

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg
Mitteldeutscher Rundfunk
Wie kann man Putins Invasion stoppen? Welche Strategie verfolgt die russische Armee in der Ukraine? Wie stark sind die Verteidiger? Wie hilfreich ist die Unterstützung von Deutschland und NATO? MDR AKTUELL Moderator Tim Deisinger wird diese und andere drängende Fragen zum Ukraine-Krieg in diesem Podcast mit dem ehemaligen NATO-General Erhard Bühler in einer "Lagebesprechung" diskutieren. Im Mittelpunkt jeder Episode: eine profunde Bewertung des Kriegsgeschehens, die politische Gemengelage in Moskau, Washington und Berlin und auch die Folgen für die sicherheitspolitische Weltlage. Der Militär-Experte Erhard Bühler ist Generalleutnant des Heeres a.D. und hat seit 1976 in unterschiedlichsten Funktionen der Bundeswehr gedient. So übernahm er im Jahr 2010 die Führung des KFOR-Einsatzes in Pristina (Kosovo). 2019 wurde er Befehlshaber des Allied Joint Force Command im niederländischen Brunssum, eines der beiden militärischen Oberkommandos der NATO in Europa. Von hier wurde u.a. der NATO-Einsatz in Afghanistan gesteuert.
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Dec 15, 2023 • 1h 25min
#175 Positiv ist schon, wenn die Ukraine nicht verliert (mit Sönke Neitzel)
In dieser Folge haben Tim Deisinger und Ex-Nato-General Erhard Bühler einen Gast, den Militärhistoriker Sönke Neitzel. Im Mittelpunkt steht dabei das große Ganze im Ukraine-Krieg. Neitzel sagt, die ukrainische Offensive sei gescheitert, Russland sehe sich nun im Vorteil. Es zeichne sich ab, dass der Ukraine-Krieg lange andauern werde. Das Ganze sei ein Marathon mit einer offenen Frage: Ist der Westen bereit, die Ukraine so lange zu unterstützen oder nicht? Bühler stimmt dem grundsätzlich zu. Russland habe sich lange nicht von seinen Fehlern zum Beginn des Krieges erholt. Inzwischen sei das aber anders. Russland habe auf Kriegswirtschaft umgestellt. Die jüngsten Diskussionen im Westen über die Zukunft der Ukraine-Hilfen sehen Bühler und Neitzel kritisch. Moskau freue sich über die fehlende Bereitschaft, die Ukraine bedingungslos und umfangreich zu unterstützen.Mit Blick auf die Zukunft des Krieges sagt Neitzel: „Die Lage ist betrüblich.“ Es sei nicht absehbar, dass der Westen die Ukraine in eine Lage versetzen werde, noch eine erfolgreiche Gegenoffensive zu starten. Russland zwinge der Ukraine seine Art der Kriegsführung mit massivem Artillerie-Einsatz aus. Und in Moskau glaube man, dass man den längeren Atem und die höhere Opferbereitschaft habe. Deswegen gebe es in der russischen Führung auch keine Bereitschaft zu Verhandlungen. Laut Neitzel geht es derzeit darum, dafür zu sorgen, dass die ukrainische Armee nicht zusammenbreche und den Krieg nicht verliere. Denn die Folgen einer Niederlage wären verheerend, für ganz Europa.Problematisch sehen Neitzel und Bühler die deutsche Haltung. Aus Berlin gebe es keine klare Kommunikation. Als Beispiel nennen sie die Taurus-Debatte. Kanzler Scholz (SPD) verpasse es, klare Worte zu sprechen und eine langfristige Strategie für den Krieg vorzulegen.Weitere Themen: Warum die ukrainische Offensive gescheitert ist + Zum Sinn und Unsinn von historischen Vergleichen im Ukraine-Krieg + Die Zukunft der Kriegsführung im Zeitalter der Drohnen Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.

