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Aug 20, 2024 • 25min

Daniel Gräber im Interview mit Clemens Traub – „Das hat System und ist von Annalena Baerbock so gewollt“

Cicero – Magazin für politische Kultur Ressortleiter Daniel Gräber spricht mit Clemens Traub über die aktuelle Visa-Affäre von Annalena Baerbock, die sich wie ein Krimi anhört. Es geht um gefälschte Pässe, erfundene Verwandtschaftsverhältnisse und mutmaßliche Tarnidentitäten ausländischer Agenten und darum, dass Deutschland seit Baerbock Amtsantritt sehr großzügig und ohne genau hinzusehen Einreiseerlaubnisse an Einwanderer aus aller Welt verteilt. Die ganze Recherche zur Visa-Affäre lesen Sie in der aktuellen August-Ausgabe von Cicero, erhältlich am Kiosk oder auf https://shop.cicero.de/ Inhalt Podcast: 4:14 "Andere Länder, wie zum Beispiel die USA würden an so einer Stelle des Visum Verfahren sofort beenden. Wer da gefälschte Dokumente vorlegt oder erschwindelt, der ist einfach draußen. Hier lief es aber andersherum. (…) Aber aus der Zentrale des Auswärtigen Amtes in Berlin wurde massiver Druck gemacht und förmliche dienstliche Weisungen: 'Stellt bitte das Visum trotzdem aus, das Visum trotzdem aus." (Daniel Gräber) 5:14 "Ministerien sind sehr große Organisationen mit verschiedensten Menschen. Und es gibt immer auch Leute, die das dort natürlich manches bedenklich finden, wie was läuft. Und Cicero hat inzwischen Gott sei Dank den Ruf, den vielleicht früher mal der Spiegel hatte, dass wir eben auch regierungskritisch recherchieren und berichten. Und deswegen öffnen sich bestimmte Menschen uns gegenüber auch, die das Gefühl haben, da läuft irgendwas gewaltig schief. Und das muss eigentlich an die Öffentlichkeit." (Daniel Gräber) 8:20 "Aber inzwischen ist eigentlich klar, dass das ganze System hat und letztendlich von ganz oben, von Annalena Baerbock so auch gewollt ist." (Daniel Gräber) 10:42 "Aber im Grunde ist es die die Umsetzung dieser linken, linksgrünen Utopie einer Welt ohne Grenzen No nation, no border." (Daniel Gräber) 13:08 "Die Indizien sind so stark, dass man da wirklich davon ausgehen kann, dass das ein sehr dringender Verdacht ist, dass dieser Mann von den pakistanischen Behörden mit einer Legende ausgestattet wurde, um ihn gezielt nach Deutschland zu schleusen.Das wurde gestoppt. Das haben Sie erkannt. Er ist nicht da. Aber seine angebliche Frau und seine angeblichen Kinder sind schon da. (…) Der Fall zeigt einfach nur, wie gefährlich so eine naive Politik der grenzenlosen Einwanderung und das Auge zudrücken eigentlich ist, weil da kommen das nutzen einfach Leute aus, die nichts Gutes im Schilde führen. Das ist ganz normal." (Daniel Gräber) 14:30 Daniel Gräber bezieht sich auf folgende Veröffentlichung: https://www.cicero.de/aussenpolitik/bundesaufnahmeprogramm-afghanistan-scharia-richter-baerbock-auswartiges-amt 16:24 "Also ich habe den Eindruck, dass deutsche Sicherheitsbehörden. Bei diesen Sachen wirklich konträr zum Auswärtigen Amt intern waren." (Daniel Gräber) 17:42 "Das ist einfach ein besonders krasser Fall, finde ich, diese Vernetzung zwischen Migrationslobby (und Auswärtigem Amt). Also es gibt in Deutschland einfach viele, auch mächtige Organisationen, die einfach dieses Ziel schon haben, möglichst viel Einwanderung nach Deutschland, komischerweise auch speziell schon aus islamischen Ländern (zu bringen)." (Daniel Gräber) 20:04 "Nehmen wir mal an, die Autoindustrie wäre so gut vernetzt über solche persönlichen Beziehungen im Verkehrsministerium oder im Umweltministerium, wenn es um Schadstoffregelungen ginge. Da würde jeder genau hinschauen. Aber bei dem Thema Migration guckt man da gar nicht so genau hin, was da passiert." (Daniel Gräber) 25:00 "Und wenn man das Vertrauen mal gewonnen hat, das kann manchmal Monate dauern, aber wenn man es mal gewonnen hat, dann läuft die Sache. Dann wird man einfach immer weiter mit Informationen versorgt. Das sind ja laufende Prozesse, wo auch Dinge passieren und dann kommt auch so ein Ketteneffekt oder Schneeballeffekt." (Daniel Gräber)
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Aug 15, 2024 • 41min

