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Archivradio – Geschichte im Original

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Apr 11, 2025 • 6min

Isolation des Polio-Erregers | 14.1.1953

Erster Impfstoff mangelhaft In den Jahren darauf wurden die ersten Impfstoffe entwickelt, in Deutschland produziert von den Marburger Behringwerken. Die hessischen Behörden erteilten dafür bereits Ende 1954 die Genehmigung. 1955 wurden auch schon 50.000 Kinder damit geimpft. Doch nach wenigen Wochen wurde der Impfstoff wieder gesperrt. Ein Zwischenfall in den USA hatte zu weiteren Auflagen geführt. Eigentlich handelte es sich damals um einen inaktiven Impfstoff. Durch Mängel in der Produktion waren aber nicht abgetötete Viren in den Impfstoff hineingelangt. Die Auflagen für die Impfstoffherstellung wurden ausgeweitet, auch der deutsche Impfstoff immer noch nicht freigegeben. Impfstoff aus den USA Es war klar, dass um schnell mit einem Impfprogramm zu starten, Impfstoff aus den USA importiert werden musste. Unklar war, ob die USA selbst genügend Impfstoff würden liefern können – denn für die US-Gesundheitsbehörden galt nachvollziehbarerweise: America First. Beginn der Massenschutzimpfung 1957 Im April 1957 beginnt schließlich in Deutschland die Massenschutzimpfung. Mehr historische Aufnahmen zur Medizingeschichte: http://swr.li/medizingeschichte
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Apr 9, 2025 • 1min

Das ist das Archivradio – Geschichte in Originaltönen

Historische Tonaufnahmen und Radioberichte vom 19. Jahrhundert bis (fast) heute. Das Archivradio der ARD macht Geschichte hör- und die Stimmung vergangener Jahrzehnte fühlbar. Web: http://archivradio.de | Sortierte Übersicht: http://swr.li/archivradio-katalog
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Apr 7, 2025 • 38min

Helmut Schmidt: Rede zum 40. Jahrestag der Reichspogromnacht | 9.11.1978

Bis 1978 war der 9. November ein Tag wie jeder andere. Es gab kein Gedenken, keine öffentliche Erinnerung. Erst vierzig Jahre nach der Reichspogromnacht 1938 – die damals noch nicht so genannt wurde – ändert sich das. Helmut Schmidt besucht an jenem Tag die Kölner Synagoge und hält eine Rede. Die erste Gedenkrede eines Bundeskanzlers zu den Ereignissen von 1938. Das damals noch gängige Wort "Kristallnacht" nimmt Schmidt bewusst nicht in den Mund.
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Apr 5, 2025 • 8min

Erste Koalitionsverhandlungen der Bundesrepublik – Handschlag reicht | 23.8.1949

Nach der ersten Bundestagswahl am 14. August 1949 muss der CDU-Vorsitzende Konrad Adenauer Koalitionspartner suchen. Adenauer bevorzugt eine Koalition mit der FDP. Die Koalitionsgespräche laufen allerdings etwas anders ab als heute. Man trifft sich in Adenauers Haus in Rhöndorf. Die ersten Koalitionsgespräche: sehr informell Es geht relativ schnell, drei Wochen nach den ersten offiziellen Gesprächen wird Adenauer schon mit Unterstützung der FDP und der rechtsgerichteten DP, der Deutschen Partei zum Kanzler gewählt. Ein schriftlicher Koalitionsvertrag entsteht dabei nicht, nur ein informeller, nie veröffentlichter Schriftwechsel. Ansonsten reicht den Beteiligten ein Handschlag. Und anders als heute, dringt von Koalitionsgesprächen kaum etwas nach außen. Nur ein Beitrag in den Rundfunkarchiven der ARD Das folgende Interview vom 23. August hat WDR-Reporter Walter Steigner mit Adenauer geführt. Es ist der einzige Beitrag zu den Koalitionsgesprächen, der sich heute in den Archiven der ARD findet.
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Mar 30, 2025 • 8min

Chefredakteur von Radio Stuttgart warnt vor politischem Einfluss wie in Bayern | 21.7.1949

