
International
«International» befasst sich wöchentlich mit internationaler Politik und Gesellschaft. Seit 1978 am Radio und von Anbeginn auch online.
Reportagen, Analysen und Geschichten zur internationalen Aktualität, meist erzählt von Auslandskorrespondenten und -korrespondentinnen von Radio SRF.
Latest episodes

Oct 12, 2024 • 23min
Grönland: Indigene Macht in der Arktis
Grönland steht an der Schwelle zur Unabhängigkeit und entdeckt seine indigenen Wurzeln neu. Die Schließung des Flughafens Narsarsuaq und die Eröffnung eines neuen internationalen Flughafens in Nuuk sind von großer Bedeutung. Die Regierung sucht eine strategische Partnerschaft zu Kanada und will ein Bindeglied zwischen Europa und Nordamerika werden. Doch der Weg ist steinig, geprägt von geopolitischen Spannungen und der Herausforderung, Tradition und Moderne zu vereinen. Nachhaltige Entwicklung im Tourismus und Bergbau steht ebenso im Fokus.

Oct 5, 2024 • 27min
Gewalt im «Tiefen Süden» – Thailands vergessener Konflikt
Thailand ist nicht nur ein beliebtes Urlaubsparadies, sondern auch Schauplatz eines jahrzehntelangen Konflikts im Süden. Malaiische Rebellen kämpfen um Unabhängigkeit, während die thailändische Regierung mit Militärpräsenz reagiert. Die brutalen Auseinandersetzungen forderten über 7000 Opfer. Porträtiert werden auch Überlebende wie Korea Hali, die sich für Frieden und Gemeinschaft einsetzt. Trotz der Herausforderungen und der anhaltenden Armut gibt es Hoffnung auf Gerechtigkeit und Verständnis für die kulturellen Identitäten der malaiischen Muslime.

Sep 28, 2024 • 27min
Der Schatten der Schwarzarbeit über Italiens Landwirtschaft
In Italien arbeiten viele Erntehelfer unter menschenunwürdigen Bedingungen und oft ohne rechtlichen Schutz. Ein tragischer Unfall eines indischen Arbeiters beleuchtet die Gefahren der Schwarzarbeit. Die Realität illegaler Migration wird durch persönliche Schicksale und die harten Arbeitsbedingungen verdeutlicht. Fair wirtschaftende Betriebe kämpfen gegen die Konkurrenz der Ausbeuter, während die Agromafien die Landwirtschaft schädigen. Der Mut der Unterdrückten und die Rolle der Regierung in dieser kritischen Situation werden ebenfalls thematisiert.

Sep 21, 2024 • 26min
Gefährdete Demokratie in Kuwait
Khaled al-Khaled, ein kuwaitischer Unternehmer, beleuchtet die wachsenden politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen in Kuwait. Er kritisiert die jüngsten autokratischen Tendenzen, die durch die Auflösung des Parlaments entstanden sind. Korruption und Vetternwirtschaft schlagen schwere Wellen, während kuwaitische Unternehmer neidisch auf den Fortschritt anderer Golfstaaten blicken. Khaled thematisiert außerdem die prekäre Lage der Demokratie, die Stimmen der Jugend und die Klimakrise, die Kuwait vor massive Herausforderungen stellt.

Sep 14, 2024 • 29min
USA: Wie die Republikaner demokratiemüde wurden
Sharon Anderson, eine langjährige Anhängerin von Trump, spricht über ihre unerschütterliche Unterstützung des ehemaligen Präsidenten, selbst angesichts seiner Kontroversen. Sie erklärt, wie Trump die Republikanische Partei transformiert hat und warum viele traditionelle Werte verloren gingen. Die Diskussion beleuchtet den Sturm auf das Kapitol und die verbreiteten Wahllügen, die das Vertrauen in den demokratischen Prozess untergraben. Anderson argumentiert, dass Trump eine beispiellose politische Bewegung geschaffen hat, die die Parteibasis vereint.

Sep 7, 2024 • 27min
Dem Krieg trotzen: Das Sarajevo Filmfestival als Spiegel Bosniens
Das Sarajevo Filmfestival bietet einen faszinierenden Einblick in die Kultur und den Widerstand während des Bosnienkriegs. Es wird als Plattform für Hoffnung und Dialog inmitten ethnischer Spaltungen angepriesen. Politische und gesellschaftliche Themen, wie Nationalismus und die Identität der Jugend, stehen im Mittelpunkt der Diskussion. Besonders wichtig ist der Programmteil 'Dealing with the Past', der Raum für kritische Reflexion über die Jugoslawienkriege schafft. Das Festival fördert den interkulturellen Austausch und bleibt angesichts der aktuellen Spannungen relevant.

