Gut durch die Zeit. Der Podcast rund um Mediation, Konflikt-Coaching und Organisationsberatung.

Dr. Sascha Weigel
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Mar 30, 2024 • 29min

#166 - Der Jazz der Mediation. Im Gespräch mit Jochen Reich

Was Mediatoren vom Jazz über das soziale Zusammenspiel und der "Rahmung der Freiheit" lernen können? Gast: Jochen Reich, geb. 1973, seit seinem 11. Geburtstag Schlagzeuger auf der Bühne und der Musik verfallen, neben Konzertreisen durch Europa auch als gefragter Studiomusiker auf zahlreichen Jazz- und Bluesproduktionen vertreten; ausgebildeter und praktizierender Coach und Mediator. Zusammen mit dem erfahrenen Jazz-Profi und Mediator Jochen Reich sprechen wir im Podcast über Mediation und Jazz, ihre Gemeinsamkeiten und Parallelen in punkto Regelhaftigkeit und Vorgaben, aber natürlich vor allem um Improvisation und Freiheiten. Und wir sprechen auch über Metallica und Kraftclub, deren Konflikte und mediativen Konfliktbearbeitungen für Mediatoren interessant sind. Musikempfehlungen: Miles Davis: A Kind of Blue (1959) John Coltrane: A Love Supreme (1965)
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Mar 24, 2024 • 44min

#165 - Praxis von Konfliktmanagementsystemen. Im Gespräch mit Jürgen Briem, Thomas Knobloch und Jörg Schneider-Brodtmann

Wie kann strategisches Konfliktmanagement in Organisationen systematisch aufgebaut werden? Leitthemen für diese Episode: Entwicklung von Konfliktmanagementsystemen in Unternehmen in den vergangenen 10 Jahren, nachdem die zugrundeliegenden PWC-Studien abgeschlossen und das Viadrina Komponentenmodell ausformuliert war. Was hat sich bewährt, was nicht? Welche Komponenten funktionieren gut, welche nicht so gut? Was folgt aus den Entwicklungen für die zukünftige Gestaltung von Konfliktmanagementsystemen in Unternehmen? Was bedeuten die Entwicklungen rund um das Risikomanagement in Unternehmen und die Fragen und Anforderungen an die Nachhaltigkeit unternehmerischen Handelns, Stichwort: ESG? (ESG steht für Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und Unternehmensführung (Governance) und bezieht sich auf die Berücksichtigung von Umwelt-, sozialen und Governance-Faktoren bei der Analyse der Nachhaltigkeitsbemühungen eines Unternehmens aus ganzheitlicher Sicht. Dieser Ansatz beinhaltet die Messung verschiedener ESG-Metriken zur Bewertung der Leistung und Nachhaltigkeit eines Unternehmens.) Gäste Jürgen Briem, Wirtschaftsmediator, Mediator BM® Systemischer Coach Supervisor für Mediatorinnen und Mediatoren Initiator und Mitbegründer des „Round Table Mediation und Konfliktmanagement der deutschen Wirtschaft“ Prof. Dr. Thomas Knobloch, vertritt als Steuerberater und von der Bundessteuerberaterkammer zertifizierter Wirtschaftsmediator an der Fachhochschule Südwestfalen – neben dem Bilanzrecht – die Fachgebiete Risiko- und Konfliktmanagement in Lehre und Forschung. Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre und einer leitenden Tätigkeit im Mannesmann- Konzern war er zuvor mehrere Jahre als Hochschullehrer für Rechnungswesen/ Controlling an der Universität Paderborn in Meschede tätig. Jörg Schneider-Brodtmann, Rechtsanwalt bei Menold Bezler in Stuttgart und Zertifizierter Mediator. Die WirtschaftsWoche 34/2019 bezeichnete den Verhandlungsexperten als einen der renommiertesten Anwälte für IT-Recht (Mitautor des IT-Recht Kommentars im Verlag Dr. Otto Schmidt KG), der sich seit Jahren für die Vorzüge der Mediation auch in konfliktanfälligen, weil komplexen Vertragsbeziehungen stark macht.
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Mar 17, 2024 • 44min