Bis 1949 war Radio Stuttgart der US-amerikanischen Besatzung unterstellt. Am 22. Juli 1949 geht der Sender in deutsche Verwaltung über und wird eine öffentlich-rechtliche Anstalt: der Süddeutsche Rundfunk. Hanns Küffer: Bayern-Landesregierung fordert Intendanten-Absetzung Am Tag vor der Übergabe äußert sich Chefredakteur Hanns Küffner mit deutlichen Worten: Er warnt vor Vorgängen wie im Nachbarland Bayern, wo die Landesregierung aus Unzufriedenheit über die Berichterstattung schon die Absetzung des Intendanten fordert und es offenbar keine Gesprächsgrundlage mehr zwischen ihr und dem Sender gibt. Gleichzeitig widerspricht Küffner Forderungen, der künftige Intendant müsse ein dynamischer Freigeist sein. Wichtiger sei, dass er in der Lage ist, ordentlich Geschäfte zu führen und den Betrieb zusammenzuhalten.
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Mar 30, 2025 • 13min

Der Rundfunk wird öffentlich-rechtlich: Ansprache von Hans Bredow | 27.12.1947 / 1.1.1948

Rundfunk soll unabhängig vom Staat sein Hans Bredow betont, dass der Rundfunk unabhängig vom Staat sein soll, warnt aber auch vor Einflussmöglichkeiten über die Gremien. Die Süddeutschen Rundfunkanstalten sollten hier für noch mehr Unabhängigkeit sorgen. Angesichts der großen Unterschiede zwischen West- und Norddeutschland macht Bredow deutlich, dass er die Vereinigung in einer großen Anstalt wie dem NWDR für ungünstig hält und plädiert für eine Sendeanstalt im Westen. "Sender sollen sich zusammenschließen": Zwei Jahre später gibt es die ARD Grundsätzlich sei es notwendig, dass die Sendeanstalten zwar unabhängig sind, aber sich zusammenschließen, um eine einheitliche Rundfunkstruktur zu gewährleisten. Damit nahm Bredow den Gedanken der ARD vorweg. Sie wurde dann am 9.6.1950 gegründet. Der Nordwestdeutsche Rundfunk macht den Anfang Den Anfang macht der in der britischen Besatzungszone sendende Nordwestdeutsche Rundfunk (NWDR). Seit Kriegsende war er die gemeinsame Rundfunkanstalt für die gesamte britische Besatzungszone mit Hauptsitz in Hamburg und einem Funkhaus in Köln. Er ging aus der Nordischen Rundfunk AG (NORAG) hervor und war 1950 Gründungsmitglied der ARD. Nach dem Vorbild der BBC soll ein gebührenfinanzierter Rundfunk entstehen Geprägt wurde der NWDR durch den Briten Hugh Carlton Greene: Er plante, eine Rundfunkanstalt nach dem Vorbild der britischen BBC aufzubauen, unabhängig von politischem Druck, kommerziellen Interessen und durch Gebühren finanziert. In seiner Rundfunkansprache anlässlich der Übergabe des NWDR von der britischen Militärregierung in deutsche Hände zum 1. Januar 1948, berichtet Hans Bredow am 27.12.1947 vom Wiederaufbau des deutschen Rundfunks nach dem Krieg und der Konzeption einer unabhängigen Rundfunkanstalt. "Freiheit und Selbstverwaltung" für den deutschen Rundfunk Bredow würdigt das Engagement von Hugh Carlton Greene, den zusammengebrochenen Rundfunk in der britischen Zone wieder aufzubauen und ihn wieder zu seiner einstigen Größe zu bringen, vor allem aber "die Schaffung eines Organisationsstatuts für den Nordwestdeutschen Rundfunk", das die Übertragung an eine deutsche Verwaltung regelt und dem Rundfunk "Freiheit und Selbstverwaltung" bringt. Bredow will eine demokratische, kollegiale Verwaltungsstruktur Hans Bredow fordert in seiner Ansprache ein besonderes Fingerspitzengefühl für die Ansprüche von Nord- und Westdeutschland. Zudem schlägt er vor, einen Verwaltungsrat nur mit Vertretern nichtamtlicher Organisationen zu besetzen und statt eines Generaldirektors ein kollegiales, demokratisches Direktorium zur Verwaltung der Rundfunkanstalt einzusetzen.
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Mar 30, 2025 • 58min

