Julia Tulipans' Evolution Radio Show

Julia Tulipan, Mag. Julia Tulipan
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Aug 7, 2017 ‱ 1h 5min

Die Gefahren von LEDs: Photobiologie und Sonnenlicht - Interview mit Alexander Wunsch | Folge #119

In Folge #119 Das Video der aktuellen Folge direkt auf Youtube öffnen Bitte beachten Sie auch immer den aktuellen "Haftungsausschluss (Disclaimer) und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen" auf https://paleolowcarb.de/haftungsausschluss/ 20% auf alle Produkte im BRAINEFFECT Shop Gutscheincode: Evolutionradioshow - 20% auf alle Produkte im BRAINEFFECT Shop unter www.brain-effect.com Und nicht vergessen: Wenn du uns auf Youtube siehst, und wenn du es noch nicht getan hast, dann abonniere unseren Kanal „Evolution Radio Show“ Wenn du das Podcast hörst, dann findest du die Links fĂŒr Apple iTunes und Android hier auf unserer Homepage Kurze Zusammenfassung Alexander Wunsch ist Arzt, Forscher und Referent in den Bereichen Lichttherapie, Photobiologie und Biophysik. Er erforscht Chancen und Risiken natĂŒrlicher und kĂŒnstlicher optischer Strahlung auf Mensch und Umwelt, berĂ€t Politik, Medienvertreter und Industrie bei lichtbiologischen Fragen und entwickelt kurative, prĂ€ventive und protektive Konzepte und Anwendungen fĂŒr die Lichttherapie und Lichthygiene beim Menschen. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie fĂŒr Photobiologie und Phototechnologie (DAfP), der deutschen Lichttechnischen Gesellschaft (LiTG) und Lehrbeauftragter fĂŒr den Themenbereich “Light and Health” im internationalen Master-Studiengang “Architectural Lighting Design” der Hochschule Wismar. Er hĂ€lt regelmĂ€ĂŸig VortrĂ€ge ĂŒber biophysikalische, lichtbiologische und lichtmedizinische Themen im In- und Ausland. ##Alle VortrĂ€ge von Alexander Wunsch auf Vimeo ##Wir sprechen in dieser Folge ĂŒber Was unterscheidet kĂŒnstliches Licht von natĂŒrlichem Licht Wie wirkt Licht auf die Zellen Warum sind gerade LEDs so schĂ€dlich fĂŒr unsere Gesundheit? Welche Art von Leuchtmittel sollte man zu Hause nutzen und wie kann man sich am besten vor den negativen Effekten anderer Blaulichtquellen, wie Monitore, schĂŒtzen? #Transkript Julia: Gut. Lieber Alexander Wunsch, herzlich willkommen zur Evolution Radio Show. Dr. Alexander Wunsch: Schönen guten Tag. Julia: Wir werden gleich losstarten ins Thema, weil es ist komplex, es gibt viel zu sagen dazu. Vielleicht wĂŒrde ich gerne so starten. Dass Sonnenlicht irgendwie wichtig ist, das ist schon wĂŒrde ich fast sagen im Mainstream angekommen, aber eigentlich nur, was die Knochengesundheit und Vitamin D betrifft und alles darĂŒber hinaus existiert eigentlich nicht in der Wahrnehmung. Doch Licht hat ganz, ganz viele Funktionen im Körper, die weit ĂŒber dieses, nur ĂŒber das Vitamin D hinausgehen. Vielleicht könnten Sie ganz kur erklĂ€ren, auf welche Bereiche Licht oder vor allem natĂŒrliches Licht wirkt. WofĂŒr brauchen wir Sonnenlicht? Dr. Alexander Wunsch: Hm, das ist die einfachste Frage sozusagen vorweg. Das Sonnenlicht, wie Sie schon gesagt haben, das ist fĂŒr sĂ€mtliche Lebensprozesse letztlich essentiell und das Besondere am Sonnenlicht ist aus meiner Sicht jetzt nicht mal die genaue Spektralzusammensetzung, also aus welchen WellenlĂ€ngen das besteht, sondern zunĂ€chst mal im Kontext der Evolution ist das Sonnenlicht A) der Antrieb fĂŒr sĂ€mtliche VorgĂ€nge auf unserem Planeten, ob das jetzt klimatische VorgĂ€nge sind oder ob das die chemische Evolution wĂ€re oder auch die biologische Evolution, jeder Energieaustausch, stoffliche VerĂ€nderungen in den MolekĂŒlen, alles ist letzten Endes zurĂŒckfĂŒhrbar auf die Sonnenenergie und auch auf die Zusammensetzung des Sonnenlichts. Das Besondere ist hierbei, dass das Leben sich unter dem Licht der Sonne entwickelt hat und dass seit ĂŒber 4 Milliarden Jahren sich die Zusammensetzung dieses Sonnenlichts praktisch nicht wesentlich verĂ€ndert hat. Und dadurch haben alle Organismen gelernt, das Beste aus dem vorhandenen Spektrum herauszuziehen und auch zum Beispiel zu nutzen, um sich gegen die potentiell schĂ€dlichen Anteile zu wehren. Und dadurch ist das Sonnenlicht ein sehr komplexer Cocktail von Strahlung, also ein Strahlungsgemisch, das den Lebensprozessen praktisch in jeder Hinsicht förderlich ist. Das beginnt mit der visuellen Orientierung, das geht ĂŒber die Absorption von ganz bestimmten WellenlĂ€ngen, dadurch die Erzeugung des Farbspektrums, das uns umgibt in der Natur, in unserem Environment, und dann zum Beispiel Vitamin D ist ein ganz kleiner Aspekt dessen, was in unserem Körper, in der Haut passiert, im Sinne von einer Photosynthese. Wir sind anders als Pflanzen nicht in der Lage selbst Sonnenenergie in chemische Energie umzuwandeln, deswegen mĂŒssen wir Pflanzen oder pflanzenfressende Tiere wiederum aufnehmen, um unseren Energiehaushalt in Balance zu halten. Aber zum Beispiel die WĂ€rme, die klimatischen Bedingungen, die uns umgeben, die lassen sich auch auf das Sonnenlicht zurĂŒckfĂŒhren. Und dann haben wir fĂŒr die WĂ€rmestrahlung nochmal eine entsprechende Aufteilung, also einmal ist es natĂŒrlich direkt die Temperatur, die uns umgibt, die auf SonnenaktivitĂ€t zurĂŒckzufĂŒhren ist, aber auch solche Strahlungsanteile, die wir nicht direkt als WĂ€rme spĂŒren, zum Beispiel den Nahinfrarotbereich, der aber sehr tief in unserem Körper letztlich eindringen kann. Sonnenlicht besteht zu ĂŒber 40 Prozent aus Nahinfrarotstrahlung, die wir weder sehen noch fĂŒhlen können, die aber unser Gewebe durchdringt und zum Beispiel auf dem Energiehaushalt Einfluss nimmt, weil es direkt die Zellkraftwerke ansprechen kann. Julia: Und ich meine, das geht vielleicht auch zu weit, aber wie kann man sich das vorstellen, wie wirkt das Nahinfrarot? Wie wirkt das auf die Zelle direkt? Wie kann das Einfluss nehmen auf den Metabolismus? Dr. Alexander Wunsch: Zum einen hatte ich schon kurz angerissen, dass es einen Zusammenhang mit der AktivitĂ€t, mit der StoffaktivitĂ€t, StoffwechselaktivitĂ€t der Mitochondrien gibt, der Zellkraftwerke. In den Mitrochondrien selbst gibt's verschiedene Enzyme, die fĂŒr die Energiegewinnung verantwortlich sind. Da gibt's ein Enzym mit einem, je nachdem, einem zungenbrecherischen Namen, die Cytochrom-C-Oxidase. Das ist der Komplex 4 in der Elektronentransportkette der Mitochondrien und dieses Enzym, das hat Absorptionsbereich im langwelligen Teil des Spektrums zwischen 600 und 850 Nanometer. Das wĂ€re als irgendwo zwischen rotorange und Nahinfrarot mit etwa 850 Nanometern. Und in diesem Bereich hat die Cytochrom-C-Oxidase 4 Absorptions-Peaks und man weiß aus Versuchen, von Zellversuchen bis hin zu Experimenten auch am Menschen, dass die Bestrahlung mit diesem Spektralbereich dazu geeignet ist, die den Energiehaushalt in den Mitochondrien zu stabiliseren. Also gerade jetzt in Zellen, wo Energiemangel herrscht beispielsweise, kann man die verfĂŒgbare chemische Energie anheben. Das ist das ATP, Adenosintriphosphaat, wird in den Mitochondrien hergestellt und der Komplex 4 ist die vorletzte Stufe dieses Bereitstellungsprozesses. Also das letzte Enzym vor der ATP Synthase. ATP Synthase ist so eine kleine Turbine, die wie eine Druckerpresse stĂ€ndig aus Adenosintriphosphat und anorganischem Phosphat dann das begehrte ATP zusammenpresst und diese Turbine wird durch einen LadungstrĂ€ger angetrieben. In der Mitochondrienmembran und darauf kann ich mit dem Licht Einfluss nehmen. Das ist so ein Aspekt, der im Zusammenhang mit einer medizinischen Anwendung oder phototherapeutischen Anfwendung immer wieder auch diskutiert wird. Das ist dieses Verfahren nennt man Photobiomodulation, also die Anwendung von langewelligem Licht, das keine WĂ€rme Effekte im Gewebe erzeugt, aber trotzdem solche positiven, wir kommen zeitig wie beziehungsweise die Anhebung der ATP Konzentration und damit eine bessere VerfĂŒgbarkeit chemischer Energie. Wir stellen am Tag etwa so viel ATP in unseren ganzen Zellen her, wie wir wiegen. Das ist also ein sehr umfangreicher Prozess, der praktisch in allen Bereichen, wo Energie benötigt wird, ob das jetzt MuskelaktivitĂ€ten sind, ob das chemische TransportvorgĂ€nge sind, ob das Eiweiß oder Fettsynthese oder Zellmembranen, die hergestellt werden mĂŒssen. Also jeder Vorgang eigentlich im Körper, der ist energieabhĂ€ngig und damit auch abhĂ€ngig von diesem ATP. Und dann gibt's noch weitere Effekte, die man diesem langwelligen Licht, dem Nahinfrarotlicht zuordnen kann. Dabei geht's zum Beispiel um die Aktivierung von WassermolekĂŒlen. Man weiß, dass der menschliche Körper aus etwa 70 Prozent Wasser besteht, unser Stoffwechsel findet also in diesem flĂŒssigen Medium statt und durch das Licht kann ich WassermolekĂŒle gezielt in Bewegung versetzen, kann also die kinetische Energie im Wasserkompartiment erhöhen und damit zum Beispiel StoffaustauschvorgĂ€nge verbessern, ohne dass ich dabei das Gewebe unerwĂŒnschtermaßen erhitzen wĂŒrde. Das sind jetzt schon 2 wichtige Aspekte, wie ich auf StoffwechselvorgĂ€nge optimierend Einfluss nehmen kann ĂŒber dieses Nahinfrarotlicht. Julia: Wenn man das so hört, dann kriegt man wirklich mal nur so einen kleinen Einblick darin oder dahingehend, wie wichtig oder welche Rolle Licht oder vor allem gewisse WellenlĂ€ngen, die richtigen WellenlĂ€ngen auf unseren Körper haben. Wenn man aber sich die allgemeine Diskussion oder die Mainstream-Medien anschaut, wenn es da um Licht geht oder um Sonnenlicht, dann werden vor allem eigentlich die schĂ€digenden Aspekte immer angesprochen. Es wird immer eher Angst gemacht, muss man fast sagen. Man darf nicht mehr rausgehen, also einerseits soll man zwar rausgehen wegen dem Vitamin D, auf der anderen Seite sollte man sich aber auf jeden Fall mit einem Lichtschutzfaktor 30 oder noch höher einschmieren und auf jeden Fall eine Sonnenbrille tragen und bloß kein Licht an die Haut und an die Augen lassen, weil dann kriegt man Hautkrebs oder Makula-Degeneration oder was auch immer. Das ist so ein richtiger Ambivalent, die Informationen, die man bekommt, und die Leute sind auch sehr verunsichert und ich habe direkt den Eindruck auch, wir fĂŒrchten uns vor Licht, mit dem wir seit 4 Millionen Jahren aufgewachsen/ oder seitdem wir auf der Welt sind, auf der Erde wandeln, ein Teil unserer Biologie war. Auf der anderen Seite haben wir nicht die gleiche Skepsis gegenĂŒber Lichtquellen, die erst seit 100, 200 oder 300 Jahren in unserer Welt sind. Das finde ich sehr, sehr schwierig. Vielleicht, ich meine das waren jetzt mehrere Aspekte in einem, muss ich mich schĂŒtzen vor dem Sonnenlicht oder bis zu welchem Grad oder wie gehen Sie damit um? Ist es tatsĂ€chlich eine Gefahr oder was ist die richtige Dosis? Dr. Alexander Wunsch: Wir haben es hier, also auf solche vielschichtigen Fragen gibt's natĂŒrlich auch gerne mal eine vielschichtige Antwort. WĂ€hrend Sie die Frage formuliert haben, ist mir zunĂ€chst mal das Cui Bono eingefallen. Die Frage auf Lateinisch, die dann ĂŒbersetzt lautet: Wem nĂŒtzt es? Also wer profitiert davon, wenn die Menschen Angst vor der Sonne haben? Die Weltgesundheitsorganisation hat sich dazu entschlossen, die sogenannte No Sun Policy zu fahren. Also im Prinzip von der Sonnenexposition komplett abzuraten. Dadurch hat man natĂŒrlich das Problem, dass sich die Vitamin D Mangelerkrankungen immer weiter ausbreiten und die öffentlichen Stellen, jetzt zum Beispiel die Weltgesundheitsorganisation, die meines Wissens sogar, wenn man da mal nachschaut, wer die ganzen Kosten sponsert und trĂ€gt, da bekommt man dann auch wieder Antworten, warum es möglicherweise profitabler ist den Menschen vor der Sonne Angst zu machen als ihnen praktisch beizubringen, wie man richtig mit der Sonne umgeht. Es ist definitiv komplexer den Menschen beizubringen, wie sie richtig mit der Sonne umgehen als zu sagen, gar keine Sonne und 30er Sonnenschutzfaktor. Das Problem ist, wenn man die Sonnencreme verwendet, halten sich die Menschen wesentlich lĂ€nger im Sonnenlicht auf als es ihnen eigentlich guttut, bilden dabei aber kein Vitamin D und bilden auch keinen eigenen Sonnenschutz, den sie sonst aufbauen wĂŒrden. Wenn man also ohne Sonnenschutzcreme in der richtigen Dosierung die Sonne genießt, dann baut man einen eigenen Sonnenschutz auf, den man auch immer dabeihat. Die Sonnencreme, die wird gerne mal vergessen im falschen Moment und plötzlich ist die Folge dann der Sonnenbrand, den man auf jeden Fall vermeiden sollte. Wir haben beim Sonnenlicht wie auch bei vielen anderen einwirkenden Reizen oder Energien eine U-förmige Reizantwort, also das wĂ€re dann eine U-Shape Curve, eine Kurve, die aussieht wie ein U so ungefĂ€hr, wie ein bisschen flacher gezogenes U und das zeigt, der Optima in der Mitte ist der optimale Effekt zu erwarten, wenn wir die richtige Dosis haben. Wenn wir zu wenig Sonnenlicht bekommen, dann treten Mangelerscheinungen auf, die zum Beispiel beim Vitamin D erkennbar werden. Vitamin D Mangel geht mit einer erhöhten Sterblichkeit einher, geht mit Knochenkrankheiten wie zum Beispiel der Osteoperose oder der Osteomalazie einher. Wir beobachten bestimmte Krankheitsbilder, dass die gehĂ€uft auftreten wie zum Beispiel kardiovaskulĂ€re, also Herzkreislauferkrankungen, aber auch Infektionskrankheiten und Krebserkrankungen treten bei schwerem Vitamin D Mangel hĂ€ufiger auf. Also die Unterdosierung ist ein Problem und die Überdosierung ist dann auch ein Problem, weil dann zum Beispiel HautschĂ€den erkennbar werden können, zum Beispiel Hautalterung, solche Sonnenfalten oder auch Hautkrebs, wobei man beim Hautkrebs wieder unterscheiden muss. Da gibt's das Melanom, das ist der schwarze Hautkrebs, der macht normalerweise weniger als ein Zehntel der gesamten HautkrebsfĂ€lle aus und die restlichen 90 Prozent, die betreffen dann den hellen Hautkrebs, weil hier in den letzten Jahren auch die sogenannte aktinische Keratose, also eine Vorstufe in die Statistik mit einbezogen wurde und allein dadurch schon durch diese Definition das auch als Hautkrebs zu bezeichnen, die Erkrankungsraten statistisch natĂŒrlich in die Höhe geschnellt sind und deswegen, also zu viel Sonnenlicht ist ein Problem, zu wenig Sonnenlicht, und jetzt geht's darum, das Sonnenlicht ist Jahrmillionen dasselbe von seiner Zusammensetzung her. FrĂŒher hat es das Leben in seiner Entstehung begĂŒnstigt und heute haben wir im Prinzip einfach nur verlernt oder viele Menschen haben einfach verlernt oder nie gelernt, wie sie richtig mit dem Sonnenlicht umgehen. Das Sonnenlicht per se ist weder gut noch böse, sondern das Problem liegt eben am Menschen und daran, wie er mit dem Sonnenlicht umgeht. Und da werden halt viele Fehler gemacht, die man durch besseres Wissen beseitigen kann. Julia: Das heißt zum Beispiel, dass man einfach sich seinem Hauttyp entsprechend auch in der Sonne aufhĂ€lt und nicht jetzt extra brĂ€t oder? Dr. Alexander Wunsch: Ja. ZunĂ€chst mal natĂŒrlich der Hauttyp. Also es gibt eine ganz individuelle Sonnenempfindlichkeit. Das ist relativ einfach die herauszufinden. Man sollte sich von unten rantasten und nicht von oben an die VertrĂ€glichkeitsschwelle, das heißt, wenn man nicht weiß, wie gut man die Sonne vertrĂ€gt, dann sollte man halt mal mit 5 oder 10 Minuten anfangen, dann wieder aus der Sonne rausgehen und die Haut beobachten. Im Prinzip weiß es schon jeder, dass die Zeichen einer Überdosierung von Sonnenlicht zeitverzögert auftreten, das heißt nach 3 oder 4 Stunden merkt man erst, wenn man zu lange in der Sonne sich aufgehalten hat und da muss man eben vorausdenken. Das heißt, ich gebe mir eine ganz bestimmte gezielte Dosis und beobachte mich dann und das Herantasten ist der eine Aspekt, dass man die Schwellendosis praktisch herausfindet, wie viel kann ich mir zumuten ohne, dass meine Haut mit Überdosierungszeichen reagiert. Und das andere ist, dass man wissen muss, dass es eine Sonnengewöhnung gibt. Und die Sonnengewöhnung, die funktioniert nur, wenn man kein Sonnenschutzmittel verwendet, bedeutet aber, dass wenn ich jetzt beispielsweise in den Sommermonaten tatsĂ€chlich mal 4 Wochen am StĂŒck jeden Tag Sonne hĂ€tte, dann wĂŒrde ich vielleicht am 1. Tag 10 Minuten gut vertragen, am 2. Tag wĂŒrde ich dann vielleicht schon zwei, drei Minuten lĂ€nger gut vertragen, von mir aus auch 5 Minuten und so wĂŒrde sich das dann eben steigern bis auf mehrere Stunden. Das heißt nach 4 Wochen vorsichtiger oder wohldosierter Sonnenexposition kann man sich durchaus auch zwei, drei Stunden im Sonnenlicht aufhalten ohne, dass man einen Sonnenbrand bekommt. Jetzt muss man sich allerdings fragen: Ist das ĂŒberhaupt sinnvoll so lange in der Sonne zu sein? Normalerweise mein Sonnenhunger ist nicht so groß, dass ich zwei oder drei Stunden anpeilen wĂŒrde, sondern jetzt in den Sommermonaten, wenn ich dazu komme, Heliotherapie zu machen, dann mache ich das zum Sonnenhöchststand so um 1 Uhr mittags herum. Wir haben ja Sommerzeit, dadurch ist der Sonnenhöchststand nicht um 12, sondern eher so roundabout 1 Uhr. Warum diese Uhrzeit eigentlich am besten ist? Wir haben den höchsten Gehalt an Ultraviolett B Strahlung, die in der Lage ist Vitamin D zu synthetisieren in der Haut und dadurch kann in der kĂŒrzestmöglichen Zeit das maximale Vitamin D erzeugen. Deswegen mittags um 1 Uhr ist optimal und wenn man da 20 Minuten, 30 Minuten vielleicht jede Körperseite der Sonne aussetzt, dann fĂ€ngt man auch an zu schwitzen und es wird einem heiß. Also mal ganz ehrlich, fĂŒhle ich mich nach den 20, 30 Minuten im Schatten dann auch wesentlich wohler als wenn ich jetzt weiter in der Sonne braten mĂŒsste. Und da gibt's aber halt ganz unterschiedliche, der Mensch gewöhnt sich ja an alles, und wer sich halt an das Braten in der Sonne gewöhnt hat, weil er zum Beispiel unter dem Schutz von Sonnencreme keinen Sonnenbrand bekommt, der kann das schon lĂ€nger in der Sonne aushalten, aber gesund ist das natĂŒrlich nicht und vernĂŒnftig ist es auch nicht. Mehr als eine halbe Stunde pro Körperseite fĂŒr jemand mit einer mitteleuropĂ€isch hellen Haut ist eher kontraproduktiv. Julia: Ich meine, jetzt ist die Haut eine Sache, aber die andere sozusagen das andere Problemfeld, das sind auch die Augen und die werden eben geschĂŒtzt durch Sonnenbrillen. Wie sehen Sie das? Ist das sinnvoll, ist das nicht sinnvoll? Wie sollte man da umgehen und warum sollte man vielleicht sich auch ĂŒberlegen da nicht auch an die Augen oder an die Retina zu lassen? Dr. Alexander Wunsch: Eine Sonnenbrille ist praktisch fĂŒr die Augen das, was die Sonnencreme fĂŒr die Haut darstellt, zumindest mal unter sage mal Normalbedingungen. Man kann bei Wikipedia zum Beispiel auch diese Sonnenschutzbrillen der Inuit sehen. Da gibt's Abbildungen dazu, das heißt, auch in recht einfachen Kulturen war das Thema Lichtschutz der Augen in Form von so Schlitzen in knöchernen Brillen auf jeden Fall ein wichtiges und wenn man eben in einer Umgebung ist wie jetzt zum Beispiel im ewigen Eis und es scheint die Sonnen und von ĂŒberall, von oben und von der Seite, aus der Blickrichtung, ĂŒberall hat man diese hohen StrahlungsintensitĂ€ten, da ist ein Augenschutz natĂŒrlich schon wichtig. Aber wenn man sich jetzt beispielsweise im Schatten von irgendwelchen Pflanzen oder auch von mir aus von GebĂ€uden aufhĂ€lt, dann ist eigentlich ein Hut viel, viel wichtiger als eine Sonnenbrille und dadurch, dass die Lichtreaktionen im Organismus konzertierte Aktionen sind, aus den VorgĂ€ngen, die in der Haut ablaufen, und den VorgĂ€ngen, die ĂŒber das Auge gesteuert im Zwischenhirn ablaufen, ist es eigentlich fĂŒr den Organismus leichter mit den Lichtbedingungen umzugehen oder sich an die Lichtbedingungen anzupassen, wenn er die Lichtbedingungen quasi ungefiltert bekommt. Und es ist immer sinnvoll, dass man, wenn es mehrere "SinneskanĂ€le", jetzt mal in AnfĂŒhrungsstrichen, gibt, auch wenn der Sinneskanal von Licht, wie er ĂŒber die Haut uns nicht direkt bewusst erreicht und die vegetativen EinflĂŒsse von Licht ĂŒber das Auge uns nicht direkt bewusst erreichen, sind es trotzdem SinneskanĂ€le. Da ist es wichtig, dass die verschiedenen SinneskanĂ€le den eigentlichen Sinnesreiz möglichst ungefiltert bekommen. Sonst kommt es zu einem Durcheinander in der Regulation. Julia: Wir haben jetzt viel eben ĂŒber Sonnenlicht und vor allem ĂŒber das natĂŒrliche Licht gesprochen. Ich wĂŒrde aber auch gerne jetzt sozusagen den Sprung ins Innere machen, zum kĂŒnstlichen Licht in die RĂ€ume hinein. Und wie ich es vorhin gesagt habe, es herrscht so eine grundsĂ€tzliche Skepsis interessanterweise der Sonne gegenĂŒber, andererseits ĂŒberhaupt keine Skepsis den ganzen kĂŒnstlichen Lichtquellen gegenĂŒber, die wir aber teilweise erst ein paar hundert, also 200, 300 Jahre haben. Ist diese, sollten wir skeptisch sein und wenn ja, vielleicht auf welche, gibt's da Unterschiede? Sind manche kĂŒnstliche Lichtquellen besser als andere? Vielleicht können Sie da noch ein bisschen was dazu sagen? Dr. Alexander Wunsch: Bei Lichtquellen, die 200, 300 Jahre alt sind, braucht man jetzt eigentlich weniger skeptisch zu sein. Also eigentlich ist es so, dass wir seit ein paar tausend Jahren schon Fackeln und Kerzen haben, seit ein paar hunderttausend Jahren haben wir das Feuer und das Feuer ist die erste kĂŒnstliche Lichtquelle, die dadurch, dass das Feuer mit Rauch und Hitze verbunden ist, uns immer signalisiert hat, wenn wir in Gefahr gelaufen wĂ€ren, es ĂŒber zu dosieren. Und erst mit dem elektrischen Licht und da spezifisch mit der GlĂŒhlampe hatten wir dann eine Lichtquelle, bei der das Feuer so gebĂ€ndigt worden war, dass es zum Beispiel die Luft nicht mehr verschmutzt hat, zumindest nicht in dem Raum, in dem man die GlĂŒhlampe betreibt. Die WĂ€rme war trotzdem noch vorhanden, aber es war erstmals möglich jetzt unnatĂŒrlich helle ZustĂ€nde in der Nacht herbeizufĂŒhren. Das erste Problem, was man mit solchen Kunstlichtwellen betrachten sollte, das ist die Rhythmusstörung, das heißt also, dass man die Nacht zum Tage macht und jeder, der mal Schichtarbeit, der mal Nachtschichten gemacht hat beispielsweise, der kann gut nachvollziehen, dass Nachtschichten oder Schichtarbeit fĂŒr die Gesundheit abtrĂ€glich sind. Also die wenigsten Menschen können das ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum machen, ohne dass sie davon zumindest mal nachhaltige Störungen der inneren Uhr, des inneren Biorhythmus erleben. Unsere 24/7 Gesellschaft, dass wir 24 Stunden, also rund um die Uhr jeden Tag in der Woche alles Mögliche bekommen, alles machen könnten, rein theoretisch einkaufen und so weiter, Fernsehen einschalten, frĂŒher gab es ein Testbild und danach war nichts mehr und heute ist halt alles rund um die Uhr verfĂŒgbar. Das ist halt ein Problem und die Schichtarbeit ist letztendlich fĂŒr die Gesundheit auch ein Problem und da ist der Katalysator, der uns das Ganze ermöglicht hat, schon das Kunstlicht. Und die Rhythmusstörungen sind heute im Kontext der Chronobiologieforschung immer besser untersucht, sodass wir auch immer besser verstehen, wie da mögliche SchĂ€digungsmechanismen ablaufen. Am problematischsten sind eigentlich die Lichtquellen, die so ab den 1930er Jahren entwickelt wurden, die also auf die GlĂŒhlampe und auf die klassische GlĂŒhlampe gefolgt sind und das waren zunĂ€chst Entladungslampen, meistens Quecksilberdampfentladungslampen, die dann