

heise meets … Der Entscheider-Talk
Heise Business Services
heise meets … Der Entscheider Talk - ist der Podcast mit Entscheidern für Entscheider. Wir besprechen kritische, aktuelle und zukunftsgerichtete Themen aus der Perspektive eines Entscheiders. Wir begrüßen Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Immer aktuell und nah am Geschehen.
Episodes
Mentioned books

Mar 22, 2023 • 36min
Digitale Souveränität: „Wir haben ein Problem – als Staat, Wirtschaft und Gesellschaft“
heise meets … Peter Ganten, Univention
Die Open Source Business Alliance setzt sich unter anderem auch für digitale Souveränität ein und definiert den Begriff in mehrfacher Hinsicht: Einerseits geht es darum, dass Anwender (Einzelpersonen, Organisationen, Staaten) von Software Kontrolle über Datenflüsse und digitale Prozesse behalten. Andererseits sollen die User „gestaltungs- und innovationsfähig bleiben“, wie Peter Ganten es formuliert. Sie sollen es schaffen, selber Dinge in die Hand zu nehmen und weiterzuentwickeln, wenn sie Innovationen für nötig halten. Und drittens geht es laut Ganten zudem darum, die Abhängigkeit von den IT-Herstellern zu verringern.
Um sich Gehör zu verschaffen, weist die Open Source Business Alliance in diesem Zusammenhang immer wieder auf Defizite hin. Peter Ganten sagt: „Wir haben ein Problem –als Staat, als Wirtschaft und teilweise auch als Gesellschaft.“ Darüber hinaus versucht der Verband, Alternativen aufzuzeigen, beispielsweise durch Open-Source-Produkte von Mitgliedsunternehmen, „die ein deutlich höheres Maß an digitaler Souveränität ermöglichen“, so Ganten. Er fügt an: „Wir glauben, dass Open-Source-Software tatsächlich ein ganz wesentlicher Schlüssel zu digitaler Souveränität ist – vielleicht nicht der einzige, es gibt auch noch ein paar andere Aspekte.“
Im Anschluss spricht der Fachmann über Kompatibilitätsprobleme bei konventioneller Hersteller-Software und erläutert, was quelloffene Software hier besser macht. Zu den weiteren Themen im Gespräch zählt zum Beispiel eine Studie der EU in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut, die sich mit Open-Source-Software beschäftigt.

Mar 15, 2023 • 32min
Nachhaltige Realwirtschaft: „Wir versuchen, Lust und Mut zu machen“
heise meets … Philipp Buddemeier, Better Earth Advisory
Philipp Buddemeier beschäftigt sich seit über 15 Jahren mit dem Thema Nachhaltigkeit in Unternehmen, erst als internationaler Change Manager bei „Save The Children“, später als Projektleiter bei McKinsey. Nach weiteren Zwischenstationen gründete er 2020 in Berlin die Better Earth Advisory GmbH, eine Unternehmensberatung, die sich für nachhaltige Profitabilität im Einklang mit der Natur einsetzt.
Ein zentrales Standbein von Better Earth bildet der Grundsatz „Impact First“ statt „Profit First“, den er auch in seinem Buch „Green Ferry – das Ticket ins konsequent nachhaltige Wirtschaften“ aufgreift. „Impact First“ steht für eine ökologische, sichere und sozial gerechte Wirtschaft, die auch ökonomisch erfolgreich ist. „Wir versuchen, Lust und Mut zu machen“, erklärt der Nachhaltigkeits- und Transformationsexperte. „Wir berichten in dem Buch von mutigen Pionieren, die vorangegangen sind – von der Freude, die sie erleben, und dem Erfolg.“
Buddemeier erläutert anhand von konkreten Beispielen, wie das „Impact First“-Prinzip bei Neugründungen funktionieren kann. Eines davon ist die Suchmaschine Ecosia, die mittlerweile als achtgrößte Suchmaschine der Welt gilt. Die Besonderheit dabei: Ecosia pflanzt Bäume, indem durch Suchmaschinenanfragen finanzielle Mittel für neue Bäume generiert werden, etwa in Brasilien oder Burkina Faso. Später spricht er aber auch darüber, wie sich längst etablierte Unternehmen nachhaltiger aufstellen können. Diese müssen sich laut Buddemeier zunächst einmal fragen, welche Philosophie sie verfolgen wollen: Weiterhin nur rein profitorientiert – oder auch wertorientiert und nachhaltig? „Wir kommen nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern wollen Lust auf Nachhaltigkeitsorientierung machen“, so der Fachmann.

