Verena König Podcast für Kreative Transformation

Verena König
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Jul 10, 2020 • 31min

#98 Kann ich meinem Gefühl vertrauen?

Es wäre wirklich ein fantastischer Zustand, wenn man mit Gewissheit sagen könnte, „Ich kann meinem Gefühl immer Vertrauen, ich bin mir sicher, ich irre mich da nie. Ich kann mich 100% auf mein Bauchgefühl oder meine Wahrnehmung verlassen.“. Vielleicht kann man ihn in einer gewissen Art und Weise auch erreichen. Vielleicht aber auch nicht, auch das mag ich in dieser Folge zur Diskussion stellen. Etwas, was ich sehr häufig erlebe, ist eine gewisse Diskrepanz zwischen zwei extremen Polen. Besonders in der Traumatherapie oder in therapeutischen Gesprächen mit Menschen, die schon sehr viel, sehr Schweres erlebt haben. Diese zwei Pole beschreibe ich mal so: Auf der einen Seite ist der dauerhafte Zweifel an der eigenen Wahrnehmung. Eine ständige und stetige Verunsicherung. Ein ständiges Zweifeln an den eigenen Gefühlen, der eigenen Wahrnehmung und der Richtigkeit der eigenen Wahrnehmung. Das beinhaltet auch die Schwierigkeit, sehr leicht von außen beeinflussbar zu sein, sehr leicht von außen zu verunsichern zu sein und eben ganz grundlegend an der eigenen Wahrnehmung eher zu zweifeln, als ihr zu vertrauen. Auf der anderen Seite, dem anderen Pol, fühlt es sich eher so an, dass man überzeugt davon ist, dass hier ein Bauchgefühl oder eine Intuition oder irgendeine Ebene der eigenen Wahrnehmung einen warnenden Riecher hat oder eine ganz klare Wahrnehmung, dass hier beispielsweise "etwas nicht stimmt" ohne es belegen zu können. Ohne daran Anhaltspunkte finden zu können und auch mit der Erfahrung, sich da schon das ein oder andere Mal getäuscht zu haben.Beide diese Pole möchte ich nicht bewerten, sondern ich mag sie nur beschreiben als zwei Seiten eines Themas, als zwei Pole, zwischen denen ein Spannungsfeld besteht.In dem Raum zwischen diesen zwei Polen ist jede Menge Platz für eine goldene Mitte. Genau diese goldene Mitte mag ich dir heute zeigen bzw. dich zu ihr einladen und inspirieren... In dieser Folge erfährst du: warum traumatisierte Menschen oft negative Erwartungen kultiviert haben wann du deinen Gefühlen besser nicht vertraust dass es drei Ebenen des Bewusstseins gibt dass es Klarheit in der Kommunikation braucht – im Innen wie im Außen Shownotes: Wie du deinen Selbstwert mit Sicherheit klein kriegst // Podcast #16 Frühe Prägungen wirken sich auf deine Beziehungen aus // Podcast #43
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Jul 3, 2020 • 35min

#97 Trauma - Wie kann ich mein Umfeld sensibilisieren?

