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Nov 10, 2023 • 56min

F. J. Radermacher im Interview mit D. Gräber – „Wir werden noch über viele Jahrzehnte fossile Energieträger brauchen"

Cicero – Magazin für politische Kultur Franz Josef Radermacher, der Leiter des Forschungsinstituts für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung in Ulm, denkt in großen Systemen. Die deutsche Klimaschutzdebatte, in der nationale Lösungen im Mittelpunkt stehen, ist dem Mathematiker, Wirtschaftswissenschaftler und Informatikprofessor viel zu klein gedacht. Radermacher beschäftigt sich schon seit Jahrzehnten mit der Frage, wie weltweiter Wohlstand und Klimaneutralität in Einklang gebracht werden können. Er hat nun mit der Initiative Global Energy Solutions ein Referenzsystem für ein globales Wohlstand schaffendes Energiesystem entwickelt, in der neben erneuerbaren auch fossile Energieträger weiterhin eine Rolle spielen. Warum er darauf kam und wie diese Lösung aussieht, darüber diskutieren Radermacher und Cicero-Redakteur Daniel Gräber. Inhalt Podcast: 2:26 "Bei uns ist das Klima-Thema wie das Energiethema primär immer national gedacht." (F.-J. Radermacher) 8:18 "Das Klima wird bis heute belastet durch Reiche und nicht durch Arme." (F.-J. Radermacher) 9:20 "Aus meiner Sicht müssen wir einen deutlich größeren Geldbetrag aufbringen, um den Ländern des Südens zu helfen, ökonomisch zu wachsen und gleichzeitig sich in Richtung Klimaschutz zu bewegen." (F.-J. Radermacher) 12:30 "In dem Fall, dass es keine andere Lösung des Klimaproblems gäbe, (…), dann würde ich einen Wohlstandsrückbau bei uns mit einem bescheidenen Wohlstandszuwachs in den sich entwickelten Ländern zu verbinden versuchen. Der entscheidende Punkt ist aber, es gibt ganz andere, viel bessere, kluge Lösungen. " (F.-J. Radermacher) 18:59 "Und ich beobachte jetzt die All-Electric-Lösung seit ungefähr zwei Jahrzehnten. Und ich bin fassungslos." (F.-J. Radermacher) 22:52 "viele Leute haben sich fast träumerisch in die Vorstellung verheiratet, der Strom mit diesen neuen Erneuerbaren, das wär's jetzt. Mich erinnert das an die Leute, für die das Motto gilt, wenn du nur einen Hammer hast, sieht die ganze Welt aus wie ein Nagel." (F.-J. Radermacher) 29:15 "Es sind nicht die fossilen Energien das Problem, es sind die fossilen Emissionen. Also anders ausgedrückt, wenn ich den fossilen Energieträger nutze, dann muss ich aber verhindern, dass es fossile Emissionen gibt. Und die Methode dafür ist das sogenannte Carbon Capture." (F.-J. Radermacher) 40:11 "Es ist in großen Teilen der Welt vollkommen klar, dass wir noch über viele Jahrzehnte sehr viele fossile Energieträger brauchen werden." ab 43:00 Über die Rolle der Nature Based Solultion 47:19 "Und unser Vorschlag läuft eben darauf hinaus, dass wir finanziell betrachtet für jeden Menschen in diesen Ländern das Geld aufbringen, um etwa zwei Tonnen CO2 pro Jahr abzufangen." (F.-J. Radermacher) 51:07 "Und da sollten wir bitte zum Wortführer werden und nicht zu jemandem, der dauernd den anderen Knüppel zwischen die Beine wirft, so wie wir es bei den Franzosen dauernd mit der Kernenergie versucht haben." (F.-J. Radermacher) 52:10 "Also Deutschland ist im Moment dabei umzudenken." (F.-J. Radermacher) 54:28 "Wir werden die Kurve kriegen aus schierer ökonomischer Notwendigkeit." (F.-J. Radermacher)
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Nov 2, 2023 • 1h 4min

Steffen Mau und Wolfgang Merkel im Interview mit Mathias Brodkorb – „Wir haben keine gespaltene Gesellschaft“