Mar 8, 2023 • 28min
Unternehmerische Resilienz: „Wir sollten uns das Leben wie ein mentales Fitnessstudio vorstellen“
heise meets … Georgiy Michailov
Georgiy Michailov ist Diplom-Volkswirt und arbeitet seit über 20 Jahren in Deutschland. Der gebürtige Usbeke ist Geschäftsführer und Partner bei der Unternehmensberatung Struktur Management Partner GmbH und gilt als Transformationsexperte und Spezialist für wertorientierte Geschäftsmodelle, Vertriebsoptimierung und Wachstum. Im Podcast spricht er sich besonders für mehr Resilienz und vor allem Anti-Fragilität in Unternehmen aus. Denn vor allem in den letzten Jahren zeigte sich, dass das Leben generell und das Schaffen von Unternehmen immer mehr Störfaktoren unterliegt: Klimawandel, Pandemie, Naturkatastrophen, Kriege, Fachkräftemangel, gestörte Lieferketten – und so weiter und so fort. Da stellt sich die Frage, wie Firmen mehr Resilienz (Widerstandsfähigkeit) erlangen können.
Er sagt über seine Tätigkeit bei Struktur Management Partner: „Das, was wir tun, ist nichts anderes, als Unternehmen durch die Umbruchsphase zu navigieren.“ Anders formuliert: Er und sein Team helfen Firmen in Not zu überleben. Unternehmen sollten laut Michailov mehr darüber nachdenken, wie sie ihre Strukturen in ihrem Betrieb resilienter gestalten können. Dazu zählt auch, aus Fehlern und Scheitern zu lernen und nach Rückschlägen wieder aufzustehen. Doch wie macht man das? Die Antwort: „Wir sollten uns das Leben wie ein mentales Fitnessstudio vorstellen. Du bist dann resilient, wenn du Selbstvertrauen hast.“ Und dieses Selbstbewusstsein kann jeder Mensch trainieren, indem er sich beispielsweise Projekte vornimmt und gewissenhaft umsetzt. Es müssen keine großen Vorhaben sein, auch kleine reichen bereits. „Wenn du dir irgendwann über den Weg trauen kannst, weißt du, dass du auch mit Scheitern umgehen kannst.“

Mar 1, 2023 • 31min
SAP in kleinen Unternehmen: „Wir entdecken ständig neue Anwendungsbereiche“
heise meets … Marcus Krug, SAP
Marcus Krug ist Leiter des SAP-Innovationszentrums in Berlin und konzentriert sich dort auf neue Zukunftstechnologien und wie sich diese für SAP nutzen lassen. „Wir experimentieren mit neuen Technologien, wir bauen neue Produkte und überlegen dann zusammen mit der Standardentwicklung, wie diese Produkte in einen Produktstandard überführt werden können“, so der Head of Innovation Center Network Berlin, wie Krugs Job offiziell heißt.
„Wir versuchen, nicht nur inkrementell zu arbeiten und Dinge zehn Prozent besser zu machen, sondern oft auch einen komplett neuen Blick darauf zu werfen und zu überlegen: Macht es vielleicht Sinn, Dinge in Zukunft anders zu machen?“ Dabei entstehen Visionen und schließlich Prototypen für die nächste Generation von Produkten, die im Idealfall Marktreife erreichen. „Wir entdecken ständig neue Anwendungsbereiche, die wir unserem Kerngeschäft hinzufügen können“, so Krug.
Der Innovationsforscher verrät zudem, dass rund 80 Prozent der SAP-Kunden eher zu den kleinen und mittleren Unternehmen zählen. In erster Linie entscheide aber nicht unbedingt die Firmengröße darüber, ob der Einsatz von SAP-Anwendungssoftware sinnvoll ist, sondern die Komplexität der Prozesse innerhalb des Unternehmens. „Sobald man komplexere End-to-end-Prozesse abdecken muss, sei es im Bereich der Fertigung oder im Bereich des Vertriebs, dann spielt SAP-Software sehr schnell eine starke Rolle.“

