
Wahlkreis Ost - Der Politik-Podcast aus Leipzig
Mit dem Blick aus dem Osten schauen Anja Maier und Malte Pieper nach Berlin: Wer dealt mit wem und warum, welcher politische Schachzug bedeutet was und welchen Einfluss haben wir zwischen Rügen und Thüringer Wald eigentlich auf die Entwicklung an der Spree? Alle 14 Tage neu, immer freitags, ziehen sie einen Schlussstrich unter das politische Geschehen und fassen die Entwicklungen zusammen. Was bewegt die Politik? Was hemmt sie? Was bewirkt sie?
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Mar 31, 2023 • 39min
Heizungs-Chaos: Lässt die Politik Handwerker im Stich?
In Deutschland sollen ab 2024 neue Heizungen zu 65 Prozent Erneuerbare Energien nutzen. Das bedeutet, herkömmliche Öl- und Gas-Heizungen können dann nicht mehr eingebaut werden. Aber wie soll das gehen? Überall fehlen Handwerker. Darüber sprechen Hanno Grieß und Anja Maier mit dem Präsidenten des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Jörg Dittrich.
Der Handwerkspräsident wirft der Politik unter anderem vor, dass jedes Jahr um finanzielle Mittel gekämpft werden müsse. Als Beispiel nennt er die Azubi-Tickets für den öffentlichen Nahverkehr. Beim Studium stelle die Förderung dagegen niemand in Frage. Außerdem diskutieren Grieß, Maier und Dittrich über die Frage, ob es nicht sinnvoll wäre sich in einigen Punkten an der ehemaligen DDR zu orientieren. Dort gab es das Unterrichtsfach Produktive Arbeit (PA). Dabei bekamen Schüler Einblicke in die Betriebe.
Grieß, Maier und Dittrich stellen auch fest, dass auf Baustellen kaum Frauen arbeiten. Dabei verändern sie nach Angaben des Handwerkspräsidenten das Arbeitsklima positiv. Was muss getan werden, um den Handwerksberuf weiblicher zu machen? Trotz der vielen Probleme im Handwerk schaut Dittrich optimistisch in die Zukunft und verweist auf die Vorteile in Ostdeutschland. Den Gender-Gap gäbe es hier nicht so wie im Westen. Die Kinderbetreuung sei ebenfalls besser. Außerdem werden die Löhne im Handwerk Dittrich zufolge weiter steigen.
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Mar 20, 2023 • 40min
Kann Einwanderung im Osten klappen?
Es fehlt an Lehrkräften, medizinischem Personal und Handwerkern. Der Arbeitskräftemangel zieht sich in Deutschland durch nahezu alle Branchen. Eine Strategie der Politik ist es, Arbeitskräfte aus dem Ausland anzuwerben. Doch sind diese Menschen im Osten Deutschlands willkommen? Darüber sprechen Hanno Grieß und Anja Maier in dieser Folge mit Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig von der SPD. Dabei wird ziemlich schnell klar, dass es einen Mentalitätswechsel braucht.
Martin Dulig meint, es müsse besser für die Akzeptanz ausländischer Fachkräfte geworben werden. Hier sieht er auch die Arbeitgeber in der Pflicht, entsprechend auf die Belegschaft einzuwirken. Und: Der Umgang mit den Geflüchteten werde entscheidend sein für die Frage, ob Sachsen attraktiv für Zuwanderung werde. Nicht alle Unternehmen hätten erkannt, dass sie auf Arbeitskräfte aus dem Ausland angewiesen werden sein. Der SPD-Politiker berichtet von vielen Gesprächen, in denen er auf eine Reihe von Vorurteilen stößt. Anja Maier sieht auch die Politik am Zug. Es gehe darum, weltoffen zu sein und da müsse die Politik Vorbild sein. Wenn man sich da nicht bewege, verpasse man etwas. Deutschland stehe beim Werben um Arbeitskräfte in Konkurrenz zu vielen anderen Ländern.
