Gut durch die Zeit. Der Podcast rund um Mediation, Konflikt-Coaching und Organisationsberatung.

Dr. Sascha Weigel
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Aug 17, 2024 • 51min

#184 - Konfliktantizipierende Vereinbarungen. Im Gespräch mit Dr. Jörg Schneider-Brodtmann

Ein Gespräch zu Mediationsklauseln - Teil 1 **Inhalt Einführung zu Mediationsklauseln Grundgedanke und Anlass für Mediationsklauseln** Mediationsklauseln stellen eine antizipierende und präventive Maßnahme dar, um zukünftigen Konflikten strukturiert und kooperativ zu begegnen. Sie werden häufig in Verträgen zwischen Projektpartnern, Ehepartnern oder anderen Vertragspartnern integriert. Der Grundgedanke hinter Mediationsklauseln ist es, einen klaren und gemeinsamen Weg zur Konfliktlösung zu definieren, bevor ein etwaiger Konflikt entsteht und dieses Mindestmaß an Kooperation im Konflikt schon nicht mehr zustandekommt. Das Ziel ist, destruktive Eskalationen zu vermeiden und eine Grundlage für konstruktive Verhandlungen zu schaffen. Es gilt, die Kooperationsbereitschaft zu einem Zeitpunkt für die Zukunft zu nutzen, in der diese Kooperationsbereitschaft auf die harte Probe gestellt sein wird. Mediationsklauseln schaffen hier ein Selbstbindung, die in die Zukunft wirkt. Die Eingliederung von Mediationsklauseln in Verträge bietet den Parteien die Möglichkeit, bereits in friedlichen Zeiten eine gemeinsame Lösung für potenzielle Konflikte festzulegen. Dies erleichtert nicht nur die spätere Konfliktbewältigung, sondern stärkt auch das Vertrauen und die Zusammenarbeit zwischen den Parteien. Regelungsgehalt Der Regelungsgehalt von Mediationsklauseln kann variieren und wird in der Regel an die spezifischen Bedürfnisse und Umstände der Vertragsparteien angepasst. Das werden wir in weiteren Episoden vertiefen und uns auch Praxiserfahrungen mit Mediationsklauseln anschauen. Typische Bestandteile einer Mediationsklausel sind: Verpflichtung zur Mediation: Die Parteien verpflichten sich, im Falle von Meinungsverschiedenheiten oder Konflikten zunächst eine Mediation in Anspruch zu nehmen, bevor sie gerichtliche Schritte einleiten. Verfahren zur Auswahl des Mediators: Es wird festgelegt, wie der Mediator ausgewählt wird. Dies kann durch eine vorher bestimmte Liste von Mediatoren oder durch bestimmte Kriterien für die Auswahl geschehen. Durchführung des Mediationsverfahrens: Die Klausel kann festlegen, wie das Mediationsverfahren ablaufen soll, einschließlich Ort, Sprache, Verfahrensordnung und Modalitäten der Kostenübernahme. Eskalationsmechanismen: Für den Fall, dass die Mediation nicht erfolgreich ist, können weitere Schritte zur Konfliktbewältigung definiert werden, wie z.B. eine Schiedsgerichtsvereinbarung. Wirkungsweise Die Wirkungsweise von Mediationsklauseln zeigt sich in mehreren Aspekten: Präventive Konfliktlösung: Durch die Festlegung eines klaren Verfahrens zur Konfliktlösung tragen Mediationsklauseln dazu bei, Konflikte frühzeitig und strukturiert zu bearbeiten. Dies kann helfen, Missverständnisse schnell aus dem Weg zu räumen und die Zusammenarbeit zu verbessern. Kosten- und Zeitersparnis: Indem die Parteien zunächst eine Mediation anstreben, können sie die oft hohen Kosten und langen Zeiträume gerichtlicher Auseinandersetzungen vermeiden. Erhaltung der Beziehung: Mediationsverfahren sind darauf ausgelegt, eine Win-Win-Situation zu schaffen. Dies fördert den Erhalt und die Stärkung der Beziehungen zwischen den Parteien, was besonders in langfristigen Geschäftsbeziehungen oder Partnerschaften wichtig ist. Flexibilität und Selbstbestimmung: Mediationsklauseln ermöglichen den Parteien, selbstbestimmt und flexibel auf Konflikte zu reagieren. Sie haben die Kontrolle über den Prozess und können gemeinsam Lösungen erarbeiten, die ihren spezifischen Bedürfnissen und Interessen entsprechen. Insgesamt stellen Mediationsklauseln ein wirksames Instrument dar, um Konflikten präventiv zu begegnen und eine konstruktive Konfliktkultur zu fördern. Jörg Schneider-Brodtmann: Rechtsanwalt bei Menold Bezler in Stuttgart und Zertifizierter Mediator. Die WirtschaftsWoche 34/2019 bezeichnete den Verhandlungsexperten als einen der renommiertesten Anwälte für IT-Recht (Mitautor des IT-Recht Kommentars im Verlag Dr. Otto Schmidt KG), der sich seit Jahren für die Vorzüge der Mediation auch in konfliktanfälligen, weil komplexen Vertragsbeziehungen stark macht.
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Aug 13, 2024 • 47min

