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Cicero – Magazin für politische Kultur
Im Podcast Portal von Cicero werden regelmäßig Hörbeiträge von Cicero – Magazin für politische Kultur publiziert. Mit unseren Gästen besprechen wir aktuelle Themen aus den Bereichen Gesellschaft und Politik, Literatur, Wissenschaft und Medien.
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Feb 22, 2024 • 47min
Gitta Connemann im Interview mit Volker Resing – „Herr Habeck hat von Wirtschaft keine Ahnung“
Cicero – Magazin für politische Kultur
Im Cicero Podcast Politik spricht Ressortleiter Volker Resing mit Gitta Connemann, CDU-Bundestagsabgeordnete, Bundesvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsunion, Anwältin und Schuhverkäuferin über ihre Eindrücke von ihrer Reise nach Israel unlängst mit Friedrich März, und über die Wirtschafts- und Energiepolitik der Bundesregierung. Dies durchaus kritisch, denn Gitta Connemann konstatiert dem Bundeswirtschaftsminister Habeck, er habe von Wirtschaft keine Ahnung.
Inhalt Podcast:
4:22 „Die Kritik an Friedrich Merz (in Bezug auf sein Verhältnis zu Benjamin Netanjahu) kann ich in keiner Weise verstehen.“ (Gitta Connemann)
6:46 „Und ich empfehle uns dringend als denjenigen, die im Westen leben, die Frauen wie ich sind, die froh sind, leben zu können, wie sie es wie sie dürfen, zu erkennen, dass Israel für westliche Werte kämpft, auch für unsere Demokratie, übrigens auch die Rechte der Frauen.“ (Gitta Connemann)
8:17 „Die UN erscheint mir inzwischen als eine einzige Schieflage, um das in aller Deutlichkeit zu sagen.“ (Gitta Connemann)
11:53 „Unsere Außenministerin redet über feministische Außenpolitik, meldet sich aber nicht zu Wort angesichts von Gräueltaten gegenüber Frauen. Übrigens auch nicht im Iran. Das ist, finde ich, bemerkenswert.“ (Gitta Connemann)
17:44 „Es explodiert alles: bürokratische Lasten, Steuern und Sozialabgaben bei gleichzeitig einer riesen Konjunkturdelle, entsprechenden Konsumzurückhaltung, Investitionsabwanderung etc. pp., die dazu führt, dass Produktion eingestellt wird, verlagert wird.“ (Gitta Connemann)
19:34 „Das Wachstumschancengesetz ist allerdings nur ein Strohhalm (…) wenn das Volumen sieht.“ (Gitta Connemann)
20:44 „Also ich glaube, dass Herr Lindner eigentlich auf dem richtigen Weg wäre, wenn man ihn erstens lassen würde und zweitens er sich durchsetzen könnte.“ (Gitta Connemann)
21:50 „Diese Schuldenmacherei, die Herr Habeck sich wünscht, erinnert mich ein Stückchen fast wie an einen Süchtigen.“ (Gitta Connemann)
23:42 „Die Ampel trägt die Verantwortung für ihr Krisenmanagement.“ (Gitta Connemann)
27:31 „Wenn das Ziel ist, eine Deindustrialisierung Deutschlands, dann gelingt es der Ampel mit Bravour. Aber es sollte nicht unser Ziel sein, denn wir brauchen auch eine starke Industrie in Deutschland, um als Wirtschaftsstandort weltweit bestehen zu können.“ (Gitta Connemann)
31:11 Das Thema Bürgergeld „konterkariert das Prinzip ‚Leistung muss sich lohnen‘, es konterkariert das Lohnabstandsgebot. Das ist dem Grunde nach tatsächlich direkt die Axt, an das Fundament Deutschlands gelegt.“ (Gitta Connemann)
33:47 „Und eine kluge Politik, egal ob Christdemokraten, Sozialdemokraten, Liberale oder Grüne, sollten dann die Kraft haben zu sagen Es gibt eine neue Situation, auf die ich mich neu einstellen muss. Wenn uns diese Fähigkeit verloren geht, dann sind wir eigentlich nicht mehr in der Lage, auch verantwortungsvoll Politik zu machen.“ (Gitta Connemann)
37:05 „Für mich ist Friedrich März der richtige Kanzlerkandidat.“ (Gitta Connemann)
41:00 „Die beste Schule für die Politik ist die Begegnung mit der Wirklichkeit.“ (Gitta Connemann)

Feb 15, 2024 • 46min
Andreas Radbruch im Interview mit Axel Meyer – „Die Bevölkerung wurde durch Angstszenarien diszipliniert"
Cicero – Magazin für politische Kultur
Der deutsche Immunologe und inzwischen emeritierte Professor für Experimentelle Rheumatologie an der Berliner Charité Andreas Radbruch und Evolutionsbiologe Axel Meyer werfen gemeinsam einen wissenschaftlichen Blick auf die zurückliegende Corona-Pandemie. Wie sehen in der Rückschau die Vor- und Nachteile der entwickelten Impfstoffe aus? Machte es wirklich Sinn, Menschen drei- oder viermal hintereinander zu impfen? Beide Wissenschaftler fordern eine kritische Aufarbeitung des Umgangs mit der Pandemie: von Wissenschaftlern, Politikern und auch von den Medien, denn irgendwann kommt das nächste Virus.
