
Gut durch die Zeit. Der Podcast rund um Mediation, Konflikt-Coaching und Organisationsberatung.
Ich bin Sascha Weigel und möchte Sie in diesem Podcast gemeinsam mit meinen Gästen mit spannenden Sichtweisen und Einschätzungen rund um die Themengebiete Mediation, Konflikt-Coaching und Organisationsberatung zum Nachdenken anregen. Wir hegen die Absicht, dass Sie hier durchaus die zündende Idee oder bei Bedarf einen neuen Lösungsansatz für ihre Problem- oder Konfliktsituation entwickeln können.
Zu Wort werden in diesem Podcast auch Fachexperten kommen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, deren Forschungsergebnisse wichtige Erkenntnisse für den Umgang mit Konflikten und damit für die Mediation und Konfliktberatung in der VUKA-Welt bieten.
Mehr zu Mediation und Konfliktmanagement: www.inkovema.de
Latest episodes

Sep 15, 2023 • 56min
#140 - Entwicklungslinien des Coachings - Pfadbeschreibungen für die Mediation? Im Gespräch mit Dr. Siegfried Greif
Was kann die Mediationsbewegung von der Entwicklung des Coachings lernen?
Prof. Dr. Siegfried Greif ist Geschäftsführer für die Bereiche Coaching und Unternehmensberatung am Institut für wirtschaftspsychologische Forschung und Beratung GmbH (IwFB), Osnabrück. Neben seiner umfangreichen wirtschaftspsychologischen Forschung, u.a. zum Thema Change-Management hat er sich mit seinem Buch „Coaching und ergebnisorientierte Selbstreflexion. Theorie, Forschung und Praxis des Einzel-und Gruppencoachings“ (ISBN: 978-3-8017-1983-8) als Nestor der deutschen Coaching-Psychologie-Forschung etabliert. Auf dem DBVC-Coaching-Kongress 2008 stellte er sein Modell zur Diskussion.
Entwicklungslinien des Coachings
Seit den 1980er Jahren hat sich der Coaching-Markt in Deutschland enorm entwickelt und professionalisiert. Im Folgenden sind einige Schlüsselaspekte der Entwicklung des Coaching-Marktes in Deutschland dargestellt:
Frühe Phase (1980er-1990er)
Beginnende Popularität: Das Konzept des Coachings begann in den 1980er Jahren in Deutschland an Popularität zu gewinnen, inspiriert von Entwicklungen in den USA und Großbritannien.
Fokussierung: Anfänglich lag der Fokus auf dem Management und der Führungskräfteentwicklung in Unternehmen.
Diversität der Ansätze: Verschiedene Coaching-Methoden und -Ansätze wurden eingeführt, oft ohne klare Standards oder Definitionen.
Wachstum und Professionalisierung (2000er)
Boom in der Branche: Die Nachfrage nach Coaching-Dienstleistungen in verschiedenen Sektoren (Wirtschaft, Bildung, Gesundheit usw.) stieg an.
Verbandsgründungen: Verschiedene Berufsverbände wie der Deutsche Bundesverband Coaching e.V. (DBVC) oder die International Coach Federation (ICF) Deutschland wurden gegründet, um Standards und Ethikrichtlinien zu etablieren.
Ausbildung und Zertifizierung: Zahlreiche Ausbildungsprogramme und Zertifizierungen wurden angeboten, um die Qualität der Coaching-Dienstleistungen zu sichern.
Aktuelle Trends (2010er-2020er)
Diversifikation: Neben Business Coaching gibt es jetzt auch Angebote in Bereichen wie Life Coaching, Gesundheitscoaching, Karrierecoaching und vieles mehr.
Digitales Coaching: Mit dem Aufkommen digitaler Technologien hat auch das Online-Coaching zugenommen.
Wissenschaftliche Fundierung: Es gibt eine wachsende Anzahl an wissenschaftlichen Studien und Veröffentlichungen zum Thema Coaching, was zur Weiterentwicklung und Legitimation des Feldes beiträgt.
Individualisierung: Personalisierte, auf den Klienten zugeschnittene Coaching-Angebote werden immer populärer.
Corporate Coaching: Viele Unternehmen integrieren Coaching als festen Bestandteil ihrer Personalentwicklungsstrategie.
Herausforderungen
Qualitätskontrolle: Aufgrund der Vielzahl von Anbietern und Methoden bleibt die Qualitätssicherung eine Herausforderung.