#164 - Neue Technologien für die Mediation und Konfliktberatung - Teil 2: Sprechende GPTs? Im Gespräch mit Sascha Wolter

Zur Entwicklung von Mensch-Maschine-Interaktionen. Gast Sascha Wolter ist ein professioneller Entwickler und Enthusiast für Benutzererfahrung mit Leidenschaft für die Verbesserung der Mensch-Computer-Interaktion. Er ist spezialisiert auf den Aufbau von konversations- und multimodalen Erlebnissen mit Text (Chatbots) und Stimme (wie z.B. Alexa). Als Google Developer Expert für den Google Assistant (GDE) setzt er sich für die Interessen aller Arten von Entwicklern ein und unterstützt verschiedene Gemeinschaften. Mit über fünfzehn Jahren Erfahrung in der Entwicklung intelligenter Kundenerlebnisse im Bereich Sprache und Text hat Sascha Wolter Positionen wie Senior Technology Evangelist bei Amazon Alexa, Senior Manager Connected Homes bei der Deutschen Telekom und verschiedene Rollen bei Unternehmen wie Siemens, Microsoft, Adobe, SAP und Vodafone innegehabt. Er ist auch Vorstandsmitglied in der Arbeitsgruppe Usability & User Experience des Digitalverbandes BITKOM. Inhalt Dieses Mal sprechen Sascha Weigel und Frank Termer mit Sascha Wolter, Experte für Mensch-Maschine-Interaktionen und fokussieren genau auf diese Schnittstelle mit Blick auf die KI-Entwicklungen rund um ChatGPT. Dabei kommen wir auf die neue Entwicklungsrichtung zu sprechen, die diese GPT-Assistenten von der Google-Suche als Wissensassistent unterscheidet.
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Mar 10, 2024 • 32min

#163 - Mediation in einer Familien- und Erziehungsberatungsstelle. Im Gespräch mit Jürgen Scheidle und Ed Watzke

