

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg
Mitteldeutscher Rundfunk
Wie kann man Putins Invasion stoppen? Welche Strategie verfolgt die russische Armee in der Ukraine? Wie stark sind die Verteidiger? Wie hilfreich ist die Unterstützung von Deutschland und NATO? MDR AKTUELL Moderator Tim Deisinger wird diese und andere drängende Fragen zum Ukraine-Krieg in diesem Podcast mit dem ehemaligen NATO-General Erhard Bühler in einer "Lagebesprechung" diskutieren. Im Mittelpunkt jeder Episode: eine profunde Bewertung des Kriegsgeschehens, die politische Gemengelage in Moskau, Washington und Berlin und auch die Folgen für die sicherheitspolitische Weltlage. Der Militär-Experte Erhard Bühler ist Generalleutnant des Heeres a.D. und hat seit 1976 in unterschiedlichsten Funktionen der Bundeswehr gedient. So übernahm er im Jahr 2010 die Führung des KFOR-Einsatzes in Pristina (Kosovo). 2019 wurde er Befehlshaber des Allied Joint Force Command im niederländischen Brunssum, eines der beiden militärischen Oberkommandos der NATO in Europa. Von hier wurde u.a. der NATO-Einsatz in Afghanistan gesteuert.
Episodes
Mentioned books

Sep 25, 2024 • 1h 5min
#235 Die ukrainischen Angriffe auf russische Munitionsdepots
Die ukrainischen Streitkräfte haben russische Munitionslager mit Drohnen angegriffen. Auf diese Weise wollen sie große Mengen Munition zerstören. Beim Angriff auf das russiche Depot in der Stadt Toropez etwa waren die Explosionen so schwer, dass sie von Erdbebensensoren erfasst wurden. Können solche Angriffe den Nachschub für die russischen Truppen an der Front nachhaltig stören? Ex-General Erhard Bühler hält das für einen erfolgversprechenden Ansatz. Er erklärt gleichzeitig, wie solche Depots überhaupt aussehen.
Die ukrainischen Truppen haben sich nach Angaben des Generalstabs allein gestern 150 Gefechte geliefert. Laut Bühler sind das deutlich mehr als noch vor einem Jahr. Er spricht von einer schwierigen Lage, die der Ukraine alles abverlange.
Außerdem beantwortert Ex-Nato-General Erhard Bühler Fragen von Hörerinnen und Hörern unter anderem zu Folge #234.
Die nächste Folge verschiebt sich aus Termingründen leider auf Freitag, den 4. Oktober 2024. Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.
Links:
- Podcast-Tipp: Dark Matters
- Richter-Paper zu Mittelstreckenraketen bei der Friedrich-Ebert-Stiftung: https://library.fes.de/pdf-files/bueros/wien/21371.pdf

Sep 19, 2024 • 1h 15min
#234 Freigabe weitreichender Waffen: Wie weit könnte der Westen gehen?
Die Nato-Staaten diskutieren, ob der Ukraine der Einsatz weitreichender westlicher Waffen gegen Ziele in Russland erlaubt werden sollte. Ein Treffen von US-Präsident Joe Biden mit dem britischen Premier Keir Starmer brachte nicht den von Kiew erhofften Durchbruch. Trotzdem kommen Drohungen aus Moskau. Wie ernst sind sie zu nehmen? Ex-Nato-General Erhard Bühler verweist auf die lange Reihe ähnlicher Drohungen und bezieht auch den atomaren Aspekt mit ein.
Außerdem geht es um die Entwicklung beim ukrainischen Vorstoß auf russisches Gebiet. Russland hat eine Gegenoffensive gestartet. Ist das das Ende des "Kursk-Kapitels"? Bühler verweist auf die dünne Informationslage, beide Seiten hielten sich mit Berichten zurück. Er analysiert, wie weit die ukrainischen Erwartungen an den Vorstoß aufgegangen sind. Außerdem: Russland verstärkt seine Armee massiv. Soll das Verluste an der Front ausgleichen? Welche Schlüsse muss der Westen daraus ziehen? Bühler erklärt auch, weshalb die Zahlen nicht wirklich neu und überraschend sind.
Weitere Themen: Die zerstörte Energieinfrastruktur der Ukraine und der kommende Winter + Die Kritik von Verteidigungsminister Boris Pistorius am geplanten Etat der Bundeswehr 2025 + Wie setzt sich der Verteidigungsetat zusammen und wie könnte der kommende Bedarf gedeckt werden?
Die nächste Folge planen wir am 25.09.2024.Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.

