

Meilensteine - Alben, die Geschichte machten
SWR1 Rheinland-Pfalz
Jede Woche stellt die SWR1 Musikredaktion ein Meisterwerk der Rock- und Popmusik vor.
Queen, Ed Sheeran, Adele, die Rolling Stones, die Beatles, Tina Turner, Bob Dylan uvm. – sie alle haben mit ihren Pop- und Rock-Alben Musikgeschichte geschrieben und längst den Status „Legenden“ erreicht. Wir holen sie wieder hervor, die größten Alben aller Zeiten. Die Platten, mit denen sich Künstler wie Creedance Clearwater Revival, die Eagles oder Fleetwood Mac unsterblich gemacht haben. Jeden Montag gibt es eine neue Folge.
Dabei schaut das Team der SWR1 Musikredaktion hinter die Kulissen. Was war los in der Zeit, als dieser Meilenstein der Musikgeschichte veröffentlicht wurde – bei den Musikern und in der Welt. Was macht gerade dieses Album so besonders? Was sind die Hintergründe und wie sind sie produziert worden, die Platten, die uns immer wieder über den Weg laufen? Welche jungen Künstler haben sie beeinflusst und von wem wurden sie selbst beeinflusst? Bei uns gibt’s die Geschichten hinter den Alben, die Geschichte machten.
Haben Sie Anregungen für die nächste Folge, Fragen oder Kritik? Sie erreichen die Redaktion per E-Mail unter meilensteine@swr.de.
Queen, Ed Sheeran, Adele, die Rolling Stones, die Beatles, Tina Turner, Bob Dylan uvm. – sie alle haben mit ihren Pop- und Rock-Alben Musikgeschichte geschrieben und längst den Status „Legenden“ erreicht. Wir holen sie wieder hervor, die größten Alben aller Zeiten. Die Platten, mit denen sich Künstler wie Creedance Clearwater Revival, die Eagles oder Fleetwood Mac unsterblich gemacht haben. Jeden Montag gibt es eine neue Folge.
Dabei schaut das Team der SWR1 Musikredaktion hinter die Kulissen. Was war los in der Zeit, als dieser Meilenstein der Musikgeschichte veröffentlicht wurde – bei den Musikern und in der Welt. Was macht gerade dieses Album so besonders? Was sind die Hintergründe und wie sind sie produziert worden, die Platten, die uns immer wieder über den Weg laufen? Welche jungen Künstler haben sie beeinflusst und von wem wurden sie selbst beeinflusst? Bei uns gibt’s die Geschichten hinter den Alben, die Geschichte machten.
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Episodes
Mentioned books

Feb 20, 2023 • 1h 3min
Madonna – "Ray Of Light"
Nach der Geburt ihres ersten Kindes begann Madonna mit den Produzenten Babyface und Patrick Leonard an "Ray Of Light" zu arbeiten. Nach gescheiterten Sessions mit den beiden verfolgte Madonna mit dem britischen Produzenten William Orbit eine neue musikalische Richtung, was zu einem wesentlich experimentelleren Sound für das Album führte. Orbit hat verstanden, dass sie ein elektronisch-futuristisches Album mit Einflüssen aus indischer und arabischer Musik machen möchte. Der Aufnahmeprozess war der längste in Madonnas Karriere, fast fünf Monate haben sie an dem Album gearbeitet.
Die reifste und best-klingendste Madonna aller Zeiten für mich persönlich.
Quelle: SWR1 Musikredakteur Stephan Fahrig
Von Kritikern gelobt
"Ray Of Light" gilt als ihr bestes Werk und wurde von Kritikern durchweg für die komplexe, innovative und experimentelle Produktion von Orbit und Madonnas Fähigkeiten als Sängerin und Songschreiberin gelobt. Hatte Madonna sich bislang christlicher Symbole bedient, kommen nun buddhistische und hinduistische Denkweisen dazu. Madonna erfindet sich vom Klang her neu, im Kontrast dazu stehen die intimen, sehr persönlichen Texte, mit denen sie Einblick in ihr Leben gestattet.
Madonna hat sich wieder mal neu erfunden, aber so radikal und anders wie noch nie zuvor.
