

Die Leichtigkeit der Kunst
Claudia Linzel
Ein Kunstpodcast über Kultur, Gesellschaft und persönliche Perspektiven – wie ein gutes Gespräch: offen, zugewandt und überraschend nah.
Episodes
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Dec 17, 2021 • 53min
Judith Milberg: Verkörperung
Verkörperung… welche Bedeutung steckt eigentlich hinter diesem Wort?
Geht es um das Sichtbar-Werden von etwas Abstraktem in Gestalt einer Person? Oder um die Wechselwirkung von Psyche und Körper? Geht es um eine flexible, gar undirigierbare Metamorphose oder um eine fertige vielleicht starre Form? Und kann man sich immer wieder neu „verkörpern“?
Ich kann euch dazu keine Antworten liefern, doch ich durfte eine wunderbare Frau und Künstlerin kennenlernen, die intensiv über Wege und Werden nachdenkt. Ganz glücklich schätze ich mich, dass Sie uns ein Stück weit daran teilhaben lässt.
Herzlich willkommen, liebe Judith Milberg – so schön, dass du die Leichtigkeit der Kunst mit deiner Stimme und deinen Gedanken bereicherst.
Für die Unterstützung dieser Folge geht mein herzlicher Dank an SINGULART

Dec 10, 2021 • 1h 17min
Robert Müller-Grünow: Ich rieche Dich
Ich rieche Dich
Bitte was? Ist das ein Kompliment, oder möchtest du mir etwas durch die Blume sagen?
Weder noch…
Könnt ihr euch noch an die Anzeige des Parfums „Eternity“ mit Christy Turlington und Norbert Michalke ungefähr aus dem Jahr 2001 erinnern? Die Aussage ist so schön wie einfach… 2 Liebende, in dem Fall eine Frau und ein Mann können sich schlicht gut riechen. Sie scheinen sich zu sagen „Ich rieche dich“, wie ein ungewöhnliches und aufmerksames Synonym für „Ich liebe dich“.
Sie nutzen den gleichen Duft – und begegnen sich dadurch auf Augenhöhe, mehr noch, sie haben sich für die Ewigkeit gefunden.
Wie wichtig ist der Duft also für die schönste aller Emotionen, die Liebe? Geht die ewige Liebe gar nicht durch den Magen sondern vielmehr durch die Nase?
Das bringt mich zu der Überlegung, welchen Einfluss ein Duft generell auf unsere Empfindungen und unsere Erlebnisse nimmt… Und wo wir uns doch hier schon ganz ungewöhnlich auf das Hören und nicht auf das Sehen von Kunst einlassen, könnten wir uns doch auch mal mit der Frage auseinandersetzen, ob und wie Kunst riechen könnte….
Stellen wir diese Frage doch gleich einem leidenschaftlichen Kunstfreund und wahrem Experten für unseren wahrscheinlich emotionalsten Sinn… das Riechen.
Herzlich Willkommen und vielen Dank für Deine Zeit, Robert Müller-Grünow, Inhaber von Scentcommunication.
Und was sich hinter Scentcommunication verbirgt, erfahren wir am besten auch von dir. Doch vorab stell dich und deine Liebe zur Kunst einmal vor.

Dec 3, 2021 • 55min
Hubertus Hamm: Like Clouds
Clouds…Wolken… irgendwie sind sie doch die Bildhauer des Himmels. Wir verbinden mit ihnen Emotionen und Erlebnisse, reisen mit ihnen in die Ferne und in unser Inneres. Malen Bilder mit ihnen am Himmel – als Kind und als Greis… und driften mit Hesses und Goethes wohl gewählten Worten weit weg. Wolken entstehen und vergehen, ermutigen und ängstigen. Doch eins ist klar – vorbeiziehen lassen wollen wir sie in den seltensten Fällen ungesehen. Warum nur gerate ich nun so ins Schwärmen über Wolken? Clouds?
Like Clouds ist eine Arbeit des Künstlers Hubertus Hamm, es handelt sich um Lithophanien, die den Betrachter in all ihrer Fragilität in ihren Bann ziehen.
Ich geb es zu, bis zu dieser Episode wusste ich nicht, was eine Lithophanie ist. Sollte es euch ähnlich gehen, dann verrate ich es euch gerne… Eine Lithophanie ist eine Art Lichtschirmbild und macht ein Relief auf einem transluzenten Material, wie beispielsweise Porzellan, sichtbar. Ihre vollständige Wirkung entfaltet sich erst im Gegenlicht. Ganz wie eine Wolke – eben like Clouds.
Licht spielt auch in der Fotografie eine, wenn nicht die entscheidende Rolle…. Doch bevor ich mich um Kopf und Kragen rede, lassen wir lieber den Meister seines Fachs selber sprechen.
Herzlich willkommen Hubertus Hamm. Ich freu mich so sehr, mit dir über leuchten, verflüssigen und verbeulen zu reden – und nein dies wird kein Podcast über Chemie;-)
Für die Unterstützung dieser Folge geht mein herzlicher Dank an SINGULART
https://dieleichtigkeitderkunst.de/wp-content/uploads/VIDEO-2021-10-02-15-02-09.mp4