Was Konfliktlösungen mit Pilzesammeln zu tun hat. In unserer neuesten Podcast-Episode geht es um die Praxis der Familien- und Erziehungsberatung ein, in der zuweilen auch Mediation eine Rolle spielt. Dazu haben wir von zwei außergewöhnliche Gäste im Podcast-Studio: Ed Watzke, Mediationsurgestein aus Wien, und Jürgen Scheidle, Leiter einer Familien- und Erziehungsberatungsstelle. Diese Episode beleuchtet nicht nur die Herausforderungen und Lösungsansätze in der Konfliktbewältigung innerhalb von Familien, sondern bietet auch inspirierende Einblicke in die Kunst der Mediation und Kommunikation. Ed Watzke, mit seiner jahrelangen Erfahrung als Mediator in hocheskalierten Dauerkonflikten, teilt seine faszinierende Metapher vom Pilzesammeln mit uns: die Philosophie hinter erfolgreicher Konfliktlösung ähnelt dem Erfolg beim Pilzesammeln: Wer Pilze sucht, findet zumeist keine. Es komme darauf an, das passende Ambiente zu finden, in dem Pilze gedeihen können. Mediation ist in dieser Leseart wie das Sammeln von Pilzen. Es geht nicht darum, krampfhaft nach Lösungen zu suchen – vielmehr soll das richtige Umfeld geschaffen werden, in dem Lösungen natürlich entstehen können. Diese Perspektive eröffnet eine Sichtweise auf Konflikte, die nicht als Hindernisse, sondern als Gelegenheiten für Wachstum und Verständnis betrachtet werden. Ed betont die Bedeutung von Geduld, Aufmerksamkeit und der richtigen Kommunikation, um ein solches Umfeld zu schaffen, in dem Lösungen wie Pilze aus dem Boden sprießen können. Jürgen Scheidle bringt seine umfangreiche Erfahrung in der Familien- und Erziehungsberatung in die Diskussion ein und unterstreicht die Wichtigkeit von unterstützenden Strukturen und Ressourcen für Familien in Konfliktsituationen. Sein Ansatz zielt darauf ab, nicht nur Konflikte zu lösen, sondern auch präventive Strategien zu entwickeln, die langfristige positive Auswirkungen auf das familiäre Zusammenleben haben. Jürgen veranschaulicht, wie durch empathisches Zuhören und die Förderung offener Kommunikation eine Brücke zwischen den Familienmitgliedern gebaut werden kann, die Verständnis und Respekt fördert. Dabei schildert er frei von jeder Beschönigung oder Naivität, dass in Familien- und Erziehungsberatungen die Beratungsarbeit herausfordernd und zuweilen frustrierend ist. Diese Episode lohnt sich für jeden, der sich für die Dynamik der Konfliktlösung innerhalb von Familien interessiert oder nach effektiven Kommunikationsstrategien sucht, um Familien zu beraten. Die Gespräche mit Ed Watzke und Jürgen Scheidle bieten Einblicke in die Praxis der Mediation und Familienberatung, angereichert mit praktischen Ratschlägen und inspirierenden Gedanken. Dr. Ed Watzke, Jahrgang 1951, studierte Soziologie und Pädagogik an der Universität Wien, Mediator, Sozialarbeiter und Psychotherapeut, hat in tausenden Mediationsfällen (vornehmlich im Außergerichtlichen Tatausgleich) das phasenorientierte Verlaufsverständnis von Mediation im deutschsprachigen Raum über den Haufen geworfen. Seine transgressive Mediation, getragen von Metaphern, Irritationen, humorvollen, aber hartnäckigen Grenzüberschreitungen zäumt das Mediationpferd von Hinten auf. Peace Now! Erst der Friedensschluss, dann die Arbeit (der Klient*innen). Mediation ist nicht win-win, sondern pay-pay. Jürgen Scheidle,: Leiter der Familien- und Erziehungsberatungsstelle der Städte Bad Honnef und Königswinter; bis 2008 Jugendamt Bochum in verschiedenen Praxisfeldern der Jugendhilfe, zuletzt Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Familien, Streetwork mit gewaltbereiten Fußballfans, Mediator, Schwerpunkt Familienmediation und Mediation in Organisationen; Lehrbeauftragter an der ev. Fachhochschule für Soziale Arbeit in Bochum, Fachlehrer am Berufskolleg des Landschaftsverbandes Rheinland in Düsseldorf; Diverse Veröffentlichungen zu verschiedenen Themenbereichen der Jugendhilfe Seminarhinweis: Ed Watzke in Bonn / Juni 2024 (LINK zur Veranstaltung)
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Mar 3, 2024 • 1h 5min

