handelsblatt.com/mehrjournalismus Helfen Sie uns, unsere Podcasts weiter zu verbessern. Ihre Meinung ist uns wichtig: www.handelsblatt.com/zufriedenheit https://cmk.handelsblatt.com/cms/articles/14967/anzeige/xx/hier-gibt-s-weitere-infos-zu-den-angeboten-unserer-werbepartner-innen
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Jun 4, 2023 • 55min

Tesla-Files: Die Hintergründe zum Datenleck

Handelsblatt Crime vom 04.06.2023 Tesla steht für Zukunft, Innovation und den Mut voranzuschreiten. Die große Hoffnung für Konzernchef Elon Musk ist der Autopilot. Im Juni 2022 sagte er: Einen funktionierenden Autopiloten zu entwickeln entscheide darüber, „ob Tesla viel Geld wert ist oder praktisch null“. Doch das Unternehmen sieht sich mit zahlreichen Gerichtsprozessen zu seinen Fahrassistenzsystemen konfrontiert. Nun sind überdies mutmaßlich riesige Mengen interner Informationen aus dem Unternehmen gelangt. Informanten haben dem Handelsblatt mehr als 100 Gigabyte Daten zugespielt. Darunter Excel-Listen, die offenbar Gehälter und Privatanschriften von mehr als 100.000 aktuellen und ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zeigen, einen mutmaßlichen Geheimbericht mit Problemen des Cybertrucks, des Hoffnungsträgers des Unternehmens, sowie zahllose als vertraulich gekennzeichnete Dokumente – viele davon zu Unfällen mit dem Autopiloten. Über ein halbes Jahr lang hat das Handelsblatt die Daten ausgewertet und mit Betroffenen gesprochen. Ganz nah dran waren Investigativ-Reporter Michael Verfürden und Ressortleiter Sönke Iwersen. Wie diese Tesla Files den Weg in die Redaktion gefunden haben, wie die Kollegen mit so sensiblen Daten umgegangen sind und welche Reaktionen es bislang auf diese Geschichte gab, berichten Investigativ-Reporter Michael Verfürden und Ressortleiter Sönke Iwersen in dieser Folge Handelsblatt Crime. "Mein Autopilot hat mich fast umgebracht“: Tesla-Files nähren Zweifel an Elon Musks Versprechen Tesla-Files: Wie es zu dem riesigen Datenleck kam Teslas Antwort an die Redaktion im Wortlaut **Was Sie über die Recherchen zu den geheimen Tesla-Files wissen müssen ** Sind auch Ihre Daten in den Tesla-Files? Melden Sie sich bei der Redaktion! Das exklusive Abo-Angebot für Sie als Hörerinnen und Hörer von Handelsblatt Crime: www.handelsblatt.com/mehrjournalismus Helfen Sie uns, unsere Podcasts weiter zu verbessern. Ihre Meinung ist uns wichtig: www.handelsblatt.com/zufriedenheit
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May 21, 2023 • 45min