Sep 11, 2024 • 1h 3min
#233 Friedenskonferenz mit Russland?
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat in einem Interview angedeutet, dass er sich eine Friedenskonferenz mit russischer Beteiligung zeitnah vorstellen kann. Ein Kurswechsel? Und wie realistisch wäre das? Ex-Nato-General Erhard Bühler ordnet die Aussagen von Scholz in dieser Folge ein. Kritisch merkt er an, dass Russland bisher keine Bereitschaft gezeigt habe, auch nur einen Teil des eroberten ukrainischen Gebiets zurückzugeben.
Außerdem geht es um das Dauerthema Bundeshaushalt. Wie viel Ausgaben sind für die Ukraine drin, wenn Deutschland derzeit damit beschäftigt ist, Milliardenlöcher zu stopfen? Und wie steht es um die Ausstattung der Bundeswehr?
Das nächste Ramstein-Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe ist Geschichte. Was hat sich für die Ukraine getan? Ex-Nato-General Erhard Bühler sagt, es sei einiges zusammengekommen. Dennoch sei mehr wünschenswert gewesen. Was er damit genau meint, erklärt er im Podcast.
Weitere Themen: Die aktuelle militärische Lage in der Ukraine + Die Lage bei Kursk + Zwischenfall mit Drohnen in den Lufträumen von Lettland und Rumänien + Luftverteidigung in Deutschland + Wie viel Abschreckung Deutschland und Europa gegenüber Russland aufbauen müssen
Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37. Info: Die nächste Ausgabe von "Was tun, Herr General?" ist für den 19. September 2024 geplant.

Sep 3, 2024 • 1h 3min
#232 Der Krieg in der Luft
Russland führt seinen Luftkrieg gegen die Ukraine fort. Aber auch die Ukraine hat jüngst neue Drohnenangriffe durchgeführt. Teilweise bis in die Region Moskau, wo unter anderem Ölraffinieren und Umspannwerke das Ziel waren. Die Ukraine fordert weiter, weitreichende westliche Waffen uneingeschränkt gegen Ziele in Russland einsetzen zu dürfen. Ex-Nato-General Erhard Bühler sagt, es gebe dazu fortlaufend Gespräche, beispielsweise zwischen den USA und der Ukraine. Außerdem geht es um den Abschuss eines an die Ukraine gelieferten F-16-Kampfjets. Der Pilot wurde dabei getötet. Berichten zufolge könnte Friendly Fire der Grund gewesen sein.
Die militärische Lage am Boden: Die ukrainische Offensive in Kursk läuft weiter. Bühler geht aber davon aus, dass sich das von den Ukrainern gehaltene Gebiet nicht mehr stark vergrößert. Es gehe der Ukraine wohl vor allem darum, weitere russische Angriffe aus dieser Region zu verhindern. Außerdem gibt es neue Berichte darüber, wie Russland die Region Kursk verteidigen will. Weiter ziehen die Russen kaum Truppen aus dem Osten der Ukraine ab. Vielmehr liegt ihr taktischer Schwerpunkt weiter bei Pokrowsk. Dort rückt die russische Armee immer näher an die Stadt heran.
Weitere Themen: Wie die Ukraine versucht, neue Rekruten für den Verteidigungskampf einzuberufen. + Was ist mit wehrfähigen Ukrainern, die im Ausland leben? + Die Berichte über die gescheiterte Verhaftung eines Mannes aus der Ukraine, der an der Nord-Stream-Sprengung beteiligt gewesen sein soll. Bühler geht weiter davon aus, dass offizielle Stellen in der Ukraine nicht in den Angriff involviert waren.
Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37. Info: Die nächste Ausgabe von "Was tun, Herr General?" ist für den 10. September 2024 geplant.