mit einer Fluoreszenzschicht ausgestattet wurden und diese Fluoreszenzlampen, im Volksmund vielleicht auch Neonlampen benannt, spĂ€ter dann Energiesparlampen, dabei handelt es sich um kalte Lichtquellen. Das heißt, das letzte Zeichen, dass wir das Licht ĂŒberdosieren, nĂ€mlich die Hitze oder die WĂ€re, war hier auch schon beseitigt, und das Spektrum von Energiesparlampen, das ist sehr stark durch das Quecksilber, was fĂŒr die Lichterzeugung sorgt im Inneren, geprĂ€gt und hat mit natĂŒrlichem Licht quasi ĂŒberhaupt nichts zu tun. GlĂŒhlampenlicht ist zwar Kunstlicht, hat aber eine natĂŒrliche Spektralverteilung, und alle kalten Lichtquellen, heute ist ja die Energiesparlampe, die Entladungslampe mehr oder weniger aus der Mode gekommen. In den allermeisten FĂ€llen greift man heute am liebsten zur LED und das ist auch das, was den Verbrauchern nahegelegt wird und versucht wird es dem Verbraucher schmackhaft zu machen. Und diese LEDs sind auch wieder energieeffiziente Kaltlichtquellen, bei denen die Spektralzusammensetzung letztlich ganz anders aufgebaut ist wie wir das in den Lichtquellen mit natĂŒrlicher Spektralverteilung finden. Und genau das ist das Problem, dass nĂ€mlich, das, was ich eingangs unseres GesprĂ€chs schon genannt habe, wir haben uns an die Spektralverteilungen der natĂŒrlich vorhandenen Lichtquellen seit Jahrmillionen angepasst. Und wenn man jetzt an dieser Spektralverteilung auch nur geringfĂŒgige Änderungen durchfĂŒhrt, dann kann das mittel- und langfristig zu gravierenden Nachteilen fĂŒr die Gesundheit fĂŒhren. Das wĂ€ren bei diesen Kaltlichtquellen zum einen Störungen der inneren Uhr, also Störungen der chronobiologischen Funktionen. Die chronobiologischen Funktionen sind ganz eng mit dem autonomen Nervensystem verknĂŒpft und mit dem Hormonsystem, also Hormonstörungen, vegetative Störungen, sind die eine Gefahr und die andere Gefahr geht dann ĂŒber, geht letztendlich von einer mangelnden Balance oder Harmonie der Spektralanteile in solchen kalten Lichtquellen aus und da wĂ€re zum Beispiel zu nennen, dass die Netzhaut, aber auch die Haut, die solchem Licht ausgesetzt ist, SchĂ€den erleiden kann. In erster Linie durch Sauerstoffradikale, die vermehrt gebildet werden, also erhöhter Zellstress auf der einen Seite und verringerte ReparaturvorgĂ€nge auf der anderen Seite. Da spielt dann zum Beispiel das Fehlen von diesem Nahinfrarotanteil, ĂŒber den wir vorhin schon ein bisschen ausfĂŒhrlicher gesprochen haben, dieser Nahinfrarotanteil Licht sorgt fĂŒr eine Verbesserung des Stoffwechsels, fĂŒr mehr Energie und im Auge zum Beispiel oder auch in der Haut des Gesichts sind diese Prozesse eben sehr wichtig, um mögliche SchĂ€den zu reparieren. Und diese Prozesse fallen dann weg, ReparaturvorgĂ€nge fallen weg durch erhöhte Blauanteile, die wir praktisch bei allen LEDs, bei allen Weißlicht LEDs heute finden, sorgen fĂŒr mehr Stress in der Zelle, fĂŒr mehr Sauerstoffradikale und dadurch entsteht praktisch so eine GrĂ€tsche, das ist quasi eine Schere, die aufgeht, mehr Zellstress und mehr ZellschĂ€den auf der einen Seite und weniger Reparatur und Regeneration auf der anderen Seite. Julia: Und da ist dann vermutlich auch wahrscheinlich das Problem einfach die lange Exposition oder? Zu dem Blaulicht, weil wir einfach dann viele, viele Stunden untertags eigentlich nur mehr diesem Licht ausgesetzt sind oder? Also ist es dann eine Zeitfrage auch? Weil so akut habe ich ja jetzt keinen, wie gesagt bei der Sonne merke ich es nach zwei, drei Stunden schon, aber ich habe nicht dieses gleiche GefĂŒhl, wenn ich jetzt einen ganzen Tag unter LEDs verbringe. Dr. Alexander Wunsch: Ja klar. Ich meine, man kann zum Beispiel auch den ganzen Tag hinter einem Fenster verbringen im Sonnenlicht, da bekommt man auch keinen Sonnenbrand und die Sonnenfalten, die kriegt man eben erst 20 Jahre spĂ€ter oder die bemerkt man eben erst 20 Jahre spĂ€ter. Es gibt diese Fotos von zum Beispiel Lastwagenfahrern, (Julia: Genau (lachend)) die jetzt durch die Seitenscheibe stĂ€ndig dem Sonnenlicht ausgesetzt waren und die Seitenscheibe filtert aber den UVB-Anteil raus, der fĂŒr einen Sonnenbrand sorgen wĂŒrde. Dadurch merkt man eigentlich nicht, dass da eine Hautbelastung stattfindet, sonst könnte man sich ja zum Beispiel mit Sonnenschutzcreme oder so schĂŒtzen. Aber die meisten FensterqualitĂ€ten lassen eben UVA-Strahlung sehr stark durch. Das können 60, 70, 80 Prozent sein von dem, was quasi beim Eintritt des Tageslichts ins Fenster vorhanden ist. Das heißt, ich bekomme unter UmstĂ€nden beim Autofahren innerhalb von kĂŒrzester Zeit, also von wenigen Stunden, eine UVA-Überdosierung, von der ich aber direkt nichts bemerke. Ich habe zum Beispiel einen sehr eindrĂŒcklichen Versuch, wo man an der Haut spĂŒren kann, wie dieses noch nicht mal UVA-Licht, sondern violettes LED-Licht, das erzeugt an der Lippe beispielsweise unmittelbar eine intensive WĂ€rme, ist fast schon zu sanft formuliert, eigentlich ist es eine Art Hitze. Wenn ich dann mit einem so einem gelben Filter dazwischengehe, dann verschwindet diese Hitze augenblicklich. Damit kann man also anschaulich demonstrieren, dass dieses kurzwellige Licht spĂŒrbar die Haut nicht nur aufheizt, also das Gewebe nicht nur aufheizt, sondern es fĂ€ngt auch an so unangenehm zu kribbeln. Das sind dann beispielsweise diese Sauerstoffradikale, die im Gewebe gebildet werden durch das kurzwellige Licht. Dadurch, dass man einen Filter dazwischenschaltet, sind diese negativen oder unangenehmen Warnehmungen schlagartig beseitigt. Sowas passiert letzten Endes im Auge, wenn wir Licht um uns herum haben, das mit hohen kurzwelligen Anteilen versehen ist. Nur die Netzhaut des Auges hat eben anders als die Haut ein paar Nerven, die jetzt Unbehagen oder ein Missempfinden vermitteln wĂŒrden. Wozu hĂ€tte sich unser Auge jetzt auch gegen Kaltlichtquellen schĂŒtzen sollen? Im Laufe der Evolution gab's niemals die Anforderungen dafĂŒr, sondern unser Auge musste Mechanismen entwickeln, mit dem Sonnenlicht klarzukommen, unser Auge musste Mechanismen entwickeln mit dem Feuerschein klarzukommen, aber eben nicht mit diesen Leuchtmitteln oder Lampen, die die Ingenieure, die Lichttechniker, in den letzten 80 Jahren entwickelt haben. Julia: Das heißt, was wĂ€ren jetzt Ihre Empfehlungen oder was wĂ€ren die besten Lampen fĂŒr zuhause? Was sollte man dann da fĂŒr Lampen haben oder wonach sollte man da auf jeden Fall schauen? Worauf sollte man da achten? Dr. Alexander Wunsch: Zum einen sollte man halt drauf achten, dass man dem Lichthunger, der den meisten Menschen angeboren ist, dass man den nicht versucht unbedingt mit Kunstlicht zu stillen, sondern dass man versucht den Lichthunger tagsĂŒber mit dem natĂŒrlichen Tageslicht zu stillen und nachts sollte das Licht in erster Linie der Orientierung dienen und Kunstlicht mit natĂŒrlicher Spektralverteilung, da gibt's eigentlich nur 2 Möglichkeiten. Das ist einmal die Standard-GlĂŒhlampe, die nicht mehr hergestellt werden darf und die Halogen-GlĂŒhlampe. Das sind die beiden kĂŒnstlichen Lichtquellen, die eine natĂŒrliche Spektralverteilung aufweisen. Man hat dabei eine optimale Farbwiedergabe, man hat eine Spektralverteilung, an die unser Organismus seit Jahrmillionen sich anpassen konnte. Bei diesem Spektrum können wir davon ausgehen, dass unser Organismus damit optimale Strategien entwickeln konnte, um das Positive rauszuziehen und keinen negativen Effekte erleiden zu mĂŒssen. Von LEDs beispielsweise, Energiesparlampen, rate ich persönlich ab, außer in speziellen Anwendungsbereichen, also ich habe immer eine kleine Taschenlampe, die ist so groß wie mein kleiner Finger, in der Hosentasche. Das ist natĂŒrlich eine LED, weil da kommt mehr Licht raus als aus so einer Riesenlampe, die jetzt auch gar nicht mehr als Taschenlampe bezeichnet werden kann eigentlich, weil sie zu groß war und Monozellen drin. Also da hat sich durchaus was geĂ€ndert und LEDs, zum Beispiel gibt's auch Fluoreszenz-LEDs, die ein breitbandiges gelbes Spektrum erzeugen. Da kann man eine oder zwei als Nachtbeleuchtung optimal verwenden. Das genĂŒgt absolut, um zum Beispiel den Weg ins Badezimmer und wieder zurĂŒck ins Bett zu finden, ohne dass man den Biorhythmus, ohne dass man den Melatoninhaushalt beispielsweise negativ beeinflusst. Man braucht in der Nacht nur ganz geringe LichtstĂ€rken oder BeleuchtungsstĂ€rken, um sich orientieren zu können. Unser Auge ist im weiten Bereich anpassungsfĂ€hig und kann mit den verschiedensten Helligkeitspegeln umgehen und dabei sollte man zum Beispiel dann auch drauf achten, dass kĂŒnstliches Licht vor sagen wir mal 1.000 Jahren kam sicherlich nicht von oben von der Decke, sondern höchstens aus der Horizontalebene oder eher noch vom Boden, das heißt, ein Lagerfeuer oder eine Fackel, die an der Wand hing, aber kein Licht von oben. Man sollte auch hier die natĂŒrlichen Richtungen, die wir beobachten können, die unterschiedlich sind am Tag und in der Nacht, sollte man eigentlich auch noch mitberĂŒcksichtigen. Also einfach mal zurĂŒckgucken, wie war es vor langer Zeit, dann weiß man, woran sich unser Körper eigentlich gewöhnt hat und wenn man das nachempfindet, dann kann man quasi auf einen evolutionĂ€ren Erfahrungsschatz bauen, der in unserem Körper eingespeichert ist, auch wenn es uns nicht so bewusst ist. Julia: Wird das Spektrum oder wird das irgendwie angegeben eigentlich auf der Verpackung? Also wenn ich mir jetzt ein warmweißes Licht zum Beispiel kaufen möchte, wo steht das drauf oder worauf sollte ich da schauen beim Kauf dann von den Lampen? Dr. Alexander Wunsch: Ja, das steht schon drauf. Aber es gibt gerade bei dieser, ob jetzt warmweiß oder kaltweiß, da sprechen wir von der sogenannten Farbtemperatur des Lichtes, die wird in Kelvin angegeben. Kelvin ist die Temperatur ausgehend vom absoluten Nullpunkt, der liegt bei minus 273 Grad so round about. Das heißt also 320, 310 Kelvin entsprechen dann der Körpertemperatur, also 273 plus die 37 Grad Körpertemperatur, landen wir bei 310 Kelvin. Bei Lichtquellen ist es dann so, bei einer GlĂŒhlampe, die hat 2.700 Kelvin, eine Halogenlampe hat 3.100 Kelvin, und dann ist eigentlich Schluss. Denn es gibt kein Metall mit einem höheren Schmelzpunkt als Wolfram, also Wolfram ist der GlĂŒhfaden in der GlĂŒhlampe gefertigt, und deswegen können wir mit dem GlĂŒhvorgang keine höheren Farbtemperaturen erzeugen. Als Kunstlichtquelle mit einer echten höheren Temperatur bleibt dann eigentlich nur die Kohlebogenlampe, die aber technisch sehr anspruchsvoll ist und außerdem raucht und qualmt und meistens viel zu hell wĂ€re. Die ist auch heute eigentlich nicht mehr handelsĂŒblich. FĂŒr alle höheren Farbtemperaturen, kaltweiß, zum Beispiel jeder Computerbildschirm wird mit einer Farbtemperatur von 6.500 Kelvin ausgeliefert, da orientiert man sich an der Sonne, die sagen wir mal so 5.700 Kelvin OberflĂ€chentemperatur hat und allerdings eben auch wirklich so heiß ist, genauso wie der Wolfram-Faden wirklich so heiß ist, wie es der angegebenen Farbtemperatur entspricht. Kaltlichtquellen, die weisen keine echte Farbtemperatur, keine physikalische Temperatur von 6.000 Kelvin auf, sondern eine sogenannte korrelierte Farbtemperatur. Das ist ein Ă€hnlichster Farbeindruck, den eine Lichtquelle mit tatsĂ€chlich dieser Temperatur hervorrufen wĂŒrde. Das klingt jetzt ein bisschen kompliziert, aber es ist im Prinzip eine Berechnungsmethode, um einer kalten Lichtquelle einen Farbeindruck zuweisen zu können. Da fĂ€ngt die IrrefĂŒhrung letzten Endes an. Die Farbtemperaturen, die man auf den Packungen von Lampen findet, die beziehen sich nicht auf die echte Temperatur, sondern auf die Ă€hnlichste Temperatur, die einen solchen Farbeindruck hervorrufen wĂŒrde, also man kann sich an der GlĂŒhlampe mit einer echten Farbtemperatur so von 2.700 Kelvin natĂŒrlich die Finger verbrennen, aber man verbrennt sich bei einer LED mit 7.000 oder 8.000 Kelvin eben nicht die Finger, weil das Licht auf eine ganz andere Art erzeugt wird und weil hin- und her gerechnet wird und man dann hinterher einen Wert angibt, der aber letzten Endes ĂŒber die QualitĂ€t des Lichts nichts aussagt. Das heißt also, eine warmweiße - und das ist immer warmweiß - GlĂŒhlampe hat sehr wenig Blau und sehr viel Nahinfrarot. Eine warmweiße LED hingegen kann relativ viel Blau enthalten und enthĂ€lt kein Nahinfrarot. Aber es ist fĂŒr das viele Blau dann zum Beispiel ein bisschen mehr Rot oder Orange oder Gelb beigemischt, sodass das MessgerĂ€t hinterher einen Wert ausgibt, der auch 2.700 Kelvin lautet. Aber diese 2.700 Kelvin von einer Kaltlichtquelle haben nichts mit den echten 2.700 Kelvin von einer thermischen Lichtquelle zu tun. Und deswegen, also es sind optische TĂ€uschungen letztendlich. Das Licht scheint wĂ€rmer auszusehen bei so einer LED, bei einer warmweißen LED hat aber dann fĂŒr eine warme Lichtquelle eigentlich viel zu viel Blauanteile. Julia: Das heißt eigentlich, egal, was da draufsteht bei der LED, sollte man eigentlich nicht verwenden im Haus, wenn es irgendwie geht, wenn man es beeinflussen kann, sondern auf Halogen oder vielleicht sogar auf echte GlĂŒhbirnen noch setzen. Es gibt ja noch die Möglichkeit, die auch zu kaufen. Dr. Alexander Wunsch: Wenn man wirklich Licht verwenden möchte, Kunstlicht verwenden möchten, das fĂŒr die Gesundheit die geringsten Risiken bietet, dann ist aus meiner Sicht im Moment nur die GlĂŒhlampe oder die Halogen-GlĂŒhlampe zu empfehlen. Und bei LEDs muss man immer berĂŒcksichtigen, dass die Hersteller versuchen das Ganze von der sinnlichen Anmutung her angenehm zu gestalten, angenehmer zu gestalten, aber sie bedienen sich dabei bestimmter Trick, zum Beispiel Filament-LEDs, das sind die neuesten LED-Formen, die sehen sogar wieder aus wie GlĂŒhlampen, haben auch die Schraubfassung, da sind dann solche kleinen LCDs aufgereiht. Dr. Alexander Wunsch: Es gibt heute solche Filament-LEDs, die sehen aus wie GlĂŒhlampen von der Ă€ußeren Form, haben auch eine Schraubfassung, und innendrin ist wie so ein GlĂŒhfaden, sodass man praktisch aus der Entfernung denkt, es handelt sich wieder um die gute alte GlĂŒhlampe. Aber tatsĂ€chlich ist es dann so, dass wenn man durch einen Graufilter oder durch eine sehr, sehr starke Sonnenbrille sich den GlĂŒhfaden, den scheinbaren GlĂŒhfaden anguckt, dann stellt man fest, dass hier zum Beispiel 4 kaltweiße LEDs und eine rote LED immer wieder in Folge zu erkennen sind. Das heißt, es ist ein Stream, also ein Streifen von winzigen LEDs, wo der Hersteller durch die Wahl der Lichtfarbe, dass er eben jede 5. LED mit einer roten Lichtfarbe versieht, dadurch erreicht er, dass der Messwert, die Farbtemperatur eher in Richtung warmem Licht geht. TatsĂ€chlich haben wir aber eine Lichtzusammensetzung mit hohen Blauanteilen durch die weißen, eher kaltweißen LEDs und das MessgerĂ€t verrechnet dann die plötzliche Rotstrahlung, indem die kaltweiße Farbtemperatur nummerisch dann in Richtung warmweiß geht. Die Tricks oder die Möglichkeiten Einfluss auf die Spektralzusammensetzung zu nehmen, sind halt bei einer LED sehr groß und der Laie kann nicht auseinanderhalten, was da jetzt im Einzelnen passiert im Inneren einer solchen Lampe. Bei einer GlĂŒhlampe ist es ganz eindeutig, da ist es ein Faden aus Metall und der glĂŒht und der gibt dementsprechend immer dasselbe Spektrum ab. Das können die modernen Lichtquellen halt leider nicht so einfach. Julia: Ja. Ich sehe schon, die Zeit verrennt und es gĂ€be noch so viele Fragen. Ich wĂŒrde noch ganz gerne zum Abschluss die AnknĂŒpfung an den Anfang machen. Und zwar haben Sie eben schon erzĂ€hlt, dass man auch erstmal Licht und vor allem mit ganz speziellen WellenlĂ€ngen auch therapeutisch einsetzen kann und das ist etwas, mit dem Sie in Ihrer eigenen Praxis sehr viel arbeiten. Wir haben ĂŒber das Nahinfrarot schon gesprochen. Ich wĂŒrde jetzt gerne einfach nur, einfach auch aus ZeitgrĂŒnden, gerne Infrarot herausnehmen, weil es auch etwas ist, womit viele Leute vielleicht schon Kontakt hatten, es gibt Infrarotkabinen. Ist das etwas, was empfehlenswert ist? Muss man da auch vorsichtig sein? Gibt's da Unterschiede? Das wĂ€re eben wirklich etwas, eine tolle Information, auch fĂŒr die Zuhörer und Zuschauer, weil sich jetzt viele ĂŒberlegen, vielleicht sowas anzuschaffen und meist auch sehr verunsichert, weil es ein unglaubliches Angebot an verschiedenen Produkten gibt. Dr. Alexander Wunsch: Na ja, es wĂ€re schön, wenn es da eine einfache Antwort drauf gĂ€be, aber beim Infrarotbereich haben wir auch wieder 3 verschiedene grobe Rasterungen. Es gibt das Infrarot A, es gibt das Infrarot B, Ferninfrarot oder Infrarot C und die wirken alle unterschiedlich auf den Organismus. Wenn es darum geht, dass man eine Tiefenwirkung erreicht, dann ist das Infrarot A eigentlich das einzige, was hier in der Lage ist, in die Tiefe des Gewebes zu kommen. Infrarot A bekommt man allerdings technisch eigentlich immer nur im Paket mit Infrarot B in Form von GlĂŒhlampen, die teilweise mit Filter ausgestattet sind, das sind die klassischen Infrarotlampen, die man so kaufen kann fĂŒr relativ wenig Geld. In dem Moment, wo es dann um Infrarotkabinen geht, da gibt's unterschiedliche AusfĂŒhrungen, solche, die eben quasi Fifty Fifty Infrarot A, Infrarot B haben, andere haben dann einen höheren Anteil in der Infrarot B und auch im Infrarot C Bereich. Je langwelliger das Ganze wird, umso mehr verlagert sich die Wirkung auf eine eigentlich reine Reizwirkung auf der HautflĂ€che. Denn schon Infrarot B ist langwellig, dass es nicht mehr in die Tiefe geht. Zum Beispiel eine Sauna, wenn der Saunaofen eine Temperatur von 200 Grad hat beispielsweise die Steine, dann haben wir es eher mit einem Dunkelstrahler zu tun, der eher im Infrarot C Bereich angesiedelt ist. Julia: Das heißt, was ich gesehen habe, es werden auch so Vollspektren Infrarot-Saunen angeboten. Ist es dann etwas, wenn man sagt, man möchte sozusagen ein abgerundetes Paket haben, ist das etwas, was man sich durchwegs anschaffen sollte oder eher nicht? Dr. Alexander Wunsch: Hm. Man muss sich dabei immer ĂŒberlegen, worum es jetzt im Einzelfall geht. Die ganzen elektrischen Systeme können unter UmstĂ€nden elektromagnetische Störstrahlungen erzeugen. Man ist jetzt anders als bei einer SchwitzhĂŒtte halt dann Magnetfeldern, elektromagnetischen Feldern unter UmstĂ€nden ausgesetzt. Manche Menschen reagieren darauf eher mit einer UnvertrĂ€glichkeit, Sonnenlicht beispielsweise hat weniger als 5 Prozent Infrarot B, also alles, was jetzt eine spĂŒrbare WĂ€rme auf der Haut erzeugt, dabei handelt es sich dann um Infrarot-Technologien, die nicht mehr mit dem Sonnenlicht vergleichbar sind. Julia: Ja, es ist einfach interessant, weil da einfach viel am Markt ist und man dann verunsichert ist und gar nicht weiß, wofĂŒr man sich entscheiden soll. Und einerseits sehr positives natĂŒrlich hört, deswegen ist das einfach interessant, einen Experten mal zu fragen, was Ihre Meinung dazu ist. Dr. Alexander Wunsch: Vielleicht, um da nochmal einen Satz anzuhĂ€ngen, es ist gibt viele Hersteller von solchen Infrarot-Saunen, man kann da bei den verschiedenen Herstellern auch Berichte lesen ĂŒber die Wirkungen. Wenn sich sowas gut anfĂŒhlt und wenn man es vernĂŒnftig dosiert, dann ist es sicherlich vorteilhaft. Nur mit solchen Empfehlungen diesbezĂŒglich bin ich zurĂŒckhaltend, man weiß nie, was dann der Anwender letztendlich aus einer Empfehlung macht, denn die Frage, was ist die optimale Dosierung, das wĂ€re dann im Einzelfall zu klĂ€ren. Die meisten WĂ€rmekabinen haben ein Strahlungsspektrum, das mit dem Spektrum des Sonnenlichtes nicht ĂŒbereinstimmt. Die GlĂŒhlampe und eine Kerzenflamme haben im Prinzip ein sehr, sehr Ă€hnliches Spektrum, das heißt Feuer, das Feuerspektrum und das GlĂŒhspektrum, die wĂŒrde ich noch als natĂŒrlich bezeichnen. Aber schon da ist es dann fĂŒr eine hĂ€ufige Daueranwendung wieder ein Thema, dass ich eben ein paar tausend Watt an Strahlungsleistung eigentlich nicht mit Gleichstrom erbringen kann. Das heißt ich muss wieder den Wechseltrom verwenden und dann muss man einfach eine AbwĂ€gung machen. 20 Minuten Licht oder WĂ€rmelicht, das mit 100 Hertz pulsiert, kann sogar besser funktionieren als wenn es ungepulst wĂ€re, aber jetzt stundenlang in einer elektrischen Sauna zu sitzen, diesem kĂŒnstlichen Strahlungsumfeld, kann unter UmstĂ€nden auch fĂŒr den ein oder anderen eher negative Wirkungen mitbringen. Julia: Ja. Ich sehe schon, es ist alles nicht ganz so einfach, wie man es sich eben wĂŒnschen wĂŒrde, aber trotzdem danke fĂŒr die Zeit, fĂŒr diese tollen AusfĂŒhrungen. Wo können jetzt Zuhörer und Zuschauer vielleicht mehr noch ĂŒber Sie erfahren oder auch zum Beispiel ĂŒber die Praxis in Heidelberg? Dr. Alexander Wunsch: Zum einen habe ich einen Vimeo Kanal, wo eine ganze Reihe von VortrĂ€gen von mir frei verfĂŒgbar sind und wem das nicht reicht, wer also da gerne einen persönlicheren Kontakt hĂ€tte, es findet zum Beispiel im November, ich glaube, es ist der 18. November, in Heidelberg ein Seminar statt ĂŒber die Wirkung von Licht, ĂŒber die Wirkungen von Sonnenlicht, Kunstlicht und farbigem Licht. Das ist bestimmt ein guter Einstieg, wo man dann eben auch in so einer Seminarsituation auch spezifische Fragen stellen kann, wo auch individuell sozusagen maßgeschneidert dann Themen erörtert werden können. Ansonsten bezĂŒglich der Praxis haben Sie mich jetzt noch angesprochen. Da ist das Problem eigentlich, also ich habe bezĂŒglich des Medizintourismus meine Vorbehalte. Das heißt, wenn sich jemand jetzt sagen wir mal hunderte von Kilometern auf den Weg macht, um in einer bestimmten Praxis vorstellig zu werden, dann ist das Ganze so aufgeladen mit Erwartungen, wo es dann sehr schwer ist, das unter UmstĂ€nden zu erfĂŒllen. Da bin ich normalerweise nicht so der Freund davon, aber natĂŒrlich ist, ich bin niedergelassener Arzt und wenn jemand jetzt Probleme hat, dann sind die unter UmstĂ€nden auch nur in diesem Rahmen angehbar. ###Praxis in Heidelberg ##Termine und Veranstaltungen ##PaleoConvention am 2. - 3. Septmeber in Berlin BĂŒcher Weitere Folgen Schlafmangel, Stress und die besten Hacks fĂŒr erhöhte LeistungsfĂ€higkeit. Interview mit Biohacker und Unternehmer Fabian Foelsch Das Natur-Defizit Syndrom - Interview mit Prof. Dr. Jörg Spitz Better Body – Better Brain: Selbstoptimierung von Körper und Geist - Anja Leitz im Interview Wie die Neurochemie des Flow-Zustand mit ErnĂ€hrung, Schlaf und chronischer EntzĂŒndung zusammenhĂ€ngt - Interview mit Max Gotzler Artikel Publikationen von Alexander Wunsch [Baggerly, Carole A., et al. "Sunlight and vitamin D: Necessary for public health." Journal of the American College of Nutrition 34.4 (2015): 359-365.](Baggerly, Carole A., et al. "Sunlight and vitamin D: Necessary for public health." Journal of the American College of Nutrition 34.4 (2015): 359-365.) Eells, Janis T., et al. "Mitochondrial signal transduction in accelerated wound and retinal healing by near-infrared light therapy." Mitochondrion 4.5 (2004): 559-567. Webseiten Alexander Wunsch Paleo Low Carb - JULIAS BLOG | (auf Facebook folgen) ‌ Bitte beachte den aktuellen "Haftungsausschluss (Disclaimer) und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen" auf meiner Webseite.
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Jul 24, 2017 ‱ 50min