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Mar 3, 2023 • 53min
Frieden für die Ukraine … nur wie?
Seit mehr als einem Jahr herrscht in der Ukraine Krieg. Das Land wird in Trümmer gelegt. Auf beiden Seiten sterben Menschen, Russen wie Ukrainer. Aus dem Kreml in Moskau heißt es, das Erreichen der Kriegsziele in der Ukraine habe Vorrang vor möglichen Friedensverhandlungen. Und die Ukraine will die Halbinsel Krim zurück, die Russland 2014 besetzt hatte. Ein Ende des Krieges scheint nicht in Sicht. Wie soll es also weitergehen? Häufig sind bei dieser Frage im Osten andere Töne zu hören als im Westen. Zum Beispiel auch von Thüringens SPD-Fraktionschef Matthias Hey. Er sagt, dieser Krieg wird nicht auf dem Schlachtfeld entschieden, sondern am Verhandlungstisch. Darüber sprechen Malte Pieper und Anja Maier mit dem SPD-Politiker. Sie analysieren, wie sich die Debatte um Waffenlieferungen und Friedensverhandlungen im Osten entwickelt hat. Matthias Hey stellt fest, dass immer mehr Menschen ausloten wollen, ob nicht neben Waffenlieferungen noch andere Lösungen möglich wären und so fordert der SPD-Politiker, die Verantwortlichen des Krieges an den Verhandlungstisch zu zwingen.
Deutliche Kritik äußert Hey am deutschen Außenministerium und er fragt, warum China einen Friedensplan für die Ukraine ankündige und nicht Annalena Baerbock. Von der deutschen Chefdiplomatin gebe es zu wenig Diplomatie.
Außerdem befragen Malte Pieper und Anja Maier den SPD-Politiker nach Hildburghausen. In der südthüringischen Stadt war ein Linken-Politiker als Bürgermeister abgewählt worden. Dieser Bürgerentscheid war unter anderem von Stadträten von SPD, AfD und einer rechtsextremen Wählervereinigung in Gang gesetzt worden. Das führte zu heftigen Kontroversen.
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Feb 17, 2023 • 40min
Sachsen-Anhalt: Das vergessene Bundesland
Malte Pieper und Anja Maier beginnen mit einer Analyse des Berliner Wahl-Paukenschlags. Die SPD hat dort eine herbe Schlappe kassiert. Die Wahl ist der Nachweis, dass die SPD Vertrauen verloren hat, analysiert Anja Maier. An vielen Ecken in der Stadt knirsche es, Berlin sei eine anstrengende Stadt. Sie brauche einen Neuanfang. Die SPD will aber weiter regieren. Maier sieht das kritisch und legt der Sozialdemokratie den Gang in die Opposition nahe.
Das Hauptthema dieser Folge ist Sachsen-Anhalt: Ein Land so groß wie Israel, durch das viele Deutsche vor allem durchfahren, beispielsweise, wenn sie nach Berlin wollen. Malte Pieper findet, Sachsen-Anhalt ist eines der am wenigsten beachteten Bundesländern. Dabei sei es politisch ziemlich einzigartig. Es wird von einer sogenannten Deutschland-Koalition geführt. CDU, SPD und FDP regieren – interessanterweise bräuchte es einen der drei Partner gar nicht für die Mehrheit im Landtag.
Malte Pieper und Anja Maier haben sich für den Blick auf das Land Sachsen-Anhalt Unterstützung geholt – mit dabei ist Anne-Marie Kriegel, die über Jahre MDR AKTUELL-Landeskorrespondentin war. Sie sagt, Sachsen-Anhalt sei ein Land mit Platz für Ideen. Wenn jemand Mumm habe, könne er da was aufbauen. Viele Menschen zeichneten sich jedoch durch eine skeptische Grundhaltung aus. Das hat Kriegel auf zahlreichen regierungskritischen Demonstrationen erlebt. Anja Maier erkennt Parallelen zu Brandenburg. Sie freut sich, dass Sachsen-Anhalt nun ein Zukunftszentrum bekommen soll – in Halle. Beide sind sich einig in ihrer Analyse: Die Sachsen-Anhalter fühlen sich zu wenig gehört – und das nicht zu Unrecht.