Inhalt Podcast:
10:51 "Also unterm Strich gehört das Impfen zu den erfolgreichsten medizinischen Maßnahmen überhaupt. Und das hat auch bei Covid-19 ganz prima funktioniert. Geimpfte sind vor schwerer Krankheit und vor Tod weitestgehend geschützt. Fast alle. Nur die Erwartung vieler, dass es auch vor Ansteckung schützt, das hat sich nicht gezeigt." (A. Radbruch)
18:39 "Blindes Boostern macht keine Sinn." (A. Radbruch)
21:12 "Das ist jetzt meine persönliche Sicht der Dinge, man wollte im Prinzip die Bürger dazu bringen, dass sie Maßnahmen tolerieren, wie irgendwelche Formen von Lockdowns oder Einschränkungen oder Schulschließungen, in dem man ihnen gesagt hat, jede neue Variante ist eine neue Gefahr." (A. Radbruch)
21:51 "Und der Schutz vor Ansteckung, dass der nicht da ist, das war für die eigentlichen Experten auch von Anfang an eher unwahrscheinlich. Es wäre sehr überraschend gewesen, wenn das so gekommen wäre." (A. Radbruch)
27:43 "Die Politik hat sich, das war mein Eindruck, Berater gesucht, die ihr genehm waren, unabhängig von deren Standing in der internationalen Wissenschaft." (A. Radbruch)
27:57 "Und für mich war die größte Überraschung in der Pandemie, was die Journalisten betrifft, und auch eine große Enttäuschung, dass viele Journalisten der seriösen Presse dieses Spiel mitgespielt haben und nicht eigenständig und kritisch selber recherchiert haben. Ich habe jedenfalls gelernt, engagierte Journalisten und die Klacköre der offiziellen Politik zu unterscheiden." (A. Radbruch)
30:23 "Selbst unter den Virologen war ja klar, dass eine Politik wie Zero-Covid, also das heißt die Ausrottung des Covid-Virus, nicht funktionieren kann, schon gar nicht auf nationaler Ebene, aber eben auch international nicht." (A. Radbruch)
39:39 "Also wir haben in der Wissenschaft tatsächlich ein Datenmengenproblem. Und wie wir das in den Griff kriegen, ist meines Erachtens eine ganz große Herausforderung für die Zukunft. Wie können wir wichtige von unwichtige Information unterscheiden? Was sind die Kriterien dafür, dass eine Information tatsächlich stimmt?" (A. Radbruch)
43:37 "Ich denke, 300 Jahre Kant, wir streben immer noch nach einem Ausgang aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit, also zu einer aufgeklärten Gesellschaft. Ich würde mich freuen, wenn man das wenigstens als die Take-Home-Message sehen könnte." (A. Radbruch)

Feb 1, 2024 • 39min
Joachim Bauer im Interview mit Ralf Hanselle – „Social Media macht uns krank"
Cicero – Magazin für politische Kultur
Wir sind tagtäglich auf Social Media-Plattformen unterwegs, bewegen uns mühelos durch das Metaversum und unsere Gehirnleistung scheint sich nahtlos mit Künstlicher Intelligenz wie ChatGPT zu verknüpfen. Was macht diese Digitalkultur eigentlich mit unserem Körper? Laut des Psychiaters und Neurowissenschaftlers Joachim Bauer erleben wir derzeit einen fortschreitenden Realitätsverlust. Über die Auswirkungen unserer Flucht in die digitalen Welten spricht Cicero-Redakteur Ralf Hanselle mit dem Wissenschaftler und Bestsellerautor Joachim Bauer im Cicero Podcast Gesellschaft.