Netzwerk Mensch - EMF, Quantenphysik und was dir die Muskeln im Bein ĂŒber deinen Darm sagen können: Interview mit Dr. Ori Wolff

In Folge #118 Das Video der aktuellen Folge direkt auf Youtube öffnen Bitte beachten Sie auch immer den aktuellen "Haftungsausschluss (Disclaimer) und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen" auf https://paleolowcarb.de/haftungsausschluss/ 20% auf alle Produkte im BRAINEFFECT Shop Gutscheincode: Evolutionradioshow - 20% auf alle Produkte im BRAINEFFECT Shop unter www.brain-effect.com Und nicht vergessen: Wenn du uns auf Youtube siehst, und wenn du es noch nicht getan hast, dann abonniere unseren Kanal „Evolution Radio Show“ Wenn du das Podcast hörst, dann findest du die Links fĂŒr Apple iTunes und Android hier auf unserer Homepage Kurze Zusammenfassung Dr. med. Ori Wolff ist Facharzt fĂŒr Chirurgie, Zusatzbezeichnung Unfallchirurgie, Facharzt fĂŒr OrthopĂ€die. Er hat 15 Jahre in einem Krankenhaus gearbeitet und 9 Jahre in einer Praxis fĂŒr OrthopĂ€die und Unfallchirurgie mit D-Arzt Ambulanz , sowie als Belegarzt in Berlin-Charlottenburg. Dr. Wolff hat schon vieles gesehen und viel erlebt. Die vielen Jahre in der "konventionellen" Medizin haben ihn auch eines begreifen lassen, man MUSS den Menschen als komplexes Netzwerk sehen uns ihn auch als solches Behandeln. In seiner Praxis in Berlin setzte bringt er konventionelle Medizin und den ganzheitlichen Ansatz zusammen. Durch zahlreiche Weiterbildungen in den Bereichen Akupunktur, Applied Kinesiology, Chirotherapie, Manuelle Medizin, mitochondriale Medizin, Orthomolekulare Medizin , Neurologische Integration, Biofeedback, Ayurveda und sogar Yoga - schafft er den Menschen als Ganzes wahrzunehmen und zu behandeln. ##NetzwerMensch - Die Idee Zellen, Muskeln und andere Teile des Körpers sind keine Autisten sondern fleißige Netzwerker. Hinter einem Symptom wie zum Beispiel Knie- oder HĂŒft-schmerz können daher ein Fehlbiss und/oder Probleme mit ZĂ€hnen und/oder auch Störungen der Darmfunktion beziehungsweise Narbenstörungen stehen. Deshalb kann zum Beispiel eine Korrektur des Fehlbisses oder die Behandlung der Darmfunktion Symptome am Knie oder an der HĂŒfte beheben. Symptome sind Signale des Körpers, die man verstehen muss, um darauf reagieren zu können und eine entsprechende, adĂ€quate Therapie einzuleiten. Dazu bedarf es einer ganzheitlichen Betrachtung von Kopf bis Fuß. Es geht darum, die KomplexitĂ€t und die Vernetzungen des Systems der Lebewesen zu erkennen und in die Praxis umzusetzen. Voraussetzung fĂŒr eine ganzheitliche Behandlung dieser Art ist speziell bei chronischen Erkrankungen eine ganzheitliche Sicht. Damit in unseren Körpern auf allen Ebenen alles wie am SchnĂŒrchen mit integrierten Funktionen lĂ€uft, stehen eine Vielzahl von Regulations- und Organisations-Mechanismen zur VerfĂŒgung. Diese Mechanismen und Funktionen von Regulation und Organisation werden zu einer vernetzen, komplexen Einheit verbunden, aus der unsere ganzheitliche Wahrnehmung resultiert. Deshalb nimmt sich jeder gesunde Mensch als Ganzheit wahr - er lĂ€uft, fĂŒhlt, spricht und handelt, indem er Körper und Geist als Ganzheit begreift. Erst wenn etwas nicht stimmt, wenn zum Beispiel Schmerzen auftreten, nehmen wir das betreffende Gelenk oder Organ wahr." Quelle: https://www.netzwerkmensch.net/ ##Wir sprechen in dieser Folge ĂŒber Kinesiologische Muskeltests und wie sie funktionieren Was Schwermetalle mit Elektrosmog zu tun haben und wie du dich am besten schĂŒtzen kannst #Transkript Julia: Lieber Ori, herzlich willkommen zur Evolution Radio Show. Bevor wir ins eigentliche Thema einsteigen und das wird ja schon fĂŒr sicherlich so den ein oder anderen vielleicht erstmal nicht erschrecken, aber vielleicht mal herausfordern ĂŒber das, was wir heute so reden. Kannst du ein paar Worte zu dir sagen, zu deinem Hintergrund, und was machst du so den lieben, langen Tag? Ori: Also ich arbeite in einer Praxis und behandele Patienten. Die kommen mit sehr vielen unterschiedlichen Dingen und haben meistens so ein bisschen eine Odyssee hinter sich. So im Schnitt 10 bis 20 Vorbehandlungen und sind gelegentlich auch ziemlich verzweifelt. Dazwischen sind dann Leute, die ĂŒber Empfehlungen kommen, die dann nicht so lange rumgeirrt sind und das ist eine Praxis, in der ich mit dem kinesiologischen Muskeltest arbeite und mit einer Kombination aus konventioneller Medizin, die ich ja lange Zeit betrieben habe und gelernt habe, mit, ich nenne es die moderne Medizin des 21. Jahrhunderts, also da sind eigentlich drin sogenannte Naturheilverfahren sagt man dazu heute, da sind drin vermischt alte Methoden wie TCM und Ayurveda, ich mache auch ein bisschen Yoga. Eigentlich ist dann der Knackpunkt, dass ich bei diesen Dingen, diese Dinge erklĂ€re ich auch mit der Wirkung des elektromagnetischen Feldes im Körper, weil dieses elektromagnetische Feld die Hauptkopplung im Leben darstellt. Was sind das fĂŒr GerĂ€usche? Jetzt ist weg. Julia: Das war die ganze Zeit jetzt super der Ton und nur ganz kurz 
 Ori: Okay, ist gekommen, wird auch wieder gehen heißt das? Julia: Ja, ja. Wir können ja, wenn irgendwas ist, das schneiden wir dann einfach raus. Ori: Zu meiner Geschichte ist so, dass ich irgendwann vor langer Zeit Medizin studiert habe, danach verschiedene FachĂ€rzte gemacht habe, einen zuerst hatte ich den Facharzt fĂŒr Chirurg gemacht, Chirurgie, dann fĂŒr Traumatologie, dann fĂŒr OrthopĂ€die und dann war ich ĂŒberqualifiziert und bin nach 15 Jahren aus dem OP weggegangen und aus der stationĂ€ren Behandlung mit Rettungsstelle und weiß ich was allem, Hubschrabschrab und Leute, die von der Straße geholt worden und die irgendwie meinten, sie könnten fliegen und weiß ich was alles Mögliche erlebt man da. Dann bin ich in die Praxis, in eine große orthopĂ€dische Praxis mit Begehambulanz, also berufsgenossenschaftliche Arbeit auch und wir haben nebenher noch in einer Klinik Belegbetten gehabt, sodass wir da weiterhin Prothesen implementiert haben und Autoskopien gemacht haben und so weiter. Da habe ich dann festgestellt, dass ich immer wieder den Leuten keine adĂ€quaten, zufriedenstellenden Antworten geben konnte. Da bin ich dann auf die Suche gegangen und habe in der Naturheilkunde, da hatte ich vorher schon ein bisschen ĂŒber Ultraschall ein bissel was gemacht, ĂŒber Akupunktur und Chirotherapie, manuelle Therapie und bei den Muskeltests richtig rein in die Naturheilverfahren rein. Dann habe ich so gearbeitet und wurde mir gesagt: Ja, ja, Sie machen da Voodoo, irgendwie so eine Zauberei oder sowas. Das hat mich ziemlich geĂ€rgert, Kollegen dann sagten: Na ja, das ist ja nicht wissenschaftlich. Ist ja ganz hĂŒbsch. Dann bin ich auf die Suche gegangen und habe in der Literatur gefunden, dass das, was ich mache viel wissenschaftlicher ist letztlich und das ist eigentlich mein Ding und dabei bin ich dann darauf gestoßen, dass diese Testungen, mit denen ich arbeite, letztlich damit das elektromagnetische Feld und im elektromagnetischen Feld sind Energie und Informationen und ich kann ganz toll Informationen abrufen, die im Körper kodiert drin sind. Julia: Das heißt praktisch der wie soll ich sagen, der Kritikpunkt, das sei nicht wissenschaftlich, hat dich ein bisschen auch dazu angespornt, das, die Basis oder das herauszufinden, was eigentlich dahinterliegt und du beschĂ€ftigst dich damit sehr viel das auch zu erklĂ€ren oder welche Mechanismen liegen den Techniken vielleicht auch zugrunde, die du anwendest. Ist das so? Ori: Nicht nur das, sondern letztlich, wie funktioniert so ein Lebewesen? Wie funktioniere ich, wie funktioniert dieser Patient? Ich sage den Patienten: Sie brauchen sich nicht groß zu wundern, ich zeige Ihnen nur, wie das bei Ihnen funktioniert, weil bei Ihnen gibt’s ein elektromagnetisches Feld, gibt es zum Beispiel sowas wie ein Gangmuster, dass die Muskel unterschiedlich oben, unten angesteuert sind und und und. Gebe den Leuten dann irgendwas in die Hand und die wundern sich, dass sich dann der Muskel von der Ansteuerung Ă€ndert. Dann sage ich: Ich gebe es Ihnen ja nicht in die Hand, ich gebe es in Ihr elektromagnetisches Feld, das koppelt. Das elektromagnetische Feld geht in Resonanz und ResonanzphĂ€nomene ĂŒber Frequenzen, ĂŒber Wellenmuster und wenn das in Resonanz geht, dann bewirkt es was im Körper und diese Wirkung kann man an der Änderung der Muskelansteuerung immer sehen. Julia: Vielleicht, das waren jetzt schon ganz viele Fachbegriffe und Wellen und Ansteuerungen 
 Ori: Frag einfach. Julia: Ja. Vielleicht können wir mal noch so einen Schritt zurĂŒckgehen und so Quantenphysik fĂŒr Dummies. Also du sagst oder der menschliche Körper oder jede Zelle produziert ein elektrisches Feld oder? Ori: Elektromagnetisches ... Julia: Elektromagnetisches Feld. Ori: Also jede Zelle hat ein elektrisches Potential an der Membran. Julia: Ja, genau. Ori: Ja. Das kann man messen. Da, wo ein elektrisches Potential ist beziehungsweise wo Elektronen fließen und sich bewegen, entsteht ein magnetisches Feld. Und das magnetische Feld wirkt wieder auf die ElektrizitĂ€t zurĂŒck. Das heißt, damit wir einen Elektromagnetismus, den wir darstellen können? Wenn man das dann zusammennimmt, dann kommt man zu dem Schluss, den ein Physiker in den 70er, 1970er Jahren auch gesagt hat, das ist der Herbert Fröhlich. Ich habe hier zufĂ€llig ein Buch. Julia: ZufĂ€llig. Ori: Auf Englisch. Das ist eins meiner LieblingsbĂŒcher. Das grĂŒne Buch, ist auf Englisch, Biological Coherence and Response to External Stimuli. Was nichts anderes heißt als biologische KohĂ€renz und Antwort auf Ă€ußere Reize. Das ist von Herrn Herbert Fröhlich herausgegeben und da sind viele einzelne Artikel drin quasi von ganz tollen Typen, die genau ĂŒber diese Dinge berichten und letztlich kommt man dann zu dem Schluss, dass die Hauptwirkung im Körper wird weitergegeben ĂŒber das elektromagnetische Feld. Das eine ĂŒbergeordnete Steuerungsebene, die ĂŒber dem biomolekularen ist und ĂŒber diese Ebene kann man sehr gut arbeiten. Ich bin ja, mein Buch heißt ja Netzwerk Mensch und wenn man im Netzwerk guckt, dann gibt es verschiedene Ebenen in so einem Netzwerk und die biomolekulare, die sehr gerne genommen wird mit allen Stoffen und was man da reinpackt und rauspackt und weiß ich was alles macht, benutze ich auch, aber ich benutze zusĂ€tzlich noch diese elektromagnetische ĂŒbergeordnete Ebene, die letztlich eine Steuerungsebene ist. Es ist immer besser mit ĂŒbergeordneten Knoten zu arbeiten, Stoffwechsel auch, als an jedem kleinen Ding rumzupopeln. Julia: Ja. Macht Sinn. Ori: Da wird die Arbeit, die man macht, effektiver und der Wirkungsgrad geht hoch. Und das ist, was ich erlebe. Ich habe vorhin gerade in der Praxis eine alte Dame gehabt, die fĂŒrchterliche Schmerzen in der Schulter hat, die war irgendwo bei einem OrthopĂ€den und da wurde gesagt, das ist wahrscheinlich gebrochen, man sieht aber gar nicht, weil das so osteoporotisch ist und so weiter, aber weil sie den Arm nicht so bewegen kann, immer so, und nach der Behandlung steht die so. Das ist so eine Freude, ja. Julia: Wahnsinn. Ori: Und da habe ich halt ĂŒber, Akupunktur ist eine Arbeit im elektromagnetischen Feld und dann habe ich halt das Modell von dem Bordcomputer und dann arbeite ich auch in der Software. Um in die Software zu kommen, gehe ich dann halt ĂŒber Stoffe und deren Verwertungsstörung in das System rein und die Software ist letztlich verbunden mit neuroanatomischen Strukturen. Also das ist wirklich eine Super-Sache, mit der man sehr effektiv und sehr schnell arbeiten kann letztendlich und die letztlich begrĂŒndet ist auf einer erweiterten Physiologie, Physiologie heißt, wie funktioniert der Mensch? Wenn man bei dieser Physiologie immer nur das Materielle betrachtet, dann schrĂ€nkt man sich ein. Und ĂŒber das elektromagnetische Feld, in dem feinstoffliche Energie und feinstoffliche Information beinhaltet ist, kann ich ĂŒber das elektromagnetische Feld an diese Informationen rankommen und damit arbeiten. Das macht das so effektiv dann. Julia: Und wie kann man sich das jetzt vorstellen? Also welche Art von Diagnose-Tools oder wie gehst du da vor? Wie kann man, wenn man jetzt ĂŒberhaupt keine Ahnung von dem hat, wie kann ich mir das vorstellen? Wie gehst du da vor, um zu schauen, wo die Probleme sind oder wie holst du dir die Information aus dem elektromagnetischen Feld dann heraus? Ori: Das kommt spĂ€ter. Zuerst ist ja so, dass wie immer man mit dem Patienten ja redet. Julia: Ja. Das auch. Ja. Ori: Dann sagt der zum Beispiel: Immer wenn ich die Treppe raufgehe, kriege ich diese Schmerzen im Knie. Beispiel. Und dann weiß ich, dass die Muskeln hinten am Bein Probleme haben oder er sagt: Immer wenn ich runtergehe, tut es mir, dann weiß ich, vorne die Muskeln haben ein Problem. Dann kann ich gezielt, er legt sich hin der Patient, dann kann ich gezielt hingehen und sagen, gucken wir mal die Muskeln vorne an, weil Sie haben beim Treppabsteigen diese Probleme und der Muskel oben am Oberschenkel, der muss das ja immer auffangen und der scheint irgendwie nicht richtig zu funktionieren, fĂŒhrt dann die Kniescheibe nicht richtig und dann gibt’s im Knie richtig Stress. Das wirkt sich dann aus in dem Schmerz. Dann, wenn ich dann drĂŒcke und versuche das Bein, das angewinkelt ist, nach fußwĂ€rts zu drĂŒcken, dann kann der Patient das nicht halten. Normalerweise kann er das halten. Und dann weiß ich, dass der Muskel ja kein Autist ist. Der ist nicht irgendwie da im Körper, der ist ja verbunden mit dem restlichen Körper und die Verbindung kennen wir von der chinesischen Medizin, das sind Regelkreise. Dieser Muskel, der am Oberschenkel vorne ist, ist dem DĂŒnndarm-Regelkreis zugeordnet. Dann komme ich auf einmal, da wundern sich die Leute dann immer, komme ich auf einmal auf Probleme im Darm. Julia: Werden sie ganz verwirrt sein, aber Moment, mir tut’s beim Stiegensteigen weh. Ori: Genau. Und dann behandele ich den Darm und da der Darm korreliert oder assoziiert oder verbunden, wie man das jetzt nennt, mit diesem Muskel ist, kann der Patient, wenn der Darm behandelt ist, die Treppen steigen ohne Schmerz. Das ist halt quasi ein vernetztes Denken. Geht oft um das Denken. Wie gehe ich ran an das System? Es ist einmal das System und einmal die Vernetzung, die man beachten muss. Es ist letztlich auch ein Denkprozess, der geĂ€ndert werden muss, nĂ€mlich nicht linear rangehen wie bei so einer Maschine, da habe ich irgendwie einen Hebel, da habe ich ein Seil und das Seil ist zu kurz, ich muss das Seil kĂŒrzen, dann ist alles gut, ist eine Schraube locker und ich schraube die mal fest. So wird ja oft gehandelt. Julia: Das ist der momentane Ansatz? Ori: Ja. Julia: Ist eine Schraube locker oder da tut’s weh, das heißt ich arbeite auch nur da oder man schaut sich auch nur das an. Ori: Sondern, also normalerweise hat man Knieschmerzen, man geht zum Arzt, man kriegt ein Röntgenbild, man wird manchmal sogar angeguckt. Julia: Wenn man GlĂŒck hat. Ori: Das heißt ja Sprechzimmer und nicht Behandlungszimmer und dann wird eventuell ein Kernspin gemacht und dann wird eine Autoskopie gemacht und dann ist halt aufgrund des nicht richtig Angucken und richtig Untersuchen und des nicht vernetzt Denken kommt dann doch gelegentlich raus, dass er nach der OP mindestens genauso viel Beschwerden hat. Und das muss verhindert werden, weil die OP ist doch eine Körperverletzung mit Zustimmung des Betroffenen. Julia: Das stimmt. Ja. Ori: Und dann muss da ein Profit sein fĂŒr den Betroffenen und wenn ein der nicht da ist, dann ist das nicht gut. Julia: Das ist richtig. Ja. Ori: Ich kann auch ein anderes Wort dafĂŒr nehmen, aber ist egal. Julia: Ja, das heißt aber, okay machst du jetzt dann, weil du hast vorhin einmal angesprochen diesen kinesiologischen Muskeltest (Ori: Genau). Vielleicht kannst du das noch erklĂ€ren, wie der genau ablĂ€uft und wie du den einsetzt? Ori: Na ja vielleicht erklĂ€re ich es so, dass die Leute gelegentlich das verwechseln und ich sage denen dann immer: Guck, wir sind jetzt nicht, ich habe nichts gegen Bayern, aber wir sind jetzt nicht in Bayern, sondern in Preußen, und wir machen weder ArmdrĂŒcken noch Fingerhakeln. Es geht nicht um die Kraft. Heute hatte ich einen Tennistrainer. Das war richtig schwer. Da habe ich gesagt: Pass mal auf, wir sind hier nicht auf dem Platz. Wir arbeiten nicht gegeneinander. Wir versuchen zusammen, wir treten zusammen in ein elektromagnetisches Feld und wir sind dann gemeinsam in diesem gemeinsamen Feld. Und dann drĂŒcken wir an dem Arm zum Beispiel, Moment, so. Der Patient hĂ€lt den Arm zum Beispiel so. Hast du es gesehen? Ja ne? Julia: Ja. Ori: Und jetzt kommt, das ist jetzt die Hand des Untersuchers und der drĂŒckt von oben und dann rastet dieser Muskel ein, weil er angesteuert ist. Und dann kann man ĂŒber einen Akupunkturpunkt, der hier ist, erreichen, dass der abschaltet. Und das, so funktioniert der Muskeltest und die Grundlagen 
 Julia: Das heißt, da kann man den Arm nicht oben halten, dann kann man nicht dagegen drĂŒcken, sondern dann 
 Ori: Man kann sicher, wenn man da mit Kraft und da kommt so ein Typ. Darum geht es nicht, es geht halt nicht um die Kraft. Wie so oft gibt es ja QuantitĂ€t und QualitĂ€t. Die QuantitĂ€t ist die Kraft und die QualitĂ€t ist das Ergebnis der Testung. Wenn ich mit hoher QuantitĂ€t arbeite, wird die QualitĂ€t schlecht. Das geht genauso reziprok, nennt man das, also umgekehrt zueinander. Und deshalb muss man mit geringer Kraft, aber schon mit Kraft dann arbeiten und dann kriegt man einen qualitativ guten Test und die Grundlage dieser Testung ist der sogenannte Antagonismus der Muskeln. Die sind ja integriert, Integration ist ein wichtiges Wort in der ganzen Geschichte, die sind integriert im Wechselspiel. Wir haben zum Beispiel einen Beuger und einen Strecker, einen Innendreher, einen Außendreher. Wenn jetzt beide arbeiten wĂŒrden, dann wĂŒrde das richtig fĂŒr das Gelenk sein. Deshalb mĂŒssen die sich abwechseln. Julia: Klar, ja. Ori: Ah ist klar ne. So. Julia: Ja. Ori: Ja. Gut. So. Jetzt, wenn wir aber nur mit diesen beiden Antagonisten denken, dann sind wir in der zweiten Dimension, sind wir zweidimensional, wir bewegen uns aber im Raum, in drei Dimensionen. Und dann kommt raus, dass ein Muskel verschiedene Antagonisten hat, mit denen er kommunizieren muss, Kommunikation. Das heißt Informationsaustausch. So. Wenn ich jetzt wieder mal Tennis nehmen und dieses Ausholen zum Aufschlag nehme, das ist ein komplexes, eine komplexe Bewegung im Raum, in denen ganz viele Muskeln beteiligt sind, die alle miteinander irgendwie kommunizieren mĂŒssen. Und wenn ich das erklĂ€re mit Nervenleitgeschwindigkeit, dann ist das viel zu langsam. Wenn ich merke, ich muss aufs Klo und ich mache das alles, was dann kommt, mit Nervenleitgeschwindigkeit, dann mache ich mir regelmĂ€ĂŸig in die Hose. Das geht mit Lichtgeschwindigkeit, diese Kommunikation geht mit Lichtgeschwindigkeit. Wo haben wir die Lichtgeschwindigkeit? Im elektromagnetischen Feld. So. Jetzt mĂŒssen wir es herleiten. Und es gibt ja noch ganz andere Dinge. Es gibt 10 hoch 18 Stoffwechselprozesse im Körper, pro Sekunde. Julia: Ja, Wahnsinn. Ori: Da findet doch auch, muss eine Kommunikation stattfinden, sonst wĂŒrde es doch nicht wie eine Super Uhr ablaufen alles. Julia: Genau. Ja. Ori: Also muss es eine sehr schnelle Kommunikation geben, was schneller ist als das, was mit Nerven dargestellt wird. Und am besten ĂŒber WLAN. Das heißt im freien Raum muss die Kommunikation hin- und her schwirren. Das heißt, wir haben drinnen ein WLAN, wir haben ein Body-Wide-Web. Julia: Ein Body-Wide 
 Ori: Wir haben eine Riesen- 
 es ist riesen-vernetzt und wir haben ĂŒberall Internetseiten, die miteinander kommunizieren. Und so kann man dann die Funktionen viel besser verstehen und das ist jetzt quasi eine Kombination, was ich da jetzt habe, das ist mir erst neulich eingefallen, von Theorie mit Praxis. Es gibt Leute, die haben die Praxis und machen dann irgendwas und das funktioniert gut. Super, gratuliere, sehr schön. Die Patienten profitieren davon. Das ist doch recht gut. Und dann gibt’s andere, die haben die theoretischen Grundlagen. Aber bei mir ist das zusammen. Ich wende das an beziehungsweise in der Arbeit entwickelt sich das immer weiter. Julia: Und nochmal kurz zurĂŒck auf den Muskeltest jetzt. Welche, also was testest du da also? Ori: Ich teste die Ansteuerung des Muskels. Die kann verschiedene wir sagen dazu Modi haben, also es kann angesteuert sein, es kann nicht angesteuert sein, es kann nicht schwĂ€chbar sein, dann ist der so starr. Julia: Ja. Aber das und du gibst demjenigen dann auch irgendwas in die Hand? Ori: Genau. Julia: Und was du, was dann, weiß nicht, was könnte das sein? Zum Beispiel? Kannst du mir da ein Beispiel sagen? Ori: Ich kann zum Beispiel Amalgam nehmen, was ja manche im Mund haben und dann Ă€ndert sich die Ansteuerung und ich interpretiere das dann so, das ist schĂ€dlich fĂŒr den Patienten. Das weiß man ja auch, also es wird sehr, es kommen aus vielen Dingen Informationen zusammen, die dann in der Interpretation 