Dec 12, 2023 • 55min
#174 Awdijiwka – das zweite Bachmut
In dieser Folge sprechen Tim Deisinger und Ex-Nato-General Erhard Bühler zunächst eingehend über die aktuelle Lage. Die Russen greifen immer wieder die Brückenköpfe an, die die Ukrainer bei Cherson auf der linken Seite des Dnipro haben. Erfolge können sie dabei bisher nicht vermelden. Im Süden gibt es wenig Bewegung, aber heftige Gefechte. Bühler spricht von Angriffen und Gegenangriffen. Bei Awdijiwka ist die Ukraine in Bedrängnis, zieht sich aber nicht zurück. Die Russen nehmen hohe Verluste in Kauf. Das weckt Erinnerungen an die Kämpfe um Bachmut. Außerdem: Die Ukrainer leiden unter Munitionsmangel, besonders bei der Artillerie. Der Westen scheitert daran, hier mehr zu liefern, obwohl es entsprechende Zusagen gibt. Interessant ist, woran es teilweise scheitert. Eine Rolle spielt der Stadtrat von Troisdorf in Nordrhein-Westfalen.Weitere Themen: Mögliche Kampfflugzeug-Lieferungen an die Ukraine + Ukrainische Winteroffensive übers Eis?Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.

Dec 8, 2023 • 1h 13min
#173 Warum die ukrainische Bodenoffensive gescheitert ist
In dieser Folge sprechen Tim Deisinger und Ex-Nato-General Erhard Bühler über einen hochinteressanten Artikel der Washington Post zu Planung und Verlauf der ukrainischen Offensive im Sommer. Demnach gab es vorab verschiedene Überlegungen. Briten und US-Amerikaner hätten den Ukrainern geraten, nur an einem Ort anzugreifen und dort alle Kräfte zu massieren. Die Ukrainer hätten sich dann entschieden, an mehreren Frontabschnitten anzugreifen. Bühler erklärt, warum er den ukrainischen Ansatz nachvollziehen kann. Weitere Differenzen soll es mit Blick auf den Startzeitpunkt der Offensive gegeben haben. Letztendlich versackte der Angriff schon nach wenigen Tagen.Die militärische Hilfe des Westens scheint derzeit nachzulassen. Europa zeigt sich wenig geeint, in den USA fallen weitere Hilfen bisher einem Haushaltsstreit zum Opfer. Bühler erklärt, warum er der Ukraine dennoch weitere Erfolge zutraut.Zur aktuellen Lage: Die russische Armee hat ihre Luftschläge gegen die Ukraine intensiviert. Die Ukrainer greifen weiter Ziele weit hinter den russischen Linien an. Die russische Armee versucht derweil, auf Kupjansk vorzustoßen, allerdings weitgehend erfolglos, so Bühler. Kritischer ist die Lage für die Ukrainer bei Awdijiwka, dort kommen die Russen weiter voran, wenn auch sehr langsam. Im Süden ist die Ukraine teilweise noch in der Offensive. Bei Cherson versuchen die Russen derzeit, die ukrainischen Brückenköpfe über den Dnipro zu zerschlagen.Und es gibt neben Ex-General Bühler zwei weitere Gäste, die in diesem Podcast zu Wort kommen. Melanie und Marcus Gras engagieren sich privat, um Hilfen für die Ukraine zu organisieren. Es geht um Sanitätsmaterial, Kleidung, Lebensmittel und Feuerwehr-Material. Sie haben bereits mehrere Transporte organisiert, einen weiteren soll es noch in diesem Jahr geben. Sie berichten von ihrer Hilfe, ihrer Motivation und Bildern aus der Ukraine, die man nicht vergisst.Links:- Artikel der Washington Post - Deutsch-Ukrainische Gesellschaft Rhein-Neckar e.V.Und hier unser Podcast-Tipp: Die Fascho-Jägerin?! - Der Fall Lina E. und seine FolgenWenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.

