
Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg
Wie kann man Putins Invasion stoppen? Welche Strategie verfolgt die russische Armee in der Ukraine? Wie stark sind die Verteidiger? Wie hilfreich ist die Unterstützung von Deutschland und NATO? MDR AKTUELL Moderator Tim Deisinger wird diese und andere drängende Fragen zum Ukraine-Krieg in diesem Podcast mit dem ehemaligen NATO-General Erhard Bühler in einer "Lagebesprechung" diskutieren. Im Mittelpunkt jeder Episode: eine profunde Bewertung des Kriegsgeschehens, die politische Gemengelage in Moskau, Washington und Berlin und auch die Folgen für die sicherheitspolitische Weltlage. Der Militär-Experte Erhard Bühler ist Generalleutnant des Heeres a.D. und hat seit 1976 in unterschiedlichsten Funktionen der Bundeswehr gedient. So übernahm er im Jahr 2010 die Führung des KFOR-Einsatzes in Pristina (Kosovo). 2019 wurde er Befehlshaber des Allied Joint Force Command im niederländischen Brunssum, eines der beiden militärischen Oberkommandos der NATO in Europa. Von hier wurde u.a. der NATO-Einsatz in Afghanistan gesteuert.
Latest episodes

Mar 19, 2024 • 1h 9min
#199 Medwedew
In dieser Folge sprechen Tim Deisinger und der frühere Nato-General Erhard Bühler zunächst über das aktuelle Kriegsgeschehen. Darunter sind mehrere Berichte, die es zuletzt zu eingeschlagenen, ukrainischen Drohnen in Russland gab. Thema ist aber auch eine Aussage des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, wonach die Ukraine mittlerweile Ziele in mehr als 1.000 Kilometern Entfernung treffen könne. Bei den russischen Angriffen gibt es laut Bühler keine grundsätzlichen Veränderungen. Zu den Kämpfen am Boden sagt der Ex-General, es gebe keine wesentlichen Verschiebungen der Frontlinie, aber heftige Kämpfe.
Ausführlich geht es außerdem um den früheren russischen Präsidenten Dmitri Medwedew. Er ist derzeit stellvertretender Chef des Nationalen Sicherheitsrats in Russland. Deisinger und Bühler sprechen über seine Aussagen, die er regelmäßig im Messaging-Dienst Telegram veröffentlicht und seine möglichen Motive dahinter. Bühler geht außerdem auf Medwedews Werdegang ein. Er sagt, man müsse ihn ernst nehmen. Medwedew interpretiere sehr präzise und auf den Punkt gebracht, was der russische Präsident Wladimir Putin manchmal sehr unpräzise und andeutungsweise formuliere. Bühler bewertet außerdem Medwedews Reaktion auf eine von Selenskyj vorgestellte Friedensformel. Er sagt, dabei handele es sich um die Ausbuchstabierung der von Putin selbst benannten Ziele. Medwedew fungiere als Putin-Erklärer, wisse aber auch genau was er tue. Bühler hält es außerdem für ausgeschlossen, dass im Putin-Regime ein Amtsträger so weitreichende Aussagen treffen dürfe und Putin damit überrasche.
Deisinger und Bühler schauen aber auch auf die Diskussion im Deutschen Bundestag in der vergangenen Woche. Es ging erneut um mögliche Taurus-Lieferungen. Zudem fragte SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich, ob es nicht an der Zeit sei, darüber nachzudenken, wie man den Krieg einfrieren und dann beenden könne. Bühler sieht nicht, dass sich dieser Krieg so beenden lasse. Und es geht um den Schlagabtausch zwischen Kanzler Olaf Scholz und Norbert Röttgen sowie den mutmaßlichen Geheimnisverrat aus einer Sitzung des Verteidigungsausschusses heraus. Zum Schluss beantwortet Bühler noch Hörerfragen.
Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.