Thomas Kemmerich im Interview mit Clemens Traub – „Sogar meine Kinder mussten unter Polizeischutz“

Cicero – Magazin für politische Kultur Cicero-Volontär Clemens Traub spricht mit FDP-Politiker Thomas Kemmerich über seinen kurze Amtszeit als Ministerpräsident von Thüringen, seinen in der BRD bisher einmaligen forcierten Rücktritt nach wenigen Tagen und natürlich über die bevorstehende Landtagswahl in Thüringen, bei der Kemmerich wieder als Spitzenkandidat für die FDP ins Rennen geht. Inhalt Podcast: 7:21 "Ich halte es für eine unfassbare Situation, die sich gegen meine Person, aber auch gegen meine Familie, auch gegen Mitarbeiter meiner Firma richtete. In der Firma ist angerufen worden: 'Was? Sie arbeiten für einen Nazi?' Das war noch das Harmloseste. Wir hatten aber wochenlang tatsächlich Polizei- und Objektschutz." (Thomas Kemmerich) 10:46 "Ich glaube, es ist auch ganz wichtig, dass Leute, die in Verantwortung stehen, auch im Moment der Krise, des Hereinbrechen von unerwarteten Ergnissen besonnen handeln. Und das ist eben nicht passiert." (Thomas Kemmerich) 12:22 "Ich halte politisch rechts zu sein, also konservativ, für eine völlig normale politische Haltung, genauso wie es legitim ist, links zu sein. Was wir alle ablehnen sollten, und da geht die Grenze dann auch erst los bei Extremen, Links wie Rechts. Und auch da müssen wir alles gleich behandeln, sonst entsteht ja der Eindruck, dass die Demokratie eben nicht mehr alle gleich behandelt." (Thomas Kemmerich). 13:40 "Die Bundespartei unterstützt uns in Thüringen beim Wahlkampf nicht, und insofern sind wir im Stich gelassen." (Thomas Kemmerich) 15:59 "Aber ich sage: diese zwei, drei Prozent sind ausschließlich Ampel-Frust." (Thomas Kemmerich) 20:08 "Der Mittelstand braucht die Mitarbeiter, die Fähigen und nicht einen weiteren Regierungsapparat." (Thomas Kemmerich) 35:25 "Ich möchte keine Partei sehen, die so Putin freundlich russlandfreundlich agiert. Das sind Diskussionen, die habe ich vor 40 Jahren mal geführt bei dem damaligen NATO Doppelbeschluss. Wir müssen als deutsche Demokratie, als deutscher Staat, wir müssen als Europa auch tatsächlich so viel eigene Kraft haben, dass wir auch geschützt sind gegen Aggression von außen. Und da mache ich mir große Sorgen, dass, wenn sich politische Akteure mit dem Gedankengut durchsetzen, dass wir Freiheit, Wohlstand und Wachstum gefährden." (Thomas Kemmerich) 30:25 "Und ich glaube, kein Mensch in Ostdeutschland kann sagen, Thüringen braucht Friedrich Merz, um Interview zu werden. Wir sind alles erwachsene Menschen hier, wir können selber die Schuhe zubinden und welches Bild man immer bemühen muss, das ist ein absolutes von oben herab auf die Leute schauen und einreden und das können Sie sich vorstellen, hat viele, viele befremdet." (Thomas Kemmerich) 31:10 "Ich halte eine Brandmauer zu den Funktionären und zu dem Apparat der AfD für sehr wichtig. Das gilt aber auch für die Linkspartei. (…) Aber Brandmauern zu Thematiken darf es nicht geben." (Thomas Kemmerich)
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Aug 8, 2024 • 51min