Regulierung: Coaching ist in Deutschland nicht gesetzlich reguliert, was es schwierig macht, einheitliche Standards zu etablieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Coaching-Markt in Deutschland seit den 1980er Jahren ein erhebliches Wachstum und eine beträchtliche Professionalisierung erfahren hat, aber auch vor Herausforderungen wie der Qualitätskontrolle und der Regulierung steht.
Was ist Nondirektivität im Coaching?
Nondirektivität ist ein Ansatz im Coaching, bei dem der Coach den Klienten in seiner eigenen Problemlösung und Entscheidungsfindung unterstützt, ohne selbst Ratschläge, Lösungen oder Richtungen vorzugeben. Der Coach stellt Fragen, bietet ein offenes Ohr und schafft einen sicheren Raum, in dem der Klient seine Gedanken und Gefühle erkunden kann.
Der nondirektive Ansatz hat seine Wurzeln in der klientenzentrierten Therapie, die von Carl Rogers entwickelt wurde. Rogers betonte die Bedeutung von bedingungsloser positiver Wertschätzung, Echtheit und empathischem Verstehen in der therapeutischen Beziehung. Diese Prinzipien wurden später in vielen anderen Bereichen wie Coaching, Beratung und Pädagogik angewendet.
Carl Rogers ist der Hauptvertreter der nondirektiven, klientenzentrierten Therapie, die die Grundlage für die Nondirektivität im Coaching bildet. Andere Psychotherapieansätze wie die Gestalttherapie und bestimmte Formen der systemischen Beratung integrieren ebenfalls nondirektive Elemente.

Sep 8, 2023 • 34min
#139 - Professionalität und Pragmatismus in der Mediation. Im Gespräch mit Thomas Robrecht
Identitätsmerkmale von Mediator*innen in Fragen der Mediation - und ihre Auswirkungen auf die Praxis?
Thomas Robrecht, Organisationsberater, Trainer, Coach und Mediator, Begründer von teamfixx®, einer Methode, um zerstrittene Teams innerhalb von 3 Stunden wieder arbeitsfähig zu machen.
Pragmatismus
Pragmatismus ist eine Philosophie, die sich auf praktische Auswirkungen und Nutzen konzentriert. Sie bevorzugt Ansätze, die funktionieren und Nutzen bringen, anstatt sich nur auf Theorien zu stützen. In der Philosophie versteht der Pragmatismus Wahrheit und Wissen auf Grundlage ihrer praktischen Anwendbarkeit.
Angewendet auf die Professionalisierung von Konfliktvermittlungsarbeit/ Mediation bedeutet Pragmatismus, dass effektive und praktische Strategien zur Lösung von Konflikten bevorzugt werden, statt sich zunächst und vorrangig auf Theorien der Konfliktlösung zu stützen. Konfliktvermittler tun gut daran pragmatisch zu handeln und Strategien anzuwenden, die in der Praxis funktionieren und so zu positiven Ergebnissen führen.
Zudem könnte die pragmatische Philosophie die Konfliktvermittlungsarbeit dazu ermutigen, neue Techniken und Ansätze zu erforschen und zu implementieren, die sich als nützlich erweisen könnten, auch wenn sie nicht den tradierten Vorstellungen entsprechen. Denn Pragmatismus betont die Bedeutung der stetigen Anpassung und Verbesserung von Strategien auf der Grundlage ihrer tatsächlichen Ergebnisse in der Praxis. Durch diesen Ansatz könnte die Konfliktvermittlungsarbeit effektiver und professioneller gestaltet werden.

Sep 2, 2023 • 31min
#138 - Singapur-Übereinkommen zur internationalen Durchsetzung von Mediationsvergleichen. Im Gespräch mit Prof. Heetkamp
Vertraglich geregelte Verpflichtungen und vollstreckbare Vollstreckungstitel von Mediationsabschlussvereinbarungen
Simon J. Heetkamp:
Seit 2022 beurlaubter Richter am Landgericht zugunsten einer Professur für Wirtschaftsrecht an der TH Köln; 2022 Sieger des eJustice Cup des Hessischen Richterbundes
Inhalt: Singapur Übereinkommen über Mediation: Eine Einführung
Historie
Das „Singapur-Übereinkommen über Mediation“ ist ein Meilenstein in der Geschichte der internationalen Handelsgesetzgebung. Es wurde am 7. August 2019 zur Unterzeichnung in Singapur aufgelegt und am selben Tag von 46 Ländern unterzeichnet, einschließlich wichtiger Wirtschaftsmächte wie den USA und China. Die Entstehung dieses Übereinkommens, das auf amerikanische Initiative zustande kam, war das Ergebnis zügiger Diskussionen und Verhandlungen unter den Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen. Noch nie ist in so kurzer Zeit ein Übereinkommen unterschriftsreif entwickelt worden.
