

Verena König Podcast für Kreative Transformation
Verena König
Das Wissen über Trauma sollte zu unserer Allgemeinbildung gehören, denn es bringt ein grundlegendes Verständnis für menschliche Reaktionsweisen und das menschliche Wesen.
Mit meinem Podcast "Kreative Transformation" möchte ich für Trauma und Traumafolgen sensibilisieren. Für mehr Wohlwollen, Empathie, Verbundenheit und Frieden in unserer Welt.
Mit meinem Podcast "Kreative Transformation" möchte ich für Trauma und Traumafolgen sensibilisieren. Für mehr Wohlwollen, Empathie, Verbundenheit und Frieden in unserer Welt.
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May 8, 2020 • 33min
#89 Folgen narzisstischer Gewalt
In dieser Folge widme ich mich einem kleinen Bündel an Hörerinnen- und Hörerfragen. Ich erhalte sehr viele Mails und Nachrichten, vor allem immer wieder zu den Podcastfolgen, die ich zu narzisstischer, toxischer Gewalt aufgenommen habe. Dieses Thema scheint so viele Menschen zu betreffen, dass es immer wieder Fragen dazu gibt. Ich möchte in dieser Folge auf gezielte Fragen eingehen. Die erste Frage meiner Hörerin, die ich in der heutigen Folge bewegen werde, hat es gleich ziemlich in sich. Es ist die Frage, welche Rolle es spielt, wenn ein Elternteil bei der Gewaltausübung des anderen Elternteils zusieht und nicht eingreift. Diese Frage können wir weiter fassen, nicht nur bezogen auf narzisstische Gewalt, emotionale Gewalt oder emotionalen Missbrauch. Man kann das hier einfach auf alle Arten von Gewalt beziehen. Was spielt es für eine Rolle, wenn ein Elternteil Täter ist, und der andere Elternteil nicht schützt und nicht eingreift? Da möchte ich einmal tief durchschnaufen, denn die Wirkung, die das hat, ist eine mächtige und eine verheerende. Wenn ein Kind Gewalt durch einen Elternteil erlebt, gleich welcher Art, dann ist das allein schon mit das Schlimmste, was einem Kind passieren kann. Wenn ein weiterer Elternteil dabei zusieht, dann wird das Schlimme noch schlimmer und etwas Zweites, ganz schreckliches gesellt sich dazu. Zunächst einmal möchte ich darauf hinweisen, das werden viele Betroffene auch bestätigen, die hier gerade lauschen, dass diese Konstellation eher die Regel ist. Wenn ein Elternteil gewaltvoll ist, in einer Täterrolle ist, dann ist es fast die Regel, dass das andere Elternteil das Ganze schweigend mitträgt. Selbst wenn es gewisse Widerstände dagegen gibt, diese kommen nicht gegen die Gewalt an. Auch diese Dynamik möchte ich kurz ein Stückweit erklären. In dieser Folge erfährst du: Was es für eine Wirkung hat, wenn man als Kind nicht beschützt wird Dass der/die passive Täter/in meist selbst traumatisiert ist Welche Ego States sich aus toxischer Gewalterfahrung entwickeln Wie man mit toxischen Beziehungsmustern heilsam umgehen kann Dass es geschlechtsspezifische Unterschiede in den Traumafolgen gibt Shownotes: Löse Dich aus toxischen Verbindungen // Podcast #456 Toxische Menschen erkennen / verstehen / mit ihnen umgehen // Podcast #46 Wenn die Familie toxisch ist //Podcast #47 Heile Wunden, die toxische Menschen Dir zugefügt haben // Podcast #48 Wenn die Mutter narzisstisch ist // Podcast #80 Michaela Huber - Traumatherapeutin und Autorin