Zunächst einmal möchte ich auf das Feld der bereits bestehenden Beziehungen eingehen, wo die schreibende Person fragt, wie kann ich in meinem Umfeld sensibilisieren, ohne den anderen zu überfordern? Es geht hier also um die Frage, wie kann ich meine speziellen Bedürfnisse, meine speziellen Bedarfe kommunizieren, ohne, dass das Ganze unangenehme oder ungünstige Auswirkungen hat? Hier möchte ich erst einmal etwas ganz Allgemeines sagen. Ich finde es ist sehr wichtig, dass wir eine Haltung einnehmen gegenüber dem Phänomen der Traumafolgen. Es ist in meinen Augen, in meinem Empfinden ganz wichtig, dass wir das Ganze nicht im Sinne einer Krankheit oder einer Pathologie verstehen. Natürlich gibt es Traumafolgestörungen, also Symptome unter den Traumafolgen, die einen gewissen Krankheitswert haben können. Schon alleine im Ausmaß ihrer Belastung. Es gibt viele Menschen, die bedingt durch ihre Traumafolgen nicht mehr arbeitsfähig sind, frühberentet werden oder in ganz vielen Bereichen ihres Lebens sehr eingeschränkt sind. Natürlich könnte man dem allen den Begriff, und macht das rein medizinisch, rein fachlich auch, Krankheitswert zuschreiben. Aber ich finde, das sollte uns nicht davon abhalten, eine innere Haltung einzunehmen, die anerkennt und immer wieder ins Bewusstsein holt, dass all diese Symptome gesunde Reaktionen als Ursache zu Grunde liegen, die auf ungesunde Ereignisse erfolgen mussten. Traumafolgesymptome sind gesunde Reaktionen auf ungesunde Ereignisse oder es sind normale Reaktionen auf unnormale Ereignisse. Das wird oft vergessen, wenn wir in die ganze "Pathologisierungsschiene" reingehen, wenn wir das Ganze als Beeinträchtigung, Schwäche oder Makel sehen. Es ist hochbelastend, deshalb muss man dem Ganzen auch die Schwere zugestehen, aber es braucht eine innere Haltung, die anerkennt, mit dem Menschen, der Traumafolgesymptome trägt, ist nichts falsch. Ein Mensch, der Traumafolgesymptome trägt, der unter Traumafolgen leidet, hat große Schwierigkeiten, das, was geschehen ist, zu verarbeiten, weil es zu groß, zu komplex, zu schwer war. Aber er hat überlebt und auf die Art und Weise, wie sich Symptome entwickelt haben, konnte dieser Mensch überleben. Das heißt, wir brauchen eine Haltung, die ganz klar davon ausgeht, dass das, was wir heute als Symptome sehen, eigentlich die alten Strategien oder Lösungsversuche oder Überlebensmechanismen von damals sind und keine Krankheitssymptome. Das ist sehr wichtig! Das mag ich an dieser Stelle so deutlich betonen, damit das auch in der Kommunikation mit anderen oder anders betroffenen Menschen zum Tragen kommen kann. Wenn du dir die Frage stellen solltest, wie du mit den dir lieben Menschen oder Menschen, mit denen du eben in deinem Leben zu tun hast, kommunizieren kannst „was mit dir los ist“, dann möchte ich dich von Herzen einladen, wahrzunehmen bzw. dich in die Haltung zu begeben, dass du nicht über eine Krankheit, einen Makel, einen Fehler oder eine Schwierigkeit sprichst. Sondern dass du von dir sprichst als einem hoch empfindsamen Menschen, der gewisse wichtige Bedürfnisse hat. Der gewisse wichtige Bedarfe hat, die er versorgen muss, um in dieser Welt auf eine gute Art und Weise leben und bestehen zu können. Sei dir bewusst, begib dich in die Haltung, dass es niemals darum gehen muss, dich zu erklären, sondern dich verstehbar zu machen. Die Inspiration zu dieser Folge bekam ich durch die Zuschrift einer Podcasthörerin /eines Hörers (das obliegt hier ganz der Anonymität). Ich habe die Erlaubnis, diese E-Mail vorzulesen. Das möchte ich tun um dich mit der Fragestellung noch näher vertraut zu machen. In dieser Folge erfährst du: wie dich deine innere Haltung zu deinen Traumafolgen unterstützen kann wie du dein Umfeld sensibilisieren kannst, ohne zu überfordern wie du dich zeigen kannst, ohne dich zu überfordern wieso du immer einen Blick auf deine Anteile und deren Bedürfnisse haben solltest wie du Raum für korrigierende Erfahrungen schaffen kannst wie du erkennen kannst, ob jemand vertrauenswürdig ist
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Jun 26, 2020 • 39min

#96 Kontaktabbruch mit den Eltern?

