Wahlkreis Ost - Der Politik-Podcast aus Leipzig

Mitteldeutscher Rundfunk
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Jan 5, 2024 • 52min

Was hilft gegen die AfD, Dirk Oschmann?

Anja Maier und Malte Pieper haben in dieser Folge Dirk Oschmann zu Gast. Er ist Professor für neuere deutsche Literatur an der Universität Leipzig und Autor des Bestsellers "Der Osten: eine westdeutsche Erfindung". Zusammen mit Pieper und Maier schaut er auf die aktuelle politische Stimmung im Osten Deutschlands. Oschmann erklärt, was die AfD im Moment so stark macht. Das liege auch an den klassischen Parteien, die Probleme lange verschwiegen hätten. Dazu gehöre das Armutsrisiko im Osten und der größere Anteil an Bürgergeld-Empfängern (ehemals Hartz-4-Empfänger). Vorwürfe, er unterstütze mit seinen Thesen populistische Parteien, weist Oschmann entschieden zurück.Ein weiteres Thema ist Oschmanns Forderung nach einer Ostquote in den Führungsetagen. Er meint, wenn den Deutschen die Demokratie etwas wert sei, müssten sie den Osten in die Mitverantwortung bringen. Wenn das nicht passiere, werde die Spaltung weiter voranschreiten. Oschmann räumt ein, dass nach der DDR ein Elitenwechsel notwendig gewesen sei. Dabei sei aber mit einem sehr viel schärferen Besen gekehrt worden als nach 1945 im Westen. Während Anja Maier als Ostdeutsche in weiten Teilen Oschmanns Argumentation folgen kann, stellt Malte Pieper aus westdeutscher Sicht kritische Fragen. Wie soll eine Ostquote organisiert werden? Wer gilt als Ostdeutscher? Sind viele Ostdeutsche zu zaghaft, wenn Stellen besetzt werden? Podcast-Empfehlung: 100. Folge von "Die Spur der Täter" Wenn Sie Fragen und Anregungen an Anja Maier und Malte Pieper haben: Schreiben Sie an wahlkreis-ost@mdr.de.
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Dec 15, 2023 • 52min

AfD-Mitglieder als Religionslehrer – undenkbar!?

In dieser Folge haben Malte Pieper und Anja Maier den katholischen Bischof von Erfurt, Ulrich Neymeyr, zu Gast. Mit ihm zusammen schauen sie auf die Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg im kommenden Jahr. Außerdem fragen sie ihn, wie die Kirche mit Mitgliedern der AfD umgehen sollte. Dabei macht Neymeyr klar, dass es für ihn große Unterschiede zwischen dem katholischen Glauben und dem AfD-Programm gibt. Das betreffe auch den Umgang mit Flüchtlingen und die Klimapolitik. Außerdem zeige sich bei der AfD ein antijüdisches und antisemitisches Bild.Was folgt daraus im Umgang mit den AfD-Mitgliedern? Kann ein AfD-Mitglied katholischer Religionslehrer werden? Nein, findet Neymeyr. Hat die katholische Kirche schon einmal versucht, einem Religionslehrer die Beauftragung zu entziehen? Würde Neymeyr einen Religionslehrer loswerden wollen, wenn er wüsste, dass er AfD-Mitglied ist? Diese heiklen Fragen stellt Malte Pieper dem Bischof und bekommt darauf sehr klare Antworten. Außerdem blicken Pieper und Maier zurück auf das Jahr 2023. Hat die Ampel-Koalition bei den Sparmaßnahmen im Haushalt Augenmaß bewiesen? Warum kann CDU-Chef Friedrich Merz bei den weiblichen Wählern nicht punkten? Warum verliert die FDP mehr an Zustimmung als die Grünen? Und warum droht das Bündnis Sahra Wagenknecht eine Luftnummer zu werden? Wenn Sie Fragen und Anregungen an Anja Maier und Malte Pieper haben: Schreiben Sie an wahlkreis-ost@mdr.de.
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Dec 1, 2023 • 44min

Wohin steuert die Linke ohne Sahra Wagenknecht?

