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Archivradio – Geschichte im Original

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Apr 25, 2025 • 4min

Hubble-Weltraumteleskop wird ins All gebracht | 25.4.1990

Die Errichtung des Hubble-Weltraumteleskops ist 1990 ein großer Meilenstein für die Astronomie. Fast so revolutionär wie die Entdeckung des Teleskops selbst vor 400 Jahren durch Galileo Galilei: In die Sterne gucken ohne eine störende Erdatmosphäre dazwischen, die den Blick trübt – das war das Ziel. Das Weltraumteleskop hat seitdem nicht nur viele schöne scharfe Bilder aus den Tiefen des Weltalls geliefert, sondern auch Erkenntnisse über die Expansion des Universums, über Schwarze Löcher und darüber, wie sich Galaxien entwickeln und wie sie mit anderen Galaxien kollidieren. Im April 1990 wird das Hubble-Teleskop mit einem Space Shuttle 600 Kilometer hoch ins All gebracht und soll am 25. April in Betrieb genommen werden. Von der NASA in Washington berichtet USA-Korrespondent Michael Heine.
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Apr 25, 2025 • 9min

Attentat auf Oskar Lafontaine | 25.4.1990

Oskar Lafontaine ist im Jahr der Wiedervereinigung Kanzlerkandidat der SPD. Im April 1990 ist allerdings noch nicht klar, dass es bereits im Dezember gesamtdeutsche Wahlen geben würde. Lafontaine kämpft vor allem im Westen. Am 25. April 1990 greift ihn eine Frau auf einer Veranstaltung an und sticht ihm in den Hals. Am nächsten Morgen gibt es schon mehr Klarheit über die Folgen und die Hintergründe des Anschlags. Am Nachmittag gibt die Polizei schließlich eine Pressekonferenz – vor allem zu den neuen Erkenntnissen über die Täterin.
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Apr 25, 2025 • 1h 23min

Geiselnahme: Überfall auf deutsche Botschaft in Stockholm | 24.4.1975 | RAF

Um 16.17 Uhr unterbricht SWF1 das normale Programm. Die Nachrichten, so der Moderator, hätten sich in den letzten fünf bis zehn Minuten überstürzt. Das Kommando Holger Meins habe am Nachmittag seine Forderungen mitgeteilt. Diese würden nun wunschgemäß "über Rundfunk und Fernsehen ungekürzt verbreitet" (unten im Wortlaut). Während der Live-Sendung sprechen die "Südwestfunk-Nachrichten" von "Mitgliedern der Baader-Meinhof-Bande", die die Deutsche Botschaft in Stockholm besetzt hätte. Erklärung des "Kommandos Holger Meins" vom 24. April 1975 An die Regierungen der Bundesrepublik Deutschland und des Königreichs Schweden "Am 24.4.1975 um 1.50 Uhr haben wir die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Stockholm besetzt und 12 Botschaftsangehörige, darunter Botschafter Dieter Stoecker, Militärattaché Andreas von Mirbach, Wirtschaftsreferent Heinz Hillegaart und Kulturreferent Anno Eifgen, gefangengenommen, um 26 politische Gefangene in der Bundesrepublik Deutschland zu befreien. Es sind: Gudrun Ensslin, StuttgartAndreas Baader, StuttgartUlrike Meinhof, StuttgartJan Raspe, StuttgartCarmen Roll, StuttgartWerner Hoppe, HamburgHelmut Pohl, HamburgWolfgang Beer, HamburgEberhard Becker, HamburgManfred Grashof, ZweibrückenKlaus Jünschke, ZweibrückenWolfgang Quante, BremenRonald Augustin, BückeburgAli Jansen, BerlinBrigitte Mohnhaupt, BerlinBernhard Braun, BerlinIngrid Schubert, BerlinAnnerose Reiche, BerlinIlse Stachowiak, HamburgIrmgard Möller, HamburgSigurd Debus, HamburgChrista Eckes, HamburgWolfgang Stahl, HamburgMargit Schiller, LübeckMonika Berberich, BerlinJohannes Weinrich, Karlsruhe Innerhalb von 6 Stunden, bis 21 Uhr, werden die gefangenen Genossen auf dem Rhein-Main-Flughafen Frankfurt zusammengebracht. Sie können dort ohne Kontrolle miteinander und mit ihren Anwälten sprechen. Sie haben die Möglichkeit, sich über Funk und Fernsehen über den Ablauf zu informieren. Wird eine Verbindung zwischen uns und den Gefangenen über Telefon, später über Funk hergestellt. Sie wird bis zu ihrer Landung in dem Land, das sie aufnimmt, aufrechterhalten. Wird eine Boeing 707 der Lufthansa, aufgetankt, mit 3 Mann Besatzung, auf dem Rhein-Main-Flughafen bereitgehalten. Innerhalb von 10 Stunden bis 1 Uhr werden die Gefangenen aus der BRD ausgeflogen, sie werden nur vom Botschafter des Königreichs Schweden in der BRD, Backlund, und einem ihrer Anwälte begleitet. Das Ziel werden wir ihnen während des Flugs mitteilen. Überlässt die Bundesregierung jedem der Gefangenen 20.000 Dollar. Diese Erklärung von uns, Erklärungen von den Gefangenen oder ihren Anwälten werden sofort an die internationalen Nachrichtenagenturen weitergegeben und in der BRD. Während des ganzen Ablaufs der Aktion muss die Regierung ihre Entscheidungen über die Massenmedien öffentlich machen. Der Abflug der Genossen wird vom BRD-Fernsehen und vom schwedischen Fernsehen direkt übertragen. Wir werden über unsere Forderungen nicht verhandeln und die Fristen, zu denen sie zu erfüllen sind, nicht verlängern. Versucht die Bundesrepublik die Freilassung der Gefangenen zu verzögern, werden wir zu jeder vollen Stunde, die das 1. und oder 2. Ultimatum überschritten wird, einen Beamten des Auswärtigen Amtes der BRD erschießen. Der Versuch, die Botschaft zu stürmen, bedeutet den Tod aller im Haus. Bei einem Angriff werden wir in den Räumen der Botschaft 15 kg TNT zur Explosion bringen. Nach ihrer Landung werden uns die befreiten Genossen über Funk bestätigen, daß sie eine Aufenthaltsgenehmigung erhalten haben. Wir werden dann einen Teil der Botschaftsangehörigen freilassen und den Ablauf unseres Abzuges bekanntgeben. Wir werden Menschen sein – Freiheit durch bewaffneten antiimperialistischen Kampf! Die Verantwortung für die Erschießung des Militärattachés Andreas von Mirbach trägt die Polizei, trotz verlängertem Ultimatum hat sie das Botschaftsgebäude nicht verlassen! Kommando Holger Meins." Sendung: Der Überfall auf die Deutsche Botschaft in Stockholm, Südfunk aktuellModerator: Hanns-Erich Sprittulla, Peter WienReporter: Peter Reichel, Jan Sprecher
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Apr 25, 2025 • 22min