#183 - Kongressvorbereitungen "Neue Technologien und KI-Assistenten für Mediator*innen und Berater*innen (Feature #03)

Neue Technologien für Mediator*innen und Berater*innen. Sascha Weigel und Frank Termer Herzlich Willkommen zu einem neuen Podcast-Feature! Heute möchten wir Einblick hinter die Kulissen geben und unsere Vorbereitungen für zwei Workshops bzw. Kongressbeiträge veröffentlichen. Es geht um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Mediation und Beratung bzw. genauer: für Mediatorinnen und Beraterinnen, die diese Instrumente vermutlich außerhalb ihrer Beratungsarbeit viel intensiver und sinnvoller nutzen können als während der Beratungsgespräche. Im Spätsommer diesen Jahres werden Frank und ich auf zwei bedeutenden Mediationskonferenzen vertreten sein, um genau darüber zu sprechen und Workshops zu diesem zukunftsweisenden Thema zu veranstalten. 21.09. Mediationstag in Schleswig 27./28.09. Mediationsfestival des BM in Hanau In dieser besonderen Podcast-Folge (Feature) nehmen wir euch mit hinter die Kulissen unserer Vorbereitungen: Wir sprechen darüber, was wir geplant haben und welche Themen uns besonders am Herzen liegen sowie welche Erkenntnisse und Aha-Effekte uns in letzter Zeit widerfahren sind und natürlich… wie unsere Workshops gestaltet sein werden. Ziel ist es, dass jede einzelne Person am Ende des Workshops ein konkretes Projekt, einen kleinen Schritt hin zur persönlichen professionellen Nutzung eines KI-Tools mit sich vereinbart hat. Freut euch auf spannende erste Einblicke in die Welt der Künstlichen Intelligenz für Mediatorinnen und Beraterinnen – ein Thema, das die Art und Weise, wie wir Konflikte lösen und beraten, mehr noch aber wie wir unsere Selbständigkeiten, unsere Vorbereitungs- und Nachbereitungsarbeiten als Freischaffende (aber auch als sog. Interne) revolutionieren könnte. Das Besondere scheint uns in dieser Phase der Digitalen Transformation zu sein, dass es nicht allein um technologische Entwicklungen, angetrieben durch Ingenieur*innen und Techies, geht, sondern um das selbständige und eigenverantwortliche Konfigurieren, Anpassen, "Personalisieren" der KI-Instrumente und KI-Assistenten durch uns als Prosumenten.
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Aug 12, 2024 • 57min

#182 - Verantwortungsdialoge und Komplexitätskonflikte. Im Gespräch mit Dr. Bernd Schmid.

Vom Müssen, Dürfen, Können und Wollen in Organisationen. Verantwortungsdialoge nach Bernd Schmid sind ein Ansatz zur Reflexion und Klärung von Verantwortung in sozialen und beruflichen Kontexten. Sie dienen dazu, das Bewusstsein für Verantwortung zu schärfen und deren Übernahme aktiv zu gestalten. Schmid, ein renommierter Experte für systemische Beratung und Organisationsentwicklung, hat diesen Ansatz entwickelt, um Menschen dabei zu unterstützen, ihre Rolle und Verantwortungen in komplexen Systemen besser zu verstehen und zu steuern. Worum geht es bei Verantwortungsdialogen und wie werden sie durchgeführt? mehr dazu auf der Folgenwebseite… Dr. Bernd Schmid, Gründer des Instituts für Systemische Beratung in Wiesloch (isb), Gründungsmitglied des Deutschen BundesVerbandesCoaching, der GesellschaftWeiterbildungSupervision sowie einstmals Funktionsträger in der DGTA sowie Begründer der Schmid-Stiftung im Jahre 2012, die gemeinwohlorientierten Firmen Unterstützung bietet, professionelle Beratung und Weiterentwicklung zu ermöglichen. Vielfacher Preisträger, z.B. Eric-Berne-Memorial Award 2007, Life Achievement Award der Weiterbildungsbranche 2014, Life Achievement Preisträger der DGTA 2017.
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Aug 4, 2024 • 37min