#162 - Bilder von Organisationen. Im Gespräch mit Christian Rieckmann

Unterschiedliche mentale Vorstellungsbilder von Organisationen nach Gareth Morgan Inhalte: Inhalt Gareth Morgan bietet eine tiefgründige Analyse verschiedener Metaphern und mentaler Bilder, die sich Menschen zur Beschreibung und zum Verständnis von Organisationen machen. Organisationen werden nicht als physische Entitäten, sondern als Ideenkonstrukte beschrieben, die durch menschliche Kommunikation und Kooperation entstehen und existieren. Sie überschreiten die Grenzen von individuellen Mitgliedern, juristischen Strukturen und physischen Ressourcen. Dabei hebt Morgan hervor, dass Organisationen als kreative Erfindungen des Menschen betrachtet werden können, die eine Vielzahl von Perspektiven und Metaphern erfordern, um ihre Komplexität und Dynamik vollständig zu verstehen. Gareth Morgan ist nicht zuletzt aufgrund dieser Publikation aus dem Jahr 1986 ein einflussreicher Denker in der Organisationstheorie. Schon zu dieser Zeit beschreibt die Möglichkeiten, Organisationen - als Maschine, - als Organismus, - als Gehirn, - als Kultur, - als politisches System, - als psychisches Gefängnis, - als fließende und wandelbare Entität, und - als Machtinstrument. Jede Metapher beleuchtet bestimmte Aspekte von Organisationen, während andere ausgeblendet werden, was die Bedeutung und Notwendigkeit einer vielseitigen Betrachtungsweise unterstreicht. Hier seien nur knapp die Inhalte skizziert: Maschine: Betont die Effizienz und Strukturierung von Arbeitsprozessen, ignoriert jedoch die Anpassungsfähigkeit und die menschliche Dimension. Organismus: Hebt die Anpassungsfähigkeit und Vielfalt von Organisationen hervor, vernachlässigt aber, dass Organisationen soziale Konstrukte sind. Gehirn: Fokussiert auf Lernfähigkeit und Selbstorganisation, lässt aber die Begrenzungen durch Machtstrukturen außer Acht. Kultur: Erkundet die Bedeutung von Ritualen und Symbolen, übersieht aber die Möglichkeit rationaler Gestaltung. Politisches System: Diskutiert die Verarbeitung von Interessen und Machtspielen, verkennt jedoch die inhärente Neutralität von Politik in Organisationen. Psychisches Gefängnis: Reflektiert über die selbstbeschränkenden Aspekte von Organisationen, blendet jedoch die Rolle der Organisationen für Wachstum und Entwicklung aus. Fluss und Wandel: Betont die ständige Veränderung und Entwicklung, aber unterschätzt die Bedeutung von Stabilität und Tradition. Machtinstrument: Beleuchtet die Rolle von Organisationen im Kontext von Macht und Dominanz, ignoriert aber die Möglichkeit positiver Machtanwendung. Im Gespräch mit Christian Rieckmann wird deutlich, dass keine einzelne Metapher für sich ausreicht, um die Komplexität von Organisationen vollständig zu erfassen. Stattdessen ist ein vielschichtiger Ansatz erforderlich, der verschiedene Perspektiven integriert und gegenüberstellt, um ein tieferes Verständnis für die Funktionsweise, die Herausforderungen und die Möglichkeiten von Organisationen zu entwickeln. Die mehrschichtige Analyse mit jeder einzelnen Metapher verdeutlicht die Wichtigkeit von Flexibilität und Offenheit im Denken über Organisationen, um effektive Veränderungen und Anpassungen in der Praxis beratend zu ermöglichen.
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Mar 1, 2024 • 44min

#161 - GPTs für Mediatoren, Coaches und Berater. Podcast-Feature #01

Vortrag auf dem gws-forum 2024 "KI - echt künstlich, echt intelligent? In seiner Rede auf dem gws-forum präsentiert und erläutert Sascha Weigel die revolutionäre Rolle künstlicher Intelligenzen (KI) auch für die Mediation und Beratung. Unter dem Titel "Künstliche Intelligenzen als hilfreiche Werkzeuge für Mediatoren und Berater" taucht Weigel in die Welt der KI-Sprachtransformatoren und Large Language Models ein, um deren Potenzial für die Praxis zu beleuchten. Sascha beginnt mit einem persönlichen Rückblick auf seine Erfahrungen mit der Digitalisierung und wie diese seine Zugehörigkeiten beeinflusst haben. Er betont, dass er hier nicht als Professor, ITler oder Ethiker spricht, sondern aus der Perspektive eines Unternehmers im Bereich der Konfliktberatung. Die Präsentation hebt die Bedeutung von KI-Tools wie ChatGPT hervor, die nicht nur als Gesprächspartner dienen, sondern auch Ideengeber und Begleiter im Mediationsprozess sind, stets verfügbar, niemals überlastet oder genervt. Ein wesentlicher Teil der Keynote widmet sich den praktischen Anwendungen von KI in der Mediationsbranche. Er geht ausführlich darauf ein, wie KI-Tools administrative Aufgaben übernehmen können, wie Übersetzungen und das Sortieren von Informationen (Fachaufsätze, auch fremdsprachige!), und wie sie in der Vor- und Nachbereitung von Mediationssitzungen unterstützen können, beispielsweise durch das Erstellen von Zusammenfassungen und Entwürfen von Abschlussvereinbarungen. Zudem werden die Herausforderungen und Hoffnungen, die mit dem Einsatz neuer Technologien verbunden sind, erörtert. Hier bricht er auch eine Lanze für die Skepsis gegenüber KI, die aus Unkenntnis ihrer Möglichkeiten und ihrer Begrenzungen resultiert, sowie die Angst vor einem Übermaß an neuen Problemen. Ein innovatives Beispiel aus seiner eigener Praxis mit INKOVEMA ist der Mediations-Simulator, der GPT-Technologie nutzt, um Ausbildungsszenarien realistisch zu simulieren. Diese Anwendung zeigt das Potenzial von KI, nicht nur unterstützende, sondern auch lehrende Funktionen in der Mediationsausbildung zu übernehmen. Abschließend behandelt die Keynote das Thema Datenschutz und die sichere Nutzung von KI-Tools in Unternehmen, mit Lösungsansätzen für den verantwortungsvollen Umgang mit ChatGPT und ähnlichen Technologien. Diese Keynote lohnt sich für alle, die sich für die Schnittstelle von KI und Mediation und Beratung interessieren und verstehen möchten, wie diese Technologien die Zukunft der Konfliktbearbeitung vor allem von (Einzel-)Unternehmungen prägen könnten. Ein tiefgreifender Einblick in die Möglichkeiten, die KI bietet, um den Mediationsprozess, seine Anbahnung, Vorbereitung und Nachbereitung effizienter, zugänglicher und wirksamer zu gestalten.
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Feb 24, 2024 • 34min