 Julia: Okay. Aber das könnte jetzt auch natĂŒrlich was sein, wo jetzt, wo es jetzt nicht von vornherein klar ist, dass das vielleicht was SchĂ€dliches ist? Ori: Nein. Ich kann zum Beispiel feststellen, die darmassoziierten Muskeln, das sind die vorne, seitlich und hinteren, am Bein 
 Julia: Am Bein. Ja. Ori: Die sind nicht angesteuert. Wo ich dann den Patienten sage: Wie laufen Sie ĂŒberhaupt? NatĂŒrlich lĂ€uft der auf einem Programm, aber wenn er belastet, wie auf der Treppe oder beim Wandern, dann kriegt er Problem und kriegt Schmerzen, dann habe ich also mehrere Muskeln, die schwach sind am Bein und ich gebe ihm ein pflanzliches Mittel in die Hand, von dem ich erwarte, dass es hilft. Dann sind alle Muskeln angesteuert. Das ist, finden die Leute ganz toll, das zu erleben. Und die erleben das so, dass am Anfang der Muskel fĂŒr sie schwach ist, die Wahrnehmung, und dann ist er stark, bloß ich versuche ja immer wissenschaftlich zu bleiben und dann sage ich immer angesteuert und nicht angesteuert. Julia: Okay. Ich möchte jetzt so einen kleinen Sprung machen, weil du es auch vorher eben so gesagt hast, also die Zellen oder der Körper, wir kommen, es muss mit Lichtgeschwindigkeit praktisch kommuniziert werden und wir haben unser Body-Wide-Web und ein großes Thema, das ja viel diskutiert wird, sind elektromagnetische Felder in unserer Umwelt. Und natĂŒrlich kommt die Vermutung oder liegt die Vermutung nahe, dass wenn unser Körper ein eigenes elektromagnetisches Feld hat, dann könnte es ja sein, dass diese anderen elektromagnetischen Felder einwirken auf den Körper und da vielleicht die Kommunikation unterbrechen. Wie, vielleicht kannst du dazu ein bisschen was sagen, wie ist das und vor allem dann auch: Was sind so die grĂ¶ĂŸten Problemsituationen vielleicht und wie wĂŒrdest du sagen, könnte man sich da am besten davor schĂŒtzen? Ori: Okay. Also vielleicht gehe ich mal gleich rein in das Problem, was ich jetzt sehe. Dass unabhĂ€ngig von dem, was im Körper ist, nach außen geguckt wird, das ist ganz normal. Der Feind ist immer draußen. Ich bin immer in Ordnung. Also na klar, der ist, der andere, der hat das Problem. Julia: Ist ja viel leichter. Ori: Genau. Das ist leichter. Ich finde auch bei anderen Leuten ganz toll die Probleme immer. Bei mir hm, eigentlich habe ich ja gar keine. Gut. Also, das ist mit dem Elektromagnetismus und mit dem Elektrosmog und mit diesen ganzen Dingen das gleiche. Es wird nur geguckt, wo sind irgendwelche Antennen und wo ist ein Kabel und wo ist dies und wo ist das und das Handy ist pfui und das ist schlecht und was weiß ich was. Es gibt in der Natur eigentlich nicht gut und schlecht. Das ist die Grundlage. Und ich muss auch nach innen gucken. Nach innen gucken heißt, zu gucken: Wie belastet ist mein System? Wenn mein System extrem belastet ist und es steht quasi auf der Kippe, dann reicht so ein kleiner Hauch, dann kippt das Ding weg und dann schadet mir jede kleine Welle, die von außen kommt, auch elektromagnetische Welle. Wenn ich aber in mir ein stabilisiertes System habe, dann kann mir doch keiner. Dann können da weiß ich wie viele Elektrosmog-Dinger sein. Das ist halt individuell sehr unterschiedlich und das muss man beachten. Und ein Hauptgrund, warum Menschen anfĂ€llig sind, sind die Einlagerungen von Schwermetall. Schwermetalle sind lipophil, das heißt die gehen zum Fett. Und alle Membranen in unserem Körper, und wir haben Tonnen von Membranen, die bestehen innen drin aus, also außen aus wasserlöslichen Dingen und drinnen aus fettlöslichen, da sind richtige Fette drin. Das heißt die ganzen Membranen sind vollgestopft mit diesen Schwermetallen und dann laufe ich als Schwermetall-Sender und -EmpfĂ€nger durch die Gegend und natĂŒrlich ziehe ich ĂŒberall die Dinge in mich rein. Was da hilft, ist am besten, dass man halt dann eine Entgiftung macht. Dass man diese Dinge rausschmeißt. Und dann vertrage ich viel mehr an diesen Elektrosmog-Geschichten. Abgesehen davon kann man auch, wir machen zum Beispiel eine Bioresonanz, also ein elektromagnetisches Verfahren gegen Elektrosmog und da gibt es dann solche Chips und Metallplatte, die irgendwie raufgeklebt wird und ich, wenn jemand zum Beispiel viel am Computer arbeitet, dann machen wir dieses Programm und der hat diese Elektrosmog-Belastung, dann machen wird das Programm und den Chip gebe ich ihm mit und ich sage, klebe den auf den Computer oder auf das GerĂ€t und dann ist es ein bisschen abgelindert. Weil du gefragt hast, was man machen kann. Man kann entgiften, man kann Elektrosmog behandeln mit Bioresonanz, man kann diese Chips nehmen und ĂŒberall ranpappen. Es gibt auch vorgefertigte industr-
 also vorgefertigte Chips, die man ĂŒberall ranpappen kann. Julia: Und was, wie funktionieren die oder was machen die? Ori: Na die nehmen quasi die Frequenz weg. Julia: Die mĂŒssen ja dann dagegen schwingen oder? Ori: Genau. Die, wenn du jetzt hast eine Sinuskurve zum Beispiel und du hast die verschoben und du verschiebst die so ĂŒbereinander, dass die sich auslöschen. Julia: Genau. Ja. Ori: Zum Beispiel habe ich auch in meiner Praxis, also wenn man in ein 
 es gibt auch Wohnungen oder Bereiche, die extrem belastet sind, auch von geopathischen Störungen, die gehen von der Erde aus oder von Dingen, die drum herum sind. Der Nachbar hat 10 SatellitenschĂŒsseln da auf dem Balkon und oben steht noch ein Sender mit weiß ich wieviel Strahlung und die elektrische U-Bahn fĂ€hrt nochmal unter der Erde durch und und und. Und da kann man dem ja nicht sagen, ziehen Sie da aus. Julia: Nein, das geht ja nicht. Ori: Eine neue Wohnung zu finden. Dann kann man jemand holen, der halt Messungen macht in der Wohnung. Ich habe auch, in der Praxis habe ich so eine Kugel mit Quarz, die das quasi aufsaugen diese Elektrosmog-Geschichten. Ich habe am Ende meiner Praxis auf einem Haus zwei Maste stehen mit ganz vielen Sendern fĂŒr Mobilfunk. FĂŒhrt genau entlang in die Praxis rein, ansonsten, ich habe so einen Typen geholt, als ich angefangen habe und hat, der ist durchgegangen, hat ĂŒberall geguckt. Und wir haben auch im Haus, das ist eigentlich ein GeschĂ€ftshaus, haben wir ganz viel WLAN. Julia: Ja klar. Ori: Und also wenn ich da aufmache, dann ist da so eine Latte, 20 WLANs oder so. Das potenziert sich alles, es summiert sich nicht, sondern es potenziert sich. So. In der Natur werden die Dinge nicht addiert, sondern potenzieren sich. Julia: Wenn du zur Entgiftung, wie wĂŒrde 
 also da gibt’s ja auch Tonnen Protokolle und verschiedenste AnsĂ€tze. Was ist deiner Meinung nach die sinnvollste? Muss man das begleitet von einem Arzt machen, der sich damit auskennt? Kann man das auch sozusagen Do it Yourself zuhause machen? Was ist dein Ansatz dazu? Ori: Das ist doch auch individuell unterschiedlich. Es kommt ja drauf an, was du hast. Also was fĂŒr eine Erkrankung du hast, ob du ĂŒberhaupt eine Erkrankung hast. Wenn du deine ZĂ€hne voll mit Amalgam hast und hast bis jetzt alles gut kompensieren können, der Körper ist wirklich irre, der kompensiert das, wenn es sein muss. So. Dann kannst du sagen, okay, ich gehe zum entsprechenden Zahnarzt, der das ordentlich rausmacht und ich mache das eventuell auch alleine. Ich denke es ist besser mit Anleitung das zu machen. Das kann ein Heilpraktiker, kann ein Arzt sein oder sonst wer. Sodass man ein bisschen eine RĂŒckmeldung auch nochmal hat oder eine Kontrolle. Das kann auch mal sein, dass du dann in die Situation kommst, wo es dir richtig schlecht geht. Zum Beispiel, wenn du unvorbereitet die Amalgam FĂŒllung rausmachen lĂ€sst, dann kriegst du ja nochmal einen ganzen Hieb von dem Mist in den Körper rein und zwar im Wesentlichen ĂŒber die Atmung. Quecksilber ist ein Gas letztlich dann. Und das, was du schluckst, das ist gar nicht so schlimm, weil der Körper kann damit klarkommen, das wird im Klo runtergespĂŒlt, das ist kein Problem. Aber das, was du atmest, das diffundiert in die letzten Ecken im Körper ĂŒber die Lunge. Ich wĂŒrde es auf jeden Fall besser so machen, dass jemand mir hilft, der ein bisschen Erfahrung hat. Das muss ja kein Spezialist oder sonst was sein. Das kann jemand sein, der damit Erfahrung hat. Was wir machen in der Praxis, ist, dass wir das immer mit pflanzlichen Mitteln machen, also mit Algen, eventuell mit BĂ€rlauch kombiniert, dazu ein Lymphmittel, das heißt die Lymphe, damit mehr ĂŒber die Lymphe ausgeschieden wird, damit die Leber, die Niere, der Darm und die ganzen Lymphsysteme auf Vordermann kommt, damit abtransportiert werden kann, was man mobilisiert 
 Julia: Ist das auch ein pflanzlicher Wirkstoff oder? Ori: Das ist ein homöopathisches Komplexmittel wie zum Beispiel Lymphdiaral. So. Das ist da hĂ€ufige. Ist es aber jemand, der jetzt eine schwere Erkrankung hat, eine neurologische schwere Erkrankung, Krebs oder Ă€hnliches oder dem es ĂŒberhaupt schlecht geht, ohne dass es jetzt einen Arm hat, irgendeinen Label drauf hat, dann gehe ich auch mit Chelaten vor, mit Chelat-Therapie, Infusionen, DMPS-Infusionen, MSA-Kapseln mit EDTA-ZĂ€pfchen. Je nachdem, das ist sehr individuell dann. Das sind ja synthetische Stoffe, die das Ganze mobilisieren, den ganzen Dreck. Und dazu ist halt die Bedingung und das gehört sich halt, dass man das kontrolliert, dass die Ausleitungsorgane, Niere, Leber, Darm, gut funktionieren. Wenn die nicht gut funktionieren, staut sich alles im Blut und dem Patienten geht’s schlecht. Julia: Okay. Das heißt das erste ist, dass man eben abklĂ€rt, dass die Organe eben, die Ausscheidungsorgane wirklich in Ordnung sind und erst dann eine Entgiftung durchfĂŒhrt. Ori: Genau. Deshalb ist bei uns als erstes die Darmbehandlung. Julia: Okay. NatĂŒrlich. Ja. Ori: Auch unter anderem ein Ausleitungsorgan. Nicht nur ImmunitĂ€t und auf wie heißt das, der Darm ist die Wurzel der Pflanze Mensch. Julia: Genau. Ja. Ori: Dort wird alles aufgenommen. Immunsystem und die Transmitter, die wir gemeinsam haben mit Magen-Darm-Trakt und dem Nervensystem. Julia: Genau. Ja. Na, es ist ja wie gesagt, es ist ein unglaublich komplexes Thema und irrsinnig spannend, man kann halt auch in so einem Interview natĂŒrlich alles nur ein bisschen anreizen, aber ich denke wir haben einige Aspekte angesprochen. Ori: Darf ich etwas noch anbringen? Julia: Ja natĂŒrlich. Bitte. Ori: Mein Motto heißt „Einfach komplex“. Warum? Weil die Systeme sind komplex organisiert, aber sie mĂŒssen funktionieren. Und da können sie gar nicht kompliziert sein, sondern es mĂŒssen einfache Regulationsfunktionssysteme sein. Und deshalb sage ich, es ist erstens komplex, zweitens einfach und drittens einfach komplex. Julia: Einfach komplex. Ja, ist das, das ist aber 
 ist das auch der Untertitel deines Buches? Ori: Nein. Julia: Nein. Ori: Mein Buch heißt „Netzwerk Mensch“, Untertitel ist „Informationen, Energie“. Julia: So war es. Genau. Ori: Das ist immer eine ganz gute Einteilung in diesem System und meistens wird halt nur materiell geguckt oder körperlich sage ich lieber immer. Und die Energie als feinstoffliche Energie und die Information wird meistens nicht berĂŒcksichtigt. Julia: Genau, vernachlĂ€ssigt. Ori: Und damit ergibt eine Menge. Julia: Absolut. Ja. Das Buch kriegt man das ganz normal im Handel oder wo kann man das bestellen? Ori: Also das ist erschienen bei Lehmanns, im Lehmanns Media Verlag. Gibt’s ĂŒberall, ganz normal, ist ziemlich weit in dem Verlang im Internet bis nach Japan und weiß ich, wo man es ĂŒberall kriegt. Ich habe auch ab und zu BĂŒcher, die ich in der Praxis verkaufe. Aber im Wesentlichen kann man das so als Buch oder als eBook erhalten, auch bei Amazon oder weiß ich was, ich kaufe natĂŒrlich nicht so gerne Amazon, aber ist egal. Ich versuche das eher zu vermeiden. Julia: Super. Ja, fĂŒr viele ist es halt einfach eine einfache Möglichkeit an die Sachen ranzukommen. Genau. Wenn du, jetzt bin ich ganz durcheinander, also muss am WLAN liegen wahrscheinlich. Ich bin da anscheinend nicht so wie soll ich sagen nicht so Bullet Proof, wenn ich das durcheinanderbringe. Ori: Resilienz heißt das. Julia: Nicht nur, genau. Keine Resilienz entwickle. Ori: Muss sich verbessern. Julia: Ja genau. Ich werde natĂŒrlich auf dein Buch auch verlinken, falls sich das jemand nicht jetzt gemerkt hat oder keinen Stift dabei hat zum Aufschreiben. Ist kein Problem, du gehst ja praktisch ihn all das oder ziemlich vieles von dem, was wir jetzt da angeschnitten haben, beschĂ€ftigst du dich damit in dem Buch? Ori: Ja. Das sind die Grundlagen im Buch. Der Anfang ist halt, welche Grundlagen wir brauchen. Das sind einmal Kybernetik, das sind Regelkreise, die Forschung ĂŒber Regelkreise, dann gibt es ein Gebiet, das nennt sich Netzwerkwissenschaften, dann gibt es ein Gebiet, wo alles miteinander verbunden wird, das ist die Mitochondrien-Geschichte, da ist alles miteinander verbunden. Julia: Das haben wir jetzt noch gar nicht angesprochen. Genau. Ori: Weil die Mitochondrien sind in meinen Augen nicht nur ein Transformator fĂŒr Energie, wo dann praktisch das Benzin zur VerfĂŒgung gestellt wird in Form von ATP, sondern es ist auch ein Transformator fĂŒr feinstoffliche Energie und Information gleichzeitig. Also es ist eigentlich ein Umwandler fĂŒr alle 3 Dinge und deshalb war auch der Untertitel dann da. Julia: Super. Und somit fĂŒhrst du dann auch praktisch heran, dass man zuerst die Grundthematiken versteht und dann 
 Ori: Genau. Und das vierte Ding ist halt eine EinfĂŒhrung ĂŒber die Geschichte der Quantenphysik in die Quantenphysik. Quantenphysik gibt’s inzwischen die Quantenphilosophie, die ohne Formeln auskommt und da versteht man sie dann auch. Julia: Sehr sympathisch, sehr sympathisch. Ori: Und dann im zweiten Teil kommt halt die Anwendung dieser Grundlagen in diesem Body-Wide-Web und letztlich nachher in dem Autopiloten, wir haben ja motorische Autopiloten, Verhaltensautopiloten, die zu 99 Prozent unser Leben bestimmen. Der Pilot macht ja, schreitet ja nur ab und zu ein, wenn die Automatik nicht so funktioniert. Ich merke ja nicht, ich laufe die Treppe rauf, dann muss ich das Bein, das Bein, den Muskel, den Muskel, da werde ich doch irre bei, sondern ich sage, ich will in den 4. Stock und dann lĂ€uft das Ding hoch. Julia: Genau. Dann lĂ€uft das Ding. Ja. Ori: Ja. Ist so. Ich merke doch nicht, ob ich ein Knie oder sonst was habe, wenn alles gebraucht wird. Julia: NatĂŒrlich nicht. Ja. Ori: Ich laufe durch die Gegend. Julia: Na super spannend auf jeden Fall und also wer da das ein bisschen mehr, tiefer reinsteigen möchte, wer da auch ein bisschen die wirklich die Basis, die HintergrĂŒnde verstehen möchte, die man jetzt natĂŒrlich in so einem Interview nur ankratzen kann, dem kann ich das Buch nur ans Herz legen und dann haben wir ein paar andere Punkte noch. Es gibt natĂŒrlich eine Internetseite, wo man dich findet, deine Praxis findet. Du bist ja in Berlin zuhause. Wie heißt die Webadresse? Ori: Die Webadresse ist natĂŒrlich www nicht bww, nicht verwechseln: www.netzwerkmensch.net natĂŒrlich. Und auf der Website kann man ins Buch reingucken auch. Julia: Ah super. Ori: Wird das Buch auch erklĂ€rt nochmal. Das Prinzip ist erstmal erklĂ€rt. Ich habe mich auch nochmal kurz vorgestellt und dann als drittes kommen dann so Veröffentlichungen, das heißt Artikel, die auch ganz interessant sind. Die meisten sind aus der CoMed und dann gibt’s ein bisschen Video, ganz wenig. Da werden wir auch vielleicht den Podcast noch reinstellen. Dann schließt sich der Kreis sozusagen. Und dann gibt es ein Ding mit Veranstaltungen. Julia: Okay super. Und Veranstaltungen, was steht in nĂ€chster Zeit auf dem Plan bei dir? Also wer dich jetzt mal vielleicht auch live erleben möchte, wann und wo kann man das? Ori: Das ist meistens natĂŒrlich in Berlin. Es gibt ja hier die Paleo Convention (Julia: Genau), da werde ich auf jeden Fall mitmachen und einen Vortrag halten und bei der Podiumsdiskussion mitmachen und eventuell noch irgendwas so Art Patientenkabarett ja so. Julia: Patientenkabarett. Sehr gut. Ori: Wo dann Patienten kommen und irgendwie Probleme haben und ich sage, ja hier guckt mal so und so geht das. Damit man erlebt, wie geht denn das praktisch. Julia: Toll. Ja das ist sehr gut, weil du siehst auch von meinem Nachfragen, man hat da wenig Vorstellung. (Ori: Genau) Das ist toll. Ori: Vielleicht einen kurzen Film reinspielen sollen. Julia: Ah super. Ja. Ori: Aber das können wir ja mal noch machen. Julia: Genau. Ori: Dann gibt es NetzwerkMensch einfach komplex, am 28.9. im Hörsaal Kaiserin-Friedrich-Stiftung, das ist da in der NĂ€he von der CharitĂ©, ein ganzer Hörsaal, das ist eine Veranstaltung von der Apothekerkammer. Julia: Okay super. Ori: Und am 28.10. bin ich in Baden-Baden auf dem großen Kongress, habe ich jetzt geschafft, das war nicht so leicht, aber ich habe es geschafft. Und dann ist eigentlich eine sehr schöne Sache, am 10. und 11. November, das ist ein Kompaktkurs, das heißt quasi die Praxis zum Buch. Sind anderthalb Tage Intensivkurs, also das ist wirklich knallig das Ding. Julia: Und das ist fĂŒr Ärzte und Heilpraktiker? Ori: In erster Linie nur fĂŒr Therapeuten aller Art, ob das jetzt Ärzte oder Heilpraktiker oder, also jeder, der irgendwie damit zu tun hat. Denn ich arbeite auch ĂŒbrigens sehr gerne mit Feldenkrais-Therapeuten zusammen. Weil ich habe viel ĂŒber Feldenkrais gelesen und da kommt viel, erinnert mich an das, was ich auch mache. Das sind so die Veranstaltungen. Irgendwann bin ich noch am Bodensee bei meiner Freundin, in Überlingen ist das, in Überlingen, die hat ein Krebsmittel gefunden, das ganz toll ist und da haben wir immer Kontakt. Ich wende das auch ab und zu an. Julia: Da machst du, ist dann auch, wird da auch noch eine Veranstaltung sein dort oder? Ori: Da bin ich eingeladen, um da ein bisschen das Buch vorzustellen und ein bisschen zu erzĂ€hlen. Julia: Okay. Super. Ja wir werden, ich werde natĂŒrlich all deine Veranstaltungen in den Shownotes verlinken, auch natĂŒrlich mit den Veranstaltungszeiten und -Orten beziehungsweise natĂŒrlich zu der Website, aber dass die Sachen auch nochmal da zusammen sind, dass man jetzt nicht extra da herumsuchen muss. Und natĂŒrlich eben auch aufs Buch und zur Paleo Con, die am 2. und 3. September sein wird, wo wir uns dann auch wiedersehen. Auf das freue ich mich schon. Ori: Ich habe gestern den Paul auch getroffen. Julia: Der ist ja auch umtriebig. Ori: Ja. Julia: Ja. Dann sage ich danke fĂŒr deine Zeit, fĂŒr dieses tolle Interview. ###Praxis Dr. med. Ori Wolff Praxis in Berlin http://www.pallade-wolff.de/ ##Termine und Veranstaltungen NetzwerkMensch: Einfach Komplex am 28.09.2017 um 20:00 Uhr ​im Hörsaal der Kaiserin-Friedrich-Stiftung, Robert-Koch-Platz 7 in 10115 Berlin 51. Medizinische Woche Ärztekonkress fĂŒr KomplementĂ€rmedizin am 28.10.2017 in Baden-Baden auf der K O M P A K T K U R S KörperInformatik im NetzwerkMensch Wissenschaftliche Grundlagen und praktische Arbeit mit der Applied Kinesiology in Berlin, PraxisrĂ€ume Hohenzollerndamm 55 am 10. – 11.11. 2017 mehr Informationen zu den Veranstaltungen findest Du hier: https://www.netzwerkmensch.net/kalender ##PaleoConvention am 2. - 3. Septmeber in Berlin BĂŒcher NetzwerkMensch: Information ‱ Energie ‱ Materie - Dr. Ori Wolff Lebewesen sind durch ihre KomplexitĂ€t, Selbstorganisation, Selbstregulation und ihre enormen Vernetzungen gekennzeichnet. Mit Hilfe aktueller wissenschaftlicher Grundlagen aus Mathematik, Physik, Biologie, Kybernetik, Informatik, Netzwerkwissenschaften und der Verbindung zu altem Wissen stellt Dr. Ori Wolff, Chirurg und OrthopĂ€de, in seinem Buch ein neues Modell einer ganzheitlichen Physiologie vor. LESEPROBE von Buch Weitere Folgen Schlafmangel, Stress und die besten Hacks fĂŒr erhöhte LeistungsfĂ€higkeit. Interview mit Biohacker und Unternehmer Fabian Foelsch Das Natur-Defizit Syndrom - Interview mit Prof. Dr. Jörg Spitz Better Body – Better Brain: Selbstoptimierung von Körper und Geist - Anja Leitz im Interview Wie die Neurochemie des Flow-Zustand mit ErnĂ€hrung, Schlaf und chronischer EntzĂŒndung zusammenhĂ€ngt - Interview mit Max Gotzler Artikel Artikel von Ori Wolff findest du hier https://www.netzwerkmensch.net/artikel-video Webseiten Ori Wolff Paleo Low Carb - JULIAS BLOG | (auf Facebook folgen) ‌ Bitte beachte den aktuellen "Haftungsausschluss (Disclaimer) und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen" auf meiner Webseite.
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Jul 11, 2017 ‱ 46min

