
Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg
Wie kann man Putins Invasion stoppen? Welche Strategie verfolgt die russische Armee in der Ukraine? Wie stark sind die Verteidiger? Wie hilfreich ist die Unterstützung von Deutschland und NATO? MDR AKTUELL Moderator Tim Deisinger wird diese und andere drängende Fragen zum Ukraine-Krieg in diesem Podcast mit dem ehemaligen NATO-General Erhard Bühler in einer "Lagebesprechung" diskutieren. Im Mittelpunkt jeder Episode: eine profunde Bewertung des Kriegsgeschehens, die politische Gemengelage in Moskau, Washington und Berlin und auch die Folgen für die sicherheitspolitische Weltlage. Der Militär-Experte Erhard Bühler ist Generalleutnant des Heeres a.D. und hat seit 1976 in unterschiedlichsten Funktionen der Bundeswehr gedient. So übernahm er im Jahr 2010 die Führung des KFOR-Einsatzes in Pristina (Kosovo). 2019 wurde er Befehlshaber des Allied Joint Force Command im niederländischen Brunssum, eines der beiden militärischen Oberkommandos der NATO in Europa. Von hier wurde u.a. der NATO-Einsatz in Afghanistan gesteuert.
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Feb 13, 2024 • 1h 6min
#189 Awdijiwka vor dem Fall?
Am Beginn dieses Podcasts gibt es ein Gespräch mit Melanie Gras. Sie organisiert Hilfstransporte für die Ukraine und ist derzeit im Land unterwegs. Sie schildert ihre Eindrücke. Gras sagt, die Lage im Land sei noch angespannter als bei ihrem letzten Besuch. Aufgeben sei für die Ukrainer aber keine Option.
Tim Deisinger und Ex-Nato-General Erhard Bühler sprechen dann über die aktuelle militärische Lage. Bühler hebt dabei insbesondere die Situation bei Awdijiwka hervor. Die Stadt sei der Brennpunkt schlechthin für die Ukraine. Die russische Armee sei nicht mehr weit entfernt von den Zufahrtswegen in die weitgehend umschlossene Stadt. Und sie beschieße die Zufahrtsstraßen. Die russische Armee erleide bei den Kämpfen um die Stadt weiter schwere Verluste und habe nach ukrainischen Angaben ihre Taktik geändert. Bühler fasst zusammen: Die Lage für die Ukraine sei bei Awdijiwka sehr schwierig. Möglich sei, dass die Stadt von den Ukrainern bald aufgegeben werde.
Weitere Themen: Die Gründe für die Ablösung des ukrainischen Armeechefs Saluschnyj + Der Umbau in der ukrainischen Armeeführung + Das Putin-Interview mit Tucker Carlson + Aussagen von Donald Trump zur Nato
Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.

Feb 9, 2024 • 48min
#188 Saluschnyjs Abgang: Ein hohes Risiko
In dieser Folge sprechen Angela Tesch und Ex-Nato-General Erhard Bühler über die tiefgreifende Veränderung an der Spitze der ukrainischen Armee. Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Armeechef, Walerij Saluschnyj, abgesetzt. Eine genaue Begründung gab es bisher nicht. Medienberichte legen nahe, dass eine Mischung aus militärischen Meinungsverschiedenheiten und politischer Rivalität der Grund gewesen sein könnte. Bühler hält das für wahrscheinlich. Er bewertet den Schritt kritisch. Die Absetzung Saluschnyjs berge ein hohes Risiko für die Ukraine. Die Ablösung bringe eine ganze Reihe an weiteren personellen Veränderungen in der Führung der ukrainischen Armee mit sich. Ob es dafür der richtige Zeitpunkt sei, sei fraglich. Bühler sagt, er halte das alles für einen großen Fehler. Und er erklärt, was man über den neuen Armeechef Oleksandr Syrskyj weiß und was all die Vorgänge über das Umfeld des ukrainischen Präsidenten Selenskyj aussagen.
Außerdem geht es um die US-Hilfen für die Ukraine. Die drohen im aufziehenden Wahlkampf und angesichts der Spaltung im Kongress unter die Räder zu kommen. Bühler sagt, im Notfall müsse Europa einspringen. Er sei aber zuversichtlich, dass es noch eine positive Entscheidung im US-Kongress zur Ukraine geben werde.