#181 - Was läuft beim Bundesverband Mediation? Im Gespräch mit Christian Hartwig

Seit September 2023 erster Vorsitzender des größten Mediatorenverbandes im deutschsprachigen und europäischen Raum Seit September 2023 wirkt Christian Hartwig als 1. Vorsitzender des Bundesverbandes Mediation. Welche Themen den Verband und seine Mitglieder derzeit bewegen und wie die ehren- und hauptamtliche Arbeit in diesem Verband organisiert ist, besprechen wir in dieser Episode. Auswirkungen der neuen Ausbildungsverordnung für Zertifizierte Mediatoren auf den Bundesverband Aufkommen und Grenzen der Zusammenarbeit mit anderen Mediationsverbänden (Stichwort: Qualitätsverbund Mediation) Ausbildungsinhalte und Lizenzierungsfragen im Bundesverband BM-Kooperationen, u.a. mit dem Deutschen Fussballbund DFB Mediationsfestival 2024 (https://www.bm-mediationskongress2024.de/) Hinweis: Sascha Weigel ist selbst Mitglied im Bundesverband Mediation und lizenzierter Ausbilder. Christian Hartwig: Mediator und Ausbilder des Bundesverbandes Mediation. Vom U.S. amerikanischen „Institute for the Study of Conflict Transformation“ (ISCT) ist er als Transformativer Mediator™ zertifiziert und ist die Ansprechperson des Institutes zur Anwendung und Verbreitung der Methode im deutschsprachigen Raum. Lehrbeauftragter an der Humboldt-Universität in Berlin, regelmäßige Workshops an der Otto-von-Guericke-Universität zu Magdeburg, Central European University zu Budapest u.a. wechselnden Institutionen. Seit September 2023 ist er 1. Vorsitzender des Bundesverbandes Mediation e.V. Mehr zu Mediation, Konflikt- und Organisationsberatung Lern- und Wissensmanagement-Tool für unsere Ausbildungen und Seminare www.elemente-der-mediation.de Neue Ausbildungskurse Mediation Startet jeweils im März und Oktober des Jahres. Neue Ausbildungskurse Organisationsmediation Startet jeweils im März des Jahres. Neue Ausbildungskurse Coaching und Beratung Start jeweils Jahresanfang. Neue Ausbildungskurse Organisationsberatung Start jeweils Jahresende Weiterer Podcast zu Mediation: Neuer Lehrpodcast "Episoden der Mediation" Webseite: www.inkovema.de E-mail: info@inkovema.de
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Jul 26, 2024 • 30min