Anne-Marie Kriegel hat übrigens eine sehr hörenswerte Reportage über den "heißen Herbst" in Sachsen-Anhalt gemacht, hier nachzuhören.
Und die Deutschland-Koalition? Die hat zum Beginn vor allem viel gestritten, so Kriegel. Inzwischen sei es ruhiger geworden. Jede Partei habe ihre Rolle gefunden. Über all dem steht Ministerpräsident Reiner Haseloff von der CDU. Er ist beliebt, ein wenig eigen – und er verleiht dem Land ein wenig mehr Beachtung auf Bundesebene. Denn auf ihn hört man auch in der Bundes-CDU. Haseloff rede keinen Plüsch, er habe viel bewegt, findet Maier. Gibt es einen Kronprinzen? Es gäbe eine logische Wahl, aber das müsse in Sachsen-Anhalt noch nichts heißen, so Kriegel.
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Feb 10, 2023 • 34min
Wenn das Dorf die Stadt nicht mehr versteht
In dieser Folge bohren Malte Pieper und Anja Maier ein besonders dickes Brett. Sie nehmen den Unterschied zwischen Stadt und Land in den Fokus, speziell die Abgehängtheit mancher ländlicher Räume und die Folgen für die Demokratie in unserem Land. Plakativ gesagt: Es geht um die arroganten, woken und hippen Städter, die abschätzig auf das Land blicken – und um das hinterwäldlerische Land mit Hang zum Extremismus, das mit Misstrauen auf die Städte blickt. Für ihre Analyse haben sich Pieper und Maier Unterstützung organisiert: Yvonne Magwas, CDU-Bundestagsabgeordnete mit Direktmandat aus dem Vogtland und Vize-Präsidentin des Bundestags.
Anja Maier pendelt zwischen beiden Welten, Stadt und Land. Sie kennt die Unterschiede und die Reizthemen: Gendern, Verkehrswende, Zuwanderung, Corona. Da tun sich Klüfte auf zwischen Metropolen und Dorfleben. Maier findet: Das Misstrauen auf dem Land gegen „die Politik“ ist nicht immer gerechtfertigt, oft aber würden Politikerinnen und Politiker die Verhältnisse dort bei ihren Entscheidungen nicht konsequent mitdenken. Das habe Folgen.
Magwas tut sich schwer damit, von „DER Stadt“ oder „DEM ländlichen Raum“ zu sprechen. Beides habe Vor- und Nachzüge für jene, die dort lebten. Auf dem Land könne man beispielsweise viel einfacher einen Kitaplatz bekommen oder ein Haus kaufen. Dennoch müsse man mit Blick auf das Land von einer teilweise „deformierten Gesellschaft“ sprechen. Viele junge Männer und vor allem Frauen seien weggegangen, die Gesellschaft sei überaltert. Dazu kämen ständig neue Veränderungen durch die Krisen unserer Zeit – und die Nachwirkungen des Lebens in der DDR und der großen Transformation zur Wende.
Maier plädiert dafür, endlich zeitgemäße Antworten auf die Bedürfnisse und Eigenheiten des ländlichen Raumes zu finden. Magwas sagt, bei Projekten im ländlichen Raum müsse geschaut werden, was die Menschen brauchten, unabhängig davon, ob sich das rechne.
Außerdem befragen Malte Pieper und Anja Maier die CDU-Politikerin Magwas dazu, wie sie das Ringen ihrer Partei mit der „Brandmauer nach rechts“ sieht. Und es geht um das Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation, das einen Standort sucht.