Colitis Ulcerosa - Hilfe durch das Autoimmun Paleo Protokoll

In Folge #117 Das Video der aktuellen Folge direkt auf Youtube öffnen Bitte beachten Sie auch immer den aktuellen "Haftungsausschluss (Disclaimer) und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen" auf https://paleolowcarb.de/haftungsausschluss/ #geNUSS[explosion] von [nĂŠhr:sinn] - das low carb knusper nuss mĂŒsli [nĂŠhr:sinn] geNUSS[explosion] ist ein hochwertiges low-carb* MĂŒsli und besteht zu 100% aus natĂŒrlichen Zutaten. Es ist gut als FrĂŒhstĂŒck und Snack und hat nur 13,7g verwertbaren Kohlenhydraten auf 100g. Es ist getreidefrei und sojafrei. Perfekt fĂŒr den Start in den Tag. Wir verarbeiten nur hochwertigste, nĂ€hrstoffreiche Zutaten, die dich lĂ€nger satt machen und nachhaltig mit Energie versorgen. Wir nutzen ballaststoffreiche Kokosnuss, Erdmandel und heimische NĂŒsse. Mehr darĂŒber erfĂ€hrst du auf lowcarbmĂŒsli.at oder auf Amazon.de Und nicht vergessen: Wenn du uns auf Youtube siehst, und wenn du es noch nicht getan hast, dann abonniere unseren Kanal „Evolution Radio Show“ Wenn du das Podcast hörst, dann findest du die Links fĂŒr Apple iTunes und Android hier auf unserer Homepage Kurze Zusammenfassung Heidrun Schaller ist 25 Jahre alt und gerade dabei ihren Master in Linguistik abzuschließen, als sich ihr Leben, durch eine dramatische Diagnose vollkommen verĂ€ndert - Colitis ulcerosa, und zwar eine besonders schwere Form der chronisch entzĂŒndlichen Darmerkrankungen. Bei den chronisch entzĂŒndlichen Darmerkrankungen (CED) entzĂŒndet sich der Darm aus unerfindlichem Grund und bleibt dann mal mehr, mal weniger entzĂŒndet. Weil man eben den Grund nicht kennt, ordnet man die Krankheiten pauschal den Autoimmunkrankheiten zu. Die Symptome sind extremer Durchfall (in akuten Phasen ggf. ĂŒber 20mal pro Tag), Gewichtsverlust, Blutverlust, Bauchschmerzen, Übelkeit, NĂ€hrstoffmangel etc. Viele Patienten mĂŒssen irgendwann operiert werden, um Teile des Darms zu entfernen, manche auch viele Male, manche leben irgendwann mit einem kĂŒnstlichen Darmausgang. Die Diagnose ist ein Lebensurteil – man wird zu einem Leben mit der Krankheit verurteilt, denn Aussicht auf Heilung gibt es nicht. WĂ€re die Krankheit an sich nicht schon schlimm genug, treten bei Heidrun noch andere seltenere Probleme auf. Das Standartmedikament Mesalazin (5-ASA, Markenname Pentasa, Salofalk oder Claversal), schĂ€digt Heidruns Nieren massiv. Das andere Medikament, Azathioprin schied wegen eine UnvertrĂ€glichkeitsreaktion aus. Als letzten Strohhalm versuchte Heidrun die Therapie mit einem Immunsuppressivum (Remicade). Sie erlitt einen anaphylaktischen Schock und kam in die Notaufnahme. Somit gab es fĂŒr sie –abgesehen von Kortison – eigentlich keine medizinische Behandlungsoption mehr. Verzweifelt und auf der Suche nach Alternativen, stolpert Heidrun ĂŒber die Specific Carbohydrate Diet (SCD) und beginnt diese dann ab August 2011 umzusetzen, mit ĂŒberraschenden Ergebnissen. Gleichzeitig wird Heidrun auch auf Paleo aufmerksam und da die SCD und Paleo sehr viele Überschneidungen haben, probiert sie den Übergang von SCD zu einem Autoimmun-Paleo Protokoll (AIP). Heidrun Schaller lebt seit dieser Zeit strikt nach AIP. Durch Selbstversuche und Testen neuer Konzepte hat sie fĂŒr sich die SCD und AIP optimiert. In ihrem Blog www.urgesundheit.de und in ihrem Buch Die Paleo-Revolution: Gesund durch ErnĂ€hrung im Einklang mit unserem genetischen Erbe - Heidrun Schaller hat sie ihre Erfahrungen zusammengefasst. [] #Transkript Julia: Liebe Heidrun, herzlich willkommen zur Evolution Radio Show. #00:00:10-3# Heidrun: Dankeschön fĂŒr die Einladung. Ich freue mich hier zu sein. #00:00:13-5# Julia: Ich freue mich ganz besonders, dass ich dich endlich mal erwischt habe, weil du bist sehr, sehr eingeteilt natĂŒrlich. In welcher Weise, da wirst du noch jetzt ein bisschen dann spĂ€ter drauf zu sprechen kommen. Weil du bist nicht nur eine Mutter, sondern hast dir auch ein großes Ziel gesetzt. Bevor wir jetzt ĂŒber das eigentliche Thema, nĂ€mliche die Autoimmunerkrankung sprechen, vielleicht kannst du mal ein paar Worte zu deinem Hintergrund sagen und dann gerne ĂŒberleiten zu deiner Geschichte, die dich in den letzten Jahren praktisch geprĂ€gt hat und dahin gebracht hat oder auf den Weg gebracht hat, wo du jetzt bist. #00:01:03-6# Heidrun: Ja, sehr gerne. Ich bin eigentlich von Haus aus Übersetzerin. Ich habe 2001 mein Diplom gemacht an der Uni Heidelberg. Geboren und aufgewachsen bin ich in MĂŒnchen und war halt wĂ€hrend meiner Studienzeit und auch davor viel in Amerika unterwegs. Also gleich nach dem Abitur war ich erstmal ein Jahr als Au Pair in Seattle und auch wĂ€hrend meiner Studienzeit hatte ich dann nochmal ein Stipendium in einem College in Amerika und war halt immer sehr viel unterwegs und dann als ich so gegen Ende meiner, also eigentlich nach dem Vordiplom in Australien gelebt habe mal fĂŒr ein halbes Jahr, da habe ich gemerkt, dass mit meiner Gesundheit irgendwas nicht stimmt. Da habe ich schon oft Bauchschmerzen gehabt und gerade, wenn ich irgendwie in Eile war oder so, habe ich hĂ€ufig Durchfallattacken bekommen und das habe ich halt auf mein hektisches Leben zurĂŒckgefĂŒhrt und mir da nicht weiter Gedanken drĂŒbergemacht. Und dann, als ich dann wieder in Heidelberg war und mein Studium dort wieder aufgenommen habe, also mein Hauptstudium dann in Richtung Übersetzerdiplom, da wurde es aber immer schlimmer und ist dann auch nicht mehr weggegangen, selbst in ruhigeren Zeiten und irgendwann kam ich dann nicht mehr drum rum, dass ich mich dieser Sache mal stellen musste und habe dann eben 2001, also genau in der PrĂŒfungsphase, als ich mich gerade eigentlich auf die mĂŒndliche PrĂŒfung vorbereitet habe, habe ich dann die Diagnose bekommen, dass ich Colitis ulcerosa habe und das war natĂŒrlich ein wirklich sehr, sehr großer Schock, weil ich zwar schon damit gerechnet habe, dass ich irgendwie krank bin, aber natĂŒrlich in keinster Weise irgendwie darauf mental vorbereitet war, dass es jetzt was ist, womit ich mich den Rest meines Lebens herumschlagen muss. Das war eben dann schlussendlich die Feststellung, dass es tatsĂ€chlich unheilbar und chronisch ist und dass es eben nur Medikamente gibt, die möglichst unter Kontrolle halten sollen, aber niemals eine Heilung herbeifĂŒhren können. #00:03:17-9# Julia: FĂŒr die Zuhörer und Zuschauer, könntest du mal noch erklĂ€ren: Was ist Colitis ulcerosa eigentlich? #00:03:23-9# Heidrun: Das ist eine chronische Autoimmunerkrankung, die den Verdauungstrakt betrifft, Ă€hnlich wie Morbus Crohn, welche vielleicht ein bisschen bekannter ist. Im Gegensatz zu Morbus Crohn ist eben bei der Colitis ulcerosa "nur" der Dickdarm betroffen und bei Morbus Crohn kann der Magen, auch der DĂŒnndarm eigentlich alles, sogar die Speiseröhre betroffen sein. Dann entzĂŒndet sich eben die Schleimhaut jeweils in dem betroffenen Abschnitt des Verdauungstraktes, in dem Fall eben im Dickdarm und das fĂŒhrt eben dazu, dass man sehr, sehr hĂ€ufig DurchfĂ€lle hat, teilweise auch blutige DurchfĂ€lle oder mit Schleimabgang. Teilweise 20 bis 30 Mal am Tag, sodass man das Haus nicht mehr verlassen kann. (Julia: Wahnsinn) Man nimmt teilweise sehr, sehr stark innerhalb kĂŒrzester Zeit ab. Das war also auch bei mir der Fall, dass ich halt sehr, sehr dĂŒnn geworden bin und wenn das unbehandelt ist, kann es einen halt umbringen, ansonsten, wenn es, also selbst fĂŒr Leute, die das relativ gut unter Kontrolle halten, kommt es ĂŒber die Jahre dann hĂ€ufig noch zu anderen Erscheinungen, dass zum Beispiel die Gelenke mit betroffen sind. Also, dass man dann so Art rheumatische, ja es heißt immer extraintestinale Manifestation, also außerhalb des Verdauungstraktes kommt es dann auch zu Symptomen. Julia: Es ist ja auch oft so, dass oder bei vielen, dass eine Autoimmunerkrankung oft nicht alleine kommt. #00:05:03-4# Heidrun: Das kommt noch hinzu. Ja. #00:05:04-4# Julia: Dass ja dann oft auch andere Autoimmunerkrankungen dazukommen. #00:05:09-9# Heidrun: Richtig. Ja. Genau. Also bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn ist es hĂ€ufig so, dass die dann, dass Hashimoto relativ verbreitet ist als zusĂ€tzliche Erkrankung, aber auch sehr hĂ€ufig Rheuma. Und so ging das halt dann, also so ging es dann mit mir bergab, sage ich mal salopp. Ich habe halt, also da stellte sich dann leider sehr bald mal raus, dass meine Erkrankung sehr kompliziert war, also kein leicht zu behandelnder Fall. Ich habe halt sehr viel Komplikationen erlitten und auch die Medikamente, die zur VerfĂŒgung standen, die waren bei mir nicht sehr effektiv. Und dass ich halt immer hohe Dosen nehmen musste. Und zu Anfang war es ja so, dass ich natĂŒrlich gleich mit Cortison behandelt wurde. Das ist ja so das Standardmedikament, was die SchĂŒbe also eindĂ€mmen soll und wenn es gut lĂ€uft, dann muss man das halt nur kurze Zeit nehmen und kann dann, wenn man die Remission, also die symptomfreie oder fast symptomfreie Phase erreicht hat, dann ohne Cortison leben, aber bei mir kam es halt nicht dazu, weil ich gleich immer wieder RĂŒckfĂ€lle hatte. Wenn ich eine gewisse Schwelle unterschritten habe von diesem Cortison und da hatte ich halt sehr schlimmer Nebenwirkungen davon. Also ein bisschen ist das ja bekannt von Cortison, dass man halt eine starke Gewichtszunahme erleidet. Das war jetzt bei mir gar nicht so schlimm, aber ich halte ein unglaublich verĂ€ndertes Aussehen vom Gesicht her. Es war sehr, sehr rund, ich weiß nicht, ich kann ja das Foto mal zeigen, was ich in meinem Buch davon habe. Ich weiß nicht, ob man es sehr gut erkennen kann auf der Kamera. Ich zeig es mal. #00:06:49-0# Julia: Sonst könnten wir, ja du kannst es mal herzeigen, weil sonst wĂŒrden wir es, wenn es dir recht ist, können wir es dann auch in den Shownotes noch dazu geben? Ah ja. Vollkommen anders. Man sieht es sehr gut. Ja. #00:07:02-0# Heidrun: Das war natĂŒrlich auch belastend irgendwo und man wusste halt einfach, also man wusste halt einfach nicht, wann man das Zeug mal wieder loswird. Dann einfach so auch psychisch unheimlich belastend gewesen, also es hat mich ja mitten in meinem Diplom halt, in der Diplomvorbereitung hat mich das getroffen wie der Schlag und ich wusste nicht, ob ich jemals irgendwie ein annĂ€hernd normales Berufsleben oder auch sonstiges Leben hĂ€tte fĂŒhren können. #00:07:31-1# Julia: Was muss man sich das vorstellen? Wie ist da normalerweise die Progression? Weil es ist ja nicht heilbar eigentlich. Also wie wir das normalerweise behandelt beziehungsweise wie schaut das normalerweise aus? #00:07:47-9# Heidrun: Wie gesagt, die akuten SchĂŒbe, die werden eigentlich fast immer mit Cortison behandelt erstmal, sozusagen als Notfallprogramm erstmal, um die EntzĂŒndung runterzufahren. Und dann ist halt das Standardmedikament, was man eigentlich durchgĂ€ngig nimmt, auch wĂ€hrend dem Schub, aber eben auch wĂ€hrend der Remission, das ist dieses sogenannte Mesalazin, und das ist halt ein Verwandter sage ich mal von Aspirin, von AcetylalicylsĂ€ure. Aber es ist, also wurde mal gesagt, dass es so gut wie nebenwirkungsfrei ist, aber in meinem Fall war das halt leider nicht so. Ich habe dann nach zweieinhalb oder drei Jahren, wo ich das genommen habe, eine Nebenwirkung gehabt, die sehr selten ist. Und zwar war es bei mir so, dass meine Nierenfunktion mit einem Mal eingeschrĂ€nkt war. Und das wurde dann halt immer wieder untersucht und es stellte ich, also kam halt raus, dass das jetzt tatsĂ€chlich der Fall ist und nicht nur einmal irgendwie ein zufĂ€lliger Untersuchungswert war und dann stellte sich eben raus bei genauerer Betrachtung, dass ich nur noch 30 Prozent Nierenfunktion hatte. Das ist also so, als ob man weniger als eine Niere noch hat, deutlich weniger. Denn eine Niere kann eigentlich 100 Prozent sogar bringen. Das heißt, ich hatte im Prinzip keine Niere mehr. Und die Niere kann sich ja nicht regenerieren, also das ist nicht wie die Leber, die dann irgendwann wieder gesunden kann, sondern wenn die Nierenfunktion weg ist, dann ist die halt weg. Das war dann auch wieder so ein Fall, wo ich halt sehr fĂŒr mich selbst dann sprechen musste und aktiv werden musste, weil mein Arzt damals eben nicht der Meinung war, dass das Mesalazin dafĂŒr verantwortlich ist. Aber ich habe halt mich wirklich schlaugemacht und recherchiert, war wirklich der Überzeugung, dass das davon kommen muss. Und es stellte sich dann eben auch raus, dass ich Recht hatte und zum GlĂŒck konnte ich noch die Notbremse ziehen, weil der hĂ€tte mir das halt immer weiter verschrieben. Habe dann auch spĂ€ter den Arzt gewechselt natĂŒrlich. Aber es war natĂŒrlich blöd, weil das Mesalazin ist relativ wichtig auch in der Behandlung und dadurch, dass das weggefallen ist, war ich dann halt wieder dem erhöhten Risiko eines Schubs ausgesetzt stĂ€ndig. #00:10:03-6# Julia: Und da bleibt dann nur mehr Cortison ĂŒbrig? #00:10:07-8# Heidrun: Ja, also eigentlich, es gibt natĂŒrlich noch andere Medikamente, die natĂŒrlich weit weniger gerne verschrieben werden. Das sind dann diese Immunsuppressiva, wie zum Beispiel Azathioprin und Methotrexat. Aber Methotrexat konnte ich nun ironischerweise gerade nicht mehr nehmen, weil das darf man bei eingeschrĂ€nkter Nierenfunktion eben nicht nehmen. #00:10:26-2# Julia: Okay. #00:10:26-3# Heidrun: Auch weg. Dann habe ich Azathioprin verschrieben bekommen, das ist eben ein Immunsuppressivum und das hat bei mir auch eine seltene Nebenwirkung hervorgerufen, nĂ€mlich eine sogenannte Knochenmarkdepression. Da habe ich ein ganz verĂ€ndertes Blutbild dann gehabt. Ich glaube, das war eine Thrompozytopenie, also ich hatte weniger BlutplĂ€ttchen, und hatte auch, ich sah wirklich aus, als wĂ€re ich vermöbelt worden. Ich hatte wirklich am ganzen Körper blaue Flecken. Das haben wir dann zweimal versucht mein Arzt und ich, also eingeschlichen, ausgeschlichen, wieder eingeschlichen und es kam halt beide Male zu diesem Effekt. Und dann haben wir das auch wieder aufgegeben und dann habe ich, weil mein Arzt nun auch schon ziemlich ratlos war, hat er mir empfohlen Ausdauersport anzufangen. Das war seiner Meinung nach irgendwie so, also er war da auch so ein bisschen auf so einem Trip, das war so sein Steckenpferd irgendwie. Und das habe ich dann halt wirklich sehr, sehr obsessiv gemacht. Ich bin wirklich sechs Mal die Woche halt joggen gegangen, ausdauersport-mĂ€ĂŸig und das hat, also hat mir glaube ich nicht geschadet, aber es war halt einfach ein extremer Stressfaktor, weil das muss man auch erstmal in seinen Alltag einbauen. (Julia: Auf jeden Fall) So viel Sport zu machen und es war halt wirklich so, dass teilweise im Sommer kam ich halt nicht mehr dazu irgendwie an den See zu fahren oder so, weil nach der Arbeit war halt dann Sport angesagt. Das, was andere Leute so in ihrer Freizeit machen, da konnte ich halt nicht dran teilnehmen und deswegen habe ich es dann auch irgendwann nicht mehr durchgehalten. Und dann, womit habe ich dann eigentlich weitergemacht? Ach ja, genau. Dann hatte ich ja irgendwann zu einem anderen Arzt gewechselt und der hat dann versucht mir Remicade, das ist Inflixamab heißt das, das ist ein sogenannter monoclonaler Antikörper. Also das sind diese Biologika, die man eben so aus der Rheumabehandlung auch kennt. Das ist auch so eine Art Immunsuppressivum und eigentlich schon sehr fortschrittlich und sehr gezielt und das hat aber bei mir sofort einen anaphylaktischen Schock hervorgerufen. Also ich bin in der Praxis sozusagen mit TatĂŒtata ins nĂ€chste Krankenhaus eingeliefert worden, weil ich halt wirklich dort, kaum dass die ersten Tropfen liefen, hat mich sofort, habe ich keine Luft bekommen, hatte hier Flecken ĂŒberall und es war damals klar, dass ich das auch nicht nehmen kann. Das war halt wirklich so der letzte Strohhalm. Denn das war wirklich, also das ist ja schon keine leichte Entscheidung so ein Medikament ĂŒberhaupt anzunehmen, denn es geht auch mit einem Risiko einher. Also Remicade und auch die anderen Biologika haben alle immerhin schon ein signifikantes Krebsrisiko. Und dass das halt nicht funktioniert hat, das war dann schon auch ein herber Schlag. Und habe ich dann eben angefangen vermehrt nochmal wieder im Internet zu recherchieren, habe ich schon immer gemacht, ich habe ja auch immer nebenbei 1.000 Sachen probiert, die halt, es wird ja dann immer irgendeine Sau durchs Dorf getrieben in der Szene. Julia: So nur von der Orientierung her, welches Jahr sind wir da circa? #00:13:44-2# Heidrun: Moment, jetzt haben 2017, das muss dann so 2011 gewesen sein. #00:13:48-8# Julia: Okay. #00:13:49-6# Heidrun: Ja. Genau. Und da bin ich dann nochmal, ach ne warte mal, das war sogar, ne warte mal, ich habe ja nicht sofort mit der ErnĂ€hrungsumstellung angefangen. Ich habe, das war dann doch eher so 2008. #00:14:06-7# Julia: Okay, doch. Ja. #00:14:07-6# Heidrun: Da habe ich mich dann nochmal im Internet so in verschiedenen Foren angemeldet und so. Und dann hat es noch ein StĂŒck gedauert bis ich irgendwann ĂŒber Facebook eben dann auf diese STD-ErnĂ€hrung gestoßen bin, Specific Carbohydrate Diet. Das war zunĂ€chst mal mein Ding und das war also wirklich, das hat mich so sehr geprĂ€gt oder war halt wirklich eine coole Sache, war ein wahnsinnig guter Einstieg in die ErnĂ€hrungsumstellung. Da ist die Specific Carbohydrate Diet eben eine DiĂ€t, eine ErnĂ€hrungsweise, die wirklich von Leute mit meiner Erkrankung mal erdacht worden ist. UrsprĂŒnglich von einem Kinderarzt in Amerika, dem Doktor Haas und dann spĂ€ter von einer Frau Gottschall weitergefĂŒhrt. Die hat eben auch ein Buch darĂŒber geschrieben, das heißt einfach Specific Carbohydrate Diet oder Breaking the Vicious Cycle. Also das heißt ja, den Teufelskreis durchbrechen und das war halt, da habe ich wirklich auch lange gebraucht, bis ich bis mich dazu durchringen konnte das zu probieren, weil ich halt schon so viele alternative Methoden ausprobiert hatte und alles hat nur Geld gekostet und hat dann am Ende nicht gebracht. Aber irgendwann habe ich den Sprung ins kalte Wasser dann gewagt und der Unterschied zwischen der Specific Carbohydrate Diet und der Paleo-ErnĂ€hrung ist jetzt erstmal, dass bei der SCD sage ich jetzt mal, das ist ja die AbkĂŒrzung dafĂŒr, (Julia: Genau) dass dort alle StĂ€rke komplett verboten ist, man darf ĂŒberhaupt keine StĂ€rke zu sich nehmen, auch keine SĂŒĂŸkartoffeln, auch keine Kochbananen, nichts. Der Hintergrund ist halt, dass der Herr Dr. Haas die Theorie hatte, dass insbesondere im DĂŒnndarm die Enzyme fehlen bei Leuten mit chronisch entzĂŒndlicher Darmerkrankung, um StĂ€rke aufzuspalten. Eben diese Polysaccharide dann als solche bestehen bleiben und den falschen Bakterien oder Bakterien, die uns nicht guttun, als Futter dienen. Und dann eben, weil sich dann die Schleimhaut, also nicht Bakterien, sondern die Immunzellen, die sich in der Schleimhaut befinden, wehren sich irgendwann gegen diese enorme Vermehrung von Bakterien und dadurch kommt das eben zu EntzĂŒndungsprozessen oder sie werden angeheizt, wenn sie schon bestehen. Also das hat mich unheimlich begeistert natĂŒrlich, dass das wirklich schnell angeschlagen hat. Das war tatsĂ€chlich wirksam, das konnte man deutlich erkennen und auch nicht leugnen. Selbst mein Arzt war beeindruckt. Das ist ja schon mal sehr selten, dass man ... #00:17:00-6# Julia: Also du hast umgestellt und hast dann sehr schnell positive Ergebnisse, VerĂ€nderungen gesehen? #00:17:06-1# Heidrun: Richtig. Ja. Ich habe sogar, ich glaube so 1 Monat oder 6 Wochen nachdem ich damit angefangen hatte, hatte ich eine Darmspiegelung und da habe ich halt wirklich zum ersten Mal seit meiner Diagnose keine EntzĂŒndungszeichen gehabt. (Julia: Wahnsinn) Also mein Arzt und der ist normalerweise oder ĂŒberhaupt sind Schulmediziner ja normalerweise nicht unbedingt so angetan davon, wenn man ihnen von irgendwelchen Wundermittelchen oder LebensstilverĂ€nderungen berichtet oder halt von den Erfolgen, die man damit hat. Und der hat aber dann auch daran also schon war dann meiner Meinung auch und hat sich meiner Auffassung angeschlossen, dass das wirkt und dass ich weitermachen soll. (Julia: Super) Und dann also natĂŒrlich die Gemeinsamkeiten der SCD mit der Paleo-ErnĂ€hrung sind weitaus grĂ¶ĂŸer als die Unterschiede, also es geht halt auch da drum, (unv.) Essen selber zu machen, hochwertige Produkte zu verwenden, keine industriell vorgefertigten, also keine Fertigprodukte oder Ă€hnliches zu verwenden und man isst auch zuckerfrei, aber nur in dem Sinne, dass man halt keine so Succrose isst, also Honig zum Beispiel darf man essen und auch Obst und also alles, was Fructose und Glukose enthĂ€lt darf man essen, weil es eben darum geht, dass es Monosaccharide sind, man darf nur Monosaccharide zu sich nehmen, weil alles, was stĂ€rker polymerisiert ist sozusagen, vom Körper dann nicht gespalten werden kann. #00:18:39-2# Julia: Ja. Gut. Und bei den Monosacchariden da braucht man natĂŒrlich nichts mehr spalten. #00:18:43-4# Heidrun: Genau. #00:18:44-6# Julia: Das geht so. Und ich die SCD auch eher Lower-Carb, (Heidrun: Genau) also wird grundsĂ€tzlich schon kohlenhydratreduziert kann man sagen oder? #00:18:57-8# Heidrun: Ja also dadurch, dass man ja Obst jetzt nicht in unbegrenzten Mengen zu sich nimmt und also ich bin jetzt auch nicht so der Mensch, der irgendwie haufenweise Honig in den Tee rĂŒhrt oder so. Also ich habe sehr, sehr low carb gegessen, weil halt der grĂ¶ĂŸte Anteil von dem, was ich so an Kohlenhydraten frĂŒher zu mir genommen habe, war halt schon in Form von StĂ€rke und dadurch, dass das weggefallen ist, hatte ich dann automatisch eine sehr low carb ErnĂ€hrung. Also das war halt dann letztendlich auch der Punkt, der mir dann irgendwann zu schaffen gemacht hat, weil ich halt, obwohl ich schon sehr dĂŒnn war, als ich angefangen habe damit, bin ich halt immer dĂŒnner geworden und in den Foren, wo ich dann davon berichtet habe oder wo auch andere eben mit diesem Problemen zu kĂ€mpfen hatten, da kam immer der Ratschlag von den alten SCD-Hasen, ja mach weiter, mach weiter, weil nach 3, 4 Monaten hört das auf oder manche haben auch gesagt nach 6 bis 9 Monaten kehrt sich der Trend von selber um und du wirst dann wieder zunehmen, weil dein Darm ausgeheilt ist, wirst du dann wieder zunehmen. Aber dieser Punkt kam halt bei mir einfach nicht, sondern ich wurde immer dĂŒnner. Also das war halt nicht gut und deswegen habe ich dann irgendwann, ich hatte natĂŒrlich dadurch, dass es ja so starke Überschneidungen gibt zwischen der Paleo- und der SCD-Stile, hatte ich auch eigentlich fast zeitgleich mit der SCD auch von Paleo gehört und habe mich dann da vermehrt eingelesen und bin dann irgendwann zu der Überzeugung gelangt, das will das mal ausprobieren sollte, einfach weil man dort auch StĂ€rke zu sich nehmen kann und das habe ich dann halt gemacht. Da konnte ich dann auch mein Gewicht zumindest stabilisieren und auch wieder zunehmen. Ich muss aber sagen, dass es, also immer, wenn ich doch mal wieder Zeiten habe, wo ich mehr Beschwerden spĂŒre, da ist es doch dann gut, wenn ich 1, 2 Tage wirklich gar keine StĂ€rke ... #00:20:52-3# Julia: Okay. Ja. #00:20:53-4# Heidrun: Also das ist macht auf jeden Fall einen Unterschied aus. #00:20:56-9# Julia: Und wie, weil es mich halt persönlich auch interessiert, wie geht's dir da mit Fett, also kannst du das gut aufnehmen oder musst du da auch aufpassen oder? #00:21:06-9# Heidrun: Also, wenn ich gerade Symptome habe, dann komme ich mit Fett nicht so gut klar. Das ist halt ein bisschen