

Elektroauto News: Podcast über Elektromobilität
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Elektroauto-News.net wartet immer sonntags, pünktlich zum Ende der Woche, mit aktuellen Entwicklungen, Diskussionen, Interviews und teils exklusiven Einblicken aus der Welt der Elektromobilität auf.
Elektroautos, Plug-In-Hybride und Hybridfahrzeuge stehen hierbei im Fokus. Dabei ist es gänzlich egal, ob es sich um Volumenmodelle großer Hersteller handelt oder durchdachte E-Fahrzeuge neu aufkommender Start-Ups.
Mit unserem Podcast möchten wir einen möglichst umfangreichen Überblick über die Welt der Elektromobilität ermöglichen. Sei ein Teil der Reise.
Elektroautos, Plug-In-Hybride und Hybridfahrzeuge stehen hierbei im Fokus. Dabei ist es gänzlich egal, ob es sich um Volumenmodelle großer Hersteller handelt oder durchdachte E-Fahrzeuge neu aufkommender Start-Ups.
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Apr 25, 2025 • 32min
ABB: „Der Kunde will mehr als nur Strom aus der Dose“
Im Gespräch mit Michael Bültmann, ABB E-Mobility
In der aktuellen Podcast-Folge habe ich mit Michael Bültmann gesprochen, dem Geschäftsführer von ABB E-mobility – und es war ein spannender und tiefgehender Austausch über die strategischen Herausforderungen, technologischen Entwicklungen und Zukunftspläne rund um Ladeinfrastruktur für E-Autos und E-Nutzfahrzeuge. ABB ist mit weltweit über 55.000 ausgelieferten Ladestationen längst ein relevanter Player im Markt – und stellt sich mit einem neuen, modularen Produktportfolio noch breiter auf.
Michael hat gleich zu Beginn deutlich gemacht, dass man sich bei ABB E-mobility von den Bedürfnissen der Kunden leiten lässt. „Die Anforderungen von Pkw-Fahrern und Logistikunternehmen unterscheiden sich massiv – darauf müssen wir reagieren, sonst läuft man am Markt vorbei.“ Herausgekommen ist eine modulare Plattformstruktur, auf der Ladestationen wie die A200, A300 und A400 aufbauen. Damit lassen sich je nach Anwendungsfall passende Ladeleistungen und Ausstattungen kombinieren. Für Betreiber bedeutet das: mehr Skalierbarkeit, geringere Investitionsrisiken und vereinfachte Wartung.
Ein zentraler Punkt ist dabei auch das Energiemanagement. ABB setzt zunehmend auf intelligente Systeme, die Lastspitzen vermeiden, günstige Ladefenster automatisch erkennen und mit Energiespeichern oder Netzdienstleistungen verknüpft werden können. „Die Zeit, in der man einfach eine Steckdose aufgestellt hat, ist vorbei. Ladelösungen sind heute Teil komplexer Logistik- und Energiekonzepte“, so Michael. Gerade in der Logistik – mit steigender Zahl an E-Lkw – sind solche durchdachten Systeme essenziell, um den Betrieb effizient und wirtschaftlich zu gestalten.
Ein Beispiel dafür ist der neue C50 Charger, speziell für den Einzelhandel und die Gastronomie konzipiert. Mit seiner 50-kW-Ladeleistung eignet er sich perfekt für das Laden während des Einkaufs oder Restaurantbesuchs. „Man kann die Ladezeit in den Alltag integrieren – und für Retailer bedeutet das längere Verweildauer, mehr Umsatz und die Möglichkeit, eigene Kundenbindungsprogramme zu integrieren“, so Michael. Auch die technische Integration sei flexibel – von der einfachen Einbindung bis hin zu komplexeren API-Lösungen in bestehende Systeme.
Beim Thema Megawatt-Charging wurde es dann richtig konkret. ABB arbeitet hier eng mit MAN und weiteren Partnern an standardisierten Lösungen für den Schwerlastverkehr. „Es geht nicht um ein Wettrennen um die höchste Ladeleistung, sondern um Sinnhaftigkeit. Auf Fernstrecken brauchen wir Ladepunkte, die innerhalb von 45 Minuten mehrere hundert Kilometer Reichweite ermöglichen – nur so funktioniert elektrischer Langstreckentransport.“ Noch 2025 sollen erste kommerzielle Projekte an den Start gehen, unterstützt durch standardisierte Schnittstellen und Netzanschlusslösungen.
