
Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg
Wie kann man Putins Invasion stoppen? Welche Strategie verfolgt die russische Armee in der Ukraine? Wie stark sind die Verteidiger? Wie hilfreich ist die Unterstützung von Deutschland und NATO? MDR AKTUELL Moderator Tim Deisinger wird diese und andere drängende Fragen zum Ukraine-Krieg in diesem Podcast mit dem ehemaligen NATO-General Erhard Bühler in einer "Lagebesprechung" diskutieren. Im Mittelpunkt jeder Episode: eine profunde Bewertung des Kriegsgeschehens, die politische Gemengelage in Moskau, Washington und Berlin und auch die Folgen für die sicherheitspolitische Weltlage. Der Militär-Experte Erhard Bühler ist Generalleutnant des Heeres a.D. und hat seit 1976 in unterschiedlichsten Funktionen der Bundeswehr gedient. So übernahm er im Jahr 2010 die Führung des KFOR-Einsatzes in Pristina (Kosovo). 2019 wurde er Befehlshaber des Allied Joint Force Command im niederländischen Brunssum, eines der beiden militärischen Oberkommandos der NATO in Europa. Von hier wurde u.a. der NATO-Einsatz in Afghanistan gesteuert.
Latest episodes

Aug 14, 2024 • 1h 5min
#229 Kursk
Ex-NATO-General Erhard Bühler diskutiert die überraschende Offensive der Ukrainer in Kursk, die die russischen Streitkräfte herausfordert. Er erklärt die Risiken und die strategischen Ziele dieser Aktion, während der Westen zögerlich bleibt. Oberbürgermeister Daniel Rapp berichtet von seiner Hilfsmission in die Ukraine und den emotionalen Begegnungen mit trauernden Angehörigen. Beide betonen die Notwendigkeit von mehr Unterstützung für die Ukraine und die Unakzeptierbarkeit von Gebietsabtretungen an Russland.

Aug 7, 2024 • 59min
#228 Ukraine bekommt nur "amputierte" F-16
Erhard Bühler, ehemaliger NATO-General, beleuchtet die Ankunft der F-16-Kampfjets in der Ukraine und deren begrenzte Einsatzfähigkeit. Er diskutiert die Verantwortung des Westens und das neue Luftverteidigungssystem Skynex von Rheinmetall. Bühler geht auf die militärischen Fortschritte Russlands in der Nähe von Donezk ein und beschreibt die Herausforderungen für die Ukraine. Außerdem werden brisante Fragen zu Journalisten in Krisengebieten und den sich verändernden Dynamiken im Konflikt behandelt.

Jul 30, 2024 • 1h 14min
#227 Was die jüngsten russischen Erfolge wirklich wert sind
Erst am Wochenende hat Russland wieder die Eroberung eines ukrainisches Dorfes vermeldet. Ex-Nato-General Erhard Bühler mahnt, die russischen Geländegewinne in den richtigen Maßstab zu setzen. Der Westen dürfe sich nicht von Meldungen darüber, dass noch ein Dorf und noch ein Dorf eingenommen seien, beeindrucken lassen. Bühler erklärt an zwei Brennpunkten der vergangenen Monate, dass die Russen nur wenige Kilometer vorangekommen seien. Er zieht außerdem eine Bilanz der russischen Offensiven, die zeigt, dass zwischen Januar und Juni 2024 nur ein minimaler Geländegewinn in der gesamten Ukraine erfolgte. Im weiteren Gespräch zum aktuellen Kriegsgeschehen mit Host Tim Deisinger blickt Bühler unter anderem noch auf die Operationen im Hinterland und schätzt die Chancen der Ukraine ein, die Offensive Russlands zu stoppen.
Weiteres Thema ist die geplante Stationierung von US-Mittelstreckenraketen und Marschflugkörpern ab 2026 in Deutschland. Bühler beantwortet dazu mehrere Hörerfragen. Er erklärt unter anderem, um welche Waffensysteme es konkret geht. Könnten die Marschflugkörper auf nukleare Sprengköpfe umgerüstet werden? Besteht die Gefahr eines neues Wettrüstens und warum soll in Deutschland stationiert werden?
Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.Die nächste Ausgabe von "Was tun, Herr General?" ist für den 6. August 2024 geplant.