#180 - Organisationen beraten vs. Personen beraten. Im Gespräch mit Rolf Balling

Welche Unterschiede bestehen bei der Beratung von Organisationen im Vergleich zur Beratung von Personen? Herzlich willkommen zu unserer heutigen Podcast-Episode! In dieser Episode geht es um Organisationsberatung und wir fragen nach der Prozessorientierung, wenn die Auftraggeberin eine Organisation ist. Wir beleuchten die Unterschiede zwischen der Beratung von Einzelpersonen und der Beratung von Organisationen. In der Prozessberatung ist der Berater nicht derjenige, der Lösungen vorgibt, sondern derjenige, der den Klienten dabei unterstützt, ihre eigenen Lösungen zu finden. Doch warum ist es wichtig zu unterscheiden, ob der Auftraggeber eine Einzelperson oder eine gesamte Organisation ist? Diese Unterscheidung ist entscheidend, da die Dynamiken und Herausforderungen in einem individuellen Kontext ganz anders sind als in einem organisatorischen Umfeld. Bei der Personenberatung liegt der Fokus auf der Unterstützung des Einzelnen. Hier geht es oft um persönliche oder berufliche Herausforderungen, sei es die Karriereplanung, Konfliktbewältigung oder persönliche Weiterentwicklung. Der Prozessberater hilft dem Klienten, seine eigenen Ressourcen und Fähigkeiten zu erkennen und zu nutzen, um Lösungen zu erarbeiten, die wirklich zu ihm passen. Im Gegensatz dazu bezieht sich die Organisationsberatung auf komplexere (soziale) Strukturen und eine Vielzahl von Akteuren. Hier steht die gesamte Organisation im Mittelpunkt, und es geht oft um Themen wie Veränderungsmanagement, Teamentwicklung oder die Optimierung von Arbeitsprozessen. Der Berater unterstützt dabei, kollektive Lösungen zu entwickeln und die unterschiedlichen Perspektiven und Interessen der Beteiligten zu integrieren. Der Unterschied in der Prozessberatung zwischen Einzelpersonen und Organisationen ist also nicht nur eine Frage der Anzahl der beteiligten Personen, sondern betrifft auch die Methoden und Ansätze, die verwendet werden. In der Personenberatung liegt der Schwerpunkt stärker auf individueller Reflexion und persönlichem Wachstum. In der Organisationsberatung hingegen sind strategische Planung, Moderation von Gruppenprozessen und die Förderung von Zusammenarbeit und Kommunikation zentrale Elemente. Heute werden wir uns damit beschäftigen, wie diese unterschiedlichen Ansätze in der Praxis aussehen und welche speziellen Fähigkeiten und Methoden ein Prozessberater mitbringen muss, um sowohl Einzelpersonen als auch Organisationen effektiv unterstützen zu können. Freuen Sie sich auf spannende Einblicke und praktische Tipps! Gast Rolf Balling, Diplom-Kaufmann (Universität Köln) mit einem Schwerpunkt in Sozialpsychologie, 7 Jahre in Managementfunktionen (Marketing/Controlling) bei der Alcatel-SEL AG, Danach 10 Jahre Leiter der Abteilung Managementtraining und Organisationsentwicklung im gleichen Konzern, Ausbildung in Transaktionsanalyse bis zum lehrenden Transaktionsanalytiker im Bereich Organisation (12 Jahre berufsbegleitend), Ausbildung in Gruppendynamik (2 Jahre berufsbegleitend), Ausbildung in Systemischer Beratung (7 Jahre berufsbegleitend); Von 1990 bis 2002 Aufbau der PROFESSIO GmbH, Akademie im Bereich Humanressourcen, als Lehrtrainer und geschäftsführender Gesellschafter.
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Jun 30, 2024 • 1h 28min

#179 - Mediation als soziale Technologie pastoraler Machtausübung. Im Gespräch mit Prof. Bröckling

Menschenregierungskunst, Managerialisierung des Selbst u. Mitmachfalle als Facetten der Mediation Prof. Dr. Ulrich Bröckling, Soziologe, Professor für Kultursoziologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Autor von "Das unternehmerische Selbst" (2006) und "Gute Hirten führen sanft" (2017). Inhalt: Ulrich Bröckling hat die Mediation in seinen Büchern als eine Form der "pastoralen Machtausübung" beschrieben, die an die Rolle der Figur eines Hirten erinnert. Diese Vorstellung basiert auf Michel Foucaults Konzept der "pastoralen Macht", das aus der christlichen Tradition stammt und die Beziehung zwischen einem Hirten (Pastor) und seiner Herde (Gemeinschaft) beschreibt. Diese Form der Macht ist nicht autoritär oder repressiv, sondern fürsorglich und lenkend. Die Rollenaufgaben des Mediators ähneln - nach der Perspektive Bröcklings - denen eines Hirten in vielerlei Hinsicht, insbesondere in ihrer subtilen Ausübung von Macht und Führung. Beide agieren als leitende Figuren, die darauf abzielen, Konflikte zu verhindern und zu lösen, indem sie eine ruhige und sichere Umgebung schaffen. Ein Hirte führt seine Herde, schützt sie vor Gefahren und sorgt für Harmonie und Sicherheit, ohne dabei offen Macht auszuüben. Er lenkt und beeinflusst die Herde durch sanfte Führung und unauffällige Kontrolle. Ähnlich agiert ein Mediator, der durch seine neutrale und allparteiische Haltung den Konfliktparteien hilft, miteinander zu kommunizieren, ihre Anliegen zu verstehen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Der Mediator ermöglicht Vertrauen, fördert eine kooperative Atmosphäre und unterstützt die Parteien, sich auf ihre Interessen statt auf ihre Positionen zu konzentrieren. Im Ganzen - und das wird mitunter wenig beleuchtet - üben Mediatorinnen auch subtile Macht aus, indem sie den Rahmen und die Regeln des Mediationsprozesses bestimmen, wenn auch im Abgleich mit den Mediantinnen - und lenken die Richtung der Gespräche, ohne dabei dominierend aufzutreten. Sowohl der Hirte als auch der Mediator nutzen ihre Rolle, um nachhaltige und friedliche Ergebnisse zu erzielen, indem sie die Beteiligten behutsam führen und leiten. Was bedeutet das konkret? Fürsorglichkeit und Führung: Die pastorale Macht basiert auf dem Prinzip der Fürsorge und Führung. Ein Hirte kümmert sich um seine Herde, führt sie zu Nahrung und Wasser, schützt sie vor Gefahren und sorgt dafür, dass sie nicht verloren geht. Diese Führung ist nicht zwanghaft, sondern sanft und unterstützend. Individuelle Betreuung: Ein wesentlicher Aspekt der pastoralen Macht ist die individuelle Betreuung. Der Hirte kennt jedes Mitglied seiner Herde und geht auf die individuellen Bedürfnisse ein. Übertragen auf die Mediation bedeutet das, dass der Mediator sich um die individuellen Anliegen der Konfliktparteien kümmert und versucht, eine Lösung zu finden, die für alle akzeptabel ist. Sanfte Beeinflussung: Mediation als pastorale Macht setzt auf sanfte Beeinflussung statt auf Zwang. Der Mediator lenkt die Parteien, bietet Perspektiven und Lösungswege an, ohne ihnen eine bestimmte Lösung aufzuzwingen. Die Parteien sollen selbst zu einer Einigung kommen, die von allen akzeptiert wird. Freiwilligkeit und Autonomie: In der Mediation wird die Autonomie der Beteiligten respektiert. Die Parteien entscheiden freiwillig, an der Mediation teilzunehmen und sind auch frei in der Entscheidung, welche Lösungen sie akzeptieren. Der Mediator führt und unterstützt, aber er erzwingt keine Entscheidungen. KONTRAKTUALISMUS = Umstellung aller Alltagsbeziehungen auf Vertragliche Grundlagen; so z.B. Arbeitsverhältnisse, Eheverhältnisse, Schul- Kindergartenpädagogik, generell Pädagogik als Vertragsarbeit; aber auch Staats- und Verwaltungsbeziehung und die Beziehung zu sich selbst = Selbstmanagement Mehr dazu wie immer auf der Folgenwebseite!
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Jun 27, 2024 • 1h 5min

