

Verena König Podcast für Kreative Transformation
Verena König, Kreative Transformation, Heilpraktikerin für Psychotherapie
Das Wissen über Trauma sollte zu unserer Allgemeinbildung gehören, denn es bringt ein grundlegendes Verständnis für menschliche Reaktionsweisen und das menschliche Wesen.
Mit meinem Podcast "Kreative Transformation" möchte ich für Trauma und Traumafolgen sensibilisieren. Für mehr Wohlwollen, Empathie, Verbundenheit und Frieden in unserer Welt.
Mit meinem Podcast "Kreative Transformation" möchte ich für Trauma und Traumafolgen sensibilisieren. Für mehr Wohlwollen, Empathie, Verbundenheit und Frieden in unserer Welt.
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Jun 5, 2020 • 35min
#93 Abgrenzung und Verbundenheit
Das Thema Abgrenzung ist wohl ein Thema, das ziemlich viele Menschen auf diesem Planeten immer wieder oder vielleicht dauerhaft in verschiedenen Facetten beschäftigt. Ich denke, das liegt auch daran, dass besonders feinfühlige Menschen mit dem Thema eigene Grenzen und "Abgrenzung" häufig nicht ganz so unbefangen umgehen können, wie Menschen, die vielleicht nicht ganz so viel von ihrer Umwelt mitbekommen. Aus meiner Perspektive betrifft oder berührt das Thema Abgrenzung sehr viele Aspekte. Es berührt den Bereich der Hochsensibilität, es berührt selbstverständlich auch hier und da den Bereich der Traumafolgen und dementsprechend berührt es auch den Bereich früher Prägungen. Schwierigkeiten mit dem Thema Abgrenzung spiegeln sich in allen Bereichen des Lebens wider. Vor allem in Beziehungen, sowohl zu Partnerinnen und Partnern, aber auch zu Kolleginnen und Kollegen, Vorgesetzten und allen möglichen Menschen, mit denen man beruflich zu tun hat. Selbstverständlich betrifft es auch Freundschaften und nicht selten auch den Bereich der Beziehung zu den eigenen Kindern und Eltern. In meiner Praxis treffe ich seit vielen Jahren sehr viele Menschen, die sich mit dem Thema Abgrenzung in einer großen Herausforderung wiederfinden. Dinge, die ich dann beschrieben bekomme, sind die unterschiedlichsten Auswirkungen von mehr oder weniger dauerhaften Grenzverletzungen und Grenzüberschreitungen. Oft ist das Erleben verbunden mit Ohnmacht und Hilflosigkeit. Ganz häufig auch mit Gefühlen der Abhängigkeit und der fehlenden Selbstbestimmung, Autonomie oder Freiheit. Leider ist das häufig verbunden mit einem echten Leiden, mit sehr destruktiven, unguten Mustern, die immer wieder zu tiefen Verletzungen und auch zur Reinszenierung von alten Situationen und Verletzungen führen. Ich möchte versuchen, in dieser Folge einiges Hilfreiches zusammenzufassen, was hier unterstützend sein kann, um derartige Muster zu transformieren. In dieser Folge erfährst du: was Abgrenzung bedeutet was eine gelingende Abgrenzung voraussetzt was Bindungs- und Entwicklungstrauma damit zu tun haben wie du erkennst ob du mit dir selbst verbunden bist was du tun kannst, damit Abgrenzung gelingt Shownotes: Verbundenheit und Trauma // Podcast #55 Emotionale Abhängigkeit verstehen & transformieren // Podcast #41 Entwicklungstrauma verstehen // Podcast #51
May 29, 2020 • 32min
#92 Du bist genug. Die Heilkraft des Wohlwollens.