Quelle: SWR1 Musikredakteur Frank König
Madonna nimmt Ihre Karriere selbst in die Hand
Anfang der Neunziger ist Madonna ein großen Schritt gegangen, persönlich und professionell. Sie hat ihr eigenes Musiklabel "Maverick Records" gegründet. Damit sendet Sie eine klare, starke Botschaft an das bislang von Männern-dominierte Musikbusiness.
Noch immer sagen Menschen, dass sie ohne Madonna nicht da wären, wo sie sind.
Quelle: SWR1 Musikredakteurin Clara Sondermann über Madonnas Rolle als Identifikationsfigur
Single-Auskopplungen
Aus dem Album wurden fünf Singles ausgekoppelt, darunter die internationalen Top-Five-Hits "Frozen" und "Ray of Light". Die Videos zu Ikonen der späten 90er. "Ray Of Light" wurde gleich mehrfach mit Platin belohnt und mit Grammys ausgezeichnet. Der größte Hit auf "Ray Of Light" ist Frozen.
Über das Vermächtnis von "Ray of Light", Madonnas Hinwendung zum Buddhismus und Hinduismus aus einer christlichen Prägung heraus und ihre vielen Gesichter, darüber sprechen wir unter anderem in dieser Podcastfolge.
Shownotes
Offizieller Youtube-Kanal von Madonna"Die Wiedergeburt der Madonna“ Kritik auf Laut.deOffizielle Homepage von Madonna

Feb 13, 2023 • 1h 1min
Ace of Base – "Happy Nation"
Anfang bis Mitte der 90er-Jahre war nicht nur der Grunge und der Stationrock ganz groß, sondern im Gegensatz dazu auch die Eurodance-Bewegung. Schnelle Beats und häufig die Kombination aus rappenden Männern und singenden Frauen. Ace Of Base passten irgendwie auch genau da rein und gleichzeitig auch nicht.
Ace of Base hatten zwar auch einige Eurodance Nummern auf ihrem Album "Happy Nation", aber die Songs dazwischen, die sind das eigentlich Spannende. Denn Ace Of Base haben die Sounds von Eurodance kombiniert mit den Dub-Sounds aus dem Reggae, was die Musik von Ace of Base auch so eingängig gemacht hat.
Ace of Base – ABBA des Eurodance
Häufig werden Ace of Base auch mit ABBA verglichen. Klar, einige Parallelen zu der Kultband gibt es zweifelsohne. Beide Gruppen kommen aus Schweden, in beiden vierköpfigen Bands gibt es jeweils zwei Frauen und zwei Männer und die Mitglieder sind auch persönlich miteinander verbandelt. Bei Ace of Base sind die Bandmitglieder allerdings Geschwister und keine Paare. Außerdem ist es auch bei Ace of Base wie bei ABBA: die Frauen liefern die Stimmen und die beiden Männer im Hintergrund schreiben die Musik für die Band.
Persönliche Beziehung zu Ace of Base
Als das Album "Happy Nation" 1993 rauskam, war auch SWR1-Musikredakteurin Katharina Heinius großer Fan der Platte, auch wenn sie damals wortwörtlich noch in ihren Kinderschuhen gesteckt hat.
"Happy Nation" und "The Sign"
Die Geschichte von "Happy Nation" ist nicht nur eine erfolgreiche, sondern auch eine gleichermaßen verrückte, denn das Album ist in verschiedenen Versionen erschienen. Einmal in der europäischen und einmal für den amerikanischen Markt – mit teilweise unterschiedlichen Songs.
Wie es dazu kam und was Arista Plattenboss Clive Davis, der schon vielen anderen Künstlern zu Welterfolg verholfen hat, damit zu tun hat, darüber sprechen wir unter anderem in dieser Podcastfolge.
Shownotes
Ace Of Base DokumentationOffizieller Youtube-Kanal von Ace Of BaseInterview mit Ulf EkbergHomepage von Ace Of BaseArtikel der Huffpost zur Nazivergangenheit von Ulf EkbergWeltkarte: Metalbands pro Einwohner

Feb 6, 2023 • 1h 13min
Nina Hagen Band – "Nina Hagen Band"
Das Album ist voller – damals unglaublich provokanter – weiblicher Selbstbeherrschung. Irgendwo zwischen Punkrock, Oper und Reggae angesiedelt. Eine ganze Generation von Mädchen und jungen Frauen hatten schon lange auf ein Album gewartet, dass ihnen eine Stimme gibt, selbstbewusst, selbstbestimmt und voller weiblicher Power.