Joachim Bauer: Realitätsverlust. Wie KI und virtuelle Welten von uns Besitz ergreifen – und die Menschlichkeit bedrohen, Heyne 2023
https://www.penguin.de/Buch/Realitaetsverlust/Joachim-Bauer/Heyne/e615333.rhd
2:30 "Ich habe Patientinnen gesehen, die krank geworden sind an Social Media" (J. Bauer)
8:07 "Die Reise wird dahin gehen, dass die Menschheit als Ganzes, aber auch jeder Einzelne sein Leben zunehmend in diese virtuellen Räume verlagert." (J. Bauer)
14:00 "Der Transhumanismus hat im Grunde den Irrtum, dass er glaubt, dass der Geist des Menschen nichts weiter ist als eine unheimlich verdichtete Ansammlung von Informationen und deren Verarbeitung." (J. Bauer)
15:11 "Bewusstsein ist ein Naturphänomen eigener Art, das wir noch nicht ganz entschlüsselt haben. Aber es ist eben weit mehr als nur eine verdichtete Informationsansammlung und Kapazität von Informationsverarbeitung." (J. Bauer)
18:59 "Alle Transhumanisten sagen die Erde ist nicht zu retten. (…) Die Rettung der Menschheit und jedes einzelnen Menschen wird sein, rüberzurücken in die virtuellen Räume." (J. Bauer)
20:33 "Wir laufen Gefahr, das unter dem Einfluss des Transhumanismus eine immer größere, ein immer größerer Teil der Menschheit tatsächlich sagt Ja, dieser Globus ist nicht zu retten." (J. Bauer)
24:45 "Und was die große Gefahr ist jetzt, und das sage ich eben in diesem Buch, dass wir zurückfallen hinter die Aufklärung und mit den neuen popkulturellen Mythen, nicht mit Matrix." (J. Bauer)
27:27 "Der Mensch hat ein biologisch eingebaut das Bedürfnis nach Sozialität. Und wenn wir keine gelingende Sozialität haben, wenn uns das nicht gelingt, hinreichend gute Beziehungen zu unseren Mitmenschen zu organisieren als Menschen, dann werden wir krank." (J. Bauer)
29:59 "Und wir sehen eben, dass Leute, die mehr als drei Stunden am Tag in Social Media sind, ihr Depressionsrisiko verdoppeln." (J. Bauer)
23:20 Bauer bezieht sich auf die Veröffentlichungen von Jaron Lanier, z.B. Anbruch einer neuen Zeit. Wie Virtual Reality unser Leben und unsere Gesellschaft verändert, Hoffmann und Campe 2018
https://hoffmann-und-campe.de/products/45110-anbruch-einer-neuen-zeit
Bauer bezieht sich auf den Dokumentarfilm "Das Dilemma mit den sozialen Medien", 2020, der auf Netflix zu sehen ist.
37:28 "Da verteidige ich halt die gute alte Aufklärung. Also wie Kant gesagt hat: 'Wage es, deinen Verstand zu benützen'. Und ich glaube, zu viele Menschen haben vergessen, dass sie ihren Verstand auch dann benützen sollten, wenn es um digitale Produkte geht." (J. Bauer)

Jan 26, 2024 • 30min
Ron Prosor im Interview mit Alexander Marguier – „Israel wird nie mehr so sein wie vor dem 7. Oktober"
Cicero – Magazin für politische Kultur
Seit mehr als drei Monaten führt Israel Krieg gegen die Hamas – mit dem Ziel, die palästinensische Terrororganisation zu vernichten. Aber kann das überhaupt gelingen? Und was ist dran an dem Vorwurf, die israelische Armee würde in Gaza einen Völkermord verüben? Ron Prosor, der israelische Botschafter in Deutschland, bezieht Stellung zu diesen Fragen. Und erläutert im Cicero Podcast Politik mit Chefredakteur Alexander Marguier, warum seine Regierung eine Zwei-Staaten-Lösung nicht akzeptieren kann.