Die WestLB: Viele Ex-Vorstände und ein Milliardenskandal

Handelsblatt Crime vom 21.05.2023 Die NRW-Landesbank WestLB ist seit elf Jahren Geschichte. Verheerende Management-Fehler haben zu ihrem Untergang beigetragen. Beteiligt war das Institut auch an illegalen Geschäften der Cum-Ex. Der lateinische Begriff bezeichnet Aktienkreisgeschäfte rund um den Ausschüttungstermin mit („cum“) und ohne („ex“) Dividende. Seit mehr als zehn Jahren laufen die Ermittlungen gegen Banken und Investoren, die sich eine nur einmal abgeführte Kapitalertragsteuer doppelt erstatten ließen. Viele Jahre lang hat die WestLB trotz erdrückender Indizien dementiert, überhaupt an den Geschäften beteiligt gewesen zu sein. Selbst als ein Whistleblower der Steuerfahndung im Jahr 2015 Insiderinformationen zur Verfügung stellte, stritt die WestLB-Nachfolgerin Portigon ab, Cum-Ex-Deals gemacht zu haben. Erst als im Frühjahr 2016 die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufnahm, konnte auch die WestLB ihre Geschäfte auf Kosten der Allgemeinheit nicht mehr leugnen. Wie massiv sich die WestLB auf kriminelle Weise bereichert hatte, zeigte sich, als das Finanzamt die zu Unrecht erstattete Kapitalertragsteuer zurückforderte. Ende 2019 teilte Portigon mit, dass sich die möglichen Steuerschulden aus den Cum-Ex-Geschäften der WestLB auf 600 Millionen Euro beliefen. Inklusive der Zinsen könnte der Schaden eine Milliarde Euro betragen. Nun laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Sie richten sich gegen gut zwei Dutzend Männer, die für die Geschäfte zuständig waren oder diese genehmigten. Im Podcast Handelsblatt Crime sprechen unsere Investigativ-Reporter Sönke Iwersen und Volker Votsmeier über diesen außergewöhnlichen Fall – und über eine Bank, die ihren eigenen Eigentümern quasi schamlos in die Tasche gegriffen hat. Etliche Ex-Vorstände der WestLB sind beschuldigt, auch ein aktueller Landesbankenchef Ex-Justizminister reicht Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Chef der Kölner Staatsanwaltschaft ein Milliardenzoff zwischen WestLB-Nachfolgern geht vor den Bundesgerichtshof Schäden in Milliardenhöhe: Landesbanken versinken in Cum-Ex-Affäre Das exklusive Abo-Angebot für Sie als Hörerinnen und Hörer von Handelsblatt Crime: www.handelsblatt.com/mehrjournalismus Helfen Sie uns, unsere Podcasts weiter zu verbessern. Ihre Meinung ist uns wichtig: www.handelsblatt.com/zufriedenheit
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May 7, 2023 • 49min

Alarm bei Aldi: Ist ein Familienstreit Schuld an den Problemen?

Handelsblatt Crime vom 07.05.2023 Kaum ein Unternehmen gehört so sehr zum Alltag der deutschen Konsumentinnen und Konsumenten wie Aldi. Mit mehr als 4000 Filialen in Deutschland setzen Aldi Nord und Aldi Süd mehr als 30 Milliarden Euro im Jahr um. Fast 90.000 Beschäftigte sind allein in Deutschland in den Schwesterunternehmen engagiert. Doch sie haben Grund zur Sorge. Insidern zufolge hat Aldi Nord im vergangenen Jahr rote Zahlen geschrieben. Die Verluste kommen hauptsächlich aus dem Frankreich-Geschäft, wo ein Zukauf viel Ärger brachte. Auch in Deutschland schrumpfen die Margen. Gleichzeitig trumpft der größte Konkurrent auf: Lidl. Das Unternehmen aus Neckarsulm ist straffer organisiert, technisch weiter und kennt keinen der Grabenkämpfe, mit denen Aldi in den letzten Jahren in die Schlagzeilen geriet. Bei Handelsblatt Crime zeigen unser Fachreporter Florian Kolf und Investigativ-Chef Sönke Iwersen, woran vor allem Aldi Nord kränkelt, was es mit der legendären Wagenburg-Mentalität der Aldi-Brüder auf sich hat und warum die roten Zahlen jetzt bekannt werden. Rote Zahlen bei Discounter Das Scheitern von IT-Projekten in Unternehmen hat System Wie Aldi Nord einen Neustart in Frankreich schaffen will Wie die Albrecht-Brüder zum Schrecken des deutschen Handels wurden Das einzige Interview von Theo Albrecht jun. Aldi hat eine mehr als hundertjährige Geschichte. In diesem Podcast blicken unsere Redakteure zurück auf die großen Innovationen der Gebrüder Karl und Theo Albrecht. Sie berichten von deren persönlicher Katastrophe, dem Kampf um ihr Erbe und der Herausforderungen der aktuellen Aldi-Führung. Das exklusive Abo-Angebot für Sie als Hörerinnen und Hörer von Handelsblatt Crime: www.handelsblatt.com/mehrjournalismus Helfen Sie uns, unsere Podcasts weiter zu verbessern. Ihre Meinung ist uns wichtig: www.handelsblatt.com/zufriedenheit
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Apr 23, 2023 • 49min