Anwendungsbereich
Das Singapur-Übereinkommen bietet einen einheitlichen rechtlichen Rahmen für die Durchsetzung von Vereinbarungen über vermittelte Vergleiche in Bezug auf internationale Handelsangelegenheiten. Es wurde mit dem Ziel konzipiert, den internationalen Handel zu erleichtern und zu fördern, indem es die Mediation als effiziente und anerkannte Methode zur Beilegung von Handelsstreitigkeiten etabliert. Länder, die das Übereinkommen ratifizieren, sind verpflichtet, Vergleichsvereinbarungen, die sich aus einer Mediation ergeben, nach ihren eigenen innerstaatlichen Vorschriften durchzusetzen.
Entwicklungsstand
Seit seiner Einführung hat das Singapur-Übereinkommen eine positive Resonanz erhalten und wurde von einer wachsenden Zahl von Ländern ratifiziert.
Mittlerweile haben insgesamt 55 Staaten das Singapur-Übereinkommen unterzeichnet, aber weder Deutschland noch ein anderer EU-Staat sind beteiligt. Nach entsprechenden Ratifikationen ist eine Anerkennung und Vollstreckung von Mediationsergebnissen nunmehr in zehn Staaten möglich (Belarus, Ecuador, Fidschi, Katar, Saudi-Arabien, Singapur, Georgien, Honduras, Türkei, Kasachstan).
Das Singapur-Übereinkommen über Mediation hat das Potenzial, die Mediation zu einem wichtigen Instrument in der internationalen Handelslandschaft zu machen und die Art und Weise zu verändern, wie Handelsstreitigkeiten gelöst werden. Doch ob dies gelingt, ist keineswegs eine ausgemachte Sache.
Die nächste Ratifizierung ist durch Uruguay vorgesehen, das Ende September 2023 das Übereinkommen nationalstaatlich ratifizieren will.
Kritik
Trotz seiner positiven Aspekte hat das Singapur-Übereinkommen auch einige Kritikpunkte aufgeworfen. Einige Kritiker weisen darauf hin, dass das Übereinkommen möglicherweise nicht ausreichend detailliert ist, was zu Unklarheiten in seiner Anwendung und Durchsetzung führen könnte. Darüber hinaus gibt es Bedenken, dass das Übereinkommen die Autonomie der Parteien in der Mediation einschränken könnte, indem es die Durchsetzung von Vergleichsvereinbarungen vorschreibt. Es gibt auch Bedenken, dass die Umsetzung des Übereinkommens in den innerstaatlichen Rechtsordnungen der verschiedenen Länder aufgrund von Unterschieden in den Rechtssystemen und kulturellen Normen Herausforderungen mit sich bringen könnte.
Schlussendlich bleibt festzuhalten, dass das Singapur-Übereinkommen einen wichtigen Schritt in Richtung der Erleichterung des internationalen Handels darstellt. Trotz der Kritikpunkte bietet es einen vielversprechenden Ansatz zur Lösung von Handelsstreitigkeiten durch Mediation und hat das Potenzial, die internationale Handelslandschaft maßgeblich zu prägen.
Juristischer Hintergrund:
Dogmatik von Schuld und Haftung
Schuld und Haftung, Schulden haben und der Haftung unterliegen, das sind zwei verschiedene Dinge.
Schuld im Sinne einer obligatorischen Verbindlichkeit ist das Leistenmüssen des Verpflichteten.
Bei einem Kaufvertrag beispielsweise schuldet der Käufer dem Verkäufer den Kaufpreis. Kommt es zum Streit darüber und wird in einer Mediation eine neue oder konkretisierende Vereinbarung über die Zahlungsmodalitäten getroffen, begründet dieser Vertrag abermals eine schuldrechtliche Verpflichtung, also ein Leistenmüssen.
Haftung bedeutet das Unterworfensein des Schuldnervermögens unter den Vollstreckungszugriff des Gläubigers. Erfüllt der Schuldner die ihm obliegende Schuld nicht, kann der Gläubiger die Forderung durch Klage und Zwangsvollstreckung erzwingen. Das Vollstreckenkönnen durch einen entsprechenden Vollstreckungstitel ermöglicht die eigenständige, durch die Staatsgewalt (Gewaltmonopol!) begründete Fähigkeit, „sich das Geschuldete zu holen“. In dieser zwangsweisen Durchsetzung verwirklicht sich die zur Schuld hinzutretende Haftung. Sie erstreckt sich idR auf das gesamte Schuldnervermögen (sog. unbeschränkte Vermögenshaftung). Ausnahmsweise ist die Haftung auf bestimmte Vermögensteile beschränkt, so etwa bei der Haftung des Erben (§ 1975 BGB).