Dec 5, 2023 • 1h 12min
#172 Kriegsmüde Russen?
In dieser Folge sprechen Tim Deisinger und Ex-Nato-General Erhard Bühler über Zahlen der russischen Forschungsgruppe "Chronicles". Danach ist die Zahl der "harten" Kriegsbefürworter in Russland auf 12 Prozent gesunken. Gleichzeitig gebe es eine Mehrheit von 56 Prozent, die Friedensverhandlungen wolle - auch ohne die Kriegsziele zu erreichen. "Der Krieg ist in Russland angekommen", meint dazu Bühler. Außerdem erklärt er, wie Präsident Wladimir Putin auf diese Zahlen reagieren könnte. Der Ex-Nato-General geht auch auf Umfragen anderer Institute ein. Deisinger und Bühler schauen ebenfalls auf die Stimmung in der Ukraine. Dort gab es Demonstrationen von ukrainischen Frauen, die wollen, dass ihre Männer von der Front zurückkommen. Umfragen zeigen, dass das Vertrauen in die ukrainische Regierung schwindet. Bühler weist aber darauf hin, dass trotzdem immer noch über 80 Prozent der Ukrainer die Kriegsstrategie von Präsident Wolodymyr Selenskyj stützen. Die Unstimmigkeiten des Präsidenten mit dem Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, spielen ebenfalls eine Rolle. Was steckt dahinter? Ein weiteres Thema in dieser Folge ist die Ausbildung ukrainischer Soldaten im Westen. Laut Bühler findet die Grundausbildung vor allem in Großbritannien statt. In Deutschland würden vor allem Spezialisten ausgebildet. Die vermittelten Fähigkeiten stünden im direkten Zusammenhang mit den gelieferten Waffen. Dazu gehörten Leopard- und Marder-Panzer sowie das System IRIS-T. Wie viele Soldaten bildet Deutschland aus? Wie läuft die Ausbildung in der Praxis ab? Wie lange dauert sie? Müssen die Ukrainer Prüfungen ablegen?Natürlich besprechen Deisinger und Bühler auch die aktuelle Lage. Bühler fühlt sich in seiner Einschätzung bestätigt, dass die Ukraine bewusst in die Defensive geht. Außerdem erklärt er die russische Drohnen-Strategie, bei der es sich um eine "Terroroperation" handle.Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.

Dec 1, 2023 • 1h 3min
#171 Gräbt sich die Ukraine ein?
In dieser Folge sprechen Tim Deisinger und Ex-Nato-General Erhard Bühler zunächst über die aktuelle Lage in diesem Krieg. Es sieht derzeit nicht gut aus für die Ukraine. Bühler stellt ein politisches Ereignis ins Zentrum, dass er für bemerkenswert hält: Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mitgeteilt, dass die ukrainische Armee entlang der jetzigen Frontlinie Befestigungen anlegen will. Das könne man so interpretieren, dass die Ukraine sich in den nächsten Wochen und Monaten auf das Halten der aktuellen Front beschränken will, so Bühler. Er zeigt sich jedoch noch skeptisch, ob das wirklich so sei. Fest stehe aber: In fast allen wichtigen Frontabschnitten seien die Russen aktuell in der Offensive. Geländegewinne gebe es aber kaum.Weitere Themen: Pistorius zu Bild-Bericht: „Abwegiger Unsinn!“ + OSZE – Mit Russland reden oder nicht? + Das Vorhaben der Bundeswehr, dauerhaft eine Brigade in Litauen zu stationieren. + Die Taurus-DebatteWenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.