Cicero – Magazin für politische Kultur „Die Spaltung ist eine Chimäre", sagt der Professor für Makrosoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. „Es zeigt sich ein Trend zur Polarisierung", erwidert der renommierte Politikwissenschaftler Wolfgang Merkel. Gemeinsam mit Cicero-Autor Mathias Brodkorb diskutieren die beiden Wissenschaftler im Cicero-Podcast Politik, wie zerrissen die deutsche Gesellschaft wirklich ist. Steffen Mau, Thomas Lux, Linus Westheuser: Triggerpunkte. Konsens und Konflikt in der Gegenwartsgesellschaft, Suhrkamp 2023 https://www.suhrkamp.de/buch/triggerpunkte-t-9783518029848 Inhalt Podcast: 15:50 "Mit der fast singulären Ausnahme von Dänemark (…) haben wir in allen westlichen Ländern in den letzten 10 bis 15 Jahren einen ganz steilen Anstieg. Das gilt sogar für Deutschland, das sicherlich nicht in der Polarisierung Spitzengruppe ist, da sind die USA, da ist Polen, da ist Ungarn. Also man könnte auch sagen, wir haben so eine nachholende Entwicklung. Die Dynamik, die diese Experteneinschätzungen und mit einem ganzheitlichen Blick auf Politik und Gesellschaft abbilden, ist eindeutig eine, die zu mehr Polarisierung führt." (Wolfgang Merkel) 20:10 "Nicht die Sozialstruktur ist irgendwie gespalten, und das spiegelt sich dann im politischen System, sondern wir sagen eigentlich, dass Konflikte von oben erzeugt werden, also über Diskurse, über bestimmte Rhetorik und über ein bestimmtes Vokabular. Eigentlich ist die politische Konfliktdynamik natürlich die Einstellung der Leute. Ihre Weltsichten sind in gewisser Weise Rohmaterial, aber ganz viel ist von oben inszeniert, getriggert, erzeugt letzten Endes" (Steffen Mau) 25:03 "Und man muss schon staunen, dass eine so nervöse Republik an so einer kleinen Frage, wie nun die Heizungen umgestellt werden, geradezu explodiert und die politischen Eliten zurückweichen, ihre Politik revidieren, was ja ein demokratisches Zeichen ist. Also man hat Triggerpunkte und die setzen Trends in die Welt." (Wolfgang Merkel) 25:43 "Ich spreche nicht davon, dass die Gesellschaft gespalten ist, dass man sozusagen nicht der richtige Begriff und dann noch dazu nur in zwei Lagern, das habe ich ausgeführt. Aber man sagt, dass es nur an den Rändern. Da muss man aber dazu sagen, die Ränder werden immer breiter, und das ist eine Dynamik, die abgebildet wird." (Wolfgang Merkel) 31:59 "Und es kann auch sein, dass die Klimafrage oder die Frage der sozial ökologischen Transformation zur nächsten großen Klassenfrage wird, weil die sehr unterschiedlich verstanden wird, ob man jetzt über die Mittelschicht spricht oder über die Arbeiterschicht." (Steffen Mau) 56:37 "Was wir als Befund haben, ist, dass es doch eine in gewisser Weise entideologisierte Mitte gibt. Und da gibt es radikalisierte Ränder und die spiegeln sich natürlich auch im öffentlichen Diskurs wieder, dass eigentlich die Mitte abgedimmt ist und dann eben auch Wechselwähler und nicht mehr ganz so Parteigebunden ist, spielt eine große Rolle. Und die Ränder werden deutlich lauter. (Steffen Mau)
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Oct 26, 2023 • 48min

Wolfgang Thierse im Interview mit Volker Resing: – „Die SPD hat nur in eine Richtung verloren, in Richtung AfD und CDU“