May 1, 2020 • 30min
#88 Überlebensstrategien und wahrhaftige Wünsche
Wenn ein Mensch sich in die Situation begibt, sich die Frage zu stellen: „Was ist eigentlich wirklich authentisch? Was gehört wirklich zu mir? Was wäre ein wirklicher Herzenswunsch, eine authentische, wahrhaftige Sehnsucht?“, dann ist er in seinem Leben an einem Punkt angekommen, wo er spürt, dass eine gewisse Entfremdung von sich selbst stattgefunden hat. Diese Frage zu stellen zeigt also einen starken Entwicklungsmoment an. Einen Moment, in dem eine Person fühlt, dass das, was sie vielleicht schon sehr lange und ganz selbstverständlich lebt, wofür sie vielleicht sogar viele Opfer gebracht hat, bspw. ein Berufsleben mit Karriere, eigentlich nicht ihrem wahren, tiefen Herzenswunsch entspringt. Oftmals merken das Menschen an einer wachsenden Unzufriedenheit, an dem Gefühl, irgendwie nicht auf dem richtigen, nicht auf dem eigenen Weg unterwegs zu sein. Das Gefühl der wachsenden Unzufriedenheit drückt sich auch manchmal in solchen Empfindungen wie einem Abgeschnittensein von der eigenen Klarheit aus. Da ist zwar diese Unzufriedenheit, aber es gibt keinen klaren Impuls, was zu verändern wäre. Vielleicht ist man sehr involviert und ganz gut eingerastet in diesem Leben, das man schon lange führt. Gewohnheiten regieren den Alltag und es ist tatsächlich normal das zu tun, was man schon lange tut. In dieser Folge erfährst du: wie es dazu kommen kann, dass man sich von sich selbst entfremdet dass sich Überlebensstrategien aus frühem Trauma entwickeln dass Potenziale und Wünsche Raum brauchen, um sich zu entwickeln dass es nie zu spät ist, um sich seiner eigenen Wahrhaftigkeit zu nähern

Apr 24, 2020 • 28min
#87 Selbstbestimmung und Verbundenheit
Ich schätze wir kennen es alle in unterschiedlichem Maße: das Gefühl abhängig zu sein oder angewiesen zu sein auf die Meinung anderer. Ich denke du kennst es so wie ich, dass es berührt, wenn jemand auf eine Art und Weise anderer Meinung ist, die einem selbst ein ungutes Gefühl gibt. Ich glaube wir alle kennen es mehr oder weniger unbewusst oder manchmal auch bewusst, anderen gefallen zu wollen oder es ihnen recht zu machen. Viele, viele Menschen, mit denen ich in der Praxis arbeite, kennen dieses Gefühl oder auch die Spannung, die in der Dynamik steckt, sich nicht wirklich frei zu fühlen. Es greifen immer wieder alte Muster, wo es darum geht, gefällig oder lieb oder angepasst zu sein. Viele Menschen in meiner Praxis arbeiten aktiv und manchmal mit sehr viel Kraftaufwand daran, diese Muster abzubauen, weil sei eigentlich schon wissen, dass sie nicht abhängig sind und sich schon gar nicht abhängig fühlen wollen, von der Bewertung, der Meinung, der Reaktion anderer Menschen.Warum ist das so schwer? Warum scheint es ein Widerspruch zu sein und was hilft, da heraus zu finden? Darum soll es in dieser Folge gehen. Ich werde dir also etwas darüber erzählen, wie ich mir aus meiner traumatherapeutischen Sichtweise das Phänomen erklären kann, dass wir häufig dazu neigen, uns abhängig zu fühlen von der Meinung anderer Menschen. Ich möchte darüber etwas erzählen, was das Ganze unter Umständen mit Entwicklungs- und Bindungstrauma zu tun hat, und ich möchte natürlich auch etwas dazu sagen, was helfen kann, das Bewusstsein darüber zu erlangen, nicht abhängig sein zu müssen und was helfen kann, wirklich die Muster zu verändern, wenn dieses Bewusstsein da ist. In dieser Folge erfährst du: warum wir dazu neigen, uns von der Meinung anderer abhängig zu fühlen dass Autonomie und Bindung sich nicht gegenseitig ausschließen was innere und die äußere Autonomie bedeuten dass Bindungs- und Entwicklungstraumata die Autonomieentwicklung stören wie man die Folgen davon transformieren kann Shownotes: Selbstzweifel verstehen und transformieren // Podcast #64 Erkenne die Kraft deines Selbstwertgefühls // Podcast #52 Emotionale Abhängigkeit // Podcast #41 Vom Schämen und Beschämt sein // Podcast #36