Sie war über viele Jahre die prominenteste Stimme der Linken – und die streitbarste Politikerin ihrer Partei. Nun geht Sahra Wagenknecht eigene Wege. Die Fraktion der Linken im Bundestag löst sich auf. Was wird nun aus der Partei? Darüber spricht Malte Pieper mit zwei Menschen, die sich auskennen, wenn es um die Linke geht. Für Anja Maier springt in dieser Folge Uwe Jahn ein, der für den MDR aus der Hauptstadt berichtet. Und mit dabei ist auch Petra Sitte, Bundestagsabgeordnete der Linken. Sie ist eine Politikerin, die ihre Partei so gut kennt, wie nur wenige andere. Sitte sagt, sie empfinde die aktuellen Ereignisse als eine bittere Niederlage. Die Linke werde dem Bundestag als Fraktion fehlen. Für die Mitarbeitenden der Fraktion, die nun ihre Jobs verlören, sei es schrecklich. Mit Blick auf das Wagenknecht-Lager sei es schade, dass kein Kompromiss zustande gekommen sei. Nun gehe es darum, die Partei neu aufzustellen mit Blick auf Zukunftsthemen – und dabei die soziale Frage nicht aus dem Blick zu verlieren. Hoffnung mache ihr, dass die Partei viele junge Mitglieder habe. Dass die AfD als Protestpartei, die die Linke einst war, punktet, schmerzt sie. Die AfD spiele die Schwächsten gegeneinander aus, wenn sie sozial Schwache gegen Flüchtlinge aufhetze. Der wahre Konflikt bestehe aber zwischen Unten und Oben. Mit Blick auf die kommenden Wahlkämpfe sagt sie: Gerade in dieser gesellschaftlichen Situation brauche es die Linke.Wenn Sie Fragen und Anregungen an Anja Maier und Malte Pieper haben: Schreiben Sie an wahlkreis-ost@mdr.de.
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Nov 17, 2023 • 46min

Warum ostdeutsche Männer so wütend sind

Wut lässt sich auf dem Land vor allem bei Männern beobachten. Malte Pieper und Anja Maier versuchen zu verstehen, warum das so ist. Dafür treffen sie sich in Bautzen mit den Politikwissenschaftlern Julian Nejkow und Clemens Kießling, die zusammen auch den Podcast "Nach meiner Kenntnis ist das sofort!" moderieren. Außerdem hat Nejkow für die Hochschule Zittau/Görlitz die Stimmungslage in Ostsachsen auf außergewöhnliche Weise untersucht. Er führte in Kneipen viele Interviews. Dabei habe er erkannt, dass hinter der Wut oft eine Angst vor der Zukunft stecke. Die Männer würden nach oben schimpfen und nach unten treten. Gerade in den Kleinstädten hätten es Flüchtlinge und Asylbewerber nicht leicht. In dieser Folge spielt auch das Verhältnis der Ostdeutschen zum Staat eine Rolle. Julian Nejkow erkennt eine Art "Dienstleistungsmentalität". Der Staat werde von den Menschen als Dienstleister wahrgenommen. Er solle das Lebensumfeld möglichst effektiv organisieren und sich ansonsten raushalten. Laut Clemens Kießling wird es immer dann schwierig, wenn sich der Staat nicht daran halte etwa bei Corona oder beim Thema Heizungen. In dieser Gemengelage werde die AfD dann als "Schutzpatron" wahrgenommen. Nejkow und Kießling kritisieren in dieser Folge außerdem eine Aussage der Sprecherin der Ost-Grünen im Bundestag, Paula Piechotta. Sie hatte in diesem Podcast zuletzt gemeint, die Grünen könnten in Ostsachsen wegen des Männerüberschusses keine hohen Wahlergebnisse erzielen. Anja Meier findet diese Ansicht ebenfalls schwierig. Sie erklärt, warum viele Bundestagsabgeordnete in Berlin die Bodenhaftung verlören.Wenn Sie Fragen und Anregungen an Anja Maier und Malte Pieper haben: Schreiben Sie an wahlkreis-ost@mdr.de.
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Nov 3, 2023 • 43min

