Archivradio – Geschichte im Original

SWR
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Dec 8, 2023 • 9min

Krieg im Äther: Russische Störsender überlagern deutsche Propaganda | 8.12.1942

Im Krieg war auch der Rundfunk ein Schlachtfeld. Die Kriegsparteien versuchten zum Teil, die Übertragung des gegnerischen Funks zu stören, etwa indem man das Programm überlagerte mit einer eigenen Übertragung. Es ist allerdings nicht klar, wie oft man das versucht hat und mit welchem Erfolg. Im Archiv findet sich aber eine eindrucksvolle Aufnahme. Während der deutschen Lagemeldung ist dröhnend Laut Gegenpropaganda zu hören, vermutlich von russischer Seite gesendet. Ein Sprecher brüllt: "Wo ist Rommel?", "in Italien geht alles drunter und drüber", "alles Lügen" oder "aus Russland kommt niemand zurück".
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Dec 8, 2023 • 2min

John Lennon wird ermordet | 8.12.1980

John Lennon wird vor dem "Dakota Building" in New York erschossen John Lennon, weltbekannt als Sänger und Gitarrist der Beatles, der erfolgreichsten Band der Musikgeschichte, wird vor seinem Haus ermordet. Es ist der Abend des 8. Dezember 1980. USA-Korrespondent Hans-Joachim Kruse schildert die Ereignisse.
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Dec 7, 2023 • 37min

Die Anfänge des Zeitfunks – Paul Laven über die frühe aktuelle Berichterstattung

1923 startete der Rundfunkbetrieb in Deutschland, ab 1925 war auch Paul Laven (1902 - 1979) mit dabei. Mit gerade mal 22 Jahren kam er zum damaligen Südwestdeutschen Rundfunkdienst nach Frankfurt am Main. Rundfunkpionier Laven blickt auf die Anfänge des Rundfunks zurück Bestand der Rundfunk anfangs aus Unterhaltungssendungen und Hörspielen, machte es sich Laven zur Aufgabe, die aktuelle Berichterstattung zu stärken. Auf ihn geht der Begriff "Zeitfunk" zurück, der lange für die aktuellen Sendungen verwendet wurde. Und er wurde Pionier der Sportreportage. Am 28. Juni 1925 berichtete er von einer Ruderregatta auf dem Main, 1926 übertrug er die deutsche Fußballmeisterschaft. Laven konnte auch in der NS-Zeit weiterarbeiten: Er war zwar nicht NSDAP-Mitglied, aber passte sich an. Er berichtet von den Parteitagen ebenso von der Einweihung der Reichsautobahn oder 1936 von den Olympischen Spielen in Berlin. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor er seine Festanstellung und bekam nur noch gelegentlich Aufträge vom Rundfunk. Aber er wird eingeladen, um über die Anfänge zu reden. So wie in diesem Gespräch, in dem er einen Einblick gibt, wie sich in den ersten Rundfunkjahren die verschiedenen Sparten des Rundfunks, insbesondere der Zeitfunk und die Reportagen, entwickelt haben. Das Datum der Aufnahme ist leider ebenso wenig dokumentiert wie der Name des Interviewers. Quelle: HR
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Dec 3, 2023 • 29min

Zweites Vatikanisches Konzil reformiert die katholische Liturgie | 4.12.1963

Volksnahe Gottesdienste und ökumenische Erneuerung Drei Jahre lang dauerte das Zweite Vatikanische Konzil, einberufen von Papst Johannes XXIII. Ziel war eine "pastorale und ökumenische Erneuerung": Ökumenisch, indem sich die katholische Kirche stärker gegenüber der evangelischen Kirche und der Orthodoxie öffnen sollte. Pastoral, indem die Liturgie reformiert wurde. Die Gottesdienste sollten volksnäher werden, Laien mehr einbinden und vor allem in der jeweiligen Landessprache statt in Latein abgehalten werden. Beschluss der Liturgiereform: Sacrosanctum Concilium Diese Reform nimmt in der zweiten Sitzungsperiode 1963 Gestalt an, die unter Johannes‘ Nachfolger, Paul VI., abgehalten wird. Am 4. Dezember 1963 beschließt das Konzil die Grundlage für die Liturgiereform, das Dokument "Sacrosanctum Concilium". Stellungnahme zur Bedeutung der modernen Massenmedien In einem zweiten Dekret "Inter mirifica" bezieht das Konzil Stellung zu den immer wichtiger werdenden Massenmedien. Es plädiert für Pressefreiheit, aber auch für Jugendschutz. Vor allem aber nimmt sich der Vatikan vor, selbst stärker medial aktiv zu werden. Der Südwestfunk berichtet noch am selben Tag in einer Sondersendung über die Bekanntgabe aus Rom.
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Nov 30, 2023 • 56min