J. Spahn und E. M. Welskop-Deffaa im Interview mit V. Resing – „Es geht hier nicht um Sozialneid, sondern um Fairness“

Cicero – Magazin für politische Kultur Soll das Bürgergeld abgeschafft werden oder spaltet solches Reden die Gesellschaft? Im Cicero Podcast Politik streiten Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes und Jens Spahn, CDU Politiker, Fraktionsvorsitzender, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU Bundestagsfraktion, früherer Gesundheitsminister. Das Gespräch moderiert Cicero-Ressortleiter der Berliner Republik Volker Resing. Inhalt Podcast: 12:12 "Ich möchte nicht, dass völlig ohne Kontrolle jeden Tag Menschen einfach nach Deutschland einreisen. Das ist kein Zustand für einen Staat, dass wir nicht wissen, wer warum mit welchem Ziel kommt und warum bleibt. Und deswegen müssen wir diesen Zustand beenden. Idealerweise an der EU-Außengrenze, in dem es dort für niemanden irregulär mehr weitergeht." (Jens Spahn) 15:01 "Ich bin wirklich verärgert darüber, dass in der öffentlichen Diskussion immer nur über die verschärften Abschiebungen gesprochen wird, was ja dann so mit den Bildern von Polizei und nächtlich auf dem Flughafen und Flugzeug und ähnlichen Horror Szenarien verbunden wird. Während wir genau wissen, wenn die Rückkehrberatung in Deutschland qualifizierter durchgeführt würde, dann hätten wir geordnete Möglichkeiten für die Menschen zurückzukehren. (Eva Maria Welskop-Deffaa) 19:20 "Alle Studien, die ich kenne, sprechen dafür, dass der entscheidende Faktor der Pushfaktor ist und nicht der Pullfaktor, Also die Notsituation in den Herkunftsländern treibt die Menschen auf die Flucht und natürlich folgen sie zum Teil Anreizen, die über die sozialen Medien verbreitet werden. Da werden zum Teil Märchen erzählt von dem, was angeblich in Europa möglich ist. Aber der wesentliche Faktor ist die Notsituation in den Herkunftsländern." (Eva Maria Welskop-Deffaa) 20:31 "Wenn wir einfach mal schauen, wohin es die Allermeisten zieht, dann sind es die Länder mit hohen Sozialstandards und da ist Deutschland ziemlich weit oben dabei. Und wissen Sie, was ich gefährlich finde und es auch mal aus einer Caritas- oder sozialpolitischen Perspektive ist, das diese Entwicklung auf Dauer auch die Akzeptanz von Sozialstaat unterminieren wird." (Jens Spahn) 27:47 "Die Bürgergeld-Debatte, wenn sie dann immer vom Missbrauch her argumentiert, verkennt nach unserer Einschätzung, in der Art, wie sie geführt wird, die realen Probleme der Menschen, die uns als Bürgergeldempfänger in unseren Beratungsstellen begegnen." (Eva Maria Welskop-Deffaa) 28:47 "Ich verstehe nur nicht, warum es so schwer ist es für die Caritas zu sagen: Ja, den Menschen mit psychischen Erkrankungen wollen wir helfen, müssen wir helfen. (…) Aber deswegen erwarten wir auch von denen, die sich selbst helfen können, dass sie sich selbst helfen." (Jens Spahn) 31:50 "In der Substanz finde ich, dass der Ansatz der Bürgergeld-Reform richtig war, der darauf zielte, möglichst viele Menschen wirklich zu befähigen, Weiterbildung ernster zu nehmen, mehr Chance zu geben, sich durch Qualifizierung wirklich eine nachhaltige Perspektive im Arbeitsleben zu sichern. Und das schrauben Sie jetzt natürlich de facto zurück. Also mit dem eben schon angesprochenen stark reduzierten Eingliederungsstitel können Sie keine Befähigungspolitik machen. Dann ist am Ende der Begriff nur noch Schall und Rauch." (Eva Maria Welskop-Deffaa) 32:56 "Wir haben 2,4 Millionen 18- bis 34-Jährige ohne Berufsabschluss in Deutschland. Wir können gerne Becker aus Ghana holen. Vielleicht sollten wir noch mal uns bemühen, ein paar von diesen 2,4 Millionen in eine Ausbildung durch eine Ausbildung durchzubringen. Und da sind auch einige darunter, die im Bürgergeld-Bezug sind." (Jens Spahn)
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Aug 1, 2024 • 39min

Stefan Kobus im Interview mit Ben Krischke – „Der Osten ist keine westdeutsche Kolonie“