Die Grünen, der Osten und der Hass

Die Grünen sind inzwischen so etwas wie die Outlaws im Politikbetrieb – die Ausgestoßenen. Es ist nicht lange her, dass sie in den Umfragen weit vorn lagen und von den anderen Parteien als Koalitionspartner umworben wurden. Diese Hochzeiten sind lange vorbei. Gerade im Osten schlägt den Grünen teils regelrechter Hass entgegen. Malte Pieper und Focus-Hauptstadtjournalistin Anja Maier sprechen darüber mit Paula Piechotta. Sie war zur Bundestagswahl Spitzenkandidatin der Grünen in Sachsen und kennt die erschwerten Bedingungen für ihre Partei. Piechotta sagt, die Grünen hatten im Osten schon immer einen schweren Stand. Sie seien in den Städten noch vergleichsweise stark, auf dem Land aber sehr schwach. Für Piechotta steht das sinnbildlich dafür, wie sich die Gesellschaft zwischen Stadt und Land auseinanderdifferenziert. Wer sich auf dem Land für die Grünen engagiere, werde schnell gemieden oder gar bedroht. Nicht wenige zögen lieber weg, als sich offen für die Grünen einzusetzen. Den aktuellen Kurs von Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU), der viel gegen die Grünen austeilt, sieht sie kritisch. Sie vermutet, dass dieses Bashing künftige Koalitionen erschwere und am Ende auch nur wieder bei der AfD einzahle. Überhaupt gebe es bei der CDU viele Politiker, die lieber mit der AfD zusammenarbeiten würden, als sich mit SPD und Grünen zu arrangieren. Piechotta sagt, Ministerpräsident Kretschmer nehme sie die Distanz zur AfD ab. Die Frage sei, was in Sachsen passiere, wenn Kretschmer nicht mehr da sei. Wenn Sie Fragen und Anregungen an Anja Maier und Malte Pieper haben: Schreiben Sie an wahlkreis-ost@mdr.de.
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Oct 20, 2023 • 47min

Wie erfolgreich wird die neue Wagenknecht-Partei?

Nach monatelangen Spekulationen ist jetzt klar, dass die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht eine neue Partei gründet. Der Name des Vorbereitungsvereins lautet wohl "Bündnis Sahra Wagenknecht". Über die geplante Partei und andere Themen sprechen Host Malte Pieper und Focus-Hauptstadtkorrespondentin Anja Maier in dieser Folge mit Onno Eckert. Der SPD-Politiker ist Landrat von Gotha. Er sieht gute Chancen, dass Wagenknecht mit ihrer Partei Erfolg haben wird. Dabei verweist er auf aktuelle Umfragen. Gleichzeitig warnt Eckert vor einer Zersplitterung der Parteienlandschaft. Das Regieren werde mit mehr Parteien schwieriger. Das könne man in Berlin beobachten. Anja Maier sieht die geplante Parteineugründung skeptisch. Natürlich müsse sich die AfD vor der neuen Konkurrenz in Acht nehmen. Auf der anderen Seite habe Wagenknecht aber kein organisatorisches Talent. Viele Parteien seien nach einem Hype wieder in der Versenkung verschwunden wie zum Beispiel die Piraten. Weiteres Thema in dieser Folge ist die Migrationskrise. Landrat Eckert berichtet von großen Problemen in seinem Landkreis. Dabei macht er der Thüringer Landesregierung schwere Vorwürfe, insbesondere der grünen Migrationsministerin Doreen Denstädt. Diese erfülle ihre Aufgaben nicht. Obwohl er die Unterbringungskapaziäten verdoppeln könnte, stelle die Landesregierung nicht genug finanzielle Mittel bereit. Außerdem äußert sich der Landrat zu einem Vorschlag, den unter anderem Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer befürwortet. Dieser spricht sich dafür aus, Asylbewerbern statt Geld Bezahlkarten auszuhändigen. Landrat Eckert lehnt das nicht ab, sieht aber Gefahren. Asylbewerber könnten die Waren, die sie bekämen auch wieder zu Geld machen. Dieses werde dann wie bisher in die Herkunftsländer überwiesen. Und hier der Podcast-Tipp: Die Fascho-Jägerin?! – Der Fall Lina E. und seine Folgen. Wenn Sie Fragen und Anregungen an Anja Maier und Malte Pieper haben: Schreiben Sie an wahlkreis-ost@mdr.de.
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Sep 29, 2023 • 46min