Natürlich bringt all das auch Herausforderungen mit sich – von der Netzanbindung über hohe Anfangsinvestitionen bis hin zu politischen Unsicherheiten. Michael betonte aber: „Was wir brauchen, ist Verlässlichkeit. Es bringt nichts, wenn Programme erst angekündigt und dann wieder gestrichen werden. Investoren und Betreiber brauchen Planungssicherheit.“ Dabei gehe es nicht um einen dauerhaften subventionierten Markt, sondern um eine Anschubhilfe für Technologien, die sich langfristig selbst tragen müssen.
Auch der Wettbewerb aus Asien wurde im Gespräch thematisiert. Michael sieht die chinesischen Anbieter im Ladeinfrastrukturbereich zunehmend auf den europäischen Markt drängen – mit gutem Engineering, aber auch teils nicht marktwirtschaftlichen Preisstrukturen. „Wir scheuen den Wettbewerb nicht – aber er muss fair sein. Wir hoffen, dass Politik und Wirtschaft hier zusammenarbeiten, um europäische Hersteller nicht ins Hintertreffen geraten zu lassen.“ Gerade die enge Zusammenarbeit mit europäischen OEMs sei ein Vorteil: Im Zusammenspiel mit Partnern wie MAN bei der Entwicklung von Megawatt-Standards oder durch frühe Integration in Logistikprozesse könne ABB seine Stärken ausspielen. „Echte Fortschritte entstehen, wenn man mit den Kunden gemeinsam denkt, nicht nur Technik liefert.“
Das Gespräch hat mir nochmal gezeigt, wie weit Ladeinfrastruktur mittlerweile gedacht werden muss: als digitales, skalierbares System, tief integriert in Energie- und Mobilitätsstrategien – und als Schlüsselfaktor für die Zukunft des elektrifizierten Verkehrs. Nun aber genug der Vorrede – lasst uns direkt ins Gespräch einsteigen.
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Apr 20, 2025 • 19min
Günstige E-Autos: Was bringt die Zukunft?
Im Gespräch mit Vanessa-Lisa Oelmann
Erschwingliche Elektroautos sind nach wie vor Mangelware – zumindest, wenn man nach Fahrzeugen sucht, die unter 25.000 Euro kosten und dennoch eine solide Ausstattung bieten. Genau darüber habe ich in der aktuellen Podcast-Folge mit Vanessa-Lisa Oelmann gesprochen. Sie testet seit drei Jahren Elektroautos, betreibt einen eigenen YouTube-Kanal und schreibt neben der Elektroautomobil auch für Elektroauto-News. Ihr Fokus liegt auf massentauglichen, bezahlbaren E-Autos – ein Bereich, der bisher eher stiefmütterlich behandelt wurde.
Vanessa sieht die magische Preisgrenze bei 25.000 Euro. Autos, die in einer vernünftigen Ausstattung unter dieser Grenze bleiben – also ohne, dass an essentiellen Dingen wie Schnellladefähigkeit oder Assistenzsystemen gespart wird – fallen für sie in die Kategorie „bezahlbare E-Mobilität“. Auch wenn sie sich wünscht, dass es künftig Modelle unter 20.000 oder sogar 15.000 Euro geben wird, ist das aufgrund von Batteriekosten und Entwicklungsausgaben aktuell noch eine Herausforderung.
Doch Bewegung ist im Markt: Der Hyundai Inster ist für Vanessa aktuell eines der überzeugendsten Modelle, weil er selbst in der Basisversion mit einem flexiblen Innenraum und guten Assistenzsystemen punktet. Besonders begeistert war sie von der Autobahnassistenz, die in Fahrzeugen dieser Größenordnung oft fehlt. Der Citroën ë-C3 steht ebenfalls auf ihrer Liste, insbesondere wegen des komfortablen Fahrwerks und der Effizienz. Allerdings gab es hier Unmut, da viele Modelle zunächst nur für den französischen Markt im Social Leasing verfügbar waren.