#178 - Mediation und Organisationsberatung. Christian Rieckmann im Gespräch mit Sascha Weigel (Podcast-Feature #03)

Was hat Mediation mit Organisationsberatung zu tun und was ist der Unterschied, der den Unterschied macht? Mediation und Organisationsberatung sind beide Methoden, die auf die Verbesserung von Arbeitsumgebungen und organisatorischen Prozessen abzielen, jedoch unterscheiden sie sich in ihrem Fokus und Ansatz. CHRISTIAN RIECKMANN: ist selbstständiger Organisationsberater mit Sitz in Kassel. Seine Kompetenzschwerpunkte sind Management Coaching, Facilitation für die Gestaltung von Kommunikationsprozessen in Gruppen, Organisationsanalyse- und Organisationsdesign, sowie prozessberatende Begleitung für Unternehmen bei Veränderungsprozessen. Seit über 30 Jahren steht Christian Rieckmann seinen Klienten als erfahrener Management Berater zur Seite. Seine Kernkompetenz zeichnet sich durch eine inhaltliche Vorgehensweise unter Anwendung einer auf Strategie und Team fokussierten Methodik aus. Seit 2014 ist Christian Rieckmann Dozent im den MBA Studiengängen Mehrdimensionale Organisationsberatung (MDO) und Coaching-Organisationsberatung-Superrevision (COS) an der Universität Kassel mit dem Schwerpunkt Organisationsberatung. Drei grundlegende Gemeinsamkeiten und Unterschiede sowie weitere Informationen findet Ihr auf der (Folgen-)Webseite…
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Jun 22, 2024 • 45min

#177 – Neue Technologien für die Mediation. Teil 4 - Emotional AI. Im Gespräch mit Barbara Lampl