...weitere Informationen finden Sie auf der Webseite von INKOVEMA (Folgenwebseite s.o.)
LINK:
Alexander, Nadja: UN-Übereinkommen zur internationalen Durchsetzung von Mediationsvergleichen ZKM 5/2019, 160-164. (LINK)
Heetkamp, Simon J.: Singapur-Übereinkommen und IFG-Anfrage: Update zur internationalen Anerkennung und Vollstreckung von Mediationsergebnissen (CfM-Blogbeitrag)

Aug 26, 2023 • 47min
#137 - Transformer als digitale Companions für Mediatoren, Coaches und Berater? Im Gespräch mit Timm Richter (swf)
Was bieten uns Chat-GPT & Co. für einen Mehrwert und was müssen wir dafür tun?
Timm Richter: Dipl.-Mathematiker mit Nebenfach Informatik, MBA der MIT Sloan School of Management, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der NEO Culture GmbH, seit 2020 im Kernteam von Simon Weber Friends, seit 2021 ist er gemeinsam mit Torsten Groth Geschäftsführer von SWF.
Thema: Transformer-Modelle
Large Language Models und Transformer-Modelle wie ChatGPT oder Aleph Alpha sind leistungsstarke Werkzeuge, die es uns ermöglichen, einen natürlich klingenden Dialog (auch mit uns selbst als Dialogpartner) zu generieren.
Diese Modelle nutzen sog. Maschinelles Lernen, um auf Grundlage vorhandener Datensätze Sprache zu lernen und dann Texte oder Konversationen in Echtzeit zu generieren. Sie können neben verschiedener Sprachen auch Programmiersprachen, können aber auch Tabellen auswerten und erstellen.
Sie verfügen über mehrere verschiedene Komponenten - vom Textgenerator bis hin zum Sprachmodell - um den Dialog möglichst realistisch erscheinen lassen. Die Funktionsweise ist relativ einfach: Der Benutzer gibt dem Modell einige Inputdatensätze, sog. Prompts (z.B., Sätzestrukturen), woraufhin der Generator diese Information nutzt, um neue Outputdatensätze (Dialog) basierend auf dieser Prompts zu erstellen. Die starke Bezugnahme der Outputs auf die Prompts/Eingaben, die auch im Verlaufe mehrerer Durchläufe nicht verloren geht, führt zu einem anregenden, komplexen "Dialog zwischen Mensch und Maschine".
Inhalte:
Faszination Chat-GPT
Die Faszination von CHATGPT liegt in seiner Einfachheit und Benutzerfreundlichkeit. Es ist eine intuitive Plattform, die es Menschen ermöglicht, mit künstlicher Intelligenz zu interagieren. Die Technologie hinter dem Chatbot ist so fortschrittlich, dass sie auf natürliche Weise menschliche Konversation nachempfindet und sogar intelligente Antworten liefern kann. Darüber hinaus bietet CHATGPT vielseitige Anwendungsmöglichkeiten für Unternehmen jeder Größe - vom Kundenservice bis zur automatisierten Datenerfassung - was es für alle Beteiligten noch attraktiver macht!
Risiken Chat-GPT
Chat-GPT und ähnliche Tools bzw. darauf basierende Anwendungen stellen unterdessen auch ein potenzielles Risiko für Menschen und Unternehmen dar.
Sie können leicht missbraucht werden, um persönliche Daten zu stehlen oder unangemessene Inhalte auszutauschen. Daher ist es wichtig, dass Benutzer vorsichtig sind und beim Austausch von Informationen über Chat-GPT besonders verantwortungsvoll handeln.
Unternehmen sollten außerdem die Sicherheit ihrer Systeme verbessern, indem sie Schutzmaßnahmen implementieren, um unbefugten Zugriff zu vermeiden. Auf diese Weise können mögliche Gefahren reduziert werden.
LINKS
Timm Richter (Blog von swf): Making Sense von Chat-GPT. Was soll man davon halten?, 2023.