Bei künftigen Modellen hofft Vanessa auf spannende Alternativen: Der VW ID.1 und ID.2 stehen ebenso in den Startlöchern wie der BYD Dolphin Mini oder Firefly, die neue Submarke von Nio. Besonders spannend findet sie den Dolphin Mini mit seinem Natrium-Ionen-Akku, der ohne Kobalt und Nickel auskommt – eine Technologie, die bei uns bald Schule machen könnte. Aber nicht alle günstigen Elektroautos sind für sie eine Alternative zum Erstwagen. Der Dacia Spring oder der Leapmotor T03 haben zwar ihren Platz, fallen für sie aber eher in die Kategorie Zweitwagen. Der Grund: stark eingeschränkte Ladeleistungen und geringe Reichweiten. Wer längere Strecken plant, stößt hier schnell an Grenzen.
Ein weiteres Segment, das oft zur Sprache kommt, ist Mikromobilität. Der Microlino ist für viele eine charmante Alternative, doch der hohe Preis, die rudimentäre Ausstattung und die begrenzten Sicherheitsfeatures machen ihn für den Massenmarkt schwierig. Vanessa sieht hier eher eine Nische für Individualisten, während ein Dacia Spring für preisbewusste Käufer die logischere Wahl wäre. Ein großes Thema bleibt die Konkurrenz aus China. Viele Hersteller aus Europa, insbesondere Volkswagen, haben sich laut Vanessa zu lange Zeit gelassen, um günstige E-Autos auf den Markt zu bringen. Der ID.3 kam verspätet und teurer als angekündigt, während China bereits Modelle zu erschwinglichen Preisen anbietet. Doch sie sieht mittlerweile positive Entwicklungen: „Ich glaube, die Deutschen haben eins auf den Deckel bekommen und daraus gelernt.“ Nun aber genug der Vorworte – lasst uns direkt in das Gespräch einsteigen!
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Apr 13, 2025 • 20min
600 E-Autos: So wurde die OMS-Flotte elektrifiziert
Im Gespräch mit Florian Döring, Fleet Manager bei OMS
In der aktuellen Podcast-Folge habe ich mit Florian Döring, Fleet Manager bei OMS, gesprochen. Das Unternehmen, das sich auf elektrische Sicherheitsprüfungen spezialisiert hat, ist mittlerweile nahezu komplett auf Elektroautos umgestiegen – ein beeindruckender Schritt, wenn man bedenkt, dass es sich um eine Flotte von rund 600 Fahrzeugen handelt.
Florian hat erzählt, dass dieser Wandel von innen heraus getrieben wurde. Besonders wichtig sei es gewesen, die Mitarbeiter:innen mitzunehmen und nicht einfach eine Entscheidung von oben zu diktieren. „Man muss die richtigen Rahmenbedingungen schaffen und die Leute mitnehmen. Es reicht nicht zu sagen: Hier ist dein E-Auto, fahr damit los.“ Stattdessen wurde viel Wert darauf gelegt, den Mitarbeitern Elektromobilität zu erklären, sie an die Hand zu nehmen und die Umstellung schrittweise zu gestalten.
Ein entscheidender Faktor war die Ladeinfrastruktur. OMS hat seine Mitarbeitenden aktiv dabei unterstützt, eigene Lademöglichkeiten zu Hause zu schaffen. Das Unternehmen hat sich finanziell an den Kosten beteiligt, sodass die Fahrzeuge morgens vollgeladen bereitstehen konnten. Besonders für Vielfahrer und Stadtbewohner war das ein Schlüssel zur Akzeptanz der Elektromobilität.
Bei der Fahrzeugwahl setzt OMS auf Modelle mit großer Reichweite und verlassene Service- und Ersatzteilverfügbarkeit. Das erklärt, warum sich die Flotte mittlerweile stark in Richtung Volkswagen und Skoda entwickelt hat. „Wir wollen keine Experimente machen, wenn es um Zuverlässigkeit geht. Die Teileverfügbarkeit und das Servicenetz sind essenziell, damit die Autos so schnell wie möglich wieder auf die Straße kommen.“ Wichtige Kriterien für OMS sind eine Mindestreichweite von 300 Kilometern auf der Autobahn im Winter und Batteriekapazitäten von mindestens 70 kWh.