Cicero – Magazin für politische Kultur SuperIllu-Chefredakteur Stefan Kobus spricht mit Cicero-Redakteur Ben Krischke über ostdeutsche Mentalitäten und westdeutsche Ignoranz. Inhalt Podcast: 7:24 Ben Krischke bezieht sich auf Dirk Oschmann: Der Osten. Eine westdeutsche Erfindung.Ullstein, 2023 https://www.ullstein.de/werke/der-osten-eine-westdeutsche-erfindung/hardcover/9783550202346 8:35 "Zum einen sind Ostdeutsche nicht sonderlich empfänglich (…)für Klatsch und Tratsch. (…) Der Ossi goutiert das nicht, was er auch nicht goutiert, ist zum Beispiel ein zu tiefer Blick in die Privatsphäre. Jetzt kann man sich fragen: Wo kommt das her? Ich persönlich glaube, wenn man jahrelang bespitzelt worden ist, bis unter die Bettdecke, schlimmstenfalls, dann ist die Privatsphäre noch heiliger wie für einen Westdeutschen." (Stefan Kobus) 12:44 „Da muss man eben mal in die Ursachenforschung gehen. Und leider Gottes (…) haben wir eben das alles auf Ostdeutschland projiziert. Also der Ossi, der gemeine Ossi sorgt jetzt für den Niedergang nicht nur des Abendlandes, sondern unserer Demokratie und des Staates. Und diese Sippenhaftung mögen die Menschen in Ostdeutschland nicht und sie kriegen sie aber jeden Tag mehrfach zu hören, zu lesen. Wie auch immer. Und auch das ist ein Ansatz unserer Arbeit, dass wir da dagegen schießen.“ (Stefan Kobus) 15:24 „Aber es gibt so einen Fakt, den ich immer ganz faszinierend finde: Jede Ostdeutsche war mittlerweile in Westdeutschland, aber nur jeder dritte Westdeutsche war bislang in Ostdeutschland. Ich finde, es spricht eine relativ klare Sprache. Also es ist nicht nur so, dass die einen nicht können oder wollen, sondern die anderen müssen auch ihren Beitrag dazu leisten. Und ja, verordnen kann man es nicht. Es muss wachsen und. Da haben wir noch einiges vor uns, ehrlicherweise.“ (Stefan Kobus) 18:43 "Wenn wir uns noch mehr füreinander interessieren würden, aufeinander zugehen würden, würde es vielleicht ein bisschen schneller gehen, mit der Wiedervereinigung im Kopf zumindest. (…) Wie über diese Wahlen gesprochen und berichtet wird, Sie haben es eingangs erwähnt, trägt momentan gerade dazu leider nicht bei. (Stefan Kobus) 19:13: Hören Sie dazu auch den Podcast mit Steffen Mau vom 3. November 2023: https://www.cicero.de/kultur/steffen-mau-und-wolfgang-merkel-im-gesprach-mit-mathias-brodkorb-cicero-podcast-politik-wir-haben-keine-gespaltene-gesellschaft 28:45 Ben Krischke bezieht sich auf das ARD-Sommerinterview mit Friedrich Merz https://www.ardmediathek.de/video/bericht-aus-berlin/sommerinterview-friedrich-merz/ard/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2JlcmljaHQgYXVzIGJlcmxpbi8yMDI0LTA3LTE0XzE4LTAwLU1FU1o 37:08: "Ich glaube, wenn wir alle gemeinsam etwas sagen würden, das ist jetzt ein Land und das sind alles unsere Probleme und wir schreiben über diese Probleme oder auch über positive Geschichten, ohne groß zu betonen, dass es da das ist da. Dann wäre da schon ein bisschen geholfen." (Stefan Kobus)
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Jul 19, 2024 • 39min

Güner Balcı im Interview mit Clemens Traub – „Arabischstämmige Schüler leugnen in Neukölln regelmäßig den Holocaust“