Generell die Frage des Kontaktabbruches mit den Eltern oder Elternteilen ein Thema der Abgrenzung. Abgrenzung ist etwas, was hier ganz prominent eine Rolle spielt und Abgrenzung ist für viele Menschen, die frühe Traumatisierung erlebt haben, Bindungs- oder Entwicklungstraumatisierung erfahren haben, ein ganz großes Lebensthema. Es spiegelt sich nicht zuletzt in dieser Frage „Soll ich den Kontakt zu meinen Eltern abbrechen, oder soll ich das nicht tun?“. Zunächst einmal darf klar sein, dass ein Mensch, der sich diese Frag stellt, Gründe hat, sich diese Fragen zu stellen. Solltest du schon jemals mit dem Gedanken umgegangen sein, ob du dich zu deinen Eltern sehr distanzieren solltest, dann bist du mittendrin in einem Prozess oder in einer Bewegung, die ganz viel mit Abgrenzung, mit Abnabelung, mit Positionierung und dem Wunsch zu heilen, zu tun hat. Ich gehe in dieser Folge und den Auseinandersetzungen in dieser Folge von Eltern-Kind-Beziehungen aus, die giftig, schädigend, toxisch sind und die vor allem vor dem Hintergrund der narzisstischen Prägung des jeweiligen Elternteils zu betrachten sind. Ich spreche also explizit von psychischer, seelischer, emotionaler Gewalt, die in der Kindheit dem/der Betroffenen widerfahren ist. Ich spreche auch davon, dass Eltern in diesem Fall an ihren Kindern zu Tätern wurden. Es geht mir hier nicht darum, diese Menschen, die zu Täterinnen oder Tätern wurden, abzuwerten oder in irgendeiner Weise hier mit einer Schuldkeule um mich zu hauen - das liegt mir fern - es geht mir schlicht darum, die Dinge beim Namen zu nennen. Es soll hier in dieser Folge um die Opfer der Gewalt gehen und darum, wie sie ihr Leben so gestalten können, dass sie heilen können. In dieser Folge erfährst du: warum ein Kontaktabbruch zu toxischen Familienmitgliedern möglicherweise sinnvoll oder sogar notwendig ist dass man als Betroffene*r viel Klarheit braucht dass man Kapazität entwickeln muss, um heilen zu können was es braucht, um einen Kontakt abzubrechen bzw. zu pausieren welche Ängste in diesen Prozessen sind und wie du damit umgehen kannst Shownotes: Löse dich aus toxischen Verbindungen // Podcast #45 Toxische Menschen erkennen, verstehen, mit ihnen umgehen // Podcast #46 Wenn die Familie toxisch ist // Podcast #47  Heile Wunden, die toxische Menschen dir zugefügt haben // Podcast #48 Wenn die Mutter narzisstisch ist // Podcast #80  Die Kraft der Selbstregulation // Podcast #83  Folgen narzisstischer Gewalt // Podcast #89   
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Jun 19, 2020 • 41min

#95 Inspiriert im Gespräch mit Michaela Huber

Diese Folge ist eine ganz besondere Freude für mich. Ich habe einmal wieder die Ehre, einen hoch geschätzten Gast in meinem Podcast begrüßen zu dürfen. Ich habe mit der wunderbaren, sehr renommierten Traumaexpertin Michaela Huber gesprochen. Michaela ist eine sehr rührige und kraftvolle Person mit einem unglaublich großen Herz. Ich hatte die Freude, schon zwei Ausbildungen bei ihr erleben zu dürfen und habe unglaublich viel von ihr gelernt. Michaela Huber hat verschiedene, sehr wichtige und sehr tiefgehende Fachbücher publiziert. Sie ist Psychologin und approbierte Psychotherapeutin und sie hat sich schon um sehr vieles verdient gemacht. So hat sie zum Beispiel wesentlich dabei mitgewirkt, in Deutschland Psychotraumazentren zu installierten. Z.B. das Traumahilfezentrum in München oder das Psychotraumazentrum in Kassel. Das sind sehr wichtige Institutionen für Hilfesuchende. Außerdem ist Michaela erste Vorsitzende der deutschen Gesellschaft für Trauma und Dissoziation und setzt sich hier sehr tatkräftig dafür ein, dass Menschen lernen, was Dissoziation wirklich bedeutet und wie Betroffene eine fachgerechte und gute Hilfe erfahren können. Zudem ist sie Trägerin des Bundesverdienstkreuzes. Das ist ein Zeichen der Anerkennung für ihre großartige Arbeit und ich bin mir sicher, wenn all die Menschen, denen Michaela Huber schon geholfen hat, ihr einen Orden verliehen hätten, dann könnte sie unter dem Berg nie wieder auftauchen. In dieser Folge erfährst du: wer Michaela Huber ist und was sie macht was es braucht, um Traumabetroffene erfolgreich zu begleiten warum Verstehen und Verbundenheit so essenziell sind in Heilungsprozessen dass wir als Gesellschaft mehr Solidarität und weniger kapitalistische, egoistische Ideen bedürfen Shownotes: Website von Michaela Huber: https://www.michaela-huber.com/  
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Jun 12, 2020 • 32min