Aus Nina Hagen wurde die deutsche Godmother of Punk!
Quelle: SWR1 Musikredakteur Frank König
Hintergrund - Die Card Blanche
Nachdem Hagens Stiefvater Liedermacher Wolf Biermann 1976 aus der DDR ausgebürgert worden war, setzte sie sich zunächst für seine Wiedereinreise ein, folgte ihm aber, nachdem ihr Antrag abgelehnt worden war. Er wurde zu ihrem Mentor und verschafft Nina schlussendlich auch ihren ersten Plattenvertrag bei CBS Records. Das war ein unglaublicher Freifahrtschein.
Ihr Weg führte Sie zuerst nach Hamburg, wo sie auf Udos Panikorchester traf bevor sie 1976 nach London ging. Hagen entdeckte während ihres Aufenthalts neue Musikstile und ließ sich vor allem vom Punk inspirieren. Sie traf sich mit Ari Up, der Leadsängerin der Band "The Slits" und gemeinsam schrieben sie den Song "Pank", der später auf dem Album erschien.
Gründung der "Nina Hagen Band"
Inspiriert von der Londoner Musikszene kehrte Hagen nach Berlin zurück und traf sich mit den Mitgliedern der Band Lokomotive Kreuzberg, Manfred Praeker, Herwig Mitteregger und Bernhard Potschka. Zu den drei Musikern gesellte sich anschließend Reinhold Heil und gemeinsam mit Hagen gründeten sie die "Nina Hagen Band". Im November 1977 unterschrieb die Band einen Vertrag mit CBS Records unter dem Management von Jim Rakete.
Das Debütalbum "Nina Hagen Band"
Die meisten Songs hatte Hagen bereits in der DDR geschrieben. Aufgenommen wurde das Debütalbum in den Hansa-Studios in Berlin. Dort wurden zu dieser Zeit große - auch internationale - Produktionen mit namenhaften Künstlern wie David Bowie oder Iggy Pop gemacht. Um es mit Nina Hagens Worten zu sagen "Sie wollte Quatsch machen und ein bisschen mit ihrer Stimme zaubern", was ihr auch gelungen ist. Das Album war ein kommerzieller Erfolg. In Deutschland erreichte es in der Spitze Platz elf. "Nina Hagen Band" wurde vom Bundesverband Musikindustrie mit Gold ausgezeichnet und hat sich über 250.000 Mal verkauft.
1978 war die Zeit in Deutschland reif für eine schillernde Lady, die Deutsch singt und nicht weniger eigensinnig ist als Udo Lindenberg.
Quelle: SWR1 Musikredakteur Stephan Fahrig
Feministische Souveränität
Nina Hagen präsentiert sich bunt, schrill, politisch und unterhaltend. Sie steht für die weibliche Selbstbestimmung und weibliches Selbstbewusstsein und für die Befreiung der Frau. In "Nina Hagen Band" werden Themen wie die Kritik am Konsum, Sex zu Dritt und die Begeisterung für die Natur behandelt. So etwas gab es in der deutschen Musik bis dato nicht.
Man kann jeden Song praktisch wie einen kleinen Film im Kopf ablaufen lassen. Jeder Song ist auch eine kleine Operette (…), die sie dramaturgisch mit ihrer Stimme ausführt.
Quelle: SWR1 Musikredakteurin Katharina Heinius
Im Podcast sprechen wir unter anderem auch über die Entwicklung des Punks, die frühe Geschichte von Nina Hagen in der DDR und ihren Werdegang bis hin zum Plattenvertrag und Produktion. Außerdem über weibliche Selbstbestimmung in der Musik mit Blick auf die Situation von Frauen in der Popmusik damals und heute. Auch der Vergleich mit Pink Floyd wird nicht gescheut...
Shownotes
Nina Hagen Band Konzertmitschnitt Rockpalast 1978Website zum Buch "She Bop: The Definitive History of Women in Popular Music" von Lucy O'BrianDas Album bei Laut.de

Jan 30, 2023 • 52min
Fury In The Slaughterhouse – "Mono" (mit Thorsten Wingenfelder)
Mit "Mono" klang die Band zum ersten Mal so, wie sie klingen sollte, erzählt Gitarrist und Songwriter Thorsten Wingenfelder im Podcast. In das fünfte Album der Band wurde ganz viel Liebe und Arbeit gesteckt. Zum Mixen und Mastern, also dem Feinschliff des Albums, ist die Band nach Amerika in ein neues bzw. umgebautes Studio gegangen und dort haben ganz viele verschiedene Faktoren zusammengetroffen und habe eine Magie erzeugt, die nicht reproduzierbar ist, erklärt Thorsten Wingenfelder. Plötzlich klang die Band "international".