Cicero – Magazin für politische Kultur Der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse ist in diesen Tagen 80 Jahre alt geworden. Doch die politische Energie des Sozialdemokraten ist ungebrochen. Im Cicero-Podcast Politik will er seine Partei vor einem Minderheitenprogramm bewahren und beklagt sich über Identitätspolitik und programmatischer Anbiederung an die Grünen. Inhalt Podcast: 2:06 Wolfgang Thierse bezieht sich auf das Buch von Dirk Oschmann: Der Osten: Eine west-deutsche Erfindung, Ullstein 2023 https://www.ullstein.de/werke/der-osten-eine-westdeutsche-erfindung/hardcover/9783550202346 4.25 „Aber dieser starre Blick nach Westen (…), dass man darauf guckt, was in den 30 Jahren doch gelungen ist, was wir zustande gebracht haben, unter großen Schmerzen, mit Verlusten, mit die Erfahrung von Arbeitslosigkeit (…). All das soll nicht vergessen sein. Aber in diesen 30 Jahren ist doch viel passiert, und das hat doch auch mit den eigenen Leistungen zu tun.“ (Wolfgang Thierse) 6:00 Volker Resing bezieht sich auf das Buch von Katja Heuer: Diesseits der Mauer, Hoffmann und Campe 2023 https://hoffmann-und-campe.de/products/63884-diesseits-der-mauer 9:48 „Dramatische Veränderungszeiten sind Zeiten von Unsicherheiten und Zukunftsängsten. Und das sind Zeiten für Populisten. Und war das in Ostdeutschland die Dramatik der 30 Jahre, die immer noch nicht ganz ausgestanden ist. Und jetzt kommt die nächste Welle. Das erklärt ein wenig, warum Menschen eher bereit sind, da zuzuhören, denen zu folgen, die zu wählen, die mit den einfachen Botschaften, Grenzen dicht, Europa brauchen wir nicht, etc. etc.“ (Wolfgang Thierse) 14:33 „Dann werde ich mich hüten, mich daran zu beteiligen, Politik moralisch zu überhöhen. Das habe ich schon zu DDR-Zeiten gehasst, die Ideologisierung von Politik, die Totalisierung von Politik.“ (Wolfgang Thierse) 20:31 „Aber dass die SPD in diesen schwierigen, zu moderierenden Koalitionen sichtbarer sein wird, das wünsche ich mir schon.“ (Wolfgang Thierse) 21:30 „Die SPD kann nichts gewinnen, wenn sie den Versuch macht, für alle Minderheiten Politik zu machen. Minderheiten haben immer auch legitime und berechtigte Interessen, die sie artikulieren, die zu berücksichtigen sind. Aber wenn die SPD als Volkspartei eine Zukunft haben will, dann muss sie den Blick auf die Mehrheit der Bevölkerung richten.“ (Wolfgang Thierse) 29:42 „Ich wünsche mir, dass diese Koalition angesichts der dramatischen Reformaufgaben in diesen Veränderungen, die ich mit den paar Schlagworten beschrieben habe, die Fähigkeit entwickelt, sich auf diese Aufgaben zu konzentrieren, die genügend schmerzlichen Widerstand unweigerlich erzeugen und vermeidbaren Widerstand vielleicht vermeiden.“ (Wolfgang Thierse) 32.08 „Also dieses Vorurteil, das systematisch gepflegte von ‚die da oben haben keine Ahnung von uns‘, das auch immer ein bisschen medial verstärkt wird, dagegen muss ich natürlich auch kommunikativ agieren. Und da hilft nichts, als immer wieder zu erklären, was man politisch tut.“ (Wolfgang Thierse) 35.35 „Wer in dieses Land kommt, aus welchen Gründen auch immer, der kommt in ein geschichtlich und kulturell geprägtes Land. (…). Und auch wenn jemand aus einem islamisch oder arabisch geprägten Land sagt: Das hat nichts mit mir zu tun. Doch in dem Moment, wo du in diesem Land lebst, musst du diese Zumutung akzeptieren und sie sich aneignen. Und das muss Gegenstand von Integrationsanstrengungen sein.“ (Wolfgang Thierse) 38:06 „Aber man darf sich nicht verführen lassen, mitgebrachte Probleme - und der Nahostkonflikt wandert ja gewissermaßen auch mit Menschen ein, die aus Syrien, Irak wie auch immer aus dringenden, zwingenden Gründen zu uns geflohen sind. Sie bringen, Vorurteile, ihre Vorstellungswelt, ihre Prägung mit. Und da haben wir das Recht, gewissermaßen sie mit unseren Prägungen zu konfrontieren. Und wir sollten nicht aus falscher Rücksichtnahme darauf verzichten wollen, sie einzuladen in unsere Kultur, sie einzuladen, in unsere religiös weltanschauliche Prägung, sie einzuladen in das, was Toleranz heißt, was friedliche Formen der Auseinandersetzung heißt, was Absage an patriarchale Kultur heißt, und so weiter und so fort. Also all das, was uns ausmacht.“ (Wolfgang Thierse) 42:23 „Aber in diesem Land kann jeder sagen, was er will. Und dieses Grundprinzip der freien Rede, das muss man unbedingt verteidigen. Das schließt ein, dass ich auch diejenigen kritisiere, deren Meinung ich nicht teile oder jedenfalls oder etwas dröhnend beschweige, das gelegentlich auch.“ (Wolfgang Thierse) 43:25 „Redefreiheit, Demonstrationsfreiheit, Meinungsfreiheit ist grundrechtlich geschützt und das ist auch wichtig. Ich wünsche mir, dass die Bürger und Bürgerinnen dieses Landes, die aus arabischen Ländern und aus unfreien Ländern kommen sehen, dass die Polizei ihre Demonstrationsfreiheit schützt, aber zugleich signalisiert, dass diese Demonstrationsfreiheit da die Grenzen hat, wo sie zu Gewalt und Hass aufruft.“ (Wolfgang Thierse)
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Oct 19, 2023 • 46min