Umstrittene Immobiliendeals, dubiose Berater, fragliche Bilanzen: Gericht entscheidet über die Zukunft der Adler Group

Handelsblatt Crime vom 23.04.2023 Der Krimi um die Adler Group hat seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Der Londoner High Court hat nach drei hitzigen Verhandlungstagen kurz nach Ostern sein Urteil in dem Fall gesprochen: Das Unternehmen darf seinen umstrittenen Sanierungsplan durchführen. Die Krise des deutschen Immobilienkonzerns begann im Herbst 2021. Damals wurden Vorwürfe eines Shortsellers über Betrug und Manipulation laut. Staatsanwälte ermittelten und die Finanzaufsicht stellte zwei grobe Bilanzfehler fest. In der Konsequenz legten die Wirtschaftsprüfer ihr Mandat hin. Bis heute findet der Konzern trotz verzweifelter Suche keine neuen Prüfer. Dazu lasten milliardenschwere Schulden auf Adler, die den Konzern in seiner Existenz bedrohen. Mehr zum Thema: Adler Group darf sich selbst abwickeln Adler-Gruppe stößt mit Sanierungsplan auf scharfe Kritik von Gläubigergruppe Zehn Punkte, auf die es für Adler vor dem Londoner High Court ankommt Im November 2022 schöpfte die Adler Group wieder Hoffnung. Sie präsentierte einen Restrukturierungsplan und feierte diesen intern bereits als Befreiungsschlag. Doch eine Gruppe von Anleihegläubigern blockierte das Vorhaben bis zuletzt. Die letzte Hoffnung für Adler war der Weg vor das Londoner Gericht. Denn die einzige Alternative zum Sanierungsplan sei, so sagt es das Unternehmen selbst, die Insolvenz. Im dritten Teil des Podcasts zu dem angeschlagenen Immobilienkonzern erzählen die Investigativ-Reporter René Bender und Lars-Marten Nagel, wie sich das Ringen um die Existenz des Unternehmens weiter zuspitzte - bis zum Showdown vor Gericht. Das exklusive Abo-Angebot für Sie als Hörerinnen und Hörer von Handelsblatt Crime: www.handelsblatt.com/mehrjournalismus Helfen Sie uns, unsere Podcasts weiter zu verbessern. Ihre Meinung ist uns wichtig: www.handelsblatt.com/zufriedenheit
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Apr 9, 2023 • 50min