Die Problematik mit dem Bandnamen
Im Podcast erklärt Thorsten Wingenfelder nicht nur die Entstehungsgeschichte des fünften Albums "Mono", sondern er erzählt auch, wie die Band Mitte der 80er zusammengefunden hat und wie der Bandname auf einer Party entstanden ist. Thorsten Wingenfelder selber hat auch eine sehr eindeutige Meinung zum Bandnamen:
Der Name ist totaler Scheiss!
Quelle: Thorsten Wingenfelder, Gitarrist über den Bandnamen "Fury In The Slaughterhouse"
Wolfgang Niedecken und Fury in the Slaughterhouse
Wie die damals noch junge Band sich in dem harten Musikgeschäft zurechtfindet, sich selbst treu bleibt, hat sie unter anderem auch von BAP-Gründer Wolfgang Niedecken gelernt. Die deutsche Musiklegende hat sich in den Anfangstagen der Band angenommen, ihr weitergeholfen und sie gefördert.
Mit den Jahren ist zwischen Wolfgang Niedecken und Fury in the Slaughterhouse eine enge Freundschaft mit familiären Zügen geworden, so beschreibt es Thorsten Wingenfelder.
Keith Richards, U2, die Beatles und Co.
Im Podcast sprechen wir unter anderem auch darüber, was Fury in The Slaughterhouse, Keith Richards, U2 und die Beatles gemeinsam haben.
Shownotes
Dokumentation “Won’t Forget These Days – 35 Jahre Fury In The Slaughterhouse” in der ARD MediathekAlbumreview zu “Mono” bei AllmusicSo hat man in den USA auf Fury In The Slaughterhouse und “Mono”geschautBandbiographie bei laut.de

Jan 23, 2023 • 53min
Steppenwolf – "Steppenwolf"
Als Steppenwolf 1968 ihr Debütalbum rausbrachten und damit zu den ganz frühen Namen in der Rock- und Hardrock-Szene gehörten, war in Deutschland noch nichts davon zu spüren. Bei uns waren die Charts zu diesem Zeitpunkt noch von Schlager- und Heimatliedern wie zum Beispiel "Heintje" geprägt.
Blues, Soul & Rock'n'Roll – Steppenwolf ist vielschichtig
Als in Amerika das selbstbetitelte Album von Steppenwolf rauskam prallten damit die Anfänge von Hardrock auf den vielleicht seichteren und blumigeren Sound der Hippie-Bewegung. Aber Steppenwolf sind mehr als nur Hardrock. Auf der Platte gibt es durchaus auch richtig soulige und bluesige Nummern, wie zum Beispiel den Opener "Sookie Sookie".
Die Geschichte von Steppenwolf
Gegründet wurde die Band 1968 von Joachim Fritz Krauledat, besser bekannt als John Kay. Als John Kay gerade 14 Jahre alt war, wanderte seine Familie von Hannover nach Toronto, Kanada aus. Benannt haben sich Steppenwolf nach dem gleichnamigen Buch von Hermann Hesse, das Sänger und Songschreiber John Kay bis zur Gründung der Band nie ganz gelesen hatte:
Wir waren reichlich beschäftigt mit allem [...]. Ich hab es bis Seite 64 geschafft und dann hab ich es doch nicht ganz durchgelesen.
Quelle: John Kay von Steppenwolf über das gleichnamige Buch von Hermann Hesse
Weltruhm erlangte die Band vor allem durch den Song "Born To Be Wild", der im Film "Easy Rider" als Titelsong genutzt wurde. Dass der Song perfekt zum Film passt, ist nur logisch, da die Idee zum Song auf einem Werbeplakat basiert, auf dem ein Motorrad und die Worte "Born To Ride" zu sehen ist.
"Steppenwolf" – Ein Debütalbum in Rekordgeschwindigkeit
Eingespielt hat die Band um Sänger John Kay das komplette Album in nur vier Tagen. Neben dem bekanntesten Song "Born To Be Wild" schaffte es auch der Song "Pusher" in den Road-Movie "Easy Rider".