Mar 15, 2024 • 1h 3min
#198 Die Angst in der deutschen Politik
In dieser Folge sprechen Tim Deisinger und Ex-Nato-General Erhard Bühler über die anhaltende Debatte um das Taurus-System. Kanzler Scholz bleibt bei seinem Nein und will das System nicht an die Ukraine liefern. Er begründet das damit, dass Deutschland nicht zur Kriegspartei werden dürfe. Macht Scholz den Deutschen Angst? Oder sind es seine Kritiker wie CDU-Politiker Roderich Kiesewetter, die Ängste schüren durch immer neue Forderungen? Bühler ordnet die unterschiedlichen Positionen ein. Dabei stellt er Schwächen in der Argumentation von Scholz fest. Der Kanzler müsse auch an die Sicherheit Deutschlands in ein paar Jahren denken. Die werde sich nicht verbessern, wenn die Ukraine den Krieg verliere.
Deisinger und Bühler schauen außerdem auf die aktuelle Lage. Dabei geht es unter anderem um die "Legion Freiheit Russlands" und um das "Russische Freiwilligenkorps". Das sind laut Bühler Milizen, die sich aus russischen Staatsbürgern zusammensetzten. Sie hätten erneut Russland angegriffen, nämlich die Region Belgorod und die Region Kursk. Dabei sei auch das Grenzdorf Tjotkino unter Kontrolle gebracht worden. Für Russland hätten diese Angriffe Folgen. Das Land müsse seine Grenzen nun besser schützen. Dabei erklärt der Ex-Nato-General auch, warum der russische Grenzschutz aus seiner Sicht bisher kaum funktioniert.
Eine Rolle spielen weiterhin die jüngsten Aussagen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Dieser hatte behauptet, die Lage an der Front sei so gut wie seit drei Monaten nicht mehr. Der Vormarsch der russischen Truppen sei gestoppt worden. Auch wenn Bühler verstehen kann, dass ein Präsident Zuversicht ausstrahlen müsse, hätten die Aussagen wenig mit der Realität zu tun. Es gibt aber auch Entwicklungen, die den Ex-Nato-General zuversichtlich stimmen. Zum Schluss bewertet Bühler noch das Arbeitspapier "Bundeswehr der Zukunft" einer Projektgruppe. Es sieht vor, dass die großen Organisationbereiche auf vier reduziert werden. Dazu gehören Heer, Luftwaffe, Marine und das Kommando Cyber- und Informationsraum. Bühler erklärt, wie sinnvoll die Pläne sind und was sich in der Praxis für die Soldatinnen und Soldaten ändert.
Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.

Mar 12, 2024 • 56min
#197 Verhinderter Frieden? Das "Abkommen" von Istanbul
Oft wird behauptet, Russland und die Ukraine hätten sich kurz nach Kriegsbeginn auf ein Friedensabkommen verständigt. Jetzt hat das "Wall Street Journal" in einem Artikel Details veröffentlicht. In dieser Folge geht Tim Deisinger mit Ex-Nato-General Erhard Bühler die einzelnen Punkte durch und lässt sie von ihm bewerten. Dem Artikel zufolge sollten die Streitkräfte der Ukraine auf 85.000 Soldaten beschränkt werden. Beschränkungen sollte es auch bei den ukrainischen Panzern und Waffen geben. In dem Artikel war auch zu lesen, auf welche Gebiete die Ukraine hätte verzichten müssen und wie die Einhaltung des Friedens sichergestellt werden sollte. Auch darauf gehen Deisinger und Bühler ein. Der Ex-Nato-General kommt zu dem Schluss, dass die Ukraine den Vertrag nicht unterschreiben konnte. Sie hätte seiner Meinung nach einem "Diktatfrieden" zugestimmt.
Natürlich spielt in dieser Folge auch die aktuelle Lage eine Rolle. So haben die Ukrainer davon gesprochen, sie hätten die Brückenköpfe bei Cherson auf der russisch besetzten Seite des Dnepr ausbauen können. Bühler führt aus, warum er daran Zweifel hat. Außerdem geht er auf die Folgen der ukrainischen Angriffe mit Langstreckendrohnen ein. Damit seien Industrieanlagen und Öl-Depots unter anderem in St. Petersburg und Kursk getroffen worden. Russland habe eine sechsmontige Sperre für den Export von Öl-Produkten verhängen müssen. Bühler erklärt in dieser Folge auch, warum er den von Großbritannien vorgeschlagenen Ringtausch für nicht durchdacht hält. Die Briten wollten von Deutschland Taurus-Systeme. Dafür hätte London an Kiew Storm-Shadow-Marschflugkörper geliefert. Bühler bewertet außerdem die Forderungen von Papst Franziskus nach Verhandlungen.
Häufig stellen Hörerinnen und Hörer die Frage, warum in diesem Podcast auch gegensätzliche Meinungen von Politikern wie Michael von der Schulenburg und Sahra Wagenknecht oder den Generälen Harald Kujat und Erich Vad thematisiert werden. Dazu beziehen Deisinger und Bühler in dieser Folge etwas ausführlicher Stellung. Deisinger zufolge ist der Podcast ein Angebot zum Diskutieren. Er solle helfen zu verhindern, dass jeder nur in seiner Bubble lebe. Bühler bekräftigt, dass er zu diesem Konzept stehe.
Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.