Henry Kissinger im Gespräch mit Dieter Kronzucker | 4.11.1990

Kissingers politisches Leben war bestimmt vom Ost-West-Konflikt 4. November 1990 – Deutschland ist seit einem Monat wiedervereinigt. Ein guter Zeitpunkt für ein ausgiebiges Gespräch mit dem ehemaligen US-Außenminister Henry Kissinger (1923 - 2023), dessen politisches Leben wesentlich bestimmt war vom Ost-West-Konflikt in all seinen Ausprägungen. Von der Kuba-Krise über den Vietnamkrieg bis zum Eisernen Vorhang in Europa, der Deutschland 40 Jahre lang in Ost und West geteilt hat. Ich war auf der Seite der Falken, nicht der Tauben Quelle: Henry Kissinger Nach Flucht vor den Nazis diplomatische Karriere in den USA Kissinger, der 1923 als Heinz Alfred Kissinger im fränkischen Fürth geboren wurde, floh mit seiner Familie 1938 vor den Nazis in die USA, später wird er sicherheitspolitischer Berater und schließlich Außenminister unter Richard Nixon. Wir hatten Erfolg, aber unsere Zeit war abgelaufen Quelle: Henry Kissinger über seine Afrika-Politik 1976 Im Gespräch mit Dieter Kronzucker blickt er auf sein Leben zurück, auf die Weltlage nach dem Mauerfall und er geht auch auf die Kritik ein, die viele an seiner Politik geübt haben. Seltsame Erscheinung, vor allem für Intellektuelle … Wo er auch war ... hat er die Lage auf eine Weise dominiert, die einzigartig war. Quelle: Henry Kissinger über Ronald Reagan Quelle: DRA
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Nov 29, 2023 • 6min

UN-Vollversammlung stimmt für Aufteilung Palästinas | 29.11.1947

Bis zum Ersten Weltkrieg gehörte Palästina zum Osmanischen Reich. Das Osmanische Reich gehörte aber zu den Kriegsverlierern und hat sich in der Folge aufgelöst. Palästina wurde Mandatsgebiet von Großbritannien. In dieser Zeit und schon vorher wanderten viele Juden nach Palästina aus. Großbritannien hatte den Juden schließlich schon 1917 versprochen, in Palästina eine Heimstätte für das jüdische Volk zu schaffen. Das war die berühmte Balfour-Erklärung. Jerusalem sollte unter internationale Kontrolle gestellt werden Die Einwanderung führte allerdings zu schweren Konflikten mit den ebenfalls dort lebenden Arabern. Großbritannien war mit den wachsenden Spannungen überfordert und stand auch unter Druck, Palästina in die Unabhängigkeit zu entlassen. Aber die Bevölkerung Palästinas bestand zu diesem Zeitpunkt aus Juden und Arabern und beide hatten sehr unterschiedliche Vorstellungen von der Zukunft des Landes. Also übergab Großbritannien das Problem an die Vereinten Nationen. Die verabschiedeten einen Teilungsplan. Palästina wurde auf dem Papier in einen jüdischen und einen palästinensischen Staat geteilt. In diesem Teilungsplan zerfiel übrigens auch der jüdische Staat in einen nördlichen und einen südlichen Teil, Jerusalem gehörte in diesem Plan nicht zum jüdischen Staatsgebiet, sondern sollte unter internationale Kontrolle gestellt werden. Über diesen Teilungsplan stimmte die UN-Vollversammlung am 29. November 1947 ab. Am 14. Mai 1948 erklärt Israel seine Unabhängigkeit Mit 33 Ja- zu 13 Nein-Stimmen bei 10 Enthaltungen stimmte die Mehrheit für die Aufteilung des Landes. Großbritannien hat sich als ehemalige Mandatsmacht enthalten. Ein halbes Jahr später erklärt Israel seine Unabhängigkeit.
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Nov 24, 2023 • 23min