Apr 17, 2020 • 34min
#86 Erleben wir gerade ein kollektives Trauma?
Betrachten wir unsere gegenwärtigen Situation, sowohl hier in Deutschland als auch global. Eine Situation entwickelt dann das Potenzial traumatisch zu werden, wenn die eigenen Bearbeitungsmechanismen nicht zum Verarbeiten und Bewältigen der Situation ausreichen. Wenn also die Situation nicht bewältigt werden kann und nicht verarbeitet werden kann, was geschieht. In der momentanen Situation erleben sehr viele Menschen diese Situation als derartig überfordernd, dass sie das Potenzial hat, zu einer Traumaerfahrung zu werden. Viele Menschen und wir als Kollektiv erlebten in den letzten Wochen ein plötzliches Wegbrechen von normalen Dingen. Von dem, was für uns gesetzt war, was dementsprechend auch stabilisierend war. Was vielleicht auch Identitätsstiftend war, was essenziell war um sich im eigenen Leben als die Person wahrzunehmen, die man ist. Es sind also plötzlich Dinge weggebrochen, die stabilisierend waren wie z.B. soziale Kontakte, die Möglichkeit Arbeiten zu gehen, die Möglichkeit sicher zu sein, dass wenn man Arbeiten geht, am Ende des Monats das Gehalt auf dem Konto ist. Oder Arbeiten zu gehen und durch seine selbständige Arbeit die Gewinne zu erzielen, die man braucht, um sich sicher zu fühlen. All diese Sicherheiten, dieses Normale, Stabilisierende ist in den letzten Wochen plötzlich weggebrochen. Auch wenn gewisse Maßnahmen erst entschieden werden mussten und gewisse Zeit vergangen ist bis Entscheidungen gefällt wurden, hat das doch eine enorme Geschwindigkeit. Dieses Geschehen entwickelte sich in einer Schnelligkeit, die Maßnahmen entwickelten eine Härte in einer gewissen Geschwindigkeit, die nicht zu erwarten war, die nicht überschaubar war. Das heißt, wir haben auch kollektiv mit einer Unberechenbarkeit und Unvorhersehbarkeit in dieser Situation zu tun.… In dieser Folge erfährst du: wieso die gegenwärtige Situation „Corona Krise“ das Potenzial hat, ein kollektives Trauma zu werden welche unbewussten Reaktionen wir mit Achtsamkeit im Auge behalten sollten dass in dieser Zeit transgenerationale Traumata getriggert werden was du wir tun können um ein kollektives Trauma zu verhindern Shownotes: Transgenerationale Weitergabe von Trauma // Podcast #53 In Balance durch die Krise // Podcast #82

Apr 10, 2020 • 34min
#85 Schwierige Anteile verstehen
Ich erlebe es immer wieder in der Praxis und sicherlich erleben es auch die meisten Menschen unter uns, ich eingeschlossen, dass es immer wieder im Leben so etwas gibt wie einen inneren Widerstreit oder das Gefühl, dass trotz größten Bemühens und trotz aufrichtigster Absicht manche Dinge einfach nicht gelingen, weil scheinbar im Inneren sich irgendetwas sperrt, blockiert oder sabotiert. Genau auf dieses Phänomen möchte ich heute eingehen. Genau dieses Phänomen möchte ich gerne aus der Sicht der Ego State Therapie verstanden wissen, denn dann kann es gelingen, es zu verändern. Ein super wichtiges Prinzip ist essenziell für heilsame Arbeit mit dem eigenen Inneren und besonders mit eigenen inneren Anteilen. Das Prinzip, das in der menschlichen Psyche tief, tief verwurzelt ist. Das Prinzip, dass nichts geschieht ohne Sinn und ohne einen Zweck, der eigentlich dem Überleben dienen soll. Das bedeutet übertragen auf die Ego State Arbeit, dass jeder Anteil, den du in deinem Inneren trägst, irgendwann entstanden ist, um zu helfen. Das gilt ganz besonders für die verletzenden und verletzten Ego States, also für die traumanahen Anteile. Denn sie sind entstanden unter dem Druck einer traumatischen Erfahrung. Das heißt sie sind entstanden und sozusagen hereingekommen, um zu schützen und in dieser Situation etwas Sinnvolles, Hilfreiches oder Rettendes zu gestalten, zu geben. Genau deswegen haben diese Anteile und insbesondere diese Anteile unser Wohlwollen und unsere Anerkennung verdient… In dieser Folge erfährst du: was für Kategorien von Ego States es gibt wie es dazu kommt, dass man Ego States entwickelt welche Funktion sie haben was Täterintrojekte sind dass alle Anteile für Dich sind was es braucht um Anteile heilsam zu unterstützen Shownotes: Welche Version von Dir möchtest Du sein? I Ego State Therapie // Podcast #30 Wie Du Deinen Selbstwert mit Sicherheit klein kriegst // Podcast #165 Autoren mit inspirierender Literatur zur Ego State Sichtweise und Therapie: • Silvia Zanotta: „Wieder ganz werden: Traumaheilung mit Ego-State-Therapie und Körperwissen (Hypnose und Hypnotherapie)“ • Bücher von Kai Fritzsche • Bücher von Jochen Peichl • Tom Holmes: "Reisen in die Innenwelt: Systemische Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen" • Die Lehren von Friedemann Schulz von Thun • Gordon Emmerson • Stefanie Stahl: „Das Kind in dir muss Heimat finden“