Nov 26, 2021 • 58min
In Watte gepackt? Museum Brandhorst
Ich könnte mir vorstellen, dass ihr sicherlich schon die ein oder andere Führung durch eine Ausstellung unternommen habt. Und dabei die ein oder andere spannende Kuriosität über Werk oder Künstler erfahren habt. Doch habt ihr euch bei einer Führung oder einem Gang durch die Kunst auch gefragt, was eigentlich passiert, wenn ein Werk nicht mehr vollständig ist, beziehungsweise wenn ein Werk von einem Haus zum nächsten zieht? Was dabei alles beachtet werden muss?
Als Beispiel im Frühjahr durfte ich die Ausstellung „Andy Warhol Now“ im Museum Ludwig in Köln erleben. Zahlreiche Werke Andy Warhols wurden ausgestellt, aber die sind ja nicht alle in der eigenen Sammlung. Sicherlich musste das ein oder andere Werk nach Köln gebracht werden. Was gilt es dabei zu berücksichtigen? Das finde ich total spannend und möchte das heute gerne mit Isabel Gebhardt, Restauratorin des Doerner Instituts im Museum Brandhorst klären.
Isabel hat sich ganz spontan Zeit für uns genommen, um mit uns die Restaurierung (oder heißt es gar Restauration?) näher kennenzulernen.

Nov 19, 2021 • 1h 3min
Dr. Astrid Fendt, Glyptothek: Reise in die Antike
Ihr wunderbaren Hörende, jetzt haben wir gemeinsam schon so viele Reisen quer durch Deutschlands zeitgenössische Kunst erlebt… wagen wir doch mal eine Reise der etwas anderen Art … mit dieser Folge möchte ich euch auf eine Zeitreise mitnehmen… und zwar… in die Antike. Dort wo Literaten, Philosophen und Bildhauer monumentale Werke schufen, die bis in die heutige Zeit von enormer Bedeutung sind.
Mit dieser Folge wandeln wir also auf den Spuren von Seneca, Homer und Athena, versuchen Mythen und Sagen der Römer und Griechen zu enkodieren und nehmen uns vor den Augen der Medusa in Acht. Aber warum eigentlich?
Das finden wir heraus – gemeinsam mit Dr. Astrid Fendt, Konservatorin der Glyptothek und der Antikensammlungen am Königplatz.
Und ganz besonders bedanke ich mich bei der zertifizierte Münchner Gästeführerin Stephanie Zimmermann für die schönen Fotos aus der Glyptothek.
Für die Unterstützung dieser Folge geht mein herzlicher Dank an SINGULART