Jul 23, 2024 • 1h 3min
#226 Verhandlungen in Sicht? (mit Oberst Markus Reisner)
Zu Gast im Podcast ist Oberst Markus Reisner vom Österreichischen Bundesheer. Mit ihm besprechen Ex-Nato-General Erhard Bühler und Host Tim Deisinger Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Nach Reisners Rechnung befindet sich der Krieg in der siebten Phase. Es handele sich nach wie vor um einen Abnutzungskrieg, der durch Ressourcen entschieden werde. Bühler schätzt das ähnlich ein, unterteilt die Kriegsphasen aber anders. Reisner und Bühler beantworten außerdem die Frage, ob derzeit eher Russland oder die Ukraine diesen Krieg gewinnen könnte. Reisner erklärt, warum die Ukraine nach seiner Meinung bereits Geschichte geschrieben hat und skizziert außerdem drei Entwicklungslinien, wie der Konflikt in den nächsten Wochen weitergehen könnte. Weiteres Thema sind Aussagen des Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko. Und es geht um die Reise des ukrainischen Außenministers Außenminister Dmytro Kuleba nach China. Er will dort nach eigenen Worten mit seinem Amtskollegen Wang Yi Wege zum Frieden in der Ukraine ausloten. Reisner spricht davon, dass die Diplomatie eine Sternstunde bekommen könnte.
Am Ende des Podcasts thematisieren Bühler und Deisinger nochmal die Reisen von Ungarns Regierungschef Viktor Orbán nach Kiew, Moskau und China sowie die Reaktionen innerhalb der EU darauf.
Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37. Die nächste Ausgabe von "Was tun, Herr General?" ist für den 30. Juli 2024 geplant.

Jul 17, 2024 • 1h 11min
#225 Neue US-Raketen in Deutschland
Ex-Nato-General Erhard Bühler spricht über die Chancen der Ukraine auf eine Nato-Mitgliedschaft, die positiven Aspekte nach dem Nato-Gipfel und die Diskussion um US-Raketen in Deutschland zur Abschreckung. Bühler betont die Notwendigkeit von mehr Rechten und klaren Regelungen für die Ukraine bei der Nutzung westlicher Waffen. Die temporäre Stationierung der US-Raketen in Deutschland wird als Gegenmaßnahme gegenüber Russland gesehen, bis Europa in der Lage ist, sich selbst zu verteidigen.

Jul 11, 2024 • 1h 8min
#224 Orbán auf Friedensmission?
Ungarn hat am 1. Juli den EU-Ratsvorsitz übernommen. Regierungschef Viktor Orbán hat sich umgehend auf Reisen gemacht. Er war in Moskau bei Russlands Präsidenten Wladimir Putin und in China. Zuerst war er aber in Kiew beim ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Ex-Nato-General Erhard Bühler bezeichnet es als richtiges Zeichen, dass Orbán zunächst mit dem Opfer spricht, dann mit Putin und dem Unterstützerstaat China. Mit Host Tim Deisinger bespricht Bühler auch ein Interview, das Orbán der "Bild-Zeitung" gegeben hat. Er schätzt ein, welche Ziele Orbán mit seinen Reisen verfolgt. Außerdem erklärt Bühler, warum er Verständnis für die Kritik an Orbáns Vorgehen hat. Man könne das aber auch anders sehen.Interview mit Orbán auf "bild.de": https://www.bild.de/news/ausland/putin-kann-nicht-verlieren-668b6f3c935d586554d909d9
Die aktuelle militärische Lage: Bühler gibt einen ausführlichen Überblick über das Kriegsgeschehen der vergangenen Tage. Die Ukraine befinde sich seit neun Monaten am Boden in der Defensive. Beide Kriegsparteien setzten ihre Luftoperationen fort. Und auf See kontrolliere die Ukraine das küstennahe Schwarze Meer einschließlich der Krim. Thema sind auch die Angriffe auf Kiew und andere ukrainische Städte am Montag, bei der militärische Ziele aber auch ein Kinderkrankenhaus getroffen wurden.
Es geht außerdem um den Verteidigungsetat für das kommende Jahr. Im Haushaltsentwurf der Bundesregierung ist vorgesehen, dass er von derzeit rund 52 Milliarden Euro nur um etwa 1,2 Milliarden Euro wachsen soll. Gefordert hatte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius deutlich mehr. Bühler schätzt ein, was das für Folgen hat, unter anderem für die Modernisierung der Bundeswehr. Und er erläutert, warum er kein Verständnis für die Entscheidung der Ampel-Spitzen hat.
Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37. Die nächste Folge des Podcasts ist für den 16.07.2024 geplant.