Aug 27, 2024 • 1h 1min
#231 Attacken auf beiden Seiten
Russland hat hunderte Flugkörper auf die Ukraine abgefeuert. Es war der vielleicht größte Angriff dieser Art seit Beginn des Krieges. Das Ziel war unter anderem die Energieinfrastruktur. Ex-Nato-General Erhard Bühler sagt dazu im Podcast, ein Großteil der Geschosse sei abgewehrt worden. Dennoch habe es teils erhebliche Schäden und auch Opfer gegeben. "Diese Art von Luftangriffen dienen den Russen dazu, Terror, Angst und Schrecken zu verbreiten, um den Widerstandswillen der Bevölkerung zu brechen. Das ist ein klar erkennbares Ziel seit Anfang dieses Krieges", so Bühler.
Außerdem geht es um den Verlauf des ukrainischen Gegenangriffs auf die Region Kursk. Laut Bühler sind vier Brigaden der ukrainischen Armee dort im Einsatz. Der eroberte Raum sei etwa 40 Kilometer breit und 25 bis 30 Kilometer tief. Die Ukraine strebe offenbar nicht an, noch viel weiter vorzurücken. Falls es das Ziel des Angriffs gewesen sein sollte, dass die Russen Truppen aus dem Osten der Ukraine abziehen in Richtung Kursk, scheint das bisher nicht aufgegangen zu sein. Russland ist in der Ostukraine weiter in der Offensive. Deswegen gibt es dort Evakuierungen. Die Stadt Pokrowsk ist bedroht. Der Verlust der Stadt wäre schmerzhaft für die Ukraine.
Weitere Themen: Erneuter Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine + Neuer Fokus der Ukraine bei den Angriffen im russischen Hinterland + Gefahr aus Belarus? + Die Zukunft der EU-Ausbildungsmission
Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37. Und eine Info: Die nächste Ausgabe von "Was tun, Herr General?" ist für den 3. September 2024 geplant.

Aug 20, 2024 • 1h 6min
#230 SPEZIAL: Ihre Fragen an den General
In dieser Folge beantwortet Ex-Nato-General Erhard Bühler die Fragen von Hörerinnen und Hörern. Kann man die materiellen Verluste für Russland ungefähr in einem Geldbetrag beziffern? Warum scheut sich der Westen so sehr, Waffen ohne Auflage an die Ukraine zu geben? Ein Hörer fragt sich, ob die Fahrzeuge untersucht werden, die vom Gegner erbeutet werden. Und wie wertvoll sind die daraus gewonnenen Erkenntnisse für die jeweiligen Staaten? Wie ist die russische Offiziersausbildung einzuschätzen? Woher kommen nun schon über Monate in den russischen Offensiven die offenbar vielen fest entschlossenen Kämpfer in der Truppe? Und: Wenn in der Ukraine ein Referendum über den Krieg abgehalten werden sollte, warum mache man nicht auch gleich Präsidentschaftswahlen?
Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.
Die nächste Ausgabe von "Was tun, Herr General?" ist für den 27. August 2024 geplant.

Aug 14, 2024 • 1h 5min
#229 Kursk
Ex-NATO-General Erhard Bühler diskutiert die überraschende Offensive der Ukrainer in Kursk, die die russischen Streitkräfte herausfordert. Er erklärt die Risiken und die strategischen Ziele dieser Aktion, während der Westen zögerlich bleibt. Oberbürgermeister Daniel Rapp berichtet von seiner Hilfsmission in die Ukraine und den emotionalen Begegnungen mit trauernden Angehörigen. Beide betonen die Notwendigkeit von mehr Unterstützung für die Ukraine und die Unakzeptierbarkeit von Gebietsabtretungen an Russland.

