Die Leichtigkeit der Kunst

Claudia Linzel
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Apr 16, 2021 • 1h 11min

Dr. Matthias Mühling, Lenbachhaus: Unter freiem Himmel

„Unter freiem Himmel“ damit verbinde ich Sommer, Sonne, Träumen, auf dem Rücken liegen und Wolkenbilder betrachten. Auch verbinde ich mit „unter freiem Himmel“ Reisen, Unabhängigkeit und vor allem auch Freiheit. Mit diesem Gedanken bin ich sicherlich nicht allein. Und auch ist das kein ausschließlicher Gedanke des 21. Jahrhunderts. Ich könnte mir vorstellen, dass so auch bereits die Menschen vor über 100 Jahren gedacht und empfunden haben. Den besten Beweis für meine Vermutung finden wir aktuell sicherlich in der städtischen Galerie im Lenbachhaus in München. Denn dort findet die Ausstellung „Unter freiem Himmel“ statt. Und ich bin mir sehr sicher, dass die Kuratorin der Ausstellung Sarah Louisa Henn  sowie der Direktor des Hauses Dr. Matthias Mühling uns detailverliebt  so einiges über bzw unter freiem Himmel und das Lenbachhaus verraten werden.
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Apr 1, 2021 • 1h 39min

Brigitte Waldach: Schimmer und Glanz

Manchmal, da denke ich über Wörter nach. Wörter, die häufig benutzt werden, vielleicht sogar achtlos behandelt werden. Und dann frage ich mich, ob man diesen „generischen Wörtern“ neuen Zauber verleihen kann. „Schimmer“ ist beispielsweise so ein Wort, „Glanz“ auch. Habt ihr – liebe Zuhörer und Zuhörerinnen – euch schon einmal Gedanken über „Schimmer und Glanz“ gemacht? Ich übernehme das jetzt einmal für euch – und dabei bin ich nicht alleine. Doch dazu gleich mehr. Also, das Wörterbuch sagt: Schimmer ist zum einen ein mattes Leuchten, ein gedämpfter Glanz und zum anderen eine nur leise Andeutung, eine Spur von etwas“. Zum Beispiel der durchschimmernde Hauch eines Lächelns. Glanz steht für ein Licht, das besonders Körper mit glatter, spiegelnder Oberfläche reflektiert. Den hellen, strahlenden Glanz kennen wir bestimmt alle. Gleichzeitig steht Glanz auch für einen Bewunderung. Heute trage ich ein sehr, sehr großes Lächeln im Gesicht, eins das viel mehr glänzt als nur leicht schimmert. Denn ich bin im Museum Marta in Herford. Diejenigen unter euch, die mich ein bisschen besser kennen, ahnen, dass sich mit dieser Episode ein lang gehegter Traum erfüllt. Mir gegenüber sitzen – Ladies first – die wunderbar vielschichtige Berliner Künstlerin Brigitte Waldach und der aufgeschlossene und chancenschenkende Museumsdirektor Roland Nachtigäller. Ich vermute, neben der Liebe zur Kunst eint uns auch die Freude am Wort, doch hören wir selbst.
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Apr 1, 2021 • 1h 1min

Stephan Marienfeld: Dislike & Bondage

Anfang des Jahres habe ich meine Hörer gebeten, Wünsche für künftige Gesprächspartner zu äußern. Ich habe versprochen, zu versuchen, diese Wünsche in 2021 zu erfüllen. Ganz glücklich schätze ich mich, dass ich auf Menschen stoße, die mir helfen, diese Versprechen wahr werden zu lassen. Diese Folge möchte ich daher einem besonders treuen und liebgewonnenen Hörerpaar aus Düsseldorf widmen. Warum also der Titel Dislike? Steht ein Dislike nicht im Gegensatz zu Wunscherfüllen? Warten wir es ab, vielleicht finden wir ja Antwort in Hattingen. Denn hier beginnt meine Hörer-Wunsch-Tour. Hattingen liegt im südlichen Teil des Ruhrgebiets. Und hier treffe ich mich mit dem vielfach ausgezeichneten Bildhauer (wohlgemerkt auch meinem ersten!) Stephan Marienfeld in seinem lichtdurchfluteten Atelier. Seine Kunst ist im wahrsten Sinne des Wortes fesselnd. Scheinbar schwerelos, also… mit einer gewissen Leichtigkeit, schweben Würfel und Kugeln geheimnisvoll an Häuserwänden und Bäumen– und warum? Sie wurden gefesselt, fest vertäut und gut festgeschnürrt. Mit diesen Skulpturen hat Stephan Marienfeld auch die Besucher des Palazzo Mora der Biennale 2019 verzaubert. Doch hören wir selbst, was Stephan zu erzählen hat.
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Mar 19, 2021 • 1h 12min