Nov 12, 2021 • 54min
Beate Passow: Sag mir wo...
Das ist der Refrain des Liedes „Sag mir wo die Blumen sind“, den Marlene Dietrich 1962 aufgeführt hat.
Eine Frau, die fern jeder Konvention ihren Weg gegangen ist und dem damals zeitpolitischen Handeln mit ihren Liedern einen Spiegel vorgesetzt hat.
Übersetze ich „Sag mir wo die Blumen blühn und Wann wird man je verstehn“ ins Jetzt kommen mir unweigerlich, Gedanken zu einem Aufruf für einen achtsameren Umgang mit unserer Umwelt in den Sinn.
Singe ich das Lied in Gedanken weiter, komme ich zu der Zeile „sag mir wo die Mädchen sind“ … an der Stelle reicht nur ein verzweifelter Blick nach Afghanistan, um zu verstehen…
Ziemlich zum Schluss heißt es in dem Lied, „sag mir wo die Gräber sind“ und es wachsen traurige Bilder der Erinnerung an Bergamo in meinem Kopf…
Geschichte wiederholt sich… man muss nur hinsehen, um zu verstehen und um die Gegenwart zu bewältigen.
Heute darf ich mich mit einer Frau und Künstlerin unterhalten, die ich im vergangenen Oktober während des Denkraums Deutschland in der Pinakothek der Moderne kennenlernen durfte. Das Thema des politisch-künstlerischen Austauschs lautete Feminin.
Besonders ins Herz geschlossen habe ich dort eine eher kleine Arbeit, in der Mitte des Raumes. Sie trägt den bezeichnenden Titel „Burka-Barbie“. Gestaltet von der Münchner Künst
lerin Beate Passow – meiner heutigen Gesprächspartnerin.

Nov 9, 2021 • 59min
Meilensteine im Maarwegstudio2
„All die vielen Meilensteine, die Erfahrungen sind deine und sie machen dich zu dem, was du heut bist“
Apropos Meilenstein – so langsam habt ihr mich wahrscheinlich durchschaut… meine Gespräche leite ich ja wahnsinnig gerne mit einem Zitat aus einem Songtext ein…
Doch so treffend wie heute – und ja, ihr könnt mein Lächeln förmlich hören – hat es vermutlich noch nie gepasst.
Ein bisschen zappeln lasse ich euch noch… schließt mal die Augen und denkt an ein altes, cognacfarbenes Ledersofa, streicht mit den Fingerkuppen darüber, spürt die Wärme des Lichts aus einer orangen Bogenlampe, taucht ein in die bunte Atmosphäre der 70er Jahre und hört mental folgenden Song… with the Lords of the boards you’re come again around.
Ahhh das ist kein Song der 70er – denkt ihr jetzt, der ist aus den 90ern und von den Guano Apes!
Genau! Heute darf ich zu Gast sein in den geschichtsträchtigen Aufnahme-Räumen von Wolfgang Stackman Stach.
Der Produzent meines absoluten Abfeierhits der 90er Jahre –
und ja die Lyrics und der Beat haben mir damals das Gefühl geschenkt, absolut groß zu sein, vielleicht sogar ein bisschen gefährlich, unfassbar wild – und ja… auch wie ein Engel in Richtung Sonne zu fliegen.
Doch, wie schafft es ein Song, dass so eine kleine Frau wie ich es bin, sich so groß, frei und wild zu fühlen… Das finden wir heute mal raus –
Zusammen mit Wolfgang … und sicherlich wird er uns noch so einiges mehr zum Thema Meilensteine der Musik – hier in seinem Recording-Studio im unfassbar coolem 70ies Flair -verraten.
Als Highlight begrüße ich ebenfalls den Singer und Songwriter Bastian Korn – freut euch jetzt schon auf einen Bonus-Track…
Bastian und Wolfgang produzieren gerade ein Album zusammen und den beiden darf ich dabei mal einen kleinen Moment hier im Kölner Maarwegstudio2 über die Schulter spinxen und schauen, wie Songwriting und Produzieren so zusammenhängen.
Herzlichen Dank, dass ich in dem legendären Studio Besucher sein darf… und mit diesem Special eine Brücke schlage, von der bildenden zu der darstellenden Kunst.

Nov 5, 2021 • 51min
Marion Fink: Sans Souci
Ihre Schwächen folgten ihr bis in den letzten Winkel ihrer Existenz…
Ihr Lieben, jetzt wird es tatsächlich ein bisschen persönlich, fast schon intim.
Vor ziemlich genau einem Jahr stand ich in einer Galerie vor einem Bild mit genau diesen Worten. Ich habe mich fast schon ein bisschen ertappt gefühlt, denn tatsächlich finde ich es sehr wichtig, die eigenen – natürlich nur sehr wenigen – Schwächen genauso zu achten und zuzugeben wie die unfassbar zahlreichen Stärken, die wir alle so mitbringen und immer wieder gerne präsentieren. Eigentlich finde ich es sogar ganz schön, die eigene Schwäche näher kennenzulernen und daraus vielleicht sogar mal eine Stärke zu formulieren.
Dann habe ich gedacht: Wer mag denn in dieser Zeit noch an Schwäche denken, wo es doch eigentlich meist um höher, schneller, weiter und vor allem um das mehr & besser geht?
Ich verrate es euch: Die Künstlerin, die mich – ganz ohne es zu ahnen – so tief erwischt hat, heißt Marion Fink. Und ich bin unendlich dankbar, dass wir uns nun – genau ein Jahr später nach meinem Kauf ihres Bildes hier in ihrem Potsdamer Atelier persönlich kennenlernen und nun tiefer in ihre Werke und ihre Ansichten eintauchen.
Ich freu mich so sehr auf dich, liebe Marion.