Aug 7, 2024 • 59min
#228 Ukraine bekommt nur "amputierte" F-16
Erhard Bühler, ehemaliger NATO-General, beleuchtet die Ankunft der F-16-Kampfjets in der Ukraine und deren begrenzte Einsatzfähigkeit. Er diskutiert die Verantwortung des Westens und das neue Luftverteidigungssystem Skynex von Rheinmetall. Bühler geht auf die militärischen Fortschritte Russlands in der Nähe von Donezk ein und beschreibt die Herausforderungen für die Ukraine. Außerdem werden brisante Fragen zu Journalisten in Krisengebieten und den sich verändernden Dynamiken im Konflikt behandelt.

Jul 30, 2024 • 1h 14min
#227 Was die jüngsten russischen Erfolge wirklich wert sind
Erst am Wochenende hat Russland wieder die Eroberung eines ukrainisches Dorfes vermeldet. Ex-Nato-General Erhard Bühler mahnt, die russischen Geländegewinne in den richtigen Maßstab zu setzen. Der Westen dürfe sich nicht von Meldungen darüber, dass noch ein Dorf und noch ein Dorf eingenommen seien, beeindrucken lassen. Bühler erklärt an zwei Brennpunkten der vergangenen Monate, dass die Russen nur wenige Kilometer vorangekommen seien. Er zieht außerdem eine Bilanz der russischen Offensiven, die zeigt, dass zwischen Januar und Juni 2024 nur ein minimaler Geländegewinn in der gesamten Ukraine erfolgte. Im weiteren Gespräch zum aktuellen Kriegsgeschehen mit Host Tim Deisinger blickt Bühler unter anderem noch auf die Operationen im Hinterland und schätzt die Chancen der Ukraine ein, die Offensive Russlands zu stoppen.
Weiteres Thema ist die geplante Stationierung von US-Mittelstreckenraketen und Marschflugkörpern ab 2026 in Deutschland. Bühler beantwortet dazu mehrere Hörerfragen. Er erklärt unter anderem, um welche Waffensysteme es konkret geht. Könnten die Marschflugkörper auf nukleare Sprengköpfe umgerüstet werden? Besteht die Gefahr eines neues Wettrüstens und warum soll in Deutschland stationiert werden?
Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.Die nächste Ausgabe von "Was tun, Herr General?" ist für den 6. August 2024 geplant.

Jul 23, 2024 • 1h 3min
#226 Verhandlungen in Sicht? (mit Oberst Markus Reisner)
Zu Gast im Podcast ist Oberst Markus Reisner vom Österreichischen Bundesheer. Mit ihm besprechen Ex-Nato-General Erhard Bühler und Host Tim Deisinger Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Nach Reisners Rechnung befindet sich der Krieg in der siebten Phase. Es handele sich nach wie vor um einen Abnutzungskrieg, der durch Ressourcen entschieden werde. Bühler schätzt das ähnlich ein, unterteilt die Kriegsphasen aber anders. Reisner und Bühler beantworten außerdem die Frage, ob derzeit eher Russland oder die Ukraine diesen Krieg gewinnen könnte. Reisner erklärt, warum die Ukraine nach seiner Meinung bereits Geschichte geschrieben hat und skizziert außerdem drei Entwicklungslinien, wie der Konflikt in den nächsten Wochen weitergehen könnte. Weiteres Thema sind Aussagen des Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko. Und es geht um die Reise des ukrainischen Außenministers Außenminister Dmytro Kuleba nach China. Er will dort nach eigenen Worten mit seinem Amtskollegen Wang Yi Wege zum Frieden in der Ukraine ausloten. Reisner spricht davon, dass die Diplomatie eine Sternstunde bekommen könnte.
Am Ende des Podcasts thematisieren Bühler und Deisinger nochmal die Reisen von Ungarns Regierungschef Viktor Orbán nach Kiew, Moskau und China sowie die Reaktionen innerhalb der EU darauf.
Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37. Die nächste Ausgabe von "Was tun, Herr General?" ist für den 30. Juli 2024 geplant.