Merz, Voigt und im Hintergrund immer die AfD

Thüringen, immer wieder Thüringen. Die CDU hat ein Gesetz mit den Stimmen der AfD durchgebracht, daran kommen auch unsere Kollegen im „Wahlkreis Ost“ nicht vorbei. Ebenso wenig wie an Friedrich Merz, zuständig für den Aufreger der Woche. Er findet, dass abgelehnte Asylbewerber zu oft zum Zahnarzt gehen und Termine blockieren. Anja Meier attestiert Merz eine "fehlende Impulskontrolle" und Rechthaberei. Auffällig sei, dass ihn in der CDU kaum jemand unterstütze. In dieser Podcast-Folge ist Martin Debes zu Gast, Chefkorrespondent der Thüringer Allgemeinen. Mit Malte Pieper und Anja Meier diskutiert er über die verfahrene Situation in Thüringen, wo die CDU ein Gesetz zur Senkung der Grunderwerbssteuer im Landtag durchgesetzt hat. Die Mehrheit kam nur zustande, weil die AfD zustimmte. Martin Debes weist darauf hin, dass die sogenannte Brandmauer schon seit langem bröckelt und nennt Beispiele dafür. Für Anja Meier steht fest: Die Thüringer CDU führt ein Eigenleben, die Drähte zur Bundes-CDU sind seit langem gekappt. Und Rot-Rot-Grün hat noch immer nicht verstanden, dass sie keine eigene Mehrheit hat. Die Hauptstadtkorrespondentin des Focus plädiert dafür, sich mit der AfD sachlich auseinanderzusetzen, nicht einfach nur draufzuhauen. Martin Debes ist überzeugt, dass die alten Mechanismen nicht mehr funktionieren. Die AfD sei ein Faktor im politischen Geschehen und werde nicht einfach wieder verschwinden.
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Sep 8, 2023 • 43min

Knochenjob mit Kindern: Ost-Frauen in der Politik

Politik wird noch immer zum großen Teil von Männern gemacht. Deswegen reden Malte Pieper und Focus-Hauptstadtkorrespondentin Anja Maier in dieser Folge über Frauen in der Politik, die es trotzdem weit nach vorn gebracht haben. Und sie schauen dabei auf ostdeutsche Frauen. Das tun sie zusammen mit Filmemacherin und Grimme-Preisträgerin Sabine Michel. Sie hat den Dokumentarfilm „Frauen in Landschaften“ zum Thema gedreht. Sie hat darin Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) begleitet, Bundestagsvizepräsidentin Yvonne Magwas (CDU), die Digitalexpertin Anke Domscheit-Berg (Linke) und die ehemalige AfD-Chefin Frauke Petry. Michel sagt, was diese Frauen trotz ihrer Unterschiede eine, sei die Transformationserfahrung durch den Mauerfall und die Wende. Alle könnten erzählen, wie das Ostdeutsche in ihren Biografien teilweise herabgewürdigt wurde. Das wirke bis heute nach. Und: Schwesig, Magwas, Domscheit-Berg, Petry – sie sind alle Mütter. Auch das spiele eine wichtige Rolle im Film und im politischen Leben der Protagonistinnen. Daneben gebe es viele Unterschiede. Der Film zeigt auch, was die Politik für ein Knochenjob ist. Wie wenig Zeit für die Selbstfürsorge und die Familie bleibt. Michel sagt außerdem, ihre Filme seien ein Plädoyer dafür, trotz widerstreitender politischer Meinungen in dieser Gesellschaft miteinander im Gespräch zu bleiben. Wenn Sie Fragen und Anregungen an Anja Maier und Malte Pieper haben: Schreiben Sie an wahlkreis-ost@mdr.de.
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Aug 25, 2023 • 43min