Zana Ramadani im Interview mit Ben Krischke – „Die Mehrheit hat für so einen Quatsch gar keine Zeit“

Cicero – Magazin für politische Kultur Die Aktivistin und Publizistin Zana Ramadani spricht mit Ben Krischke über ihr Buch „Woke – Wie eine moralisierende Minderheit unsere Demokratie bedroht“, den Niedergang des Feminismus und erklärt, warum ihre Tochter trotzdem Gummibärchen essen darf. Zana Ramadani und Peter Köpf: Woke - Wie eine moralisierende Minderheit unsere Demokratie bedroht, Quadriga 2023 https://www.luebbe.de/quadriga/buecher/politik-und-gesellschaft/woke-wie-eine-moralisierende-minderheit-unsere-demokratie-bedroht/id_9885556 Inhalt Podcast: 4:12 "Mir wird ein Teil meiner deutschen Identität auch genommen, weil diese deutsche Diskussionskultur, die so ein hohes Gut ist, gerade ich als Migrantin muss das sagen oder sage das, die geht immer mehr verloren." (Zana Ramadani) 4:47 Alexander Marguier und Ben Krischke (Hrsg.): Die Wokeness-Illusion. Wenn Political Correctness die Freiheit gefährdet", Herder 2023 https://www.herder.de/geschichte-politik/shop/p4/81280-die-wokeness-illusion-gebundene-ausgabe/?gclid=Cj0KCQjwhL6pBhDjARIsAGx8D58yDscm2aU_3Nt6ngLn9dubWRofWpoXmnk0O278b6-T93NPe96IGr0aAo6UEALw_wcB 13:19 "Woke ist ja eigentlich was sehr Positives. Gegen Rassismus, gegen Sexismus, gegen den negativen Klimawandel, also den Klimawandel. (…) Aber was die daraus gemacht haben, ist ein großes Problem. (Zana Ramadani) 17:44 "Was bedeutet heute eigentlich noch das Wort Feminismus? Wofür steht eigentlich Feminismus? Ganz ehrlich, wäre ich nicht schon vor langer Zeit mit wahren Feminismus in Berührung gekommen und hätte eigentlich verstanden, was Feminist oder der feministische Kampf ist, würde ich heute bei dem Wort laufen und zwar ganz schnell, wenn ich es hören oder lesen würde." (Zana Ramadani) 21:09 "Wir haben doch patriarchale Strukturen, wir haben noch Sexismus in unserer Welt, aber noch lange nicht in unserem Kulturkreis, in den deutschen Kulturkreis, aber nicht so wie in anderen Ländern. Und das muss einfach mal anerkannt werden. Mich macht das so wütend und das als Migrantin, dass das nicht anerkannt wird, wie weit wir als deutsche Gesellschaft sind und wie weit, ja, auch die Deutschen ohne Migrationshintergrund es geschafft haben. Weil ohne die wären wir nicht dort, wo wir sind." (Zana Ramadani) 27:39 "Mit der Opferkarte, mit Opferhaltung kann man sich sehr gut vermarkten, erstens. Und zweitens kann man auch gerade im Diversity-Bereich sehr viel Geld verdienen, wenn man es richtig anstellt. Also je mehr Opferpunkte man auf seiner Liste hat, desto besser." (Zana Ramadani) 33:25 "Alles was heute unter Aktivismus fällt und diese Gewalt, die ausgeübt wird, gerade auch gegenüber der Mehrheitsgesellschaft oder der Sachschaden, der heute da passiert, das ist Gewalt. Und das ist inakzeptabel." (Zana Ramadani) 42:33 "Ich glaube einfach, dass die Woken und die heutige Politik uns noch reichlich ins Verderben führen werden. Dass gerade auch mit der nächsten Wahl Rechte an Zustimmung bekommen in der Politik. Aber ich glaube, das wird noch so zehn Jahre halten und dann wird es wieder Schwung geben. Es wird sich auch wieder etwas ändern. Und zwar in der Hinsicht, dass die Mehrheitsgesellschaft wieder aufsteht, klarer denkt und sich auf tatsächliche realistische Probleme den zuwendet." (Zana Ramadani)
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Oct 12, 2023 • 47min

Dorothee Bär, Klaus Ernst, Hugo Müller-Vogg im Interview mit A. Marguier – „Diesen Unsinn machen die Wähler nicht mit“