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Jul 28, 2023 • 45min
#136 - Entscheidungen und ihre Paradoxien. Im Gespräch mit Klaus Eidenschink
Klaus Eidenschink, ein Experte für Entscheidungsprozesse, erklärt die Kunst des Entscheidens und die damit verbundenen Paradoxien. Er diskutiert, wie soziale Erwartungen unsere Entscheidungen prägen und die Bedeutung von Reflexion betont. Entscheidungen sind nicht einfach Berechnungen, sondern komplexe mentale Prozesse, die oft gehemmt werden durch emotionale Faktoren und Unsicherheiten. Zudem erläutert er agile Ansätze zur flexiblen Entscheidungsfindung und beleuchtet, wie individuelle Ängste und soziale Dynamiken unsere Fähigkeiten beeinflussen.

Jul 22, 2023 • 38min
#135 - Von der dunklen Triade des Menschen zum D-Faktor der Persönlichkeit. Im Gespräch mit Günther Mohr
Der Einfluss der dunklen Seiten einer Persönlichkeit in Coachings, Mediationen und sonstigen Beratungen.
Günther Mohr, Diplom-Volkswirt, Diplom-Psychologe, Lehrberechtigter Transaktionsanalytiker, Senior Coach DBVC und BDP, Supervisor BDP, Mediator, Scrum-Master, Zen-Lehrer, Autor zahlreicher Fachbücher
Einführung
Die Dunkle Triade umfasst die Persönlichkeitsmerkmale Machiavellismus, Narzissmus und Psychopathie. Der D-Faktor quantifiziert ihre gemeinsame Varianz. Weitere Eigenschaften wie Egoismus, Gehässigkeit, moralische Enthemmung, Sadismus, Selbstbezogenheit und übertriebene Ansprüchlichkeit ergänzen das Verständnis der finsteren Seiten der Persönlichkeit. Diese Merkmale können zu manipulativem, egozentrischem und rücksichtslosem Verhalten führen, wobei einige auch mit der Dunklen Triade in Verbindung stehen. Ein differenziertes Verständnis ist wichtig, da Persönlichkeitseigenschaften in verschiedenen Kontexten unterschiedlich bewertet werden können.
vertiefende Ausführungen
(mit Grafiken und Persönlichkeitstest auf der Folgend-Webseite)
Dunkle Triade:
Auf die Art der Empathie kommt es an; Spektrum der Wissenschaft 2018

Jul 15, 2023 • 44min
#134 - Ratlose Berater VIII. Wenn ratlose Berater beratungsreich Berater beraten.
Im Gespräch mit Rolf Balling und Günther Mohr
Wenn als Klienten zu uns Beraterkolleg*innen kommen, in Ausbildungen oder direkt in Coachings, Mediationen oder anderen Settings, dann tauchen nicht selten Fragestellungen auf, die auch uns selbst persönlich betreffen.
Welche Konsequenzen hat das? Welche Grundsätze und Glaubenssätze müssen wir als Berater überdenken, vielleicht sogar loslassen?
Inhalte und Zugänge:
- Fragen zur Unsicherheit in der aktuellen Lage
In Zeiten von Unsicherheit, wie beispielsweise während Krisen oder Veränderungsprozessen, suchen Menschen oft nach Orientierung und Unterstützung. Beratung kann dabei helfen, Klarheit zu schaffen, Ängste zu reduzieren und Strategien zu entwickeln, um mit Unsicherheit umzugehen. Berater können dabei unterstützen, verschiedene Perspektiven zu betrachten, Handlungsoptionen zu evaluieren und Entscheidungen zu treffen. In unsicheren, volatilen Zeiten benötigen auch Berater Beratung.
*Emotionen und Maschinen. Nun, Fakt ist, dass Menschen in Maschinen keine Gefühle wachrufen, andersrum schon! Welche Konsequenzen har das?
- die Komplexität der Beratungsarbeit
In Zeiten von Unsicherheit, wie beispielsweise während Krisen oder Veränderungsprozessen, suchen Menschen oft nach Orientierung und Unterstützung. Beratung kann dabei helfen, Klarheit zu schaffen, Ängste zu reduzieren und Strategien zu entwickeln, um mit Unsicherheit umzugehen. Berater können dabei unterstützen, verschiedene Perspektiven zu betrachten, Handlungsoptionen zu evaluieren und Entscheidungen zu treffen.
- Veränderungen in der Gesellschaft und im Arbeitsumfeld
Die Gesellschaft und das Arbeitsumfeld unterliegen einem stetigen Wandel. Technologische Fortschritte, demografische Veränderungen, Globalisierung und soziale Entwicklungen beeinflussen die Bedürfnisse und Herausforderungen der Menschen. Berater müssen sich kontinuierlich mit diesen Veränderungen auseinandersetzen, um relevante und zeitgemäße Unterstützung bieten zu können. Dies kann beispielsweise bedeuten, sich mit neuen Arbeitsmodellen, interkulturellen Fragestellungen oder digitalen Technologien vertraut zu machen.