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Jan 20, 2023 • 40min
Warum Ost und West den Ukraine-Krieg unterschiedlich sehen
Auf den ersten Blick scheint die Lage eigentlich klar. Das Russland von Präsident Wladimir Putin hat die Ukraine überfallen, von einem Angriffskrieg ist die Rede. Wer dabei der Böse ist, liegt für die meisten Menschen auf der Hand. Oder doch nicht? Im Osten geben viele Menschen den USA und der Nato die Schuld an diesem Krieg. Warum ticken die hier im Osten so anders? Darüber sprechen Malte Pieper und Anja Maier mit einer ausgewiesenen Expertin für das Verhältnis der Ostdeutschen zu Russland, der Historikerin Silke Satjukow. Sie ist Professorin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Satjukow sagt, es gibt zumindest einen Grundkonsens zwischen Ost und West: Krieg ist schlimm. Darüber hinaus sei es aber zumindest in Teilen der Gesellschaft mit der Einigkeit vorbei. Woher kommt die unterschiedliche Sicht auf Russland, Putin und den Krieg? Um das zu erklären, geht Satjukow weit in der Geschichte zurück – ins Jahr 1945. Sie liefert einen Ritt durch die Jahrzehnte und erklärt, wo Ost und West heute stehen mit Blick auf Russland, aber auch aufeinander. Ihr Urteil: Auf beiden Seiten fehlten Dialogbereitschaft und Unvoreingenommenheit. Vielmehr gebe es Stereotype und Vorurteile. Und das werde weitergegeben, von Generation zu Generation. Satjukow sagt, Hoffnung mache ihr die heute junge Generation.
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Jan 6, 2023 • 27min
Flüchtlingspolitik: Wird Kretschmer zum Problem für die CDU?
In dieser Folge wird Anja Maier krankheitsbedingt von Daniela Kahls vertreten. Die Landespolitik-Korrespondentin von MDR Sachsen spricht zusammen mit Malte Pieper über die umstrittenen Äußerungen des Bautzener CDU-Landrats Udo Witschas und die Folgen. In seiner Weihnachtsansprache hatte Witschas erklärt, der Sport dürfe für die verfehlte Asylpolitik nicht bluten. Außerdem wandte er sich gegen die Unterbringung von Asylbewerbern in Mehrfamilienhäusern, weil er sonst den sozialen Frieden gefährdet sieht.
Sind seine provokaten Äußerungen ein Versehen? Nein, meint Kahls. "Da ist ein Überzeugungstäter am Werk", erklärt sie und verweist auf seine Vergangenheit. So habe er unter anderem die Nähe zu einem NPD-Funktionär gesucht. Gleichzeitig räumt Kahls aber ein, dass die Lage durch die vielen ukrainischen Flüchtlinge in Sachsen durchaus angespannt ist. Allerdings könnten Politiker auch ohne unnötige Provokationen über Probleme sprechen. Dafür nennt die Korrespondentin Beispiele.
Die Bundes-CDU hat die Äußerungen von Witschas klar verurteilt. Kritische Worte kamen unter anderem vom CDU-Generalsekretär Mario Czaja und CDU-Chef Friedrich Merz. Aber warum verhält sich Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer so auffällig still? Kahls vermutet dahinter "politisches Kalkül". Er wolle AfD-Wähler zurückholen. In dieser Folge macht sie deutlich, warum sie diesen Kurs für gefährlich hält.
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Dec 16, 2022 • 43min
Zerbröselt in Sachsen die Brandmauer nach rechts?
Die AfD will Leistungen für abgelehnte Asylbewerber im Landkreis Bautzen kürzen und bekommt Unterstützung von der CDU. FAZ-Korrespondent Locke sagt: Die CDU-Basis in Sachsen tanzt der Parteiführung auf der Nase herum und hält sich nicht an Beschlüsse. Ministerpräsident Kretschmer begeht einen Fehler, wenn er das einfach laufen lässt.