Kann Künstliche Intelligenz Empathie? GPT-Künstliche Intelligenzen (KI) haben in den letzten Jahren beeindruckende Fortschritte in ihren Fähigkeiten gezeigt, Empathie und Emotionen zu verstehen und zu simulieren. Diese Fähigkeiten sind entscheidend, um menschliche Interaktionen natürlicher und hilfreicher zu gestalten. > Künstliche Intelligenzen sind keine einfachen Tools, aber sie machen es uns verdammt schwer, das zu bemerken. Mit Barbara Lampl, einer absoluten Expertin auf diesem Gebiet, haben wir zu diesen Entwicklungen, den heutigen Möglichkeiten und einigen Aussichten gesprochen, vor allem aber, weshalb wir heute immer noch geneigt sind, diese Fähigkeiten zu unterschätzen. Barbara Lampl, Mathematikerin, Datenwissenschaftlerin und Informatikerin. Liebhaberin der Datenwissenschaft seit den frühen 2000er Jahren, verbindet eine tiefe Leidenschaft für Mathematik mit einem visionären Ansatz für Daten. Als führende Expertin in Strategien für Daten und KI hat sie dazu beigetragen, Unternehmen im digitalen Zeitalter zu transformieren. Im Folgenden wird ein Überblick über die empathischen und emotionalen Fähigkeiten von GPT-KIs sowie mögliche Anwendungen gegeben. Fähigkeiten der GPT-KI zu Empathie und Emotionen Spracherkennung und -verarbeitung: GPT-KI kann Emotionen in Texten erkennen, indem sie Wörter, Satzstrukturen und Kontexte analysiert. Sie kann zwischen verschiedenen emotionalen Zuständen wie Freude, Trauer, Wut und Angst unterscheiden. Simulierte Empathie: GPT-KI kann auf emotionale Zustände von Nutzern eingehen, indem sie empathische Antworten generiert. Beispielsweise kann sie tröstende Worte für jemanden finden, der traurig ist, oder Ermutigung bieten, wenn jemand frustriert ist. Kontextbewusstsein: Durch die Analyse des Gesprächskontexts kann GPT-KI besser auf emotionale Nuancen reagieren und angemessene Antworten geben, die die aktuelle Situation des Nutzers berücksichtigen. Lernfähigkeit: Durch kontinuierliches Lernen und Feedback kann GPT-KI ihre Fähigkeiten zur Empathie und Emotionserkennung verbessern, was zu immer präziseren und einfühlsameren Interaktionen führt. Anwendungen von GPT-KI mit empathischen und emotionalen Fähigkeiten Kundendienst: GPT-KI kann im Kundensupport eingesetzt werden, um Kundenanfragen empathisch zu bearbeiten. Sie kann Frustration erkennen und entsprechende Lösungen anbieten, um die Kundenzufriedenheit zu erhöhen. Therapeutische Unterstützung: In der mentalen Gesundheitsversorgung kann GPT-KI als unterstützendes Werkzeug für Therapeuten dienen, indem sie Patienten zuhört und einfühlsame, beruhigende Antworten gibt. Sie kann auch als Gesprächspartner in Zeiten emotionaler Not dienen. Bildungswesen: GPT-KI kann in Bildungseinrichtungen eingesetzt werden, um Schülern bei Lernschwierigkeiten empathisch zu unterstützen. Sie kann motivierende und unterstützende Nachrichten senden, um Schüler zu ermutigen und ihnen zu helfen, ihre Ziele zu erreichen. Soziale Plattformen: Auf sozialen Medien kann GPT-KI verwendet werden, um Inhalte zu moderieren und auf toxisches Verhalten einzugehen. Sie kann in Echtzeit auf hasserfüllte oder verletzende Kommentare reagieren und dabei helfen, ein positiveres Online-Umfeld zu schaffen. Begleiter für ältere Menschen: GPT-KI kann als virtueller Begleiter für ältere Menschen dienen, um Einsamkeit zu lindern. Sie kann Gespräche führen, Erinnerungen an Medikamente und Termine geben und emotionalen Beistand leisten. Die Fähigkeit von GPT-KI, Empathie und Emotionen zu simulieren, eröffnet zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten, die das menschliche Wohlbefinden verbessern und die Effizienz in verschiedenen Bereichen steigern können. Mit fortschreitender Entwicklung werden diese Fähigkeiten immer ausgefeilter und nützlicher, was die Interaktionen zwischen Mensch und Maschine auf ein neues Niveau hebt.
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Jun 15, 2024 • 52min

#176 - Änderungen der Zertifizierte-Mediatoren-Ausbildungsverordnung 2024 (ZMediatAusbV). Im Gespräch mit P. Röthemeyer