US-Soldatensender 1212 – "Für Frieden jetzt!" | 22.4.1945

Der Radiosender 1212 war ein antideutscher Propagandasender. Die US-Armee betrieb den Sender von Luxemburg aus und erreichte damit das deutsche Rheinland. 1212 war vom 6. Dezember 1944 bis 25. April 1945 aktiv und gab vor, ein authentischer deutscher Sender zu sein. Die Berichte waren eine Mischung aus Fakten und Falschinformationen. Sie sollten das deutsche Publikum zur Aufgabe bewegen. Besonders interessant in dieser Sendung vom 22. April 1945: Der Sprecher erwähnt die Hinrichtung von Sophie Scholl und den Mitgliedern der Weißen Rose in München. Ein Hinweis darauf, dass im Ausland innerdeutsche Widerstandsgruppen gegen die Nazis wahrgenommen wurden. Quelle: DRA Frankfurt
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Apr 21, 2025 • 3min

Goebbels ruft zur Verteidigung Berlins auf | 21.4.1945

Der Krieg, den Deutschland angefangen hat, ist praktisch schon verloren, als Joseph Goebbels im Rundfunk die Bewohner Berlins noch einmal zur erbitterten Verteidigung der Hauptstadt gegen den, wie er es nennt, "Mongolensturm" aufruft.
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Apr 18, 2025 • 56min

Carl Goerdeler und der Widerstand gegen Hitler | Gespräch mit Peter Theiner

Carl Goerdeler protestiert gegen Entfernung von Mendelssohn-Bartholdy-Denkmal "Die SA will, dass ich das Mendelssohn-Denkmal entferne. Aber wenn sie es je anfasst, mache ich hier Schluss“, erklärt der Leipziger Oberbürgermeister Carl Goerdeler, wenige Wochen bevor die Nazis in einer Nacht- und Nebelaktion, im November 1936, das Denkmal des berühmten jüdisch-stämmigen Kapellmeisters und Komponisten Felix Mendelssohn-Bartholdy entfernen. Rücktritt als Leipzigs Oberbürgermeister und Widerstand gegen Hitler-Regime Goerdeler tritt, wie angekündigt, zurück und geht in den Widerstand gegen das Nazi-Regime. Auch am versuchten Staatsstreich im Juli 1944 ist er beteiligt – und bezahlt dafür mit dem Leben. Am 2. Februar 1945 wurde Carl Friedrich Goerdeler in Berlin-Plötzensee hingerichtet. "Er war der Motor des zivilen Widerstandes", sagt der Stuttgarter Historiker Peter Theiner im Gespräch mit Stefan Nölke. MDR 2025
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Apr 17, 2025 • 7min