Cicero – Magazin für politische Kultur Welche Lehren muss die etablierte Politik aus Bayern und Hessen ziehen? Und wohin steuert jetzt die Ampel? Cicero-Chefredakteur Alexander Marguier diskutiert diese und weitere Fragen mit Dorothee Bär (CSU), Klaus Ernst (Die Linke) und Journalist Hugo Müller-Vogg in der ersten Ausgabe des „Cicero Hard Talk“, der ersten Fernsehtalkshow von Cicero, hier als Cicero Podcast Politik. Die Sendung können Sie anschauen auf cicero.de und https://www.kivvon.com/de/cicero-magazin-fuer-politische-kultur. Inhalt Podcast: 5:56 "Was würde passieren, wenn Sahra Wagenknecht eine Partei gründen würde?" (Klaus Ernst) 13:00 "Also zwei Dinge fand ich extrem bemerkenswert: Einmal den Post der SPD mit Danke, Nancy Faeser. (…) Und das zweite war, dass Olaf Scholz durch seinen Sprecher hat direkt am Montag nach der Wahl ausrichten lassen, dass er unbedingt mit Nancy Faser weiter als Innenministerin zusammenarbeiten möchte." (Dorothee Bär) 14:51 "Es ist doch eine Illusion anzunehmen, dass dieses große Problem der Zuwanderung der Flüchtlinge von einer Frau oder von einem Mann alleine gelöst werden kann." (Klaus Ernst) 24:00 "Aber die Frage ist doch warum werden die anderen eigentlich so stark? Warum wird der die Aiwanger mit seiner mit seiner Truppe so stark? Warum wird die AfD auch in Bayern so stark? (…) Und das ist meines Erachtens ein Trend in diesem Land, dass die Bürger die Schnauze voll haben." (Klaus Ernst) 25:58 "Die Grünen sind eigentlich die wahren Nutznießer der AfD. Sobald eine AfD im Parlamente ist, fällt ein Teil raus als Koalitionspartner aus guten Gründen. Das heißt ich brauche für die Mehrheitsbildung die Grünen." (Hugo Müller-Vogg) 35:05 "Natürlich wird Herr Söder versuchen, in das Rennen (um die Kanzlerkandidatur) einzusteigen." (Hugo Müller-Vogg) 37:28 "Markus Söder kann meines Erachtens alles." (Dorothee Bär) 38:40 "Also ich glaube, dass eigentlich, wenn die Ampel ehrlich mit sich selbst wäre, müssten sie jetzt Neuwahlen auch zustimmen, weil es gar nicht anders geht." (Dorothee Bär) 43:44 "Die FDP ist in ganz schweres Wasser und wenn es der FDP gelingt, bei der bei der Flüchtlingspolitik da in der Regierung sich durchzusetzen. Dann wird die FDP nach der nächsten Bundestagswahl mal wieder nicht gehen". (Hugo Müller-Vogg)
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Oct 5, 2023 • 41min

Susan Neiman im Interview mit Ralf Hanselle – „Hoffnung ist nicht utopisch“

Cicero – Magazin für politische Kultur Links, so hat man sich scheinbar im Parteienspektrum von SPD über Grüne bis Linkspartei geeinigt, ist irgendwas mit Wokeness und mit Identitätspolitik. Doch stimmt das überhaupt? Die deutsch-amerikanische Philosophin Susan Neiman hat berechtigte Zweifel. Über diese Zweifel und ihr neues Buch sie mit dem stellvertretenden Cicero-Chefredakteur Ralf Hanselle im Cicero Podcast Gesellschaft. Susan Neiman: Links ist nicht woke, Hanser 2023 https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/links-ist-nicht-woke/978-3-446-27802-8/ Inhalt Podcast: 7:06 "Aber wenn die Woken diese linksliberalen Bühnen besetzen und ich sage auf einmal nee, aber die Grundprinzipien sind ganz anders, dann sage ich, die sind nicht links" (Susan Neiman) 9:34 Ralf Hanselle bezieht sich auf Francis Fukuyama: Identität. Wie der Verlust der Würde unsere Demokratie gefährdet, Hoffman und Campe 2020 https://hoffmann-und-campe.de/products/51808-identitaet 20:28 "Also ich meine, wenn Postkolonialisten behaupten, mit Recht, wir sollen die Welt nicht nur mit europäischen Augen sehen, stehen sie auf den Schultern von der Aufklärung. (Susan Neiman) 25:14 "Was mich besonders an Foucault ärgert und das findet man in einigen Denkern heutzutage, diesen Verzicht auf das Normative." (Susan Neiman) 34:14 "Ich bin davon überzeugt, dass wir die technische Veränderung, die wir schon durchgemacht haben, geschweige denn, die wir durchmachen werden, dass wir das noch nicht begreifen." (Susan Neiman) 38:15 "Ich verstehe ‚links‘ als den Glauben, dass die Hoffnung nicht utopisch ist." (Susan Neiman)
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Sep 28, 2023 • 38min