Das Gefühl nicht gut genug zu sein und alles daraus sich entwickelnden Muster und Handlungsweisen führen zu einer harten und oft herzlosen Verurteilung der eigenen Person. Anders gesagt, dieses Muster, diese Prägung, diese Überzeugung „Ich bin nicht gut genug!", ist die meist gefundene Verhinderung von Wohlwollen. Sie ist das Gegenteil von Wohlwollen. Sie ist pures, reines Verurteilen. Verurteilen und abwerten hat einen ganz einfachen Sinn, einen einfachen Zweck. Wer Urteilt fühlt nicht mehr mit dem Herzen. Urteilen hat eine trennende Wirkung und das ist natürlich nicht schön aber manchmal auf eine ungute Art und Weise aber sinnvoll. Wenn ich mich mit meinen eigenen Gefühlen überfordert fühle, wenn ich mich von jemand anderem in irgendeiner Weise, vielleicht ganz unbewusst, angesprochen und dadurch getriggert fühle, dann ist das Urteilen eine Möglichkeit Distanz zu schaffen. Es ist eine Möglichkeit in ein Gefühl der Härte und damit verbundener, zwar nicht wirklicher, aber doch empfundener Stärke zu gehen. Urteilen kann auch helfen über Vergleiche beispielsweise in eine Motivation zu gelangen, so in die Richtung sich weiter zu optimieren und durch die harte Fähigkeit zu Urteilen nicht aufzugeben und nur nicht in eine Art Weichheit und Empfindsamkeit zu kommen. Urteilen, könnte man sagen, ist ein Gegenteil zu Mitgefühl und ich spreche hier nicht von einem kritischen, zugewandten Geist, sondern von dem harten, richtenden Urteil, das uns so sehr verletzen kann. In dieser Folge erfährst du: was Wohlwollen bedeutet welche Aufgabe Verurteilung hat was Ego States und Selbstliebe mit Wohlwollen zu tun haben wie sich eine wohlwollende Haltung auf die Welt auswirken kann Shownotes: Einsamkeit und Trauma // Podcast #56 Verbundenheit und Trauma // Podcast #55
May 22, 2020 • 34min
#91 Über Trauer und Verbundenheit
Trauer ist ein sehr tiefes und auch vielschichtiges Gefühl. Es ist ein großes Gefühl. Meist wird Trauer ausgelöst durch einen Verlust. Zu betrauernde Verluste können sehr unterschiedlicher Ursache sein. Das kann der Verlust eines geliebten oder wichtigen Menschen oder Wesens sein. Trauer entsteht auch dann, wenn wir uns in dem Verlust eines Lebenskonzeptes wiederfinden, z.B. durch den Verlust eines Arbeitsplatzes, vielleicht eines unerfüllten Kinderwunsches oder wir betrauern das nicht gelingen eines Planes. Häufig finden sich Menschen zu irgend einem Zeitpunkt in ihrem Leben in einem Trauerprozess um ein nicht gelebtes Leben, wenn sie irgendwann einmal zurückschauen und spüren und sehen, was sie alles hätten leben können, was ihnen aber nicht möglich war. Trauer entsteht nach meiner Erfahrung besonders dann, wenn wir etwas loslassen müssen, das uns am Herzen lag, mit dem wir uns sehr verbunden gefühlt haben. Wenn etwas mit dem wir eine innere Verbundenheit spürten nicht zur Erfüllung kommt, wenn das Gefühl der Unerreichbarkeit sich einstellt. Ich werde in meinen weiteren Ausführungen den Verlust eines geliebten Menschen, mit dem man verbunden war als Ausgangspunkt nehmen, um das Gefühl der Trauer zu beleuchten. Die Prinzipien, die ich hier beschreiben werde, lassen sich im Grunde auf alle anderen Trauerprozesse auch anwenden. Also auf alles, was ich schon genannt habe und auf all das viele mehr, was es noch im Kontext mit Trauer zu beleuchten gibt. In dieser Folge erfährst du: welche Aufgabe Trauer erfüllt dass Trauer ein Prozess ist, der niemals linear verläuft welche Rolle traumatisierte Anteile bei einem trauernden Menschen spielen was es braucht, damit ein Trauerprozess gelingen kann wieso Verbundenheit so wichtig ist Shownotes: Wie loslassen funktionieren kann // Podcast #14
May 15, 2020 • 32min
#90 Verdeckte Glaubenssätze erkennen und wandeln