Erich Kästner: "Europa wird ein Atom-Korea" | 19.4.1958

Wie nur wenige berühmte Schriftsteller seiner Zeit ist Erich Kästner in der Bundesrepublik der 1950er- und 1960er-Jahre politisch aktiv. Er demonstriert gegen den Vietnamkrieg, unterstützt Journalisten-Kollegen während der Spiegel-Affäre und kritisiert in öffentlichen Reden die Politik der Adenauer-Regierung. Erich Kästner ist empört über atomare Aufrüstung Besonders Pläne zur atomaren Aufrüstung im Kalten Krieg empören ihn. Auf einer Großkundgebung in München am 19. April 1958 erinnert Erich Kästner an Hiroshima und berichtet vom Schicksal der US-Piloten, die damals die Bombe über der Stadt abgeworfen hatten. Funkbericht von Großkundgebungen in Nürnberg und München gegen die atomare Bewaffnung der Bundeswehr.
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Apr 13, 2025 • 5min

Radioansprache von Anita Lasker nach ihrer Befreiung aus Bergen-Belsen | 16.4.1945

Transkription der Ansprache von Anita Lasker "Hier spricht Anita Lasker, eine deutsche Jüdin. Ich befinde mich mit meiner Schwester seit drei Jahren in Haft. Ich bin politischer Häftling. Ich habe französischen Kriegsgefangenen über die Grenze verholfen. Zuerst wurden wir ins Gefängnis eingesperrt. Meine Schwester wurde zu dreieinhalb Jahren Zuchthaus, ich zu anderthalb Jahren Gefängnis verurteilt. Nach anderthalb Jahren brachte man uns beide in das furchtbarste Konzentrationslager: Auschwitz. Ich möchte zuerst ein paar Worte über Auschwitz sagen: Die Auschwitzer Häftlinge, die wenigen, die geblieben sind, fürchten alle, dass die Welt nicht glauben wird, was dort geschehen ist. Dort hat man lebendige gesunde Menschen lebend ins Feuer geworfen. Meine Baracke war ungefähr 20 Meter von dem Kamin, von einem der fünf Kamine, die sich dort befanden, entfernt. Ich habe alles mit eigenen Augen mit angesehen. Es stand ein Arzt und ein Kommandant bei Ankunft der Transporte an der Rampe, und vor unseren Augen wurde sortiert. Das heißt, man fragt das Alter und den Gesundheitszustand. Die unwissenden Ankömmlinge pflegen irgendwelche Leiden anzugeben und unterschreiben damit ihr Todesurteil. Besonders hat man es auf Kinder und Alte abgesehen. Rechts – links – rechts – links. Rechts ist zum Leben, links ist zum Kamin. In der Nacht brannte das Feuer bis zum Himmel. Kinder hat man lebendig hineingeworfen, und aus Menschlichkeit pflegte man die anderen zu Vergasen, das heißt zu betäuben. Wenn aber zu viel Arbeit war, pflegte man alle lebendig zu verbrennen. Die Schreie hörten wir bis in unsere Baracke. Dazu wurde immer Musik gemacht. Ich selbst befand mich in der Musikkapelle. Zu den furchtbarsten Dingen wurde Musik gemacht. Besondere Verdienste in Auschwitz um die Juden haben sich Maria Mandel, Margot Drexel/Drechsel und der Kommandant Kramer, der auch in Bergen-Belsen Lagerkommandant war, erworben. Nach einem Jahr Aufenthalt in Auschwitz – meine Schwester und ich waren sehr krank und sind nur mit Mühe dem Tode entronnen – wurden wir nach Bergen-Belsen geschickt. Bergen-Belsen, was jetzt als das furchtbarste Konzentrationslager bezeichnet wird. Und es reicht bei Weitem nicht an Auschwitz heran. In Bergen-Belsen gibt es kein Kamin. Das heißt, das Elend wird nicht verbrannt, so wie es in Auschwitz war. Hier haben die Leute gehungert. Hier war Typhus, hier war Schmutz, Läuse, keine Hygiene, keine Ambulanz, keine Medikamente. 14 Tage blieben wir ohne Brot. Verpflegung war Rüben mit Wasser, ohne Salz. Endlich am 15. kam die Befreiung. Die Befreiung, auf die wir drei Jahre lang gehofft haben. Noch können wir es nicht begreifen. Noch glauben wir zu träumen. Wir sehen die Engländer durch das Lager fahren: Menschen, die uns nichts Böses wollen. Menschen, die uns helfen wollen. Wir können es nicht begreifen. Man hat Wasser gebracht, Wasser! Drei Wochen waren wir ohne Wasser. Die Menschen sind verdurstet. Heute früh ist noch eine Kameradin von mir gestorben, angesichts der Befreiung. Meine Eltern sind auch dabei kaputtgegangen. Aber wir blicken jetzt vorwärts, wir sind voller Hoffnung, voll neuen Mutes. Wir sind befreit. Hoffentlich werden wir doch noch irgendwelche Verwandte wiedersehen." Im Bild: Ein an Typhus erkrankter Überlebender des KZ Bergen-Belsen nach der Befreiung des Konzentrationslagers am 15. April 1945 durch britische Truppen
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Apr 13, 2025 • 4min