Feb 22, 2023 • 38min
Künstliche Intelligenz: „Man muss von seinen Zielen her denken“
heise meets … Alexander von Gernler, Genua GmbH
Ethik gilt schon länger als wichtiges Thema bei der Entwicklung von Produkten, aber auch generell in der Informatik. Durch den KI-Hype (Stichwort: ChatGPT) kommt nun noch einmal Brisanz in die Debatte. Denn der Chatbot ChatGPT von der US-Firma OpenAI erzeugt nicht nur Euphorie, sondern weckt vor allem auch Ängste: Ersetzt die KI in Zukunft immer mehr menschliche Arbeitskräfte, werden Redakteure bald überflüssig? Was bedeutet das für das Bildungssystem, schreiben Kinder ihre Texte in der Schule nicht mehr selbst? Alexander von Gernler beschäftigt sich schon lange mit der Thematik Ethik und IT, er leitet die Abteilung „Research & Innovation“ bei der Genua GmbB in Kirchheim bei München und war bis 2021 Vizepräsident der Gesellschaft für Informatik e. V.
Der studierte Informatiker sagt über den ChatGPT-Hype: „ChatGPT ist der Aufhänger schlechthin, weil es eine ganz neue Qualität von KI sichtbar und begreifbar für die breite Bevölkerung macht. Jeder kann mit der Maschine chatten, wenn er möchte.“ Auch Unternehmen müssen sich verstärkt mit der KI-Thematik beschäftigen, die Verantwortlichen sollten aber „nicht der Versuchung verfallen, KI um der KI Willen selbst einzusetzen“, so Alexander von Gernler. Vielmehr gehe es darum, erst mal die Bedürfnisse eines Unternehmens zu analysieren und dann zu überlegen, ob und wie künstliche Intelligenz hier helfen kann. Er sagt: „Man muss von seinen Zielen her denken und dann schauen, ob KI ein gutes Tool dafür ist. Aber um diese Überlegung anzustellen, ist jetzt der beste Zeitpunkt. Man sollte da nicht zögern und sich diese Fragen stellen.“

Feb 15, 2023 • 39min
Kommunale ITK: „Das größte Problem ist, dass wir zu wenig messen“
heise meets … Dr. Simon Nestler, Technische Hochschule Ingolstadt
Die Digitalisierung erfordert ein Zusammenspiel von Mensch und Maschine, doch nicht immer sind beide gut aufeinander abgestimmt. Prof. Dr. Simon Nestler beschäftigt sich wissenschaftlich mit der Mensch-Computer-Interaktion und berät in dieser Hinsicht auch Behörden. Gerade im öffentlichen Sektor haben viele Bürger den Eindruck, dass in puncto Digitalisierung noch großer Nachholbedarf herrscht: In manchen Amtsstuben dominiert immer noch das Faxgerät, in anderen können die Menschen bereits zahlreiche Dinge online erledigen. Doch selbst dann, wenn eine digitale Lösung im Amt etabliert wurde, heißt das noch lange nicht, dass diese gut funktioniert: Oft bleiben Bedienbarkeit und User Experience auf der Strecke.
Das liegt laut Nestler daran, dass die Verantwortlichen im Vorfeld von Digitalisierungsprojekten in Behörden zu wenig über ihren genauen Sinn und ihre Bedienbarkeit nachdenken. Deshalb müssen, so sein Tipp, Experten und Expertinnen für Useability und User Experience von Anfang involviert sein. Anders ausgedrückt: Erst sollte präzise festgelegt werden, welche Zwecke das Projekt erfüllen soll, bevor es an die konkrete Umsetzung geht.
Nach der Umsetzung sei es wichtig, Messungen durchzuführen, um zu überprüfen, wie gut die Bedienbarkeit und die User Experience im Alltag wirklich sind. „Erst wenn ich genau weiß, wo ich stehe, kann ich auf Basis dieser Daten Verbesserungen initiieren“, so Nestler. „Da geht es nicht um Ästhetik und schöne Oberflächen, sondern am Ende darum, Technologien so zum Einsatz zu bringen, dass sie Veränderungen in den Behörden nach sich ziehen.“