Jul 2, 2024 • 1h 11min
#223 Rohstoffe – der eigentliche Kriegsgrund?
Welche wirtschaftlichen Interessen spielen im Ukraine-Krieg eine Rolle? Ein Artikel legt nahe, dass Russland die Ukraine auch wegen bedeutender Rohstoffvorkommen angegriffen haben könnte. Es geht unter anderem um Gold, Öl, Gas, Erz und Uran. Die Rohstoffvorkommen in den ukrainischen Gebieten, die aktuell von Russland besetzt sind, sind beträchtlich. Ex-Nato-General Erhard Bühler glaubt nicht, dass die Rohstoffe der primäre Angriffsgrund für Russland waren. Gleichwohl liege es nahe, dass wirtschaftliche Aspekte für Russland durchaus eine Rolle spielten.
Die aktuelle militärische Lage: Die Russen haben weiter die Initiative. Ihr Angriffsschwerpunkt liegt im Donbass. Bei Charkiw ist ihr Vormarsch nach wie vor gestoppt, es gibt aber weiter intensive Kämpfe. Einige russische Soldaten sind in dem Bereich offenbar von den Ukrainern eingekreist worden. Kleinere Gefechte gibt es auch bei Sumy. Weiter südlich könnte sich ein neuer taktischer Schwerpunkt der Russen abzeichnen. Insgesamt habe sich die Lage für die Ukraine in den vergangenen Wochen verbessert, sagt Bühler. Die russische Armee habe in den vergangenen Wochen hohe Verluste erlitten. Bühler warnt dennoch vor zu viel Optimismus mit Blick auf die Situation der Ukraine. Von einer Offensive sei das Land derzeit weit entfernt.
Weitere Themen: Der Beginn des KFOR-Einsatzes im Kosovo jährt sich zum 25. Mal + Die Situation der ukrainischen Luftwaffe – Stichwort F-16 + Ein Personalwechsel in der ukrainischen Armee + Muss sich die Ukraine schon jetzt auf einen US-Präsidenten Trump einstellen? + Ein Bericht von Melanie Gras, die Hilfstransporte in die Ukraine organisiert (Deutsch-Ukrainische Gesellschaft Rhein-Neckar e.V. - https://dug-rhein-neckar.de/de)
Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.