- die Bedeutung von Flexibilität und Reserven für die Bewältigung von Herausforderungen
Flexibilität ist entscheidend, um auf Veränderungen und unvorhergesehene Situationen angemessen reagieren zu können, (SLACK). Flexibilität ermöglicht es, Anpassungen vorzunehmen, neue Lösungswege zu finden und mit Unsicherheit umzugehen. Darüber hinaus ist es wichtig, Reserven in Form von Ressourcen (z.B. finanzielle Mittel, Zeit, Personal), Zeit oder Energie zu haben. Reserven bieten einen Puffer, der es ermöglicht, unerwartete Herausforderungen zu bewältigen und auf unvorhergesehene Situationen zu reagieren. Das scheine Viele sträflichst vernachlässigt und verlernt zu haben.
- Möglichkeit der Nutzung technologischer Werkzeuge wie Chat-GPT für beraterische Suchprozesse
Technologische Werkzeuge wie Chat-GPT können in der beratenden Arbeit als unterstützende Ressource genutzt werden. Sie können beispielsweise bei Recherchen, Datenauswertungen oder der Generierung von Ideen helfen. Allerdings ist es wichtig zu betonen, dass solche Werkzeuge die menschliche Interaktion und das Einfühlungsvermögen nicht ersetzen können. Sie sollten als ergänzende Hilfsmittel verstanden werden, die den Beratungsprozess unterstützen können, indem sie zusätzliche Informationen und Perspektiven bereitstellen. Die Verantwortung für die Beratung und die Entscheidungsfindung liegt letztendlich immer bei den Beratern und ihren Klienten.

Jul 8, 2023 • 35min
#133 - Mentales Kontrastieren mit WOOP! Im Gespräch mit Prof. Dr. Gabriele Oettingen
Wie die eigene Zukunft gestaltet wird - oder auch nicht.
Mentales Kontrastieren und WOOP sind zwei Techniken, die oft im Bereich der positiven Psychologie und der Zielsetzung eingesetzt werden.
Mentales Kontrastieren ist eine Methode, die entwickelt wurde, um die Umsetzung von Zielen zu verbessern. Sie wurde von der Psychologin Gabriele Oettingen entwickelt. Bei der mentalen Kontrastierung geht es darum, das Ziel oder den Wunsch mit den Hindernissen und Herausforderungen zu kontrastieren, die auf dem Weg dorthin auftreten könnten. Indem man sich sowohl die positiven Aspekte des Ziels als auch die möglichen Schwierigkeiten vorstellt, kann man realistischere Erwartungen entwickeln und sich besser auf die Umsetzung vorbereiten. Dies kann helfen, die Motivation zu steigern und den Fokus auf diejenigen Handlungen zu lenken, die erforderlich sind, um das Ziel zu erreichen.
WOOP steht für "Wish, Outcome, Obstacle, Plan" (Wunsch, Ergebnis, Hindernis, Plan) und ist eine Technik zur Zielsetzung und Selbstregulierung. WOOP basiert auf der Idee, dass es nicht ausreicht, nur Ziele zu haben und sich in diese hineinzusehnen, sondern dass es auch wichtig ist, realistische Pläne zu entwickeln und potenzielle Hindernisse zu berücksichtigen. Die WOOP-Methode stellt dafür einen praktikablen Übungssplan und -ablauf dar.
Die WOOP-Methode besteht aus vier Schritten:
Wunsch (Wish): Identifiziere ein konkretes und herausforderndes Ziel oder einen Wunsch.
Ergebnis (Outcome): Stelle dir vor, wie es wäre, das Ziel zu erreichen. Visualisiere das positive Ergebnis mental oder ganz real bzw. materiell sowie die damit verbundenen Emotionen.
Hindernis (Obstacle): Identifiziere mögliche Hindernisse oder interne Barrieren, die dich daran hindern könnten, das Ziel zu erreichen. Das können persönliche Schwächen, unvorhergesehene Umstände oder äußere Widerstände sein.
Plan: Entwickle einen konkreten Plan, um mit den Hindernissen umzugehen. Überlege, wie du mit den Hindernissen umgehen kannst, wenn sie auftreten, und plane spezifische Handlungen, um sie zu überwinden.
Indem man die WOOP-Methode anwendet, wird eine realistische Zielsetzung gefördert und gleichzeitig ein Bewusstsein für mögliche Hindernisse geschaffen, um effektive Strategien zur Überwindung dieser Hindernisse zu entwickeln.