Nov 29, 2023 • 56min
#170 Ukraine-Hilfe: Was will die Bundesregierung wirklich?
Was ist die Strategie des Westens? Darüber kann man derzeit trefflich spekulieren, denn klare Äußerungen gibt es kaum. Auch Kanzler Olaf Scholz (SPD) bleibt immer wieder vage. Einem Bild-Bericht zufolge hat es eine Absprache zwischen Scholz und US-Präsident Joe Biden gegeben. Ziel sei es demnach nicht mehr, dass die Ukraine den Krieg gewinne. Vielmehr wöllten Deutschland und die USA, dass die Ukraine in Verhandlungen mit Russland einwilligt. Bühler sieht den Bericht skeptisch, weil er sich nur auf eine nicht namentlich benannte Quelle stützt. Die US-Regierung hat den Bericht bereits dementiert. Festzuhalten bleibt aber: Die Waffenlieferungen des Westens reichen in ihrer jetzigen Form nicht aus, um der Ukraine nachhaltige Erfolge zu ermöglichen. Bühler vermisst dabei eine klare Kommunikation der Verantwortlichen, was sie eigentlich wollen. Und er sieht keinen Sinn darin, der Ukraine Verhandlungen mit Russland aufzuzwingen. Die aktuelle Lage: Die Russen haben einen massiven Drohnenangriff auf Kiew ausgeführt. Die Auswirkungen waren glücklicherweise überschaubar. Die Ukrainer haben offenbar Ziele auf der Krim angegriffen. Im Osten der Ukraine greifen die Russen weiter mit Bodentruppen an, wenn auch teilweise gebremst durch das Wetter. Bei Awdijiwka ist die Lage für die ukrainische Armee kritisch, eine Einkreisung der Stadt konnte sie aber bisher verhindern. Auch die Versorgungswege in die Stadt sind noch offen. Bühler glaubt, dass die Ukrainer die Stadt halten können. Auch weiter im Norden greifen die Russen an in Richtung Kupjansk.Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.

Nov 24, 2023 • 1h 10min
#169 SPEZIAL: Ihre Fragen an den General
In dieser Folge besprechen Tim Deisinger und Ex-Nato-General Erhard Bühler viele der zahllosen Fragen, die uns zum Ukraine-Krieg erreichen. Unter anderem geht es um die Frage, ob die Ukraine den Krieg noch gewinnen kann. Bühler glaubt das durchaus, macht es aber vom Umfang der westlichen Unterstützung für das angegriffene Land abhängig. Und da sei noch Luft nach oben.Weitere Themen: Wie ist die Lage am AKW Saporischschja? + Wann werden Laserwaffen auf dem Schlachtfeld eine Rolle spielen? + Was würde in Russland passieren, wenn das Land den Krieg verliert? + Die Rolle des Westens und speziell der Nato im KriegWenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.

Nov 21, 2023 • 1h 4min
#168 Was sich bei der Bundeswehr ändern muss
In dieser Folge sprechen Tim Deisinger und Ex-Nato-General Erhard Bühler über die Bundeswehr. Sie ist derzeit so aufgestellt, dass sie den neuen Anforderungen an sie nicht genügen kann. Was muss sich also ändern? Neben dem Bedarf an neuer Ausrüstung sieht Bühler auch strukturellen Reformbedarf bei der Truppe. Dabei gehe es unter anderem um sofortige Einsatzbereitschaft im Krisenfall. Es brauche außerdem mehr Artillerie. Auch das Verteidigungsministerium soll nach Plänen von Bundesverteidigungsministerium Boris Pistorius verschlankt werden.Zur aktuellen Lage: Die Front ist an einzelnen Abschnitten dynamisch, im Großen ändert sich aber wenig. Im Süden verteidigen die Ukrainer ihre während der Offensive erreichten Geländegewinne gegen russische Angriffe. Bei Cherson konnten die Ukrainer ihre Brückenköpfe über den Dnipro leicht ausbauen. Außerdem haben die Russen die Drohnenangriffe zuletzt wieder intensiviert. Bühler rechnet mit einer groß angelegten Operation gegen die ukrainische Energieinfrastruktur – wie im vergangenen Winter.Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.Und hier unser Podcast-Tipp: Die Fascho-Jägerin?! - Der Fall Lina E. und seine Folgen