Susan Kreller im Interview mit Ralf Hanselle – „Die DDR hat sich ins Buch reingeschlichen“

Cicero – Magazin für politische Kultur Im Cicero Podcast Literaturen spricht Ralf Hanselle mit der als Kinder- und Jugendbuchautorin bekannt gewordenen Susan Kreller über ihr jüngstes Buch "Salzruh", einem Buch für Erwachsene. Sie diskutieren über den modernen Schauerroman, über welche Wege es die DDR in Krellers Roman geschafft hat und wieso Literatur für Erwachsene nicht höher bewertet werden sollte als die Kinderliteratur. Susan Kreller: Salzruh, Schöffling & Co. 2023 https://www.schoeffling.de/buecher/susan-kreller/salzruh Inhalt Podcast: 3:34 "Da spielt auch ein bisschen meine Leidenschaft für Agatha Christie mit hinein." (Susan Kreller) 7:45 "Ich musste ein bisschen mutig sein, um weiterzuschreiben." (Susan Kreller) 9:30 "Es gibt jetzt sehr, sehr viel Toilettenpapier, das spielt auch eine große Rolle im Buch." (Susan Kreller) 14:30 Susan Kreller: Pirasol, Berlin Verlag 2017 https://www.piper.de/buecher/pirasol-isbn-978-3-8270-7925-1-ebook 15:19 "Also im Grunde geht es ja da um Menschen, die sowieso schon in sich gefangen ist und die gefangen sind und jetzt mit so einer doppelten Gefangenschaft umgehen müssen." (Susan Kreller) 16:55 "Ich liebe das Spiel mit Zitaten." (Susan Kreller) 18:17 "Also die DDR hat sich eigentlich ins Buch reingeschlichen." (Susan Kreller) 26:39 "Ich versuche, bestimmte Gefühle, die ich kenne, dafür eine Sprache zu finden." (Susan Kreller) 29:29 "Ich glaube nicht, dass man nur über die DDR schreiben kann, nur wenn man es auch miterlebt hat." (Susan Kreller) 32:53 "Also ich geh da ganz gleich ran ans Schreiben für Erwachsene und für Jugendliche." (Susan Kreller) 34:55 "Mir ist es sehr, sehr wichtig, wirklich darüber zu schreiben, wie das Leben ist." (Susan Kreller)
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Sep 21, 2023 • 1h 3min

Karl-Heinz Paqué im Interview mit Alexander Marguier – „Der Kapitalismus ist der falsche Prügelknabe“