Diskussion: Soll der Rundfunk staatlich oder unabhängig werden? | 30.1.1947

Nach dem Krieg gab es im Südwesten Radio Stuttgart – den Vorläufer des Süddeutschen Rundfunks – und den Südwestfunk. Beide wurden aber noch von den Militärverwaltungen kontrolliert. Auch die Nachrichten wurden zensiert. Doch zeichnete sich schon bald ab, dass das nur eine Übergangslösung ist, und dass die Rundfunksender eigenständig werden sollten. Doch was ist damit gemeint? Soll der Rundfunk unter Aufsicht des Landtags gestellt werden? Soll die Post die technische Verbreitung übernehmen? Das Konzept eines öffentlich-rechtlichen Rundfunks war den Deutschen damals noch nicht so recht vertraut. Und so kam es am 30. Januar 1947 im Programm Radio Stuttgart zu einer Grundsatzdiskussion unter dem Titel: Wollen wir ein staatliches oder ein unabhängiges Radio? Vor dem Hintergrund der heutigen Diskussionen ein aufschlussreicher Schlagabtausch. Es diskutieren: Joseph Ersing, MdL, CDUErwin Schöttle, MdL, SPDAlbrecht W. MainholtWalter Brucker Moderator war Dr. Waldemar Reichelt
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Mar 25, 2025 • 2min

Ferdinand Sauerbruchs Entnazifizierungsverfahren | 22.4.1949

Nach dem Krieg setzte die sowjetische Militärverwaltung in Berlin Ferdinand Sauerbruch als Stadtrat für das Gesundheitswesen ein. Sauerbruch unterstützte die Gründung der CDU in Berlin und engagierte sich für den Wiederaufbau. Doch seine Rolle während der NS-Zeit wirft Fragen auf: Sauerbruch war immerhin Generalarzt des Heeres und wusste offenbar auch von Senfgasversuchen an KZ-Häftlingen. Es kommt zu einem Entnazifizierungsverfahren. Allerdings erst 1949, weshalb er im folgenden Ausschnitt beklagt, dass er vier Jahre lang mit dem schlechten Ruf, der ihm anhaftete, leben musste. Die Vorwürfe selbst weist er von sich. Wie im Audio zu hören, nahm Sauerbruch das Verfahren nicht wirklich ernst. "Ich nehme das so auf die leichte Schulter, dass es mich ankotzt", sagte er selbst. Ihn entlastete schließlich der Umstand, dass er nicht Mitglied der NSDAP war. So konnte er weiter als führender Chirurg an der Charité arbeiten. Allerdings wurde er zunehmend dement. 1951 starb er. Mehr historische Aufnahmen zur Medizingeschichte: http://swr.li/medizingeschichte
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Mar 25, 2025 • 12min

Ferdinand Sauerbruch über die Chirurgie | 1942

In einem Vortrag aus dem Jahr 1942 spricht der Arzt Ferdinand Sauerbruch über seinen Werdegang und über die Geschichte der Chirurgie. Mehr historische Aufnahmen zur Medizingeschichte: http://swr.li/medizingeschichte
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Mar 25, 2025 • 6min

Ferdinand Sauerbruch freut sich über Nationalpreis | 29.1.1938

1937 nimmt der berühmte Chirurg Ferdinand Sauerbruch den deutschen Nationalpreis entgegen. Auch das sollte ihm nach dem Krieg vorgeworfen werden, als seine Rolle in der Nazizeit untersucht wurde. Der Nationalpreis verstand sich als nationalsozialsozialistisches Gegenstück zum Nobelpreis. Sauerbruchs Dankesrede vom 29. Januar 1938 gerät zu einer Hymne auf den Nationalsozialismus. Mehr historische Aufnahmen zur Medizingeschichte: http://swr.li/medizingeschichte

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