Die heutige Folge trägt den Titel „Verdeckte Glaubenssätze erkennen und wandeln". Ich habe in letzter Zeit einige Podcastfolgenvorschläge zu dem Thema Glaubenssätze bekommen und fand das ganz interessant. Denn eigentlich gibt es bereits unglaublich viel Information, Podcasts und Videoblogs, Glaubenssatzbücher, Ratgeber und was nicht alles, zu diesem Thema. Deswegen möchte ich das heute aus der traumatherapeutischen Perspektive beleuchten, um nicht noch einen weiteren Titel hinzuzufügen, der vielleicht nur Wiederholungen bringt. Ich möchte, bevor ich ins Thema einsteige, schon einmal sagen, dass ich glaube, dass das Thema „Glaubenssätze" in dieser gegenwärtigen Situation (Corona) eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Denn ich glaube, dass wir alle diese Herausforderung, die wir individuell und gemeinschaftlich zu meistern haben, durch die Brille unserer bewussten oder unbewussten Glaubenssätze wahrnehmen und dass wir durch unsere Glaubenssätze, besonders wenn sie rigide sind, eingeschränkt sind in unserer Reaktion auf diese Situation. Das heißt, es gibt Glaubenssätze, die wir in uns tragen, die vermutlich unsere Flexibilität einschränken. Ich werde in dieser Folge darüber sprechen, wie Glaubenssätze entstehen, wie es sein kann, dass Glaubenssätze verdeckt oder unentdeckt bleiben. Ich möchte etwas darüber sagen, wie man sie entdecken und enttarnen kann. Natürlich mag ich auch etwas dazu sagen, wie man Glaubenssätze, die nicht dienlich sind, wandeln und transformieren kann. Wie gesagt, werde ich das Ganze, wie gewohnt, aus der traumatherapeutischen Perspektive betrachten und wünsche dir viel Inspiration und mutmachende Information, die dich einladen mögen, zu forschen und dich weiter zu deinem wahren Wesen, jenseits alter Glaubenssätze, hin zu entwickeln. Mache es dir also, wenn du magst, zum Lauschen gemütlich und sorge für einen ungestörten Moment, sodass du ganz eintauchen kannst in meine Inspiration und vielleicht schon beim Zuhören, wenn du Erkenntnisse schöpfst, direkt eine kleine Wandlung oder eine wohltuende Bewegung in dir geschehen kann In dieser Folge erfährst: Was Glaubenssätze sind und wie sie entstehen dass negative Glaubenssysteme schon in der pränatalen, intrauterinen Phase entstehen können wie schwer es ist, einen Glaubenssatz zu erkennen dass Glaubenssysteme rigide und treu sind dass es Zuwendung und Raum braucht für die Transformation von Glaubenssätzen Shownotes: Selbstbilder transformieren // Podcast #20
May 8, 2020 • 33min
#89 Folgen narzisstischer Gewalt
In dieser Folge widme ich mich einem kleinen Bündel an Hörerinnen- und Hörerfragen. Ich erhalte sehr viele Mails und Nachrichten, vor allem immer wieder zu den Podcastfolgen, die ich zu narzisstischer, toxischer Gewalt aufgenommen habe. Dieses Thema scheint so viele Menschen zu betreffen, dass es immer wieder Fragen dazu gibt. Ich möchte in dieser Folge auf gezielte Fragen eingehen. Die erste Frage meiner Hörerin, die ich in der heutigen Folge bewegen werde, hat es gleich ziemlich in sich. Es ist die Frage, welche Rolle es spielt, wenn ein Elternteil bei der Gewaltausübung des anderen Elternteils zusieht und nicht eingreift. Diese Frage können wir weiter fassen, nicht nur bezogen auf narzisstische Gewalt, emotionale Gewalt oder emotionalen Missbrauch. Man kann das hier einfach auf alle Arten von Gewalt beziehen. Was spielt es für eine Rolle, wenn ein Elternteil Täter ist, und der andere Elternteil nicht schützt und nicht eingreift? Da möchte ich einmal tief durchschnaufen, denn die Wirkung, die das hat, ist eine mächtige und eine verheerende. Wenn ein Kind Gewalt durch einen Elternteil erlebt, gleich welcher Art, dann ist das allein schon mit das Schlimmste, was einem Kind passieren kann. Wenn ein weiterer Elternteil dabei zusieht, dann wird das Schlimme noch schlimmer und etwas Zweites, ganz