Zu den Vor- und Nachteilen der Verrechtlichung der Mediation Inhalt: Mediatorinnen und Mediatoren unterstützen Konfliktparteien in einem außergerichtlichen Streitverfahren darin, für ihren Konflikt eine befriedende Lösung selbständig zu erarbeiten. Dabei können die relevanten Interessen beider Seiten konkret gewahrt werden. Seit dem 1. September 2017 ist die Befugnis, sich als „zertifizierte Mediatorin“ bzw. als „zertifizierter Mediator“ bezeichnen zu dürfen, reglementiert. Die Zertifizierte-Mediatoren-Ausbildungsverordnung legt fest, innerhalb welcher Fristen bestimmte Aus- und Fortbildungsmaßnahmen wie eine erste praktische Mediation, Einzelsupervisionen und Fortbildungsstunden zu absolvieren sind, damit Mediatorinnen und Mediatoren die Bezeichnung führen dürfen. Die nunmehr getroffenen Änderungen dienen dem Ziel, das Vertrauen des Marktes in eine qualitativ fundierte und kontrollierte Ausbildung praxiserfahrener zertifizierter Mediatorinnen und Mediatoren zu stärken. Die Aufnahme der neuen Lerninhalte soll das Ausbildungssystem in das digitale Informationszeitalter überführen. Die **Änderung der Zertifizierte-Mediatoren-Ausbildungsverordnung **sieht punktuelle Änderungen für die Ausbildung von Mediatorinnen und Mediatoren vor: (weitere Informationen auf der Folgenwebseite) Die bislang dem theoretischen Ausbildungslehrgang nachgelagerten vier Praxisfälle sowie vier Supervisionen sollen zeitlich vorgezogen und in die Ausbildung integriert werden. Die Ausbildungsinstitute sollen die Teilnahme an einer den Anforderungen entsprechenden Ausbildung bescheinigen. Die Bescheinigung ist Voraussetzung dafür, dass sich eine Mediatorin bzw. ein Mediator als „zertifiziert“ bezeichnen darf. Die Berechtigung, sich als „zertifiziert“ zu bezeichnen, soll entfallen, wenn die nach der Verordnung vorgeschriebenen Fortbildungen nicht oder nicht fristgerecht durchgeführt werden. Überdies soll in der Verordnung ausdrücklich geregelt werden, welcher Teil des Ausbildungslehrgangs ausschließlich in physischer Präsenz und welcher auch in Online-Formaten durchgeführt werden darf. Ferner sollen als weitere Lerninhalte die Digitalkompetenz und die Kompetenz zur Durchführung von Online-Mediationen vorgeschrieben werden. Schließlich soll den Ausbildungsteilnehmenden die Wahlfreiheit zwischen Einzel- und Gruppensupervisionen eröffnet werden. Gast: Dr. Peter Röthemeyer studierte Rechtswissenschaften in Würzburg und Münster sowie Ökonomie in Münster und Hagen. Von 1996 bis 2021 war Dr. Peter Röthemeyer im Niedersächsischen Justizministerium. Er absolvierte eine Ausbildung zum Mediator und war unter anderem verantwortlich für den Konfliktmanagement-Kongress www.km-kongress.de. Er promovierte zum kollektiven Rechtsschutz. Dr. Peter Röthemeyer ist heute im Beirat verschiedener Organisationen im Umfeld von Alternative Dispute Resolution (ADR); veröffentlicht zu Mediation, Verbraucherstreitbeilegung und zum kollektiven Rechtsschutz. Lehraufbeauftragter der Leibniz Universität Hannover und der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder).
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Jun 7, 2024 • 33min

#175 – Marketingansätze für Mediationsdienstleistungen. Teil 2 – Akquisemöglichkeiten mit Kontaktpunkten schaffen