#160 - Unternehmer sind verrückt, Wanderer auch. Im Gespräch mit Wolfgang Zimmermann

Krisen beginnen auf Höhepunkten und manchmal kommt man nur durch den Abstieg weiter. Gesprächspartner Wolfgang Zimmermann, studierter Betriebswirtschaftler, erfahrener Unternehmensberater, Leadership-Experte, Redner und Autor - und alpiner Weitwanderer. Management vs. Unternehmertum: Zimmermann verdeutlicht den grundlegenden Unterschied zwischen Managern und Unternehmern. Manager operieren innerhalb festgelegter Grenzen und Strukturen und fokussieren sich auf Effizienz und Kontrolle, während Unternehmer diese Grenzen erweitern oder neu definieren, indem sie neue Ideen, Produkte oder Geschäftsmodelle einführen. Unternehmertum ist entscheidend für den wirtschaftlichen Fortschritt einer Gesellschaft und die Entwicklung neuer Märkte. Unternehmer spielen eine Schlüsselrolle bei der Schaffung von Arbeitsplätzen, der Steigerung der Innovationsrate und der Förderung des Wettbewerbs. Unternehmertum hat Herausforderungen und Risiken. Unternehmertum ist vor allem ein Agieren im Angesicht von Unsicherheit, finanzieller Risiken und der Notwendigkeit, gegen bestehende Normen und Erwartungen zu verstoßen. Hier wird auch verdeutlicht, dass Unternehmertum stets auch Grenzgängertum ist. Gleichwohl ist es wichtig zu beachten, dass Management und Unternehmertum keineswegs nur Gegensätze sind, sondern sich in Balance halten sollten. Die Wichtigkeit einer Balance zwischen den strukturierten Ansätzen des Managements und der kreativen, grenzenverschiebenden Natur des Unternehmertums. Unternehmen, die diese Balance meistern, sind in der Lage, langfristig erfolgreich und innovativ zu sein. Manchmal kommt man nur durch den Abstieg weiter. Typen von Unternehmern Zudem sprechen wir über die verschiedenen Typen von Unternehmern, die jeweils einzigartige Rollen und Eigenschaften im Wirtschaftsleben einnehmen. Diese Typen umfassen: Der kreative Zerstörer: Inspiriert von Joseph Schumpeters Konzept der "kreativen Zerstörung", beschreibt dieser Typus Unternehmer, die bestehende Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle durch innovative Lösungen ersetzen. Sie treiben den Fortschritt voran, indem sie Altes zerstören und durch Neues ersetzen. Der Regelbrecher: Dieser Typus hinterfragt bestehende Normen und Regeln im Markt oder in der Industrie und findet Wege, diese zu umgehen oder neu zu definieren. Regelbrecher sind oft Wegbereiter für neue Geschäftspraktiken oder Marktnischen. Der Weltverbesserer: Unternehmer dieses Typs sind motiviert durch den Wunsch, positive Veränderungen in der Gesellschaft oder Umwelt zu bewirken. Ihr Antrieb ist oft eine Kombination aus sozialer Mission und unternehmerischer Initiative, was zu nachhaltigen Geschäftsmodellen oder Produkten führt, die soziale Probleme adressieren. Diese Klassifizierung verdeutlicht, wie Unternehmer durch ihre unterschiedlichen Motivationen und Ansätze die Grenzen des traditionellen Managements verschieben und neue Möglichkeiten für Innovation und Wachstum schaffen. Sie zeigt auch, dass Unternehmertum viele Formen annimmt, von der reinen Marktinnovation bis hin zu sozialem Engagement. Krisen beginnen auf Höhepunkten. Wo auch sonst?! Quelle: Zimmermann, Wolfgang: Unternehmer sind Verrückte: Management hat Grenzen – Unternehmertum verrückt sie, Springer Fachmedien Wiesbaden 2014.
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Feb 17, 2024 • 31min