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Apr 3, 2020 • 32min
Ohnmacht und Starre
#84 Ich möchte dir genauer erklären, wie Gefühle von Ohnmacht und Hilflosigkeit entstehen und was unsere Neurobiologie damit zu tun hat. Ich gebe dir hier einen kleinen Überblick über unser autonomes Nervensystem im Sinne der Polyvagaltheorie. Ich werde das hier ganz knapp halten, einfach dienlich für das Verständnis von Ohnmacht und Starre. Unser autonomes Nervensystem ist der Teil unseres zentralen Nervensystems, der ganz einfach gesagt für die autonomen Vorgänge in unserem Körper zuständig ist. Über das autonome Nervensystem laufen also die Vorgänge, die wir nicht bewusst steuern müssen oder können. Sondern die ganz automatisch geschehen. Du hast vielleicht schon einmal von dem sympathischen und dem parasympathischen Nervensystem gehört. Das sind zwei Zweige unseres autonomen Nervensystems. Das sympathische Nervensystem, der Sympathikus, ist der Teil unseres Nervensystems, der dafür da ist, uns in Handlungsbereitschaft zu versetzen. Der uns in den Momenten, in denen wir mehr Energie brauchen als in entspannten, unangestrengten Momenten, diese Energie zur Verfügung stellt, indem er Stresshormone in unseren Blutkreislauf ausschütten lässt über unsere Nebennierenrinden. Das heißt, das sympathische Nervensystem ist das, was dafür zuständig ist, Energiezustände zu kreieren, die mit Aktivität, Handlungsbereitschaft oder auch Stress zu tun haben.

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Mar 27, 2020 • 30min
Die Kraft der Selbstregulation
#83 Zunächst einmal ein paar Worte dazu, was Selbstregulation ist, wenn wir aus der traumatherapeutischen Sicht drauf schauen. Ich würde sagen, Selbstregulation bedeutet die Fähigkeit, eigene Erregungszustände und Impulse zu regulieren, also einen Zugang zu und einen Einfluss auf das eigene System zu haben. Selbstregulation bedeutet also so etwas wie die Fähigkeit, sich selbst zu steuern, unabhängig davon, was im Inneren und draußen gerade los ist. Das bedeutet: eine ausgewogene Fähigkeit zur Selbstregulation gibt uns die Möglichkeit, selbstwirksam zu sein, auf uns selbst einzuwirken, erwünschte Zustände zu erreichen und unerwünschte Zustände zu beenden oder zu modulieren. Das könnte man zusammenfassen als die Fähigkeit, sein Nervensystem in Balance zu halten oder in Balance zu bringen. Selbstregulation zu betreiben oder zu können bedeutet also in der Lage zu sein, sein eigenes Nervensystem reguliert zu halten. Daraus ergibt sich dann so etwas wie Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmtheit. Die Möglichkeit zur Autonomie aber auch die Möglichkeit in Verbindung zu sein, die Möglichkeit Gefühle zu erleben, auch starke Gefühle, aber davon nicht weggespült zu werden in eine Übererregung oder eine Untererregung.

Mar 20, 2020 • 31min
In Balance durch die Krise
#82 Es ist tatsächlich nicht übertrieben zu sagen, dass ich diese Folge in einem ganz besonderen Zeitfenster aufnehme. Wir sind in einer sehr außergewöhnlichen Situation, kollektiv, global. Diese ganz besondere Situation birgt enorme Herausforderungen auf unterschiedlichen Ebenen. Herausforderungen sind immer auch Chancen. Ich bin gespannt wie sich diese Folge wohl anhören mag, wenn wir sie nochmal anhören würden in vielleicht einem oder zwei Jahren. Und was wir dann für Erinnerungen haben, an diese Zeit, die jetzt gerade aktuell ist. Was wir jeweils sagen werden, was wir gelernt haben und was wir daraus Wertvolles mitnehmen können. Ich mag dich einladen, dich schon heute zu öffnen für derartige Erkenntnisse, denn es ist eine wichtige Ausrichtung im Inneren, so etwas wie eine Lernbereitschaft zu entwickeln. So etwas wie, auch wenn das vielleicht unangemessen klingt, eine Art Neugierde. Neugierde kann eine wohltuende Distanz bei gleichzeitiger Verbundenheit in diese Situation bringen. Ich werde in dieser Folge nicht auf Fakten oder Daten oder Zahlen zur sogenannten Corona-Krise eingehen. Sondern ich möchte den psychodynamischen Hintergrund unserer kollektiven Herausforderung ein bisschen beleuchten. Ich möchte ganz konkrete Hinweise geben was in dieser speziellen Zeit gut gehen und guttun kann. In dieser Folge erfährst Du: dass die derzeitige Situation Stressreaktionen auslöst welche Handlungsmuster daraus entstehen wie Trauma in solchen Zeiten wirkt und ob solche Krisen traumatisierend sein können wie wir diese Krise kollektiv und individuell unbeschadet überstehen können was deine Werte damit zu tun haben