Cicero – Magazin für politische Kultur Güner Balcı ist die Integrationsbeauftragte von Neukölln, als Kind von türkischen Gastarbeitern selbst in Neukölln aufgewachsen und kennt den Berliner Bezirk daher wie kaum eine andere. Das bekannte Problemviertel gilt deutschlandweit als Synonym für Kriminalität und gescheiterte Integration. Doch warum gibt es gerade in arabischen Communities so viel Antisemitismus? Warum geraten junge Menschen in die Fänge des politischen Islams? Und wie erleben sie die politische Korrektheit in unserem Land? Darüber spricht Cicero-Volontär mit Güner Balcı im Cicero Podcast Gesellschaft. Inhalt Podcast: 02:40 "Neukölln hat gar kein viel größeres Problem als manch manche andere Ballungsgebiete in Deutschland, in denen man eine große Anzahl reaktionärer religiöser Menschen hat (…) Ich glaube, was Neukölln ausmacht, ist, dass Neukölln sehr offen mit diesen Themen und Dingen umgeht" (Güner Balcı) 07:13 "Wir wissen alle, dass in Deutschland jüdische Kinder nicht einfach so auf eine staatliche Schule gehen können, wenn diese Schule in einem Viertel ist mit einem hohen Anteil von Menschen mit Migrationsgeschichte und zwar muslimischer Migrationsgeschichte.(…) Und das wird einfach so hingenommen. Das ist das eigentliche Problem, was wir haben, glaube ich." (Güner Balcı) 12:23 "In Deutschland haben wir dem politischen Islam die Deutungshoheit überlassen über das spirituelle Leben von Muslimen (…). Und die größte Schuld tragen unsere politisch Verantwortlichen." (Güner Balcı) 17:08 "Wir sind ein Einwanderungsgesellschaft, wir sind eine Bürgergesellschaft, wo alle Bürgerinnen und Bürger die gleichen Rechte haben und gleichen Pflichten (…) Und da kann ich mir das auch als Repräsentant oder Repräsentantin Deutschlands nicht leisten, dass ich anderen einen Bonus zuspreche, nur weil sie eben muslimisch sind." (Güner Balcı) 21:27 "Ich glaube, die beste Möglichkeit ist, diese Kinder zu erreichen und ihnen wenigstens das Recht zu geben, teilzuhaben an dieser Gesellschaft, auch wenn sie in Familien aufwachsen, in denen das nicht vorgesehen ist, ist, dass wir unser Bildungssystem sehr stark anpassen an die Lebensrealität von Kindern, völlig egal, wo die herkommen und völlig egal, wie ausgerichtet ihre Familien sind. (…) Lebensrealität von Kindern in sozial benachteiligten Milieus muss oberste Priorität haben in unseren Bildungsvorhaben." (Güner Balcı) 27:52 "Das ist auch eine unserer größten Lücken eigentlich, dass wir auf der einen Seite das Versprechen geben, für Recht und Ordnung zu sorgen, als Staat und uns einzusetzen für Gerechtigkeit. Dass aber dann nach so einem Gerichtsprozess, wenn ein Täter verurteilt wurde, seine fünf Cousins aufschlagen können und es nimmt kein Ende. Und dagegen haben wir auch noch wirklich nicht so richtig viele Mittel entwickelt." (Güner Balcı) 28:44 "Dass Migranten eine migrationskritische Einstellung haben, finde ich überhaupt nicht verwunderlich. Das zeigt einfach nur, dass sie sehr verwurzelt sind mit diesem Land und genau dieselben Ängste haben wie Menschen ohne Migrationsgeschichte auch." (Güner Balcı)
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Jul 11, 2024 • 35min

Michael Kretschmer im Interview mit A. Marguier – „Muss es erst so schlimm kommen, bis das Land zu Reformen fähig ist?“

Cicero – Magazin für politische Kultur Im Cicero Hard Talk spricht Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer mit Cicero-Chefredakteur Alexander Marguier über die Kluft zwischen Ost- und Westdeutschland nach fast dreieinhalb Jahrzehnten Mauerfall und über den Vertrauensverlust vieler Menschen in die Politik. Dieser Podcast wurde am 5. Juli 2024 als "Cicero Hard Talk" aufgezeichnet. Das dazugehörige Video können Sie hier sehen: https://www.kivvon.com/de/cicero-magazin-fuer-politische-kultur
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Jul 4, 2024 • 49min

R. Stegner, R. Kiesewetter und M. Kosmehl – „Putin verhandelt erst, wenn er fürchtet, den Krieg zu verlieren“

Cicero – Magazin für politische Kultur Russland-Expertin Miriam Kosmehl, Roderich Kiesewetter (CDU) und Ralf Stegner (SPD) streiten mit Cicero-Chefredakteur Alexander Marguier über deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine, über eine diplomatische Lösung des Kriegs – und über den Umgang mit ukrainischen Flüchtlingen in Deutschland. Dieser Podcast wurde am 28. Juni 2024 als "Cicero Hard Talk" aufgezeichnet. Das dazugehörige Video können Sie hier sehen: https://www.kivvon.com/de/cicero-magazin-fuer-politische-kultur
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Jun 27, 2024 • 48min

Axel Bojanowski im Interview mit Daniel Gräber – „Die Klimapolitik fällt Deutschland jetzt auf die Füße“