Ampel-Zoff und väterliche Belehrung für Kretschmer

Kindergrundsicherung, Wachstumschancengesetz und Co. - nach der Sommerpause scheint alles wie gehabt, zumindest im Berliner Politikbetrieb. Die Ampel zankt trotz aller Besserungsversprechen. Die Union sucht weiter nach ihrem Weg und bis sie den gefunden hat, vermeidet sie es gekonnt, konstruktiv zu sein. Die Linke zerlegt sich weiter und streitet sich ihrer Spaltung entgegen. Und die AfD sonnt sich im Umfragehoch. Focus-Hauptstadtkorrespondentin Anja Maier fühlt sich wie in einem schlechten Theaterstück mit Regisseur Olaf Scholz. Es werde gestritten wie in einer provinziellen Kleingartenkolonie. Und Malte Pieper fragt sich, was die Beteiligten in der Ampel eigentlich so fundamental zu trennen scheint. Oder ist der Streit am Ende nur ein Schauspiel und hinter den Kulissen mag man sich in der Ampel? Auch diese Stimmen gibt es in Berlin. Anja Maier glaubt nicht daran. Parallel scheitert auch die Union bei dem Versuch, eine Alternative zu sein. Maier diagnostiziert bei CDU-Chef Friedrich Merz einen Mangel an Teamfähigkeit. Und er habe mindestens zwei Konkurrenten im Nacken. Das alles führe dazu, dass die Union derzeit den Elfmeter ohne Torwart, den die Ampel mit ihrem Streit bereitlege, nicht verwandle. Pieper und Maier sprechen außerdem wieder einmal über die Rolle von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Der macht gerade mit einem entschiedenen Nein zu Taurus-Marschflugkörpern für die Ukraine von sich reden. Er stellt sich damit wieder einmal gegen die Linie großer Teile seiner CDU. Zum Dank gibt es einen väterlichen Rat aus der eigenen Partei. Wenn Sie Fragen und Anregungen an Anja Maier und Malte Pieper haben: Schreiben Sie an wahlkreis-ost@mdr.de.
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Jul 7, 2023 • 48min

Stecken wir in einer Demokratiekrise?

Auf Anja Maier müssen Hörerinnen und Hörer in diesem Podcast leider verzichten. Sie musste aus Krankheitsgründen passen. Umso mehr freut sich Malte Pieper, dass sein MDR-Kollege Stephan Kloss eingesprungen ist. Er stammt aus Weißwasser im Landkreis Görlitz. Jener Landkreis, in dem AfD-Chef Tino Chrupalla sein Direktmandat für den Bundestag gewonnen hat. Und so geht es im Podcast um die jüngsten Erfolge der AfD: In Sonneberg hat die Partei die Landratswahl gewonnen, in Raguhn-Jeßnitz in Sachsen-Anhalt stellt sie künftig den Bürgermeister. Anhand einer Hörermail diskutieren die beiden, ob die Aufregung um diese Wahlerfolge gerechtfertigt ist. Kloss plädiert durchaus dafür, sich „mal locker zu machen“. Im Podcast dabei ist auch Ralf-Uwe Beck, parteiloser Theologe, einst Pfarrer im Grenzgebiet, Bürgerrechtler und Bundessprecher von Mehr Demokratie e.V. Er sieht es weitaus kritischer, wenn Menschen bei der AfD ihr Kreuz machen. Pieper, Kloss und Beck besprechen außerdem Studien, nach denen die große Mehrheit der Ostdeutschen es für sinnlos halten, sich politisch zu engagieren. Und nach denen sie davon ausgehen, keinen Einfluss darauf zu haben, was die Regierung tut. Beck sagt: Wir müssen die direkte Demokratie stärken. Auch, um den Menschen die Möglichkeit zu nehmen, nur auf „die da oben“ zu zeigen. Er kann auch nicht nachvollziehen, warum ein Vorhaben wie das Heizungsgesetz, das tief in das Leben der Menschen eingreife, ohne Bürgerbeteiligung angegangen werde. Auch hätten die Menschen genug von vielen politischen Ritualen. Oft würde Argumente von politischen Gegnern nicht wegen ihres Inhalts bekämpft, sondern reinweg deswegen, weil sie vom politischen Gegner kämen. Kloss sieht bei den Menschen in seiner Heimat durchaus den Willen, sich zu beteiligen. Pieper, Kloss und Beck arbeiten sich teils kontrovers an einer Analyse der politischen Lage in Deutschland ab und diskutieren, ob wir eine Demokratiekrise oder zumindest eine Parteienkrise haben. Es geht auch um die Frage, ob die Flüchtlingskrise oder die Klimakrise die Mutter aller Krisen ist. Und wie die Menschen im Land, vor allem im Osten, zum Mitmachen zu bewegen sind. Wenn Sie Fragen und Anregungen an Anja Maier und Malte Pieper haben: Schreiben Sie an wahlkreis-ost@mdr.de.

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