Weitere Themen: Vorschläge für eine europäische Armee + Die Rolle von Bundeskanzler Olaf Scholz bei der Ukraine-Hilfe
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Feb 7, 2024 • 60min
#187 „Operationsplan Deutschland“: Für Sicherheit ist nicht nur die Bundeswehr zuständig!
In dieser Folge spricht Angela Tesch mit dem früheren Nato-General Erhard Bühler. Zunächst geht es um die aktuelle militärische Lage. In den vergangenen Tagen gab es immer mal wieder kleinere Drohnenangriffe auf die Ukraine. In der Nacht zu Mittwoch haben die Russen dann einen massiven Angriff mit Drohnen, Marschflugkörpern und ballistischen Raketen und S-300 gestartet. Bühler sagt, es bilde sich immer mehr ein Muster heraus. Diese schweren Angriffe könnten nicht kontinuierlich laufen, aber alle zehn bis vierzehn Tage komme so ein schwerer Angriff. Auch die Angriffe der Ukraine auf Russland gehen weiter. Bühler berichtet, in den vergangenen Tage sei die mittlerweile fünfte Ölraffinerie mit Drohnen angegriffen worden. Auch am Boden gingen die Kämpfe in der Ukraine weiter. Am kritischsten ist die Lage laut Bühler in Awdijiwka. Außerdem geht es um mehrere Frontbesuche von Präsident Wolodymyr Selenskyj.
Weiteres Thema ist der „Operationsplan Deutschland“. Ein Entwurf soll bis zum Frühjahr von der Bundeswehr aufgestellt werden. Ziel ist die bessere Vernetzung zu Sicherheitsbehörden, Katastrophenschützern und Industrieunternehmen. Bühler erklärt, was bisher zum Plan bekannt ist. Zudem kritisiert er, dass es in Deutschland an einer sicherheitspolitischen Diskussion fehlt. Es sei nicht nur Aufgabe der Sicherheitsbehörden und Bundeswehr, Dinge wie Demokratie, Freiheit oder Wohlstand zu verteidigen. Das müsse gesamtstaatlich erfolgen.
Bühler beantwortet außerdem Hörerfragen. Wenn auch Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.

Feb 2, 2024 • 60min
#186 Selenskyj vs. Saluschnyj – Das Zerwürfnis und die Folgen
Es wird immer deutlicher – der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Armeechef Walerij Saluschnyj liegen im Streit. Selenskyj soll versucht haben, Saluschnyj zu entlassen. Unklar ist, was der Grund für den Streit ist. Hat Saluschnyj politische Ambitionen, die Selenskyj gefährlich werden könnten? Dafür gibt es laut Ex-Nato-General Erhard Bühler keine Belege. Vielmehr könnten ein nicht ganz geglücktes Interview des Armeechefs und grundsätzliche militärische Meinungsverschiedenheiten der Grund sein. Deisinger und Bühler sprechen darüber, welchen Schaden der Streit für die Ukraine verursacht. Der Ex-General sagt, es müsse jetzt um Schadensbegrenzung gehen. Und es geht darum, wie die USA als wichtigster Unterstützer der Ukraine auf den Streit schauen.
Außerdem geht es um angebliche Pläne der USA für die Ukraine. Die "Washington Post" berichtet, dass es für die USA langfristig nicht mehr notwendigerweise darum geht, dass die Ukraine von Russland besetzte Gebiete zurückerobert. Was ist von dem Bericht zu halten?
Zur aktuellen militärischen Lage: Die Ukrainer haben einen erfolgreichen Angriff gegen ein russisches Militärschiff durchgeführt. Am Boden gibt es heftige Kämpfe mit geringen Landgewinnen für die russische Armee. Die Luftoperationen gehen weiter, von beiden Seiten. Außerdem haben die Ukrainer zugegeben, eine Cyberattacke auf Russland durchgeführt zu haben.
Weitere Themen: Neue Bomben für die Ukraine, die Russland vor Probleme stellen werden + Neue Entwicklungen bei der Taurus-Debatte
Podcast-Tipp: Neue Folge im Podcast "Die Fascho-Jägerin?!"