Streit um das Erbe von Peter Dussmann

Handelsblatt Crime vom 09.04.2023 20 Jahre lang war Angela Dussmann eine Vorzeigetochter. Das einzige Kind des Großunternehmens Peter Dussmann machte ein ausgezeichnetes Abitur, war musisch sowie literarisch interessiert und studierte in Harvard. Ihrem Vater zuliebe machte sie sogar eine Buchhändlerlehre in seinem Kulturkaufhaus an der Friedrichstraße in Berlin. Dann lernte sie einen Mann kennen, der die Familie in einen tiefen Konflikt stürzte. Es begann ein Streit, der nicht einmal durch den Tod von Peter Dussmann beendet werden konnte. Der Großunternehmer, der sein Geld vor allem mit der Gebäudereinigung, Pflegediensten und anderen Hilfsleistungen für Menschen und Immobilien verdiente, entschied schon bei der Geburt seiner Tochter, dass sie und seine Ehefrau einmal zu gleichen Teilen erben sollten. Das war 1981. 2006 heiratete Angela Dussmann schließlich Ronald Göthert. Kein Einser-Abiturient wie seine Tochter, sondern mit einem Hauptschulabschluss ausgestattet. Darauf folgte eine Schreinerlehre, später immer wieder Phasen von Arbeitslosigkeit. Göthert scheiterte auch mit dem Versuch, sich als Finanzberater selbstständig zu machen. Dann fand er seine Berufung: Esoterik. Mehr zum Thema: Des Milliardärs allerletzter Wille Kein bisschen Frieden Punktsieg im Erbstreit mit der Tochter Dussmann-Witwe erringt im Erbstreit Etappensieg gegen ihre Tochter Dussmann-Tochter geht im Erbstreit in Berufung Als Göthert die 16 Jahre jüngere Angela Dussmann kennenlernte, betrieb er Praxis für die „Göthertsche Methode“. Er glaubte, so genannte Feinstoffe erkennen zu können – ein Phänomen, das er selbst entdeckt haben wollte. Göthert behauptete auch, Menschen heilen zu können, wenn er in Unordnung geratene Feinstoffe wieder ordentlich machte. Peter Dussmann war die Liebe seiner Tochter zu diesem Mann so zuwider, dass er nicht mal zu ihrer Hochzeit erschien. 2008 erlitt er einen Schlaganfall. 2010 änderte sich dann plötzlich Dussmanns Testament. Statt 50 Prozent sollte seine Tochter nur noch 25 Prozent vom Erbe des Vaters erhalten. Dussmann war damals aufgrund seiner Krankheit nicht in der Lage, das Testament zu unterschreiben. Das übernahm sein Arzt. Angela Göthert erfuhr von der Testamentsänderung erst 2013 – nach dem Tod ihres Vaters. Seitdem streitet sie sich mit ihrer Mutter erbittert über die vielen, vielen Millionen, die Peter Dussmann im Laufe seines Unternehmertums anhäufte. In diesem Podcast zeigen unsere Redakteure die Kampflinien auf. Das exklusive Abo-Angebot für Sie als Hörerinnen und Hörer von Handelsblatt Crime: www.handelsblatt.com/mehrjournalismus Helfen Sie uns, unsere Podcasts weiter zu verbessern. Ihre Meinung ist uns wichtig: www.handelsblatt.com/zufriedenheit
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Mar 26, 2023 • 50min

Der Cum-Ex-Eklat: Verschleppt die Staatsanwaltschaft Köln die Aufklärung?