Im Gespräch mit Prof. Dr. André Niedostadek Inhalte: Herzlich willkommen zum zweiten Teil unserer Kleinstreihe hier im Podcast: Marketingansätze für Mediationsdienstleistungen. Nachdem wir in der Episode #174 zur Bedeutung der eigenen ganz spezifischen Marktpositionierung gesprochen haben, geht es dieses Mal um die sogenannten Kontaktpunkte und Kontaktangebote, die unsere Sichtbarkeit herstellen, ermöglichen und steigern. Erfolgreiche Akquise in der Mediation: Kontaktpunkte und Sichtbarkeit erhöhen Herzlich willkommen zu unserer heutigen Podcast-Episode! Heute dreht sich alles um die Akquise und wie Du für Mediationsdienstleistungen Kontaktpunkte schaffen und Deine Sichtbarkeit erhöhen kannst. Die Akquise von Mediationsfällen ist eine herausfordernde Aufgabe, die eine genaue Kenntnis der Zielgruppe sowie deren Bedürfnisse und ein planmäßiges, konsequentes Vorgehen erfordert. In dieser Episode sprechen wir darüber, wie Du ein effektives System zur Kundenpflege aufbauen und eine strukturierte Herangehensweise in mehreren Schritten entwickeln kannst. Gerade zu Beginn ist es wichtig, sich auf wenige, aber bewährte Aktivitäten zu konzentrieren. 1. Zielgruppenanalyse und Bedürfnisse erkennen (Persona erstellen!) Der erste Schritt in der erfolgreichen Akquise ist die genaue Kenntnis Ihrer Zielgruppe. Wer sind Ihre potenziellen Kunden und welche spezifischen Bedürfnisse haben sie? Nimm‘ Dir die Zeit, diese Fragen zu beantworten, und entwickle ein klares Bild Deiner Zielgruppe. Je besser Du Deine Kunden kennst, desto gezielter kannst Du Deine Akquise-Strategien ausrichten. Einzelne Zielgruppen werden mit Hilfe einer sog. Persona dargestellt. 2. System zur Kundenpflege Ein System zur Kundenpflege ist unerlässlich. Nutze ein CRM-Tool, um Kontakte und Interaktionen zu verfolgen. Ein gut gepflegtes System hilft Dir, den Überblick zu behalten und regelmäßige Follow-ups sicherzustellen. Notiere – datenschutzkonform – wichtige Informationen zu Deinen Kunden, wie deren Präferenzen und spezifische Anliegen. 3. Strukturierte Herangehensweise Eine strukturierte Herangehensweise ist entscheidend. Teile den Akquise-Prozess in mehrere Schritte auf: Erstkontakt/Kontaktpunkt: Initiale Kontaktaufnahme über E-Mail, Telefon oder soziale Medien. Präsentation: Vorstellung Ihrer Dienstleistungen und deren Nutzen. Follow-up: Nachfassen und Klärung offener Fragen. Abschluss: Vereinbarung eines Erstgesprächs oder Abschluss eines Vertrags. 4. Fokus auf bewährte Aktivitäten Zu Beginn Ihrer Akquise ist es ratsam, sich auf wenige, aber bewährte Aktivitäten zu konzentrieren. Dazu gehören: Netzwerkveranstaltungen: Nutze Veranstaltungen, um neue Kontakte zu knüpfen und Dein Netzwerk zu erweitern. Empfehlungen: Bitte zufriedene Kunden um Empfehlungen. Empfehlungsmarketing ist oft sehr effektiv. Online-Präsenz: Pflege Deine Website und nutze soziale Medien, um Deine Sichtbarkeit zu erhöhen. 5. Positive Einstellung zur Akquise Eine positive Einstellung zur Akquise ist der eigentliche Erfolgsgarant. Sehe die Akquise nicht als lästige Pflicht, sondern als Chance, Menschen zu helfen und Deine Dienstleistungen bekannt zu machen. Deine positive Einstellung wird sich in Gesprächen und Interaktionen widerspiegeln und potenzielle Kunden überzeugen. 6. Nutzung des eigenen Netzwerks Dein eigenes Netzwerk kann eine wertvolle Ressource sein. Kontakte aus früheren Tätigkeiten, ehemalige Kollegen oder Freunde können potenzielle Kunden oder Multiplikatoren sein. Informieren Dein Netzwerk über Deine Mediationsdienstleistungen und bitten um Unterstützung bei der Weiterempfehlung. Erfolg lässt sich provozieren! Fazit Die Akquise von Mediationsdienstleistungen ist anspruchsvoll, aber mit der richtigen Strategie und Einstellung lässt sich der Erfolg provozieren! Konzentriere Dich auf die Bedürfnisse Deiner Zielgruppe, pflege Deine Kundenbeziehungen und geh strukturiert vor. Nutze Dein Netzwerk und setze auf bewährte Aktivitäten. Vor allem aber: Bleiben positiv und betrachte die Akquise als Chance. Vielen Dank, dass Du heute dabei warst! Besuche unsere Webseite für weitere Tipps und Ressourcen zur erfolgreichen Akquise in der Mediation. Abonniere unseren Podcast und bleibe stets auf dem Laufenden über die neuesten Strategien und Best Practices in der Mediationsbranche. Viel Erfolg bei Deiner Akquise und bis zur nächsten Episode! André Niedostadek ist Inhaber einer Professur für Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialrecht an der Hochschule Harz; Master of Law (LL.M.) im Gewerblichen Rechtsschutz; Wirtschaftsmediator (Fernuniversität Hagen); Studium der Rechtswissenschaften in Münster und Aberystwyth (Wales); Zusatzausbildung als Journalist; von 2001 bis 2008 Unternehmensberater und im Bankensektor tätig.

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