#94 Wie du mit "Rückschritten" umgehen kannst

Eines möchte ich gleich zu Beginn klarstellen: Das Wort „Rückschritte“ ist im Titel in Anführungszeichen gesetzt. Aus meiner Sicht als Therapeutin und vor allem als Traumatherapeutin, gibt es keine Rückschritte! Es ist ein ganz häufiges Phänomen, dass Menschen auf ihrem Heilungs-, Bewusstseins- oder Entwicklungsweg, ganz gleich wie du es nennen magst, immer wieder Phasen erleben, in denen sie sich überfordert fühlen oder auch plötzlich inkompetent, von alten Mustern gebeutelt und einfach auf eine ganz unangenehme Weise unzulänglich fühlen. Solche Phasen oder solche Momente sind normal. Das kann ich aus meiner gesamten Erfahrung als Therapeutin mit absoluter Sicherheit sagen. Ich kann dir auch sagen, sie gehören zum Prozess. Ohne solche Phasen ist ein Prozess vermutlich nicht authentisch, nicht wirklich ehrlich und auch nicht wirklich tief. Solche Phasen haben klare und sehr wichtige Botschaften, die ich gerne für dich und mit dir in dieser Folge entschlüsseln mag. Wie so oft möchte ich hier gleich am Anfang auf eine vorangegangene Podcastfolge hinweisen, die zu diesem Thema super ergänzend ist. Die Folge heißt „Vertraue dem Prozess“. Du findest sie in den Shownotes verlinkt. Wenn du magst, höre sie dir im Anschluss oder vor dem Lauschen dieser Folge einmal in Ruhe an... In dieser Folge erfährst du: dass aus Erkenntnissen der Wunsch nach Veränderung entsteht warum Verstehen nicht gleich Können bedeutet wie innere Anteile auf Veränderung reagieren dass innere nicht gleich äußere Wandlung bedeutet das Wohlwollen und Vertrauen essenziell in Entwicklungsprozessen sind Shownotes: Vertraue dem Prozess // Podcast #68
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Jun 5, 2020 • 35min