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Jan 30, 2024 • 58min
#185 Storm Shadow und Co. – Wie wichtig sind sie wirklich?
In dieser Folge sprechen Tim Deisinger und Ex-Nato-General Erhard Bühler zunächst über die aktuelle Lage im Ukraine-Krieg. Wieder hat es russische Luftangriffe gegeben. Dieses Mal haben die Ukrainer erstaunlich wenige der Geschosse abfangen können. Die ukrainische Armee hat im Gegenzug eine Öl-Raffinerie im russischen Kernland attackiert. Ein ukrainischer Vize-Admiral äußerte in einem Interview den Wunsch, dass sein Land russisches Kernland auch mit westlichen Marschflugkörpern angreifen könnte. Das würde den Krieg verkürzen. Derzeit lehnt der Westen das aber ab, aus Angst vor einer weiteren Eskalation im Krieg. Deisinger und Bühler sprechen darüber, welche Bedeutung die westlichen Marschflugkörper wie Storm Shadow und Co. haben. An der Front bewege sich derweil nicht viel, so Bühler, trotz schwerer Kämpfe an vielen Orten.
Außerdem werden in dieser Folge wieder zahlreiche Hörerfragen beantwortet.
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Jan 26, 2024 • 59min
#184 Friendly Fire? Der Absturz der russischen IL-76
In dieser Folge sprechen Host Tim Deisinger und Ex-Nato-General Erhard Bühler über den Absturz einer russischen IL-76 im Raum Belgorod. Nach russischen Angaben kamen rund 70 Menschen ums Leben. Die meisten sollen ukrainische Kriegsgefangene gewesen sein. Waren sie auf dem Weg zu einem Gefangenenaustausch? Wer hat das Flugzeug abgeschossen? Bühler erklärt, was passiert sein könnte. Außerdem geht er auf Gerüchte ein, an Bord seien Raketen vom Typ S-300 gewesen oder die Ukraine habe mit westlichen Waffen wie Patriot-Raketen oder Iris-T auf das Flugzeug gezielt. Der Ex-Nato-General forderte Russland auf, internationale Untersuchungen zuzulassen.
Deisinger und Bühler beschäftigen sich natürlich auch wieder mit der aktuellen Lage. Außerdem schauen sie auf aktuelle Diskussionen. Nach einem Bericht des Handelsblatts hat Großbritannien den Deutschen ein Angebot gemacht. So könnte Deutschland an die Briten Taurus-Marschflugkörper liefern. Die Briten seien dann in der Lage, an die Ukraine weitere Storm-Shadow-Systeme abzugeben. Bühler sieht das skeptisch und erklärt das auch mit den Kampfflugzeugen, die den Briten zur Verfügung stehen. Außerdem bewertet er die geplante Lieferung von sechs Bundeswehr-Hubschraubern vom Typ "Sea-King" an die Ukraine. "Eine Zäsur ist das nicht", so Bühler. Aber sie verbesserten die Fähigkeiten der Ukraine in mehrfacher Hinsicht.
Ein weiteres Thema ist die Debatte um ausländische Soldaten in der Bundeswehr. General Bühler nennt mehrere Gründe, warum er diese Idee nicht gut findet. Dieses Vorgehen könnte seiner Meinung nach die Beziehungen zu anderen Ländern belasten, die Maßnahme allein würde die Personalnot nicht lösen und die Soldaten hätten auch eine andere Kultur. Bühler nennt andere Möglichkeiten, wie die Bundeswehr mehr Personal rekrutieren und effizienter arbeiten könnte. Zum Schluss beantwortet er Hörerfragen: Wie wird man General? Wie geht die Bundeswehr mit Streiks im In- und Ausland um, zum Beispiel mit den Bahnstreiks?
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Jan 23, 2024 • 1h 6min
#183 "Steadfast Defender" - Warum die NATO wieder Großmanöver macht
In dieser Folge sprechen Tim Deisinger und Ex-Nato-General Erhard Bühler zunächst über die aktuelle Lage. Am Boden seien die Frontlinie und die Lage im Wesentlichen unverändert, so Bühler. Angriffe der Russen gebe es an allen bekannten Brennpunkten. Die russischen Luftoperationen hätten seit dem Abschuss der fliegenden Kommandozentrale A50 über dem Asowschen Meer nachgelassen. Die Russen seien vorsichtiger geworden. Die Ukraine hat immer wieder Erfolge bei Angriffen auf die russische Infrastruktur – so in Tula und in der Oblast Leningrad. Außerdem geht es um einen Angriff auf einen Markt in der Stadt Donezk mit mehreren Toten. Russland und die Ukraine machen sich gegenseitig dafür verantwortlich. Bühler schätzt die Aussagen dazu ein.