Nur vier Jahre nach dem Welterfolg durch "Born To Be Wild" lösten sich Steppenwolf zum ersten Mal auf. Die Bandgeschichte ist im Allgemeinen geprägt durch mehrere Auflösungen und zig Besetzungswechsel. Insgesamt werden auf Wikipedia 42 ehemalige Bandmitglieder gelistet.
Auch heute gibt es die Band "Steppenwolf" noch. Von den Ursprungsmitgliedern der Band ist allerdings nur noch Sänger und Gründer John Kay mit dabei. Aus rechtlichen Gründen wurde die Gruppe auch in "John Kay & Steppenwolf" umbenannt.
Über die weiteren Verbindungen zwischen Steppenwolf, dem Kultfilm "Easy Rider", warum es tatsächlich Steppenwolf auf den Soundtrack von "Easy Rider" geschafft hat und nicht wie vorher geplant Crosby, Stills & Nash und warum Sänger John Kay selbst gar kein Motorrad fährt, sprechen wir im Podcast.
Shownotes:
Seite zum Easy Rider Buch von Peter Biskind "Easy Riders, Raging Bulls"Fan Website von Steppenwolf: Mit Videos und Songs zum AlbumThe Maue-Kay Foundation"Born To Be Wild" im Beat Club"Sookie Sookie" im Beat Club

Jan 16, 2023 • 23min
Gerry Rafferty – "City To City"
Das Gerry Rafferty die Platte endlich veröffentlichen durfte, war ein richtiger Befreiungsschlag für den Künstler. Vorher war es ihm rechtlich nicht erlaubt, Musik zu veröffentlichen. Es gab noch rechtliche Streitigkeiten mit den Mitgliedern seiner vorherigen Band Stealers Wheel, mit denen er den Hit "Stuck In The Middle With You" rausgebracht hatte. Der Song kam 1973 raus und wurde als Teil des Quentin Tarantino Films "Reservoir Dogs" 1992 zum zweiten Mal zum Hit.
Gerry Rafferty – Harmonien wie bei den Beatles
Für den ehemaligen SWR1-Musikredakteur Christian Pfarr war Gerry Rafferty vor allem deshalb ein großartiger Komponist, weil er ein ganz besonderes Gespür für Melodien und Harmonien hatte. Das hatte Gerry Rafferty mit den Beatles gemein, findet Pfarr. Bei der nachfolgenden und New-Wave-Welle und Disko-Ära standen musikalisch ganz andere Schwerpunkte im Vordergrund als eine vielschichtige und ausgefeilte Harmonie.
"Baker Street" sollte nicht veröffentlicht werden
Das Raffertys größter Hit "Baker Street" überhaupt veröffentlicht wurde, der ihn finanziell unabhängig machte, war eigentlich auch gar nicht geplant. Die Plattenfirma wollte die Single ursprünglich gar nicht veröffentlichen, erst nachdem Rafferty und sein Produzent beim Label insistierten, durfte die Single veröffentlicht werden – Glück für Rafferty. Die legendäre Saxophon-Melodie aus dem Song "Baker Street" wurde übrigens von dem britischen Saxophonisten Raphael Ravenscroft gespielt.
Später gab es auch noch Streit um die vermutlich berühmteste Saxophon-Melodie der Popgeschichte. Ob sie tatsächlich frei improvisiert war, wie der Saxophonist behauptet hat, oder ob es dazu noch eine andere Hintergrundgeschichte gibt, darüber sprechen wir im Podcast.
Shownotes
Review von "City To City" bei Allmusic.comReview von "City To City" im Rolling StoneArtikel in "The Atlantik" über das berühmte Saxophon im Song "Baker Street"

Jan 10, 2023 • 35min
Fleetwood Mac – "Rumours"
Bei den meistverkauften Platten aller Zeiten ist Michael Jacksons "Thriller" aus dem Jahr 1982 inzwischen unangefochten auf Platz 1. Bis heute hält sich "Rumours" von Fleetwood Mac aber sehr sicher in den Top 10 der meistverkauften Alben weltweit.
2022 war ein trauriges Jahr für die Band Fleetwood Mac und auch für deren Fans. Sängerin, Keyboarderin und Songwriterin Christine McVie ist verstorben, von ihr stammt auch der sehr emotionale Song "Songbird" vom Album "Rumours".