Cicero – Magazin für politische Kultur Im Cicero Podcast Politik spricht Chefredakteur Alexander Marguier mit Karl-Heinz Paqué, dem Vorsitzenden der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, über die geopolitische und die wirtschaftliche Zeitenwende, die sich weltweit und mit tiefgreifenden Konsequenzen auch für Deutschland vor unser aller Augen vollzieht. Der Ökonom und frühere Finanzminister beleuchtet auch die Arbeit der Ampel-Regierung in Berlin und tritt vehement für ein großes Reformpaket nach dem Vorbild der „Agenda 2010“ ein. Von den Koalitionären insbesondere aus SPD und Grünen verlangt Paqué mehr Bereitschaft zu Lösungen für die deutsche Strukturkrise: „Es ist ein bisschen Bewegung da, man wird ein wenig pragmatischer – aber das reicht noch nicht.“ Karl-Heinz Paqué: Wachstum! Die Zukunft des globalen Kapitalismus, Hanser 2010 https://fachbuch.hanser-ebooks.de/ebook/bid-44625-wachstum-die-zukunft-des-globalen-kapitalismus.html Inhalt Podcast: 2:31 "Der Kapitalismus ist der falsche Prügelknabe" (K.-H. Paqué) 2:41 "Es ist beim Kapitalismus so, dass die Menschen sich nie klar machen, (…) was er alles leistet. Und umgekehrt, was nicht kapitalistische Systeme an Leistung vermissen lassen oder gar zu zerstören, das passt nicht in das Weltbild vieler Intellektueller." (K.-H. Paqué) 5:17 "Ich würde den Makroblick unterteilen in eine Zeitenwende, die geopolitisch ist (…) und eine zweite Dimension, die vielleicht weniger dramatisch erscheint, jedenfalls auf den ersten Blick. Das ist eine wirtschaftliche Zeitenwende." (K.-H. Paqué) 12:35 "Wenn wir diesen Weckruf ernst nehmen, auch wirtschaftlich und die entsprechenden strukturellen Maßnahmen ergreifen, dann haben wir eine Chance (…) Aber wenn wir weiterschlafen, werden wir das nicht." (K.-H. Paqué) 14:43 "Ich glaube, bei den Grünen zerplatzen einige Träume, die noch aus der Zeit vorher stammen. Zerplatzen jetzt an den real, an den geopolitischen und den weltwirtschaftlichen, weltwirtschaftlich wettbewerblichen Realitäten." (K.-H. Paqué) 16:40 "Ich traue da Olaf Scholz doch mehr zu, als vielleicht sein Naturell einen glauben lässt." (K.-H. Paqué) 19:00 "Die einfache grüne Illusion, man könne in wenigen Jahren hier in eine völlig neue Welt der erneuerbaren Energie einsteigen, das ist eine Illusion." (K.-H. Paqué) 21:33 Karl-Heinz Paqué: Vollbeschäftigt. Das neue deutsche Jobwunder, Hanser 2012 https://www.hanser-elibrary.com/doi/book/10.3139/9783446433076 23:32 "Die Deutschen haben ein besonderes Talent entwickelt, jedes Problem mit einer Kruste der Moral zu überziehen." (K.-H. Paqué) ab 25:33 Über Chinas künftige Rolle im Konzert der Weltmächte 31:05 "Hat sich der Westen mit seinen Sanktionen gegenüber Russland am Ende vor allem selbst geschadet?" (A. Marguier) 37:40 "Also hier müssen wir in Europa zur Vernunft kommen und sagen, wir verhandeln hier auf Augenhöhe mit dem globalen Süden." (K.-H. Paqué) 40:57 "Woher rührt Ihrer Beobachtung nach dieses Störgefühl der ostdeutschen Wähler? (A. Marguier) 48:34 "Gibt es ein liberales Moment in der AfD?" (A. Marguier) 51:58 "Die FDP ist keine Volkspartei." (K.-H. Paqué) 59:26 Über die Zukunft des Liberalismus weltweit.
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Sep 14, 2023 • 47min

Martin Hagen im Interview mit Ben Krischke – „Natürlich bläst uns der Wind ins Gesicht“

Cicero – Magazin für politische Kultur Anfang Oktober wird in Bayern gewählt. Im Cicero Podcast Politik spricht Martin Hagen, FDP-Landesvorsitzender, über die Fünf-Prozent-Hürde, den Fall Aiwanger und zwei Jahre Ampel im Bund. Inhalt Podcast: 5:34 "Man hat die FDP geliebt, aber man hat sie gehasst. Aber sie war niemandem egal." (Martin Hagen) 11:35 "Für jemanden, der diese harte Unterscheidung zwischen Mann und Frau gar nicht so sieht, weil er sagt, 'Ich bin liberal,für mich kommt es auf den Einzelnen an und nicht auf eine Schublade wie zum Beispiel das Geschlecht', für den ist es in der Realität nicht der große Unterschied." (Martin Hagen) 13:11 "Ich glaube, jede Regierung, in der Liberale und Grüne sitzen, wird sich immer reiben, weil einfach das Menschenbild und das Bild vom Verständnis von Staat und Bürger ein unterschiedliches ist." (Martin Hagen) 16:07 "Wenn wir anschauen, was sind die großen Hemmnisse der Wirtschaft, sind das dreierlei. Unternehmer sagen mir: erstens Fachkräftemangel, das größte Wohlstands Risiko, das wir überhaupt haben. Zweitens bezahlbare Energie. Drittens Bürokratie." (Martin Hagen) 19:47 "Also wenn ich da als Grüne so ein Gesetz vorlege, was 80 % der Bürger ablehnen und die Leute zu Recht auf die Palme bringt, weil sie Angst haben, dass ihre Lebensleistung damit angegriffen wird, nämlich das Eigenheim, dann führt das nicht dazu, dass eine Regierung in den Augen der Bürger eine gute Arbeit macht." (Martin Hagen) 21:18 "Ich glaube, dass eine liberale Kraft im bayrischen Landtag sehr gut tut. Ich glaube, dass sie auch wichtig ist. Ich glaube, das hat sich gerade auch in der Coronakrise gezeigt. Eine Stimme der Vernunft in Zeiten der Hysterie und der der autoritären Politik." (Martin Hagen) 25:00 "Das ist etwas, was natürlich dazu führt, dass die Politik praxisfern wird, wenn Menschen Entscheidungen treffen, die selber nie in der freien Wirtschaft mal tätig waren, die auch vielleicht generell nie das Arbeitsleben außerhalb von Parlamenten kennengelernt haben." (Martin Hagen) ab 29:05 Themen der FDP für den Wahlkampf in Bayern zur Landtagswahl am 8. Oktober ab 31:22 Perspektive von Martin Hagen auf die Hubert Aiwanger-Affaire 35:32 Ben Krischke bezieht sich auf folgende Artikel: https://www.cicero.de/innenpolitik/sondersitzung-im-bayerischen-landtag-aiwanger-flugblatt https://www.cicero.de/kultur/aiwanger-soder-elfenbeinturm-csu-freie-wahler-medien https://www.cicero.de/comment/383911 43:23 "Was würden Sie denn gemeinsam mit der CSU besser machen als das, was die CSU derzeit gemeinsam mit den Freien Wählern macht? " (Ben Krischke)
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Sep 7, 2023 • 45min