Nov 15, 2023 • 58min
#167 Nato-Teilbeitritt der Ukraine "naiv"
Der frühere Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hat sich mit einem Beitritts-Plan für die Ukraine ins Gespräch gebracht. Er schlug vor, die Ukraine mit den Gebieten in die NATO aufzunehmen, die sie gegenwärtig kontrolliert. Die von Russland besetzten Gebiete im Süden und Osten des Landes sollen außen vor bleiben. Rasmussen meint, das würde das Risiko eines offenen Konflikts zwischen Russland und der Nato senken. Darüber sprechen Tim Deisinger und Ex-Nato-General Erhard Bühler in dieser Folge. Bühler hält den Vorschlag für nicht umsetzbar. Damit steige das Risiko, dass die Nato zur Kriegspartei werde. Die Nato werde kein Interesse haben, während des Krieges ihr Gebiet nach Osten auszudehnen.Außerdem geht es um die Drohnen, die Russland gegen die Ukraine einsetzt. Russland hat seine eigene Drohnenproduktion massiv ausgebaut. Bühler verweist darauf, dass sich das auch auf den Krieg auswirke. So seien im September 500 Drohnen auf die Ukraine gerichtet worden. Das sei Rekord. Bei der Abwehr der Drohnen spielt auch der deutsche Flugabwehr-Panzer Gepard eine wichtige Rolle. Die Ukraine erwartet eine Lieferung von 60 Gepard-Panzern. Laut Bühler kann sie damit ihren Bestand mehr als verdoppeln. Er erklärt, wie hilfreich diese Lieferung sein kann.Wie gewohnt schätzt Bühler auch die aktuelle Lage ein. An der Front im Norden sind die Russen weiter in der Initiative, im Süden die Ukrainer. Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.

Nov 10, 2023 • 1h 7min
#166 Die Fehleinschätzungen des Harald Kujat
In dieser Folge spricht Host Tim Deisinger mit Ex-Nato-General Erhard Bühler über ein Interview, das derzeit viel Aufmerksamkeit erregt. Darin wird der frühere Nato-General Harald Kujat zum Krieg in der Ukraine befragt. Seiner Ansicht nach ist die Gegenoffensive der Ukraine gescheitert. Sie könne den Krieg nicht gewinnen. Bühler widerspricht Kujat. Ohne die eigentlichen Ziele der Gegenoffensive zu kennen, könne man eine solche Bewertung nicht vornehmen. Kritisch sieht Bühler auch die Behauptungen, die Verluste der Ukrainer seien viel höher als die der Russen, und die Kriegsführung der Russen sei effektiv. Außerdem fehlen Bühler die Beweise für Kujats Aussage, Russland habe im Hinterland 350.000 Soldaten zusammengezogen. Starke Kritik übt Bühler auch an Kujats Behauptung, die Bundesregierung würde das Friedensgebot des Grundgesetzes ignorieren. Solch eine Aussage sei "gefährlich". In einigen Punkten stimmt Bühler Kujat aber auch zu. Dabei geht es unter anderem um die Bedeutung der Halbinsel Krim.Deisinger und Bühler kommen auch noch einmal auf die Äußerungen des ukrainischen Oberbefehlshabers Walerij Saluschnyj zu sprechen. Inzwischen gibt es nämlich zahlreiche Reaktionen darauf – unter anderem vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Der Präsident hat Saluschnyj widersprochen und gesagt, dass er kein Patt im Krieg sehe. Bühler erklärt, wie es auf ukrainischer Seite zu diesen unterschiedlichen Aussagen kommen konnte. Spekulationen darüber, dass Saluschnyj Ambitionen auf das Präsidentschaftsamt habe, hält Bühler für unglaubwürdig. Ex-Nato-General Bühler bezieht auch Stellung zu einem "Stern"-Interview mit dem früheren Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Oleksij Arestowitsch. Dieser wirft Selenskyj vor, dass sich die Ukraine unter ihm in Richtung eines autoritären Regimes entwickle. Solche Aussagen wird man laut Bühler in den kommenden Wochen öfter hören. Grund sei, dass in der Ukraine derzeit keine Wahlen zugelassen seien. Natürlich spielt in dieser Podcast-Folge auch die aktuelle Lage eine Rolle. Dabei geht es um die Brückenköpfe, die die Ukraine am Dnipro installiert. Auf den Kampf um Awdijiwka gehen Deisinger und Bühler ebenfalls näher ein.Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.