Inhalt Podcast:
2:50 "Wenn man über Antisemitismus in Deutschland redet, dann muss ich leider sagen, dass wir Antisemitismus von links, von rechts haben und Antisemitismus auch von denjenigen, die Migrationshintergrund haben." (Ron Prosor)
4:52 "Israel wird nie mehr so sein wie vor dem 7. Oktober." (Ron Prosor)
8:29 "Wir haben 80.000. Israelis, die jetzt Flüchtlinge in ihrem eigenen Land sind." (Ron Prosor)
11:42 "Ich glaube, es ist realistisch, die Infrastruktur von Hamas zu beseitigen und auch die Führung, aber es ist nicht realistisch, die Ideologie aus den Köpfen der Menschen rauszuziehen." (Ron Prosor)
15:57 "Also ganz aktuell Hamas, Hisbollah und die Huthis: Alle werden vom Iran ganz klar unterstützt." (Ron Prosor)
22:11 "Man kann natürlich in der Zukunft über zwei Staaten sprechen, aber nur, nachdem wir ganz klar jetzt haben, dass das kein Terrorstaat (ist). Also dass diejenigen, die jetzt wie ein Papagei die Zweistaatenlösung (fordern), ja schön, aber wie machen wir es so, dass da demokratische Strukturen zu finden sind?" (Ron Prosor)
26:15 "Wir müssen UNRWA (Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge) in dieser Hinsicht ganz klar ändern. Es kann als eine UN-Einrichtung nicht so weitergehen." (Ron Prosor)
26:51 "Ich muss ganz klar sagen: Die Bundesrepublik (…), alle demokratischen Parteien haben sich ganz klar auf der Seite Israels positioniert." (Ron Prosor)
28:56 "Wenn wir Israelis und Juden zusammenhalten, und ich hoffe, dass auch die demokratischen Staaten mit uns stehen. Wenn wir zusammenstehen, sind wir unbesiegbar." (Ron Prosor)

Jan 18, 2024 • 43min
Marius Busemeyer im Interview mit A. Meyer und M. Sommer – „Die Rechtspopulisten profitieren vom negativen Framing"
Cicero – Magazin für politische Kultur
Im Cicero Podcast Wissenschaft vertritt der Politologe und Ungleichheitsforscher Marius Busemeyer die These, dass die subjektive Wahrnehmung von Ungleichheit unter den Bürgern wächst. Gemeinsam diskutiert er mit den Gastgebern Michael Sommer und Axel Meyer die Frage, welche Auswirkungen dies auf das Wahlverhalten der Bürger hat und ob Parteien wie die AfD oder auch das Bündnis Sahra Wagenknecht davon profitieren.
Inhalt Podcast:
13:54 "Und man muss da ein bisschen aufpassen, dass man als Wissenschaftler natürlich nicht zum Politiker wird, weil das ist nicht unsere Aufgabe. (…) Aber es erfordert einiges an Engagement von Seiten der Wissenschaft und es erfordert auch eine gewisse Offenheit von Seiten der Politik." (M. Busemeyer)
17:11 "Ich denke, für mich ist die Grenze zwischen Wissenschaft und Politikberatung relativ klar.(…) Es geht nicht darum, dass ich eine bestimmte politische Position als Wissenschaftler vertrete." (M. Busemeyer)
19.54 Busemeyer bezieht sich auf das Buch "The Spirit Level - Why equality is better for everyone" von Richard Wilkinson und Kate Pickett, Penguin Books UK 2010
21:46 Wie misst man Ungleichheit? Nimmt sie zu oder ab? Wie kann man subjektive Wahrnehmung von Ungleichheit quantifizieren?
23:28 "In Deutschland haben wir seit den letzten 10, 15 Jahren keine dramatische Veränderung der Einkommensungleichheit gehabt. Das geht ein bisschen rauf und runter, aber es ist relativ stabil geblieben. Da sieht man schon, der öffentliche Diskurs geht in eine andere Richtung." (M. Busemeyer)
27:35 "Und ich glaube, da haben wir schon so eine Art Negativspirale inzwischen, wo die politischen Akteure, die von diesem negativen Framing profitieren, (…) und das kann schon dazu führen, dass wir da teilweise in diese Negativspirale reinkommen. Und dass es sehr schwierig ist, da mit positiven Botschaften durchzudrängen." (M. Busemeyer)
29:25 "Das Spannende an diesem Ungleichheitsthema ist, dass man es politisch ganz unterschiedlich benutzen oder instrumentalisieren kann. Und dass es schon auch nochmal einen Unterschied gibt zwischen einer rechtspopulistischen Partei und einer bürgerlich-liberalen Partei." (M. Busemeyer)
30:57 "Das Thema Ungleichheit ist offen für sehr unterschiedliche Bezugspunkte, ob ich mich mit den Superreichen vergleiche oder mit den Migranten und so weiter. Deswegen ist es, glaube ich, gerade auch als Narrativ über Parteigrenzen hinweg recht beliebt, aber eben mit unterschiedlicher Interpretation oder unterschiedlicher parteipolitischer Färbung." (M. Busemeyer)

Jan 11, 2024 • 59min
Guido Steinberg im Interview mit Alexander Marguier – „Die Bundesrepublik hat überhaupt kein politisches Gewicht“
Cicero – Magazin für politische Kultur
Mit den verheerenden Angriffen der palästinensischen Hamas-Organisation vom 7. Oktober gegen Israel ist die ohnehin explosive Gemengelage in der Region weiter eskaliert – jeden Tag erreichen uns neue Schreckensbilder. Und doch können die meisten von uns die blutigen Ereignisse nicht richtig einordnen, weil wir die einzelnen Zusammenhänge und Hintergründe nicht genau kennen. Im Podcast Politik spricht Cicero-Chefredakteur Alexander Marguier deshalb mit Guido Steinberg, einem der besten deutschen Nahost-Experten, über die Situation in Gaza, das Leid der Zivilbevölkerung – und über die angespannte innenpolitische Stimmung in Israel. Es geht aber auch um die vielen Stellvertreterkonflikte im Nahen Osten und um die Frage, ob Deutschland dort als Vermittler ernstgenommen wird.