Aug 31, 2024 • 29min
Mongolei – im Würgegriff von Russland und China?
Die Mongolei kämpft mit der Abhängigkeit von Russland und China und sucht nach neuen Wegen zur Unabhängigkeit. Besondere Aufmerksamkeit gilt einem Ritual zur Suche nach einem spirituellen Führer, das große Spannungen mit China auslöste. Der Einfluss des Tibeter Buddhismus prägt die mongolische Identität und wird in geopolitischen Konflikten stark herausgefordert. Gleichzeitig versucht die junge Demokratie, sich dem Druck der Großmächte zu entziehen und neue Partner zu finden, um ihre wirtschaftliche Situation zu verbessern.

Aug 24, 2024 • 28min
Irak baut an der Schnellstrasse zum Aufschwung
Der Irak strebt einen wirtschaftlichen Aufschwung durch ein beeindruckendes Bauprojekt an. Eine neue Verbindungstraße soll vom Golf bis nach Europa führen und gleichzeitig den Handel im Land ankurbeln. Unternehmerin Rawan Al-Zaidi bringt Hoffnung auf mehr Entwicklung, trotz der Herausforderungen wie Korruption und politische Spannungen. Zudem wird die Wiederaufforstung in Bagdad thematisiert und der Wiederaufbau Mossuls als kulturelles Zentrum nach der Zerstörung durch den IS beleuchtet. Der Weg zur Handelsdrehscheibe ist voller Chancen und Risiken.

Aug 17, 2024 • 29min
Bis nichts mehr zu holen ist: Betrugsfabriken in Südostasien
Schockierende Einblicke in die Menschenrechtsverletzungen in Betrugsfabriken Südostasiens. Betrüger nutzen gefälschte Profile auf Dating-Plattformen, um emotionale Bindungen aufzubauen. In Sonderwirtschaftszonen florieren illegale Geschäfte unter dem Deckmantel von Glamour und Fortschritt. Die kriminellen Verflechtungen mit Triaden und die Rolle von zwielichtigen Akteuren sorgen für ein düsteres Bild. Ein Insider gibt zudem erschreckende Einblicke in die ausbeuterischen Strukturen und die fehlende Empathie für die Opfer.

Aug 10, 2024 • 32min
«Best of»: Südafrika: Die Regenbogennation am Scheideweg
Nach dem Ende der Apartheid hoffte die Schwarze Bevölkerung Südafrikas auf ein besseres Leben. Doch nach 30 Jahren Dauerherrschaft der einstigen Freiheitsbewegung ANC stehen gerade die, die von der ANC-Politik mit profitiert haben, vor der Frage, was zählt mehr: Die Vergangenheit oder die Gegenwart?
Es war 1994, als Südafrika die Wahl von Nelson Mandela zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes bejubelte. Seither bestimmt dessen ANC, der African National Congress, die Politik des Landes. Er schaffte die diskriminierenden Gesetze ab, die die schwarze Bevölkerungsmehrheit während Jahrzehnten zu Menschen zweiter Klasse degradiert hatten. Schwarze Südafrikanerinnen und Südafrikaner wurden gezielt gefördert, etwa in der Wirtschaft oder beim Staat. Historische Ungerechtigkeiten sollten überwunden werden.
Seither ist jener Teil der Gesellschaft gewachsen, der sich aus der Armut hat befreien können: Die Schwarze Mittelschicht. Es sind Menschen wie Selina, Thapama und Pearl aus Soweto – südwestlich von Johannesburg - einst eine Hochburg des Widerstands gegen das weisse Apartheid-Regime.
Alle drei sind vorangekommen im Leben. Und hadern doch mit dem Zustand ihres Landes.
Korruption auf allen politischen Ebenen, hohe Kriminalität, grosse Arbeitslosigkeit - es läuft heute vieles schief in Südafrika. Der Alltag mit wiederkehrenden Ausfällen von Strom und Wasser ist bisweilen eine Zumutung. Und manchmal auch eine existenzielle Gefahr.
Jetzt steht das Land erneut vor einer richtungsweisenden Wahl. Bei den Parlamentswahlen vom 29. Mai könnte der ANC zum ersten Mal seit 30 Jahren auf nationaler Ebene seine absolute Mehrheit verlieren. Und gerade Menschen wie Pearl, Thapama, Selina und viele aus dem Schwarzen Mittelstand, müssen sich fragen: Was zählt mehr: Die Vergangenheit? Oder die Gegenwart?
(Erstausstrahlung: 25. Mai 2024)