Cicero – Magazin für politische Kultur Der Wissenschaftsjournalist Axel Bojanowski beschäftigt sich schon lange mit dem Thema Klimawandel, Klimaschutz und Klimaschutzpolitik. Mit Cicero-Ressortleiter Daniel Gräber spricht er über alles, was man schon immer übers Klima wissen wollte, aber bisher nicht zu fragen wagte (im übrigen auch der Titel seines gerade neu erschienenen Buches). Axel Bojanowski: Was Sie schon immer übers Klima wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten, West End Verlag 2024 https://westendverlag.de/Was-Sie-schon-immer-uebers-Klima-wissen-wollten-aber-bisher-nicht-zu-fragen-wagten/2129 Inhalt Podcast: 03:38 "Ich nenne das ein Menschheitsdilemma. Einerseits muss man die Erwärmung stoppen, aber zweitens braucht man eben billige Energie. So, und dieses Dilemma ist eben extrem komplex auf vielen Ebenen. Und die Klimaforschung, also das Klima wissen soll dann eben dafür dienen, Druck auszuüben in diesem politischen Prozess. Und dabei wird eben dann oft Wissenschaft sozusagen missbraucht und dabei werden Dinge übertrieben und dabei wird eben so eine, werden Sicherheiten vorgegaukelt, die es gar nicht gibt. Und das hat den Wissenschaftsprozess die öffentliche Wissenschaftsdebatte korrumpiert. Die Wissenschaft selber führt eigentlich eine ganz andere Debatte." (Axel Bojanowski) 07:48 "Die Klimawissenschaft wurde zunehmend zu einem Erntefeld für politische Argumente. Und das führt dazu, dass in der Öffentlichkeit, die politische Polarisierung zunahmen, also dass man sich über Klimaforschung eigentlich nur noch äußerte, um einem bestimmten Milieu zu signalisieren, dass man dazugehört. Also man hat nicht mehr über Risiken und Unsicherheiten der Wissenschaft gesprochen, wie es in der Wissenschaft passiert, sondern man hat einfach so apodiktisch Dinge behauptet. (…) Extreme. Rhetorik hat sich durchgesetzt, weil man weil politische Gruppen aufeinander losgingen und man eigentlich keine wissenschaftliche Debatte führen wollte oder irgendwelche Lösungen gemeinsam kreieren wollte, sondern es ging darum, einen Streit zu gewinnen. Oder es geht darum weiterhin." (Axel Bojanowski) 22:10 "Und da wird es dann schwierig, weil Wissenschaftler sozusagen sich selten trauen, in der Öffentlichkeit ihre Kollegen zu kritisieren, weil sie dann in eine Situation geraten. Sie können dann attackiert werden als Leugner, als Außenseiter, als das Ich was und. Und das kann dann durchaus für Leute, die eigentlich nicht Wissenschaft gemacht haben, um in der öffentlichen Debatte zu reüssieren, kann das durchaus sehr unangenehm sein. Und viele machen das eben nicht. Und so bleiben dann oft solche solche politisch Einfluss fähigen Theorien in der öffentlichen Debatte unwidersprochen oder kaum widersprochen." (Axel Bojanowski) 33:05 "Und da schleichen sich dann eben einfach so Weltanschauungen ein, die dann so als quasi als Tatsachenbeschreibung durchgehen sollen. Und ja, das ist eben, das ist eben gerade bei solchen Themen wird es dann werden es dann Zeitgeist-Geschichten, wo dann einfach dem eigenen Milieu nach dem Mund geschrieben wird, weil man eben so im Subtext immer zeigt Ja, ich, ich gehöre dazu." (Axel Bojanowski) 35:34 "Das ist nicht meine Art von Journalismus. Also ich kann nicht, ich ich bin nicht der Oberlehrer für, für, für den Leser, der ihnen sagt, was sie was sie denken soll, sondern ich finde, wir müssen darstellen, was. Was ist da an Wissen? Wir müssen Debatten moderieren, wir sollten Probleme ansprechen, Dilemmata beschreiben." (Axel Bojanowski) 46:44 "Man kann nie alles ausschließen. Aber es ist eben die Frage, wie wahrscheinlich sind bestimmte Risiken. Und da wird in anderen Ländern eben manches anders entschieden als in Deutschland, wo im Zweifel immer alles verboten wird. Und das fällt Deutschland jetzt auf die Füße. Weil jetzt sitzen wir auf der Kohleenergie und haben den zweitschlechtesten CO2 Fußabdruck in Europa. Und Frankreich, wo man technologieoffener ist, ist viel klimafreundlicher unterwegs. Und das bei der Vorreiterrolle, die Deutsche angeblich spielen will." (Axel Bojanowski)
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Jun 20, 2024 • 36min