Mar 8, 2024 • 1h
#196 Bietet Kiew den Russen Verhandlungen an? Zu den Thesen von Michael v. d. Schulenburg
In dieser Folge sprechen Tim Deisinger und Ex-Nato-General Erhard Bühler über einen Artikel in der Berliner Zeitung, der für Aufmerksamkeit sorgt. Geschrieben hat ihn Michael von der Schulenburg, ein Ex-Diplomat und Politiker, der sich für das "Bündnis Sahra Wagenknecht" engagiert. In dem Artikel "Spektakuläres Szenario: Beenden Russen und Ukrainer ihren Krieg auf eigene Faust?“ schaut er in eine für ihn mögliche Zukunft. Nach dem Scheitern einer weiteren ukrainischen Großoffensive werde Präsident Wolodymyr Selenskyj abgelöst. Eine neue ukrainische Regierung werde sich an die Friedensgespräche kurz nach Beginn des Kriegs erinnern und versuchen, mit den Russen einen Vertrag auszuhandeln. Russlands Präsident werde darauf "großmütig" reagieren.
Bühler hält das Szenario für unrealistisch, will es aber auch nicht gänzlich ausschließen. Dabei erinnert er daran, dass eine überwältigende Mehrheit der Ukrainer hinter den Zielen ihres Präsidenten stehe. Für eine Ablösung Selenskyj gebe es keine Anhaltspunkte. Bühler glaubt auch nicht an einen "Großmut" Putins. Es gehe ihm nicht nur darum, dass die Ukraine nicht in die Nato komme und er den freien Zugang zum Schwarzen Meer behalte. Putin wolle die ganze Ukraine. Bühler zählt auch Mechanismen auf, wie der russische Präsident an seine Ziele kommen könnte. Dabei müsse er zunächst nicht zwangsläufig mehr Soldaten einsetzen als jetzt. Michael von der Schulenburg skizziert in dem Artikel auch eine Vertrauenskrise in der ukrainischen Armee nach der Entlassung von Armeechef Walerij Saluschnyj. Diese Gefahr besteht laut Bühler tatsächlich, "wenn die neue militärische Führung jetzt nicht schnell Fuß fasst."
Deisinger und Bühler schauen natürlich auch auf die aktuelle Lage. Der Ex-Nato-General hat keinen Zweifel daran, dass die Ukraine das russische Schiff "Sergej Kotow" mit Drohnen versenkt hat. Es war erst nach Kriegsbeginn in den Dienst gestellt worden und damit sehr modern. Welche Auswirkungen hat die Versenkung auf den Kriegsverlauf? Darauf hat Bühler klare Antworten. Er thematisiert auch Angriffe in Russland. So sei eine Eisenbahnbrücke in der Region Samara gesprengt worden, die zu einer Munitionsfabrik führe. Möglicherweise stecke die Widerstandsgruppe "Stop the Wagons" dahinter. Was weiß man über die Gruppe? Außerdem kommt Bühler auf die wahrscheinliche Zerstörung eines US-amerikanischen HIMARS-Systems zu sprechen und erläutert die Folgen.
Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.

Mar 5, 2024 • 51min
#195 Belauschte Bundeswehr
In dieser Folge sprechen Tim Deisinger und Ex-Nato-General Erhard Bühler ausführlich über die Abhöraffäre bei der Bundeswehr. Am vergangenen Freitag hatte Russland eine mitgeschnittene Schaltkonferenz von vier hohen Offizieren, darunter Luftwaffen-Chef Ingo Gerhartz, veröffentlicht. Darin erörterten diese Einsatzszenarien für den deutschen Marschflugkörper Taurus, falls dieser doch noch an die Ukraine geliefert werden sollte. Bühler sagt, der Vorfall sei peinlich, am meisten für die Betroffenen. Es sei großer Schaden entstanden. Wichtig sei jetzt eine schnelle Aufklärung. Erst dann sollten Konsequenzen gezogen werden.
Bühler erklärt, mit welchen Mitteln und Verschlüsselungen die Bundeswehr kommuniziert. Außerdem geht er davon aus, dass an dem mitgeschnittenen Gespräch nichts verändert oder manipuliert wurde. Dafür spreche bisher nichts. Deisinger und Bühler besprechen auch, wer die Schaltkonferenz abgehört haben könnte. Bühler mahnt, es gebe Hinweise aber noch keine Beweise, wer dahinterstecke. Außerdem erhebt er den Vorwurf, dass ein Einsatz der Taurus-Marschflugkörper von der Bundeswehr nicht geprüft worden sei. Bei dem abgehörten Gespräch hätten sich die Luftwaffen-Offiziere nicht so detailliert darüber unterhalten müssen, wenn es wie angekündigt eine Prüfung gegeben hätte, so der frühere Nato-General.
Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.