#159 - Wechselwirkungen in Organisationen. Im Gespräch mit Rolf Balling

Wechselwirkungen sind keine Besonderheit, sondern der Ausgangspunkt. Rolf Balling, Diplom-Kaufmann (Universität Köln) mit einem Schwerpunkt in Sozialpsychologie, 7 Jahre in Managementfunktionen (Marketing/Controlling) bei der Alcatel-SEL AG, Danach 10 Jahre Leiter der Abteilung Managementtraining und Organisationsentwicklung, Ausbildung in TA bis zum lehrenden Transaktionsanalytiker im Bereich Organisation (12 Jahre berufsbegleitend), Ausbildung in Gruppendynamik (2 Jahre berufsbegleitend), Ausbildung in Systemischer Beratung (7 Jahre berufsbegleitend), Von 1990 bis 2002 Aufbau der PROFESSIO GmbH, Akademie im Bereich Humanressourcen, als Lehrtrainer und geschäftsführender Gesellschafter. Wechselwirkungen in Organisationen sind vielschichtig und entscheidend für deren Erfolg und Nachhaltigkeit. Diese Wechselwirkungen können sowohl intern zwischen den Mitarbeitern und Abteilungen als auch extern zwischen der Organisation und ihrer Umwelt stattfinden. Sie umfassen eine breite Palette von Prozessen, von formellen und informellen Kommunikationsflüssen bis hin zu strategischen Entscheidungen, die die Beziehung einer Organisation zu ihren Stakeholdern beeinflussen. Intern spielen Kommunikation und Zusammenarbeit eine zentrale Rolle. Effektive Kommunikation fördert Transparenz, Vertrauen und Teamgeist, was wiederum zu einer stärkeren Einbindung der Mitarbeiter und höherer Produktivität führt. Die Organisationsstruktur, ob hierarchisch oder flach, beeinflusst ebenfalls, wie Informationen und Ressourcen innerhalb der Organisation fließen. Eine flexible Struktur kann die Anpassungsfähigkeit und Reaktionsgeschwindigkeit auf interne und externe Herausforderungen verbessern, während eine zu starre Struktur Innovationshemmnisse schaffen kann. Die Organisationskultur, definiert durch gemeinsame Werte, Normen und Überzeugungen, wirkt sich direkt auf die Art und Weise aus, wie Menschen miteinander umgehen und zusammenarbeiten. Eine positive Kultur kann Motivation und Engagement fördern, während eine negative Kultur zu Konflikten und niedriger Moral führen kann. Extern beeinflussen Faktoren wie Marktveränderungen, gesetzliche Rahmenbedingungen und sozioökonomische Trends die Strategien und Operationen einer Organisation. Die Fähigkeit einer Organisation, effektiv auf diese externen Einflüsse zu reagieren, hängt von ihrer internen Dynamik sowie von ihrer strategischen Ausrichtung ab. Leadership ist ein weiterer entscheidender Faktor in den Wechselwirkungen innerhalb von Organisationen. Führungskräfte spielen eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung der Organisationskultur, der Förderung von Engagement und Innovation sowie bei der Navigation durch Veränderungen. Ihr Verhalten und ihre Entscheidungen haben weitreichende Auswirkungen auf die interne Harmonie und die externe Positionierung der Organisation. Die Wechselwirkungen, die durch die Einbindung externer Organisationsberater entstehen, erfordern eine sorgfältige Steuerung, um Konflikte zu minimieren und den größtmöglichen Nutzen zu erzielen. Eine offene, auf Vertrauen basierende Beziehung zwischen Beratern und allen Stakeholdern der Organisation ist entscheidend für den Erfolg der Beratungsinitiative. Dabei ist es wichtig, dass externe Berater nicht nur als Lösungsanbieter, sondern als Partner im Veränderungsprozess gesehen werden. Zusammenfassend sind die Wechselwirkungen in Organisationen komplex und multifaktoriell. Sie erfordern ein sorgfältiges Management und eine fortlaufende Anpassung, um die Organisation resilient, produktiv und zukunftsfähig zu machen.
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Jan 26, 2024 • 31min