schreckliches gesellt sich dazu. Zunächst einmal möchte ich darauf hinweisen, das werden viele Betroffene auch bestätigen, die hier gerade lauschen, dass diese Konstellation eher die Regel ist. Wenn ein Elternteil gewaltvoll ist, in einer Täterrolle ist, dann ist es fast die Regel, dass das andere Elternteil das Ganze schweigend mitträgt. Selbst wenn es gewisse Widerstände dagegen gibt, diese kommen nicht gegen die Gewalt an. Auch diese Dynamik möchte ich kurz ein Stückweit erklären. In dieser Folge erfährst du: Was es für eine Wirkung hat, wenn man als Kind nicht beschützt wird Dass der/die passive Täter/in meist selbst traumatisiert ist Welche Ego States sich aus toxischer Gewalterfahrung entwickeln Wie man mit toxischen Beziehungsmustern heilsam umgehen kann Dass es geschlechtsspezifische Unterschiede in den Traumafolgen gibt Shownotes: Löse Dich aus toxischen Verbindungen // Podcast #456 Toxische Menschen erkennen / verstehen / mit ihnen umgehen // Podcast #46 Wenn die Familie toxisch ist //Podcast #47 Heile Wunden, die toxische Menschen Dir zugefügt haben // Podcast #48 Wenn die Mutter narzisstisch ist // Podcast #80 Michaela Huber - Traumatherapeutin und Autorin
May 1, 2020 • 30min
#88 Überlebensstrategien und wahrhaftige Wünsche
Wenn ein Mensch sich in die Situation begibt, sich die Frage zu stellen: „Was ist eigentlich wirklich authentisch? Was gehört wirklich zu mir? Was wäre ein wirklicher Herzenswunsch, eine authentische, wahrhaftige Sehnsucht?", dann ist er in seinem Leben an einem Punkt angekommen, wo er spürt, dass eine gewisse Entfremdung von sich selbst stattgefunden hat. Diese Frage zu stellen zeigt also einen starken Entwicklungsmoment an. Einen Moment, in dem eine Person fühlt, dass das, was sie vielleicht schon sehr lange und ganz selbstverständlich lebt, wofür sie vielleicht sogar viele Opfer gebracht hat, bspw. ein Berufsleben mit Karriere, eigentlich nicht ihrem wahren, tiefen Herzenswunsch entspringt. Oftmals merken das Menschen an einer wachsenden Unzufriedenheit, an dem Gefühl, irgendwie nicht auf dem richtigen, nicht auf dem eigenen Weg unterwegs zu sein. Das Gefühl der wachsenden Unzufriedenheit drückt sich auch manchmal in solchen Empfindungen wie einem Abgeschnittensein von der eigenen Klarheit aus. Da ist zwar diese Unzufriedenheit, aber es gibt keinen klaren Impuls, was zu verändern wäre. Vielleicht ist man sehr involviert und ganz gut eingerastet in diesem Leben, das man schon lange führt. Gewohnheiten regieren den Alltag und es ist tatsächlich normal das zu tun, was man schon lange tut. In dieser Folge erfährst du: wie es dazu kommen kann, dass man sich von sich selbst entfremdet dass sich Überlebensstrategien aus frühem Trauma entwickeln dass Potenziale und Wünsche Raum brauchen, um sich zu entwickeln dass es nie zu spät ist, um sich seiner eigenen Wahrhaftigkeit zu nähern
Apr 24, 2020 • 28min
#87 Selbstbestimmung und Verbundenheit
Ich schätze wir kennen es alle in unterschiedlichem Maße: das Gefühl abhängig zu sein oder angewiesen zu sein auf die Meinung anderer. Ich denke du kennst es so wie ich, dass es berührt, wenn jemand auf eine Art und Weise anderer Meinung ist, die einem selbst ein ungutes Gefühl gibt. Ich glaube wir alle kennen es mehr oder weniger unbewusst oder manchmal auch bewusst, anderen gefallen zu wollen oder es ihnen recht zu machen. Viele, viele Menschen, mit denen ich in der Praxis arbeite, kennen dieses Gefühl oder auch die Spannung, die in der Dynamik steckt, sich nicht wirklich frei zu fühlen. Es greifen immer wieder alte Muster, wo es darum geht, gefällig oder lieb oder angepasst zu sein. Viele Menschen in meiner Praxis arbeiten aktiv und manchmal mit sehr viel Kraftaufwand daran, diese Muster abzubauen, weil sei eigentlich schon wissen, dass sie