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Ein zentrales Thema diskutiert in dem Podcast ist das Dilemma zwischen der Notwendigkeit, die Erderwärmung zu stoppen, und dem Bedarf an günstiger Energie. Die Debatte um den Klimaschutz zeigt eine komplexe Herausforderung auf verschiedenen Ebenen, die auch Druck in politischen Prozessen erzeugt.
Die Wissenschaft belegt anthropogene Treibhausgase als Haupttreiber der Erderwärmung, während Unsicherheiten bei den Risiken bestehen. Diskussionen über mögliche Auswirkungen wie den Anstieg des Meeresspiegels oder vermehrte Hitzewellen sind Teil der wissenschaftlichen Debatte.
Axel Boyanowski kritisiert die Radikalisierung der Klimadebatte und die Politisierung von Unsicherheiten. Politische Lager haben die Diskussion infiltriert und die Klimawissenschaft zunehmend zu einem Instrument politischer Argumente gemacht, was zur Polarisierung und Verfälschung der Debatte beigetragen hat.
Die Rolle der Medien in der Klimadebatte wird kritisch betrachtet. Medien haben oft Extremszenarien bevorzugt und politisch gefärbte Begriffe verwendet. Die Einseitigkeit in der Berichterstattung und die Vernachlässigung von sachlichen Informationen beeinflussen die öffentliche Meinung.
Boyanowsky beschreibt das Engagement reicher Philanthropen im Klimaschutz kritisch. Er betont, wie politische Interessen und finanzielle Unterstützung aus dem Ausland die Richtung in der energiepolitischen Debatte beeinflussen. Der Druck von außen und die Verknüpfung von politischen und wirtschaftlichen Interessen prägen die Diskussion und Entscheidungen in Deutschland.
Der Wissenschaftsjournalist Axel Bojanowski beschäftigt sich schon lange mit dem Thema Klimawandel, Klimaschutz und Klimaschutzpolitik. Mit Cicero-Ressortleiter Daniel Gräber spricht er über alles, was man schon immer übers Klima wissen wollte, aber bisher nicht zu fragen wagte (im übrigen auch der Titel seines gerade neu erschienenen Buches).
Axel Bojanowski: Was Sie schon immer übers Klima wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten, West End Verlag 2024 https://westendverlag.de/Was-Sie-schon-immer-uebers-Klima-wissen-wollten-aber-bisher-nicht-zu-fragen-wagten/2129
Inhalt Podcast:
03:38 "Ich nenne das ein Menschheitsdilemma. Einerseits muss man die Erwärmung stoppen, aber zweitens braucht man eben billige Energie. So, und dieses Dilemma ist eben extrem komplex auf vielen Ebenen. Und die Klimaforschung, also das Klima wissen soll dann eben dafür dienen, Druck auszuüben in diesem politischen Prozess. Und dabei wird eben dann oft Wissenschaft sozusagen missbraucht und dabei werden Dinge übertrieben und dabei wird eben so eine, werden Sicherheiten vorgegaukelt, die es gar nicht gibt. Und das hat den Wissenschaftsprozess die öffentliche Wissenschaftsdebatte korrumpiert. Die Wissenschaft selber führt eigentlich eine ganz andere Debatte." (Axel Bojanowski)
07:48 "Die Klimawissenschaft wurde zunehmend zu einem Erntefeld für politische Argumente. Und das führt dazu, dass in der Öffentlichkeit, die politische Polarisierung zunahmen, also dass man sich über Klimaforschung eigentlich nur noch äußerte, um einem bestimmten Milieu zu signalisieren, dass man dazugehört. Also man hat nicht mehr über Risiken und Unsicherheiten der Wissenschaft gesprochen, wie es in der Wissenschaft passiert, sondern man hat einfach so apodiktisch Dinge behauptet. (…) Extreme. Rhetorik hat sich durchgesetzt, weil man weil politische Gruppen aufeinander losgingen und man eigentlich keine wissenschaftliche Debatte führen wollte oder irgendwelche Lösungen gemeinsam kreieren wollte, sondern es ging darum, einen Streit zu gewinnen. Oder es geht darum weiterhin." (Axel Bojanowski)
22:10 "Und da wird es dann schwierig, weil Wissenschaftler sozusagen sich selten trauen, in der Öffentlichkeit ihre Kollegen zu kritisieren, weil sie dann in eine Situation geraten. Sie können dann attackiert werden als Leugner, als Außenseiter, als das Ich was und. Und das kann dann durchaus für Leute, die eigentlich nicht Wissenschaft gemacht haben, um in der öffentlichen Debatte zu reüssieren, kann das durchaus sehr unangenehm sein. Und viele machen das eben nicht. Und so bleiben dann oft solche solche politisch Einfluss fähigen Theorien in der öffentlichen Debatte unwidersprochen oder kaum widersprochen." (Axel Bojanowski)
33:05 "Und da schleichen sich dann eben einfach so Weltanschauungen ein, die dann so als quasi als Tatsachenbeschreibung durchgehen sollen. Und ja, das ist eben, das ist eben gerade bei solchen Themen wird es dann werden es dann Zeitgeist-Geschichten, wo dann einfach dem eigenen Milieu nach dem Mund geschrieben wird, weil man eben so im Subtext immer zeigt Ja, ich, ich gehöre dazu." (Axel Bojanowski)
35:34 "Das ist nicht meine Art von Journalismus. Also ich kann nicht, ich ich bin nicht der Oberlehrer für, für, für den Leser, der ihnen sagt, was sie was sie denken soll, sondern ich finde, wir müssen darstellen, was. Was ist da an Wissen? Wir müssen Debatten moderieren, wir sollten Probleme ansprechen, Dilemmata beschreiben." (Axel Bojanowski)
46:44 "Man kann nie alles ausschließen. Aber es ist eben die Frage, wie wahrscheinlich sind bestimmte Risiken. Und da wird in anderen Ländern eben manches anders entschieden als in Deutschland, wo im Zweifel immer alles verboten wird. Und das fällt Deutschland jetzt auf die Füße. Weil jetzt sitzen wir auf der Kohleenergie und haben den zweitschlechtesten CO2 Fußabdruck in Europa. Und Frankreich, wo man technologieoffener ist, ist viel klimafreundlicher unterwegs. Und das bei der Vorreiterrolle, die Deutsche angeblich spielen will." (Axel Bojanowski)
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