Zwei Mädchen nach ihrer Befreiung aus Bergen-Belsen im BBC-Interview | 15.4.1945

BBC-Kriegsreporter interviewt Olga Schlossberg und Hetty Esther Werkendam Am 15. April 1945 befreiten britische Truppen das Konzentrationslager Bergen-Belsen. Unmittelbar danach führt BBC-Kriegsreporter Patrick Gordon Walker Interviews mit Überlebenden. Die erste ist die 14-jährige Olga Schlossberg. Sie hatte mehrere Konzentrationslager überlebt. Die Aufnahme mit ihr dauert nur 40 Sekunden. Der Interviewer Patrick Gordon Walker arbeitete damals für das deutschsprachige Programm der BBC. In einem zweiten Interview befragt Patrick Gordon Walker ein belgisches Mädchen, die 15-jährige Hetty Esther Werkendam, ebenfalls kurz nach der Befreiung aus Bergen-Belsen. Sie schildert die Trennung von ihrer Mutter und die Misshandlung ihres Vaters im Lager. Hetty Werkendam, ihre Eltern und ihre zwei Brüder überlebten das Konzentrationslager. Viele andere Verwandte wurden jedoch ermordet. Nach dem Krieg zog die Familie zunächst in die Niederlande. Hetty heiratete und nahm den Namen ihres Mannes, Verolme, an. Als dieser starb, zog Hetty Verolme 1954 nach Australien, wohin ihre Eltern schon vorher ausgewandert waren. Reporter Patrick Gordon Walker wurde später Minister in Großbritannien Der Interviewer, Patrick Gordon Walker wiederum, wurde später britischer Außen- und Bildungsminister. Im Archivradio gibt es eine weitere Aufnahme mit ihm, in der er ebenfalls im April 1945 einen SS-Unterscharführer über seine Erlebnisse in Auschwitz, Dachau und Bergen-Belsen befragt.
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Apr 11, 2025 • 11min

Beginn der Polio-Massenschutzimpfung | 22.5.1957

Zum Einsatz kommt ein aus den USA importierter Impfstoff. Nach einem Monat zieht der Süddeutsche Rundfunk mit Experten eine erste Bilanz. Hintergrund Die Isolation des Polio-Erregers und die Entwicklung eines geeigneten Impfstoffs hatte zuvor schon Jahre in Anspruch genommen. Zwar war auch in Deutschland ein Impfstoff entwickelt worden, mit dem bereits zwei Jahre zuvor 50.000 Kinder geimpft wurden. Aber dieser Impfstoff war wieder aus dem Verkehr gezogen worden, denn es gab Zweifel, ob er wirklich sicher war. Deshalb also die Einfuhr des amerikanischen Impfstoffs. "Schluckimpfung ist süß" Erst die Einführung des Lebendimpfstoffs 1961 drängte den Erreger wirklich zurück. Das war die Schluckimpfung, die Kindern mit einem Stück Würfelzucker verabreicht wurde. Und um den Erfolg zu garantieren, wurde mehr als zwanzig Jahre lang den Deutschen ein Satz immer wieder eingehämmert: "Kinderlähmung ist grausam, Schluckimpfung ist süß". 1998 wurde die Schluckimpfung hierzulande wieder abgeschafft. Seitdem wird Kindern ein weiterentwickelter Totimpfstoff injiziert, bei dem die verabreichten Viren nicht vermehrungsfähig sind. Seit 2002 gilt Europa als Polio-frei. Mehr historische Aufnahmen zur Medizingeschichte: http://swr.li/medizingeschichte

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