Danny Freymark im Interview mit Volker Resing – „Die Leute wollen das Weiter-so nicht!“

Cicero – Magazin für politische Kultur Cicero-Redakteur Volker Resing spricht mit dem CDU-Politiker Danny Freymark aus dem Berliner Stadtteil Lichtenberg über die Herausforderung, im (Berliner) Osten eine bürgernahe Lokalpolitik zu machen, über die Europawahl und unter welchen Umständen die CDU einmal über eine Koalition mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht nachdenken sollte. Inhalt Podcast: 05:09 "Wir sind eine Volkspartei. Wir sind stolz, in der Verantwortung zu stehen, insbesondere im Land. Und dann wollen wir natürlich auch bei der Europawahl bessere Ergebnisse erzielen. Also uns hat das Ergebnis sehr geärgert. Es ist aber auch ein Ausdruck von unterschiedlicher Hilflosigkeit bis hin zu dem Empfinden, das bringe eh alles nichts." (Danny Freymark) 18:50 "Man wählt, was man kennt oder wo man eine Hoffnung mit hat. Alle großen Parteien haben doch für die Europawahl lokal eigentlich kein Angebot gemacht, was auch schwer ist, weil es ja so weit weg scheint. Und deswegen haben viele Wählerinnen und Wähler aus ihrem Herzen keine Mördergrube gemacht und haben schlichtweg gesagt, ich sehe das Hauptthema der Migration. Die AfD hat sehr klare Ansagen. In dem Bereich zweifelt ja keiner daran, dass die beim Thema Migration sich Dinge wünschen, die wir uns nicht wünschen. Und dann wird das dann auch bei einer Wahl umgesetzt." (Danny Freymark) 19:27 "Die klare Ansage an alle etablierten Parteien ist: 'Wir sind nicht zufrieden, wir sind mit eurer Politik nicht zufrieden'. Und da wird auch vielleicht nicht zwischen der Ebene unterschieden, ob Kommunal, Land oder Bund. Hier wurde Europa gewählt und bei Europa ist die Botschaft klar: 'Hört auf mit dieser Migrationspolitik.'" (Danny Freymark) 21:15 "BSW war eine Option für Altlinke, die nicht AfD wählen wollen, aber trotzdem unzufrieden sind und obwohl kein BSW Vertreter in Lichtenberg bekannt ist, außer Sahra Wagenknecht, die aber nun ihren Wohnort nicht bei uns hat, war es so, dass die Leute trotzdem die Unbekannte lieber gewählt haben als die Bekannten." (Danny Freymark) 27:26 "Ich bin orientiert an der Lebenswirklichkeit: ob die S-Bahn fährt, ob das Polizeirevier saniert ist, ob man den Menschen helfen kann bei einem Bürgeramtstermin. Bei den Grünen sind die Schwerpunktthemen 'Wer bin ich, was bin ich, was will ich sein?' Und ich glaube, dass das mit der Lebensrealität der Menschen, die ich vertreten darf, nichts zu tun hat. Und parlamentarisch (…) hege ich mittlerweile Zweifel: Wie demokratisch sind eigentlich die Grünen ihrer Breite?" (Danny Freymark) 29:50 "Also eine mögliche Koalition mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht jetzt einzugehen, hat natürlich sehr viele Risiken, da wir gar nicht wissen, was ist diese Partei am Ende, welche Positionen tritt sie ein? Es gibt keinen Beschluss auf Bundesebene, mit denen nicht zusammenzuarbeiten. Ich glaube, dass wir der besonderen Situation, insbesondere den östlichen Bundesländern, Rechnung tragen müssen und hier keine zentralen Vorgaben machen sollten. Da bin ich ganz bei Mario Voigt. Aber wir dürfen auch nicht den Eindruck erwecken gegenüber der Öffentlichkeit, es wäre ein Leichtes, irgendwelche Koalition zu schmieden." (Danny Freymark)
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Jun 13, 2024 • 44min

Waldemar Hartmann im Interview mit Clemens Traub – „Spielt Fußball und stellt die Politik ins Abseits!“