Mehr von Guido Steinberg lesen Sie auf cicero.de:
https://www.cicero.de/aussenpolitik/iran-atombombe-atomabkommen-israel-naher-osten
https://www.cicero.de/aussenpolitik/terrorgruppe-hamas-die-juden-ins-meer-treiben
Inhalt Podcast:
3:30 "Ich glaube immer noch, dass die Israelis ihr Kriegsziel erreichen können, nämlich die Zerschlagung der Hamas." (Guido Steinberg)
7:29 "Die Hamas scheint darauf gehofft zu haben, dass der Angriff auf Israel eine sehr, sehr harte Gegenreaktion provoziert, wie das auch geschehen ist, und dass dann die Verbündeten im Libanon, in Syrien, im Irak und auch im Iran und im Jemen auf der Seite der Hamas in diesen Konflikt eintreten." (Guido Steinberg)
13:07 "Also all das, was jetzt auch von der internationalen Gemeinschaft, von den Amerikanern und auch den Deutschen, den Europäern gefordert wird, hat nicht mehr so die starke Unterstützung in Israel." (Guido Steinberg)
ab 18:30 "Was ist die Hisbollah für eine Organisation und in welchem Verhältnis steht die Hisbollah zur Hamas?" (Alexander Marguier)
23:09 "Was ist das Ziel von Teheran im Nahen und Mittleren Osten?" (Alexander Marguier)
ab 30:45 Unterschiede zwischen Schiiten und Sunniten
34:34 Alexander Marguier bezieht sich auf folgendes Interview: https://www.youtube.com/watch?v=w0NxI44yBDM
ab 35:00 Über die Situation in Saudi Arabien
38:39 Zum Bürgerkrieg im Jemen und den Huthi-Rebellen
42:50 Über die Rolle des Westens und die Rolle der USA vor dem Hintergrund der bevorstehenden Präsidentschaftswahlen
48:24 "Politisches Gewicht hat die Bundesrepublik überhaupt nicht" (Guido Steinberg)
55:30 "Ich denke mal, dass da zunächst einmal die Vorstellungskraft für andere Lösungen fehlt und dass die Zwei-Staaten-Lösung so schön einfach ist." (Guido Steinberg)

Jan 4, 2024 • 33min
Jens Marco Scherf im Interview mit Clemens Traub – „So kann Integration nicht funktionieren“
Cicero – Magazin für politische Kultur
Der grüne Landrat Jens Marco Scherf aus Bayern fühlt sich angesichts der Migrationskrise von der Bundesregierung und seinen eigenen Parteifreunden im Stich gelassen. Die Grenzen des Belastbaren seien in seinem Landkreis bereits seit Monaten überschritten – Integration werde unter diesen Umständen zu einem „Zufallsprodukt“, sagt er im Cicero Podcast Politik mit Cicero-Redakteur Clemens Traub.