nicht abhängig sind und sich schon gar nicht abhängig fühlen wollen, von der Bewertung, der Meinung, der Reaktion anderer Menschen.Warum ist das so schwer? Warum scheint es ein Widerspruch zu sein und was hilft, da heraus zu finden? Darum soll es in dieser Folge gehen. Ich werde dir also etwas darüber erzählen, wie ich mir aus meiner traumatherapeutischen Sichtweise das Phänomen erklären kann, dass wir häufig dazu neigen, uns abhängig zu fühlen von der Meinung anderer Menschen. Ich möchte darüber etwas erzählen, was das Ganze unter Umständen mit Entwicklungs- und Bindungstrauma zu tun hat, und ich möchte natürlich auch etwas dazu sagen, was helfen kann, das Bewusstsein darüber zu erlangen, nicht abhängig sein zu müssen und was helfen kann, wirklich die Muster zu verändern, wenn dieses Bewusstsein da ist. In dieser Folge erfährst du: warum wir dazu neigen, uns von der Meinung anderer abhängig zu fühlen dass Autonomie und Bindung sich nicht gegenseitig ausschließen was innere und die äußere Autonomie bedeuten dass Bindungs- und Entwicklungstraumata die Autonomieentwicklung stören wie man die Folgen davon transformieren kann Shownotes: Selbstzweifel verstehen und transformieren // Podcast #64 Erkenne die Kraft deines Selbstwertgefühls // Podcast #52 Emotionale Abhängigkeit // Podcast #41 Vom Schämen und Beschämt sein // Podcast #36
Apr 17, 2020 • 34min
#86 Erleben wir gerade ein kollektives Trauma?
Betrachten wir unsere gegenwärtigen Situation, sowohl hier in Deutschland als auch global. Eine Situation entwickelt dann das Potenzial traumatisch zu werden, wenn die eigenen Bearbeitungsmechanismen nicht zum Verarbeiten und Bewältigen der Situation ausreichen. Wenn also die Situation nicht bewältigt werden kann und nicht verarbeitet werden kann, was geschieht. In der momentanen Situation erleben sehr viele Menschen diese Situation als derartig überfordernd, dass sie das Potenzial hat, zu einer Traumaerfahrung zu werden. Viele Menschen und wir als Kollektiv erlebten in den letzten Wochen ein plötzliches Wegbrechen von normalen Dingen. Von dem, was für uns gesetzt war, was dementsprechend auch stabilisierend war. Was vielleicht auch Identitätsstiftend war, was essenziell war um sich im eigenen Leben als die Person wahrzunehmen, die man ist. Es sind also plötzlich Dinge weggebrochen, die stabilisierend waren wie z.B. soziale Kontakte, die Möglichkeit Arbeiten zu gehen, die Möglichkeit sicher zu sein, dass wenn man Arbeiten geht, am Ende des Monats das Gehalt auf dem Konto ist. Oder Arbeiten zu gehen und durch seine selbständige Arbeit die Gewinne zu erzielen, die man braucht, um sich sicher zu fühlen. All diese Sicherheiten, dieses Normale, Stabilisierende ist in den letzten Wochen plötzlich weggebrochen. Auch wenn gewisse Maßnahmen erst entschieden werden mussten und gewisse Zeit vergangen ist bis Entscheidungen gefällt wurden, hat das doch eine enorme Geschwindigkeit. Dieses Geschehen entwickelte sich in einer Schnelligkeit, die Maßnahmen entwickelten eine Härte in einer gewissen Geschwindigkeit, die nicht zu erwarten war, die nicht überschaubar war. Das heißt, wir haben auch kollektiv mit einer Unberechenbarkeit und Unvorhersehbarkeit in dieser Situation zu tun.… In dieser Folge erfährst du: wieso die gegenwärtige Situation „Corona Krise" das Potenzial hat, ein kollektives Trauma zu werden welche unbewussten Reaktionen wir mit Achtsamkeit im Auge behalten sollten dass in dieser Zeit transgenerationale Traumata getriggert werden was du wir tun können um ein kollektives Trauma zu verhindern Shownotes: Transgenerationale Weitergabe von Trauma // Podcast #53 In Balance durch die Krise // Podcast #82
Apr 10, 2020 • 34min
#85 Schwierige Anteile verstehen