Jun 25, 2024 • 1h 8min
#222 Neue russische Angriffsschwerpunkte
Die Russen greifen weiter an im Donbass. Immer wieder erzielt die Armee kleinere Geländegewinne. Bei Charkiw, wo die russische Armee vor einigen Wochen die russisch-ukrainische Grenze überschritten hat, kann dagegen die Ukraine kleinere Erfolge vorweisen. Ex-Nato-General Erhard Bühler sieht einen direkten Zusammenhang dazu, dass die Ukraine dort inzwischen mit westlichen Waffensystemen militärische Ziele auf russischem Staatsgebiet angreifen darf. Aber es gibt auch andere Gründe für die ukrainischen Erfolge. In dieser Region hat Russland außerdem eine neue Gleitbombe eingesetzt. Neue Entwicklungen gibt es auch an anderen Frontabschnitten. Die Russen setzen neue Angriffsschwerpunkte.
Außerdem geht der Blick noch einmal nach Litauen, wo die Bundeswehr eine ganze Brigade stationieren will. Als Gast im Podcast ist dabei: Oberst André Hastenrath, Chef des Vorauskommandos der künftigen Brigade. 21 Soldaten und fünf zivile Mitarbeiter sind bereits vor Ort. Hastenrath erzählt, wie sie die Vorarbeit für die Stationierung leisten und was alles dazu gehört. Er spricht von einer reizvollen Aufgabe. Es gehe darum, dafür zu sorgen, dass die Menschen in Litauen auch weiter in Freiheit leben könnten. Und er erklärt, warum er glaubt, dass sich genügend Soldaten für den Einsatz in Litauen melden werden.
Weitere Themen: Ukrainische Angriffe auf der Krim – amerikanische Hilfe? + Die Zukunft der Nato im Falle einer erneuten Präsidentschaft von Donald Trump + Wie viele Waffenlieferungen braucht die Ukraine?
Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.

Jun 21, 2024 • 51min
#221 Die Litauen-Brigade der Bundeswehr
Die Bundeswehr baut derzeit ihre Brigade im Rahmen der Nato-Präsenz in Litauen auf. Bis 2027 sollen 5.000 deutsche Soldaten dauerhaft dort stationiert werden. Ex-Nato-General Erhard Bühler sagt, die Brigade müsse das Beste sein, was die Bundeswehr zu bieten habe. Ihr Auftrag sei die glaubwürdige Abschreckung und die funktioniere nur, wenn Qualität und Quantität entsprechend seien. Im Gespräch mit Host Tim Deisinger erklärt Bühler, wie der aktuelle Stand ist, was noch getan werden muss und wer der Brigade angehören wird. Und er erläutert, warum die Brigade dafür sorgen werde, dass die Mangelwirtschaft bei der Bundeswehr so schnell nicht ende.
Weiteres Thema: Wie könnte ein neuer Wehrdienst aussehen? Bühler erklärt drei mögliche Modelle und schätzt ein, ob der von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) gemachte Vorschlag funktionieren kann. Er sieht vor, dass alle wehrfähigen Männer und Frauen einen Fragebogen zu deren Haltung zur Bundeswehr zugesandt bekommen. Die angeschriebenen Männer müssten diesen Fragebogen verbindlich beantworten.
Außerdem beantwortet der frühere Nato-General noch Hörerfragen.
Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.

Jun 19, 2024 • 50min
#220 Kann man das Kriegsende berechnen?
Wie lange hält Russland den Krieg gegen die Ukraine noch durch? Es gibt verschiedene Berechnungen, wann Russland die Panzer ausgehen, unter anderem vom Militärökonom Marcus Keupp. Ex-Nato-General Erhard Bühler sagte, er sei bei solchen Angaben skeptisch. Außerdem erklärt er eine Berechnung, die davon ausgeht, dass im Jahr 2026 Russlands Reserve an Altpanzern aufgebraucht sein wird. Voraussetzung seien gleichbleibend höhere Verluste auf russischer Seite.
Host Tim Deisinger und Bühler schauen außerdem auf die Friedenskonferenz in der Schweiz am vergangenen Wochenende. Bühler kritisiert, dass das Treffen bereits vorab als Luftnummer bezeichnet worden sei. Das werde den Anstrengungen der Schweiz nicht gerecht. Der Inhalt der Konferenz sei von Anfang an klar gewesen.
Außerdem geht es im Podcast um die aktuelle militärische Lage und Putins „Friedensangebot“ vom vergangenen Freitag.
Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.