Gabriele Oettingen begann ihre wissenschaftliche Karriere als Verhaltensbiologin am Max-Planck-Institut im bayerischen Seewiesen. Später habilitierte sie sich an der Freien Universität Berlin im Fach Psychologie. Sie forscht über Erwartungen, Phantasien über die Zukunft, Motivation und Selbstregulation. Seit 2000 ist sie Professorin an der Universität Hamburg, seit 2002 auch an der Universität von New York.

Jul 2, 2023 • 26min
#132 - Die Energiewende-Mediation. Im Gespräch mit Emanuela Boretzki und Wiebke Heider
Weshalb Energiewende- und Infrastrukturprojekte-Mediationen informierte und zum Teil auch geschulte Beteiligte benötigen.
Mediation in Konflikten bei der Energiewende
Gutes Konfliktmanagement spielt im Rahmen einer gelingenden Energiewende in Deutschland eine Schlüsselrolle. Mit Emanuela Boretzki und Wiebke Heider, die als Energiewende-Mediatorinnen agieren, habe ich zu den Konfliktlinien und Spannungsfeldern bei ihrer Arbeit gesprochen.
Die Energiewende in Deutschland ist ein bedeutendes gesellschaftliches und gesetzlich verankertes Ziel. Allerdings sind auf dem Weg dorthin vielschichtige Konflikte unvermeidlich, insbesondere wenn es um den Schutz der Natur und die Interessen von Gemeinden und Grundstückseigentümern geht. In solchen Fällen können Mediator*innen eine wertvolle Rolle spielen, um vermittelnd tätig zu werden und Lösungen zu finden, die den Bedürfnissen aller Beteiligten gerecht werden. Das geschieht in zunehmendem Maße.
Konfliktlinie 1: Energiewende versus Naturschutz
Die Umstellung auf erneuerbare Energien geht oft mit der Errichtung von Windkraft- oder Solarenergieanlagen einher. Obwohl diese Technologien zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen beitragen, können sie auch negative Auswirkungen auf die Umwelt haben. Viele Projekte stehen vor der Herausforderung, die Balance zwischen erneuerbarer Energieerzeugung und dem Schutz sensibler Ökosysteme wie Vogelrouten oder Lebensräumen bedrohter Arten zu finden. Mediatorinnen können helfen, die Bedenken der Naturschutzverbände, der Bürgerinitiativen und der Energieunternehmen zu verstehen und Kompromisse zu schaffen, die den Erhalt der Natur gewährleisten und gleichzeitig die Energiewende vorantreiben.
Konflikt 2: Grundstückseigentümer versus Gemeinde
Ein weiterer Konflikt entsteht, wenn Grundstückseigentümer beispielsweise für den Bau von Windkraftanlagen oder Freiflächen-Photovoltaikanlagen ihr Land zur Verfügung stellen sollen. Während die Gemeinden von den ökologischen und wirtschaftlichen Vorteilen solcher Projekte überzeugt sind, können sich Eigentümer gegen die Nutzung ihrer Grundstücke aus verschiedenen Gründen sträuben. Hierbei geht es oft um Fragen der Entschädigung, der Beeinträchtigung der Landschaft oder um potenzielle Auswirkungen auf die Lebensqualität. Mediatorinnen werden in diesen Konstellationen eingesetzt, um Interessenkonflikte zu mildern, indem sie den Austausch von Informationen und die Suche nach fairen und ausgewogenen Lösungen unterstützen.
Konflikt 3: Bürgerbeteiligung und Mitbestimmung
Bei Projekten im Zusammenhang mit der Energiewende entsteht häufig ein Konflikt zwischen den Gemeinden und den Bürgern. Bürger fühlen sich möglicherweise nicht ausreichend in Entscheidungsprozesse einbezogen oder haben Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf ihre Lebensumgebung.
Zudem kommt es zu Konflikten im Zuge privater Pachtverträge, die dem einen Gemeindemitglied mitunter viel Geld einbringen, aber die gesamte Gemeinde mit den Konsequenzen (eines Windrades etwa) leben müssen.
Mediatorinnen können dazu beitragen, den Dialog zwischen Bürgern, Gemeinden und Projektentwicklern zu fördern, um eine effektive Bürgerbeteiligung sicherzustellen und die Bedürfnisse und Anliegen der betroffenen Gemeinschaften zu berücksichtigen.
Die Energiewende ist eine komplexe und herausfordernde Aufgabe für alle, die mit verschiedenen Konflikten einhergeht.