Ich erlebe es immer wieder in der Praxis und sicherlich erleben es auch die meisten Menschen unter uns, ich eingeschlossen, dass es immer wieder im Leben so etwas gibt wie einen inneren Widerstreit oder das Gefühl, dass trotz größten Bemühens und trotz aufrichtigster Absicht manche Dinge einfach nicht gelingen, weil scheinbar im Inneren sich irgendetwas sperrt, blockiert oder sabotiert. Genau auf dieses Phänomen möchte ich heute eingehen. Genau dieses Phänomen möchte ich gerne aus der Sicht der Ego State Therapie verstanden wissen, denn dann kann es gelingen, es zu verändern. Ein super wichtiges Prinzip ist essenziell für heilsame Arbeit mit dem eigenen Inneren und besonders mit eigenen inneren Anteilen. Das Prinzip, das in der menschlichen Psyche tief, tief verwurzelt ist. Das Prinzip, dass nichts geschieht ohne Sinn und ohne einen Zweck, der eigentlich dem Überleben dienen soll. Das bedeutet übertragen auf die Ego State Arbeit, dass jeder Anteil, den du in deinem Inneren trägst, irgendwann entstanden ist, um zu helfen. Das gilt ganz besonders für die verletzenden und verletzten Ego States, also für die traumanahen Anteile. Denn sie sind entstanden unter dem Druck einer traumatischen Erfahrung. Das heißt sie sind entstanden und sozusagen hereingekommen, um zu schützen und in dieser Situation etwas Sinnvolles, Hilfreiches oder Rettendes zu gestalten, zu geben. Genau deswegen haben diese Anteile und insbesondere diese Anteile unser Wohlwollen und unsere Anerkennung verdient… In dieser Folge erfährst du: was für Kategorien von Ego States es gibt wie es dazu kommt, dass man Ego States entwickelt welche Funktion sie haben was Täterintrojekte sind dass alle Anteile für Dich sind was es braucht um Anteile heilsam zu unterstützen Shownotes: Welche Version von Dir möchtest Du sein? I Ego State Therapie // Podcast #30 Wie Du Deinen Selbstwert mit Sicherheit klein kriegst // Podcast #165 Autoren mit inspirierender Literatur zur Ego State Sichtweise und Therapie: • Silvia Zanotta: „Wieder ganz werden: Traumaheilung mit Ego-State-Therapie und Körperwissen (Hypnose und Hypnotherapie)" • Bücher von Kai Fritzsche • Bücher von Jochen Peichl • Tom Holmes: "Reisen in die Innenwelt: Systemische Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen" • Die Lehren von Friedemann Schulz von Thun • Gordon Emmerson • Stefanie Stahl: „Das Kind in dir muss Heimat finden"
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Apr 3, 2020 • 32min
Ohnmacht und Starre
#84 Ich möchte dir genauer erklären, wie Gefühle von Ohnmacht und Hilflosigkeit entstehen und was unsere Neurobiologie damit zu tun hat. Ich gebe dir hier einen kleinen Überblick über unser autonomes Nervensystem im Sinne der Polyvagaltheorie. Ich werde das hier ganz knapp halten, einfach dienlich für das Verständnis von Ohnmacht und Starre. Unser autonomes Nervensystem ist der Teil unseres zentralen Nervensystems, der ganz einfach gesagt für die autonomen Vorgänge in unserem Körper zuständig ist. Über das autonome Nervensystem laufen also die Vorgänge, die wir nicht bewusst steuern müssen oder können. Sondern die ganz automatisch geschehen. Du hast vielleicht schon einmal von dem sympathischen und dem parasympathischen Nervensystem gehört. Das sind zwei Zweige unseres autonomen Nervensystems. Das sympathische Nervensystem, der Sympathikus, ist der Teil unseres Nervensystems, der dafür da ist, uns in Handlungsbereitschaft zu versetzen. Der uns in den Momenten, in denen wir mehr Energie brauchen als in entspannten, unangestrengten Momenten, diese Energie zur Verfügung stellt, indem er Stresshormone in unseren Blutkreislauf ausschütten lässt über unsere Nebennierenrinden. Das heißt, das sympathische Nervensystem ist das, was dafür zuständig ist, Energiezustände zu kreieren, die mit Aktivität, Handlungsbereitschaft oder auch Stress zu tun haben.