#158 - Neue Technologien für die Mediation und Konfliktberatung. Teil 1 - Auftakt und Technologieaffinität

Im Gespräch mit meinem Arbeitskollegen Dr. Frank Termer Digitale Technologien unterstützen uns in unseren Anliegen. Digitale Technologien schaffen Kontakt – und nicht Distanz. Digitale Technologien vertiefen Verständnis – und nicht die Gräben. Digitale Technologie ersparen Zeit – aber nicht die Konfrontation. Dr. Frank Termer: promovierter Wirtschaftsinformatiker; Mediator und Konfliktmoderator; Experte für schwierige Gespräche in der digitalen Transformation, Verbandsreferent (BITKOM) Auftakt zu einer kleinen Reihe "Neue Technologien für die Beratung" Willkommen zu einer spannenden Episode von "Gut durch die Zeit", dem Podcast, der sich mit Mediation, Konfliktcoaching und Organisationsberatung auseinandersetzt. Ich bin Prof. Dr. Sascha Weigel, und zusammen mit meinem Kollegen Dr. Frank Termer widmen wir uns heute einem faszinierenden Thema: der Welt der neuen Technologien, insbesondere dem aufkommenden Phänomen von ChatGPT. Diese Episode ist der Beginn einer kleinen Reihe, in der Frank und ich uns mit neuen Technologien auseinandersetzen und deren Auswirkungen auf unser Fachgebiet "BERATUNG" beleuchten. Unser Ziel ist es, ein Licht auf die Chancen und Herausforderungen zu werfen, die diese Entwicklungen mit sich bringen, und eine Brücke zu schlagen zwischen der Welt der Technologie und der Welt der Beratung, der Mediation und des Konfliktcoachings. Wir laden Sie ein, uns auf dieser spannenden Reise zu begleiten, während wir gemeinsam erkunden, wie diese neuen Werkzeuge unsere Arbeit und unseren Alltag bereichern und verändern können. ChatGPT, ein Sprachgenerierungsmodell, hat das Potenzial, die Art und Weise, wie wir kommunizieren und Informationen verarbeiten, grundlegend zu verändern. In unseren Gesprächen werden wir beleuchten, wie ChatGPT in der Lage ist, menschenähnliche Antworten in Echtzeit zu generieren und komplexe Inhalte verständlich darzustellen. Wir diskutieren auch die ethischen und praktischen Herausforderungen für uns Berater, die sich aus der Integration solcher Technologien in sensiblen Bereichen wie der Mediation ergeben. Ein besonderer Fokus liegt auf den Auswirkungen von ChatGPT und ähnlichen KI-Systemen auf das Konfliktmanagement. Wir untersuchen, ob und wie KI-gestützte Werkzeuge Mediatoren und Konfliktcoaches unterstützen können, indem sie beispielsweise bei der Analyse von Konfliktsituationen helfen, Kommunikationsmuster erkennen oder bei der Vorbereitung von Mediationssitzungen assistieren. Gleichzeitig werfen wir einen kritischen Blick auf die Grenzen dieser Technologien und die Bedeutung menschlicher Expertise und Empathie in diesem Kontext. Neben diesen spezifischen Anwendungen sprechen wir auch über die breiteren gesellschaftlichen und ethischen Implikationen, die sich aus dem Aufstieg von KI und Automatisierung ergeben. Wir diskutieren, wie wichtig es ist, ein Gleichgewicht zwischen technologischem Fortschritt und menschlichen Werten zu finden, insbesondere in Bereichen, die so stark von zwischenmenschlichen Beziehungen und Vertrauen geprägt sind.
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Jan 18, 2024 • 31min