Ein Interview mit Jens Marco Scherf können Sie ergänzend zu diesem Podcast lesen auf cicero.de:
https://www.cicero.de/innenpolitik/migration-fluchtlinge-asyl-grune
Inhalt Podcast:
1:50 "Ich persönlich habe mit all meinen Sorgen wegen der Entwicklung in der Migrationslage überhaupt kein Gehör gefunden." (Jens Marco Scherf)
2:43 "Der Handlungsdruck ist eigentlich noch viel, viel größer geworden für uns vor Ort, als auch für die Politik auf Bundes-, Landes- und europäischer Ebene." (Jens Marco Scherf)
6:22 "Es ist wirklich bewundernswert, dass unsere Lehrkräfte, wie auch in den Kindergärten, die Erzieherinnen es irgendwie doch immer wieder schaffen.(…) Es ist eigentlich nicht mehr vorstellbar, wie wir das verantwortbar leisten können." (Jens Marco Scherf)
8:24 "Ein Beratender soll sich um 900 Geflüchtete kümmern. Es fehlt einfach uns die Ressource und so intensiv, um die Menschen zu kümmern, dass Integration funktionieren soll." (Jens Marco Scherf)
10:44 "Da kommt es immer wieder zu Konflikten, wo man einfach sagen muss, Leute, wir müssen da stärker einfordern, was die grundlegenden Werte unserer Gesellschaft sind." (Jens Marco Scherf)
13:56 "Und wenn wir diese Gesellschaft auf der starken individuellen Freiheit die kommenden Jahrzehnte weiterentwickeln wollen, müssen das natürlich auch die Menschen, die zu uns kommen, lernen und sich damit auseinandersetzen." (Jens Marco Scherf)
16:55 "Und hier wird es für mich als Kommunalpolitiker vor Ort extrem schwierig, den Menschen zu erklären, was wir hier vor Ort machen." (Jens Marco Scherf)
19:59 "Und dann tut mir es echt weh und dann werde ich auch wütend, wenn einem dann am Ende noch vorgeworfen wird, man wäre der Steigbügelhalter für rechtspopulistische Positionen." (Jens Marco Scherf)
21:25 "Deswegen hilft es am Ende nicht, irgendwelche rhetorischen Fehlleistungen, die immer wieder vorkommen, zu beklagen, sondern die Antwort ist ein entschiedenes politisches Handeln, das die Menschen überzeugt, dass Regierung und Opposition, dass unsere frei orientierten Parteien sich der Sache annehmen, dann haben Rechtspopulisten in unserem Land keine Chance." (Jens Marco Scherf)
26:09 "Der politische Diskurs, der ist so vergiftet, so verhärtet, so rhetorisch überdreht, vor allem in den sozialen Medien und ja viel eher in unseren Talkshows, als wenn ich vor Ort mit den Menschen direkt spreche." (Jens Marco Scherf)

Dec 28, 2023 • 1h 49min
Mathias Brodkorb im Jahresrückblick mit Alexander Marguier – „Hast du nicht als Marxist angefangen?“ „Unbedingt!“
Cicero – Magazin für politische Kultur
Was hat uns 2023 beschäftigt, in den Bann gezogen – oder besonders abgeschreckt? Chefredakteur Alexander Marguier und Kolumnist Mathias Brodkorb blicken zurück auf zwölf Monate voller skurriler Ereignisse: von Rammstein-Konzerten bis zu einer Hundekot-Attacke. Der feuchtfröhliche Jahresrückblick von Cicero. Denn reichlich Wein wird auch probiert.
In diesem Podcast werden folgende Weine verkostet:
https://www.weingut-st-remigius.de/
https://www.amazon.de/VINICA-MAVRUD-Zagreus-Parvomay-Bulgarien/dp/B00RXP4F2O
https://www.marxweinshop.de/marxismuss/
https://weinmanufaktur.de/produkt/lemberger-trocken-barrique-dreistern/
Inhalt Podcast:
2:44 Januar: Rücktritt Verteidigungsministerin Christine Lambrecht
6:48 Februar: Attacke auf FAZ-Kolumnistin durch Choreograph Marco Goecke, Staatstheater Hannover
13:00 März: Der Bundestag beschließt die Wahlrechtsreform
25:30 April: Skandal um Mathias Döpfner
35:35 Mai: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck entlässt seinen Staatssekretär Patrick Graichen und Skandal um Sänger Till Lindemann
42:40 Juni: Prigoschin-Meuterei in Moskau
53:13 Juli: Kinostart Barbie und die entlaufene Löwin von Kleinmachnow
1:00:31 August: Skandal um Hubert Aiwanger
1:07:52 September: Grunderwerbsteuer in Thüringen / AfD
1:18:23 Oktober: Neues Rolling Stones-Album erscheint
1:29:55 November: Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Nachtragshaushalt 2022
1:38:27 Dezember: Krisenmodus als (Un-)Wort des Jahres

Dec 22, 2023 • 44min
L. Teuteberg, M. Günther und M. Brodkorb – „Die Koalition hat beim Tricksen schon viel Kreativität bewiesen"
Cicero – Magazin für politische Kultur
Nach dem folgenschweren Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Haushalt 2022 wäre eigentlich ein rigoroser Sparkurs angesagt. Stattdessen wird darüber diskutiert, die Schuldenbremse abzuschaffen. Im Cicero Hard Talk mit Chefredakteur Alexander Marguier streiten über dieses Thema Linda Teuteberg (FDP), Martin Günther (Die Linke) und Cicero-Autor Mathias Brodkorb. Es geht ordentlich zur Sache!