Ausführlich sprechen Deisinger und Bühler zudem über das Nato-Manöver "Steadfast Defender". Mit rund 90.000 Kräften ist es das größte seit Jahrzehnten. Hauptzweck der Übung ist laut Bühler die strategische Verlegung von Kräften zur Verstärkung Nordnorwegens, des Baltikums, Polens, Ungarns und Rumäniens. Er erklärt außerdem, dass ein Übungsszenario bei der Nato auf Seiten des Bündnisses die wahren Verhältnisse widerspiegele - sprich Landesgrenzen, politische Verhältnisse, Wirtschaftslage oder militärische Fähigkeiten. Beim Übungsgegner werde ein fiktives Szenario angenommen. Es orientiere sich beim aktuellen Manöver an den Fähigkeiten Russlands, bleibe aber fiktiv hinsichtlich der tatsächlichen Ereignisse während des Übungszeitraums. Bühler macht außerdem deutlich, dass die Übungsinhalte nicht mit der aktuellen politischen und militärischen Wirklichkeit verwechselt werden dürften. Und er beschreibt, welche Übungen die Bundeswehr während „Steadfast Defender“ durchführt.
Am Ende beantwortet der frühere Nato-General noch einige Hörerfragen. Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.

Jan 19, 2024 • 1h 13min
#182 Keine Sternstunde: Taurus-Abstimmung im Bundestag
In dieser Folge sprechen Tim Deisinger und Ex-Nato-General Erhard Bühler über eine Abstimmung im Bundestag zum Ukraine-Krieg, initiiert von der Union. Die Bundesregierung wurde in dem Antrag aufgefordert, der Ukraine Taurus-Marschflugkörper zu liefern. Der Antrag wurde abgelehnt, auch von Abgeordneten der Ampel, die eigentlich für die Lieferung sind. Sie stimmten aus Gründen der Fraktionsdisziplin dagegen, unter anderem Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) und Anton Hofreiter (Grüne). Bühler kann dieses Verhalten nicht verstehen. Politiker und Politikerinnen machten sich unglaubwürdig, wenn sie gegen Rüstungslieferungen stimmten, die sie zuvor über Monate gefordert hätten. Die Begründungen für dieses Verhalten wirkten wie Ausreden. Leidtragende seien die Menschen in der Ukraine.
Außerdem geht es um Positionen von Experten, die nüchtern und rational die Meinung vertreten, dass Russland diesen Krieg nicht verlieren wird. Die Ukraine kann ihn folglich nicht gewinnen. Bühler sagt dazu, dass die Lage für die Ukraine derzeit nicht gut sei, der Westen müsse sie mehr unterstützen. Dennoch stünden die Ukrainer nicht am Abgrund. Im Detail besprechen Deisinger und Bühler Aussagen des Historikers Jörg Baberowski bei t-online. Er sieht die Lage der Ukraine deutlich pessimistischer als Bühler. Unter anderem sagt er: Die Zeit arbeite für Russland. Die Unterstützung des Westens lasse nach. Bühler sagt dagegen, dieser Weg sei nicht vorherbestimmt.
Die aktuelle Lage im Ukraine-Krieg: Die Russen haben ihre Luftschläge fortgesetzt. Ein Ziel dabei: Charkiw. Die Ukrainer haben Ziele im russisch besetzten Gebiet angegriffen und auch tief in Russland selbst. Am Boden gibt es jeden Tag zahllose Angriffe auf beiden Seiten an verschiedenen Stellen der Front. Das führt aber nicht zu größeren Gebietsgewinnen für die jeweils angreifenden Truppen.