Emanuela Boretzki:Dipl.-Ing. Landschaftsarchitektur und Umweltplanung (FH): Umweltbaubegleitung, Dialogverfahren in Wirtschaft und Bauwesen, Führungstraining (IHK).
Wiebke Heider: Mediatorin BM®, Dipl.-Betriebswirtin (FH), Konfliktcoach, Moderatorin Schwerpunkte: Landwirtschaft, Bürgerbeteiligung, Regionalentwicklung, Naturschutz, Vereine, Tourismus.
Hinweis in eigener Sache:
In Kooperation mit den Energiewende-Mediatorinnen Emanuela Boretzki und Wiebke Heider bietet INKOVEMA 2023/2024 ein spezielles Weiterbildungsprogramm an:
1. Ausbildung: DIALOG-PROZESS-GESTALTUNG - INFRASTRUKTURPROJEKTE IN DER KLIMA-UND ENERGIEWENDE
2. FACHMEDIATOR / FACHMEDIATORIN INFRASTRUKTURPROJEKTE - Mediation IN DER KLIMA-UND ENERGIEWENDE
weiterführende Hinnweise findet Ihr hier und hier.
Neue Ausbildungskurse Mediation und Coaching ab Oktober 2022.
Lern- und Wissensmanagement-Tool für unsere Ausbildungen und Seminare www.elemente-der-mediation.de
Webseite: www.inkovema.de
E-mail: info@inkovema.de
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Jun 25, 2023 • 47min
#131 - Künstliche Intelligenzen für Berater, Coaches und Mediatoren. Im Gespräch mit Dr. Mario Herger
Wie Künstliche Intelligenzen Mediator*innen, Coaches und Berater*innen in ihrer Arbeit unterstützen (können)
Dr. Mario Herger, lebt seit 2001 im Silicon Valley, forscht nach Technologietrends, schreibt Bücher dazu und berät Unternehmen zu Themen wie Innovation, Silicon Valley Mindset, Foresight Mindset, Automotive, Künstliche Intelligenz, Kreativität oder Intrapreneurship. Lange Jahre bei SAP unter anderem als Entwicklungsleiter und Innovationsstratege beschäftigt.
Inhalte:
Dieses Mal spricht Sascha Weigel mit dem Dr. Mario Herger, der seit 2001 im Silicon Valley lebt und arbeitet und in den vergangenen 10 Jahren über die Innovationen, Trends und Entwicklungen der Tech-Szene die deutschsprachige Welt informiert.
Dabei geht es im Gespräch vor allem um die Generativen KIs, die in ihrer Kombination viele (Geschäfts-)Tätigkeiten selbständig erledigen können, die bisher der zuständige Mensch ausführen musste, z.B.
Bestell- oder Kündigungs-E-mails schreiben,
sonstige Geschäftliche Erklärungen abgeben,
Konsequenzen bedenken, die ebenfalls zu geschäftlichen Tätigkeiten gehören.
Beispiel: Sie müssen die Teilnahme an einem Kongress absagen, zusätzlich die Zugtickets stornieren sowie das gebuchte Hotel. Zudem die Verabredung mit einem Freund, den Sie in der Stadt besuchen wollten. Wenn's gut läuft, teilen Sie Ihre Absicht Ihrem KI-Kompanion mit - und der erledigt das dann für Sie. Weitere Beispiele in der nachfolgenden Liste!
Im Gespräch gehen wir der Frage nach, inwieweit die Entwicklungen für Selbständige und Freiberufler*innen von Bedeutung sein können.
Wobei Künstliche Intelligenzen im Business helfen können
Stornierung von Kongressteilnahmen, Hotelzimmern, Zugtickets etc.
Texte erstellen für die Webseite, den Blog, für Social Media
Bilder erstellen für die Webseite, den Blog, für Social Media (eigene Bildsprache!)
Logo und Corporate Identiy erstellen
Zusammenfassungen erstellen aus: Workshop-Inhalten; E-mail-Verkehr; Workshop-Unterlagen etc.
Zusammenfassungen erstellen aus: Excel-Tabellen, Präsentationen etc.
Vorbereitungsarbeiten auf Kundengespräch (Szenarienarbeit! Ideenentwicklung)
Mglw. sogar alsbald als eine ganz eigene Art von Eigensupervision!
Links:
https://derletztefuehrerscheinneuling.com/
Neue Ausbildungskurse Mediation und Coaching jeweils ab Februar und Oktober.
Lern- und Wissensmanagement-Tool für unsere Ausbildungen und Seminare www.elemente-der-mediation.de
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