Feb 8, 2023 • 34min
Hybrid Work: „Organisationen und Menschen sind immer in Veränderung“
heise meets … Dr. Georg Kraus, Kraus & Partner
Nach drei Jahren im Homeoffice fallen viele Pandemiemaßnahmen im Februar 2023 weg, wodurch immer mehr Beschäftigte ins Büro zurückkehren (müssen). Manche Angestellte blühen erst im Team auf, andere arbeiten im Alleingang in den eigenen vier Wänden besser, berichtet Professor Kraus. Manche tun sich mit Veränderungen leicht, andere hingegen nicht.
Viele Corona-Maßnahmen wurden aus der Not geboren, doch oft wird laut Georg Kraus übersehen, dass nur ein Bruchteil der Menschen ins Homeoffice wanderten, zum Beispiel Angestellte in der Verwaltung. Fabrikarbeiter mussten nach wie vor in die Fabrik, die Produktion kann ja nicht aussetzen. Betroffene von Heimarbeit mussten sich erst auf die neue Situation einstellen und improvisieren, nicht jeder hatte viel Wohnraum und ein Arbeitszimmer zur Verfügung. Hinzu kommt: Manche Menschen lassen sich leicht ablenken und schaffen es nicht, im Homeoffice eine Struktur aufrechtzuerhalten und genügend Selbstdisziplin aufzubringen. Auf der anderen Seite gibt es auch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die zu Hause deutlich mehr arbeiten als im Büro und ihr Soll übererfüllen.
Aus Sicht von Führungskräften veränderte die Pandemie auch einiges, Stichwort: Kontrollverlust. Abteilungsleiter mussten sich darauf verlassen oder hoffen, dass ihre Belegschaft zu Hause ebenso fleißig ist wie im Büro. Laut deutschem Arbeitsrecht bekommt man faktisch Geld für Zeit, Angestellte stellen ihre Arbeitskraft für einen im Arbeitsvertrag vereinbarten Zeitraum zur Verfügung. In der Realität sieht das hingegen oft anders aus, hier zählt eher das Ergebnis und nicht mehr so sehr der Zeitaufwand. Laut Georg Kraus leben wir gerade in einer Übergangsphase zwischen diesen beiden Welten, zwischen Tradition (Kontrolle über die Arbeitszeit) und Moderne (Vertrauensarbeitszeit).
Führungskräfte müssen folglich einschätzen, wer fürs Homeoffice geeignet ist und wer eher nicht. Das wiederum sorgt für Diskussionen in der Belegschaft: Warum darf der ins Homeoffice – und ich nicht? Eine Gratwanderung, die viele Firmen neuerdings dazu veranlasst, klare Betriebsvereinbarungen zu treffen: Der Mitarbeiter hat beispielsweise das Recht auf zwei Tage Homeoffice pro Woche. Das nimmt den Führungskräften zwar etwas den Druck, macht die Belegschaft insgesamt aber nicht unbedingt effektiver. Laut Professor Georg Kraus liegt die Kunst darin, individuell abzuwägen, wer sich wie in welcher Umgebung am besten einsetzen lässt.

Feb 1, 2023 • 30min
Logistik und Lieferketten: "Unser Ziel ist der Erhalt der Firma für die Ewigkeit"
heise meets … Michael Stietz, Körber AG
Michael Stietz ist SVP & Chief Procurement Officer bei der Körber AG. In dieser Folge von heise meets … Der Entscheidertalk wollten wir von ihm wissen, wie Logistik in einem internationalen Technologiekonzern mit 12.000 Mitarbeitern und mehreren Sparten – vom Toilettenpapier bis zu High-Tech unter aktuellen Umständen funktioniert.
Dass das "nicht von allein geht", sondern "ein ganzes Team von Mitarbeitern weltweit" dahinter steckt, die "die Versorgung sicherstellen", hatten wir erwartet. Interessanter ist sein Blick hinter die Kulissen. Langfristigkeit zahle sich im Einkauf aus. Das Unternehmen arbeitet mit Tausenden von Lieferanten über Jahre sehr konstant zusammen. Dieser Ansatz sei wirklich wertschöpfend, betont Stietz. Am Ende sei besonders wichtig, wie das Unternehmen von Lieferanten gesehen wird. Und wenn es hakt, suche man gemeinsam nach Lösungen, was eine tägliche Herausforderung sei, denn im Einkauf werde es nie langweilig.
Bei der Gelegenheit lernen wir den Menschen Michael Stietz näher kennen: Warum er das Wort "Chefeinkäufer" nicht hören will, was ihn persönlich treibt, wozu er zwei Diplome hat und was er von regulatorischen Wortungetümen wie "Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz" hält.