Fleetwood Mac und die Beziehungskisten
"Rumours", also Gerüchte, gab es bei Fleetwood Mac auch immer um die Beziehungsverhältnisse innerhalb der Band. Als das Album "Rumours" entstanden ist, hatten sich gerade gefühlt alle Bandmitglieder voneinander und untereinander getrennt. Sängerin Stevie Nicks und Gitarrist Lindsey Buckingham stritten sich nahezu andauernd, das verheiratete Paar Christine und John McVie waren getrennt und auch Bandgründer und Namensgeber Mick Fleetwood war nicht mehr mit seiner Frau Jenny zusammen. Dass es da Spannungen innerhalb der Band gab, ist leicht nachzuvollziehen.
Trennungsschmerz und Verarbeitung
Wie Musiker so sind, verarbeiten sie ihre Emotionen und privaten Geschichten gerne in Songs, da sind Fleetwood Mac nicht anders. Vor allem Lindsey Buckingham verarbeitet in seinen Songs, die er zum Album beisteuert, die Trennung von Sängerin Stevie Nicks. Einmal im Song "Never Going Back Again" und dann noch im sehr erfolgreichen "You Can Go Your Own Way", den Exfrau Stevie Nicks dann auch noch an sich selbst gerichtet lauthals singen darf.
Anders als Lindsey Buckingham, der kein sprichwörtliches gutes Haar mehr an der Ex-Partnerin Stevie Nicks lässt, blickt diese eher nach vorne und denkt positiv in ihrem Song "Dreams". Auch diese unterschiedlichen Wege innerhalb der Band, mit der Trennung umzugehen, hat wieder für Zunder und Streit innerhalb des Bandgefüges geführt.
Macht der Streit bei Fleetwood Mac die gute Musik?
Das ist, glaube ich, das Geheimnis dieses Albums, die Musik, die am Ende alle miteinander verbindet.
Quelle: Katharina Heinius über "Rumours" von Fleetwood Mac
Auch wenn es menschlich immer wieder Streit und Dramen bei Fleetwood Mac gab, hat die Musik sie doch immer zusammengeschweißt.
Welcher der einzige Song des Albums ist, den die Band tatsächlich zusammen entwickelt hat und ob es ohne die menschlichen Spannungen innerhalb der Band auch zu so guter Musik gekommen wäre, darüber sprechen wir im Podcast zu "Rumours".
Shownotes
Artikel im Rolling Stone zum Album7 Dinge über "Rumours", die du noch nicht wusstestAutobiographie von Mick FleetwoodBiographie von Stevie Nicks (Englisch)Youtube-Channel von Fleetwood Mac

Jan 2, 2023 • 26min
Eurythmics — "Sweet Dreams (Are Made of This)"
Zu Beginn ihrer Karriere mussten Dave Stewart und Annie Lennox einige herbe Enttäuschungen wegstecken. Sie waren verheiratet, hatten sich in einer Kneipe kennengelernt und zunächst die Punk-orientierte Band "The Tourist" gegründet. Doch die internen Spannungen wurden immer schlimmer, sodass schon 1980 – nach nur drei Jahren – die Band wieder aufgelöst wurde. Und das ist auch der Punkt, an dem Lennox und Stewart buchstäblich am Scheideweg standen und sich auch als Liebespaar trennten – mit dem Entschluss, beruflich weiter zusammenarbeiten zu wollen. Anfang der Achtziger ließen sich die beiden dann scheiden und gründeten die Band "Eurythmics".
Der Weg war steinig
Einerseits mussten sie damit kämpfen, als getrenntes Paar ständig im Studio sein zu müssen. Andererseits wollte sich noch immer kein Erfolg einstellen. Das erste Album nahmen sie in Deutschland auf – im legendären Kölner Studio von Konrad "Conny" Plank. Doch auch die zwei Single-Auskopplungen liefen genauso schlecht wie die LP an sich. Trotzdem gaben die beiden nicht auf. Das zweite Album "Sweet Dreams (Are Made of This)" nahmen sie unter sehr ungewöhnlichen Bedingungen im billig zusammengeschusterten Londoner Heim-Studio von Dave Stewart auf. Das Album ist absolut innovativ für die damalige Zeit. Einerseits stellenweise kalt und düster, distanziert, introvertiert, elektrisch und experimentell, andererseits Annie Lennox' gefühlvolle, warme Stimme.