Inhalt Podcast
9:44 "Und das, was jetzt das Urteil der Richter bedeutet, heißt einfach, dass man sich nicht mit Taschenspielertricks um die Aufgabe herum mogeln kann, als Politik Prioritäten zu setzen. Und ich kann aus langjähriger parlamentarischer und auch Regierungserfahrung berichten: In den öffentlichen Haushalten gibt es genug Geld, das an sinnlosen Stellen entweder ausgegeben wird oder so über bürokratisiert, dass viel Geld verbrannt wird. Und ich finde, es gibt gar keine gute Rechtfertigung dafür, mehr Schulden aufzunehmen als nötig, bevor man diese Missstände nicht beseitigt hat." (Mathias Brodkorb)
11:06 "Aber ganz klar ist Das hat mir auch gefehlt in der Regierungserklärung des Kanzlers zum Beispiel nicht. Zum einen weder diese, diese Zusagen auch noch in Anglizismen with you never walk alone oder das noch auf andere zu beziehen. Ich würde mir viel mehr wünschen, dass schon klar gemacht wird, dass sich etwas verändern muss zum einen und zum anderen, dass man auch nicht nur die Empfänger von sozialen Transfers adressiert in so einer Regierungserklärung, sondern ebenfalls die Menschen, die das alles erwirtschaften und Abgaben leisten. Auch die sollten von der Regierung adressiert werden und entsprechend wahrgenommen werden." (Linda Teuteberg)
14:27 "Ich bin sehr für Priorisieren. Ich bin aber dann auch für die Offenheit zu sagen okay, was will diese Gesellschaft sich leisten? Insgesamt will sie den sozialen Zusammenhalt leisten, will sie sich eine klimaneutrale Zukunft leisten? Und was brauchen wir dann für Finanzierung? Und dann auch das ganze Tableau der Finanzierung Aufmachen von höheren Steuern für Milliardäre und Millionäre. Sie wissen vielleicht, dass vor kurzem eine Studie dargelegt hat, dass unsere Milliardäre in Deutschland wohl nicht 900 Milliarden € Vermögen haben, sondern 100.000 400 Milliarden €. Also wenn man da nicht auch mal darüber nachdenken darf in dieser Gesellschaft, dass man vielleicht auch da noch mal rangeht, wie es die FDP leider tut, dann muss ich ganz ehrlich sagen, sind wir auf dem falschen Dampfer." (Martin Günther)
20:45 "Mir ist wichtig, bei diesen Überlegungen die Schuldenbremse irgendwie aufzuweichen oder zu modifizieren. Wird ja gern davon gesprochen, man wolle sie investitions freundlicher machen. Ich würde sagen Lassen Sie uns mal unser Land investitions freundlicher machen und nicht die Schuldenbremse. Wir brauchen ja vor allem auch ganz viel private Investitionen von Unternehmen und Haushalten. Auch wenn man beim Thema Klimaschutz und da ist viel mehr die Frage Wie sorgen wir dafür, dass Menschen Vertrauen haben und etwas investieren in unserem Land und dass das effizient geschieht." (Linda Teuteberg)
23:39 "Also ich würde sagen, das ist eine Lieblings Ausrede in der Politik, dass die Probleme, die man hat, am mangelnden Geld liegen. Meist liegt es an den schlechteren Konzepten, die Probleme verursachen. Also auch die Vereinigten Staaten werden ihre Politik auf Dauer nicht so fortsetzen können, weil sie sich mit ihren Zinslasten am Ende den Hals zuschnüren. Und ich denke, da bin ich bei Frau Teuteberg. Also eine wesentliche Investitions Bremse in Deutschland ist eine sklerotische Drosselung des Staates in Bürokratie." (Mathias Brodkorb)
30:25 "Und ich sage mal, die Kredit bremse den Kredit zu Bremse im Grundgesetz ist doch eigentlich nur die Flucht vor der Verantwortung, vor vernünftigen fiskalpolitischen Entscheidungen. Das ist damals mit der Mehrheit reingeschrieben worden, um sich nicht tagtäglich, ja jährlich entscheiden zu müssen. Tatsächlich? Was sind vernünftige Ausgaben oder nicht vernünftige Ausgaben? Und am Ende dann zu tricksen an allen Ecken. Also dann mache ich es vernünftig. Schaffen Sie das Ding wieder ab. Und lassen Sie uns jedes Jahr aufs Neue darüber diskutieren. Was wollen wir uns als Gesellschaft leisten? Wie finanzieren wir es? Wofür nehmen wir Kredite auf?" (Martin Günther)