Judy Lybke: EIGEN + ART

Ich bin in Berlin, in der Auguststraße. Der Kenner vermutet vermutlich schon ganz recht. Ich bin zu Besuch bei einem  „Urgestein“ der zeitgenössischen Kunstszene… Charmant und mit neugierig blitzenden Augen sitzt mir Gerd Harry Lybke gegenüber, Inhaber der Galerie Eigen + Art und ich denke, auch Visionär, Berater, Beobachter, Freund… und jetzt kommt‘s: ehemaliges Aktmodell. Adams Kluft hat er mittlerweile gegen einen – wie ich finde – sehr schicken 3-Teiler eingetauscht. Ursprünglich begann seine Karriere nicht in Berlin, sondern in Sachsen, genauer gesagt in Leipzig und auch schon 10 Jahre vor der Wende – und eigentlich auch mit dem Traum von einer Kosmonautenkarriere, dem Wunsch Schauspieler zu werden und der Ausbildung zum Maschinenmonteur. Ich bin ganz froh, dass er zwar verstehst, nach den Stars zu greifen und sie Sammlern wie Künstlern zu reichen, doch schätze ich mich glücklich, dass ich ihn nicht zwischen Venus und Mars suchen muss, sondern hier in Berlin auf ihn treffe. Ich bin mir sicher, dass wir in dieser Episode noch so manchen Einblick und Anekdote gewinnen werden und ich bin jetzt schon so gespannt Judy Lybke sowie die Galerie Eigen + Art kennenzulernen.
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Mar 9, 2021 • 1h 10min

Dr. Manuela Husemann, Kunsthalle Bremen: Die Picasso Connection

Was haben Picasso und Bremen miteinander zu tun? Auf den ersten Blick möglicherweise gar nichts. Und für den zweiten Blick gönnen wir uns einen Weg durch die Kunsthalle Bremen und erfahren, dass die Picasso-Sammlung der Kunsthalle Bremen eine der ältesten und größten musealen Sammlungen des großen Künstlers in Deutschland ist. Wie es zu diesem Zusammenspiel kam, wer sich dafür verantwortlich zeigt und vielleicht auch die ein oder andere Anekdote des großen Künstlers der Moderne verrät uns Dr. Manuela Husemann, Kuratorin der Ausstellung „Die Picasso-Connection“.  
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Mar 8, 2021 • 1h 11min

Antonia Gruber: gezeichnet vom Leben als Künstlerin

#gezeichnet – Vom Leben / als Künstlerin #gezeichnet – ein 3-teiliges Special zum Thema junge Künstlerinnen, die mit einfühlsamen Blick die meist verborgenen Zeichnungen ihrer Mitmenschen wahrnehmen und sich auf ästhetisch-empathische Weise mit der Visualisierung der These „Ich bin nur nicht so ganz, wie ihr mich haben wollt.“ auseinandersetzen. Ich schätze mich sehr glücklich, die Kölner Künstlerin Antonia Gruber zu begrüßen. Die Meisterschülerin von Prof. Ute Mahler und Ingo Taubhorn arbeitet mit verschiedenen Techniken und setzt sich dabei mit der Fragilität von Psyche und Physis auseinander. Sehr rabiat und auf magische Weise eint sie digitale mit analoger Fotografie, bearbeitet mit Rollstempeln und Strumpfhosen Texte zu eindringlichen skulpturalen Wandobjekten, schafft eine augenöffnende Symbiose aus Bipolarität und Polaroid und erlaubt sich großformatige Artvertisements in der Kölner Innenstadt aufzuhängen. Dafür wird sie preisgekrönt. Ganz aktuell als Gewinnerin des Reclaim Awards 2020.
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Mar 8, 2021 • 1h 12min

Marion Sonnenberg: #gezeichnet - so schön kaputt

Neulich habe ich einen Song gehört. Er trägt den Titel „so schön kaputt“, ich glaube er ist von der Band SDP. Wenn ich recht informiert bin, steckt Vincent Weiß dahinter. However, mir geht es um den Impuls. Denn in diesem Song geht es um Fehler, Wunden und Narben, die uns im Laufe des Lebens ebenso zeichnen. Der Refrain lautet: „Wir sind vom Leben gezeichnet in den buntesten Farben. Und wir tragen sie mit Stolz, unsere Wunden und Narben.“ Tatsächlich bin auch ich an der ein oder anderen Stelle gezeichnet. Mal wurde ein Muttermal entfernt, mal hat mich ein großer Hund als recht lecker empfunden und ja, auch die 10cm lange Narbe an meinem Oberschenkel wurde schon das ein oder andere mal hinterfragt. Bisher habe ich darin nie einen Bezug zur Kunst erkannt… Und dann habe ich im Sommer die junge Fotografin Marion Sonnenberg kennengelernt. Marion handelt ganz im Sinne des französischen Filmregisseurs Robert Bresson: „Fotografie macht sichtbar, was vielleicht ohne dich nie wahrgenommen worden wäre“ und widmet sich in äußerst empathischer Fotografensprache den Menschen, deren Körper von Narben gezeichnet sind.  
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Feb 22, 2021 • 53min