blöd, weil man hat immer so diesen, man muss immer abwĂ€gen, man muss immer einen Kompromiss finden zwischen den Kalorien, die man ja braucht, gerade wenn man nicht noch weiter abnehmen möchte und dann ist es aber hier eben mit dieser Darmerkrankung auch schwierig, weil gerade die Dinge, die halt auch satt machen, nĂ€mlich Kohlenhydrate und Fette sind beides jetzt Dinge, die nicht so einwandfrei vertrĂ€glich sind. #00:21:38-7# Julia: Okay. Ja. Eben. So ist es. Ja. #00:21:41-9# Heidrun: Mit Proteinen kommt man eigentlich am besten klar, mit magerem Fleisch. Das ist ... #00:21:46-2# Julia: Okay. Aber da ist halt auch begrenzt wieviel man Fleisch oder mageres Protein mal zu sich nehmen kann, ist dann natĂŒrlich sehr schwierig, weil man von der Fettseite her auch eingeschrĂ€nkt ist. #00:21:57-5# Heidrun: Ja. Das stimmt. Also die Elaine Gottschall, die ja dieses Buch geschrieben hat, auf das eigentlich die SCD heute sich hauptsĂ€chlich stĂŒtzt, die hat auch gesagt, dass man in der ersten Zeit, also es gibt so eine Intro Diet, die man halt 2, 3 bis 4 Tage machen soll, wenn man damit anfĂ€ngt, und da spielt die selbstgemachte HĂŒhnersuppe eine wichtige Rolle und da sagt sie halt auch, dass man wĂ€hrend der Intro Diet das Fett abschĂŒrfen sollte. Also das ist auch wirklich ein sinnvoller ... #00:22:30-4# Julia: Okay. Das heißt, von deiner Erfahrung her, dass wenn jetzt jemand beginnen möchte, auch mit der ErnĂ€hrungsumstellung, wirklich zuerst mal auf jeden Fall nach der SCD das umsetzen und dann vielleicht eine Transition zu einer Paleo-ErnĂ€hrung? #00:22:53-0# Heidrun: Ja. Das ist schwierig. Das weiß ich gar nicht so genau, was ich da raten wĂŒrde ehrlichgesagt. Also ich persönlich habe eigentlich mit der AIP angepasst, mit Paleo-ErnĂ€hrung wahrscheinlich eher die grĂ¶ĂŸeren Erfolge gehabt. Es war nĂ€mlich so, ich habe ja, also bei Elaine Gottschall ist es halt so, dass die eher stark den Fokus auch auf Nusslinie und so weiter richtet. Also bei ihr wird ja sehr viel gebacken. Also in dem Rezeptteil des Buches wird sehr, um dann diese ErnĂ€hrung irgendwie halbwegs erschwinglich zu machen und auch fĂŒr eine gewisse SĂ€ttigung zu sorgen, schlĂ€gt sie halt vor, dass man auch wirklich Brot bĂ€ckt aus Nussmehl und so weiter und das hat halt bei mir nicht wirklich funktioniert, weil ich dann mit der Zeit auch so eine, am Anfang ging es irgendwie noch, aber mit der Zeit wurde ich irgendwie immer empfindlicher gegen die Nussmehle. Konnte ich dann irgendwann gar nicht mehr gut vertragen und dadurch wurde es dann immer schwieriger. Da hat mir das dann auch wirklich gefehlt, dass ich irgendwie halt die StĂ€rke, die hat mir dann noch mehr gefehlt als davor. Und da war ich halt dann froh, dass ich, also ich die AIP, also das Autoimmunprotokoll der Paleo-ErnĂ€hrung entdeckt habe, das damit ergĂ€nzen konnte und einfach leichter, unkomplizierter und billiger satt geworden bin. #00:24:14-6# Julia: Was sind denn die großen Unterschiede jetzt zwischen Normal-Paleo und dem Autoimmunprotokoll der Paleo-ErnĂ€hrung? #00:24:23-3# Heidrun: Also beim Autoimmunprotokoll da fallen die NachtschattengewĂ€chse weg, also sowas wie Kartoffeln und Tomaten und Auberginen und so weiter, dann natĂŒrlich NĂŒsse und Mandeln. Was fehlt den noch? #00:24:43-9# Julia: Wie schaut es mit Eiern aus? #00:24:45-6# Heidrun: Ach ja genau. Eier und Milch fallen auch weg. Ja. #00:24:49-7# Julia: Also das stelle ich mir persönlich ja sehr schwer ... #00:24:51-8# Heidrun: Das ist mir deswegen jetzt auch nicht eingefallen, weil ich die nicht befolgt habe. Weil das habe ich nĂ€mlich, also ich habe halt so ein bisschen auch selber ausgetestet, was mir guttut und was nicht und habe halt gemerkt, dass Eier und Milch fĂŒr mich, also Laktose habe ich schon nicht zu mir genommen, weil da habe ich mich wieder so ein bisschen an der SCD orientiert, weil Laktose ist ja wieder ein Zweifachzucker, also ein Disaccharid, und das kann man ja dann wieder nicht spalten und das habe ich auch fĂŒr mich so empfunden, dass Laktose eben eher nicht so gut geht und deswegen habe ich nach dem SCD-Protokoll fĂŒr mich selber Joghurt zubereitet, der 24 Stunden fermentiert und der ist ja 24 Stunden ist er laktosefrei. DafĂŒr habe ich dann auch teilweise Rohmilch verwendet und das war super. Also ist mir immer super gut bekommen, hat auch sattgemacht und war halt lecker auch einfach und bei anderen Milchprodukten, also Milch so, also einfach Milch im Rohzustand oder in flĂŒssiger Form habe ich halt nicht zu mir genommen, aber ich habe immer Butter gegessen, ich habe immer Brie gegessen und habe immer gereiften KĂ€se auch dann zu mir, also jetzt keinen FrischkĂ€se oder Quark oder so, aber halt den gereiften, der dann auch laktosefrei, den habe ich auch gegessen. #00:26:10-1# Julia: Hast du da irgendwie einen Unterschied zwischen Kuhmilch oder Ziege und Schaf oder so gemerkt oder ist das ...? #00:26:16-2# Heidrun: Ich persönlich habe das nicht gemerkt. Nein. Ich habe es immer mal ausprobiert, gerade wenn ich wieder nicht so gut klargekommen bin, dann habe ich versucht irgendwie da auszuweichen auf Ziegenmilch oder so oder ZiegenkĂ€se, aber das hat eigentlich fĂŒr mich keinen Unterschied gemacht. #00:26:30-2# Julia: Keine Auswirkungen. FĂŒr dich ist eigentlich also wichtig gewesen, dass die Laktose weg ist oder reduziert auf jeden Fall und hast du dann auch, weil du gesagt hast, dass du Rohmilch verwendest, um das Joghurt zu mache, hast du da Erfahrungen, das konventionelle oder normales Joghurt aus dem GeschĂ€ft dir weniger guttut oder war das einfach eine andere Motivation? Heidrun: Nein, das war eigentlich mehr eine theoretische Überlegung. Ich habe die Rohmilch ĂŒbrigens dann abgekocht, was natĂŒrlich dann keine Rohmilch mehr war, die ich letztendlich eingesetzt habe, aber ich fand es halt unheimlich schwierig heutzutage Milch zu finden, die Bio ist, aber gleichzeitig nicht diese sogenannte lĂ€nger haltbare Milch ist. Das steht dann zwar drauf auf den Packungen, aber das bedeutet ja nichts Anderes als, dass die eigentlich homogenisiert ist. Und das wollte ich halt vermeiden, weil da ja eben verschiedentlich dann auch zu lesen ist, dass diese sehr fein verteilten Fetttröpfchen, die ja dann ganz klein sind, dass die teilweise dem Verdauungstrakt auch Probleme bereiten können. (Julia: Genau. Ja.) Deswegen, das wollte ich halt, ich wollte halt keine homogenisierte Milch haben. #00:27:40-4# Julia: Und hocherhitzt wird sie dann auch noch höher erhitzt. #00:27:45-1# Heidrun: Genau. Ja. Und deswegen, also das war eigentlich so der Hauptgrund dafĂŒr. #00:27:50-5# Julia: Praktisch wo stehst du jetzt im Moment? Du hast ja jetzt sehr, sehr viel herausgefunden, sehr viel fĂŒr dich experimentiert, also wo stehst du in puncto ErnĂ€hrung und auch in puncto wie geht's dir mit deiner Krankheit? #00:28:07-7# Heidrun: Im Moment mache ich ja immer noch dasselbe, was ich halt schon die ganze Zeit gemacht habe, dass ich halt, also ich befolge im Prinzip das AIP, aber ich habe fĂŒr mich selber so ein paar Abwandlungen gemacht, zum Beispiel esse ich Reis, weil ich einfach gemerkt habe, dass das fĂŒr mich eine gute SĂ€ttigungsbeilage ist und dass die mir ĂŒberhaupt nicht schadet. Also besser als ich sage mal Kartoffelbrei oder so. Ich esse zwar auch manchmal Kartoffeln, das traue ich mich manchmal, aber das kann ich halt nicht bringen, wenn es mir gerade nicht so gutgeht. Und da muss ich vielleicht dazu sagen, wenn ich von Symptomen, also Tagen spreche, wo ich Symptome empfinde, dann ist das nicht zu vergleichen mit dem, was ich frĂŒher hatte. Also das ist alles auf einem sehr, sehr hohen Niveau jetzt mittlerweile. Mir geht's eigentlich wirklich sehr, sehr gut, aber ich weiß natĂŒrlich wie mein Darm sich anfĂŒhlt oder mein Bauch, wenn ich sozusagen ein bisschen Vorsicht walten lassen muss. Das sind dann zum Beispiel eben Tage, wo ich keine Kartoffeln essen wĂŒrde, aber Reis schon. Weil Reis irgendwie fĂŒr mich, also weißer Reis ist total harmlos fĂŒr mich. #00:29:20-0# Julia: Interessant. Ja. Und musst du jetzt noch, nimmst du noch Cortison? #00:29:24-7# Heidrun: Nein, nein, nein. Um Gottes Willen, Cortison nehme ich schon ganz lange nicht mehr. Aber genau, also ich habe eine sehr einschneidende VerĂ€nderung nochmal jetzt erfahren und zwar nehme ich seit neuestem Humira, das ist ein ganz Ă€hnliches Medikament wie Remicade, dieses Medikament, was mich damals eben in die Notaufnahme geschickt hat. Also ein Biologika und erstaunlicherweise vertrage ich das sehr gut, also es ist wirklich das erste Mal kann man eigentlich sagen, dass ich jetzt, das Medikament sowohl wirksam ist als auch bisher nebenwirkungsarm. Das ist sozusagen jetzt so dieser Kompromiss, den ich geschlossen habe mit mir selbst, weil ich ja jetzt studieren war. Also ich habe mich ja jetzt in meinem fortgeschrittenen Alter nochmal dazu durchgerungen nochmal ganz neu durchzustarten und ein Biologiestudium aufzunehmen. Ich habe ja vor 2 Jahren nochmal ein Kind bekommen, also mein 2. Kind und deswegen ist mein Leben im Moment wirklich sehr, sehr stressig, mein Tag ist wirklich voll von morgens bis abends bis spĂ€ter. Und nachts lerne ich eigentlich, wenn meine Kinder im Bett sind. Dadurch und weil Stress fĂŒr mich eigentlich der wichtigste Trigger ist fĂŒr meine persönliche Autoimmunerkrankung, habe ich jetzt gesagt, um diese stressige Phase irgendwie zu ĂŒberstehen, dieses Studium, was mich ja eigentlich auch irgendwann mal dazu befĂ€higen soll wirklich in die Forschung zu gehen und noch effektiver an einer Heilung fĂŒr Autoimmunerkrankungen zu arbeiten, muss ich jetzt irgendwie mich dafĂŒr wappnen und mir noch ein zusĂ€tzliches Schutzschild einfach besorgen und das ist jetzt so dieses Humira. #00:31:13-1# Julia: So das war dann der Grund, warum du jetzt doch ein Medikament nimmst. #00:31:18-0# Heidrun: Ja. Weil ich halt, ich bin halt auch wirklich vom morgens bis abends unterwegs, also ich kann jetzt nicht irgendwie hier in die Hofmetzgerei irgendwie fahren und mich, also ich kann einfach nicht mehr so viel Energie und Zeit investieren wie es frĂŒher möglich war, um diese ErnĂ€hrung so gut zu befolgen. Ich muss auch manchmal in der Mensa essen einfach, auch wenn ich natĂŒrlich dort kein Paleo kriege, sondern halt nur irgendwie, dann muss ich halt die HĂ€lfte weglassen von dem, was da auf dem Teller liegt oder so. Weil es geht einfach von meinem Tagesablauf nicht mehr so gut zu integrieren, so richtig streng AIP zu essen ... #00:31:54-0# Julia: Ja. Aber es könnte ja auch sein, dass du einfach jetzt auch an einem Punkt bist, wo das durch die Arbeit, die du davor schon geleistet hast, vielleicht jetzt eher möglich ist als, wer weiß, ob das vor ein paar Jahren ĂŒberhaupt möglich gewesen wĂ€re so wie du es jetzt machst? #00:32:15-9# Heidrun: Weiß ich natĂŒrlich nicht, weil das Humira ja schon ein ziemlich effektives Medikament auch ist, aber ich denke schon, dass das auf jeden Fall ... #00:32:25-0# Julia: Ach so und das hat es damals noch nicht gegeben oder? #00:32:28-9# Heidrun: Das war vor ein paar Jahren fĂŒr, also damals als ich so heftig auf das Remicade reagiert haben, da wĂ€re das natĂŒrlich eine Alternative gewesen und die hĂ€tte mein Arzt auch gerne gemacht, aber die war fĂŒr Colitis ulcerosa noch nicht zugelassen, nur fĂŒr Morbus Crohn damals. #00:32:44-4# Julia: Okay. Ja, ich meine du hast das eben auch schon gesagt auch, dass du jetzt ein Studium wieder begonnen hast oder das Biologiestudium, weil es ist ja fĂŒr viele von uns sage ich jetzt in der Gesundheitsszene irgendwie so, dass ja oft ein persönliches Problem, eine persönliche Reise dann der Anstoß ist dafĂŒr, dass man eigentlich sagt, man möchte sich viel, viel tiefer damit beschĂ€ftigen und das auch eine Art Lebensaufgabe, Passion wird, die man (Heidrun: Auf jeden Fall) umsetzen möchte. Deswegen auch Hut ab, dass du das nochmal angehst, weil es ist ja nicht nur eine Zeitfrage, sondern natĂŒrlich auch eine Geldfrage. Du hast auch ein Projekt oder eine wie soll man sagen ein #00:33:39-5# Heidrun: Ein Anliegen. #00:33:41-0# Julia: ein Anliegen zu dem Thema. Vielleicht kannst du kurz sagen, worum es geht? #00:33:47-2# Heidrun: Es ist halt so, dadurch dass ich ja schon einmal studiert habe und eben dieses Studium auch abgeschlossen habe, nĂ€mlich mein Übersetzerdiplom damals, habe ich, hier in Deutschland da haben wir ja Bafög und das wird eben nicht mehr gewĂ€hrt, wenn man schon einen Studienabschluss hat. Das macht es halt fĂŒr mich extrem schwierig, weil mit den 2 Kindern und dem sehr anspruchsvollen Studium ist es mir halt nicht möglich nebenbei auch noch zu arbeiten. Also im Gegenteil ist es sogar so, dass ich pro Semester weniger mache als eigentlich geplant ist, weil ich halt sonst mit der Kinderbetreuung einfach nicht zu Rande komme und da mein Mann jetzt auch nicht so viel Geld verdient, dass er alleine die Familie durchbringen kann, ist es halt, habe ich eine GoFundMe Kampagne gestartet und hoffe, dass #00:34:37-8# Julia: Wie funktioniert das genau, also erzĂ€hl, vielleicht kennt das nicht jeder, was ist das? #00:34:43-2# Heidrun: Ach so, wie beschreibe ich denn das am besten? Das ist im Prinzip eine Geldsammelaktion einfach. Ich versuche halt die Leute davon zu ĂŒberzeugen, was ja auch tatsĂ€chlich der Fall ist, dass ich dieses Studium jetzt nicht einfach nur aus persönlichem Interesse oder weil ich das spaßig finde betreibe, sondern weil ich eigentlich wirklich an ein großes Ziel glaube und es mir ein ganz wichtiges Anliegen ist und ich glaube auch, dass viele dieses Anliegen teilen, dass eben fĂŒr Autoimmunerkrankungen mehr geforscht wird, den die Autoimmunerkrankungen sind eben ein Gebiet oder eine Ansammlung von Krankheiten, die extrem viele Leute betreffen, die aber noch nicht als ein homogenes Gebiet begriffen werden anders als Krebserkrankungen und deswegen findet keine konzentrierte Forschung jetzt, die sich wirklich mit diesem Gebiet der Autoimmunerkrankungen befasst wirklich statt. Und ich fĂ€nde halt schön, wenn ich daran was Ă€ndern könnte oder was dazu beitragen könnte, dass dort eben in der Richtung wirklich Fortschritte gemacht werden. Denn es gibt viele Menschen und das ist nicht so bekannt glaube ich, die mit ihren Autoimmunerkrankungen wirklich kein sehr erquickliches Leben fĂŒhren. Es gibt zwar schon viele Medikamente, aber es gibt auch extrem viele Nebenwirkungen und es gibt mehr Leute als man denkt, die eben ĂŒberhaupt nicht davon profitieren, bei denen die Medikamente einfach nicht gut anschlagen. Deswegen also wirklich tagtĂ€glich sich irgendwie mehr oder weniger gut durch den Alltag schleppen. #00:36:28-3# Julia: Und ich glaube auch, weil halt auch noch die ErnĂ€hrungskomponente beziehungsweise die Lebensstilkomponente im Gesamten auch was Stress und Schlaf betrifft praktisch nicht wahrgenommen wird von vielen Ärzten als ein Aspekt, der sehr viel wie man sieht in deinem Fall sehr, sehr viel beitragen kann zu einer Verbesserung der Symptome. (Heidrun: Genau) Es heißt ja nicht, jetzt nur ganz ohne Medikamente, in vielen FĂ€llen geht's eben nicht, aber man kann einen sehr, sehr großen Beitrag und oft eine große Verbesserung irgendwie erreichen und ich denke auch dahingehend, gerade wenn man selbst die Erfahrung gemacht hat, hier mehr SensibilitĂ€t zu erzeugen, auch vielleicht in der Forschung in die Richtung zu gehen, was kann man mit ErnĂ€hrungsumstellung oder mit gewissen vielleicht auch speziellem Functional Food erreichen. Wer weiß, was da weitergeht? Das heißt, wir werden natĂŒrlich auch in den Shownotes verlinken zu deiner GoFundMe Aktion und ich hoffe, dass viele, viele Zuhörer und Zuschauer dich unterstĂŒtzen, denn was kann es besseres geben als jemanden, der mit so viel Passion und Überzeugung und auch diesem eigenen Leidensweg da in die Forschung kommt. Und wirklich Hut hab, dass du das auf dich nimmst wirklich #00:37:57-6# Heidrun: Ja danke. #00:37:58-1# Julia: und diesen schweren Weg gehst. #00:38:01-5# Heidrun: Ja. Ich wollte noch sagen, ein Aspekt oder ein Erlebnis oder eine Erfahrung, die mich halt auch geprĂ€gt hat und die mich auch bewegt hat dazu jetzt nochmal diesen Weg zu gehen, ist halt natĂŒrlich auch die Tatsache, dass ich gemerkt habe, dass die ErnĂ€hrung alleine einen eben doch nicht heilt. Das möchte ich mal hervorheben, denn ich glaube, das ist vielen in der Paleo-Szene auch nicht so richtig klar, das, was man immer in den Foren liest, ist ja ein kleiner Ausschnitt und die Leute, denen die ErnĂ€hrung nicht geholfen hat, die verlassen die Foren ganz schnell wieder. (Julia: Genau) Deswegen es gibt dieses Confirmation Bias sozusagen, was eben ganz bekannt ist auch in den Gruppen, dass, wenn man jetzt da neu reinkommt als Patient und man möchte halt natĂŒrlich, man möchte hören, man möchte Erfolgsstories hören, man fragt teilweise explizit danach: Wird mir denn diese ErnĂ€hrung helfen? Und dann hast du teilweise einen Threat, wo wirklich 15, 20, 30 Leute schreiben: Ja, mir hat die ErnĂ€hrung super geholfen und ich bin jetzt gerade total beschwerdefrei und so weiter. Oftmals sind genau die gleichen Leute ein halbes spĂ€ter schon nicht mehr in der Gruppe, eben weil sie nicht zugeben wollen, dass es dann doch wieder, dass sie einen RĂŒckfall hatten oder so. Das ist leider diese Dynamik dann in diesen Gesundheitsgruppen, dass ein RĂŒckfall auch als Scheitern betrachtet wird und man deswegen sich dann irgendwann nicht mehr traut um Hilfe zu fragen. #00:39:30-7# Julia: Das ist natĂŒrlich sehr schade dann, weil es eben wieder dieses "Ganz oder gar nicht" oder einfach diese Null und Eins, weil wie gesagt, glutenfrei und getreidefrei zu sein, das kann auf keinen Fall schaden und wenn es ein bisschen hilft, ist gut (Heidrun: Genau) und dass das einfach nicht das Wunderheilmittel ist. #00:39:54-5# Heidrun: FĂŒr manche vielleicht. Also es gibt ja immer wieder FĂ€lle ... #00:39:57-9# Julia: Ja. Genau. #00:39:59-2# Heidrun: wo wirklich nichts Anderes dann mehr nötig ist, gerade bei, also ich habe es eigentlich vor allen Dingen bei Leuten beobachtet, die wirklich gleich nach der Diagnose so wie wir jetzt GlĂŒck hatten von der SCD oder Paleo zu hören, und sehr, sehr gute Erfolge ... #00:40:13-2# Julia: Macht Sinn. Ja. #00:40:12-8# Heidrun: keine Medikamente mehr nehmen. Aber bei mir war es halt, sind schon 10 Jahre ins Land gegangen nach der Diagnose und bei mir war es halt einfach nicht so, dass ich (Julia: Genau) wirklich sagen konnte, das ist es jetzt, bin komplett symptomfrei und brauche nie wieder was Anderes. #00:40:29-5# Julia: Ja. Das muss man sicherlich sehr differenziert betrachten. Ich möchte noch auf 2 Sachen hinweisen, einerseits hast du einen Blog, das heißt urgesundheit.de, wo du auch immer wieder sehr interessante Artikel schreibst beziehungsweise auch ein bisschen ĂŒber das, was wir jetzt gesprochen haben, ĂŒber deine Geschichte. Und dann hast du noch ein Buch geschrieben, das heißt "Die Paleo-Revolution: Gesund durch ErnĂ€hrung (Heidrun: Ich zeige es mal eben) im Einklang mit unserem genetischen Erbe". Genau. Auch da werden wir natĂŒrlich verlinken. Da können dann die Zuhörer und Zuschauer sicher nachlesen, was du jetzt auch erzĂ€hlt hast und ... #00:41:15-1# Heidrun: DarĂŒber berichte ich gleich am Anfang ganz ausfĂŒhrlich ĂŒber meinen, wie ich dazu gekommen bin ĂŒberhaupt. #00:41:20-9# Julia: Okay. Ich bin mir sicher, dass das auch ein guter Start ist, wenn jemand sagt: So. Ich möchte jetzt das gerne ausprobieren. Dann kann ich jedem nur dieses Buch empfehlen und da einfach mal das als einen Startpunkt sehen und wie wir gesagt haben. Es ist fĂŒr wenige, es kann fĂŒr manche tatsĂ€chlich die die Heilung sein, aber fĂŒr die meisten wahrscheinlich nicht. Aber es gibt den richtigen Anstoß sage ich mal in die richtige Richtung und das ist ... #00:41:48-0# Heidrun: Ja. Auf jeden Fall. Also fĂŒr mich hat es mein Leben verĂ€ndert. Das ist auf jeden Fall so gewesen. Schulde ich der Paleo-ErnĂ€hrung auf jeden Fall einen lebenslangen Dank. Das war fĂŒr mich schon die Rettung irgendwo auch. #00:42:02-7# Julia: Ja Wahnsinn. Liebe Heidrun, danke fĂŒr dieses tolle Interview. #00:42:08-7# Heidrun: Ich danke dir, dass du mich eingeladen hast. Es war sehr schön mit dir zu plaudern. #00:42:13-3# Julia: Ganz meinerseits. Hat mich wirklich wahnsinnig gefreut und ich denke das waren wieder super viele Informationen und ich bin mir sicher, es gibt eben wie du sagst, es gibt so viele Menschen, die an Autoimmunerkrankungen leiden und das ist eben nicht nur ... #00:42:29-2# Heidrun: Und immer mehr. #00:42:29-6# Julia: Colitis Ulcerosa, sondern eben noch viele, viele andere und immer mehr. Es steigt, es ist praktisch wie eine Epidemie, es gehört zu den Zivilisationskrankheiten so wie Diabetes und Krebs und es ist logisch, dass auch diese Erkrankungen ansteigen mit dem falschen Lebensstil, der das Ganze natĂŒrlich oft noch unterstĂŒtzt. Deswegen bin ich mir sicher, dass ganz, ganz viele Leute da was mitnehmen können und vielleicht einerseits dich unterstĂŒtzen bei deiner Erforschung oder auf dem Weg in die Forschungsposition und dass sich da bald auch etwas Ă€ndert beziehungsweise natĂŒrlich auch das Buch kaufen und hier vielleicht fĂŒr sich selbst etwas, einen Schritt in eine bessere Zukunft gehen. #00:43:17-7# Heidrun: Ja. Das hoffe ich auch. #00:43:20-8# Julia: Also dann, TschĂŒss! #00:43:22-7# Heidrun: TschĂŒss! Mach's gut! #00:43:24-1# ##UnterstĂŒtze Heidrun und hilf ihr auf ihrem Weg in die Forschung Heidrun ist Ehefrau und Mutter von zwei kleinen Kindern. Jeder, der selbst Familie hat weiß, wie viel Kraft und Zeit da benötigt wird. Angespornt durch ihren eigenen Erfolg und durch die eigenen Erfahrungen mit einer Autoimmunerkrankung, hat sie sich entschlossen noch einmal zu studieren. Heidrun studiert Biologie um spĂ€ter in der Forschung arbeiten zu können und um die Welt zu verĂ€ndern. Da sie nun Vollzeit studiert und fĂŒr ihre Kinder da sein muss, kann sie nicht mehr arbeiten gehen. Das ist eine große finanzielle Belastung fĂŒr die Familie! Du kannst Heidrun mit einer Spende unterstĂŒtzen!! Schau auf www.gofundme.com und hilf Heidrun dabei die Welt zu verĂ€ndern! BĂŒcher Die Paleo-Revolution: Gesund durch ErnĂ€hrung im Einklang mit unserem genetischen Erbe - Heidrun Schaller Dieses Buch erklĂ€rt wissenschaftlich fundiert, aber auch fĂŒr Laien verstĂ€ndlich, warum die sogenannte Paleo- oder Steinzeit-ErnĂ€hrung fĂŒr Kranke wie Gesunde die optimale ErnĂ€hrungsform ist. Selbst im Alter von 25 Jahren von einer schweren chronischen Krankheit aus der Bahn geworfen, ging die Autorin den Dingen auf den Grund, anstatt sich mit Krankheit und Nebenwirkungen abzufinden. Nach langer Suche und dank ihrer Verbindungen in die USA stieß sie auf die Paleo-ErnĂ€hrung die ihr Leben von Grund auf zum Positiven wendete. Denn diese ErnĂ€hrungsform birgt ungeahnte Chancen fĂŒr Menschen mit chronischen Erkrankungen sowie viel Potenzial fĂŒr ein gesĂŒnderes Leben. Weitere Folgen Ich habe Hashimoto: So hilft mir Low Carb dabei - Interview mit Daniela Pfeifer Diabetes (Typ 1) mit ketogener ErnĂ€hrung besiegen, geht das? - Interview mit Jeff Heusserer Artikel Heidruns Geschichte auf urgesundheit.de Breaking the Vicious Cycle SCD Lifestyle Dr. Axe ĂŒber SCD Webseiten Heidrun Schaller Paleo Low Carb - JULIAS BLOG | (auf Facebook folgen) ‌ Bitte beachte den aktuellen "Haftungsausschluss (Disclaimer) und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen" auf meiner Webseite.
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Jun 20, 2017 ‱ 17min