#93 Abgrenzung und Verbundenheit

Das Thema Abgrenzung ist wohl ein Thema, das ziemlich viele Menschen auf diesem Planeten immer wieder oder vielleicht dauerhaft in verschiedenen Facetten beschäftigt. Ich denke, das liegt auch daran, dass besonders feinfühlige Menschen mit dem Thema eigene Grenzen und "Abgrenzung" häufig nicht ganz so unbefangen umgehen können, wie Menschen, die vielleicht nicht ganz so viel von ihrer Umwelt mitbekommen. Aus meiner Perspektive betrifft oder berührt das Thema Abgrenzung sehr viele Aspekte. Es berührt den Bereich der Hochsensibilität, es berührt selbstverständlich auch hier und da den Bereich der Traumafolgen und dementsprechend berührt es auch den Bereich früher Prägungen. Schwierigkeiten mit dem Thema Abgrenzung spiegeln sich in allen Bereichen des Lebens wider. Vor allem in Beziehungen, sowohl zu Partnerinnen und Partnern, aber auch zu Kolleginnen und Kollegen, Vorgesetzten und allen möglichen Menschen, mit denen man beruflich zu tun hat. Selbstverständlich betrifft es auch Freundschaften und nicht selten auch den Bereich der Beziehung zu den eigenen Kindern und Eltern. In meiner Praxis treffe ich seit vielen Jahren sehr viele Menschen, die sich mit dem Thema Abgrenzung in einer großen Herausforderung wiederfinden. Dinge, die ich dann beschrieben bekomme, sind die unterschiedlichsten Auswirkungen von mehr oder weniger dauerhaften Grenzverletzungen und Grenzüberschreitungen. Oft ist das Erleben verbunden mit Ohnmacht und Hilflosigkeit. Ganz häufig auch mit Gefühlen der Abhängigkeit und der fehlenden Selbstbestimmung, Autonomie oder Freiheit. Leider ist das häufig verbunden mit einem echten Leiden, mit sehr destruktiven, unguten Mustern, die immer wieder zu tiefen Verletzungen und auch zur Reinszenierung von alten Situationen und Verletzungen führen. Ich möchte versuchen, in dieser Folge einiges Hilfreiches zusammenzufassen, was hier unterstützend sein kann, um derartige Muster zu transformieren. In dieser Folge erfährst du: was Abgrenzung bedeutet was eine gelingende Abgrenzung voraussetzt was Bindungs- und Entwicklungstrauma damit zu tun haben wie du erkennst ob du mit dir selbst verbunden bist was du tun kannst, damit Abgrenzung gelingt Shownotes: Verbundenheit und Trauma // Podcast #55  Emotionale Abhängigkeit verstehen & transformieren // Podcast #41  Entwicklungstrauma verstehen // Podcast #51   
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May 29, 2020 • 32min

#92 Du bist genug. Die Heilkraft des Wohlwollens.

Das Gefühl nicht gut genug zu sein und alles daraus sich entwickelnden Muster und Handlungsweisen führen zu einer harten und oft herzlosen Verurteilung der eigenen Person. Anders gesagt, dieses Muster, diese Prägung, diese Überzeugung „Ich bin nicht gut genug!“, ist die meist gefundene Verhinderung von Wohlwollen. Sie ist das Gegenteil von Wohlwollen. Sie ist pures, reines Verurteilen. Verurteilen und abwerten hat einen ganz einfachen Sinn, einen einfachen Zweck. Wer Urteilt fühlt nicht mehr mit dem Herzen. Urteilen hat eine trennende Wirkung und das ist natürlich nicht schön aber manchmal auf eine ungute Art und Weise aber sinnvoll. Wenn ich mich mit meinen eigenen Gefühlen überfordert fühle, wenn ich mich von jemand anderem in irgendeiner Weise, vielleicht ganz unbewusst, angesprochen und dadurch getriggert fühle, dann ist das Urteilen eine Möglichkeit Distanz zu schaffen. Es ist eine Möglichkeit in ein Gefühl der Härte und damit verbundener, zwar nicht wirklicher, aber doch empfundener Stärke zu gehen. Urteilen kann auch helfen über Vergleiche beispielsweise in eine Motivation zu gelangen, so in die Richtung sich weiter zu optimieren und durch die harte Fähigkeit zu Urteilen nicht aufzugeben und nur nicht in eine Art Weichheit und Empfindsamkeit zu kommen. Urteilen, könnte man sagen, ist ein Gegenteil zu Mitgefühl und ich spreche hier nicht von einem kritischen, zugewandten Geist, sondern von dem harten, richtenden Urteil, das uns so sehr verletzen kann. In dieser Folge erfährst du: was Wohlwollen bedeutet welche Aufgabe Verurteilung hat was Ego States und Selbstliebe mit Wohlwollen zu tun haben wie sich eine wohlwollende Haltung auf die Welt auswirken kann Shownotes: Einsamkeit und Trauma // Podcast #56  Verbundenheit und Trauma // Podcast #55 
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May 22, 2020 • 34min