Neben der Umweltfreundlichkeit war auch die Wirtschaftlichkeit ausschlaggebend. Hier hat OMS eine klare Bilanz gezogen: „Unsere E-Autos sind in der Total Cost of Ownership günstiger als Verbrenner, sogar wenn man die Ladeinfrastruktur mit einrechnet.“ Konkret spart OMS pro Auto etwa 15 Euro im Monat – hochgerechnet auf 600 Fahrzeuge eine erhebliche Summe. Der Umstieg war kein Selbstzweck. Neben der Kosteneffizienz spielt auch der CO₂-Fußabdruck eine Rolle. Viele Kunden von OMS profitieren nun davon, dass sie Dienstleister mit geringem CO₂-Ausstoß in ihre eigene Klimabilanz einrechnen können.
Der Erfolg von OMS zeigt: Die Umstellung auf eine rein elektrische Flotte funktioniert, wenn sie strategisch durchdacht ist. „Wer es konsequent macht, wird am Ende belohnt – sei es durch geringere Kosten, zufriedenere Mitarbeiter oder ein nachhaltigeres Unternehmen.“ Nun aber genug der Vorworte, lasst uns direkt in das Gespräch einsteigen.
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Apr 6, 2025 • 26min
Mega-Laden: Wie Lkw in Minuten geladen werden können
Im Gespräch mit Dr. Sven Klausner, Group Leader Charging Infrastructure am Fraunhofer IVI
In der aktuellen Podcast-Folge spreche ich mit Dr. Sven Klausner, Group Leader Charging Infrastructure am Fraunhofer IVI. Das Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme forscht seit Jahren an innovativen Ladelösungen für den Schwerlastverkehr und entwickelt Technologien, die weit in die Zukunft reichen. Unser Gespräch drehte sich um das Mega-Laden – eine neue Art des Hochleistungsladens, das automatisierte Ladetechnologien und extreme Ladeleistungen kombiniert.
Fraunhofer IVI verfolgt einen besonderen Ansatz: Statt herkömmlicher Stecker-Verbindungen setzen sie auf eine hochdruckbasierte Kontaktierung, die über einen automatisierten Unterflur-Anschluss realisiert wird. Diese Technologie ermöglicht es, Ströme von bis zu 3000 Ampere und damit mehrfache Megawatt-Ladeleistungen effizient zu übertragen. „Mit der klassischen Stift-Buchse-Verbindung kommen wir bei diesen Strömen nicht weiter. Unsere Technik setzt auf eine Sturmkontaktierung, die mit hoher Kraft und Automatisierung arbeitet“, erklärt Sven.
Der Fokus dieser Lösung liegt klar auf Nutzfahrzeugen. Besonders im Fernverkehr sind schnelle Ladezeiten entscheidend, um gesetzlich vorgeschriebene Pausen optimal zu nutzen. Während aktuelle HPC-Lösungen rund 350 kW bereitstellen, soll das Mega-Laden-System das Potenzial haben, bis zu drei Megawatt Leistung bereitzustellen – mit einem geringeren Kühlaufwand als herkömmliche Systeme. „Wir können an den Übergangsstellen wesentlich geringere Widerstände erreichen und dadurch die Ladeleistung effizient steigern“, so Sven weiter.
Neben der Leistungssteigerung bringt die Unterflur-Technologie noch einen weiteren Vorteil mit sich: Platzersparnis. Gerade auf Logistikhöfen oder an Depots, wo die Fläche knapp ist, bietet das System eine sinnvolle Alternative. „Unsere Technologie steht nicht im Weg und nimmt keinen wertvollen Stellplatz in Anspruch. Gleichzeitig reduziert sie das Handling schwerer Ladestecker, was bei heutigen Megawatt-Chargern bereits an seine Grenzen stößt“, betont Sven.