Bessere Ausdauerleistung durch Ketose - Triathloncoach Matthias Plunser | Folge #116

In Folge #116 Das Video der aktuellen Folge direkt auf Youtube öffnen Bitte beachten Sie auch immer den aktuellen "Haftungsausschluss (Disclaimer) und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen" auf https://paleolowcarb.de/haftungsausschluss/ #geNUSS[explosion] von [nĂŠhr:sinn] - das low carb knusper nuss mĂŒsli [nĂŠhr:sinn] geNUSS[explosion] ist ein hochwertiges low-carb* MĂŒsli und besteht zu 100% aus natĂŒrlichen Zutaten. Es ist gut als FrĂŒhstĂŒck und Snack und hat nur 13,7g verwertbaren Kohlenhydraten auf 100g. Es ist getreidefrei und sojafrei. Perfekt fĂŒr den Start in den Tag. Wir verarbeiten nur hochwertigste, nĂ€hrstoffreiche Zutaten, die dich lĂ€nger satt machen und nachhaltig mit Energie versorgen. Wir nutzen ballaststoffreiche Kokosnuss, Erdmandel und heimische NĂŒsse. Mehr darĂŒber erfĂ€hrst du auf lowcarbmĂŒsli.at oder auf Amazon.de Und nicht vergessen: Wenn du uns auf Youtube siehst, und wenn du es noch nicht getan hast, dann abonniere unseren Kanal „Evolution Radio Show“ Dies ist eine Wiederholung. Die Erstausstrahlung war am 12. Oktober 2015. Mein Gast in dieser Folge ist der Triathlon Coach Matthias Plunser. Du lernst in dieser Folge Wie setzt man Paleo fĂŒr Ausdauersport um Marathon, Triathlon und die Ketose (Paleo mit weniger Kohlenhydraten) Unterschiede Trainingsphase und Wettkampf Verpflegung im Wettkampf Transskript - die komplette Folge Julia: Hallo Matthias. Matthias: Servus Julia. Julia: Schön, dass du da bist. Freut mich, dass du Zeit hast fĂŒr die Evolution Radio Show, mit mir zu reden. ErzĂ€hle mal ein bisschen was ĂŒber dich kurz, was du machst und wie du die ganze, auch in diese ErnĂ€hrungsgeschichte und Paleo und so reingekommen bist. Matthias: Mhm (bejahend). Also ich bin da vor 3 Jahren ungefĂ€hr reingekommen, ĂŒber den Triathlon, habe sehr viel ausprobiert, habe auch verschiedene ErnĂ€hrungsformen ausprobiert, von veganer ErnĂ€hrung oder Richtung vegan. Das hat sich bei mir ein bisschen negativ ausgewirkt, weil ich einfach gesundheitlich dann Probleme bekommen habe und bin dann ĂŒber eine gute Dokumentation, die ich auf 3Sat gesehen habe ĂŒber unsere Vorfahren, die Steinzeitmenschen, was wir von ihnen lernen können, einfach zurĂŒckkommen zu der Idee, die ich schon vorher mal aufgefasst gehabt habe ĂŒber Joe Friel und Loren Cordain und habe mir dann einfach das Buch besorgt und habe mich mal reingelesen in die Pale-ErnĂ€hrung und so meine ErnĂ€hrung umgestellt. Und jetzt mache ich eigentlich seit 3 Jahren Paleo und habe sehr viel ausprobiert, immer weitergebildet, immer mehr, was gibt es Neues? Und mittlerweile gibt es ja wirklich sehr viel, wo man lernen kann, von vielen Leuten Erfahrungsberichte und Studien und so weiter. Julia: Und unser großes Thema heute ist ja eigentlich, wie man praktisch diese Art der ErnĂ€hrung gerade fĂŒr Ausdauersportler, Triathleten, Ironman und so weiter umsetzen kann, MarathonlĂ€ufer. Und zwar nicht nur jetzt auf Paleo, sondern sogar noch den Schritt weiter in die Ketose hinein. Da ist es natĂŒrlich sicherlich auch wie soll ich sagen ein Thema, das fĂŒr viele vielleicht sogar wie ein Gegensatz wirken mag, weil es ist ja das Dogma, dass du Kohlenhydrate brauchst fĂŒr Ausdauersport und wie passt das zusammen. Also einerseits wĂŒrde mich interessieren, wieso wolltest du das jetzt ausprobieren, dann sozusagen den Schritt in die Ketose hinein und was sind da so jetzt deine Erfahrungen persönlich da drĂŒber? Matthias: Ich habe gleich mal am Anfang, wo ich das umgestellt habe, bin ich draufkommen oder habe gespĂŒrt, dass diese Leere, also dass sie unbedingt nachfĂŒllen muss mit Kohlenhydrate, dass ich, dass das einmal nicht mehr da war und das habe damals schon ziemlich cool gefunden und habe es mir halt noch nicht richtig erklĂ€ren können. Mittlerweile kann ich das natĂŒrlich und habe jetzt Julia: Wie lange hat das gedauert? Matthias: So diese 10 Tage, 2 Wochen, die man halt so immer als Grundsatz liest. nehmen. Und vor ein paar Monaten bin ich eben dank dir auch irgendwie ĂŒber den Ben Greenfield gestolpert und diese FASTER-Studie bezĂŒglich Ketose und Ausdauersport und das hat mich einfach brennend interessiert und mein neues Ziel war: Ich möchte jetzt ein Fat Burning Beast werden. Das muss jetzt sein und wollte das natĂŒrlich einfach ausprobieren und hab’s ausprobiert und durchgezogen und es hat mich wieder auf neue sehr interessante Erfahrungen bei mir selber gebracht. Auch mit Leuten, mit denen ich zusammenarbeite. Ich weiß jetzt im Austausch bei uns super umsetzbar. Ich habe bemerkt, dass ich im Training wie auch bei WettkĂ€mpfen einfach viel weniger Verpflegung brauche, ich habe ein neues KörpergefĂŒhl ein bisschen kennengelernt, weil ich 6, 7 Stunden am Tag ohne etwas dazwischen zu essen, nur unterwegs war und aber mich nie mĂŒde gefĂŒhlt habe. Solche Sachen. Julia: Super. Es gibt auch immer einen Unterschied zwischen der ErnĂ€hrung, die man so macht und wenn man im Training es macht und zwischen der, wie man sie umsetzt wĂ€hrend einem Wettkampf. Vielleicht kannst du da kurz Beispiele geben? Also beispielhaft, wie wĂŒrde eine klassische ErnĂ€hrung fĂŒr dich ausschauen, wenn du in deiner Trainingsphase bist und wie wĂŒrdest fĂŒr einen Wettkampf dieses ErnĂ€hrungskonzept umsetzen? Matthias: Ganz wichtig ist, dass ich zum Beispiel verschiedene Versuche gemacht habe im Training in der FrĂŒh nĂŒchtern zu trainieren. Wie lange geht das? Also auf welche Zeit? Zum Beispiel am Rad bin ich bis eineinhalb Stunden gekommen, auch mit intensiven Inhalten dazwischen, so GR2 Trainings und so, ich dann aber nach 90 Minuten einfach gemerkt habe: Okay, jetzt muss ich. Auch beim Laufen, kein Problem so trainingsmĂ€ĂŸig, aber natĂŒrlich nur bis zu einer bestimmten Geschwindigkeit oder IntensitĂ€t. Und alles, was darĂŒber hinaus war, habe ich natĂŒrlich mĂŒssen mit vorher frĂŒhstĂŒcken. Das FrĂŒhstĂŒck, ich esse sehr gerne Eier, also Eieromelette zum Beispiel immer mit einem grĂŒnen BlattgemĂŒse dabei, Spinat oder Mangold und dann gebe ich meistens noch irgendeinen Schinken oder was rein. Julia: Und das ist dann kein Problem, also so frĂŒhstĂŒcken und wieviel Abstand zum Training? Matthias: Das Interessante ist, dass ich da meistens nur ein bis eineinhalb Stunden Abstand zum Training gehabt habe, manchmal sogar weniger. Julia: Wie ist es vom Magen her dann? Matthias: Überhaupt kein Problem. Nein. Da habe ich mich einfach energievoll geladen gefĂŒhlt und genau. Diesen Butterkaffee oder Bullet Proof natĂŒrlich, gibt’s keinen Weg mehr vorbei. Julia: Als Doping. Matthias: Ja. Doping in der FrĂŒh. Julia: Doping in der FrĂŒh. Und wenn du dann, also nimmst du dir dann zum Training, wenn du lĂ€ngere Strecken, lĂ€nger Radausfahrten machst, was nimmst du dir dann mit? Matthias: Bei den Radausfahrten habe ich so schon mit Reis experimentiert zum Beispiel. Also, wenn es jetzt lĂ€nger geht wie 3 Stunden oder so, natĂŒrlich nach eineinhalb Stunden habe ich dann nachgeladen. Ich habe jetzt letztes Wochenende mal die leidvolle Erfahrung gemacht, dass ich zweieinhalb Stunden ohne gefahren bin und dann mitten am Bergeingang, Julia: War Schieben angesagt. Matthias: Das macht einfach Wupp. Nein, ich habe halt ein bisschen kĂŒrzergetreten. Aber es war halt wieder so okay, so weit kann ich nicht gehen ohne. Julia: Nimmst du dir da, weil ketogen heißt ja auch, dass man sehr viel Fett hat. Gibt‘s da irgendwas, was man sich auch mitnehmen kann? Matthias: Du kannst dir natĂŒrlich gut so Sachen mitnehmen, dass du, man muss ein bisschen mit der Verpackung arbeiten, aber man kann halt mit Mandelmus und so schon ein bisschen experimentieren, dass man da was zusammenmischt. Bei mir war das jetzt nie so ausschlaggebend auf die LĂ€nge hin, weil wo ich jetzt gesagt habe: Okay ketogen und meine Wettkampfdistanzen sind Kurzdistanz, Sprintdistanz, mache ich das Training weniger umfangreich, dafĂŒr mehr auf IntensitĂ€ten aufgebaut. Was aber sehr zielfĂŒhrend war. Ich habe dann ein paar lange Ausfahrten nicht das Problem gehabt, dass ich nicht mithalten hĂ€tte können oder. Julia: Und bis zum Wettkampf hin jetzt. Wie wĂŒrdest du sagen, ich meine es macht ein bisschen Unterschied, ob ich eine Sprintdistanz, eine olympische oder richtigen Iron Man mache, aber wie wĂŒrdest du zum Beispiel jetzt fĂŒr eine kĂŒrzere Distanz, jetzt aber was schon ein bisschen mehr als 2, 3 Stunden dauert wahrscheinlich, fĂŒr so einen Wettkampf essen an dem Tag? Was isst du dann, was nimmst du dir mit oder fĂŒr jemanden, der jetzt kein Iron Man macht. Matthias: Wenn der Wettkampf eher am Nachmittag ist oder so, dann frĂŒhstĂŒcken wie immer. Das, was ich halt am liebsten mag und gut vertrag. Wenn der Wettkampf am Vormittag startet, dann hĂ€ngt es halt davon ab, wie frĂŒh kann ich vorher frĂŒhstĂŒcken oder wie will ich oder wie geht sich das aus? Dann ist zum Beispiel dieser Coal Shake mit Kokosmilch und Butter, Kokosöl, also mit Fett ordentlich versorgen, MCT Öl, da gebe ich dann vielleicht eine Banane rein. (Julia: NatĂŒrlich.) Nicht nur Beeren oder so, sondern dass ich eben auch einen gewissen Kohlenhydratanteil drinnen habe und das sollte dann eigentlich 2 Stunden vorm Wettkampf, sollte mir das eigentlich voll. Julia: Du brauchst wĂ€hrenddessen dann eigentlich nichts außer Wasser? Matthias: Genau. Wenn es jetzt eineinhalb Stunden also Sprintdistanz zwischen ein, eineinhalb Stunden, ist das super. Wenn es jetzt auf die olympische Distanz geht, wo ich 2 bis 3 Stunden unterwegs bin, muss ich natĂŒrlich schon ĂŒberlegen, was nehme ich mit? Verpflege ich mich am Rad immer ein bisschen mit zum Beispiel ReisbĂ€llchen mit, da gebe ich RĂŒhrei rein, das mische ich so zusammen in den Ofen und dann wird das fest und das kann man sich einfach beim Trikot reingeben. Ist vielleicht fĂŒr Sportler reicht das. Wenn man jetzt keine Sekunde verlieren will, muss ich mir vielleicht schon ĂŒberlegen, welches Gel oder mit welcher StĂ€rke kann ich arbeiten, wo ich mir was in der Flasche zusammenmixe. Julia: Ich meine, es gibt ja da, auch der Ben Greenfield erwĂ€hnt, dass man vielleicht ReisstĂ€rke Matthias: ReisstĂ€rke. Genau. Julia: Hast du da erfahrung gemacht? Matthias: Es gibt dieses UCAN Super Starch zum Beispiel, das habe ich. Habe ich mir mal ĂŒberlegt, wie ich das am besten herbekomme, aber es war ein bissel umstĂ€ndlich. Und ich habe dann schon einmal Versuche gemacht, aber jetzt eine einfache KartoffelstĂ€rke hernehmen, es ist ja geschmacklich nicht so wertvoll. Julia: Das hĂ€tte ich nicht aufgegessen. Matthias: Genau. Julia: Jetzt haben wir vorhin gesprochen von verschiedenen Distanzen. Unterscheidest du da, ob das Radfahren, Laufen oder Schwimmen ist oder ob das eine Kombination aus diesen Sachen ist? Matthias: Ja. Also beim Radfahren kann ich immer feste Nahrung zu mir nehmen, weil einfach der Körper am wenigsten beansprucht wird. Ja, genau. Beim Laufen ist es mir eigentlich schon sehr lieb, wenn ich nichts im Magen liegen habe. Vor allem merkt man da einfach, der Joe Friel sagt das ja ganz nett: Es sind ja nur 2 Prozent. Aber die 2 Prozent können halt so viel ausmachen. Julia: Ja vor allem, wenn man es nicht nur als Hobbysport macht
 Matthias: Ja, genau. Julia: Vielleicht fĂŒr einen Verein lĂ€uft oder. Matthias: Ja genau. Und auch selber sich an seine Zeiten misst. Und beim Schwimmen ist halt schon sehr wichtig, was vertrage ich gut? Es gibt da ja eigentlich keine Untersuchungen, die sagen, dass, wenn man was hat gegessen hat, dass man dann nicht schwimmen kann oder so, wie viele glauben. Julia: Das wĂ€re auch irgendwie ungĂŒnstig, glaube ich fĂŒr die Evolution. Matthias: Ja genau. Das wĂ€re ein bisschen ungĂŒnstig. Also da habe ich auch weniger Probleme. Aber beim Laufen ist es schon gescheit, wenn ich halt wirklich schaue, wenn ich im Wettkampf was zu mir nehme, dass es eher flĂŒssig ist. Julia: Und hast du das jetzt, hast du schon die Gelegenheit gehabt, das mit anderen auch auszuprobieren? Matthias: Ich habe ein paar von meinen Athleten, denen ich ErnĂ€hrungsplĂ€ne oder Konzepte ein bisschen so liefere, das heißt, wir reden einfach darĂŒber, was ist meiner Meinung nach fĂŒr sie gut und das setzen sie auch um. Und habe eigentlich da sehr gute Erfolge und sehr gute RĂŒckmeldungen. Das eine, was das Gewicht anbelangt. Julia: Ja das wollte ich nĂ€mlich gerade frage, ob es da Ergebnisse gibt. Matthias: Also so innerhalb von 2 Wochen diese klassischen 4 bis 5 Kilo, einfach, weil der Körper was Anderes bekommt, was er vielleicht besser verarbeiten kann. Julia: Was ja gerade im Ausdauersport ja oft sehr wichtig ist Matthias: Ja, das macht voll viel aus. Matthias: Man weiß ja, jeder Kilo beim Laufen. Und leistungsmĂ€ĂŸig, sagen wir mal so, wenn es leistungsmĂ€ĂŸig dasselbe ist wie vorher, aber ich fĂŒhle mich besser, dann ist es schon ein Vorteil. Julia: Genau. Vor allem das war ja oft, also die Angst, dass man schlechter wird, dass man einfach nicht mehr Leistung bringen kann. Aber wenn die ErnĂ€hrung dahingehend Ă€ndere und auf jeden Fall Gewicht verliere und zumindest die Leistung auf jeden Fall nicht schlechter wird. Es gibt auch Hinweise bzw. in der Literatur findet man, dass die ketogene ErnĂ€hrung die Regeneration verbessert. HĂ€ttest du da was bemerkt an dir selber jetzt? Matthias: Ja schon. Also ziemlich stark nĂ€mlich nach WettkĂ€mpfen. Wenn ich jetzt nach WettkĂ€mpfen ĂŒber das Finish ein Buffet hergefallen bin wie ich das gerne gemacht habe immer frĂŒher, habe ich immer das Problem gehabt, dass ich am nĂ€chsten Tag ZustĂ€nde erlitten habe, wie es mir sonst ergangen ist, wenn ich am Freitag ein bisschen mehr getrunken habe. Und dass sind so richtige KaterzustĂ€nde, Kopfschmerzen, leichte Übelkeit und so. Und seitdem, dass ich mir halt bei WettkĂ€mpfen dann einmal Verpflegung mitnehme fĂŒr nach dem Wettkampf ganz speziell, geht's mir halt einfach viel schneller viel besser. Es dĂŒrfte da einfach der Körper, jetzt ist er eh schon ausgelaugt und ermĂŒdet und oxidativer Stress und so. Und wenn ich dann Nahrungsmittel zu mir nehme, die jetzt nicht unbedingt voll super sind fĂŒr mich, dann ist das natĂŒrlich doppelt und dreifach geht das in die Hose. Und ich glaube, das merkt man, da merkt man es am meisten und natĂŒrlich dann auch bei intensiven Trainingseinheiten und so. Wenn ich einen regenerativen Lauf mache, dann kurble ich schon die Regeneration an. ##Artikel Profi-Athleten auf einer ketogenen ErnĂ€hrung – Die FASTER Study ##Website Paleo Low Carb - JULIAS BLOG | (auf Facebook folgen) Superhumanoid - PAWELS BLOG Super | (auf Facebook folgen) ‌ Bitte beachte den aktuellen "Haftungsausschluss (Disclaimer) und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen" auf meiner Webseite.
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Jun 12, 2017 ‱ 14min

Macht Erythrit dick?

In Folge #115 Das Video der aktuellen Folge direkt auf Youtube öffnen Bitte beachten Sie auch immer den aktuellen "Haftungsausschluss (Disclaimer) und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen" auf https://paleolowcarb.de/haftungsausschluss/ #geNUSS[explosion] von [nĂŠhr:sinn] - das low carb knusper nuss mĂŒsli [nĂŠhr:sinn] geNUSS[explosion] ist ein hochwertiges low-carb* MĂŒsli und besteht zu 100% aus natĂŒrlichen Zutaten. Es ist gut als FrĂŒhstĂŒck und Snack und hat nur 13,7g verwertbaren Kohlenhydraten auf 100g. Es ist getreidefrei und sojafrei. Perfekt fĂŒr den Start in den Tag. Wir verarbeiten nur hochwertigste, nĂ€hrstoffreiche Zutaten, die dich lĂ€nger satt machen und nachhaltig mit Energie versorgen. Wir nutzen ballaststoffreiche Kokosnuss, Erdmandel und heimische NĂŒsse. Mehr darĂŒber erfĂ€hrst du auf lowcarbmĂŒsli.at oder auf Amazon.de Und nicht vergessen: Wenn du uns auf Youtube siehst, und wenn du es noch nicht getan hast, dann abonniere unseren Kanal „Evolution Radio Show“ Wenn du das Podcast hörst, dann findest du die Links fĂŒr Apple iTunes und Android hier auf unserer Homepage Diese Episode wird gesponsert/unterstĂŒtzt von BRAINEFFECT Suchst du nach einem Weg schneller in Ketose zu kommen? Dann ist ROCKET C8 von BRAINEFFECT genau das Richtige fĂŒr Dich. Wie der Name schon sagt besteht das ROCKET C8 aus 100% C8 FettsĂ€uren (also CaprylsĂ€ure), welche die optimalste der mittelkettigen FettsĂ€uren ist. Es ist geschmacksneutral, und daher kann man es wirklich ĂŒberall einsetzen.Egal ob im Cafe, auf dem Salat oder in Smoothies etc. Der Vorteil daran ist, dass auch Ketonkörper gebildet werden können, wenn du Kohlenhydrate zu dir genommen hast. Mit dem Gutscheincode Evolutionradioshow bekommt ihr 20% auf alle Produkte im BRAINEFFECT Shop unter http://www.brain-effect.com/ Transkript der Folge Der Wunsch nach der SĂŒĂŸe ohne Reue ist groß. Im Laufe der letzten Jahrzehnte haben wir einige Substanzen entdeckt, oder im Labor erzeugt, die SĂŒĂŸ schmecken, ohne jedoch Kalorien zu liefern. Manche dieser Substanzen haben sich als GesundheitsschĂ€dlich erwiesen, manche scheinen unbedenklich zu sein. Als “neue” SĂŒĂŸstoffe am Markt haben sich in den letzten Jahren, die sogenannten Zuckeralkohole etabliert. Die Ergebnisse einer aktuelleren Studie regen zur Sorge an - könnte Erythrit etwas mit Übergewicht zu tun haben? Bevor wir auf den eigentlichen Artikel eingehen, möchte ich ein paar Worte zu Zucker und SĂŒĂŸstoffen generell loswerden. Generell ist erstrebenswert sich SĂŒĂŸigkeiten und Naschen abzugewöhnen. Egal ob Zucker oder SĂŒĂŸungsmittel, der Griff zum Goodie sollte die Ausnahme bilden. Nun zur aktuellen Studie: [Hootman, Katie C., et al. "Erythritol is a pentose-phosphate pathway metabolite and associated with adiposity gain in young adults." Proceedings of the National Academy of Sciences (2017): 201620079.](http://www.pnas.org/content/114/21/E4233.abstract) Die Arbeit von Katie Hootman und Kollegen hat zu einem großen Aufschrei in der LCHF Gemeinde gefĂŒhrt. Erythrit soll zu Übergewicht fĂŒhren, oder Übergewicht begĂŒnstigen? Kann denn das sein? Die Erythrit-Gegner haben auch nicht lange auf sich warten lassen und in der Studie eine BestĂ€tigung der GrundsĂ€tzlichen Skepsis dem Zuckeralkohol mit dem suspekt wirkenden Namen gesehen. Erythrit, kann ja nicht gut sein, ist ja nicht „natĂŒrlich“ – oder doch? Aber dazu spĂ€ter. Erst einmal zur eigentlichen Studie. Was wurde gemacht und was waren die Ergebnisse?   Methode Untersucht wurden Collage Studenten (n=172) im Alter zwischen 18-19 Jahren. Die Auswahl der Teilnehmer war Randomisiert und auf gleichmĂ€ĂŸige Verteilung der Geschlechter wurde geachtet. Erfasst wurden anthropometrische Daten, Blutplasma (nicht nĂŒchtern) sowie die Körperzusammensetzung via DXA (dual -energy x-ray absorptiometry). Untersucht wurden verschiedene Metabolite (Stoffwechselprodukte) hinsichtlich ihrer möglichen Rolle als PrĂ€diktor fĂŒr die Entwicklung von Übergewicht. Die Studenten wurden dann hinsichtlich ihrer Fettmasse und dem Hba1c eingeteilt. Daraus ergaben sich 4 PhĂ€notyp Gruppen: Fettmasse Zunahme in der Bauchregion (incident central adiposity gain) Stabiles Fettmasse (stable adiposity) Hba1c in den Top 25% Hba1c in den untersten 10% Ergebnisse der Studie Nach einem Jahr haben 75% der Studenten an Körpergewicht zugelegt. (>0.5kg). Bei 66 Teilnehmern konnten die Forscher eine Fettzunahme in der Bauchregion feststellen. Metabolite als PrĂ€diktor fĂŒr Fettzunahme in der Bauchregion Die Forscher haben sich verschiedene Metabolite angesehen. Neben Erythritol, auch Fructose, Lactat, Valin und Leucin. Es gab Unterscheide in allen genannten Metaboliten zwischen den Gruppen, allerdings erreicht nur Erythritol das Signifikanzlevel. Interessant ist, dass die höchsten Eryhtritol Konzentrationen in der Gruppe zu finden waren, mit der geringsten Zunahme an Bauchfett. WĂ€hrend die niedrigsten Erythritol Werte in der Gruppe mit den GrĂ¶ĂŸten VerĂ€nderungen der Bauchfettmasse zu beobachten waren. Eigensynthese von Erythritol Nimmt man Erythrit ĂŒber die Nahrung auf, dann werden 90 – 95% ĂŒber den Harn ausgeschieden. 5 – 10% werden zu Eryhtronat oxidiert. Der menschliche Körper ist allerdings auch in der Lage Erythritol selber aus Glucose zu synthetisieren. Diskussion Die Autoren der Studie fanden signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen was Fructose und Erythritol Konzentrationen betrifft. Sie sehen eine positive Assoziation zwischen Erythritol im Plasma und dem Auftreten von Fettmassezuwachs in der Bauchregion. Weitere Untersuchungen werden benötigt um diese Ergebnisse verstehen zu können.   Assoziation ist kein ursĂ€chlicher Zusammenhang Soweit die Kurzfassung der Studie. Bevor wir die Ergebnisse weiter besprechen und in wie weit sie fĂŒr uns relevant sind, ein paar Worte zu statistischen ZusammenhĂ€ngen. Die Forscher sehen eine positive Assoziation. Das bedeutet, dass Wert A und Wert B gemeinsam auftreten, einen ursĂ€chlichen Zusammenhang kann man aus dieser Studie noch nicht ableiten. Wir können also nicht sagen: A verursacht B. Endogene Produktion vs. Exogene Exposition Was die Autoren der Studie auch bemerken ist, dass wir noch nicht wissen, was das mit der exogenen Aufnahme von Erythrit zu tun hat, und ob ĂŒberhaupt. Das Erythrit, das die Autoren in den Blutproben gefunden haben, stammt ja aus endogener Synthese, und zwar aus Glucose. Jetzt kommen wir zu einem interessanten Punkt. Die Autoren schreiben, dass in bisherigen Studien nicht gezeigt werden konnte, dass Menschen Erythritol endogen synthetisieren können. Sie zitieren dazu eine Studie aus dem Jahr 1993 von Hiel et. al.[1] Dies scheint jedoch nicht mehr ganz aktuell zu sein. Bei weiterer Recherche stellt sich heraus, dass Erythrit von Föten diverser WiederkĂ€uer selbst produziert wird[2], und nicht nur von WiederkĂ€uern, sondern auch vom Menschen.   Erythrit und andere Polyole im menschlichen Fötus und der Plazenta 2005 im Journal „Pediatric Research“, welches zu Nature Publishing gehört, veröffentlichte Brusati et al. eine Arbeit mit dem Titel: „Fetal and Maternal Non-glucose Carbohydrates and Polyols Concentrations in Normal Human Pregnancies at Term“[3]. Andere Zucker und Zuckeralkohole wie Inositol, Sorbitol und Erythrit, sind wichtige Energielieferanten fĂŒr das Ungeborene. Diese Zuckeralkohole finden sich in signifikanten Mengen in der Nabelschnur und, in geringeren Mengen, auch im Blut der Mutter. Besonders interessant ist, dass es zwischen Mutter und Fötus einen relativ großen Konzentrationsgradienten gibt. Dies unterstĂŒtzt die Annahme, dass der Fötus selbst Polyole (Inositol, Sorbito und Erythritol) synthetisiert. [
] Finally, that polyol concentrations are elevated sufficiently in fetal blood to lead to the establishment of relatively large fetal–maternal concentration gradients for polyols such as inositol, sorbitol, and erythritol suggests that the trophoblast may be relatively impermeable to these compounds. The presence of large fetal–maternal concentration ratios for the polyols also suggests that the reduction of sugars to their corresponding alcohols is favored. The role of the polyols in developing tissues is currently unknown. [
]   Erythrit in Samen und Reproduktionsorganen Die biologische Bedeutung von Polyolen hat zugenommen, da man grĂ¶ĂŸere Mengen in Samen und Reproduktionsorganen findet [4] [5].  Erythritol Produktion beim Rind, steigt mit Fortschreiten der TrĂ€chtigkeit an und erreicht einen Peak in der Mitte der TrĂ€chtigkeit[6]. Die Bedeutung und der Fokus der Forscher auf Erythritol, gerade in der VeterinĂ€rmedizin, hat einen etwas mit einem Bakterium namens Brucella zu tun. Brucellen sind kurze, stabförmige Bakterien. Sie kommen in Geschlechtsorganen und Harntrackt von Rindern, Schafen und Schweinen vor. Sie fĂŒhren, unter anderem, zu Placentitis, FrĂŒhgeburten[7] und VergrĂ¶ĂŸerung der Geschlechtsorgane. Brucellen haben eine besondere Vorliebe fĂŒr Erythritol entwickelt. Mit steigender Erythritolkonzentration, steigt auch die AnfĂ€lligkeit fĂŒr eine Brucelleninfektion. Das heißt jetzt nicht, dass Erythritaufnahme ĂŒber die Nahrung zu einer Brucelleninfektion fĂŒhrt. Die metabolische Besonderheit der Geschlechtsorgane, liefern NĂ€hrstoffe, die dem Stoffwechsel von Brucella sehr entgegenkommen. So etwas nennt man auch Parasite-Host Co-Evolution. Erythritol im Serum als Indikator fĂŒr Übergewicht Welche Rolle könnte Erythritol im Serum nun als Marker fĂŒr Übergewicht spielen? Das ist ja die zentrale Frage. Wir wissen nun, dass die endogene Synthese von Erythritol nicht wirklich etwas Ungewöhnliches ist und sehr wohl im Menschen bereits beschrieben wurde. Erythritol ist besonders hoch konzentriert in Samen, Geschlechtsorganen, Plazenta, Nabelschnurblut und im Fötus selbst. Erythritol, und andere Polyole dĂŒrften eine Rolle in sich entwickelnden Geweben spielen. Mannose ist zum Beispiel notwendig fĂŒr die Synthese von Glycoproteinen und Glycophospholipiden[8]. Die signifikant höheren Plasmalevel von Erythritol in der Gruppe, die eine deutliche Zunahme an Bauchfettmasse hatten, gegenĂŒber der Gruppe mit stabiler Adipositas, sind interessant und könnten ein Hinweis auf Fehlregulation im PPP (Penthosephosphat Pathway) sein. Bei Übergewicht und Fettleibigkeit sehen wir oft, dass Signalwege ĂŒberexpremiert werden, welche Zellwachstum, Proliferation und generell anabole Prozesse regulieren. Ähnliches könnte auch hier der Fall sein. Endogene Erythritsynthese könnte auch ein Marker fĂŒr gestörte Energiegewinnung sein. Wird aus Glucose-6-Phospaht nicht Pyruvat, sondern vermehrt Erythritol synthetisiert, könnte das auch ein Hinweis auf eine gestörte Glycolyse sein. Eine andere Hypothese, die ich nicht allzu weit hergeholt finde, wĂ€re die der Dysbiose. Wir wissen, dass Bakterien in unserem Darm eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Übergewicht spielen. Erythritolsynthese wurde zuerst bei Bakterien beschrieben. Es wĂ€re durchaus denkbar, dass das Erythritol im Plasma seinen eigentlichen Ursprung in bakterieller Synthese im Darmlumen hat, von dort, ĂŒber eine gestörte Barrierefunktion der Darmwand, in das Blut ĂŒbertritt und aus diesem Grund dort auch nachweisbar ist. Ähnliches sehen wir bei Lipopolysacchariden (LPS). LPS sind Bestandteile der Zellmembran von Gram-negativen Bakterien. Sie provozieren eine starke Immunantwort und können im Plasma nachgewiesen werden. Fazit Abschließend bleibt zu sagen, dass wir eigentlich noch nicht wirklich viel wissen. Von der Beobachtung höherer Erythritolwerte im Plasma bei Übergewichtigen, zu der Vermutung, Erythrit fördert Übergewicht – das ist schon ein sehr großer Schritt und höchst spekulativ. Ich denke aber, es ist eine spannende Beobachtung, die definitiv weiterer Forschung bedarf. Vor allem im Hinblick auf meine Alternativhypothesen was die Aktivierung von Wachstumsfaktoren, die Fehlregulation der Energiegewinnung oder sogar die bakterielle Komponente betrifft. Referenzen [1] Hiele, Martin, et al. "Metabolism of erythritol in humans: comparison with glucose and lactitol." British Journal of Nutrition 69.01 (1993): 169-176. [2] Peter D. Constable Kenneth W Hinchcliff Stanley H. Done Walter Gruenberg. Veterinary Medicine - A textbook of the diseases of cattle, horses, sheep, pigs and goats, Edition 11. October 25, 2016 Elsevier Health Sciences [3] Brusati, Valentina, et al. "Fetal and maternal non-glucose carbohydrates and polyols concentrations in normal human pregnancies at term." Pediatric research 58.4 (2005): 700-704. [4] Clark, J. B. K., et al. "D-Mannitol, erythritol and glycerol in bovine semen." Journal of reproduction and fertility 13.2 (1967): 189-197. [5] Lewin LM, Yannai Y, Melmed S, Weiss M 1982 myo-Inositol in the reproductive tract of the female rat. Int J Biochem 14:147–150 [6] Samartino, L. E., Traux, R. E., and Enright, F. M. (1994). Invasion and replication of Brucella abortus in three different trophoblastic cell lines. Zentralblatt Veterinarmedizin Reihe B. 41, 229–236. doi: 10.1111/j.1439-0450.1994.tb00223.x [7] Letesson, Jean-Jacques, et al. "Brucella Genital Tropism: What's on the Menu." Frontiers in Microbiology 8 (2017). [8] Brusati, Valentina, et al. "Fetal and maternal non-glucose carbohydrates and polyols concentrations in normal human pregnancies at term." Pediatric research 58.4 (2005): 700-704. Artikel Macht Erythrit dick? Webseiten Paleo Low Carb - JULIAS BLOG | (auf Facebook folgen) Superhumanoid - PAWELS BLOG Super | (auf Facebook folgen) ‌ Bitte beachte den aktuellen "Haftungsausschluss (Disclaimer) und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen" auf meiner Webseite.
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Jun 5, 2017 ‱ 43min