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Mar 13, 2020 • 28min
Trauma und Sucht
#81 Sucht und Abhängigkeit sind große Themen in unserer Gesellschaft, die einen sehr großen Teil unserer Bevölkerung betreffen. Wenn ich hier von Sucht oder Abhängigkeit spreche, dann meine ich nicht nur die Substanzmittelabhängigkeit. Also von Alkohol, Drogen oder Substanzen, die man sich zuführt, sondern ich spreche auch von anderen Süchten. Von all den Süchten, die wir teilweise gesellschaftlich gar nicht als so auffällig wahrnehmen. Ich möchte Abhängigkeit in dieser Folge so definieren, wie es in der Medizin im Moment gehandhabt wird. Nämlich, dass Abhängigkeit, das unabweisbare Verlangen nach einem bestimmten Erlebniszustand beschreibt. Diesem Verlangen werden die Kräfte des Verstandes untergeordnet. Hier hat nicht der Verstand die Kontrolle, sondern das Verlangen, das unabweisbar ist. Das beeinträchtig die freie Entfaltung einer Persönlichkeit und die sozialen Chancen eines Individuums, so die momentan gängige Definition von Abhängigkeit. Ich finde das bringt schon zum Ausdruck worum es hier heute gehen soll. Nämlich, dass es bei einer Suchterkrankung oder bei der Abhängigkeit von etwas immer darum geht, einen Zustand zu erlangen oder einen gegenwärtigen Zustand verändern zu wollen. Und wir stellen hier natürlich auch die Frage, was hat das alles mit Trauma zu tun? Selbstverständlich möchte ich dir auch, falls du betroffen bist oder Betroffene kennst, hilfreiche Inspirationen an die Hand geben, wie du dich einem suchthaften Verhalten oder einer Abhängigkeit zuwenden kannst, um sie nach und nach zu transformieren. Diese Umschreibung von Abhängigkeit zeigt auch, dass es hier nicht vorrangig um den Stoff, die Substanz geht, von der man abhängig ist, sich abhängig fühlt, sich abhängig erlebt. Sondern, dass es vor allem um das Ziel geht, das erreicht werden soll. Also die Zustandsveränderung... In dieser Folge erfährst Du: · dass es verschiedene, komplexe Formen der Abhängigkeit gibt · wieso traumatisierte Menschen häufiger in Abhängigkeit geraten · welcher Mangel durch gewisse Verhaltensmuster oder Substanzen kompensiert werden soll · was es braucht, um aus der Sucht-Spirale auszubrechen

Mar 6, 2020 • 35min
Wenn die Mutter narzisstisch ist
#80 Narzisstische Mütter Warum gibt es eine extra Folge zu narzisstischen Müttern? Das hat vor allem mit dem Wunsch meiner Hörerinnen und Hörer zu tun und es ergibt auch Sinn. Denn die Beziehung zur Mutter ist in der Regel in der Kindheit die engste und die wichtigste Beziehung, weil die Beziehung zur Mutter naturgemäß eine sehr nahe Bindung beinhaltet. Die Mutter ist optimalerweise der Mensch, bei dem man sich sicher fühlen kann, sich gesehen fühlt, Geborgenheit und Wohlwollen erfährt und bedingungslos geliebt ist. So dass man sich in seiner eigenen Art, in seiner eigenen Persönlichkeit, mit all den Bedürfnisse, Ängsten, Nöten, Talenten und Begabungen ganz entspannt entfalten kann. Diese optimalen Bedingungen sind bei einer narzisstischen Mutter komplett abwesend, nicht vorhanden und sogar das Gegenteil ist der Fall. Mit einer narzisstischen Mutter aufzuwachsen bedeutet, in einem feindseligen und hochkomplexen Beziehungsgefüge aufzuwachsen. Das hat natürlich Folgen….. In dieser Folge erfährst Du: welchem Zweck Kinder narzisstischer Elternteile dienen sollen welche Mittel emotionaler Gewalt narzisstische Eltern anwenden dass narzisstische Persönlichkeiten eine sogenannte Vernichtungsbereitschaft besitzen was die Folgen aus einer solchen Beziehung sind und wie man sich auf den Weg der Heilung begibt