Ein zentrales Thema bleibt jedoch die Akzeptanz in der Industrie. OEMs und Lkw-Hersteller müssen von der neuen Technologie überzeugt werden, was Zeit braucht. Laut Sven ist Fraunhofer IVI etwa acht Jahre voraus, bevor solche Lösungen in der Praxis Anwendung finden. Ein vergleichbares System existiert bisher weltweit nicht, auch nicht in China, wo man ansonsten bei Elektromobilität oft einen Vorsprung hat. Ob und wann das Megaladen-System in Serie geht, bleibt abzuwarten. Doch die technologischen Entwicklungen zeigen, dass das Thema Hochleistungsladen noch lange nicht abgeschlossen ist. Nun aber genug der Vorworte, lasst uns direkt in das Gespräch einsteigen.
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Mar 30, 2025 • 22min
Hyundai Mocean: Flexibles Auto-Abo für mehr Freiheit
Im Gespräch mit Marcus Welz, CEO Hyundai Connected Mobility
Hyundai setzt auf flexible Mobilitätslösungen und bietet mit Mocean ein Auto-Abo an, das eine Alternative zu Kauf und Leasing darstellt. Im Podcast habe ich mit Marcus Welz, CEO von Hyundai Connected Mobility, über die Hintergründe und Besonderheiten des Angebots gesprochen. Marcus ist seit dreieinhalb Jahren bei Hyundai und verantwortet die Sparte Hyundai Connected Mobility. Zuvor war er über 16 Jahre in der Technologiebranche tätig und bringt diese Erfahrung in die Entwicklung neuer Mobilitätskonzepte ein. Mit Mocean will Hyundai in Deutschland künftig eine unkomplizierte und flexible Lösung für individuelle Mobilität bieten.
Das Prinzip ist einfach: Kunden wählen ihr Wunschauto online aus, legen Laufzeit und Kilometerleistung fest, und das Fahrzeug wird direkt vor die Haustür geliefert. Im Abo sind sämtliche Betriebskosten enthalten – von Versicherung über Wartung bis hin zur Zulassung – lediglich das Laden oder Tanken kommt noch hinzu. Diese Einfachheit soll besonders für diejenigen attraktiv sein, die sich nicht langfristig binden wollen oder die Elektromobilität erst einmal ausprobieren möchten.
Hyundai ist mit seinem Auto-Abo Mocean bereits in Spanien und Großbritannien aktiv, Deutschland ist der dritte Markt. Seit dem Start Ende 2024 konnte Mocean hier bereits eine mittlere dreistellige Anzahl an Kunden gewinnen. Interessanterweise sind zwei Drittel der angebotenen Autos entweder vollelektrisch oder Plug-in-Hybride. Das ist kein strategischer Zwang, sondern eine Reaktion auf die Nachfrage, insbesondere nach Modellen wie dem Ioniq 5 und Ioniq 6. Marcus sieht im Abo-Modell eine ideale Möglichkeit, Kunden an Elektromobilität heranzuführen – ohne hohe Anschaffungskosten oder langfristige Verpflichtungen.
Besonders spannend ist, dass Hyundai mit Mocean auch neue Kundengruppen erschließt. Laut ihm haben über 50 Prozent der Mocean-Nutzer zuvor noch nie ein Hyundai gefahren. Das Auto-Abo bietet also nicht nur eine Alternative zum klassischen Leasing, sondern dient auch als Türöffner für neue Kunden. Ein weiteres interessantes Detail: Die durchschnittliche Laufzeit eines Mocean-Abos liegt bei 19 Monaten, obwohl auch kürzere Zeiträume von drei bis sechs Monaten angeboten werden. Kunden können ihre Kilometerleistung flexibel anpassen, um Nachzahlungen zu vermeiden. Zudem ist ein Fahrzeugwechsel nach sechs Monaten möglich – wird aber seltener genutzt als ursprünglich erwartet.
In Zukunft möchte Hyundai das Abo-Modell weiter ausbauen und zusätzlich zu Neuwagen auch junge Gebrauchtwagen ins Angebot aufnehmen. In Spanien und Großbritannien liegt der Anteil solcher Fahrzeuge bereits bei über 50 Prozent. Für Deutschland ist der Start ebenfalls geplant. Benötigt noch ein wenig Vorlauf. Langfristig sieht Hyundai im Auto-Abo eine sinnvolle Ergänzung zum bestehenden Angebot, ohne dabei in direkte Konkurrenz zu Multi-Brand-Plattformen treten zu wollen. Ein realistisches Ziel sei es, etwa 5 Prozent der Neuwagenverkäufe zusätzlich über das Abo abzuwickeln. Damit könnte sich Mocean als feste Größe im Mobilitätssektor etablieren.