#91 Über Trauer und Verbundenheit

Trauer ist ein sehr tiefes und auch vielschichtiges Gefühl. Es ist ein großes Gefühl. Meist wird Trauer ausgelöst durch einen Verlust. Zu betrauernde Verluste können sehr unterschiedlicher Ursache sein. Das kann der Verlust eines geliebten oder wichtigen Menschen oder Wesens sein. Trauer entsteht auch dann, wenn wir uns in dem Verlust eines Lebenskonzeptes wiederfinden, z.B. durch den Verlust eines Arbeitsplatzes, vielleicht eines unerfüllten Kinderwunsches oder wir betrauern das nicht gelingen eines Planes. Häufig finden sich Menschen zu irgend einem Zeitpunkt in ihrem Leben in einem Trauerprozess um ein nicht gelebtes Leben, wenn sie irgendwann einmal zurückschauen und spüren und sehen, was sie alles hätten leben können, was ihnen aber nicht möglich war. Trauer entsteht nach meiner Erfahrung besonders dann, wenn wir etwas loslassen müssen, das uns am Herzen lag, mit dem wir uns sehr verbunden gefühlt haben. Wenn etwas mit dem wir eine innere Verbundenheit spürten nicht zur Erfüllung kommt, wenn das Gefühl der Unerreichbarkeit sich einstellt. Ich werde in meinen weiteren Ausführungen den Verlust eines geliebten Menschen, mit dem man verbunden war als Ausgangspunkt nehmen, um das Gefühl der Trauer zu beleuchten. Die Prinzipien, die ich hier beschreiben werde, lassen sich im Grunde auf alle anderen Trauerprozesse auch anwenden. Also auf alles, was ich schon genannt habe und auf all das viele mehr, was es noch im Kontext mit Trauer zu beleuchten gibt. In dieser Folge erfährst du: welche Aufgabe Trauer erfüllt dass Trauer ein Prozess ist, der niemals linear verläuft welche Rolle traumatisierte Anteile bei einem trauernden Menschen spielen was es braucht, damit ein Trauerprozess gelingen kann wieso Verbundenheit so wichtig ist Shownotes: Wie loslassen funktionieren kann // Podcast #14 
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May 15, 2020 • 32min

#90 Verdeckte Glaubenssätze erkennen und wandeln

Die heutige Folge trägt den Titel „Verdeckte Glaubenssätze erkennen und wandeln“. Ich habe in letzter Zeit einige Podcastfolgenvorschläge zu dem Thema Glaubenssätze bekommen und fand das ganz interessant. Denn eigentlich gibt es bereits unglaublich viel Information, Podcasts und Videoblogs, Glaubenssatzbücher, Ratgeber und was nicht alles, zu diesem Thema. Deswegen möchte ich das heute aus der traumatherapeutischen Perspektive beleuchten, um nicht noch einen weiteren Titel hinzuzufügen, der vielleicht nur Wiederholungen bringt. Ich möchte, bevor ich ins Thema einsteige, schon einmal sagen, dass ich glaube, dass das Thema „Glaubenssätze“ in dieser gegenwärtigen Situation (Corona) eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Denn ich glaube, dass wir alle diese Herausforderung, die wir individuell und gemeinschaftlich zu meistern haben, durch die Brille unserer bewussten oder unbewussten Glaubenssätze wahrnehmen und dass wir durch unsere Glaubenssätze, besonders wenn sie rigide sind, eingeschränkt sind in unserer Reaktion auf diese Situation. Das heißt, es gibt Glaubenssätze, die wir in uns tragen, die vermutlich unsere Flexibilität einschränken. Ich werde in dieser Folge darüber sprechen, wie Glaubenssätze entstehen, wie es sein kann, dass Glaubenssätze verdeckt oder unentdeckt bleiben. Ich möchte etwas darüber sagen, wie man sie entdecken und enttarnen kann. Natürlich mag ich auch etwas dazu sagen, wie man Glaubenssätze, die nicht dienlich sind, wandeln und transformieren kann. Wie gesagt, werde ich das Ganze, wie gewohnt, aus der traumatherapeutischen Perspektive betrachten und wünsche dir viel Inspiration und mutmachende Information, die dich einladen mögen, zu forschen und dich weiter zu deinem wahren Wesen, jenseits alter Glaubenssätze, hin zu entwickeln. Mache es dir also, wenn du magst, zum Lauschen gemütlich und sorge für einen ungestörten Moment, sodass du ganz eintauchen kannst in meine Inspiration und vielleicht schon beim Zuhören, wenn du Erkenntnisse schöpfst, direkt eine kleine Wandlung oder eine wohltuende Bewegung in dir geschehen kann In dieser Folge erfährst: Was Glaubenssätze sind und wie sie entstehen dass negative Glaubenssysteme schon in der pränatalen, intrauterinen Phase entstehen können wie schwer es ist, einen Glaubenssatz zu erkennen  dass Glaubenssysteme rigide und treu sind dass es Zuwendung und Raum braucht für die Transformation von Glaubenssätzen Shownotes: Selbstbilder transformieren // Podcast #20 
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May 8, 2020 • 33min