1983 – DAS Jahr für Eurythmics!
Die unermüdliche Geduld zahlt sich aus. Nach fünf mühseligen Jahren sind die beiden plötzlich weltberühmt. Denn nicht nur "Love Is A Stranger" läuft gut – die nachfolgende Single läuft noch besser: "Sweet Dreams (Are Made of This)" schlägt weltweit ein.
Andere werden berühmt und trennen sich. Wir trennten uns und wurden berühmt.
Quelle: Annie Lennox über den ungewöhnlichen Weg ihres Erfolges
Auch ihr Image hat Annie Lennox angepasst: Ihre vielfältigen Interessen zu Kunst, Musik und Literatur sollten sich auch in ihrer Persönlichkeit und ihrem Look widerspiegeln. Mit ihren kurzen orangen Haaren und dem androgyn-angehauchten Look im Anzug hat sie sich klar abgegrenzt.
Die Geschichte hinter dem Erfolgshit
Annie und Dave haben am Tag der Entstehung des Songs furchtbar gestritten und sie erklärte, dass sie nicht weiter mit ihm zusammenleben möchte. Gleichzeitig hatte sich Dave einen neuen Drum-Computer gekauft, mit dem er nicht zurechtkam. Er programmierte eine Tonfolge ein, ließ sie ablaufen und sie wurde rückwärts ausgespielt – er regte sich furchtbar auf, bis er erkannte, welches Potenzial darin steckt. Er rief Annie zurück, sie experimentierten herum und in 20 Minuten hatten die beiden Text und Melodie zusammen - das Stück war im Prinzip fertig. Ein schlechter Tag mit einem guten Ergebnis.
Shownotes:
Love Is a Stranger – Offizielles VideoEurythmics – Reunion 2023 – Es gibt GerüchteÜber Dave StewartÜber Annie Lennox

Dec 26, 2022 • 50min
Weihnachtsspecial 2022
"The Dream of the Blue Turtles" von Sting
Der Anfang in dieser Folge ist natürlich Chefsache. SWR1-Musikchef Bernd Rosinus hat eine seiner Lieblingsplatten mitgebracht, das erste Solo Album von The Police Frontmann Sting "The Dream of the Blue Turtles" aus dem Jahr 1985. Als die Platte rauskam, hat sie Bernd Rosinus total umgehauen. Auch, weil es was ganz anderes war als das, was The Police vorher gemacht haben.
Ich war von der Platte, der Virtuosität, dem Sound und dem Songwriting wirklich geflashed!
Quelle: Bernd Rosinus, SWR1 Musikchef über das Album "The Dream of the Blue Turtles"
Das Besondere an "The Dream of the Blue Turtles" ist, dass Sting sich für die Platte ganz viele Jazzmusiker zusammengesucht hat, mit denen er dieses Album aufgenommen und produziert hat. Es ist ein Popalbum, dass der hohen Qualität der Jazzmusiker auch immer wieder den Raum gibt, um sich zu präsentieren und ihr Können zu zeigen.
"The Age of Plastic" von The Buggles
The Buggles, die Band kennen die meisten vermutlich vom Song "Video Killed The Radio Star", dem Song, der beim Start von MTV in Amerika 1981 als erstes Musikvideo über die Bildschirme in die Wohnzimmer flimmerte.
Für SWR1-Musikredakteur und Moderator Dave Jörg haben die Buggles aber noch mehr zu bieten als nur diesen einen Megahit, auch wenn der Song auch für ihn schon etwas ganz Besonderes ist.
Kennt jeder, läuft bis heute und alleine der Song ist ein kleines Pop-Kunstwerk!
Quelle: Dave Jörg, über den Song "Video Killed The Radio Star"
Auf dem Album, was tatsächlich schon Ende der 70er von Trevor Horn produziert wurde, der auch mit Bands wie Yazoo, Depeche Mode oder Erasure zusammengearbeitet hat, hören wir einen fantastischen Mix aus Progrock, New Wave, Neuer Deutscher Welle und auch ein bisschen Pink Floyd, findet Dave Jörg.
"Brother To Brother" von Gino Vannelli
Das SWR1-Musikredakteur Stephan Fahrig für diese Weihnachtsfolge gerade das Album rausgesucht hat, grenzt an sich schon an ein kleines Weihnachtswunder, denn eigentlich hatte er eine ganz andere Folge im Sinn, aber als sein Smartphone ihn dann mit einem Rückblick an ein persönliches Treffen mit Gino Vannelli vor einem Konzert in Frankfurt erinnerte, änderte er seine Meinung zu "Brother to Brother".