Mar 1, 2024 • 1h 8min
#194 Atomwaffen für Europa?
In dieser Folge spricht Host Tim Deisinger mit Ex-Nato-General Erhard Bühler über Forderungen nach EU-eigenen Atombomben. Bühler hält die Vorstöße für naiv. Die EU sei politisch so organisiert, dass die Voraussetzungen für gemeinsame Atomwaffen fehlten. Die Frage sei, wer auf den berühmten Knopf drücke, wenn es erforderlich sei. Darauf gebe es keine Antwort und deshalb sei die Diskussion fehlgeleitet. Bühler geht auch auf andere Vorschläge ein: Sollten sich Berlin und Paris die französischen Atomwaffen teilen? Oder sollte sich Deutschland selbst atomar bewaffnen? Auch dazu bezieht Bühler klar Stellung.
Deisinger und Bühler schauen auch detailliert auf die aktuelle Lage. Die Russen kommen nach Einschätzung Bühlers weiter gut voran. Inzwischen habe sich mit dem Raum Donezk ein Schwerpunkt herausgebildet. Der Ex-Nato-General geht aber auch auf die Lage an anderen Frontabschnitten ein. Außerdem erwähnt er die jüngsten ukrainischen Erfolge. Wie ist es den Ukrainern gelungen, die Russen aus der Kleinstadt Krasnogorowka zurückzudrängen und dabei viele feindliche Soldaten zu töten? Wie konnten die Ukrainer russische Kampfflugzeuge vom Typ Su-34 und Su-35 in die Falle locken und abschießen?
Natürlich beantwortet Bühler auch Hörerfragen: Was bedeutet das Schutzersuchen Transnistriens an Russland? Wie viele Soldaten hat Moskau dort stationiert und wie werden sie versorgt? Und: Wie kann es sein, dass die Bundesregierung die Fregatte "Hessen" in einen Einsatz schickt, obwohl sie weiß, dass sich ein Munitionsmangel abzeichnet?
Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.
Podcast-Tipp: https://www.mdr.de/nachrichten/podcast/wahlkreis-ost/audio-taurus-ukraine-russland-marcus-faber100.html

Feb 27, 2024 • 1h 10min
#193 Nato-Truppen in die Ukraine?
Tim Deisinger und Ex-Nato-General Erhard Bühler schauen zunächst auf das aktuelle Kriegsgeschehen. Entlang der Frontlinien gebe es schwere Kämpfe an den bekannten Brennpunkten, aber auch darüber hinaus. Bühler spricht von mehr als einem Dutzend Stellen, an denen die Russen versuchten, offensiv zu werden und es seien. Als Beispiele nennt er Kupjansk, Bachmut oder Awdijiwka. Auch aus der Luft setzten die Russen ihre Angriffe fort. Außerdem geht es um den jüngsten Abschuss eines russischen Aufklärungsflugzeugs A-50.
Zwei Jahre nach Beginn des Kriegs hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erstmals eine Zahl zu Kriegstoten genannt. 31.000 ukrainische Soldaten seien ums Leben gekommen. Bühler erklärt, er habe keinen Anlass zu vermuten, dass die Zahl nicht stimme. Mit Blick auf die kommende Zeit ergänzt er, die Ukraine müsse ihre Durchhaltefähigkeit erneut beweisen. Sie sei jetzt in einer Krise, das heiße aber nicht, dass die Russen in jeder Hinsicht überlegen seien. Die russische Stärke sei ein Produkt ukrainischer Schwäche und westlicher Zögerlichkeit.
Und es geht um die Diskussion über westliche Bodentruppen in der Ukraine. Am Montag hatten sich mehr als 20 Staats- und Regierungschefs in Paris getroffen. Bei einer anschließenden Pressekonferenz hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron den Einsatz von Bodentruppen nicht ausgeschlossen, auch wenn es bei dem Treffen keinen Konsens dafür gegeben hat. Bühler mahnt, das Thema nicht zu hoch zu hängen. Es könne auch als Abschreckungssignal an Russland gesehen werden. Man werde sich an heftigere Diskussionen gewöhnen müssen, wenn es sich abzeichne, dass die Ukraine diesen Krieg nicht bestehen könne.
Weitere Themen: Ungarns Ja zum Nato-Beitritt Schwedens + Baerbocks Besuch in der Ukraine und dessen vorzeitiger Abbruch + Kanzler Scholz‘ Begründung für das Nein zu Taurus-Lieferungen
Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.