#89 Folgen narzisstischer Gewalt

In dieser Folge widme ich mich einem kleinen Bündel an Hörerinnen- und Hörerfragen. Ich erhalte sehr viele Mails und Nachrichten, vor allem immer wieder zu den Podcastfolgen, die ich zu narzisstischer, toxischer Gewalt aufgenommen habe. Dieses Thema scheint so viele Menschen zu betreffen, dass es immer wieder Fragen dazu gibt. Ich möchte in dieser Folge auf gezielte Fragen eingehen. Die erste Frage meiner Hörerin, die ich in der heutigen Folge bewegen werde, hat es gleich ziemlich in sich. Es ist die Frage, welche Rolle es spielt, wenn ein Elternteil bei der Gewaltausübung des anderen Elternteils zusieht und nicht eingreift. Diese Frage können wir weiter fassen, nicht nur bezogen auf narzisstische Gewalt, emotionale Gewalt oder emotionalen Missbrauch. Man kann das hier einfach auf alle Arten von Gewalt beziehen. Was spielt es für eine Rolle, wenn ein Elternteil Täter ist, und der andere Elternteil nicht schützt und nicht eingreift? Da möchte ich einmal tief durchschnaufen, denn die Wirkung, die das hat, ist eine mächtige und eine verheerende. Wenn ein Kind Gewalt durch einen Elternteil erlebt, gleich welcher Art, dann ist das allein schon mit das Schlimmste, was einem Kind passieren kann. Wenn ein weiterer Elternteil dabei zusieht, dann wird das Schlimme noch schlimmer und etwas Zweites, ganz schreckliches gesellt sich dazu. Zunächst einmal möchte ich darauf hinweisen, das werden viele Betroffene auch bestätigen, die hier gerade lauschen, dass diese Konstellation eher die Regel ist. Wenn ein Elternteil gewaltvoll ist, in einer Täterrolle ist, dann ist es fast die Regel, dass das andere Elternteil das Ganze schweigend mitträgt. Selbst wenn es gewisse Widerstände dagegen gibt, diese kommen nicht gegen die Gewalt an. Auch diese Dynamik möchte ich kurz ein Stückweit erklären. In dieser Folge erfährst du: Was es für eine Wirkung hat, wenn man als Kind nicht beschützt wird Dass der/die passive Täter/in meist selbst traumatisiert ist Welche Ego States sich aus toxischer Gewalterfahrung entwickeln Wie man mit toxischen Beziehungsmustern heilsam umgehen kann Dass es geschlechtsspezifische Unterschiede in den Traumafolgen gibt Shownotes: Löse Dich aus toxischen Verbindungen // Podcast #456  Toxische Menschen erkennen / verstehen / mit ihnen umgehen // Podcast #46  Wenn die Familie toxisch ist //Podcast #47  Heile Wunden, die toxische Menschen Dir zugefügt haben // Podcast #48 Wenn die Mutter narzisstisch ist // Podcast #80  Michaela Huber - Traumatherapeutin und Autorin

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