Tim Sommer: Art - Das Kunstmagazin

Liebe Zuhörer und Zuhörerinnen, wenn retrospektiv über die Tupfenskulpturen und psychedelischen Spiegelkabinette der japanischen Künstlerin Yayoi Kusama berichtet wird, wenn eine Brücke geschlagen wird zwischen dramatischem Street Style und klassischer Historienmalerei, wenn anspruchsvoll und angenehm die Bandbreite der vielseitigen Avantgarde Künstlerin Sophie Taeuber-Arp gewürdigt wird und wenn ein Gespräch mit dem queeren Kunst-Granddaddy Jürgen Klauke geführt wird, dann, ja genau dann handelt es sich um ART. Um das Kunst-Magazin des Verlags Gruner + Jahr.  
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Feb 13, 2021 • 1h 11min

Nelly Gawellek, Anna-Polke-Stiftung: "Leicht kann jeder" Sigmar Polke

Dieses kurze Zitat weckte neulich meine Aufmerksamkeit. Ist leicht denn immer leicht, muss dieses leicht jeder können? Es hat mich neugierig gemacht, ich musste darüber schmunzeln und es hat zum Nachdenken angeregt. Da steckt bestimmt mehr dahinter. Und dann habe ich gesehen, von wem diese Worte stammen. Es sind die Worte des wahrscheinlich bedeutendsten deutschen Künstlers der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Rede ist von: Sigmar Polke. Sigmar Polke wäre heute, am 13. Februar 2021 – der Tag unserer Veröffentlichung, 80 Jahre alt geworden. An dieser Stelle: Happy Birthday – Sigmar Polke, keine Sorge, ein Ständchen meinerseits gibt es nicht – sondern ein Gespräch. Betonung liegt auf Gespräch und nicht auf Interview. Denn Interviews mochte der Mann mit dem feinen Sinn für Humor, der sich in seinen Werken augenzwinkernd aufrufend / auffordernd mit Politik, Kapitalismus, Gesellschaft und der Realität auseinandersetzte, nicht sonderlich. Ein bisschen was habe auch ich schon vom kapitalistischen Realismus, von Rasterbildern und von der schwarzen linken oberen Ecke gehört, die eben nicht von Malewitsch geschaffen ist. Doch gerne möchte ich viel mehr über den schalkhaften und zum Nachdenken-anregenden Künstler aus Köln erfahren, der die heutige Kunstwelt, mit seiner Ironie, seiner Auffassungsgabe und seiner Experimentierfreude sicherlich sehr tief und breit geprägt hat. Zum Glück haben wir eine wunderbare Gesprächspartnerin gefunden, die uns mit Herz, Humor und einer Menge Hintergrundwissen in das Leben und Werk Sigmar Polkes einführen wird. Ich bin zu Besuch in der Anna-Polke-Stiftung und freue mich so sehr auf Nelly Gawellek, die uns mit Sicherheit viele aufschlussreiche Anekdoten und Ansichten aus dem Leben und WerkSigmar Polkes erzählen wird.
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Feb 8, 2021 • 57min

Yilmaz Dziewior: Andy Warhol Now

Ich habe über die social Media Kanäle des Podcasts eine Umfrage gestartet… „Was fällt euch spontan zu Andy Warhol ein?“ Eine erste und häufige Reaktion lautete: Marylin Monroe, eine weitere war: Jacqueline „Jackie“ Kennedy, eine dritte lautete: Campell‘s Tomatosoup, die vierte hieß: Studio 54, feiern und Muse, die fünfte ruft die Stones Zunge auf den Plan und die sechste wie letzte schrieb: queer, schüchtern, Einwanderer, Fabrik Vermutlich hat jeder sein eigenes kleines und auch irgendwie vertrautes Puzzleteilchen, welches er mit dem ikonischen Künstler Andy Warhol verbindet. Möglicherweise finden wir kollektive Überschneidungen und staunen immer wieder über Neuentdeckungen. Doch so richtig nahbar wirkt der Mann mit den mal silbernen und mal blauen Haaren nicht. Es scheint als sei er in all seinem Facettenreichtum entrückt, gar auch ein Stückchen fremd. Wir stecken in einer Zeit, in der Migration und gesellschaftliche Diversität eine immer größere Rolle spielen – daher möchten wir den Mensch und den Künstler Andy Warhol – der vermutlich unbewusst Vorbild für viele ist und war, näher kennenlernen. Wer ist das also, der größte amerikanische Künstler, mit den Wurzeln in den Karpaten. Was verbinden wir heute mit ihn und wie hat er uns geprägt? Das erfahren wir heute. Und zwar von keinem geringeren als Yilmaz Dziewior, Leiter des Museums Ludwig in Köln. Er gewährt uns Einblicke in das Leben und die Ausstellung Andy Warhol Now. Lieber Yilmaz, herzlichen Dank, dass du dir Zeit für uns nimmst, um uns ein bisschen mehr in das schrille und melancholische Leben Andy Warhols zu begleiten. Lass uns ein Interview führen, in dem nebensächliche Banalitäten genauso willkommen sind, wie die informative Retrospektive und das ambivalente Lebensgefühl des Künstlers, der unsere bunte Gesellschaft immer noch prägt.    

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