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Jan 16, 2024 • 44min
#181 A-50-Abschuss: Herber Verlust für Russland
Die Ukraine meldet, zwei wichtige russische Flugzeuge abgeschossen zu haben – ein A50-Aufklärungsflugzeug mit aufgesetztem Radar und eine Il-22M-Maschine. Das sind laut Ex-Nato-General Erhard Bühler fliegende Aufklärungs- und Kommandozentralen, deren Besatzungen unmittelbaren Einfluss auf das Kriegsgeschehen am Boden nehmen können. Die A-50 sei vergleichbar mit AWACS-Flugzeugen der Nato. Sie soll über dem Asowschen Meer abgeschossen worden sein, weit entfernt von der Frontlinie. Bühler und Deisinger sprechen darüber, was so ein Flugzeug kann und welche Geschosse für den Abschuss in Frage kommen. Der Verlust sei ein herber Schlag für Russland, so der Ex-General. Die Il-22M ist nach dem Treffer nicht abgestürzt, sondern notgelandet. Laut Bühler liegt dennoch ein Totalschaden nahe.
Zur aktuellen Lage: Die russische Armee setzt ihre Luftschläge fort. Die Abschussquote seitens der Ukraine ist zuletzt gesunken. Warum ist das so? Am Boden an der Front sei die Lage dynamisch, so Bühler, aber es gebe keine großen Veränderungen. Außerdem gibt es Spekulationen darüber, ob die Russen eine Winteroffensive planen. Der Ex-General sagt, dafür sehe er derzeit keine stichhaltigen Beweise.
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Jan 12, 2024 • 1h 6min
#180 Wie stark wird die Ukraine durch F-16-Kampfjets?
Host Tim Deisinger und Ex-Nato-General Erhard Bühler sprechen in dieser Folge über die zugesagten F-16-Lieferungen an die Ukraine. Versprochen wurden die Kampfjets unter anderem von Norwegen, Dänemark und Griechenland. Dänemark wollte der Ukraine gestaffelt 19 Flugzeuge liefern. Allerdings verzögern sich die Pläne um ein halbes Jahr. Das zeigt laut Bühler, wie komplex das Vorhaben sei. Piloten müssten ausgebildet, ein Konzept für die Instandsetzung erarbeitet und geeignete Flugplätze ausgesucht werden. Es gibt aber noch zahlreiche weitere Herausforderungen, auf die der Ex-Nato-General eingeht.
Laut Bühler werden die F-16-Kampfjets den Krieg nicht entscheiden. Die Ukraine bekomme aber mehrere zusätzliche Fähigkeiten. Die Kampfjets könnten für Luftangriffe auf die besetzte Krim genutzt werden, für die Luftverteidigung gegen russische Kampfflugzeuge und gegen anfliegende Marschflugkörper. Russland wird sich nach Angaben von Bühler mit den Lieferungen der Kampfjets aber nicht abfinden und der Ukraine das Leben schwer machen. Mit welcher Reaktion er rechnet, erläutert er ausführlich. Außerdem rechnet er vor, wieviele Flugzeuge der Ukraine im Moment zur Verfügung stehen. Und er erklärt, warum auch der schwedische Kampfjet Gripen eine Alternative zur F-16 sein könnte.
Ein Thema in dieser Folge ist außerdem, dass der Bundessicherheitsrat der Lieferung von IRIS-T-Luft-Luft-Raketen an Saudi-Arabien zugestimmt hat. Außerdem will die Bundesregierung der Lieferung von Eurofightern nicht im Weg stehen. Warum liefert Deutschland einem undemokratischen Staat Militärgüter? Wäre es nicht besser, die Ukraine mit Eurofightern zu unterstützen? Deisinger will in diesem Zusammenhang wissen, was aus der sogenannten "wertebasierten Außenpolitik" der Bundesregierung geworden ist. Laut Bühler wurde sie von der Realität eingeholt. Dabei kommt er auf die Situation im Roten Meer und die Huthi-Rebellen zu sprechen. Auch die aktuelle Lage in der Ukraine hat wieder viel Platz in dieser Folge. Bühler ordnet die Angriffe der Russen mit S-300-Raketen im Raum Charkiw ein, bei denen auch ein Hotel zerstört wurde. Außerdem nennt er Beispiele von mutmaßlich ukrainischen Operationen im russischen Kernland, bei denen Rüstungsfabriken beschädigt wurden.
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