Was du gegen das viele Sitzen tun kannst - so schlimm ist Sitzen - Interview mit Christian Kollitsch von prinzippaleo.de

20% auf alle Produkte im BRAINEFFECT Shop Gutscheincode: Evolutionradioshow - 20% auf alle Produkte im BRAINEFFECT Shop unter www.brain-effect.com Also schaut mal vorbei und hört euch die Episode #106 mit Fabian an! In Folge #114 Das Video der aktuellen Folge direkt auf Youtube öffnen Bitte beachten Sie auch immer den aktuellen "Haftungsausschluss (Disclaimer) und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen" auf https://paleolowcarb.de/haftungsausschluss/ Und nicht vergessen: Wenn du uns auf Youtube siehst, und wenn du es noch nicht getan hast, dann abonniere unseren Kanal „Evolution Radio Show“ Wenn du das Podcast hörst, dann findest du die Links fĂŒr Apple iTunes und Android hier auf unserer Homepage Kurze Zusammenfassung Mein heutiger Gast ist der Physiotherapeut Christian Kollitsch. Wenn er nicht gerade Menschen dabei hilft, ihren Bewegungsapparat wieder in Balance zu bringen, dann arbeitet er als Trainer und schreibt auf seinem Blog - PrinzipPaleo - ĂŒber ErnĂ€hrung und artgerechte Bewegung. Wir sprechen heute ĂŒber das Thema “Sitzen”. Wir sind eigentlich nicht dafĂŒr gemacht, mehrer Stunden pro Tag zu sitzen. Es ist unphysiologisch und eigenlicht gar nicht artgerecht Kompressionssocken - http://amzn.to/2qChPGJ IKEA bietet höhenverstellbare Schreibtische an. Die Serie heißt BEKANT und es gibt viele verschiedene AusfĂŒhrungen. http://www.ikea.com/de/de/catalog/products/S19006337/#/S19006323 In dieser Folge erfĂ€hrst Du : Welche schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen das Sitzen mit sich bringt Die Vorteile eines Stehtisches Einfache Übungen fĂŒr das BĂŒro und Zuhause und Wie du am besten den Umstieg auf einen Stehtisch schaffst BĂŒcher Paleo DiĂ€t - Die Vorteile der modernen SteinzeitkĂŒche ###Paleo Fitness - Der Trend zu natĂŒrlicher Bewegung und Regeneration ##Produkte Stehbodenmatte Balance Pad Kompressionssocken IKEA bietet höhenverstellbare Schreibtische an. Die Serie heißt BEKANT und es gibt viele verschiedene AusfĂŒhrungen. Weitere Folgen Upgrade fĂŒr die FĂŒĂŸe - alles was Du ĂŒber das Barfußlaufen wissen musst. Interview mit Constantin Gonzales Artikel http://www.zeitschrift-sportmedizin.de/artikel-online/archiv-2014/heft-1/sitzende-lebensweise-als-ein-gesundheitlich-riskantes-verhalten/ https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3404815/ http://www.juststand.org/tabid/674/language/en-US/default.aspx https://www.steelcase.com/content/uploads/2015/01/Research_JIM_Review_British_Journal_0108.pdf https://www.prinzippaleo.de/warum-sitzen-das-neue-rauchen-ist/ http://www.sedentarybehaviour.org/ Webseiten Prinzip Paleo Paleo Low Carb - JULIAS BLOG | (auf Facebook folgen) Superhumanoid - PAWELS BLOG Super | (auf Facebook folgen) ‌ Bitte beachte den aktuellen "Haftungsausschluss (Disclaimer) und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen" auf meiner Webseite.
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May 23, 2017 ‱ 18min

Ketoazidose bei gesunden Menschen - ist das möglich?

Bitte beachten Sie auch immer den aktuellen "Haftungsausschluss (Disclaimer) und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen" auf https://paleolowcarb.de/haftungsausschluss/ #geNUSS[explosion] von [nĂŠhr:sinn] - das low carb knusper nuss mĂŒsli [nĂŠhr:sinn] geNUSS[explosion] ist ein hochwertiges low-carb* MĂŒsli und besteht zu 100% aus natĂŒrlichen Zutaten. Es ist gut als FrĂŒhstĂŒck und Snack und hat nur 13,7g verwertbaren Kohlenhydraten auf 100g. Es ist getreidefrei und sojafrei. Perfekt fĂŒr den Start in den Tag. Wir verarbeiten nur hochwertigste, nĂ€hrstoffreiche Zutaten, die dich lĂ€nger satt machen und nachhaltig mit Energie versorgen. Wir nutzen ballaststoffreiche Kokosnuss, Erdmandel und heimische NĂŒsse. Mehr darĂŒber erfĂ€hrst du auf lowcarbmĂŒsli.at oder auf Amazon.de In Folge #113 Das Video der aktuellen Folge direkt auf Youtube öffnen Und nicht vergessen: Wenn du uns auf Youtube siehst, und wenn du es noch nicht getan hast, dann abonniere unseren Kanal „Evolution Radio Show“ Wenn du das Podcast hörst, dann findest du die Links fĂŒr Apple iTunes und Android hier auf unserer Homepage Kurze Zusammenfassung Den Artikel zu diesem Podcast findest du im Paleo Low Carb Blog hier Webseiten Paleo Low Carb - JULIAS BLOG | (auf Facebook folgen) Superhumanoid - PAWELS BLOG Super | (auf Facebook folgen) ‌ Bitte beachte den aktuellen "Haftungsausschluss (Disclaimer) und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen" auf meiner Webseite.
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May 16, 2017 ‱ 29min

Was Welt und Klima wirklich hilft: Wie die Agrarindustrie die Erde verwĂŒstet und was wir dagegen tun können - Interview Dr. Anita Idel [Rebroadcast]

Bitte beachten Sie auch immer den aktuellen "Haftungsausschluss (Disclaimer) und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen" auf https://paleolowcarb.de/haftungsausschluss/ #geNUSS[explosion] von [nĂŠhr:sinn] - das low carb knusper nuss mĂŒsli [nĂŠhr:sinn] geNUSS[explosion] ist ein hochwertiges low-carb* MĂŒsli und besteht zu 100% aus natĂŒrlichen Zutaten. Es ist gut als FrĂŒhstĂŒck und Snack und hat nur 13,7g verwertbaren Kohlenhydraten auf 100g. Es ist getreidefrei und sojafrei. Perfekt fĂŒr den Start in den Tag. Wir verarbeiten nur hochwertigste, nĂ€hrstoffreiche Zutaten, die dich lĂ€nger satt machen und nachhaltig mit Energie versorgen. Wir nutzen ballaststoffreiche Kokosnuss, Erdmandel und heimische NĂŒsse. Mehr darĂŒber erfĂ€hrst du auf lowcarbmĂŒsli.at oder auf Amazon.de In Folge #112 Das Video der aktuellen Folge direkt auf Youtube öffnen Und nicht vergessen: Wenn du uns auf Youtube siehst, und wenn du es noch nicht getan hast, dann abonniere unseren Kanal „Evolution Radio Show“ Wenn du das Podcast hörst, dann findest du die Links fĂŒr Apple iTunes und Android hier auf unserer Homepage Kurze Zusammenfassung Frau Dr. Anita Idel ist TierĂ€rtzin, Mediatorin und Buchautorin. Sie war Lead-Autorin im Weltagrarrat (International Assessment of Agricultural Science, Knowledge and Technology for Development IAASTD). Die ausgebildete TierĂ€rztin arbeitet als Projektmanagerin und Beraterin fĂŒr eine nachhaltige Landwirtschaft. Im Zentrum steht die Integration nachhaltiger Tierhaltungs- und insbesondere Beweidungssysteme zur Förderung der Bodenfruchtbarkeit, der biologischen Vielfalt und der Tiergesundheit. Was wenigen bewußt ist, die heutigen Kornkammern der Welt sind ehemalige Steppenböden (also Grasland) – ihre gigantische Fruchtbarkeit ist durch jahrtausendelange Beweidung entstanden. Weidetiere und WiederkĂ€uer haben seit der letzten Eiszeit einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung der Böden und deren Fruchtbarkeit geleistet. Ob die PrĂ€rie in Nordamerika, die Pampa in Argentinien, die Schwarzerdeböden in der Ukraine – sie alle sind Steppenböden, die ihre gigantische Fruchtbarkeit ihrer Nutzungsart verdanken: Jahrtausendelange Beweidung hat meterdicke Humusschichten entstehen lassen und bewahrt. Die intensive Landwirtschaft, mit gigantischen Monokulturen und KunstdĂŒnger, das verschwinden extensiver Beweidung und die Intensivierung der Tierhaltung, all das lĂ€sst die fruchtbare Bodenschicht und auch Kohlenstoff aus dem Boden verschwinden. Frau Dr. Idel spricht in dem Interview ĂŒber die ZusammenhĂ€nge und welchen Beitrag die Kuh zum Klimaschutz leisten kann. BĂŒcher Die Kuh ist kein Klimakiller!: Wie die Agrarindustrie die Erde verwĂŒstet und und was wir dagegen tun können (Agrarkultur im 21. Jahrhundert) - Anita Idel Mit ihrem viel beachteten Buch „Die Kuh ist kein Klimakiller“, das im Mai 2016 in sechster Auflage im Metropolis Verlag erschienen ist, leistet Dr. Idel einen sehr wichtigen Beitrag zur aktuellen Nachhaltigkeitsdebatte: Sie diskutiert die Unterschiedlichkeit von Agrarsystemen und verdeutlicht die Potenziale nachhaltiger Tierhaltung fĂŒr die WelternĂ€hrung. In den Fokus stellt sie mit den „globalen LandschaftsgĂ€rtnern“ den Beitrag der Rinder zur Bodenfruchtbarkeit – bis zur und seit der Sesshaftwerdung des Menschen. Entgegen der gĂ€ngigen Wachstumsrhetorik erhĂ€lt die Diskussion ĂŒber die Naturschutzziele im Agrarraum dadurch im Hinblick auf die Erhaltung der BiodiversitĂ€t und die primĂ€rĂ€sthetische QualitĂ€t der Landschaft eine neue Dimension Die Autorin liefert in ihrem preisgekrönten Werk in sehr unterhaltsamer Weise eine FĂŒlle fundierter Fakten und DenkanstĂ¶ĂŸe und damit ein besonders ĂŒberzeugendes PlĂ€doyer fĂŒr den Erhalt des artenreichen GrĂŒnlands – fĂŒr nachhaltigen Natur- und Klimaschutz! Vortrag Video Bio-Fach 2014 Weitere Folgen Dies ist eine Wiederholung der Folge #082 Artikel Zur Bedeutung nachhaltiger Beweidung und Graslandbewirtschaftung fĂŒr die Entstehung von Bodenfruchtbarkeit - Dr Anita Idel (PDF) Allan Savory: Die WĂŒste begrĂŒnen und den Klimawandel umkehren - mit Deutschen UT Sam Feltham at Health Unplugged - Environmental and Ethical Issues Surrounding Meat - Englisch Soil Carbon Cowboys - Documentary Webseiten Anita Idel Paleo Low Carb - JULIAS BLOG | (auf Facebook folgen) ‌ Bitte beachte den aktuellen "Haftungsausschluss (Disclaimer) und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen" auf meiner Webseite.
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May 1, 2017 ‱ 53min

Upgrade fĂŒr die FĂŒĂŸe - alles was Du ĂŒber das Barfußlaufen wissen musst. Interview mit Constantin Gonzales

Bitte beachten Sie auch immer den aktuellen "Haftungsausschluss (Disclaimer) und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen" auf https://paleolowcarb.de/haftungsausschluss/ #geNUSS[explosion] von [nĂŠhr:sinn] - das low carb knusper nuss mĂŒsli [nĂŠhr:sinn] geNUSS[explosion] ist ein hochwertiges low-carb* MĂŒsli und besteht zu 100% aus natĂŒrlichen Zutaten. Es ist gut als FrĂŒhstĂŒck und Snack und hat nur 13,7g verwertbaren Kohlenhydraten auf 100g. Es ist getreidefrei und sojafrei. Perfekt fĂŒr den Start in den Tag. Wir verarbeiten nur hochwertigste, nĂ€hrstoffreiche Zutaten, die dich lĂ€nger satt machen und nachhaltig mit Energie versorgen. Wir nutzen ballaststoffreiche Kokosnuss, Erdmandel und heimische NĂŒsse. Mehr darĂŒber erfĂ€hrst du auf lowcarbmĂŒsli.at oder auf Amazon.de. In Folge #111 Das Video der aktuellen Folge direkt auf Youtube öffnen Und nicht vergessen: Wenn du uns auf YouTube siehst, und wenn du es noch nicht getan hast, dann abonniere unseren Kanal „Evolution Radio Show“ Wenn du das Podcast hörst, dann findest du die Links fĂŒr Apple iTunes und Android hier auf unserer Homepage Kurze Zusammenfassung Constantin Gonzalez ist Diplom-Informatiker und arbeitet in der IT-Branche. Seit 2008 beschĂ€ftigt er sich intensiv mit ErnĂ€hrung, Gesundheit und aktueller Forschung dazu. Mit dem Blick eines Technologen versucht er, das Signal vom Rauschen in der verwirrenden Welt der ErnĂ€hrungs-Theorien zu trennen und die Gebrauchsanweisung fĂŒr den Menschen (wieder) zu finden. Auf der Suche nach einem ErklĂ€rungsmodell fiel ihm die Paleo-ErnĂ€hrung auf. Endlich eine Möglichkeit, das Wissen um ErnĂ€hrung in ein fundiertes, strukturiertes und sinnvolles Modell einzuordnen, das die Herkunft des Menschen mit seinem genetischen Erbe, modernste Erkenntnisse aus Biochemie und Medizin sowie neue und alte Erfahrungen aus verschiedenen Kulturen zu einem stimmigen Modell verbindet. Mit der Paleo-ErnĂ€hrung hat Constantin 18 kg abgenommen und ist fitter als je zuvor. „Wehwehchen“ und „Zipperlein“ sind verschwunden, Sport ist kein notwendiges Übel, sondern macht Spaß. Ein Thema, mit dem sich Constantin besonders viel beschĂ€ftigt, ist Barfußlaufen. Hersteller von Sportschuhen wollen uns einreden, dass der menschliche Fuß etwas zerbrechliches, ja Imperfektes ist, das evolutionĂ€r nur gezwungenermaßen damit zurecht kommen musste zum Gehen genötigt zu werden, und daher Hilfe braucht. Daher wird in der Werbung immer die DĂ€mpfung der Schuhe hervorgehoben: Der Aufprall beim Laufen muss ja abgefedert werden, damit er nicht die empfindlichen Knochen und Gelenke von Fuß, Knie und Becken trifft. Einmal mehr haben Evolutionsforscher inzwischen herausgefunden, dass das Gegenteil der Fall ist: Die hohe KomplexitĂ€t des menschlichen Fußes ist natĂŒrlich ein Ergebnis von Millionen von Jahren von Evolution. Es handelt es sich um ein hochspezialisiertes Organ, dass sich optimal an seine Aufgabe, das Gehen, Laufen und Sprinten, angepasst hat. Um das zu erleben, muss man dem Fuß erst einmal seine Arbeit machen lassen! Unter anderem in dieser Folge ‱ Warum es wichtig ist, wieder ohne Schuhe laufen zu lernen ‱ Wie man am besten anfĂ€ngt und worauf Du unbedingt achten solltest ‱ Die besten Schuhe fĂŒr den BarfußlĂ€ufer ‱ Welche Vorteile es hat, öfter mal mit nackten FĂŒĂŸen durch die Wiese zu gehen Unter anderem in dieser Folge Warum es wichtig ist, wieder ohne Schuhe laufen zu lernen Wie man am besten anfĂ€ngt und worauf Du unbedingt achten solltest Die besten Schuhe fĂŒr den BarfußlĂ€ufer Welches Vorteile es hat, öfter mal mit nackten FĂŒĂŸen durch die Wiese zu gehen Ressourcen Artikel zum Barefoot Running auf Paleosophie Harvard professor Daniel Lieberman has ditched his trainers and started running barefoot. His research shows that barefoot runners, who tend to land on their fore-foot, generate less impact shock than runners in sports shoes who land heel first. This makes barefoot running comfortable and could minimize running-related injuries. YouTube Video “Nature” Mehr dazu lesen: A softer ride for barefoot runners Original Artikel: Foot strike patterns and collision forces in habitually barefoot versus shod runners Barefoot Runners - Harvard University http://barefootrunning.fas.harvard.edu/ This website has been developed to provide an evidence-based resource for those interested in the biomechanics of different foot strikes in endurance running and the applications to human endurance running prior to the modern running shoe. #BĂŒcher ##Buch Paleo nach Jahreszeiten - Das erste saisonale Paleo-Kochbuch Monica Schlatter (Autor), Nadja Reinmann (Autor), Constantin Gonzalez Klappentext: “Paleo nach Jahreszeiten“ nimmt Sie mit auf eine spannende Reise durch eine kulinarische Vielfalt an alltĂ€glichen, unkomplizierten und pfiffigen Paleo-Rezepten im Rhythmus der Jahreszeiten. Diese sorgen fĂŒr eine natĂŒrliche Abwechslung im Speiseplan und versorgen uns mit den richtigen MikronĂ€hrstoffen zur richtigen Zeit. Und nicht nur das! Allerlei Wissenswertes und Spannendes rund um die jeweiligen Lebensmittel und saisonalen Themen werden anschaulich illustriert. Wissen Sie was man alles mit Artischocken anstellen kann oder wieso man Rote Beten roh essen sollte? Auch die schier unendlichen Zubereitungsarten der frĂŒhlingshaften Spargelstangen, der herbstlichen KĂŒrbisgewĂ€chsen oder der Winter-Highlights wie Kohl und Co. werden erklĂ€rt und in ĂŒberraschende Kreationen verpackt. Da das Thema zurĂŒck zur Natur in diesem Buch eine grosse Rolle spielt, darf das Spezialthema „Barfußlaufen“ nicht fehlen. Abgerundet wird das Ganze mit FitnessĂŒbungen, die Sie tĂ€glich fit halten. Die Verbindung von ĂŒber 180 exklusiven saisonalen Rezepten, modernen Erkenntnissen und wunderschönen Fotografien macht das Buch zu einem unverzichtbaren Begleiter fĂŒr alle (Jahres-)Zeiten. Lassen Sie sich inspirieren! „Paleo-KochbĂŒcher sind ja inzwischen keine Seltenheit mehr. Doch das aktuelle Werk Paleo nach Jahreszeiten ist etwas Besonderes und wird dem Begriff „Paleo“ ĂŒber das Kochen hinaus gerecht. Dabei stellen die drei Autoren nicht nur leckere und typisch saisonale Rezepte vor, sondern verweisen auch auf das ebenfalls Paleo-typische Fasten – ein ganz wesentlicher Bestandteil der ErnĂ€hrung frĂŒherer Generationen und extrem gesund!“ – Prof. Dr. Jörg Spitz, Akademie fĂŒr Menschliche Medizin GmbH „Paleo ist aktuell eine der populĂ€rsten ErnĂ€hrungsformen. Wenn Du nur ein Buch dazu liest, dann empfehle ich dieses. Wegen seines praktischen Ansatzes. Denn Theorie ohne praktische Umsetzung ist wertlos. So folgen nach einer Einleitung & ErklĂ€rung der Paleo ErnĂ€hrung ĂŒber passende 180 Rezepte – fĂŒr jede Jahreszeit und jeden Geschmack“. – Wolfgang Unsöld, Strength Coach & GrĂŒnder des YPSI „Die Paleo-ErnĂ€hrung ist ein effektives Werkzeug zum Erreichen ernĂ€hrungsspezifischer Ziele. Paleo nach Jahreszeiten schafft mit klaren Worten einen kompakten Überblick ĂŒber alle praxisrelevanten Elemente des Konzepts und liefert neben zahlreichen Rezepten auch Anregungen zum lebenswichtigen Aspekt der Bewegung. Ein sinnvoller Ausgangspunkt fĂŒr eigene Anpassungen und Integration in den individuellen Lebensstil.“ – Felix Olschewski, Autor und GrĂŒnder von Urgeschmack Abnehmen mit PaleoLowCarb - jetzt zum Kurs anmelden und losstarten Webseiten Paleosophie Paleo Low Carb - JULIAS BLOG | (auf Facebook folgen) Superhumanoid - PAWELS BLOG Super | (auf Facebook folgen) ‌ Bitte beachte den aktuellen "Haftungsausschluss (Disclaimer) und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen" auf meiner Webseite.
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Apr 20, 2017 ‱ 48min

In 10 Monaten 45 kg leichter - die Erfolgsgeschichte von Kathrin Koloc

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