Nun aber genug der Vorworte – lasst uns direkt ins Gespräch mit Marcus Welz einsteigen.
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6 snips
Mar 23, 2025 • 22min
Fuhrpark-Elektrifizierung: Lohnt sich das wirklich?
Jan-Henrik Lange ist ein selbstständiger Unternehmensberater, der Firmen bei der nachhaltigen Gestaltung ihrer Fuhrparks unterstützt. Im Gespräch beleuchtet er die Herausforderungen der Flottenelektrifizierung und erklärt, warum eine strukturierte Datenerfassung entscheidend ist. Er thematisiert die häufigen Ängste vor hohen Investitionen und zeigt auf, dass E-Autos in der Gesamtbetrachtung oft günstiger sind als Verbrenner. Zudem betont er die Notwendigkeit von C-Level-Gesprächen und die Vorteile einer zukunftsfähigen Mobilität.

Mar 16, 2025 • 18min
E-Cannonball 2025: Elektro-Rallye mit neuen Highlights
Im Gespräch mit Arnie Kröger
In der aktuellen Podcast-Folge habe ich mit Arnie Kröger gesprochen, die als Organisatorin des E-Cannonball für nahezu alles verantwortlich ist. Sie ist CFO des Unternehmens, koordiniert die Teams und sorgt dafür, dass das Event jährlich zu einem Highlight der Elektromobilität wird. Seit 2018 ist sie in der Szene aktiv und hat mit dem E-Cannonball eine Veranstaltung mitgeprägt, die mehr als nur eine Rallye ist.
Der E-Cannonball startete 2018 mit gerade einmal 30 Elektroautos aus einem Parkhaus in Ahrensburg. Damals ging es noch darum zu beweisen, dass Elektroautos langstreckentauglich sind. Heute weiß jeder, dass das funktioniert – also musste das Event weiterentwickelt werden. „Wie machen wir das Thema wieder aufregend, wie machen wir es sexy?“, fragte sich Arnie und ihr Team. Die Antwort: ein Rallye-Konzept mit kniffligen Aufgaben, Interaktion und vor allem jeder Menge Spaß. Teilnehmer mussten etwa im vergangenen Jahr mit ihrem E-Auto in einer Waschanlage so nah wie möglich an eine Markierung heranfahren oder ein Parkticket in einem simulierten englischen Parkhaus ziehen. Neben dem Wettbewerb geht es vor allem um die Community: Mittlerweile sind mehr als 445 Teams angetreten, insgesamt wurden über 250.000 Kilometer zurückgelegt.
Der Eventcharakter des E-Cannonball hat sich stetig weiterentwickelt. Anfangs streamte jede:r Teilnehmende auf dem eigenen YouTube-Kanal, inzwischen gibt es professionelle Livestreams, die über zehn Stunden dauern. Die Veranstaltung ist nicht mehr nur eine Rallye, sondern ein Familientreffen der E-Mobilitäts-Community geworden. Prominente wie Alexander Bloch oder die Bangula-Brüder sind regelmäßig dabei. Dieses Jahr wird es eine spannende Neuerung geben: Arnie, die sonst als Moderatorin im Studio war, wird sich nicht nur dort aufhalten – das ganze Streaming-Konzept wurde überarbeitet und soll für noch mehr Dynamik sorgen. Mehr konnte ich noch nicht aus ihr herausbekommen.
Die kommende Ausgabe des E-Cannonball findet am 4. und 5. Oktober 2025 in Nordrhein-Westfalen statt. Startpunkt ist Düsseldorf, und erstmals wird das Event an zwei Tagen durchgeführt. Am Samstag stehen Teamaufgaben und praxisnahe Challenges im Vordergrund, am Sonntag folgt die eigentliche Rallye. Die genaue Route ist bisher nicht final festgelegt, aber es gibt viele mögliche Strecken durch die Eifel, das Ruhrgebiet oder das Bergische Land. Wer Ideen für besonders spannende Strecken hat, kann diese direkt an Arnie und ihr Team senden. Auch Elektro-Motorräder sind wieder mit am Start. Interessierte können sich vom 30. März bis 30. April bewerben – und wer besonders schnell ist, erhöht seine Chancen auf einen Startplatz.