Jan 25, 2023 • 28min
Big Data: „Datenmengen explodieren – umso wichtiger wird, kritische Daten bei sich zu halten“ (Gesponsert)
heise meets… Ian-Hendrik Hannemann, Rittal
Egal, ob ein Unternehmen mit dem Internet der Dinge liebäugelt, Prozesse zunehmend automatisiert oder sonstige Wege der Digitalisierung beschreiten möchte: Es fallen immer höhere Datenmengen an, die sinnvoll verwaltet und verarbeitet werden müssen. War früher ein eigenes On-Premise-Rechenzentrum die Regel, ging in den 2010er Jahren aus Platz-, Rechenleistungs- oder einfach pragmatischen Logistik-Gründen der Trend immer stärker hin zur Cloud. Doch nicht jeder möchte sich von einem großen Cloud-Anbieter wie Amazon AWS, Microsoft oder Google abhängig machen. Zudem machen Cloud-Lösungen jederzeit verfügbare, störungsfreie und schnelle Internetleitungen notwendig – ein langsamer Datenfluss kann im Geschäftsalltag fatale Konsequenzen haben.
Aus diesen und weiteren Gründen wird daher vielerorts zunehmend der Ruf laut, Unternehmen sollten die Hoheit über ihre eigenen Daten – und damit verbunden die Datenkompetenz – wieder ins Haus zurückholen. Ian-Hendrik Hannemann, Global Portfolio Manager IT Projects beim Schaltschrankspezialisten Rittal, plädiert beispielsweise für die Anschaffung eines sogenannten Micro Data Centers als möglichen Dritten Weg zwischen vollständiger Datenhaltung On-Premise und kompletter Abhängigkeit von Cloud-Lösungen. Sich auf reine Online-Lösungen zu verlassen sei allein schon aufgrund der explosionsartig wachsenden Datenmengen nicht sinnvoll.
„Globale Datenspeichermengen werden 2025 bei über 200 Zettabyte liegen“, zitiert Hannemann eine aktuelle Statistik, „2012 hat man noch von 12 Zettabyte gesprochen“. Umso wichtiger wird es daher, genau zu wissen, welche kritischen Information aus diesem Berg an Daten ein kleines, mittleres oder öffentliches Unternehmen für seine essenziellen Prozesse sofort und am dringendsten braucht – und diese dann direkt bei sich im Haus zu haben, wenn sie benötigt werden.
Wann und für wen ist der Einsatz eines Micro Data Centers sinnvoll? Welche Fragen müssen sich Unternehmer stellen, um abwägen zu können, wann ein Rechenzentrum, eine Cloudlösung oder eine Mischung aus diesen Ansätzen der sinnvollste Weg ist. Welche Rollen spielen Datenhoheit und Datenkompetenz in diesem Umfeld? Und warum sollten auch Firmen, Krankenhäuser oder Schulen über solche Fragen nachdenken? Auf diese und weitere Trends und Brennpunkte geht Ian-Hendrik Hannemann näher ein.
Dieser Podcast ist vom Arbeitgeber des Interviewpartners gesponsert.

Jan 18, 2023 • 33min
Coaching und Nachfolge: „Eine Kopie von sich selbst ist Kokolores“
heise meets … Thomas Lünendonk
Die Sprecher Thomas Lünendonk und Thomas Jannot haben sich in einem Seminar kennen gelernt, in dem der Coach Lünendonk den Redakteur Jannot professionelle Methoden wie Zeitmanagement, Mindmapping und Metaplan lehrte.
Thomas Lünenendonk ist der Erfinder der Lünendonk-Listen. Dabei handelt es sich um IT-, Software- und B2B-Dienstleister-Rankings, die seit Jahrzehnten in der Wirtschaftspresse als Branchen-Barometer zitiert werden. Lünendonk setzte von Anfang an auf fundierte Studien hinter seinen Listen, um Antworten auf Fragen in der Unternehmensplanung zu finden – zum Beispiel welche Themen im Markt gefragt sind, welche Technologien auf die Dienstleister zukommen oder warum Wettbewerber erfolgreicher sind. „Die Lünendonk-Listen sind für B2B-Dienstleister das, was die Schwacke-Liste für Gebrauchtwagenhändler ist“, fasst Lünendonk seinen Erfolg zusammen.
Zwischenzeitlich musste der Unternehmer Lünendonk einen Nachfolger finden, damit er sich wieder voll und ganz seiner Profession als schreibender Coach widmen konnte. Auslöser sei die Erkenntnis gewesen, dass die Fortsetzung seiner Listen nicht vom Gutdünken eines einzelnen Mannes abhängig sein dürfe. Ein Verkauf an Branchengrößen kam nicht infrage, weil der Wert seiner Firma um 100 Prozent reduziert wäre, wenn 0,01 Promille einem Dienstleistungsunternehmen gehören würde. Es brauche zwischen drei und fünf Jahre, bis man eine Branche über eine Liste beurteilen könne. Das sei ein wesentlicher Grund, immer wieder junge Menschen zu finden, die Lust darauf hätten, länger an einem solchen komplexen Thema zu arbeiten.
Zum Glück habe seine Tochter einen Mann geheiratet, der hervorragend auf das Nachfolgeprofil passte. Anfangs hatte er keine „Hidden Agenda“, um gezielt an seiner Nachfolge zu arbeiten. Das passierte erst zwei bis drei Jahre später. Danach dauerte es fast ein Jahrzehnt, bis er endgültig aus seiner eigenen Firma ausstieg. Was der Gründer Lünendonk seinem Nachfolger beibringen musste, was er von jüngeren Menschen lernen konnte und was passieren kann, wenn man mit seiner eigenen Nachfolge hadert, erzählt Lünendonk im letzten Drittel dieses Podcasts.