Handelsblatt Crime vom 26.03.2023 Der ehemalige NRW-Justizminister sorgt sich um die Aufklärung des Steuerskandals Cum-Ex. Er hat eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Leiter der Staatsanwaltschaft Köln gestellt. Peter Biesenbach hat die Aufarbeitung des Steuerskandals Cum-Ex vorangetrieben wie kein anderer Justizminister in Deutschland. Seit Antritt 2017 erhöhte er die Zahl der Ermittlerstellen für Cum-Ex von vier auf 36. Der Kampf gegen die „industriell betriebene Steuerhinterziehung“, wie Biesenbach sie nennt, erfordere höchste Priorität. Seit Juni 2022 ist Biesenbach als Justizminister ausgeschieden, nun sorgt er sich um sein Vermächtnis. In einer nahezu einmaligen Aktion in der deutschen Justizgeschichte hat der Minister eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Leiter der Staatsanwaltschaft Köln und dessen Stellvertreter gestellt. Er wirft ihnen vor, die Arbeit der Cum-Ex-Abteilung unter Oberstaatsanwältin Anne Brorhilker zu behindern. Unsere Investigativreporter Sönke Iwersen und Volker Votsmeier verfolgen den Cum-Ex-Skandal seit vielen Jahren. Sie besuchten die Ermittlerin Brorhilker an ihrem baufälligen Arbeitsplatz in Köln-Sülz, sie interviewten Biesenbach 2019 zu seinem Kampf gegen die Steuerhinterzieher und nun zu seiner Furcht, die Aufklärung könnte im Fiasko enden. Der Cum-Ex-Skandal ist mit der Dienstaufsichtsbeschwerde um ein dunkles Kapitel reicher. Die Staatsanwaltschaft Köln führt 117 Verfahren mit 1592 Beschuldigten. Sie kommen aus direkter Nachbarschaft wie in Düsseldorf bei der ehemaligen WestLB und HSBC Trinkaus & Burkhardt gleichsam wie aus weiter Ferne in London, New York oder Sydney. Seit 2013 wird in Köln ermittelt. Nun heißt es von Behördenseite: 15 Jahre könnte es schon noch dauern. In diesem Podcast zeigen unsere Redakteure die Motivlagen der Beteiligten und zeichnen nach, wie es nach dem Skandal der Steuerhinterziehung zum Skandal der zähen Aufklärung kam. Mehr zum Thema: Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Chef der Kölner Staatsanwaltschaft Razzia bei Ex-Vorstand von HSBC-Trinkaus Acht Jahre Haft für Steueranwalt Hanno Berger Zwei ehemalige HVB-Banker im Cum-Ex-Skandal zu Bewährungsstrafen verurteilt Fahnder in Fitschens Wohnung Das exklusive Abo-Angebot für Sie als Hörerinnen und Hörer von Handelsblatt Crime: www.handelsblatt.com/mehrjournalismus Helfen Sie uns, unsere Podcasts weiter zu verbessern. Ihre Meinung ist uns wichtig: www.handelsblatt.com/zufriedenheit
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Mar 12, 2023 • 36min

Wirecard: Ex-Chef Markus Braun will von Nichts gewusst haben

Handelsblatt Crime vom 12.03.2023 Markus Braun lebte einst im Luxus, heute lebt er in einer neun Quadratmeter großen Zelle in der Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim. Sein Unternehmen Wirecard ist pleite und Braun ist angeklagt wegen bandenmäßigen Betrugs, Untreue und weiteren Straftaten. Lange Zeit hüllte er sich in Schweigen. Beim Wirecard-Untersuchungsausschuss gab der langjährige Wirecard-Chef nicht mehr als seine Personalien preis. Sein Anwalt Alfred Dierlamm kritisierte die Staatsanwaltschaft monatelang: Die Anklage sei so schlecht begründet, dass das Gericht sie gar nicht zulassen dürfe. Doch sie wurde zugelassen. Seit Dezember 2022 muss sich Braun vor Gericht verantworten. Dabei sitzt er auf der Anklagebank in einem Hochsicherheitssaal am Landgericht München, fünf Meter unter der Erde. Seit dem 14. Februar 2023 hat Braun das Wort. Unsere Handelsblatt-Reporter beobachten jede seiner Regungen, jeden Blick. Braun gibt sich als Opfer. Weder habe er irgendjemanden betrogen, noch den Wirecard-Kurs manipuliert. Von jeglichen möglichen kriminellen Handlungen, ob durch den geständigen Mitangeklagten Oliver Bellenhaus oder den flüchtigen Ex-Vorstand Jan Marsalek, habe er einfach nichts gewusst. Unsere Gerichtsreporter René Bender und Vinzenz Neumaier schildern in dieser Folge, wieso Brauns Verteidigung nun schwer unter Druck gerät. Mehr zum Thema: Ex-Wirecard-Chef Markus Braun im Verhör Wie der Kronzeuge im Wirecard-Skandal die Rolle des Ex-CEOs beschreibt Das exklusive Abo-Angebot für Sie als Hörerinnen und Hörer von Handelsblatt Crime: www.handelsblatt.com/mehrjournalismus Helfen Sie uns, unsere Podcasts weiter zu verbessern. Ihre Meinung ist uns wichtig: www.handelsblatt.com/zufriedenheit

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