31:51 "Wir brauchen neben öffentlichen Investitionen in viel größerem Umfang private Investitionen. Die Überschätzung, dass der Staat alles richten könne, die führt zu solchen Zuständen wie am Ende der DDR. Und das wollen wir ja nicht." (Linda Teuteberg)
36:19 "Und insofern hat die die Regierung in letzten zwei Jahren was, was so ganz einfache basale Fragen angeht, massiv an Vertrauen verloren. Und man hätte da und das ist eine Einladung, regelrecht das so weiter zu betreiben und die Regierung hätte vielleicht das ein bisschen heilen können, wenn sie gesagt hätte okay, das ist ein politischer Fehler gewesen, das so zu machen, dass nicht viele der Bevölkerung und jetzt müssen wir 17 Milliarden einsammeln und wir fangen bei uns selbst an." (Mathias Brodkorb)
37:38 "Na ja, ich sage mal, die Koalition hat ja beim Tricksen mit der Schuldenbremse schon einiges an Kreativität bewiesen. Insofern gehe ich davon aus, für die FDP wird dann die Kredit Bremse im Grundgesetz festgehalten formal. Und man findet dann wieder neue kreative Möglichkeiten, da drumherum zu gehen. Ehrlich ist was anderes aus meiner Sicht." (Martin Günther)
42:54 "Wir müssen wirklich mit weniger Geld auch eine wirksamere Politik machen, die effizienter ist. Und da gibt es einiges zu tun. Ich höre hier immer nur so von links Sparvorschläge im investiven Bereich und Ausweitungen bei konsumtiven Ausgaben. Wir müssen uns mal anschauen Was hält Menschen davon ab, zu investieren, Verantwortung zu übernehmen in unserem Land, ob jetzt als Arbeitgeber, als zukünftiger Vermieter, Investitionen in unserem Land zu tätigen. Und da, darüber lohnt sich jede Debatte." (Linda Teuteberg)

Dec 14, 2023 • 46min
Monika Maron im Interview mit Alexander Marguier – „Ich kann nicht in einer kollektiven Runde denken"
Cicero – Magazin für politische Kultur
Monika Maron und Alexander Marguier sprechen über Marons neu erschienenes Buch: Das Haus, Hoffmann und Campe 2023
https://hoffmann-und-campe.de/products/65027-das-haus
Inhalt Podcast:
5:07 "Ich weiß den Anfang, und ich weiß so ungefähr das Ende von meinen Büchern. Aber wie ich von einem Ende zum anderen komme, weiß ich in der Regel nicht." (Monika Maron)
7:08 "Ich finde das Buch auch keineswegs so harmlos, wie manche es gelesen haben, um ehrlich zu sein. Also dass ich vermeide, irgendwo anzuecken aus Angst, glaube ich, kann man nicht ernst meinen. Also das habe ich nun bewiesen, dass ich das nicht tue." (Monika Maron)
10:53 "Ich habe ja nichts gesagt. Was, was irgendwie jenseits des Wahrnehmbaren war, nur halt ein bisschen früher." (Monika Maron)
ab 14:44 über Marons Kindheit, Jugend und beruflichen Werdegang in der ehemaligen DDR
20:42 "Ich glaube, da war viel Misstrauen und Gift unter den Parteifunktionären." (Monika Maron)
22:08 "Ich kann nicht in einer kollektiven Runde denken." (Monika Maron)
25:36 Monika Maron: Flugasche, Hoffmann und Campe (neu aufgelegt), 2021
https://hoffmann-und-campe.de/products/58318-flugasche
ab 29:27 Der Weg in den Westen
36:05 Titelgeschichte Cicero im August 2023
https://www.cicero.de/innenpolitik/osten-und-westen-der-bullshit-detektor
https://www.cicero.de/innenpolitik/cicero-im-august-unbelehrbar-ostdeutschland
45:00 "Die Grünen sind mein politischer Hauptfeind." (Monika Maron)