Erster autofreier Sonntag – Sondersendung | 25.11.1973

Jom-Kippur-Krieg und Erdölembargo Im Herbst 1973 drosseln die OPEC-Länder den Erdölexport und sorgen damit für die erste weltweite Ölkrise. Das Ölembargo ist eine Reaktion auf den Jom-Kippur-Krieg. Am 6. Oktober 1973 hatten Ägypten und Syrien überraschend Israel angegriffen – am höchsten jüdischen Feiertag. Trotz schwerer Verluste kann Israel den Angriff abwehren. Die OPEC-Staaten setzen daraufhin das Erdölembargo als Sanktion gegen den Westen ein, der sich im Konflikt auf die Seite Israels gestellt hat. Autofreie Sonntage und Tempolimits in der Bundesrepublik Die Bundesrepublik reagiert auf die Ölknappheit mit einer ungewöhnlichen Sparmaßnahme. Sie verhängt vier autofreie Sonntage sowie Tempolimits. Der erste dieser Sonntage ist der 25. November 1973. Der Südwestfunk sendet dazu nachmittags eine dreistündige Sondersendung. Hier ein Zusammenschnitt aus der ersten Stunde. Vor allem die Musik haben wir herausgeschnitten. Besonders hörenswert: Die launige Reportage von SWF-Reporter Pit Klein, etwa ab der 3. Minute dieser Aufnahme.
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Nov 21, 2023 • 16min

John F. Kennedy wird in Dallas ermordet | 22.11.1963

Attentat in Dallas US-Präsident John F. Kennedy ist im November 1963 auf Wahlkampfreise unterwegs. Mit seiner Wagenkolonne fährt er durch die texanische Stadt Dallas. Er steht aufrecht im offenen Wagen, als mehrere Schüsse auf ihn abgefeuert werden. Einer davon trifft ihn tödlich. Die ganze Welt reagiert schockiert. Unmittelbar nach dem Tod Kennedys wird Vizepräsident Lyndon B. Johnson als Nachfolger vereidigt. Ludwig Erhard und Willy Brandt zeigen sich tief betroffen Die Aufnahme enthält mehrere Korrespondentenberichte sowie die Ansprachen von Bundeskanzler Ludwig Erhard und dem Regierenden Bürgermeister von West-Berlin, Willy Brandt.
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Nov 20, 2023 • 6min

Gunther von Hagens seziert öffentlich eine Leiche in London | 20.11.2002

Öffentliche Obduktion vor Publikum in Londoner Art Gallery 500 Menschen dürfen zusehen, wie der deutscher Anatom Gunther von Hagens in der Londoner Art Gallery am 20. November 2002 eine Leiche seziert. Erst öffnet er den Schädel, dann den Brustkorb und schließlich legte er die inneren Organe des Toten frei. Der Mann war Kettenraucher und Alkoholiker und ist mit 72 Jahren gestorben. Britische Regierung erklärt Aktion für illegal – dennoch Übertragung im TV Die anatomische Sektion wurde kurz vor Mitternacht auch von Channel 4 im Fernsehen ausgestrahlt – und das, obwohl die britische Regierung die Aktion zuvor für illegal erklärt hatte. Es ist nicht das erste Mal, dass Gunter von Hagens sich mit Leichen ins Rampenlicht begibt. 1995 hat er schon mit seiner Wanderausstellung "Körperwelten" für Aufsehen und für Proteste gesorgt. Darin hat er sezierte tote menschliche Körper plastiniert und teilweise in kunstvollen Posen zur Schau gestellt. Nun also die öffentliche Autopsie in London. Bevor wir hören, wie sie am Abend ablief, zunächst der Bericht vom Nachmittag, als das Spektakel noch auf der Kippe stand.
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Nov 19, 2023 • 53min

Erhard Eppler – Öko-Vordenker in der SPD | 19.11.1985

Der SPD-Politiker Erhard Eppler (9.12.1926 bis 19.10.2019), Vordenker seiner Partei, wollte eigentlich die Gründung der Grünen verhindern und versuchte deshalb, die Themen der Grünen, vor allem Frieden und Umweltschutz mit seiner eigenen Partei, der SPD stark zu besetzen. Damit konnte er sich aber in der entscheidenden Zeit, Ende der 1970er-, Anfang der 1980er-Jahre nicht durchsetzen. Dennoch blieb Erhard Eppler ein friedensbewegter und ökologischer Vordenker seiner Partei. Vortrag in Stuttgart Hier ein Vortrag Epplers vom 29. November 1985. Titel: "Ökologie – Einsichten und Durchsetzung." Der einzig mögliche Schlüssel zum Umweltschutz sei: Einerseits ein Bewusstseinswandel, zum anderen strukturelle Veränderungen in Gesellschaft und Politik. Ökologie müsse gegen bestehende Machtinteressen durchgesetzt werden. Eppler hielt den Vortrag vor überwiegend studentischem Publikum auf Einladung des Instituts für Landschaftsplanung und des Initiativkreises Ökologie der beiden Stuttgarter Universitäten.

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