Besonders spannend am E-Cannonball ist die bunte Mischung der Teilnehmenden: Familien mit Kindern, Freundeskreise, Firmen, die das Event als Teambuilding nutzen, oder E-Mobilitäts-Neulinge, die sich einfach ausprobieren wollen. „Du musst kein Nerd sein, der sich über Ladekurven unterhält – wenn du weißt, wie du dein Auto lädst, reicht das völlig aus“, sagt Arnie. Der Austausch innerhalb der Community ist riesig, das Event lässt niemanden unberührt.
Auch für Sponsoren bietet der E-Cannonball zahlreiche Möglichkeiten. Von kleinen Paketen bis hin zum Hauptsponsoring ist alles dabei, inklusive Branding-Möglichkeiten auf den Autos oder im Livestream. Zudem können Sponsoren selbst mit Teams teilnehmen und sich der Community direkt präsentieren. „Wir erreichen mit unserem Event über 400.000 Menschen, und das sind genau die Leute, die sich für Elektromobilität interessieren“, betont Arnie. Kein Wunder also, dass sich auch Hersteller wie Tesla, XPeng, BYD oder Nio die Gelegenheit nicht entgehen lassen, ihre neuesten Modelle dort zu präsentieren. Der Cybertruck war letztes Jahr als einziges Mal in Europa bei einer Fahrveranstaltung dabei, das neue Model 3 feierte seinen ersten Einsatz auf dem Event – der E-Cannonball bleibt also auch eine Plattform für echte Premieren.
Wer also Elektromobilität nicht nur erleben, sondern auch aktiv mitgestalten will, für den ist der E-Cannonball eine der spannendsten Gelegenheiten des Jahres. Nun aber genug der Vorworte, lasst uns direkt ins Gespräch einsteigen.
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Mar 9, 2025 • 25min
Eon erklärt: Was Smart Meter wirklich bringen
Elisabeth Breuer, Senior Vice President bei E.ON Energie Deutschland, ist Expertin für Smart Meter und flexible Stromtarife. Sie erklärt die Funktion und Vorteile von Smart Metern, die Transparenz über den Stromverbrauch schaffen und flexible Tarife ermöglichen. Die Diskussion beleuchtet den schleppenden Rollout in Deutschland und die Herausforderungen durch hohe Datenschutzanforderungen. Zudem wird die Rolle von Elektroautos in der Energiewende thematisiert und wie dynamische Tarife Kostensenkungen für Nutzer gewährleisten.

Mar 4, 2025 • 23min
Microlino: Kampf für faire Regeln in der Mikromobilität
Merlin Ouboter, Mitgründer von Microlino, spricht über die Zukunft der Mikromobilität und die Herausforderungen, denen sich leichte Elektrofahrzeuge gegenübersehen. Er betont die politische Vernachlässigung dieser Fahrzeugklasse und fordert faire Wettbewerbsbedingungen, um auch emissionsärmere Fahrzeuge in die Flottenberechnungen einzubeziehen. Zudem wird die ungleiche Förderpolitik in Europa thematisiert, wobei Ouboter auf die Notwendigkeit hinweist, Mikromobilität als echte Alternative zu anerkennen.

Mar 2, 2025 • 23min
AC, DC & HPC: Phoenix Contact gibt Einblicke
Michael Heinemann, Geschäftsführer von Phoenix Contact e-mobility, spricht über die Schlüsselrolle seines Unternehmens in der Elektromobilität. Er betont die Notwendigkeit von AC- und DC-Ladepunkten für Kurz- und Langstreckenfahrzeuge. Ein Hauptfokus liegt auf dem bidirektionalen Laden, das Elektroautos als Energiequelle nutzen lässt. Heinemann erklärt, wie eng Phoenix Contact mit Fahrzeugherstellern zusammenarbeitet und welche Herausforderungen sowie Chancen es in der Branche gibt, besonders mit Blick auf regenerative Energien und den Ausbau der Ladeinfrastruktur.