Stefan Locke und Anja Maier finden die Reaktionen von Medien und Politik aber auch etwas ritualisiert. Der Osten werde als verloren und rechts dargestellt, obwohl es ähnliche Vorgänge natürlich auch anderswo gebe.
Über den Wutherbst ist viel geschrieben worden, die große Empörungswelle blieb dann aber aus. Die Politik-Beobachter erläutern die Gründe und richten den Fokus auf Michael Kretschmer. Er hat sich als Anwalt der kleinen Leute inszeniert und damit bei den Wählern durchaus Erfolg. Dieser Politikstil hat aber auch seine Schattenseiten.
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Dec 2, 2022 • 40min
Herr Ramelow, warum reden Sie nicht mehr mit der AfD?
In dieser Folge des Podcasts "Wahlkreis Ost" sprechen Anja Maier und Malte Pieper erneut über die AfD. Zugeschaltet ist diesmal Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow. Er widerspricht dem CDU-Politiker Mike Mohring, der gesagt hatte, man könne die AfD nicht ausgrenzen. Die Thüringer AfD habe sich unter der Führung von Björn Höcke und Stefan Möller selbst eine Opferrolle erarbeitet, so Ramelow. Außerdem benutze sie das Parlament als Erpressungsbühne. Was der Ministerpräsident damit meint, erklärt er in dieser Folge. Er begründet auch, warum er Gespräche mit Wortführern auf Demonstrationen meidet und sich lieber mit einzelnen Demonstranten unterhält.
Ein weiteres Thema ist die vorhandene Sympathie vieler Ostdeutscher für Russland und dessen Präsident Wladimir Putin. Ramelow zufolge handelt es sich oft um verklärte Nostalgie, die aber eigentlich nichts mit Putin zu tun habe. In diesem Zusammenhang schildert er auch, wie er mit Russland Verhandlungen zum Corona-Impfstoff Sputnik V geführt hat und warum sie schließlich gescheitert sind.
Außerdem geht es in dieser Folge um die Ablehnung der Gender-Sprache durch den Thüringer Landtag und um ein Anti-West-Gefühl im Osten. Laut Ramelow gab es nach der Wiedervereinigung eine westdeutsche Überheblichkeit. Das habe viele Ostdeutsche verletzt und wirke bis heute nach.
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Nov 18, 2022 • 29min
Ist die FDP noch zu retten?
Die FDP befindet sich in allen Umfragen auf dem Sinkflug. Dazu kommt: In diesem Jahr sind sie bereits aus zwei Landesregierungen geflogen, in Niedersachsen und dem Saarland schafften sie es nicht mal mehr ins Parlament. Was kann die Partei noch retten? Für die Bürgerinnen und Bürger ist die Schwäche der FDP nach Meinung von Anja Maier nicht gut. Sie verweist auf positive Projekte wie das 49-Euro-Ticket.
Der FDP-Generalsekretär in Sachsen, Philipp Hartewig, erklärte im Podcast, seine Partei müsse an der Kommunikation arbeiten. Sie müsse sichtbarer machen, was sie erreicht habe, zum Beispiel zurückhaltendere Corona-Maßnahmen in diesem Jahr. Hartewig zufolge ist es außerdem wichtig, dass die FDP den Menschen klar macht, dass sie mit zwei linken Parteien regiert und einige Dinge auch verhindern kann.
Malte Pieper stellt außerdem die spannende Frage: Wie können Parteien noch zu ihren Wählern durchdringen? Die meisten Parteien setzen inzwischen auf Newsrooms. Dort werden eigene Nachrichten, Filme und Podcasts produziert. Anja Maier verweist darauf, dass die AfD sehr früh auf dieses Konzepte gesetzt hat. Aber auch die CDU produziert zum Beispiel einen eigenen Podcast mit Parteichef Friedrich Merz. Bei solchen Medienprodukten müssen sich die Parteien mit kritischen Fragen von Journalisten nicht mehr auseinandersetzen. Wie bedenklich ist das?
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