Für Stephan Fahrig persönlich ist diese Platte ein Meilenstein, weil für ihn der Sound der Platte und von Gino Vannelli der beispielhafte Sound der 70er ist.
"This Life" von Curtis Stigers
Ganz ungewohnt für die SWR1 Meilensteine: ein neues Album. "This Life" von Curtis Stigers wurde erst 2022 veröffentlicht. Aber seit der Veröffentlichung im Februar 2022 begleitet dieses Album SWR1-Musikredakteurin Katharina Heinius und sie hat sich im wahrsten Sinne richtig reingehört in die Platte.
"Buckingham Nicks" von Lindsey Buckingham und Stevie Nicks
Bevor Fleetwood Mac zu der legendären Band wurden, als die wir sie heute kennen, waren es zwei verschiedene Gruppen. Zum einen Fleetwood Mac und zum anderen das Duo aus Gitarrist Lindsey Buckingham und Stevie Nicks. Wie diese beiden Bands zu den legendären Fleetwood Mac wurden, das erklären wir in der Spezialfolge zu den "Sound City Studios".
Für SWR1-Musikredakteur und Meilensteine-Gastgeber Frank König ist aber auch das Debütalbum von "Buckingham Nicks" bereits ein Meilenstein der Musikgeschichte.

Dec 19, 2022 • 50min
Whitney Houston – "Whitney"
Schon als Kind wurde bei Whitney Houston die unglaubliche Stimme und ihr phänomenales Gesangstalent erkannt. Ihre ersten Gesangsaufnahmen machte sie im Alter von 14 Jahren und einige Zeit später sagte Starproduzent Clive Davis schon "Ich mach dich zum Star".
Whitney Houston und Starproduzent Clive Davis
Und wenn Clive Davis das prophezeit, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass genau das auch passiert. Neben Sängerin Whitney Houston hat Davis auch andere Künstler entdeckt und gefördert, darunter große Namen wie Pink Floyd, Aerosmith, Patti Smith, Alicia Keys, Bruce Springsteen und noch viele mehr. Clive Davis hat in seiner Karriere mehr als 300 Nummer eins Singles produziert und mehrere Grammys gewonnen.
Whitney Houstons Verbindung zu ihrer Mutter
Auch Whitney Houstons Mutter Sissi hat einen großen Teil zur Karriere ihrer Tochter beigetragen und sie von Kindesbeinen an gefördert und auch gefordert. Was dafür gesorgt hat, dass Mutter und Tochter zwar eine sehr enge Bindung zueinander hatten, diese aber durch den enormen Druck auch nicht immer ganz einfach war.
So eine Stimme, das ist zum einen ein Naturtalent, wie es Whitney Houston ist, aber zum anderen steckt da auch ganz, ganz viel Arbeit dahinter.
Quelle: SWR-Redakteurin Michelle Habermehl im SWR1-Meilensteine-Podcast über Whitney Houston
Eine tragische Erfolgsgeschichte
Das die Geschichte von Sängerin Whitney Houston verfilmt wird, war auch nur eine Frage der Zeit, denn die Geschichte von Whitney Houston ist nicht nur unglaublich bewegend und tragisch, sondern auch eine der erfolgreichsten der Musikgeschichte. Das Album "Whitney" hat sich mehr als 20 Millionen mal verkauft und damit war Whitney Houston die erste weibliche Künstlerin an der Spitze der US-Albumcharts.
"I Wanna Dance With Somebody" Whitney Houston kommt ins Kino
Das Whitney Houston ein bewegtes Leben hatte, dass 2012 ein tragisches Ende fand, ist bekannt. Die letzten Jahre ihrer Karriere waren offenkundig geprägt von Skandalen und sich immer wiederholenden Drogenproblemen. Jetzt wird die dramatische Geschichte der Karriere der Popdiva im Kino erzählt, in dem Film "I Wanna Dance With Somebody".
Shownotes:
Albumreview auf Allmusic.comTrailer zum Biopic über Whitney Houston “I Wanna Dance With Somebody”Offizielle Website von Whitney HoustonErinnerungen an Whitney Houston im Rolling Stone