Oct 29, 2021 • 1h 7min
Michael Wesely: Past and Present
Neulich, da bekam ich Post aus Berlin. Naja eigentlich bekam ich sie über Instagram. Nicht sonderlich ungewöhnlich oder gar Thema für einen Podcast denkt ihr jetzt.
Doch die Nachricht hat mich gefesselt, denn sie enthielt lediglich einen Film.
Einen Film mit dem Titel: Fotografie ist… Licht + Raum + Zeit. Auch bei 1713 Tagen Belichtung.
Wie ist das denn möglich? Meine Kamera hat eine Belichtung von vielleicht 1 Minute oder so… aber 1713 Tage? Wie kann das denn möglich sein? Und kommt da nicht ein völlig verwackeltes im klassischen Sinne unnützes Bild heraus? Eins, das man vielleicht aussortieren würde?
Ich habe den Film zu Ende betrachtet. Und ja, es stimmt… ein Teil des Motivs ist schemenhaft unscharf. Der Teil des Motivs, der vergänglich ist. Doch das wirkt weder störend noch nach „ausmusternd“, sondern es wird eine ganz besondere Magie erzeugt. Eine Magie, die Vergangenheit und Gegenwart eint, eine Magie, die Unsichtbares sichtbar macht und die starre Konstruktionen lebendig werden lässt.
Vielleicht erinnert ihr euch an der Stelle nun an die Bilder des Aufbaus des Postdamer Platzes aus den 90ern oder die des Umbaus des MoMas in den Nullern. Der Fotograf dieser Bilder ist Michael Wesely.
Und ich bin sehr glücklich, dass mir Michael mit der Zusendung seines Films ein so große Freude bereitet hat und wir nun hier in seinem Atelier zusammensitzen und uns über deine Art der Fotografie unterhalten.

Oct 22, 2021 • 52min
Armin Scheid: Cosmic Dancer
Is it strange to dance so soon?
I danced myself right out the womb
Is it strange to dance so late
I danced myself into the tomb
… cosmic dancer… egal ob von Nik Cave, David Bowie oder Valerie June interpretiert… schon mit den ersten Taktschlägen träume ich mich fort in eine bunte Reise voller Rhythmik, Sinnlichkeit und ja auch Sehnsucht … eine wunderschöne Vorstellung ins Leben hinein und wieder hinaus zu tanzen…
Ich habe mich immer wieder gefragt, wie ein Bild zu diesem Song aussehen könnte… ich stell es mir expressiv und von vielen Tönen durchwirkt vor… wie ein Tanz durch einen leuchtenden Farbtunnel.
Und nun habe ich es gefunden. In Köln. Gemalt von einem sehr feinsinnigen und mir jetzt schon sehr ans Herz gewachsenem Künstler.
Wenn ich sein Werk beschreiben sollte, dann denke ich …
An Farbkraft – und Einsparung
An Flora & Fauna – und Architektur…
An Vitalität und Fragilität
An Figurativ und Abstrakt
An sanfte Spuren und strahlendes Licht
Und immer auch an eine ganz besondere Perspektive
Herzlich Willkommen Armin Scheid.
Danke, dass Armin sich auf diese unkonventionelle Damenwahl eingelassen hat und wir nun gemeinsam mit ihm eine berauschende Interpretation von Cosmic Dancer kennenlernen dürfen – darüber hinaus bin ich auch ganz gespannt mehr über Elementarteilchen und Energizer zu erfahren.
Für die Unterstützung dieser Folge geht mein herzlicher Dank an SINGULART