Günter Theißen im Interview mit Axel Meyer und Michael Sommer – „Bei Corona haben die Medien versagt“

Cicero – Magazin für politische Kultur Im Cicero Podcast Wissenschaft machen sich der Evolutionsbiologe Axel Meyer und der Althistoriker Michael Sommer mit dem Genetik-Experten Günter Theißen auf die Suche nach dem Ursprung des Corona-Virus. Entstammt das Virus aus dem Tierreich und wurde auf den Menschen übertragen? Oder ist doch ein Laborunfall in China die Ursache der Pandemie? Welche politische Implikationen hätte ein Beweis der Labor-Ursprungshypothese auf die Politik und auf die Haltung des Westens gegenüber China? Außerdem fordern die Wissenschaftler eine kritischere Medienlandschaft: „Wir brauchen besser ausgebildete Wissenschaftsjournalisten, die ihren kritischen Verstand behalten haben und nicht einfach Groupies werden von irgendwelchen Top-Wissenschaftlern an irgendwelchen Instituten.“ Im Laufe des Podcasts wird folgende Publikation erwähnt: Günter Theißen: Das Virus. Auf der Suche nach dem Ursprung von Covid-19, Westend Verlag 2022 Hören Sie zum Thema Corona und Spätfolgen der Corona-Impfung den Podcast mit Dr. Erich Freisleben auf cicero.de https://www.cicero.de/kultur/cicero-podcast-gesellschaft-erich-freisleben-impfnebenwirkungen-post-vac Inhalt Podcast: 3:23 "Die Geschichte der Entdeckung des Virus ist schon relativ mysteriös." (Günter Theißen) 9:08 "Also die Frage ist dann immer noch wie, kommen die Viren überhaupt nach Wuhan?" (Günter Theißen) 11:50 "Was dabei immer noch vernachlässigt wird, ist, welcher Blödsinn wirklich in diesem Nature-Paper steht." (Günter Theißen) 14:35 "Aber dieses Paper ist handwerklich ganz schlecht. Und zwar so schlecht, dass ich schon erwäge, sozusagen eine Analyse zu diesem Piper zu schreiben." (Günter Theißen) 16:19 "Und der Tenor war eindeutig Es ist bewiesen mehr oder minder, dass dieses Virus einen natürlichen Ursprung hat. Und der Schatten dieser Fehlurteile unter dem leiden wir, glaube ich heute noch." (Günter Theißen) 21:35 "Das wäre natürlich mega peinlich, wenn wenn sich rausstellt, die Leute, die viele Millionen für ihre Sicherheitsforschung bekommen haben, dass die die Pandemie erst ausgelöst haben." (Günter Theißen) 24:09 "Und ich habe nie verstanden, warum man in dem Fall wirklich einigen wenigen sogenannten renommierten Virologen glaubt und dann nicht kritisch nachhakt." (Günter Theißen) 37:08 "Wir brauchen besseren Wissenschaftsjournalismus." (Günter Theißen) 40:36 "Also ich habe immer noch die romantische Vorstellung von der vierten Gewalt, also die Medien als vierte Gewalt. Und das hielte ich auch für eine sehr, sehr sinnvolle Vorstellung, dass die dieses Mandat wahrnehmen würden. Aber im Fall der Corona Krise haben die, was das angeht, flächendeckend versagt." (Günter Theißen)

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