Cicero – Magazin für politische Kultur Zur Einstimmung auf die Fussball-EM in Deutschland diskutieren Moderatorenlegende Waldemar „Waldi“ Hartmann und Cicero-Volontär Clemens Traub die Favoriten auf den Titel und wie hoch die Chancen stehen, dass wir nach 2006 ein zweites Sommermärchen erleben werden. Inhalt Podcast: 2:26 Hier können Sie das legendäre Interview von Waldemar Hartmann mit Rudi Völler anschauen: https://www.sportschau.de/video/fussball-nationalmannschaft-interview-waldemar-hartmann-rudi-voeller-102.html 5:39 "Aber durch die letzten zwei Spiele der Nationalmannschaft, durch die zwei Siege nicht gegen Laufkundschaft, sondern gegen veritable Gegner, haben die Leute auch so ein bisschen wieder Feuer gefangen. Es muss noch etwas passieren, nämlich am Freitag beim Eröffnungsspiel. Wenn das funktioniert, dann vergleiche ich das mit dem Sommermärchen." (Waldemar Hartmann) 11:20 "Die Spieler, die jetzt berufen sind, das sind alles exzellente Fußballspieler. Das Problem in den letzten Jahren war, dass Jogi Löw sich selbst gefeiert hat. Jogi Löw ist in irgendwelche Sphären aufgestiegen und hat seine Entscheidungen für papstähnlich gehalten, fast unfehlbar." (Waldemar Hartmann) 14:04 "Wir müssen weg von der Technokratie, von der Wissenschaft Fußball. Ich krieg Pickel, wenn ich die Laptop-Trainer sehe, die da an der Bank ihre Apparate aufgebaut haben. Die Fußballsprache ist plötzlich eine andere geworden. Natürlich entwickelt sich auch die Sprache. Aber jetzt wird gesagt 'Wir müssen offensiv besser gegen den Ball arbeiten'. Da haben wir früher gesagt: 'Wir gehen vorne gleich drauf'. Heute heißt es 'Der Vertikalpass in die Schnittstelle der Viererkette'. Da haben wir früher gesagt: "Spiel steil'." (Waldemar Hartmann) 15:46 "Der Individualismus ist auf der Strecke geblieben. Das gilt übrigens nicht nur für den Fußball. Das, glaube ich, ist auch in der Politik oder in der Wirtschaft das, warum es nicht weiter geht, weil die Individuellen eingegrenzt werden. Oder man lässt sie nicht im freien Lauf. Und beim Fußball ist es auch so: Sie werden gepresst in ein Schema, und die Straßenkicker, wie man sie nennt, dürfen das nicht machen. (…) Lasst die Jungs kicken, lasst die Jungs Fußball spielen." (Waldemar Hartmann) 18:32 "Auf der anderen Seite laufen die Jungs auch nicht schneller, wenn es noch mal eine Prämie von 100.000 Euro oder so gibt. Wenn Spiele entschieden werden könnten in der Halbzeitpause mit der Erhöhung der Prämie, dann hätten das schon viele versucht. Es haben viele versucht, es hat aber nicht so häufig geklappt. Also hat man es aufgegeben. Geld macht nicht schneller. Geld schießt auch keine Tore." (Waldemar Hartmann) 22:39 "Ich hänge mich so weit aus dem Fenster, dass ich sage, die Gruppe müssen wir locker überstehen, weil sonst dürfen wir uns nicht zu den Favoriten zählen." (Waldemar Hartmann) 25:00 "Ich war nie ein riesengroßer Fan von Toni Kroos. Ich war aus der Fraktion Querpass Toni. Aber die Zahlen und die Fakten sprechen für ihn. Ich bin ja auch nicht doof. Wenn einer zehn Jahre bei Real Madrid Stammspieler ist, dann muss er schon gut Fußball spielen können." (Waldemar Hartmann) 28:01 "Also wenn wir weit kommen, wird Toni Kroos der absolute Held. Wenn wir nicht weit kommen. Könnte es sein, dass Jens Spahn zitiert wird: 'Ich glaube, dass sich einige noch gegenseitig viel um Verzeihung bitten müssen'." (Waldemar Hartmann) 35:06 "Der Beste von allen: Havertz!" (Waldemar Hartmann) 40:56 "Ich mag ja dann Politiker. Viele springen ja auf den Zug auf, weil sie wissen, Fußball, Popularität und ein bisschen in der Sonne damit stehen. Aber es gibt und gab halt welche, die sind wirklich Fußballfans. Kohl war einer." (Waldemar Hartmann)

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