Feb 23, 2024 • 1h 9min
#192 Nach zwei Jahren – der Kipppunkt im Ukraine-Krieg
Der Angriff Russlands auf die Ukraine jährt sich zum zweiten Mal. Aus diesem Anlass ziehen Tim Deisinger und Ex-Nato-General Erhard Bühler Bilanz. Bühler zeichnet zunächst wichtige Wegmarken nach, von der ersten Niederlage der Russen vor Kiew über erfolgreiche ukrainische Gegenoffensiven bis hin zu den gescheiterten ukrainischen Angriffen im vergangenen Sommer und der aktuell schwierigen Lage für die Armee des angegriffenen Landes. Die russische Armee habe derzeit am Boden die Initiative. Bühler sagt weiter, man stehe vor einem Kipppunkt. Wenn es nicht gelinge, die Ukraine wirksamer zu unterstützen, dann brauche man sich über die territoriale Integrität und die Souveränität der Ukraine bald keine Gedanken mehr machen.
Außerdem geht es noch einmal um den Abzug der ukrainischen Truppen aus Awdijiwka. Wurde er zu spät angeordnet und verlief er deswegen chaotisch? Ist eine größere Zahl ukrainischer Soldaten in Gefangenschaft geraten? Neuere Berichte, darunter von der „New York Times“, gehen in diese Richtung. Bühler ist skeptisch ob der dünnen Quellenlage. Klar sei, dass ein Rückzug aus einer weitgehend eingeschlossenen Stadt bei Nacht für die ukrainische Armee eine sehr schwierige Operation gewesen sei.
Weitere Themen: Die Lage an den verschiedenen Frontabschnitten + Ukrainische Angriffe auf russische Truppenansammlungen hinter der Front + Die Taurus-Abstimmung im Bundestag
Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.

Feb 21, 2024 • 1h 12min
#191 Die Lehren aus Awdijiwka
In dieser Folge sprechen Tim Deisinger und Ex-Nato-General Erhard Bühler zunächst über den Fall von Awdijiwka. Die ukrainische Armee hat die Stadt aufgegeben. Bühler weist auf die hohen russischen Verluste bei den zurückliegenden Kämpfen hin und nennt auch Zahlen. Für Russland sei die Eroberung ein politisches Ziel gewesen, für das man auf Menschenleben keine Rücksicht genommen habe. Die ukrainischen Verluste seien demgegenüber wohl deutlich geringer gewesen. Die russische Armee habe ihre Angriffe in der Region nun eingestellt und formiere sich neu – mutmaßlich für neue Angriffe an anderen Teilen der Front.
Es geht auch darum, was die Kämpfe um Awdijiwka über den Zustand der ukrainischen Armee aussagen – welche Schwächen und welche Stärken sie derzeit hat. Und es geht um die Lehren, die der Westen aus den Kämpfen ziehen kann. Bühler zählt eine ganze Reihe an Erkenntnissen auf. Und er sagt: Wir haben der Ukraine immer wieder zu spät geholfen. Deswegen sei das Land nun in einer kritischen Situation und werde auf absehbare Zeit in der Defensive sein in diesem Krieg. Es müsse sich nun einiges ändern. In der Ukraine selbst – aber auch bei ihren Unterstützern.
Weitere Themen: Nachbetrachtung der Münchner Sicherheitskonferenz + Sicherheitsabkommen für die Ukraine + „Der Krieg muss nach Russland getragen werden“ – Äußerungen von CDU-Politiker Roderich Kiesewetter + Neue Führung bei der russischen Schwarzmeerflotte
Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.

Feb 16, 2024 • 59min
#190 SPEZIAL: Ihre Fragen an den General
In dieser Spezial-Folge widmen wir uns ausschließlich Hörerfragen, die uns erreicht haben. Zunächst geht es um Fragen zum allgemeinen Kriegsgeschehen. Zum Beispiel darum, welche Rolle die Stadt Charkiw und die verschiedenen Oblaste im Osten und Süden der Ukraine in den Planungen der russischen Armee spielen. Ex-Nato-General Erhard Bühler erklärt, welche Ziele die Russen seiner Meinung nach aktuell im Krieg verfolgen. Außerdem geht es um die Szenarien für den Fortgang des Krieges und die Wichtigkeit der westlichen Unterstützung für die Ukraine.
Weitere Themen/Fragen: Welche neuen Strategien muss die Ukraine entwickeln? + Wäre eine Erweiterung der Nato gen Asien, Australien und Ozeanien sinnvoll? + Die geplante Bundeswehr-Brigade in Litauen + Munitionsmangel der Ukraine + Wann ist der Zeitpunkt für Verhandlungen im Ukraine-Krieg?
Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.