#157 - Von ChatGPT zum isbGPT. Künstliche Intelligenzen für die Beratungsbranche. Im Gespräch mit Thorsten Veith

Ansätze einer Beratungsrevolution für Coaches, Mediatoren und Berater. 2023 - Das Jahr des Durchbruchs Künstlicher Intelligenzen für Verbraucher und professionelle Anwender. Diese Entwicklung ist mit dem Namen ChatGPT von OpenAI verbunden, genauer mit der Version 3.5 und jetzt mit 4.0., die in 5 Tagen mehr als 1 Mio Nutzer erreicht hatte - und mittlerweile wohl weit mehr als 100 Mio Nutzer. Zum Vergleich - Instagram benötigte 2,5 Monate und Spotify gar 5 Monate, um 1 Mio Nutzer zu erreichen. Auch für die Beratungsbranche beginnen sich KI nützlich zu machen. Mit dem isb in Wiesloch hat sich erstmals(?) eine Ausbildungs- und Beratungsstätte systemischer Prägung dieser technischen Entwicklung gestellt und eine eigens gefütterte KI online gestellt, basierend auf ChatGPT. Wie das kam und welche Vorstellungen, Hoffnungen und Gedanken damit verbunden sind, konnte ich im Podcast mit dem Leiter des isb, Thorsten Veith, besprechen. Gast: Thorsten Veith Sozialwissenschaftler und Pädagoge; langjähriger Leiter und Lehrtrainer des isb; Berater und Coach von Profit- und Non-Profit-Organisationen und Lehrbeauftragter an Hochschulen. (Thorsten Veith auf der Webseite vom isb) Verlinkungen zu den KI-Beratungsassistenten: isbGPT - Frag das isb! INKOVEMA-Assistent Die Verwendung von ChatGPT und ähnlichen Chatbots kann Beratern, Mediatoren und Coaches in mehreren Bereichen helfen. Hier sind einige Möglichkeiten, wie sie unterstützend eingesetzt werden können: - Informations- und Ressourcenbereitstellung: Chatbots können relevante Informationen, Ressourcen und Tools bereitstellen und aufbereiten, die bei der Beratung, Mediation und im Coaching hilfreich sind. Dies kann von rechtlichen Richtlinien über bewährte Verfahren bis hin zu psychologischen Interventionen reichen. - Unterstützung bei Recherchen: Chatbots können bei Recherchen zu spezifischen Themen oder Fallstudien helfen, indem sie relevante Literaturquellen und Datenbanken durchsuchen und relevante Informationen extrahieren. Die Nutzer können den kundigen und belesenen Chatbot fragend und reflektierend benutzen. . Kommunikationshilfe: Sie können bei der Kommunikation mit Klienten unterstützen, indem sie alternative Perspektiven und Lösungsansätze anbieten und so helfen, den Beratungsprozess zu bereichern. Vor allem unterstützen Chatbots die Reflexion und Supervision im Anschluss an Beratungseinheiten. Das verbessert die folgende Beratung. - E-Learning und Schulungen: Chatbots können als Lehrmittel eingesetzt werden, um Berater, Mediatoren und Coaches in der kontinuierlichen Weiterbildung zu unterstützen, indem sie Schulungsmaterialien bereitstellen und Fragen beantworten. Selbstverständlich können derartige Chatbots derzeit nicht die zwischenmenschliche Interaktion und das Einfühlungsvermögen ersetzen. Sie sollten vielmehr als ergänzende Hilfsmittel, buchstäblich als Assistenten und Companions betrachtet werden, die nicht in erster Linie den Beratungsprozess, sondern die Beratungsperson unterstützen. Die Verantwortung für die Beratung und die Entscheidungsfindung liegt letztendlich immer bei den Beratern und ihren Klienten. Doch wie eine derartige Nutzung konkret erfolgt, werden wir hier im Podcast in den kommenden Wochen weiter vertiefen, konkretisieren und aufzeigen! Stellt uns gern dazu Eure Fragen und Erfahrungen zur Verfügung, auf die wir sodann eingehen können und werden.

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